Fünf Minuten von Rachelle_Jade ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein sanfter Rosenduft lag in der Luft. Tief atmete das dunkelhaarige Mädchen diesen ein. Dieser Geruch.. sie liebte ihn einfach. Er kam von ihrem Parfum, welches er ihr letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte. Ein Lächeln breitet sich beim Gedanken an ihn auf ihrem Gesicht aus. Gleich würde er vorbeikommen.. in nicht einmal ganz fünf Minuten, wenn er pünktlich war. Aber seid sie zusammen waren, verspätete s er sich so gut wie gar nicht mehr. Sie war schon richtig stolz auf ihn. Geradeeben hatte sie sich sorgfältig ihr langes Haar hochgesteckt. Zwei, drei Strähnen fielen ihr ins Gesicht, aber das machte nichts. Sie wusste, er mochte das. Bei ihrem ersten offiziellen Date hatte sie sich auch so die Haare hochgesteckt gehabt. Er hatte sich zu ihr gebeugt und in ihr Ohr geflüstert, dass er es wundervoll fand, wenn sie ihre Haare so trug. Wieder huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Seit sie vor einem Jahr wieder aus Amerika zurückgekehrt war, war schon so viel gutes passiert. Sie konnte sich kaum an irgendwelche schlechten Tage erinnern. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass sie wirklich fast jede freie Minute mit ihm verbracht hatte. Langsam setzte sie sich auf ihr Bett. Kurz huschte ihr Blick zur Uhr. Auf dem Bett lag eine rosane Tagesdecke. Überhaupt war fast das ganze Zimmer in ein zartes Rosa getaucht. Schließlich war dies ihre absolute Lieblingsfarbe. Viele hatten sich deswegen schon über sie lustig gemacht, aber das kümmerte sie gar nicht. Auch er hatte am Anfang seine Witze darüber gerissen, aber mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt, schließlich verbrachte er mehr Zeit in diesem Raum, als sonst irgendwo, wenn man mal die Schule und den Fußballplatz nicht mitzählte. Die Schule war für ihn reine Quälerei. Er schaffte es kaum an einem Morgen in der Woche mal pünktlich dort zu erscheinen und jedes Mal gab es dafür Rüffel vom Lehrer und Einträge ins Klassenbuch. Seine Eltern bekamen fast wöchentlich Briefe, in denen sie darauf Aufmerksam gemacht wurden, dass ihr Sohn respektlos und faul wäre und das Jahr wahrscheinlich wiederholen müsste. Ihn selber störte das kaum. Er lebte fast ausschließlich für seine Freundin und den Fußball, das wusste sie. Beim Fußball war er in seinem absoluten Element. Fast nichts bereitete ihm mehr Freude, als den Ball mit aller Kraft in das gegnerische Tor zu schießen. Der Blick der jungen Frau fiel aufs Fensterbrett. Dort standen einige gerahmte Fotos. Sie griff nach einem ganz bestimmten. Ihrem Lieblingsbild. Es zeigte ihn bei einem wichtigen Fußballspiel. Die Sonne strahlte am Himmel und allen war an diesem Tag unglaublich heiß gewesen. Es war kaum noch auszuhalten gewesen auf der Zuschauertribüne, wo es absolut windstill war, und die ganze Zeit hatte sie gehofft, dass niemand der Spieler zusammenbrechen würde. Sie beneidete die Jungen für ihre Ausdauer. An deren Stelle hätte sie in der brütenden Hitze schon längst das Handtuch geworfen gehabt. Das Foto zeigte ihn gerade kurz vor dem Torschuss. Auf seiner Stirn sah man einige Schweißtropfen hinunter perlen. Sein braunes, verwuscheltes Haar stand zu allen Seiten ab, so wie immer. Es war irgendwie nicht zu bändigen, aber dafür war es immer wieder ein wundervolles Gefühl durch dieses volle Haar zu streichen. Sein Trikot klebte regelrecht an seinem Körper. Es ließ dadurch gut seinen durchtrainierten Körper erkennen. Sie hatte fast immer ihre Kamera mit zu seinen Spielen, schließlich gehörte fotografieren mit zu ihren größten Hobbys. Er lächelte genau in diesem Augenblick zu ihr, das machte er immer, wenn er kurz davor war einen wichtigen Schuss zu machen. Es bringe ihm Glück, sagte er immer. Natürlich fühlte sie sich dadurch geschmeichelt. Auch wenn sie der Meinung war, das man bei seinem Talent kein Glück mehr brauchte. Der Torwart hatte keine Chance gehabt diesen Ball abzublocken oder gar zu fangen. Nach diesem Spiel hatten sie erst mal eine richtig große Party gefeiert. Denn schließlich waren sie danach Meister der Jugendmannschaften gewesen. Sie war wie so oft das einzige Mädchen bei der Feier gewesen. Die meisten Jungen brachten ihre Freundinnen nicht mit, sie waren der Meinung, dass Mädchen dabei nur stören würden. Er dachte darüber ganz anders, wenn sie nicht zu einer Vereinsinternen Fete mitkommen konnte, aus welchen Gründen auch immer, ging er meistens auch nicht hin. Dann verbrachte er lieber den Abend allein zu Hause, tat ausnahmsweise mal etwas für die Schule oder ähnliches. Sanft strich sie mit ihren Fingerspitzen über das Glas des Bilderrahmens. Nie hätte sie sich träumen lassen, einmal so glücklich zu sein. Wenn sie so darüber nachdachte, kam es ihr fast wie ein Traum vor. Leicht schüttelte sie den Kopf, um diesen Gedanken abzuwerfen. Langsam stellte sie das Foto wieder zurück und sah zum Fenster hinaus. Kleine Regentropfen prasselten gegen das Glas. Vorm Haus stand ein Junge mit braunen verstrubbelten Haaren, die, durch den Regen erschwert, etwas runterhingen. Er wedelte mit seiner rechten Hand rum und strahlte zu ihrem Fenster hoch. Sie winkte ihm kurz und lief dann sofort nach unten, um ihm die Tür zu öffnen.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)