Dead or Alive von lirio666 (Runaway) ================================================================================ Prolog: -------- ~Runaway~ "Was soll das heißen, ihr könnt sie nicht finden?! Wozu wurdet ihr jahrelang ausgebildet, wenn ihr es jetzt nicht einmal schafft ein Mädchen zu finden?!", wutentbrannt funkelt Hayate die drei vor ihm knienden Ninjas an und geht hastig auf und ab. "Verzeiht," murmelt einer der jungen Männer und verneigt sich so tief, das seine Stirn den blankpolierten Holzboden berührt, "Aber sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Wir haben unser Bestes getan, aber von ihr fehlt jede Spur." Wortlos mustert Hayate sie noch eine Weile, ehe er sie entlässt und sich kopfschüttelnd gegen die Wand sinken lässt. "Wo bist du nur ... Kasumi," flüstert er und schlurft mit gesenktem Haupt zurück in den Dojo. "Du solltest nicht so hart mit ihnen sein," die Arme vor der Brust verschränkt kommt ein junger Mann ihm entgegen und legt ihm eine Hand auf die Schulter, "Sie geben schon ihr Bestes, um dich nicht enttäuschen zu müssen." "Und wie du siehst, tun sie es doch," ratlos seufzend schüttelt Hayate seine Hand ab, "Ist ihr überhaupt nicht bewusst, in welche Gefahr sie sich bringt?" Zugleich wütend und besorgt, rammt er sein Schwert in den Boden und wirbelt zu seinem Freund herum. "Ich muss dich bitten, Kasumi zu suchen. Ich weiß langsam nicht mehr weiter! Und ich selbst kann nicht einfach von hier verschwinden. Ich bitte dich, Ryu. Auf dich war immer Verlass." Lange Zeit mustert dieser ihn schweigend, bis ein flüchtiges Lächeln seine Miene schließlich aufhellt und er zustimmend nickt. "Dir muss allerdings bewusst sein, dass ich nicht meine gesamte Zeit dafür aufbringen kann. Ebenso wie du habe ich auch meine Verpflichtungen, denen ich mich auf Dauer nicht entziehen kann. Aber ich mache mir selbst Sorgen um sie," tief in Gedanken versunken sieht Ryu zum Fenster hinaus, "Der Zeitpunkt ist gekommen, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Ich werde mein Bestes geben, in der Hoffnung, dir deine Schwester wohlbehalten zurückbringen zu können." Erleichtert lässt das Mädchen sich gegen den Baum sinken und schließt die Augen, lässt jedoch ihr Schwert noch immer nicht los, sondern presst es fest an ihre Brust. "Warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?", murmelt sie mehr zu sich selbst und richtet sich auf, wobei sie ihren Blick über die nahegelegene Lichtung wandern lässt. Eine Hand auf ihren schmerzenden Oberarm gepresst, schleicht sie sich durch das dichte Unterholz und schlägt den Weg in Richtung ihres vorläufigen Versteckes ein. Dort angekommen stößt sie die Schiebetür mit der Schulter auf und sieht sich in dem Raum um, dessen einzige Lichtquelle das schon längst überwucherte Fenster darstellt. Nachdem sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt haben, legt sie ihre Waffe ab und kniet sich vor einen Eimer mit Wasser. Flüchtig wird der Schnitt an ihrem linken Oberarm gesäubert und mit einem Stofffetzen verbunden, ehe sie sich das Gesicht wäscht und den Eimer wieder zurückstellt. Mit einem leisen Seufzen rollt sie sich auf dem Holzboden zusammen und betrachtet nachdenklich ihr Schwert, dessen Klinge von Blut besprenkelt ist. "Warum kann das nicht einfach nur ein böser Traum sein?" Stumm kniet Ryu vor dem großen Waffenschrank und hängt seinen Gedanken nach, während er, ohne es bewusst wahrzunehmen, über die in das dunkle Holz geschnitzten Muster streicht. "Kasumi," kaum hörbar geflüstert kommt ihm der Name des Mädchens über die Lippen, woraufhin er sich aufrichtet und die großen Türen des Schrankes öffnet. Mit ernster Miene lässt er den Blick über zahlreiche Waffen wandern, ehe er nach Ryuken greift, einem Schwert, dass sich bereits seit vielen Generationen im Besitz seiner Familie befindet und mit dem er selbst schon unzählige Kämpfe bestritten hat. "So ziehe ich erneut in den Kampf, um die zu schützen, die mir wichtig sind," murmelt er, als er das vertraute Gewicht des Schwertes in den Händen spürt und die Waffe zieht, um die Klinge prüfen zu können. Das goldene Licht der Dämmerung spiegelt sich in dem blanken Stahl, während er das Schwert kritisch mustert, ehe er zufrieden nickt und versuchsweise eine rasche Folge von Schlägen ausführt. "Morgen ist es soweit," einen kurzen Blick zur Tür hinauswerfend, steckt er das Schwert wieder weg und verstaut es sicher im Schrank, woraufhin er ins Freie tritt, um die letzten Sonnenstrahlen genießen zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)