Es ist meine Schuld !!! von abgemeldet (It's my fault !!! Eine abgeschlossene Geschichte über den steinigen Weg zur großen Liebe.) ================================================================================ Kapitel 17: Die Einsamkeit kommt mit dem ersten Schnee ! -------------------------------------------------------- Die Einsamkeit kommt mit dem ersten Schnee Wollt ihr meine ganz ehrliche Meinung zu diesem Kapitel hören???? Wenn ja, gut. Wenn nicht, auch egal *gg*. Dieses Kapitel ist laut meiner Meinung gar nicht mal so schlecht geworden. Es ist auch ziemlich lang. 12 Word Seiten. Ich hab mir Mühe gegeben und ich hoffe ihr könnt die Gefühle der Personen einigermaßen nachempfinden (vor allem die Gefühle einer bestimmten Person ganz am Schluß des Kapitels). Ich bin noch etwas enttäuscht weil ich für mein letztes Kapitel "nur" 11 Kommentare bekommen hab (ich weiss eigentlich 15 aber Animanien hat ihr Kommi 5 mal abgegeben, danke übrigens *gg*). Ich glaube ich bin verwöhnt *gg*. Wäre schon wenn Kommischreiber wie SixMe mal wieder ihre Meinung abgeben würden (auch Kritik). Aber falls es euch beruhigt ich habe vor (wenn die Kommi Anzahl weiter so zurück geht pro Kapitel) meine ff bald enden zu lassen. Dieses Kapitel widme ich allen Leuten die sich meine ff (und deren Komma Fehler) antun *gg*. Viel Spaß. -.- ********************************************************************** -.- "Laila, aufstehen," warme Hände schüttelten den zierlichen Körper sanft. Ein verstimmtes Brummeln war zu hören bevor sich das braunhaarige Mädchen die Decke über den Kopf zog und dem Störenfried den Rücken zu drehte. Es war viel zu warm und zu gemütlich um aufzustehen. Ein belustigtes Schnauben war zuhören, ehe sich Lailas Decke verflüchtigte und die Braunhaarige so endgültig aus dem Schlaf riss. Müde rieb sie sich die Augen nur um sich im nächsten Moment zu einer Kugel zusammen zu rollen und ihren verdienten Schlaf weiterzuführen. "Laila wir kommen zu spät wenn du dich jetzt nicht anziehst," blaue Augen richteten sich halb belustigt, halb verärgert auf das nun wieder schlafende Mädchen. "Mag nicht arbeiten," kam es genuschelt unter dem Kopfkissen hervor. "Wir gehen nicht arbeiten und jetzt komm," sagte Seto. Als noch immer keine Reaktion von Laila kam, seufzte er auf. Unglaublich wie dickköpfig man sein konnte. Ein Blick auf die Uhr verriet das sie jetzt wirklich keine Zeit mehr hatten. Er hatte Laila so lang wie möglich schlafen lassen doch jetzt mussten sie los sonst kamen sie noch zu spät. Kurzer Hand schnappte Seto sich Laila und trug diese ins Bad. Zögernd öffnete Laila die Augen als die angenehme Wärme des Bettes durch noch eine viel angenehmere Wärme ersetzt wurde. Blaue Augen fixierten sie belustigt und setzten sie dann vorsichtig auf dem Rand der großen Badewanne ab. "Wärst du jetzt wohl so liebenswürdig dich umzuziehen. Deine Kleidung liegt gleich da drüben. Beeil dich. Ich warte unten auf dich," ohne sich noch einmal zu Laila umzudrehen, eilte Seto aus dem Bad. Laila seufzte ergeben auf. Jetzt musste sie sich wohl oder übel umziehen und zur Arbeit gehen. Doch ein Blick auf die Kleidung, die fein säuberlich neben ihr lag, liesen Zweifel in ihr aufkommen. Trug man ein eng anliegendes, schwarzes Kleid zur Arbeit? Bewundernd fuhr Laila über den seidenen Stoff. Nein, eindeutig nicht. So etwas zog man zu einer Party oder einem Dinner abend an aber nicht ins Geschäft um 8 Uhr morgens. Verdammt, apropos Uhrzeit. Sie sollte sich beeilen wenn sie vorhatte weiter zu leben. Schnell entledigte Laila sich ihrem Schlafanzug, schlüpfte in die Satin Unterwäsche und zog sich das schwarze Kleid über. Erst jetzt als sie einen Blick in den Spiegel werfen konnte, sah sie wie edel das Kleid wirklich aussah. Der schwarze Stoff passte sich perfekt an ihre Figur an. Am unteren Teil des Kleides wurde das Kleid breiter und bauschte sich leicht auf. Ein kleiner Schnitt an der Seite lies ein wenig ihrer Haut erkennen. Das Kleid hatte statt Ärmeln, seidene Handschuhe die Laila bis zu ihren Oberarmen reichte. Der Ausschnitt des Kleides war nicht sehr tief und eine silberne Kette bedeckte den Rest ihrer Brust. Alles in allem sah das Kleid einfach nur sensationell aus. Wie für eine Königin gemacht, dachte Laila traurig. Nein, sie war keine Königin. Sie war in letzter Zeit sehr blass geworden und sie wirkte noch dünner und zerbrechlicher als sie früher schon gewesen war. Enttäuscht drehte sie ihrem Spiegelbild den Rücken zu als es plötzlich an der Badetür klopfte. Kurze Zeit später streckten zwei Angestellte den Kopf zur Tür herein. Als sie sahen das Laila bereits bekleidet war, traten sie ein. Höflich senkten sie den Blick und mit einem kleinen Knicks stellten sie sich vor. "Master Kaiba hat uns geschickt. Wir sollen my Lady schminken und Ihnen bei der Wahl ihrer Friseur helfen," erklärte eine der beiden Angestellten ohne dabei den Blick zu heben. Laila nickte nur so freundlich wie es ging und lies sich von den zwei Bediensteten helfen. Ihre Haut war schon bald weniger weiß und die Ringe unter ihren Augen waren gänzlich verschwunden. Ihre Haare hatte sie offen gelassen und eine der Angestellten hatten schwarze Bänder hinein geflochten, die mit Lailas Locken ihren Rücken hinunter fielen. Als Laila wieder in den Spiegel blickte, fühlte sie sich das erste Mal seit langem wieder schön. Freudig bedankte sie sich bei den Zweien und eilte dann die Treppe hinunter, so gut es in den dunklen Schuhen ging, die zwar keinen Absatz hatten aber dennoch nicht gerade die bequemsten waren. Laila konnte sich schon bildlich vorstellen wohin sie in diesem Aufzug gehen sollte. Irgendein piekfeiner Geschäftsfreund hatte sie sicher zum Essen eingeladen und nun musste Seto wieder eine Begleitung vorweisen. Die Braunhaarige wollte sich gar nicht vorstellen wie der heutige Tag aussehen würde. Aber so lange Seto in ihrer Nähe bleiben würde, würde sie all die langweiligen Gespräche über Dinge, die sie nicht verstand und auch nie verstehen würde, ertragen und sogar genießen. Ja, in gewisser Weise war es ihr egal wohin sie gehen würde. So lange er ihr ein Blick aus seinen blauen Augen schenken würde und ihr hier und da ein Wort an sie richten würde, war es ihr nur recht. Hauptsache er blieb bei ihr. Endlich hatte Laila die letzte Treppe erreicht und vorsichtig, um nicht über ihr langes Kleid zu stolpern, ging sie die Treppe hinunter. Seto wartete bereits ungeduldig, wie immer am Ende der Treppe. Doch als er nach oben blickte, lies seine Unruhe sofort nach und er musste sich zusammen reißen um Laila nicht augenblicklich in die Arme zu schließen. In dem schwarzen Kleid sah sie noch hilfsbedürftiger aber auch schöner aus, als sonst. Aus unsicheren braunen Augen blickte sie ihn an, als brauche sie eine Versicherung das sie ihm jetzt immer noch wichtig war. Ein kaum wahrnehmbares Lächeln huschte über das sonst so kalte Antlitz des jungen Geschäftsführers der Kaiba Corporation. Doch Laila hatte es gesehen und es reichte ihr vollkommen aus. Auch lächelnd hakte sie sich bei ihrem Chef ein und rückte ein Stück näher an ihn heran, damit sie seinen Geruch einatmen konnte. Diesen so männlichen Geruch, der ihr jedes Mal die Sinne benebelte. Oh ja, sie liebte ihn von ganzem Herzen und irgendwann würde sie auch den Mut gesammelt haben um es ihm zu sagen. "Seto wohin gehen wir?" fragend blickte sie Seto an als sie zusammen in die schon bereitstehende Limousine einstiegen. "Wirst du schon noch sehen," kam die kurze Antwort, als auch Seto einstieg. ^o^°..............................In der Villa der Kaiba Brüder........................................^o^° Lächelnd stand eine Angestellte hinter einem Fenster und beobachte die vorbei rollende, schwarze Limousine. Es war schon seltsam wie sehr sich ihr Leben hier in der Villa der Kaiba Brüder geändert hatte seit dieses braunhaarige Mädchen aufgetaucht war. Ihr Chef hatte sich kaum merklich verändert und wenn es auch nur das Fehlen einer Rüge war, so merkte es doch jeder Angestellte sofort. Ja, dieses schüchterne, freundliche Mädchen hatte das Herz ihres eiskalten Bosses erheblich erwärmt. Das Ringen des Telefons brachte die Bedienstete wieder aus ihren Gedanken. Schnell eilte sie zu dem hochmodernen Telefon und nahm ab. "Kaiba Corporation, Guten Tag was kann ich für sie tun?" die übliche Begrüßung kam wie von selbst von den Lippen der Angestellten. "Ja, hier Mokuba. Ist mein Bruder noch da? Bei der Arbeit ist er jedenfalls nicht mehr," kam es leicht ärgerlich von Mokuba. "Master Mokuba ihr Bruder hat sich für heute einen freien Tag genommen," antwortete die Angestellte höflich. Einen Moment herrschte Stille am anderen Ende der Leitung, dann kam es ungläubig: " E.er hat sich frei genommen. Ist er im Krankenhaus?" Beinah musste die Angestellte schmunzeln. Ja, es war schon höchst ungewöhnlich wenn ihr Master sich einen Tag frei nahm. Das letzte Mal als das passiert war, hatte ihr Master Seto über 42 °C Fieber und erst als er auf dem Weg zu seiner Limousine ohnmächtig geworden war, hatte er eingesehen das er für den heutigen Tag eine Pause einlegen musste. "Nein, Master Seto ist mit Lady Laila zu einer Veranstaltung gefahren und sie werden erst wieder gegen 14 Uhr zu Hause sein. Soll ich Master Seto etwas ausrichten lassen?" Wieder herrschte Stille am anderen Ende der Leitung und dieses Mal dachte die Angestellte bereits das Master Mokuba bereits aufgelegt hatte, als er schließlich doch antwortete: "Mit Laila, also. Nein, richten sie ihm nichts aus. Sagen sie aber James das er mich um 15 Uhr am Bahnhof abholen soll." Ein lautes Tuten, kündigte das Ende des Gespräches an. Mokuba hatte aufgelegt. Verwirrt fuhr die Angestellte sich durch ihr ordentlich frisiertes Haar. War es ihr nur so vorgekommen oder hatte Master Mokuba die Worte "Mit Laila,..." wirklich voller Hass ausgesprochen? Kleine Anmerkung von mir: So jetzt dürft ihr euch Gedanken machen.... ^o^°.......................................wieder bei Seto und Laila..................................^o^° Als die schwarze Limousine hielt, konnte Laila gar nicht schnell genug aus der Limousine steigen um zu sehen wo sie nun waren. Die schwarz uniformierten Bodyguard's standen sofort neben ihr . Doch erst als Seto neben ihr stand, fühlte sie sich wirklich sicher. "Seto wo sind wir?" Lailas musste sich erst einige Male vor Aufregung räuspern als sie auf das große Gebäude vor sich starrte. Steinerne Säulen schmückten den Eingang des riesigen Gebäudes. Es sah beinah wie ein Museum aus, mit den abgewetzten Treppen die zu dem großen Glasflügeln führten. Nach und nach fielen Laila immer mehr Kleinigkeiten auf, die auf eine teure Renovierung hinwiesen. Steinerne Löwen bewachten die ersten Treppenstufen und an den Säulen kletterten Ranken und andere Fresken hoch. Nicht minder neugierige eilte Laila neben ihrem Chef her, der es wie meistens nicht nötig hielt auf sie zu warten. Laila wagte es nicht noch einmal zu fragen, was in dem steinernen Gebäude vor sich ging und was sie dort wollten. Die zwei gläsernen Türen öffneten sich wie von selbst als Laila und Seto eintraten. Die Braunhaarige kam sich wie eine Königin vor und ihr war das alles andere außer angenehm. Ein großer Mann, der an einen Bären erinnerte, und vor dem Laila vorsichtshalber einige Schritte zurück trat, kam auf sie zu und begrüßte sie und Seto mit einem höflichen Nicken. "Darf ich sie zu ihren Plätzen führen," keine Frage eine Aufforderung. Laila wäre am liebsten aufgeregt von einen Fuß auf den anderen gehopst doch das hätte in ihrer Aufmachung wohl nicht sehr gut ausgesehen. Also begnügte sie sich den breiten Rücken ihres Führers zu bewundern und Seto neugierige Blicke von der Seite zu zuwerfen. Doch nicht einmal dessen Augen sagten Laila dieses Mal etwas. Sie nahm nur ein belustigtes Glitzern in ihnen war und etwas das an Vorfreude ähnelte. Endlich hatten sie die letzten Treppenstufen hinter sich gebracht und ein schwarzer Vorhang wurde beiseite geschoben. Laila hielt unwillkürlich die Luft an. Was sich vor ihr ausbreitete war auch wirklich zu phänomenal. Sie standen auf einem großen Balkon, von dem man in einen gigantischen Saal blicken konnte. Edle Kronleuchter hingen von der kunstvoll bemalten Decke und beleuchtete die vielen roten Sitze in einem angenehmen Licht. Leises aufgeregtes Gemurmel strömte durch den ganzen Raum und es duftete leicht nach Rosen. Eine große Bühne, deren ebenfalls roten Vorhänge noch zu gezogen waren, nahm einen Großteil des Raumes ein. Seto hatte sie in ein Theater gebracht. Lailas Augen wandten sich von dem voll besetzten Saal ab und richteten sich auf Seto. Dieser schmunzelte nun wirklich belustigt und man konnte ihm förmlich ansehen wie sehr er sich über die gelungen Überraschung freute. Mit einem Freudenschrei umarmte Laila ihn nur um im nächsten Moment beschämt zurück zu weichen. Obwohl sie schon mit Seto in einem Bett geschlafen hatte, war seine Nähe noch immer etwas verbotenes das für Laila das reine Glück bedeutete. Ein Glück das zu kostbar war um es zu oft auszukosten. Der Chef der Kaiba Corporation musste über Lailas entzücktes Gesicht lächeln. Er hatte anfangs selbst nicht gewusst warum er die Karten gekauft hatte, aber jetzt bei dem Lächeln der Braunhaarigen war es ihm klar warum. Um Laila zum Lächeln zu bringen. Viel zu oft war diese mit ihren eigenen trüben Gedanken beschäftigt und wenn er sie nur einmal davon losreissen konnte dann war ihm jeder Preis recht. Um ihre Befangenheit zu überspielen, betrachtete Laila den Balkon interessiert. Ein schwarzes, seidenes Sofa stand am Rand des Balkons und links und rechts daneben standen je eine eisgekühlte Flasche Sekt. Eine silberne Schale mit Trauben war hergerichtet worden und Laila traute sich gar nicht auch nur in die Nähe des kostbaren Sofas zu kommen. Doch Seto sah das anders. Ohne zu zögern setzte er sich auf den teuren Samtbezug und zog Laila mit sich. Diese lies sich neben ihrem Chef nieder und faltete ihre Hände nervös in ihrem Schoß zusammen. "Seto was ist das für ein Theater?" platzte es schließlich aus ihr heraus. Ein amüsiertes Aufblitzen der blauen Augen ihres Chefs lenkte Lailas Aufmerksamkeit von dem gigantischen Saal ab. "Kannst du dir das nicht denken?" kam die Gegenfrage. Lailas Augen weiteten sich einen Moment irritiert, ehe sie begriff. "Du meinst.... Du hast... Tanz der Vampire?" war alles was die Braunhaarige in diesem Moment zustande brachte. "Aber ich dachte das wäre schon lange ausverkauft?" Laila konnte sich noch sehr genau an die rote Schrift "Ausverkauft" erinnern, die deutlich auf dem Plakat zu sehen war. Hatte Seto etwa...? Dieser antwortete nur: "War es auch." Verblüfft blickte Laila ihren Chef von der Seite an. Sie war vollkommen überrascht. So kannte sie ihren Chef nicht. Keine Arbeit und dafür eine Oper. Dazu noch die von der sie am letzten Tag gesprochen hatte. "Seto..." zögerlich rutschte Laila neben den hübschen, jungen Mann neben ihr. "Hmm..." kam es kühl von diesem. Warme Hände schlangen sich um seinen Hals und im nächsten Moment spürte Seto wie Lailas warmer Körper sich an ihn drückte. Ein leichtes Kribbeln durchlief Setos Magen und wie von selbst legten sich seine Hände um Lailas Taille. "Danke Seto. Vielen, vielen Dank. Du weißt gar nicht wie viel mir das bedeutet," kam es leise von der Braunhaarigen. Tränen rannen ihre Wangen hinunter und zogen feine Linien durch ihr Make-up. Es war lange her... Sehr lange her, seit sie das letzte Mal vor Glück und Rührung geweint hatte. Eine warme Hand streichelte über ihre nasse Wangen und verwischten die letzten Tränen, so dass nichts außer ein feines Glitzern auf Lailas Wangen zurück blieb. Lautes Klatschen riss Laila aus ihren Gedanken und schon wollte sie sich beschämt von Seto zurückziehen, doch dieser wusste das zu verhindern. Sanft drehte er sie um und setzte sie auf seinen Schoß. Zufrieden lehnte Laila sich nach hinten und legte ihre Hände auf Setos. Ja, so sollte es immer sein. So voller Glück wollte sie immer sein. Der Vorhang ging mit einem leisen Trommelwirbel auf, doch zu Lailas Enttäuschung war es zu dunkel um etwas zu erkennen. Schatten begannen sich zu bewegen und langsam begann es heller zu werden. Lailas Augen starrten angestrengt auf die Tänzer und Sänger, die mit der Musik zu leben schienen. Jede Bewegung diente einzig und allein dazu die Gefühle der Schauspieler besser darzustellen. Ein fließender Tanz der voller Komik, Liebe, Begehren und Trauer war. Gefangen von der Geschichte, die einen von Anfang an berührte, lies Laila die Bühne keinen Augenblick aus den Augen. Erst als der Vorhang sich schloss und das Stück vorbei war, atmete Laila befreit auf. Für einen Moment war sie in eine andere Welt eingetaucht und hatte ihre Sorgen mit den Ängsten der Akteure getauscht. Jetzt war sie wieder in ihrer eigenen Welt und sie musste sich eingestehen, dass sie froh darüber war. So lange Zeit hatte sie nur die negativen Seiten ihres Lebens gesehen und jetzt wo Seto bei ihr war sah sie alles aus einem anderen Blickwinkel. Sie nahm vieles wahr was sie in ihrer Trauer vollkommen ignoriert hatte. Der Duft der frischen Rosen der in der Luft lag, kam ihr intensiver vor und Setos Wärme an ihrem Rücken lies sie vor Freude erschauern. Sie hatte sich schon lange nicht mehr glücklich gefühlt ohne dabei von Gewissensbissen geplagt zu werden. Auch jetzt vergaß sie ihre tote Familie nicht vollkommen aber die Erinnerungen die sie nun in sich trug, waren mehr freundlicher Natur als die von dem schrecklichen Autounfall. Laila wusste das sie sich auf dem Weg der Besserung befand. Eine weitere Welle des Glückes durchfuhr Laila als die Wärme hinter ihr noch etwas zunahm und sie Setos warmen Atem an ihrem Hals spüren konnte. "Hast du Hunger?" kam es leise von ihrem Chef. Laila überlegte einen Augenblick ehe sie leicht nickte. Kräftige Arme schlangen sich von hinten um sie und hoben sie hoch als hätte sie überhaupt kein Gewicht. "Dann lass uns gehen," und schon hatte der Braunhaarige Laila wieder losgelassen und war an ihr vorbei gegangen. Laila musste leicht lächeln als sie ihrem Chef folgte. Auch wenn er schon um einiges wärmer geworden war, seine kalte und auch harte Seite war immer noch da. Zu gern hätte Laila gewusst, was Seto so hart gemacht hatte, doch sie wollte ihre frische Beziehung noch nicht auf die Probe stellen und ihm so eine persönliche Frage stellen. Denn Laila war sich sicher das der Grund nicht in seiner Firma lag. Doch im Moment war das nebensächlich. Sie hatte genug Zeit um ihn das in naher Zukunft einmal zu fragen. Nichts hält ewig... Fröhlich ging Laila neben ihrem gutaussehenden Chef her. Wie zufällig berührte ihre Hand die Setos. Ein roter Schimmer bedeckte sofort ihre Wange. Die Liebe ... ein starkes doch gleichzeitig auch so schwaches Gefühl ... Ihr Herz schlug einige Takte höher und eine bis jetzt unbekannte Zufriedenheit legte sich über sie. Laila war so mit ihren Gedanken beschäftigt das sie weder bemerkte wie sie das Theater verliesen noch wie sie schließlich vor einem gemütlich aussehenden Restaurant hielten. Genießt euer Glück, denn es wird nur noch für kurze Zeit währen... Verwundert sah Laila zu Seto hoch. Sie hatte eigentlich gedacht, das sie jetzt nach Hause fahren würden um die versäumte Arbeit nachzuholen. Zerstört von einem einzigen Menschen... "Na überrascht?" ein schelmisches Grinsen lag auf Setos Lippen. Es war lange Zeit her das er sich das letzte Mal so gut gefühlt hatte. Die Oper, die Ruhe und vor allem Lailas Anwesenheit taten ihm mehr als nur gut. Für immer ? "Ja," gab Laila ehrlich zu. "Gut," kam es von Seto, bevor er die Glastür aufschwang und eintrat. Noch immer staunend trat Laila hinter ihm ein. So kannte sie Seto überhaupt nicht und wenn sie ehrlich war, mochte sie diese neue Seite an ihm. Es machte ihn menschlicher. Interessiert lies Laila ihre Blicke durch das edle Restaurant gleiten. Es war auf eine einfache Art, edel und stilvoll eingerichtet. Rot gepolsterte Stühle standen um kleine, aus Eichen geschnitzte Tische und durch die fein bestickten, durchsichtigen Vorhänge sickerte die kalte Mittagssonne. Angenehme Wärme empfing einen sofort und die winterliche Kälte, die Laila draußen zu spüren bekommen hatte, verblasste zu einer vagen Erinnerung. Drachen zierten die hölzerne Theke und ein leicht süßlicher Ruft nach Räucherstäbchen lag in der Luft. Erst als Laila bemerkte das einige Gäste Stäbchen in der Hand hatten, wurde ihr klar das dies ein chinesisches Restaurant war. Plötzlich nahm sie eine Person hinter sich wahr. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und zog an der dunkel blauen Jacke, die Seto ihr passend zu ihrem Kleid besorgt hatte. Erschrocken wirbelte sie herum. Kalter Schweiß lief ihr plötzlich den Rücken hinunter und alte Erinnerungen kamen wieder in ihr hoch. Ray... seine Hände... die Entführung.... Schmerzen.... ANGST Verzweifelt vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen und versuchte das krampfhafte Zittern ihres Körpers zu unterdrücken. Warme Arme schlangen sich um ihre Taille und zogen sie an einen ebenso warmen Körper heran. Zuerst verspannte sich Laila doch als ihr der Duft von teurem Aftershave in die Nase stieg , entspannte sie sich wieder. Seto. Wie hatte sie nur glauben können, geheilt zu sein? Tagträume, nichts anderes waren das gewesen. Ja, vor Seto hatte sie keine Angst mehr aber vor jedem anderen um so mehr. Noch immer nicht sicher ob ihr Körper und ihr Geist sich wieder beruhigt hatte, blickte sie von Setos Schulter auf und sah zu einem kleinen Chinesen, der verwirrt und ängstlich zu ihr sah. Ängstlich? Hatte er vor ihr Angst? Doch dann sah Laila zu dem Braunhaarigen auf und was sie sah, lies ihr Herz schneller schlagen. Setos blaue Augen funkelten wütend zu dem Kellner hinüber. Seine Lippen waren zu einem dünnen Strich zusammengezogen und ein Arm hatte er Besitz ergreifend und gleichzeitig beschützend um Laila gelegt. Als hätte der Braunhaarige Lailas erstaunten Blick bemerkt, blickte er zu ihr hinunter. Die Kälte in seinen Augen verschwand und wich einem eher wärmeren Ausdruck. Laila blickte gebannt in Setos eis blaue Augen. Es war eine seiner einzigen Schwachstellen, wenn man ihn kannte. Jedes Gefühl konnte man in ihnen erkennen und doch war Laila nie ganz sicher was sie in ihnen sah. Bevor sie sich noch ganz in Setos Augen verlor, wandte sie ihren Blick wieder zu dem kleinen Kellner, der sich entschuldigend vor Laila verbeugte. "Es tut mir leid, Miss," kam es in einem wenig unbeholfenen Deutsch von dem Chinesen, wobei er immer noch ängstliche Blicke zu Seto warf. Dieser hatte wieder seine undurchdringliche Maske aufgesetzt und blickte die Bedienung kalt an. "Den besten Platz, den sie haben," kam es schließlich kalt von Seto. Eine Aufforderung keine Bitte. Nochmals eine höfliche Verbeugung ehe der Chinese erleichtert davon eilte. Währenddessen war Laila noch immer etwas zittrig aus ihrer Jacke geschlüpft und hatte sie an einem geschwungenen Kleiderbügel aufgehängt. Seto trug seinen Trenchcoat unter dem Arm und blickte sie mit einem hochgezogenen Augenbraue an. Laila lächelte ihn so gut es ging an, doch das leichte Zittern ihrer Hand lies sich nicht verhindern als sie nervös über ihr Kleid strich. Gerade wollte Seto etwas sagen, als der Kellner zurückkam und mit einer höflichen Bewegung des Arms ihnen zeigte, das sie ihm folgen sollten. Noch einmal einen misstrauischen Blick auf Laila werfend, folgte Seto dem Kellner und neben ihm Laila. Der Chinese führte sie zu einem kleinen Tisch am Ende der Gaststube an dem bereits eine Kerze brannte und zwei Karten bereit lagen. Laila setzte sich dankbar auf das weiche Polster des Stuhles. Sie war sich nicht sicher wie lange ihre Beine ihren Körper noch getragen hätte. Seto setzte sich noch immer schweigend ihr gegenüber. Der Kellner wartete schweigend am Rand des Tisches auf Lailas und Setos Bestellung. "Ein Wasser, bitte," kam es schließlich schüchtern von Laila. "Eine Flasche von ihrem besten Wein. Laila was möchtest du Essen?" fragte Seto sie und blickte den Chinesen dabei kalt an. "Ich weiss nicht. Es gibt hier so eine große Auswahl. Vielleicht irgend etwas mit einer süß sauren Soße und paniertem Hühnerfleisch?" zweifelnd sah sie ihren Chef. Dieser sah sie überrascht an, nickte dann dem Kellner zu. "Sie haben es gehört. Das beste was sie von ihrem Hühnerfleisch haben und dann noch Nummer 53. Ich hoffe ihr Koch kann besser kochen als sie bedienen," sagte Seto kalt. Er war noch immer sauer. Obwohl der Kellner eigentlich nichts für Lailas Berührungsängste konnte, hätte er sie zuerst höflich fragen müssen ob er ihre Jacke abnehmen dürfte als sich von hinten heranzuschleichen. Zerknirscht drehte sich der kleine Chinese um, nicht ohne noch ein "Es tut mir aufrichtig leid, Sir" gemurmelt zu haben. Braune Augen blickten ihn überrascht an, doch Seto tat das ganze nur mit einem Schulter zucken ab. "Du magst die chinesische Kultur oder?" kam es unvermittelt von Laila. Jetzt ebenfalls überrascht nickte Seto. "Warum bist du dir da so sicher?" fragte er neugierig. "Dein Zimmer hat auch einen chinesischen Touch, mit dem Schwert an der Wand," antwortete Laila wahrheitsgemäß. Ein weiteres Nicken bestätigte Lailas Annahme. "Was magst du an China, Seto?" fragende braune Augen blickten Seto an und überrascht musste dieser feststellen dass das kein verzweifelter Versuch war, Konversation zu betreiben, sondern ehrliche Interesse war. Angenehm überrascht, lehnte Seto sich zurück und fing an über seine unzähligen China Reisen zu erzählen. Wie anders es doch als Japan war und wie anders auch die Menschen waren. Die interessante Kultur bis hin zu den seltsamen Bräuchen. Zum ersten Mal erzählte Seto etwas gerne. Beinah mühelos kamen ihm die Worte von den Lippen. Braune Augen liesen ihn währenddessen keinen Augenblick aus den Augen. Wie gebannt lauschte Laila Setos Worten von einer anderen Welt, nur ab und zu unterbrach sie ihn um Fragen zu stellen. Noch nie hatte sie ihn so frei erzählen sehen und alles was aus seinem Mund kam, nahm sie in sich auf um es nie wieder freizugeben. Fasziniert betrachtete sie sein jetzt entspannten Gesichtszüge, die dünnen Lippen, seine gleichmäßigen Gesichtszüge, seine wunderschönen, blauen Augen und seine wohltuende, dunkle Stimme. Er konnte gut erzählen und seine vielen Ausflüge nach China machten seine Geschichten lebendig. Laila bemerkte die Speisen erst als Seto sie mit einem amüsierten Lächeln darauf hinwies. Ihre Gedanken kreisten noch immer ständig um Setos Erzählungen als sie anfing zu essen. Verträumt wie sie war, bemerkte sie nicht wie ein wenig der roten Soße an ihrem Mundwinkel hängen geblieben war. Plötzlich beugte Seto sich leicht über den Tisch und im nächsten Moment spürte Laila weiche Lippen an ihrer Wange und eine rauhe Zunge, die über ihren Mundwinkel strich. Eine sanfte Hand schob sich derweil in ihren Nacken und drückte sie vorsichtig ein wenig näher zu Seto. Seine Lippen hatten sich unterdessen von ihrem Mundwinkel gelöst und glitten sanft zu Lailas Lippen. Ohne etwas zu fordern legte sich Setos weiche Lippen auf Lailas und verharrten dort. Die Braunhaarige konnte Setos Atem spüren und bevor sich dieser zurück ziehen konnte, drückte sie ihre Lippen leicht gegen die seinen. Zufrieden öffnete Seto seinen Mund und seine Zunge fuhr spielerisch über Lailas warme Lippen. Lailas Herz schlug währenddessen Purzelbäume und ehe sie sich versah, hatte sie ihren Mund geöffnet und gewährte Seto bereitwillig Einlass. Zärtlich erkundete Seto Lailas Mundhöhle, um spielte ihr Zunge und forderte sie still auf sich an dem Zungenspiel zu beteiligen. Genießerisch schloss Laila die Augen und drückte ihre Lippen näher an Setos, während sie beinah schüchtern begann sich an dem Zungenspiel zu beteiligen. Noch nie hatte ihr Chef sie so zärtlich geküsst. Es war als wollte er ihr zeigen, dass auch er gefühlvoll sein konnte. Noch einmal strich Setos Zunge über Lailas ehe er sich langsam zurück zog. Einen Moment lies er seine Lippen auf Lailas liegen ehe er sich wieder zurück lehnte. Einen Moment lies Laila ihre Augen noch geschlossen und genoß die Schmetterlinge, die durch ihren Bauch tanzten und den herben Geschmack den Seto bei ihr hinterlassen hatte. Als sie die Augen aufschlug, blickte ein zufriedener Seto sie aus blauen Augen an. "Du schmeckst süß," hauchte er ihr noch zu, bevor er sich wieder seinem Essen zuwandte. Eine Mädchenhafte Röte hatte sich wieder auf Lailas Wangen gelegt. Sie war es nicht gewohnt solche Lobe von ihrem sonst so kalten Chef zu hören. Es kam ihr alles wie ein wunderschöner Traum vor, nur das es kein Traum war und so um so unglaubwürdiger. Der Rest des Essen verging in angenehmer Stille. Gesättigt lehnte Laila sich schließlich zurück und ihr Blick schweifte zu einem der Fenster. Erstaunt riss sie die Augen auf und blickte noch einmal hinaus. Weiße Schneeflocken tanzten ruhig vor dem Fenster und bedeckten schon einen guten Teil des Fensterbrettes. "Seto... es schneit!" freudig sprang Laila auf. Ihre Augen glänzten von einer spontaner Begeisterung ergriffen. "Komm schon Seto. Wir müssen raus," unruhig trat Laila von einem Fuß auf den anderen, den Blick noch immer auf das verschneite Fensterbrett haltend. "Als Entschuldigung für mein fehlende Höflichkeit, geht das Essen für sie aufs Haus," kam es wieder in einem nicht ganz perfekten Deutsch von dem Chinesen. Laila nickte nur schnell dankend während Seto das ganze abtat als hätte er nichts anderes erwartet, was wahrscheinlich auch so war. Laila konnte ihre Ungeduld jetzt nicht länger zügeln. Aufgeregt nahm sie Setos Hand und zog ihn mit sich aus dem Restaurant. Dieser hatte gerade noch Zeit seinen Trenchcoat zu packen, ehe er schon in der Kälte stand. Tausende und Aber Tausende Schneeflocken fielen in einem stummen Tanz vom Himmel. Jede glitzerte wie ein kleiner Diamant. Die Welt sah plötzlich rein aus. Der graue Asphalt war von einem weißen Teppich bedeckt und die Bäume trugen den schimmernden Schnee stolz zwischen ihrem Geäst. Ehrfürchtig streckte Laila ihre Hand aus und fing die Schneeflocken auf, die jedoch sofort in ihrer warmen Hand schmolzen. Seto noch immer an der Hand haltend, machte sie einige Schritte durch den frischen Schnee nur um wieder stehen zu bleiben und staunend den Himmel zu betrachten. Diese Faszination ergriff sie jedes Jahr beim ersten Schnee. Ihr kam es wie ein Wunder das so etwas reines und wunderschönes vom Himmel kommen konnte. Die Welt war voller Wunder und sie war ein Teil dieser Welt. Seto trat neben sie und betrachtete das Mädchen mit den braunen Augen neugierig. Sie schien den kalten Schnee auf ihren nackten Oberärmen nicht einmal zu bemerken, so fasziniert war sie. "Ich liebe den Schnee," flüsterte Laila schließlich. Seto winkte der Limousine ab die vor dem Restaurant wartete. Er glaubte nicht das er die Braunhaarige jetzt in ein Auto bringen würde und ob er das überhaupt wollte. Stumm liefen sie nebeneinander her, die Hände ineinander verflochten und die weiße Welt um sich herum betrachtend. Hier und da deutete Laila auf eine Stelle, die sie für besonders hübsch fand. Eine Katze, die dem kalten Nass unter ihren Pfoten nicht ganz zu trauen schien, oder eine glitzernde Schneeoberfläche. Seto verstand jetzt langsam was Laila an dem ersten Schnee so wunderbar fand. Keiner der Beiden bemerkte die bewundernden Blicke der anderen Passanten. Auch die geflüsterten Worte "Was für ein wunderschönes Paar" und die beinah andächtigen Worte "Sind das Stars?" hörten sie nicht. Sie waren in ihrer eigenen Welt. So versunken, erreichten sie die Villa der Kaiba Brüder. Zusammen spazierten sie durch die nun verschneite Allee der Ahornbäume. Seto trug seinen Trenchcoat noch immer unter seinem Arm als er plötzlich bemerkte wie Laila leicht zitterte. Tadelnd blieb er stehen und sah sie strafend an. Doch der tadelnde Blick gelang ihm nicht lange als er zu dem etwas kleineren Mädchen vor sich sah. Weiße Schneeflocken hatten sich in ihrem Haar verfangen und gaben ihr etwas zauberhaftes beinah unwirkliches. Ihre braunen Augen schimmerten noch immer vor Begeisterung und das schwarze Kleid bildete einen starken Kontrast zu dem weißen Schnee. Erst jetzt fiel ihm auf, das sie Lailas Jacke in dem Restaurant vergessen hatten. Ohne zu Zögern nahm er den Trenchcoat und legte ihn um Lailas Schultern. Der viel zu große Mantel schlackerte um Lailas zierliche Gestalt im kalten Wind. Dankend kuschelte Laila sich tiefer in den warmen Trenchcoat und blickte zu ihrem Chef auf. Die blauen Augen ihres Chefs hafteten auf ihr und seine Lippen hatten zum ersten Mal ein wirkliches Lächeln gebildet, das nur Laila gehörte. In diesem Augenblick gehörte seine gesamte Aufmerksamkeit nur ihr. Seine Firma, Mokuba, seine Probleme alles rutschte mit einem Mal weit nach hinten. Das jetzt und das hier zählte. Sanft fuhr Seto Lailas Wangen entlang und seine Hände stoppten schließlich bei dem Kragen seines Mantels der um Lailas zierliche Schultern hing. Zärtlich aber bestimmt zog er Laila näher zu sich. Unendlich langsam bewegten sich ihre Gesichter aufeinander zu. Laila drohte in den blauen Augen zu versinken, alles zu vergessen. Setos Wärme, der männliche Duft der ihn stets umgab und dann noch diese Augen. Ihr Herz schlug schon wieder in einem viel zu schnellen Rhythmus und ihr hektischer Atem zeichnete sich in der kalten Luft als Wolke ab. Ihre Hände vergruben sich wie von selbst in Setos Haar und zogen ihn langsam zu sich herunter. Setos legte seine Hände nun um Lailas Taille und zog sie dichter an sich heran, so dass der letzte Abstand überbrückt wurde und ihre warmen Körper sich aneinander drückten. Setos Kopf beugte sich noch ein Stück weiter hinunter, doch kurz vor Lailas Lippen stoppte er. Blaue Augen blickten die Braunhaarige eindrücklich an, als wollten sie Lailas Gesicht in sich aufnehmen und nie wieder vergessen. In diesem Moment bedurfte es keiner Worte. Einzig und allein der Schnee schien für die frische Liebe zu sprechen, die gerade erst erwacht war. Die Sonne lies den Schnee glitzern und eine leichte Windböe lies die Schneeflocken tanzen als sich Lailas und Setos Lippen berührten. Vorsichtig als koste er diese Lippen zum ersten Mal wanderte Setos Zunge über Lailas fein geschwungene Lippen. Ihre Atem vermischten sich als sich ihre Münder erneut trafen und verschmolzen zusammen. Lailas Fingerspitzen glitten durch Setos seidenes Haar während Setos Hände ihren Weg über Lailas Rücken suchten. Die Augen geschlossen, konzentrierte Laila sich voll und ganz auf den Kuss. Ihre Gefühle schienen sie zu überwältigen. Sie konnte nicht glauben, das es so etwas wunderbares wie dieses Gefühl gab, das in ihrem Inneren tobte, und das ausgerechnet sie es kosten durfte. Nie wieder wollte sie Seto los lassen, nie wieder seine Nähe missen und für immer bei ihm bleiben. Doch Gott sah das anscheinend anders. "Seto! Was soll das?" kalt durchschnitten diese Worte die verzauberte Weihnachtsstille. Zerstörten das Bild des vollkommenen Glückes. Verwundert trennte Seto sich von Lailas Lippen aber er hielt sie immer noch fest in seinen Armen. Seine blauen Augen suchten die Umgebung aufmerksam ab, als er plötzlich die kleine Gestalt einige Meter vor ihm sah. Schwarzes Haar fiel dem kleinen Jungen ins Gesicht und dessen braune Augen glänzten in der kalten Luft seltsam. "Mokuba," kam es leise von Laila. Die Braunhaarige blickte ihren Schützling verwundert an. Irgend etwas störte sie an Mokuba. Er sah so verändert aus. Seine ganze Haltung drückte etwas Unnahbares aus und doch wollte es nicht zu dem kleinen Kerl passen den sie kennen gelernt hatte."Für dich immer noch Master, Laila," zischte Mokuba kalt und erst jetzt konnte Laila Mokubas Blick zu ordnen. Es war purer Hass, der in seinen Augen glänzte. Auch Seto schien das bemerkt zu haben, denn er zog hörbar die Luft ein. "Was soll das Mokuba?" erstaunt über die plötzlich Veränderung seines kleinen Bruders musterte Seto diesen. "Das sollte ich wohl eher dich fragen, Bruder. Seit wann vergnügst du dich mit meinen Kindermädchen?" knurrte Mokuba wütend und doch sah er gleichzeitig so einsam und verlassen aus das Laila ihn gern in die Arme genommen hätte. Ohne auf die überraschten Blicke des Paares zu achten, fuhr Mokuba fort: "Deine billigen Affären kannst du dir doch auch wo anders besorgen. Aber wie es scheint, hat Laila meine Abwesenheit genutzt um sich an dich heran zu machen. Sie ist halt doch nur ein billiges Flitchen." Erschrocken zog Laila die Luft ein. Einen Moment benötigte ihr Gehirn um das versagte zu verarbeiten. Alles in ihrem Inneren zog sich zusammen. Glaubte Mokuba das wirklich? War er wirklich der Meinung das sie es die ganze Zeit auf seinen großen Bruder abgesehen hatte? Das tat so verdammt weh. Wie sehr doch bloß einige Worte ihre Gefühlswelt wieder zum Einsturz bringen konnten? Doch noch war Seto bei ihr. Noch hatte sie Kraft. Dennoch rannen Tränen ihre Wangen hinunter, glitten über die Lippen ,die vor kurzer Zeit noch liebkost worden waren, und benetzten schlußendlich ihren Hals. Sie wusste nicht warum sie weinte. Vielleicht weinte sie die Tränen, die Mokuba sich nicht erlaubte zu weinen? Vielleicht weinte sie auch über ihre Enttäuschung und über einen neu gefunden Schmerz in ihrem Innern? Oder weinte sie um Seto, der auf einmal einer fremden Person gegenüberstand, die sein Bruder sein sollte? Sie wusste es nicht und es war ihr auch egal. "Was soll das Mokuba?" die selbe Frage kam noch einmal von Seto, nur viel stockender und unsicherer als zuvor. Eine unbekannte Unsicherheit hatte sich in Setos Innerem festgesetzt und betäubte seinen gesamten Verstand. Er nahm alles nur noch seltsam unklar wahr, als wäre er mit Watte umhüllt. "Seto, Bruder, sag mir das diese Person für dich nichts ist. Sag mir das sie wertlos ist. Sag mir das ich immer noch die wichtigste Person in deinem Leben bin," die letzten Worte schrie Mokuba nur noch. Verzweiflung schwang in jedem seiner Worte. "Was?" ungläubig blickte Seto seinen jüngeren Bruder an. Das konnte alles nur ein schlechter Scherz sein. Wie konnte sein kleiner, immer fröhlicher Bruder nur so eine Forderung an ihn stellen?"Du hast schon richtig gehört, Seto. Entscheide dich zwischen mir und Laila. Wer ist dir wichtiger," die letzten zwei Sätze hingen für einen Augenblick mit einem grausamen Widerhall in der eiskalten Luft. Selbst der Himmel schien erschrocken über so eine Forderung, denn er hatte aufgehört seine kleinen, weißen Kristalle auf die Erde zu schicken .Blaue Augen blickten in diesem Moment zu Laila, die noch immer in Setos Armen lag. Doch Laila kam es vor als wäre sie noch nie weiter weg von Seto gewesen. -.- ********************************************************************** -.- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)