Die Vision von chryssantes ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Da ich keine einzige deutschsprachige RG Veda-Fanstory im Internet fand, schrieb ich diese kleine Geschichte. Die Figuren und Hintergrundgeschichte von RG VEDA gehören CLAMP. Ich erhebe bedingungslosen Anspruch auf den Rest ;-)! Diese Story wurde am 06.09.1999 fertig gestellt! ---SPOILERGEFAHR---- Die Vision von chryssantes Hinweis: Gedankengänge sind mit Kurierschrift gekennzeichnet) Die Stille der Nacht herrschte in Ashura-jou, dem Zwilling des kaiserlichen Himmelspalastes. Ruhelos durchquerte Ashura-O die einsamen Galerien seines Palastes. Geschickt vermied er jeden Kontakt mit den Wachen. Seit Wochen quälten ihn wirre Träume. Träume vor denen es ihm graute. Jede Nacht erwachte er schweißbedeckt und mit einem metallischen Geschmack im Mund. Das frustrierte Ashura-O und machte ihn wütend. Diese quälenden Träume und deren Botschaften raubten ihm den Schlaf. Das begann sich bereits deutlich auf seine Stimmung auszuwirken. Es kostete ihm immer mehr Mühe, seine höfliche Maske gegenüber dem Hofstaat aufrechtzuerhalten. Letzten Tag erst hatte der Tentei die Einsilbigkeit seines liebsten Gesellschafters bemängelt. Ashura-O befand sich im Thronsaal seiner Vorfahren als sein Zweites Gesicht wieder erwachte. Nebel gleich stiegen die Bilder der Vision aus dem Reich der Vorsehung. Er stand in einem ihm unbekanntem Raum und vor ihm ragte, noch undeutlich, ein riesiges Gebilde auf. Wo ist dieser Ort? Wunderte er sich. Die Nebelschleier wichen und die Vision wurde klarer. Ashura-O sah genauer hin und erkannte einen für seine Rasse typischen Schutzkokon. Der steinerne Kokon eines Ashurakönigs, der ihn im Dazwischen festhielt. In einer Ebene zwischen Leben und Tod. Versteinerte Tentakel wanden sich besitzergreifend um eine einsame Gestalt. Er wusste plötzlich, wer da für immer eingeschlossen war. Die Erkenntnis traf Ashura-O, Gott des Krieges, wie ein Schlag. "Ashura!" Sein Sohn, feingliedrig, mit langem schwarzen Haar, geschmückt mit dem Brustharnisch der Ashurakönige. Die Stille des Todes hing über seine schmale Gestalt. Er trat näher an das Traumgebilde heran. Voller Sehnsucht streckte er die Hand nach seinem Kind aus. Schmerz und Liebe durchdrangen seine Seele und machten ihm das Herz schwer. Er schloss bedrückt für einen Augenblick seine Augen. Das ist der Ort, wo meine Sünde schläft und niemals erwacht. Das ist meine Sünde. Voller Zuneigung umfasste er das Gesicht seines Sohnes. Noch nie war ihm ein Antlitz zarter und schöner erschienen. Bedauern um das harte Schicksal seines einzigen Kindes schlich sich in sein Herz. "Es tut mir leid." Auch wenn ich sehe, wohin mein selbstsüchtiges Bestreben führen wird; ich kann nicht anders! Du sollst deine Chance erhalten! Für dich, mein Sohn, werde ich alles tun, damit du zur Welt kommen und aufwachsen kannst. Die Vision begann zu verschwimmen. Ashura-O umarmte das Traumbild seines Sohnes so lange, bis es sich zwischen seinen Armen auflöste. Er sah lange auf seine Hände, die sein einziges Kind gehalten hatten. "Auch wenn ich weiß, dass es dazu kommen wird...Trotzdem werde ich..." Ashura-O sank erschöpft auf den Stufen vor seinem Thron zusammen. In ihm herrschte ein Chaos an Gefühlen. So deutlich wie heute Nacht war ihm diese Vision noch nie erschienen. Erschüttert dachte er über das Erlebte nach und daran, was er zu tun gedachte. "Vergib mir..." ENDE P.S. Das ist meine Interpretation der Szenen aus dem RG Veda Manga. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)