Come back! von SonjaArika ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Konnichi wa! Mal wieder ne FF von mir! :P Viel Spaß beim Lesen und ihr wisst ja: Schreibt mir bitte viele Kommis, wie's euch gefallen hat! HEGDL Schatten! Come back! Es war wieder einer dieser endlosen Abende und Ran schwelgte sehnsüchtig in Erinnerungen an alte Tage. Wie lange war es nun schon her, dass Shinichi verschwunden war? Sechs, Sieben Monate? Oder noch länger? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern. "Shinichi, wo bist du nur?" schluchzte das Mädchen in ihr Kopfkissen. Es stand auf und ging Richtung Wohnzimmer. Dort holte sie aus einem Regal ein Fotoalbum und lief zurück in ihr Zimmer. Vorsichtig öffnete sie das Buch und begann darin zu blättern. Es war Rans und Shinichis Fotoalbum und auf fast jedem Foto waren sie zu Zweit drauf. Bei der letzten Aufnahme musste sie wieder weinen, denn es war das Bild aus dem Tropical Land, kurz bevor er verschwunden war. Plötzlich klopfte es an ihrer Zimmertüre. "Herein?!" sagte sie und wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht. Conan betrat das Zimmer, sah ihr in die Augen und fragte: "Weinst du Ran? Ich habe dich seufzen gehört." "Ach, wie kommst du denn darauf? Was sollte ich denn für einen Grund haben, zu weinen?" stritt sie energisch ab. "Nun, vielleicht hast du wieder an Shinichi gedacht?" während Conan das sagte, viel sein Blick auf das Fotoalbum, welches immer noch auf Rans Schoß lag. "Du hast ja recht. Ich vermisse ihn so sehr! Warum nur lässt er mich so lange allein?" "Du weißt doch, dass er an einem schwierigen Fall im Ausland arbeitet. Er meldet sich doch auch hin und wieder bei dir und ich bin mir sicher, wenn er den Fall abgeschlossen hat, dann wird er zurückkommen!" Ran sah den kleinen Jungen lange an. "Aber Shinichi hat doch noch nie so lange an einem Fall gesessen! Und angerufen hat er auch seit einer Ewigkeit nicht mehr! Vielmehr glaube ich, dass er mich bereits vollkommen vergessen hat." 'Ran! Ich könnte dich nie vergessen, was immer auch passieren sollte!' dachte Conan bei sich. "Du, Conan?" "Was ist denn, Ran?" "Kannst du heute vielleicht bei mir schlafen? Ich will heute Nacht nicht alleine sein." "Du, du meinst bei dir im, im Bett?" Sie nickte. Zögernd begab er sich zu ihr und kroch unter die Bettdecke, die sie ihm aufhielt. 'Wenn sie jemals rauskriegt, wer ich wirklich bin...' Ran legte das Fotoalbum auf ihren Nachttisch und legte sanft einen Arm um Conan. Diesem stieg sogleich die Röte ins Gesicht. Zu seinem Glück war es nun stockdunkel im Zimmer, Ran hatte das Licht gelöscht, sodass sie es nicht mitbekam. Nach kurzer Zeit schlief sie ein. Doch der kleine Grundschüler konnte nicht schlafen. Er dachte über die letzte viertel Stunde nach. 'Ach Ran! Was soll ich denn machen? Ich will ja wieder zu dir zurück, aber wie soll ich das tun? Solange die schwarze Organisation nicht überführt ist und Ai das Gegenmittel gemischt hat, kann ich dir nicht sagen, wer ich wirklich bin. Damit würde ich dich in gewaltige Schwierigkeiten bringen und das wäre unverantwortlich!' Lange lag er noch grübelnd da, bis auch er schließlich einschlief. Am nächsten Morgen wachte er noch vor Ran auf und stahl sich auf leisen Sohlen in sein Zimmer zurück. Dort zog er sich erst mal an, denn er hatte vor, heute früh zu Professor Agasa zu gehen. Nachdem er gefrühstückt hatte, verabschiedete er sich von Ran und deren Vater und machte sich auf den Weg. Beim Prof. angekommen staunte dieser nicht schlecht, denn mit Conan hatte er nicht gerechnet. "Conan! Schön dich zu sehen, was führt dich zu mir?" "Ach Professor! Es ist schrecklich! Von Tag zu Tag macht sich Ran mehr Sorgen um mich. Sie zerbricht fast vor Angst um mich. Auch wenn ich sie anrufe, nützt das so gut wie gar nichts mehr. Ich muss um jeden Preis so schnell wie möglich wieder ich Selbst werden!" Da trat Ai aus dem Labor des Prof. heraus und hielt Conan ein kleines Fläschchen unter die Nase. "Ich habe zufällig euer Gespräch mitbekommen. Hier hast du das Gegengift. Viel Glück!" gab das Mädchen von sich. "Ihr habt es fertig? Aber wieso viel Glück und warum habt ihr mir nicht schon eher bescheid gesagt?!" schrie Conan. "Ai, wie konntest du nur? Conan, gib mir die Flasche!" befahl der Prof. wütend. "Aber wieso denn?" fragte Conan erstaunt. "Weil das Gegengift nicht fertig ist." "Nicht fertig?" "Was der Prof. damit sagen will, ist, dass es manchmal klappt und sich einige meiner vorher geschrumpften Labormäuse wieder zurückverwandelt haben, die anderen sind allerdings daran zu Grunde gegangen. Es ist also genau die selbe Gefahr gegeben wie bei APTX 4869. Und so lange dieser Fehler nicht behoben ist, ist es reines Glücksspiel fürs Überleben. Ist dir das Risiko wert?" konterte Ai. Kurz überlegte der Junge, doch dann meinte er schließlich: "Ich werde nicht sterben. Ich habe APTX 4869 überlebt und ich werde und will Ran nicht allein lassen." "Conan, willst du es dir nicht noch einmal überlegen?" fragte Agasa besorgt nach. "Nein, mein Entschluss steht fest. Am Montag findet ein Maskenball auf Rans und meiner Schule statt. Dann werde ich wieder ich selbst sein." antwortete Conan selbstsicher. "Wie du willst. Ich wünsche dir viel Glück!" gab sich Agasa geschlagen. "Ich danke ihnen, Prof. und dir natürlich auch, Ai." "Keine Ursache. Aber pass auf dich auf. Du musst die gesamte Flasche trinken. Sonst wirkt es nicht richtig. Hoffentlich stirbst du nicht..." Mit einem schwachen Lächeln verabschiedete sich Conan von seinen Freunden. Dabei dachte er noch: "Ob ich sie je wiedersehen werde?" Am Montagmorgen lief Conan bereits vor Sonnenaufgang aus dem Haus. Auf seinem Bett hinterlies er nur eine Nachricht mit der Aufschrift: Liebe Ran und lieber Onkel Kogoro, macht euch bitte keine Sorgen. Ich muss nur etwas sehr wichtiges erledigen. Mir passiert schon nichts. Worum es geht kann ich leider nicht sagen. Danke für alles! Euer Conan Edogawa. Schnell rannte er zu sich nach Hause, sperrte die Türe auf und betrat einen mittlerweile extrem verstaubten Flur. Er stieg die ebenso staubige Treppe zu seinem Zimmer hinauf und öffnete eine Schublade, dann einen Schrank und holte sich "normale" Anziehsachen eines nunmehr 17 jährigen (Er hatte zwischenzeitig Geburtstag und ich gehe vom Manga aus...) heraus und zog sie an. Noch waren sie ihm viel zu groß, aber wenn alles glatt gehen sollte, dann würde sich das bald ändern. Er merkte nicht, dass Ai plötzlich hinter ihm stand und erschrak somit sehr, als diese sagte: "Willst du es wirklich einnehmen?" "Ai! Ja, ich habe noch lange darüber nachgedacht, aber mein Entschluss hat sich letztendlich nicht geändert. Ich werde es einnehmen." "Mmh... Conan? Kann ich dir vorher noch etwas sagen? Nur damit du es gewusst hast, falls du wirklich stirbst." "Klar, sag mir, was immer du sagen willst." "Ich... Ich glaube, nein, ich weiß, ich habe mich in dich verliebt. Du brauchst keine Angst haben, ich will mich nicht zwischen dich und Ran stellen. Deshalb wollte ich es dir auch nie sagen, aber solltest du sterben und ich hätte es dir nie gesagt, das würde ich mir nie verzeihen. Also, wenn du es überlebst, dann wünsche ich dir viel Glück mit deiner Ran. Leb wohl." Sie wollte sich umdrehen und gehen, damit der Junge nicht ihre Tränen sah, doch war sie sehr überrascht, als dieser sie plötzlich von hinten umarmte. Dann flüsterte er: "Danke, Ai, dass du mir die Wahrheit gesagt hast. Aber hab keine Angst, ich werde nicht sterben und du findest bestimmt auch noch einen hübschen Jungen, der dir gefällt. Du bist doch auch wunderhübsch und im Grunde ein liebenswerter Mensch und eine super Freundin." Nachdem er das sagte schluckte er das Gegengift mit einem Schluck herunter. Ai drehte sich um, als sie hinter sich einen dumpfen Aufprall und ein erstickendes Röcheln hörte. Erschrocken sah sie, das Conan nach Luft ringend auf dem Boden lag und sich vor vermutlichen Schmerzen den Hals hielt. "Oh mein Gott! Conan!" Sie wollte ihm helfen, doch sie konnte nicht. Sie rief um Hilfe, doch keiner konnte sie hören, da alle Fenster und Türen geschlossen waren. Schnell lief sie zu Prof. Agasa hinüber und riss den alten Mann aus seinem Schlaf. Ohne große Erklärung schleppte sie ihn in Shinichis Haus und die Treppen rauf. Als sie dort ankamen, lag nicht mehr Conan sondern Shinichi vor ihnen, allerdings Bewusstlos. "Shinichi! Mensch, wach auf! Mach keinen Mist! Hey, wach auf!" der Prof. und Ai versuchten alles, doch es half nichts. Shinichi wollte nicht aufwachen. Wenigstens lebte er noch, wie sie feststellten. Irgendwie hatten sie es zumindest geschafft ihn auf sein Bett zu legen, doch als sie merkten, dass er aufhörte zu atmen, gerieten sie in Panik. "Oh Gott, was sollen wir nur tun?" schrie der Prof.. "Mund zu Mund Beatmung! Drücken sie 16 Mal mit aller Kraft auf seinen Brustkorb. (Ich hab keine Ahnung, ob das stimmt, aber ich hab kürzlich so was ähnliches im Fernsehen gesehen. Also bitte nicht lynchen wenn's nicht stimmt!) Wie ihm befohlen versuchte es Agasa und Ai übernahm den Rest. Sie hatte keine Ahnung, ob es half oder nicht, aber wenn sie jetzt zuerst den Notarzt anrufen würden und warten müssten, bis dieser hier eintraf, dann würde Shinichi bestimmt ins Gras beißen. Irgendwann wurde Ai sauer, da sich nicht tat und nahm daher einen Fußball und zog Conans Powerkickboots an. Dann schoss sie Shinichi mit Stufe 1 (Sie/Ich will ihm ja nicht den Kopf abhauen;)) Den Ball an den Kopf. "Also entweder hab ich ihn jetzt gerettet, oder ich hab ihm den Rest gegeben." Geschockt von Ai's Handlung sagte Agasa: "Letzteres wohl eher!" Doch er täuschte sich, denn wie durch ein Wunder machte Shinichi die Augen auf. "Professor? Was machen sie denn hier?" "Shinichi! Du lebst! Wie schön, du hast es geschafft! Du bist wieder du! Herzlichen Glückwunsch!" "Wie? Ich versteh nicht ganz. Was ist denn passiert? Und wieso tut mir der Kopf so weh?" "Entschuldige bitte, ich glaube das liegt daran, dass ich dir den Fußball gegen den Kopf gedonnert habe." Sagte Ai kleinlaut. "Du hast was???" fragte Shinichi ungläubig. "Nun ja, da das normale Wiederbelebungsprogramm nicht geklappt hat, hab ich halt gedacht, dass..." meldete sich Ai kleinlaut. "Schon gut. Ich lebe ja noch und wie ich sehe, bin ich wieder Ich. Somit hat es ja wohl geklappt. Ist irgendwie ein komisches Gefühl. Übrigens schöner Schlafanzug Professor." fügte der Junge grinsend hinzu. "Wie? Ach so, ja Ai hat mich überstürzt aus dem Bett gezogen, als du zusammengebrochen warst." "Danke, Ai. Für alles." "Keine Ursache. Hauptsache, du lebst." Nachdem sie das gesagt hatte, wurde sie leicht rot auf den Wangen und fügte deshalb hinzu: "Prof. Ich finde, wir sollten ihn jetzt ein wenig allein lassen. Er wird wahrscheinlich sein Haus noch putzen wollen." Dann gingen sie gemeinsam nach Hause. Shinichi hatte sie noch mit zur Tür gebracht und betrachtete nun sein Haus genau. "Ich glaube, sie hat recht. Ich sollte wirklich aufräumen und putzen. Hoffentlich hat es während meiner Abwesenheit nicht angefangen hier zu spuken..." lachend schnappte er sich einen Eimer aus dem Keller und begann das Haus von oben bis unten zu schrubben. Währenddessen bei den Moris: "Wo kann er nur hinsein? Ich mach mir große Sorgen um ihn, Paps, meinst du nicht, wir sollten die Polizei benachrichtigen?" fragte Ran besorgt. "Ach was, der treibt sich bestimmt irgendwo mit seinen Freunden rum. Er kommt bestimmt wieder!" antwortete ihr Vater nur knapp. Natürlich machte auch er sich Gedanken, doch wollte er das nicht so zeigen, doch um seine Tochter und sich selbst zu beruhigen, sagte er: "Warten wir bis Morgenfrüh, wenn er dann noch nicht wieder hier ist, dann sagen wir Kommissar Megure bescheid. In Ordnung?" Als Shinichi nach einigen Stunden endlich fertig war, blieb ihm noch genau eine Stunde bis zum Beginn des Schulfestes. Rasch suchte er seine "sieben Sachen" zusammen, die er anziehen wollte. Glücklicher Weise hatte er noch von damals her sein Kostüm von der Schulaufführung. Damals spielte er den Romeo und Ran war Julia gewesen. Das war das perfekte Kostüm! Langsam machte er sich auf den Weg zu seiner eigentlichen Schule. Wie lange war er nun diesen Weg nicht mehr gegangen? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, aber es war bestimmt eine Ewigkeit her. Als er dort ankam, war das Fest bereits im vollen Gange, da er sich in der Zeit geirrt hatte und somit zu spät kam. Alle hatten sich irgendwie verkleidet. Hier und da lief ein Cowboy in der Gegend rum und auch Ein Zwei Astronauten konnte Shinichi ausmachen. Es kam ihm mehr wie eine Faschingsfeier vor, als wie ein normales Schulfest. Ob er unter all diesem bunten Wirrwarr Ran überhaupt finden würde? Er hoffte es und begab sich auch gleich auf die Suche. Lange sah er sie nicht, doch dann fiel sein Blick auf ein Mädchen in einem langen weißen Kleid mit Schleier, welches in einer der hintersten Ecken auf einem Stuhl wie verlassen saß. Es war tatsächlich Ran und sie trug das selbe Kleid wie damals auf der Schulaufführung von "Romeo & Julia". Vorsichtig machte er sich auf den Weg zu ihr und stellte sich direkt vor sie. Das Mädchen sah ihn an und es zeichnete sich ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht. War er es wirklich oder träumte sie jetzt nur? Doch als er dann seine Maske vom Gesicht nahm, kam die Gewissheit. Überglücklich fiel sie dem Jungen um den Hals. Ebenfalls froh über Rans Handeln schloss auch er sie in die Arme. Die Zeit, die sie so verbrachten ohne ein Wort zu sagen, kam beiden wie eine Ewigkeit vor, denn wie lange hatten sie auf so einen Moment gewartet? Doch dann lies Shinichi sie los und fragte Ran, ob sie wohl Lust hätte, mit ihm zu tanzen? Sie bejahte und so gingen sie in die Mitte der Tanzfläche und alle anderen machten Platz um ihnen zuzusehen. (Ich finde, das Intro "Destiny" passt jetzt sehr gut.) Als das Lied zu Ende war, gingen sie aus der Turnhalle, wo das Fest stattfand, hinaus in den Schulhof. Lange schwiegen sie sich an, bis Ran schließlich die Stille durchbrach: "Wo bist du die ganze Zeit über gewesen? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!" "Es tut mir Leid und ich habe keine Ahnung, wie ich all das wieder gutmachen soll. Ran, ich glaube, jetzt ist der Moment gekommen, wo ich dir die Wahrheit sagen sollte." "Die Wahrheit? Was denn für eine Wahrheit?" fragte das Mädchen leicht verstört. "Hör zu, ich war die ganze Zeit über bei dir, denn in Wirklichkeit ist mir folgendes passiert..." der Oberschüler lies nicht die kleinste Kleinigkeit aus, als er seiner Sandkastenfreundin erzählte, was sich zugetragen hatte. Als er endete, konnte Ran ihm nicht mehr in die Augen sehen. Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie war geschockt und gleichzeitig doch glücklich, Shinichi nun endlich wieder zu haben, doch er hatte sie die ganze Zeit über angelogen. "Ran? Ich muss dir noch etwas sagen. Ich..." "Halt den Mund! Ich will nichts mehr hören! Lass mich in Ruhe!" fiel ihm das Mädchen in den Mund und rannte daraufhin weg. Shinichi wollte sie noch aufhalten, doch es gelang ihm nicht. Ran rannte aus dem Schulgelände hinaus, dicht gefolgt von Shinichi. Sie waren noch keine fünfzig Meter entfernt, da hörten sie aus der Turnhalle, wie mehrere Schüsse abgefeuert wurden. In Windeseile machten die beiden auf dem Absatz kehrt und rannten zurück. Dabei vergaßen sie ganz ihren Streit und ihre Tränen. Vorsichtig lugte Shinichi durch einen schmalen Spalt, an dem die Türen der Halle geöffnet waren. Wie von der Tarantel gestochen wich er zurück. Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen. In der Mitte des Raumes standen zwei vollkommen in Schwarz gekleidete Männer, die der Oberschüler nur zu gut kannte. Gin und Vodka waren gerade dabei alle Anwesenden auf die eine Seite des Gebäudes zu schaffen. Dann raunte Vodka schroff: "Los, sagt mir sofort, wo sich Shinichi Kudo aufhält! Wir wissen, dass er hier irgendwo ist! Und sollte er sich nicht bald melden, dann werden wir im Minutentakt einen nach dem anderen von euch abknallen!" Das war deutlich und keiner traute sich mehr einen Mucks von sich zu geben. Der Gesuchte wusste nicht, was er nun tun sollte. Bis die Polizei hier eintreffen würde, würde mindestens eine viertel Stunde vergehen, aber einfach so ohne irgendwelchen Schutz dort hinein zu gehen, war ebenso sinnlos. Vodka würde sowieso das ganze Gebäude in die Luft jagen, um alle Zeugen zu beseitigen. Er schrak aus seinen Gedanken auf, als er hinter sich Rans Stimme wahrnahm: "Wer sind die? Kennst du die etwa?" "Das sind die beiden Kerle, von denen ich dir erzählt habe. Sie müssen irgendwie Wind davon bekommen haben, dass ich noch lebe. Ran, lauf schnell zur nächsten Telefonzelle und benachrichtige Kommissar Megure! Er soll so schnell wie möglich hierher kommen!" "Ist gut! Aber, was machst du währenddessen?" "Ich bleibe hier und greife im Notfall ein. Nun beeil dich, jede Minute ist kostbar!" Wie vom Teufel besessen rannte Ran zur nächstbesten Gelegenheit zum telefonieren. Diese befand sich glücklicher Weise direkt vor dem Schulgebäude. Eine Kurztelefonzelle, in der man höchstens drei Minuten telefonieren durfte, dann wurde man aus der Leitung geschmissen. Sie wurde meistens ohnehin nur für Telefonate nach Hause benutzt. Aber sie konnte auch für Notfälle hergenommen werden. Wenn dies keiner war? In kurzen knappen Sätzen schilderte Ran dem Kommissar die Sachlage und dieser versicherte sofort mit einer Großmacht anzurücken. Das Mädchen legte auf und rannte zurück zur Turnhalle. Leider vernachlässigte sie dabei ihre Deckung und merkte somit nicht, wie von hinten ein Mann an sie heran stürmte und ihr kurzerhand ein Taschentuch vor den Mund drückte. Das letzte, woran Ran denken konnte, bevor sie ohnmächtig wurde, war: "Shinichi! Hilf mir!" dann sank sie leblos zu Boden. "Da wollte sich wohl eine heimlich hier herumtreiben? Das wird Vodka gefallen." Hörte man den Mann böswillig lachen. Er nahm das Mädchen über seine Schulter und ging gemächlich zur Halle zurück. "Wo bleibt sie denn bloß? Sie müsste schon längst wieder hier sein!" überlegte Shinichi. Doch seine Frage, wurde anders beantwortet, als er wollte. Gin tauchte, nachdem er vorhin verschwunden war, wieder auf und über seine Schulter hatte er etwas geworfen, das wie ein Mensch aussah. Als Shinichi genauer hinsah, überfuhr ihn ein kalter Schauer des Schreckens. Es war tatsächlich Ran! Was sollte er jetzt tun? Erst mal abwarten. Die beiden in Schwarz gekleideten Männer unterhielten sich ekstatisch miteinander, bis der Blonde dem Braunen das Mädchen abnahm und es auf einen Stuhl in der Mitte des Raumes absetzte. Dann rief er mit lauter Stimme: "Shinichi Kudo! Siehst du sie? Das ist das Erste Opfer, das es geben wird! Es sei denn, du kommst freiwillig aus deinem Versteck!" Nun hatten sie Shinichi. Er konnte nicht anders. Er konnte Ran nicht in den Tod schicken. Also beschloss er sich zu zeigen. "Ich bin hier!" mit diesen Worten trat er aus dem Schatten der Türe hervor und ging hohen Mutes auf seine Feinde zu. "Ihr habt mich, jetzt lasst sie alle frei!" "Schnauze! Wir stellen hier die Bedingungen! Gin, du weißt, was du zu tun hast!" Grinsend kam Gin auf den Oberschüler zu und fesselte ihn an den Händen. "Du kommst jetzt schön mit uns und deine hübsche kleine Freundin nehmen wir vorsorglich ebenfalls mit!" raunte Gin. "Lasst Ran aus dem Spiel! Sie hat euch nichts getan! Ich bin es doch, den ihr haben wollt!" versuchte Shinichi vergebens Gin ins Gewissen zu reden. Als Antwort bekam er jedoch nur einen tritt in die Magengegend, sodass er keuchend zu Boden ging, Gin ihn jedoch wieder auf die Beine hievte. "Vorwärts und das du ja keinen Ärger machst. Wir wollen ja nicht, dass der Kleinen hier etwas passiert?!" sagte Vodka. Mit schnellen Schritten rannten sie aus dem Gebäude hinaus, Ran auf Vodkas Schultern ruhend und Shinichi hinter sich herschleifend. Sie setzten sich in ein schwarzes Auto und Vodka, der sich ans Steuer setzte, gab gas, dass die Reifen quietschten. Nachdem einige Zeit verstrichen war, hielten sie an einer kleinen Hütte am Rande eines Waldes an. Shinichi hatte es nicht gewagt während der Fahrt auch nur ein Wort zu sprechen. Zudem machte er sich große Sorgen um Ran, die immer noch friedlich schlief. Warum, konnte der Detektiv sich nur erahnen. "Wir sind da!" waren die einzigen Worte, die bei der Ankunft gesagt wurden. Dann riss Gin die Türe auf und schubste den Jungen nun abermals vor sich her. Er sperrte auch sogleich die Türe auf und stieß ihn in unendliche Dunkelheit. Als Vodka sein Feuerzeug betätigte und kurz darauf eine Petroleumlampe anmachte, konnte Shinichi einen fast vollkommen leeren Raum ausmachen, in dem sich lediglich ein alter Stuhl, ein Tisch und ein wenig Stroh in einer Ecke befanden. Letzteres diente wahrscheinlich als eine art Bett. Shinichi wurden die Hände hinter der Stuhllehne und die Füße an je einem Stuhlbein festgebunden und der Mund mit einem Knebel versiegelt. Ran hingegen legten sie auf das Stroh, ebenfalls gefesselt und geknebelt. Vodka zündete noch eine dünne ca. 7 cm hohe Kerze an und stellte sie mitten auf den Tisch. Höhnisch lachend sagte er: "In einer knappen Stunde ist von dieser Hütte nichts mehr übrig. Euch bleibt Zeit, bis diese Kerze völlig heruntergebrannt ist. Dann wird sich der Tisch entzünden und letztendlich auch die Hütte. Ihr kommt hier nicht mehr lebend raus! Komm Gin, lass uns hier verschwinden. Ach und noch etwas, Kudo, solltest du es irgendwie schaffen um Hilfe zu rufen, vergiss es! Hier in der Gegend wohnt niemand! Absolut niemand!" Das letzte betonte er besonders und zum Abschied versetzte ihm Gin noch einen Fauststoß in den Bauch. Der Oberschülerdetektiv begann zu röcheln und hätte sich vor schmerzen winden können, wäre er nicht gefesselt gewesen. Lachend verließen die Schwarz gekleideten Männer den Sitz und sperrten vorsichtshalber die Türe hinter sich zu. Den Schlüssel behielten sie, man konnte ja nie wissen. In dem Haus aus Holz hatte sich Shinichi mittlerweile von dem Schlag erholt und versuchte nun seine Fesseln zu lockern. Doch nicht ein Millimeter rührte sich und das Seil grub sich nur noch fester in sein Fleisch, bis es zu bluten begann. Am liebsten hätte Shinichi irgendetwas geflucht, doch durch den Knebel konnte er seine Lippen ebenfalls nicht bewegen. Was sollte er nur machen? Die Kerze brannte immer weiter ab und Ran schlief immer noch den Schlaf der Gerechten. Sie hätte ihm wahrscheinlich auch nicht viel helfen können, sie war ja ebenfalls gefesselt und geknebelt. Könnte er wenigstens diese blöde Kerze irgendwie ausblasen, sodass sie mehr Zeit hätten, aber wie sollte er das anstellen? Es blieb ihm also nichts weiter übrig als abzuwarten. Die Zeit verging und die Kerze schrumpfte stetig. Da vernahm er ein Geräusch aus der Ecke. Ran wachte langsam wieder auf. Zuerst verstand sie gar nicht, was los war und schaute sich verwirrt um. Dann sah sie Shinichi, der auf dem Stuhl saß. Die Kerze fiel ihr gar nicht auf. So gut es ging rappelte sie sich auf und schaute den Jungen aus großen Augen an. Dieser wies mit einer Kopfbewegung auf den Tisch und das Mädchen verstand. Da Ran sehr gelenkig war, versuchte sie zuerst ihre Arme vom Rücken zu ihrem Bauch zu befördern, was ihr auch gelang. Dann hüpfte sie zu Shinichi, kniete sich hinter seinen Stuhl und versuchte die verkrusteten Fesseln zu lockern. Bei ihrem Anblick erschrak sie zunächst als sie seine Hände sah. Doch dann machte sie sich an die Arbeit. Lange Zeit rührte sich nichts und sie wurde langsam ungeduldig. Da versuchte Shinichi ihr etwas zu sagen. Sie stand auf und hüpfte vor ihn. Er war stark am Schwitzen, wahrscheinlich lag es daran, dass seine Hände stark schmerzten. Sie hatten wieder angefangen zu bluten, diesmal schlimmer als vorher. Mit dem Kopf nach rechts kippend symbolisierte Shinichi, Ran, dass sie mal in seine Hosentasche greifen sollte. (Wenn ihr dabei jetzt was Schweinisches denkt, ist das eure eigene Schuld und nicht von mir beabsichtigt!) Sie griff vorsichtig und so gut es ging hinein und konnte schließlich ein kleines Taschenmesser zu Tage führen. So schnell sie konnte, klappte sie es aus und wollte sich wieder an die Fesseln ranmachen, als Shinichi sie auf die Kerze aufmerksam machte. Sie war nun nur noch knapp über der Tischplatte und würde diese bald erreichen. Sie verstand, was Shinichi wollte und versuchte nun hastig ihren Knebel zu durchtrennen. Dabei verletzte sie sich versehendlich an der Wange und ein schmales Rinnsal des roten Saftes kroch herunter. Schließlich hatte sie es geschafft und blies die Kerze aus. Eigentlich hatte sie erwartet, dass es nun dunkel im Raum sei, doch Vodka hatte die Petroleumlampe vergessen und neben der Türe stehen lassen. Bevor sie nun Shinichi half, löste sie ihre Beinfesseln, dann schnitt sie mit größtem Bedacht den Knebel des Jungen durch, damit dieser wieder reden konnte. "Danke, Ran. Das war wirklich in letzter Sekunde!" "Du sagst es! Was ist eigentlich passiert? Das letzte, woran ich mich erinnern kann, ist dass ich die Polizei gerufen habe und danach von hinten überfallen, mir ein Tuch vor das Gesicht gedrückt wurde und dann ohnmächtig geworden bin." Langsam öffneten sich die Fesseln um seine Handgelenke und er konnte sie wieder frei bewegen. Dann half er Ran ihre Handfesseln loszuwerden und schließlich seine Beinfesseln. Als er aufstehen wollte, durchfuhr ihn ein stechender Schmerz in der Magengegend. Gin hatte ihn wohl doch härter erwischt, als er gedacht hatte. Während sich beide von dem Schock erholten, fragte Shinichi: "Bist du mir eigentlich immer noch böse? Ich meine, du hast sie doch auch gesehen. Ich habe mir das nicht ausgedacht." Ran schwieg. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm glaubte, also hörte sie auf ihr Herz und sagte: "Ich verzeihe dir noch einmal. Immerhin bist du wieder da. Tun dir deine Hände eigentlich noch weh?" Statt ihre Frage zu beantworten sprach er: "Du hast mich in der Schule nicht ausreden lassen." "Wie?" "Ich sagte doch, dass ich dir noch etwas sagen müsse, doch du hattest mich unterbrochen." "Was gibt es denn noch zu sagen, wenn ich fragen darf?" "Ran, was ich dir jetzt sage, hätte ich dir schon viel früher sagen sollen und du musst mir glauben, ich sage das jetzt nicht nur, um mich wieder mit dir zu versöhnen. Ich meine es von ganzem Herzen." er machte eine Pause und sah ihr dabei tief in die Augen, dann flüsterte er ihr sanft ins Ohr: "Ich liebe dich, meine Julia!" und küsste sie zärtlich auf die Wange. Das Mädchen wurde rot wie eine Tomante, freute sich aber riesig und sagte: "Ich dich auch, mein Romeo!" dann küssten sie sich liebevoll auf den Mund. (Wer jetzt die Spitznamen nicht kapiert, sie hatten doch noch ihre Kostüme vom Schulfest an...) Nachdem sie sich von einander gelöst hatten, sagte Ran: "Das war der schönste Augenblick in meinem Leben!" "Meiner auch, doch jetzt sollten wir versuchen hier raus zu kommen. Gin und Vodka haben zwar die Türe versperrt, aber sie haben vergessen, dass dieser Raum auch ein Fenster besitzt. Wird zwar eine kleine Kletterpartie, aber wir können ja den Stuhl als Hilfe hernehmen. Also öffneten sie das Fenster, stellten den Stuhl davor und Ran kletterte als erste ins Freie. Bevor Shinichi hinterher kam, reichte er ihr noch die Petroleumlampe, damit sie Licht hatten. Letztendlich liefen sie gemeinsam zur nächsten Polizeistation. Inspektor Megure war ganz erstaunt, als die zwei sein Büro betraten. Er machte Überstunden und hatte bereits eine Fahndung nach den beiden rausgegeben. Neben ihm in einem Sessel saß Kogoro, welcher sofort aufsprang, Shinichi total ignorierte und Ran in seine Arme schloss. "Mein Mausebein! Was haben sie nur mit dir gemacht? Ich hab mir solche Sorgen gemacht!" Die Oberschüler berichteten in knappen Sätzen, was sich zugetragen hatte und so kam es, dass Megure sagte: "Shinichi, deine Beschreibung der beiden Männer in Schwarz passt genau auf zwei Typen, die wir vorhin gefasst haben. Sie haben einen Verkehrsunfall gehabt. Einer der Beiden ist bereits Tod, er starb noch an der Unfallsstelle, aber der Andere, überlebte wie durch ein Wunder fast unverletzt. Er wollte flüchten, obwohl er der Hauptschuldige war. Da haben wir ihn erst einmal in Gewahrsam genommen. Er sitzt in einem der Zellen, willst du ihn dir vielleicht mal anschauen?" Überrascht nickte der Junge und sie verließen alle gemeinsam den Raum und liefen Richtung Gefängnis. Vor einer Zelle blieben sie stehen und sahen hinein. Wie aus einem Munde sagten Ran und Shinichi gleichzeitig: "Das ist Gin!" Somit wurde der "Verkehrsraudi" nicht nur wegen versuchter Fahrerflucht sondern auch wegen versuchtem Mord, Geiselnahme, Einbruchs, Freiheitsraub und anderen Kleinigkeiten zu 3 Mal Lebenslänglich verurteilt. Vodka musste nicht mehr bestraft werden, denn ihn ereilte die "Strafe des Himmels". Shinichi und Ran waren seit jenem Tag ein Paar und das Schönste auf der Welt. Sie heirateten nach sieben Jahren und bekamen einen Sohn namens Tatsuya Kudo. Ai wurde, nachdem Gin ausgepackt hatte und das Versteck der geheimen Organisation preisgegeben hatte, wieder zu sich Selbst, nämlich zu Shiho Miyano. Sie blieb bei Professor Agasa wohnen, damit dieser nicht wieder alleine war. Kazuha und Heiji heirateten auch nach fünf Jahren. Irgendwie hatten sie es geschafft sich ihre Liebe zu gestehen. Sie bekamen eine Tochter mit dem Namen Masami. Was aus den beiden Kindern wurde? Tja, das ist eine andere Geschichte! Aber, wer weiß? Vielleicht erzähle ich sie euch auch irgendwann einmal... 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