As if he knew me von Asaliah ================================================================================ Kapitel 10: ------------ As if he knew me Titel: As if he knew me Kapitel: 10/? Autor: Asaliah Email: Siberian173@yahoo.de Pairing: Aya x Ken Kommentar: Über ein Jahr für ein Kapitel ist selbst für mich…lang. Erschreckend lang. Ich weiß gar nicht was ich dazu noch sagen soll .__. @ Morwen-san (auch wenn da jetzt unbekannt (254047) steht): Vielen Dank erstmal für deinen Kommentar.^^ Du hast schon Recht. Aya und Ken brauchen die Beziehung gleicher Maßen. Und ewig werden sie es ohnehin nicht verstecken können. Das Problem hier ist vielmehr die Autorin, die für alles so irre viele Anläufe braucht ^^; @ Rumina-Larissa Das mit der Körperhaltung habe ich so noch gar nicht bedacht. Danke für den Tipp. Da War ich wirklich sehr schlörig (hab noch mal nachgelesen). Ich glaube, ich beiße mich ganz gerne mal irgendwo fest…und lasse deshalb andere Dinge schleifen. ^^; Vielleicht versuche ich mich doch mal an einer Charakterbeschreibung, die es bisher ja nun auch nie gab, weil es gegen meine Überzeugung ging (und weil ich beobachtet habe, dass sich die Wahrnehmung der Charakter manchmal auch mit den Pairingvorlieben beißt). Aber mal schauen. Bilder kriege ich auf jeden Fall zusammen. Und ja. Aya hat rote Haare. ^^ Jetzt habe ich schon fast vergessen mich auch bei dir für die Kommentare zu bedanken. Danke. ^-^ ¤º°'°º¤ø,¸¸,ø¤º°'°º¤ø,¸¸,ø¤º°º¤ø,¸¸,ø¤º°'¤º°'°º¤ø,¸¸,ø¤º°'°º¤ø,¸¸,ø¤º°º¤ø,¸¸,ø¤º As if he knew me Aya hatte den Laden nicht früher geschlossen. Auch nicht an den folgenden Tagen, die nicht mit weniger Hitze aufwarteten. Ken war dankbar dafür. Körpernähe war mit Wärme verbunden und das war genau das, was er nicht ertragen konnte. Die Temperaturen hatten ihm doch mehr zugesetzt, als er es ursprünglich einmal gedacht hatte. Nun aber war die schier unerträgliche Hitze einer sanften Brise gewichen, die durch das geöffnete Fenster in das Zimmer des jungen Fußballspielers wehte und den Geruch von Regen mitbrachte. Genießend atmete Ken ein und ließ sich auf den Stuhl vor dem geöffneten Fenster sinken. Für heute hatte der Wetterdienst ein Gewitter angekündigt. Gewitter versprachen Abkühlung und die hatten sie sich wirklich verdient, hatte die qualvolle Sommerhitze sich doch über die Stadt gelegt, als wollte sie nie wieder enden. Es war Ken durchaus bewusst wie dramatisch sich das alles anhörte, doch letzten Endes traf dieser Gedanke den Nagel auf den Kopf. Die Hitze schien sich in den Straßenschluchten zu bündeln und jede noch so kleine Bewegung wurde zur Qual. Alles schien nur noch aus klebrigem Schweiß, Staub und der viel zu hohen Gradzahl zu bestehen. Von einem schönen Sommer konnte da kaum die Rede sein. Doch damit war es nun erstmal vorbei. Vielleicht war es morgen nur noch schlimmer, da die Abkühlung die für heute angekündigt war, die Hitze, die bislang wenigstens trocken war in eine schwüle Hitze verwandeln würde. Aber das blieb erstmal abzuwarten. Jetzt zählten erstmal nur das versprochene Gewitter, der Geruch von Ozon der den Raum erfüllte und der angenehme Wind. Er würde diesen Abend genießen und somit die anstrengenden vergangenen Tage entspannt ausklingen lassen. Und dafür hatte er nun alles bereitgestellt. Der Stuhl stand vor dem geöffneten Fenster und der Eistee hatte seinen Platz neben Ken auf dem Boden gefunden. Von ihm aus, könnte es jetzt losgehen. Ken hörte wie die Tür geöffnet wurde und sah sich um. Aya lehnte sich an den Türrahmen und Ken schenkte ihm ein aufforderndes Lächeln. Es war schon eine Weile her, dass nur sie zusammen waren. Nur sie beide. Ohne Omi. Ohne Yohji. Ohne die Schulmädchen, die den höllenähnlichen Temperaturen zum Trotz nach wie vor wie ein Heuschreckenschwarm über den kleinen Blumenladen hergefallen waren. Nur sie beide. Ganz ohne die anderen und somit fast ein ganz kleines bisschen wie die Zeit im Urlaub, die auf einmal, eingebunden im Alltag, unwirklich und weit entfernt wirkte. Seid diesem Auftrag, war es anders zwischen ihnen, auch wenn Ken nicht genau zu sagen vermochte, was genau sich von der Zeit vor der Mission unterschied. Es war anders als vorher. Vielleicht, weil ihnen, trotz allem Wissens um die Gefahr mit der sie lebten, genau dies vor Augen geführt wurde. Doch im Moment stand dem jungen Fußbllspieler nicht der Sinn danach sich den Kopf zu zerbrechen. Aya löste sich von dem Türrahmen und auch Ken sah wieder nach draußen um einen Blick zum Himmel erhaschen zu können, wenngleich er auch keine Veränderung ausmachen konnte. Er hörte wie Aya sich einen Stuhl nahm, hörte wie eben dieser wieder abgesetzt wurde und sah neben sich, als der Rothaarige sich setzte und wortlos seine Beine über Kens schwang. Jetzt war es perfekt. Ken wusste es. Genau dieser Moment war perfekt. Er streichelte in Gedanken versunken über Ayas Beine und lehnte sich entspannt zurück. *~*~* „Die beiden sind anders, seid sie zurück sich.“ Yohji ließ den eben von ihm ausgesprochenen Satz ohne weitere Erklärungen im Raum stehen und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Er lehnte sich an den Kühlschrank und beobachtete wie Omi den Stift aus der Hand legte und von seinen Hausaufgaben aufsah. Warum machte er solche Arbeiten eigentlich hier? Es gab doch wahrlich angenehmere Orte für solche Dinge. Nun aber kam es ihm gerade recht. Schon seid einiger Zeit hatte er das Gefühl, dass sich etwas verändert hatte. Nichts, was sofort ins Auge sprang. Es war nichts Auffälliges, aber irgendetwas war anders als sonst. Yohjis Menschenkenntnis war gut genug um rasch zu merken, dass die Veränderung die er wahrnahm nicht von Omi ausging. Und von ihm kam es auch nicht. Folglich blieben ja nur noch zwei übrig auf die er sich konzentrieren konnte. Aya und Ken. Doch obwohl er beide kaum aus den Augen ließ, konnte er nicht genau sagen, was sich gewandelt hatte und das bereitete ihm Kopfzerbrechen. Jeder hatte das Recht auf ein Privatleben, auf Geheimnisse, auf Dinge, die nur einem selbst gehörten. Er selber machte von diesem Recht auch Gebrauch. Dennoch beunruhigte es Yohji, dass er sich nun kein Bild machen konnte. Vielleicht war er auch einfach zu sehr Detektiv und vielleicht gab er sich gerade nur alten Gewohnheiten hin. Aber warum diese Planänderung? „Wen meinst du?“ Die Frage war überflüssig, diente nur dazu Zeit zu schinden. Und Yohji war sich dessen bewusst. Omi wusste sehr genau wen er meinte, so dass es ihm ausreichend erschien nur die Braue zu heben. Diese kleine Geste reichte tatsächlich. Omi seufzte, sah noch einen Moment lang auf seine Unterlagen und hob dann den Blick zu Yohji. Also war was an seiner Vermutung dran. Omi bemerkte es auch. Schweigend sahen sie sich an und Yohji wartete nur noch darauf, dass das angekündigte Gewitter sich bemerkbar machte und die Situation durch ein dramatisches Donnern unnötig untermalte. Doch es war Omi, der das Schweigen brach: „Sie verhalten sich nicht anders als vorher. Vielleicht hatten sie einen Streit.“ Streit. Diese Idee hatte Yohji auch gehabt. Für einen flüchtigen Moment. Und dann kamen die Mädchen und lenkten seine Aufmerksamkeit auf andere Dinge. Entgegen dem, was andere wohl dachte, war es gar nicht so leicht mit minderjährigen Schülerinnen zu flirten, denn letzten Endes brachte es nur Schwierigkeiten, wenn er sie soweit ermutigte, dass sie an wirkliche Chancen glaubten. Aber es erleichterte das Leben ungemein, wenn man einfach ein klein wenig netter zu ihnen war. Etwas, was wohl bisher nur er begriffen hatte. Jetzt, da Omi das Thema wieder angeschnitten hatte, ließ Yohji sich diese Möglichkeit durch den Kopf gehen, ehe er bedächtig den Kopf schüttelte. „Hätte Ken dir das nicht erzählt?“ „Sollte er?“, fragte Omi zurück und schob den Stuhl von dem Tisch zurück, als wollte er einen möglichst großen Abstand zwischen der Hausaufgabe und sich wissen. „Wir sitzen Abends nicht zusammen und reflektieren den Tag.“, fügte Omi hinzu als Yohji nichts sagte. „Mhm.“ Es wäre sehr hilfreich, wenn sie genau dies tun würden. Nicht das er sich wirklich Sorgen machte oder davon ausging, dass irgendetwas Schlimmes vorgefallen war. Es war nur einfach eine Tatsache, dass sie sich aufeinander verlassen mussten und es unter solchen Umständen nicht gut war wenn irgendetwas zwischen dem Team stand. Privates sollte man möglichst weit von dem fernhalte, was sie taten, auch wenn dies leichter klang als es letztes Endes war. Aber man sollte es versuchen. Und wenn zwei Menschen merkten, dass irgendetwas vorgefallen war, dann hatte man es entweder sehr dumm angestellt oder gar nicht erst versucht. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Streit ist.“, meinte Yohji schließlich und runzelte die Stirn, als die Natur beschloss doch einmal einen Laut von sich zu geben und das Gewitter sich mit einem leisen Grolllen bemerkbar machte. „Ich auch nicht wirklich. Aber es war immerhin eine Vermutung.“ Bei diesen Worten neigte Yohji seinen Kopf zur Seite und musterte Omi. Es war an sich gar nicht die Art des Jüngeren auf gut Glück in irgendeine Richtung zu raten. Warum tat er es also? „Und was denkst du wirklich?“ „Das du sonst nicht so mit mir redest.“ Omi zog sich mit dem Stuhl wieder an den Tisch heran. „Die beiden waren allein und vielleicht haben sie mal mehr miteinander geredet als sonst. Kann doch sein. Weit weg vom Alltag ist man doch auch gelöster. Vielleicht wissen sie ja etwas voneinander, was sie uns einfach nicht sagen wollen und können. Vorher haben wir es nur nicht bemerkt, weil sie es eben keinem gesagt haben.“, fuhr Omi fort und sah wieder konzentriert auf seine Unterlagen. Das machte Sinn, auch wenn Yohji sich nicht vorstellen konnte, wie Aya und Ken beieinander saßen, Tee tranken und sich gegenseitig erzählten, wie böse die Welt doch war und das sie ein so viel schöneres Leben verdient hätten. Und irgendwelche tief schürfenden, persönlichen Erlebnisse würden sie kaum miteinander teilen, nur weil gerade Zeit dafür übrig war, denn das könnten sie im Grunde genommen hier ebenfalls. Wie man es auch drehte und wendete; irgendwo biss sich jede Theorie. Vielleicht, weil sie sich nur auf eine Vermutung stützten. Eine einfache Vermutung, an der vielleicht gar nichts dran war. Wenn sie nun Gespenster sahen und sich gegenseitig verrückt machten… Aber trotzdem hatten Omi und er das Selbe wahrgenommen. So aus der Luft gegriffen konnte diese leise Ahnung also nicht sein. Vielleicht brauchte es noch ein wenig Zeit, ehe es klarer wurde. „Du glaubst es nicht, oder?“, riss Omis Stimme ihn aus seinen Überlegungen. „Keine Ahnung. Nicht wirklich. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wie die beiden einander ihr Herz ausschütten.“ „So meinte ich das auch gar nicht. Vielleicht ist es ja nur eine Kleinigkeit.“ „Aber gewichtig genug, um es hier wieder zu verstecken.“, warf Yohji ein und strich sich seine Haare hinter die Ohren. „Ja, aber du und ich tragen auch nicht alles nach außen. Und so abwegig finde ich es gar nicht. Sie waren die ganze Zeit über zusammen.“ „So? Waren sie das?“ Bisher hatte Yohji nicht einen Satz von diesem gemeinsamen Urlaub gehört. Nicht das er danach gefragt hätte, aber im Grunde, erzählte man doch von sich aus irgendetwas. „Vielleicht nicht die ganze Zeit über.“, räumte der Jüngere eine und schlug schließlich das Buch zu, welches über den Notizen und Zettel thronte. „Aber immerhin schon den Hin- und Rückweg. Und sicherlich sind sie sich nicht die ganze Zeit über aus dem Weg gegangen. Es kann doch auch sein, dass sie einfach mal einen netten Abend miteinander hatten. So wie andere eben auch.“ Und das versuchten sie hier zu schützen. Ein Stück Normalität. Ja, dass machte Sinn und klang auch nicht widersprüchlich. Zumindest nicht in diesem Moment. Yohji glaube nicht, dass es sich tatsächlich so verhielt, doch für den Augenblick sollte es ihm reichen. Mehr als warten konnte er zurzeit nicht tun und diese Idee beruhigte schon ein klein wenig. *~*~* Das Gewitter des Abends hatte die Hitze keineswegs vertrieben. Es war lediglich ein kurzes Aufatmen gewesen, das nun wieder dem gewichen war, was wohl ursprünglich mal als Sommer gedacht war. Würde er aus dem Fenster schauen, könnte Aya das geschäftige Treiben auf der Straße sehen, die Menschen, die den Temperaturen trotzten und tapfer erledigten, was getan werden musste. Einkäufe, die Arbeit, Schule, Besuche bei Verwandten. Alltag. Doch sein Blick fand nicht den Weg hinaus, sondern war auf Ken gerichtet, dessen Körper in honigfarbenes Licht getaucht war und entspannt unter der fast gänzlich von ihm gerutschten dünnen Decke lag. Ein leichter Wind wehte durch das geöffnete Fenster und verfing sich für einen kurzen Augenblick in den vom Schlaf zerzausten braunen Haaren, ehe er sich verlor. Es war einer der Momente, in denen eine Zigarette durchaus angebracht wäre, auch wenn er dem eigentlich nichts abgewinnen konnte. Aber hier würde es passen. Er würde hier sitzen, auf dem Stuhl der noch am Fenster stand, dem Stuhl, auf dem Ken gestern Abend das Gewitter mit leuchtenden Auge betrachtet hatte, rauchen und dem anderen beim schlafen zusehen. Seine Augen fingen jede noch so kleine Regung ein. Das sanfte Heben und Senken der Brust, wenn Ken atmete, die verführerisch geöffneten Lippen, die dichten Wimpern auf der sonnenverwöhnten Haut, die entspannten Gesichtszüge und auch die Lider, die nun die Augen verdeckten, die er so sehr mochte. Es waren diese Augen, die ihn so anzogen. Nicht vom ersten Moment an. Das wäre gelogen gewesen. Und doch waren sie es, die ihm als erstes einfielen, wenn er aus völlig unterschiedlichen Gründen an die erste Begegnung zwischen Ken und ihm dachte. Augen, die ein Geheimnis bargen, welches nicht schnell preisgegeben wurde. Es war kein Geheimnis von dunkler Natur, nichts, was die Welt verändern würde. Aber es war da. Eine Weile hatte Aya es vergessen und wenn er ehrlich zu sich war, so hatte er es damals auch gar nicht so wahrgenommen. Aber jetzt tat er es. Jetzt, da er in dieses Gesicht blickte, welches nicht auffallen wollte, ihn aber doch in seinen Bann zog und er sich wünschte, nur für diesen Moment doch zu rauchen, weil es einfach in das Bild passen wollte, welches sich dem Menschen bot, der Ken und ihn nun so sehen könnte. Er stellte sich nicht die Frage, was wohl geschehen wäre, hätten sie beide doch ein Leben fernab von dem geführt, was um sie herum war. Aya glaubte nicht an das Schicksal. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Ken und er sich auch gefunden hätten, wenn sie nicht zu Weiß gestoßen wären, wenn ihr Leben in den Bahnen verlaufen wäre, in denen es hätte verlaufen sollen. Wie hätte ein Treffen denn geschehen sollen? Ken würde noch immer Fußball spielen. Er würde reisen um in fernen Ländern gegen andere Mannschaften anzutreten. Vielleicht wäre er auch zu einem Verein im Ausland gewechselt. Aber Aya interessierte sich nicht für Fußball, konnte die Regeln weder nennen noch nachvollziehen und der Sinn des Spieles blieb ihm verschlossen. Er hätte seine Familie um sich herum, seine Schwester. Vielleicht hätte er irgendwann bei seinem Vater gearbeitet. Er hätte eine Frau finden können mit der er eine eigene Familie gegründet hätte. Und sie wären sich nie über den Weg gelaufen, weil ihrer beide Leben in völlig unterschiedlichen Richtungen verlaufen wäre, ohne das es Berührungspunkte gegeben hätte. Daher stellte sich ihm die Frage, was wohl gewesen wäre wenn ihr Leben ein völlig normales gewesen wäre, wie jeder es hätte leben können. Ihm stellte sich die Frage, wie ihr Leben verlaufen könnte, wenn es irgendwann nicht mehr möglich war das zu sein, weswegen sie bei Weiß waren. Es stand außer Frage, dass sie nicht einfach kommen und gehen konnte, wie sie lustig waren. Leute die so viel wussten wie sie, auch wenn sie genauso genommen nichts wussten, ja nicht mal richtige Namen nennen konnten, ließ man nicht einfach in die Welt hinaus ziehen. Man sagte nicht einfach, dass die Schuld nun getilgt war und sie in ihr Leben zurück konnten. Und sie konnten auch nicht fortlaufen. Aber wenn sie nicht getötet werden würden, wenn sie überleben würden, würden sie irgendwann zu alt für ihre Aufgabe werden. Was würde dann passieren? Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Ken sich streckte und schließlich, auf dem Bauch liegend zur Ruhe kam. Er konnte nicht zulassen, dass ihm etwas zustieß. Aya wusste nicht genau wie, aber er musste Ken schützen, auch wenn ihm bewusst war, dass er ihn nicht von jeder Mission ausschließen konnte und es irgendwann auch die Zeit geben würde, in denen Missionen für keinen von ihnen mehr möglich sein würden. Und was würde sein, wenn er sein Ziel erreicht hatte? Was würde geschehen, wenn der Grund aus dem er sich Weiß angeschlossen hatte erfüllt war? Ja, er würde bleiben. Aber würde er dann noch das tun können, was er als Abyssinian für seine Rache tat? Sie würden auch nicht für lange Zeit ihre Beziehung verleugnen können. Yohji und Omi würden es merken. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber es würde ihnen auffallen. Und was würde dann geschehen? Würden sie es melden? Das wäre am vernünftigsten. Oder würden sie schweigen? Aber damit würden sie auch ihr eigenes Leben gefährden und letztlich hatten sie davon auch nichts. Und selbst wenn sie es für sich behalten würden, käme es irgendwann doch ans Tageslicht. Was würde dann sein? Gefühle, wie Ken und er sie unausgesprochen füreinander hegten waren nie verboten worden. Aber wer rechnete auch damit, dass sich zwei Männer innerhalb eines Teams ineinander verliebten? Und wieso musste er ausgerechnet jetzt über solche Dinge nachdenken? Warum war es ihm nicht vergönnt diesen Moment auszukosten, zu genießen? Der Abend mit Ken war so schön gewesen und auch die Nacht. Als er daran dachte wie Ken, kurz bevor er einschlief murmelte, dass es ruhig öfters donnern und blitzen könnte, weil sie dann niemand hörte, zogen sich Ayas Mundwinkel leicht nach oben. „Ich sehe das.“ Ken’s Stimme lenkte Ayas Aufmerksamkeit wieder auf den Jüngeren. „Lächeln steht dir.“, meinte dieser nun und lächelte ebenfalls. Ein verschlafendes Lächeln und doch mit genau der Wärme, die Aya so schätzte. Eine Weile noch blieb Ken in der Position die er gerade inne hatte liegen und sah zu Aya hinüber, ehe er die Decke gänzlich von sich streifte und sich aufsetzte. Er gähnte herzhaft, streckte sich und versuchte seine Haare aus dem Gesicht zu zwingen, doch wie im Grunde immer, fielen die widerspenstigen Strähnen sofort zurück. Schließlich wurde Ken es leid und er stand unverrichteter Dinge auf und Aya streckte die Hand nach ihm aus, als sich der Fußballspieler auf ihn zu bewegte. Seine Fingerspitzen berührten Kens Bauch, strichen zart über die Haut bis Ayas Hand an der Hüfte des anderen zur Ruhe kam. Er spürte Kens Hände die durch sein Haar fuhren, die kräftigen Finger die mit einzelnen Strähnen spielten und die Wärme die von dem anderen ausging. Wortlos legte der rothaarige Mann seine Lippen auf den flachen Bauch seines Gegenübers und genoss es, als Kens Finger den Weg zu seinem Nacken gefunden hatten. „Vielleicht fahren Yohji und Omi auch mal weg.“, hörte er Ken sagen und schüttelte ob dieser Worte leicht den Kopf, so dass seine Haare den Bauch des anderen kitzelten. „Aha? Und warum nicht?“, hakte Ken nach, ohne seine Liebkosungen zu unterbrechen. Aya küsste noch einmal den Bauch seines Freundes, ehe er ohne aufzusehen antwortete: „Kannst du dir die beiden zusammen im Urlaub vorstellen?“ Darüber schwieg Ken sich aus. Seine Finger strichen weiter über seinen Nacken, fuhren durch das Haar. Sanft. Ohne zu fordern. „Nicht wirklich. Aber das haben sie sicher auch über uns gedacht.“, meinte Ken schließlich. Nun hob Aya doch seinen Kopf und sah zu Ken auf, der seinen Blick ebenfalls auf ihn richtete und seine Fingerspitzen über Ayas Wangen kosen ließ. „Mhm.“, machte Aya und ließ sich für einen Moment das Bild durch den Kopf gehen, wie Omi und Yohji gemeinsam am Strand lagen. „Warum sollten Kritiker ihnen Urlaub gewähren?“, wand er schließlich ein. „Und warum haben sie uns welchen gebeben?“, fragte Ken zurück. „Gute Frage.“ Eine sehr gute sogar. Warum waren sie im Urlaub? Es war keine Mission gewesen. Es war niemand da der sie beobachtete, oder er hatte das wirklich sehr gut gemacht. Wenn dem so sein sollte, wüssten Kritiker aber auch schon längst von Ken und ihm. Würden sie denn überhaupt darauf reagieren? Wozu war der Urlaub gut? Hatte man den Eindruck gewonnen, Ken und er würden im Team nicht so gut zusammenarbeiten? Aber das war Unsinn. Sie waren gut im Team. Ein Test vielleicht? Aber mit welchem Ziel? Was sollte getestet werden? Er und Ken? Omi und Yohji? So viele Fragen und Aya wusste beim besten Willen nichts mit ihnen anzufangen. „Naja…“ Ken unterbrach ihn dabei sich in diese Überlegungen zu verbeißen und Aya sah wieder zu ihm empor. „Wenn es doch mal so kommen sollte, könnten wir mal zusammen einen Film gucken.“, fuhr Ken fort und seine Lippen zierte ein feines Lächeln. „Einen Film?“ Der Wechsel des Themas kam zu abrupt, als das Aya den Gedankengängen seines Partners folgen konnte. „Ja. Du weißt schon. Schauspielerische Glanzleistungen die im Fernsehen ausgestrahlt werden.“, grinste Ken ihn an, sprach aber sogleich weiter, als Aya seine Stirn runzelte und erwidern wollte, dass ihm durchaus bekannt war was ein Film war: „Wie ein Paar.“ Wie ein Paar. Ein ganz normales Paar. Vielleicht war das auch der Test, wenn es denn überhaupt einer sein sollte. Nun konnte man ja nicht ahnen, dass es gleich in Liebe ausartete. Oder doch? Wussten Kritiker von vorher von seinen Gefühlen? Oder von Kens? Doch selbst wenn nicht, könnte dies doch wirklich das Ziel gewesen sein. Das Verhalten nachdem man Normalität gekostet hatte. Oder hatten Ken und er vielleicht den Eindruck erweckt zu vergessen wie es war ein normales Leben zu haben, und das sie es deshalb nicht mehr richtig zu schützen vermochten? „Du musst nicht mit mir sprechen, wenn du nicht willst.“, hörte er den Fußballer sagen und schüttelte den Kopf. „War gerade nur in Gedanken.“ „Denkst du drüber nach, wie du dafür sorgen kannst, dass du nicht mit mir Fußball gucken musst?“, zog Ken ihn auf. „Wenn du Fußball gucken willst, kann ich mich ja so lange anders beschäftigen.“ Dass ihre Interessen nicht immer gleich waren, wussten sie beide. Und war das nicht auch normal? Kleine Neckereien. Wie bei einem normalen Paar, in einem normalen Leben. *~*~* Hier beende ich das Kapitel, weil es sonst arg ausufern würde, wenn ich teile des nächsten Kapitels hier schon mit einflechten würde. ^^; Es tut mir ehrlich leid, dass ich so eine lahme Schnecke bin und für alles immer so ewig brauche. Bei der Zeit die ich für ein Kapitel benötige (weil ich zuviel auf einmal anfange, chaotisch bin und dieser Computer gegen mich ist ><), sollte man meinen, dass ich Kapitel auf die Beine stellen würde, die um die 50.000 Wörter umfassen. *drop* Es tut mir ehrlich leid… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)