As if he knew me von Asaliah ================================================================================ Kapitel 9: ----------- As if he knew me Titel: As if he knew me Kapitel: 9/? Autor: Asaliah Email: Siberian173@yahoo.de Pairing: Aya x Ken Kommentar: Erschreckend wie die Zeit vergeht. Hätte ich vorher gewusste wie lange ich an der Mission arbeiten muss um dann zugeben zu müssen, dass sie doch nicht so will wie ich, hätte ich sie wohl doch übergangen. ^^; Es tut mir aufrichtig leid so furchtbar langsam zu sein... @ Rowan: Es ist wirklich ein schöner Name und wenn ich so lese wie du zu ihm gekommen bist, scheint er doch auch wirklich gut zu passen. ^-^ Kommt zwar nun ein wenig verspätet, aber da ich immer so lange auf mich warten lasse... Frohe Weihnachten und ich hoffe du bist gut ins neue Jahr gerutscht. *wirklich arg spät dran ist* @ Soli: Vielen Dank für den lieben Kommentar (auch wenn ich es mit dem Wartenlassen wirklich ausgereizt habe, wenn auch unbeabsichtigt ^^;). Vielleicht kriege ich es auch mal hin doch etwas zügiger zu schreiben... Und natürlich hoffe ich, dass dir dieses Kapitel hier auch gefällt ^^ @ Furu: Auch dir erstmal hallo ^-^ Das war aber eine Menge Papier. oO Als ich deinen Kommentar gelesen habe, hab icherstmal selber nachgesehen wie viel es denn ist, da ich auf sowas nur bei den einzelnen Kapiteln gucke. ^^; In Fukushima war ich (Schande über mich) leider noch nicht, sondern kenne es bisher nur aus Reiseführern und Berichten (und Fotos), aber es freut mich ehrlich, wenn ich doch nicht so weit entfernt war mit der Beschreibung. Vielen Dank. ^^ Und klar kann ich dir Bescheid geben. Hab die ENS schon abgeschickt. ^^ Vielen Dank noch einmal für den Kommentar. ^-^ @ Meiyu_Akumano: Eine Namensänderung? Wie kommts? Naja...Ich lade es so still und heimlich hoch...da passiert das schon schnell. *selber schon oft Kapitel übersehen hat* Ist vielleicht gar keine schlechte Idee von Furu, wenn ich mich einfach mal melde, wenn ein neues Kapitel da ist, da ich ja schon recht lange brauche... ¤º°'°º¤ø,¸¸,ø¤º°'°º¤ø,¸¸,ø¤º°º¤ø,¸¸,ø¤º°'¤º°'°º¤ø,¸¸,ø¤º°'°º¤ø,¸¸,ø¤º°º¤ø,¸¸,ø¤º As if he knew me “Möchtest du Ordnung machen oder willst du lieber die Bestellungen, Yohji?“, fragte Ken und sah sich an was alles zu erledigen war, bevor die Mädchen wieder da waren und alles verstopften. „Sind es viele?“, fragte Yohji zurück und Ken seufzte. „Geht.“, gab er Auskunft. Offenbar unzureichend, denn der Ältere brummte etwas, von dem Ken sicher war, dass es sich nicht um Lobhudeleien handelte. Er grinste still in sich hinein und betrachtete kritisch die Schnittblumen die sie noch hatten. Da konnten auch einige aussortiert werden. Das würde dann an demjenigen hängen bleiben, der hier aufräumte. Andererseits waren es nun auch nicht so viele Bestellungen. „Bestellungen.“, sagte Yohji schließlich und nahm ihm die Zettel aus der Hand. „Da sind zwei Topfpflanzen bei, die du fertig machen sollst. Such dir was Nettes aus. Omi hat es extra unterstrichen.“, ließ Ken ihn wissen und band sich die Schürze um. Die Fensterfront musste geputzt werden und bei der Gelegenheit könnte er auch gleich umdekorieren. Heute war es herrlich warm draußen. Fast etwas zu warm, aber eben nur fast. Und soweit er es gehört hatte, würde es wohl wärmer werden. Folglich war es vielleicht doch ganz gut, wenn sie jetzt alles erledigten, was unangenehm sein könnte, sollte es heiß werden. Es erstaunte ihn immer wieder wie weit er eine anstehende Mission von sich wegschieben konnte. Sie war heute Abend und er machte sich mehr Gedanken darum, dass er den Laden nicht vor den großen Ansturm fertig hatte. Ken schüttelte über sich selber den Kopf und suchte die Sachen zum putzen zusammen. Ablenkung würde ihm auf keinen Fall schaden und über die Mission hatte er sich schon gestern Abend die ganze Zeit den Kopf zerbrochen, als Omi ihm sagte, er würde ihn, Yohji und Aya koordinieren. Das war so unerwartet gekommen und er verstand nicht was Aya sich dabei gedacht hatte. Und fragen wollte er nicht, musste er doch davon ausgehen, dass ihm eine Antwort verwehrt bleiben würde. /Gut das ich gestern meinen freien Tag hatte. Jetzt habe ich wenigstens was zu tun./, dachte Ken und ließ einen Eimer mit Wasser vollaufen. Er kannte dieses Gebiet besser. Warum zog Aya ihn ab? Es war ja nicht so, dass es viele Nischen und Ecken gab die es zu kennen galt, aber etwas Derartiges hatte Aya seines Wissens nach noch nie entschieden. War es, weil sie jetzt zusammen waren? Das konnte Ken sich gar nicht vorstellen. So eine Entscheidung war wichtig für das ganze Team. Aya würde niemals wegen einer Beziehung so entscheiden, außer es betraf seine Schwester. Aber das war nicht vergleichbar. Seine Augen waren auf das Wasser gerichtet, das den Eimer immer mehr füllte und er hielt seine Hand hinein. Ken mochte das Gefühl, wenn Wasser in Bewegung und so lebendig war. Einen Moment lang genoss er diese Empfindung, ehe er das Wasser abstellte und Spülmittel hinzu gab. Der Sommer war eine grauenhafte Zeit wenn man Ladendienst hatte, zumal es heute drückend und viel zu heiß war, um sich Blumen zu kaufen. Die beiden Topfpflanzen die Yohji dekorieren sollte waren alles, was ihnen der heutige Tag bieten sollte. Vielleicht etwas Laufkundschaft, aber Ken hatte längst aufgehört sich da viel Hoffnung zu machen. Also würde er putzen und sich daran hochziehen das Fenster fertig zu machen. Es musste es eine neue Dekoration her. *~*~* Seine kalten Finger umfassten das kühle Lackleder der Scheide seines Schwertes. Das Zischen des nackten Schwertblattes, als er es aus der Scheide riss, erschien ihm in der Dunkelheit die ihn umgab lauter als gewöhnlich. Die Zielperson war nur noch wenige Schritte von ihm entfernt und Aya erfasste die altbekannte Unruhe. Es war, als müsse er jetzt gleich handeln, sich bewegen nur um dieser Anspannung zu entgehen, die ihm in dem Nacken saß. Es fühlte sich an, als würde er von hinten beobachtet. Die Blicke bohrten sich immer weiter in seinen Nacken und das Gefühl floss in kalten Wellen seine Rücken hinab. Aber natürlich war das Unsinn. Aya wusste es. Hinter ihm war niemand. Nur die Wand, an die er sich presste und der Schatten, in dem er sich verbarg. Es war wie immer. Der Satz klang in seinem Kopf nach wie eine schreckliche Beschwörungsformel, die alles im Keim erstickte, was ihm deutlich vor Augen führte wie falsch das war, was er hier tat und das es gleich war ob er davon überzeugt war oder nicht. Zu wissen das es nicht richtig war wenn er sich außerhalb einer Mission bewegte war etwas anderes, als es während einer Mission zu wissen. Er konnte es sich nicht leisten zu zögern. Ein Schweißtropfen löste sich von seiner Stirn und lief quälend langsam seine rechte Schläfe hinab um sich schließlich in seinen Haaren zu verfangen. Wie konnte er bei einer solchen Hitze nur kalte Finger haben? Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und das Gefühl in seinem Nacken ebbte ab und hinterließ eine wohltuende Taubheit, welche Hand in Hand mit der herbeigesehnten Ruhe seinen Körper in Besitz nahm. Keine störenden Gedanken waren in seinem Kopf. Nichts. Nur seine Aufgabe, die Mission erfüllte ihn. Nur noch dieser eine Gedanke. Jetzt. Und mit einem Mal explodierten die Geräusche um ihn herum. Er hörte das Zischen von Omis Darts, die die Luft zerschnitten und den Leibwächter an der rechten Seite des Ziels zu Boden zwangen. Wie ein Schatten löste Aya sich von der Wand und war mit einer einzigen, fließenden Bewegung neben dem Mann der am Boden lag. Der zweite Leibwächter riss sein Katana aus der Scheide und schlug zu. Aya sah in den Augen seines Gegenübers die Erkenntnis, dass diese Handlung sehr töricht war, denn so hatte er keinen festen Halt unter den Füßen und damit auch nicht ausreichend Kraft in seinem Schlag. Elegant und fast ohne Anstrengung wich Aya dem Schlag aus, ohne überhaupt sein Katana zu heben. Es war überflüssig und der Rothaarige war sich darüber völlig bewusst. Erstaunlich. Sollte ein Mann in der Position der Zielperson sich nicht Profis zu seinem Schutz suchen? Aya wich in die Dunkelheit zurück und der Mann spielte sich in Ayas Hand. Er folgte ihm und ließ seinen Arbeitgeber allein zurück. Und Aya war sich darüber im Klaren, dass Yohji die Abwesenheit des Leibwächters zu nutzen wusste. Der Leibwächter stürzte sich auf einen Umriss des jungen Auftragsmörders, doch Aya war schon wieder in Bewegung. Er konnte nicht verharren. Der Schlag des Jüngeren traf den Angreifer völlig unvorbereitet gegen die Brust und er taumelte zurück, stürzte und blieb auf dem Rücken liegen. Ohne eine Gefühlsregung sah Aya auf den Toten nieder. Der Kampf war rasch und lautlos beendet worden. Innerlich atmete er auf, stand der Wagen mit weiteren Bodyguards doch nur wenige Meter entfernt von ihnen. Er löste seinen Blick von den gebrochenen Augen des anderen und beeilte sich den ausgemachten Treffpunkt zu erreichen. „Mission erfüllt.“, hörte er Yohji durch das Headset. „Seid ihr unverletzt?“ Kens Stimme klang nervös und besorgt. Sie zitterte ein wenig und Aya glaubte sogar den Atem des Jüngeren hören zu können. „Ich bin okay.“, antwortete Omi. Kurz nach ihm hörten Aya und Ken auch von Yohji das er wohlauf war. „Mir ist nichts passiert.“ Mit diesem einen Satz fiel die Ruhe von Aya ab. Den anderen ging es gut. Ihm ging es gut. Es war vorbei. Und mit einem Mal erfasste ihn das Entsetzen über seine Tat ihn und trieb ihm kalten Schweiß auf die Stirn. Übelkeit kroch in ihm hoch, und auch wenn an ihm kein Blut klebte, so nahm er doch den Geruch wahr, der plötzlich überall an ihm zu haften schien. Die Zeit zwischen der Mission und dem Zeitpunkt an dem sie sicher wieder trafen war ihm heilig. Er brauchte diese Zeit um sich wieder sammeln zu können. In diesem Zustand sollten ihn die anderen nicht sehen. Und dabei spielte es keine Rolle, ob es nun Ken war der ihn so sah oder ob es sich um Yohji oder Omi handelte. Er hatte nur diese begrenzte Zeit um zu verarbeiten was geschehen war. Zumindest musste er sich soweit wieder in den Griff kriegen, dass die anderen nicht sahen, dass es ihm durchaus nahe ging was passiert war. Seine Schritte trieben ihn unbarmherzig weiter auf den Treffpunkt zu, aber der Geruch haftete noch immer an ihm. Sollte nicht Adrenalin durch seine Adern jagen? Stand etwas Ähnliches nicht einmal in einen Bericht den er gelesen hatte? Warum dann war das bei ihm nicht der Fall? Eigentlich hatte er sich darauf gefreut Ken in die Arme zu schließen wenn alles vorbei war. Etwas Derartiges war ihm bisher nie möglich gewesen nach einer Mission. Und jetzt stellte er fest, dass sich daran nichts ändern konnte. Er konnte doch nicht Ken so wie er war umarmen. *~*~* Ken fühlte sich seltsam leer, während er die Stimmen der anderen hörte, die sich nach und nach meldeten um kund zu tun, dass es keine Verluste auf ihrer Seite gab. Es war, als würde er nicht dazu gehören, kein Teil dieser Mission sein. Natürlich war das blanker Unsinn und darüber war Ken sich auch im Klaren, aber er konnte dieses Gefühl auch nicht gänzlich von sich schieben. Im Gegenteil. Sein Widerwille so zu denken, verstärkte es eher noch. Dabei sollte er doch dankbar dafür sein nicht töten zu müssen. Doch nun gehörte er nicht dazu. Er stand außen vor und hatte dem Geschehen beiwohnen müssen, als würde man einem Hörspiel lauschen. Ein grausames Hörspiel, ohne Frage. Aber er war dennoch nichts weiter als ein Zuhörer, der völlig hilflos dem Geschehen beiwohnte. Passiv. Als Omi Und Yohji sich dem vereinbarten Treffpunkt nährten, setzte Ken ein freudiges Lächeln auf, auch wenn ihm ganz und gar nicht danach zumute war. Lächeln lenkte jedoch wunderbar von ihm ab. Wenn jemand lächelte ging es ihm gut und schließlich war er ein erwachsener Mann, der durchaus in der Lage war Probleme auch allein zu lösen, sollten sich welche ergeben. /Nun stell dich nicht so an! Es war nur dieses eine Mal. Nur weil du die Gegend ausgekundschaftet hast, heißt das noch lange nicht, dass du auch aktiv dabei sein musst. Ist ja nicht so, dass du noch nie nur Beobachter warst./, schimpfte er mit sich. Allerdings hatte er sonst auch das Gebiet nicht erkundet... Verärgert schob der den Gedanken beiseite. /Einmal ist keinmal./ Er sollte wirklich froh sein dieses Mal einen wirklich passiven Part übernommen zu haben. Aya hatte sich sicher etwas dabei gedacht und nur weil es für ihn nicht ersichtlich war, hieß es nicht, dss der Rothaarige willkürlich oder aus einem Gefühl, welches in solche Entscheidungen nicht mit einspielen durfte gehandelt hatte. „Beeilen wir uns lieber.“, meinte Yohji und warf einen Blick über seine Schulter, als würde er befürchten, dass etwas schief gegangen war. Ken folgte Yohjis Blick, entdeckte jedoch sehr zu seiner Erleichterung Aya, der unversehrt und mit gewohnt regungslosem Gesicht auf die kleine Gruppe zuhielt. Seine Mundwinkel zuckten freudig, doch dann rief er sich zur Ordnung. „Du hast Recht.“, stimmte er Yohji zu und lief mit ihm zu Omi. *~*~* Seine Augen waren auf die Wand gerichtet die seine Räumlichkeiten von Kens trennten. Er wusste das sich der Braunhaarige auf der anderen Seite befand, hatte er ihn doch noch vor etwas mehr als einer halben Stunde herumhuschen hören und sich gefragt was es um eine solche Uhrzeit noch zu tun gab. Nun aber war es ruhig und Aya nahm an, dass Ken in seinem Bett lag und schlief. Die Hitze die sie am Tag heimgesucht hatte, ließ auch in der Nacht nicht von ihnen ab. Es war drückend und es half auch nicht wirklich das Fenster geöffnet zu lassen, doch Aya wollte sich am Morgen nicht vorwerfen nicht wenigstens versucht zu haben einen kleinen Windhauch abzubekommen. Jedoch blieb dies wohl nur ein Wunschtraum, denn es rührte sich kein Lüftchen. Eigenartig. Diese Hitze nahm er erst jetzt wirklich wahr. Ja, kurz bevor er die Aufmerksamkeit des Leibwächters auf sich lenkte hatte er geschwitzt. Aber es war nicht unangenehm gewesen. Auch nicht als er in seinem Mantel geschlüpft war. Erstaunlich wie weit weg er von diesen ganz normalen Alltäglichkeiten gewesen war... Seid der Mission vor wenigen Stunden hatten Ken und er nicht mehr miteinander gewechselt als einige wenige abgehackte Sätze die sich mit Belanglosigkeiten beschäftigten. Ken fehlte ihm. War es nicht erschreckend, dass sich dieser Zustand bereits so früh einstellte? Am liebsten wäre er zu ihm hinüber gegangen, aber Aya wagte es nicht. Auch wenn Ken wie er Menschen tötete, so konnte er ihn heute einfach nicht berühren. Es...gehörte sich einfach nicht. Man konnte doch nicht einfach einen Menschen umbringen und sich danach an den Geliebten schmiegen, seinen Geruch einatmen und innerlich über sich den Kopf schütteln, weil man bei solchen Temperaturen Körperkontakt suchte. Das war doch...pervers. Das was sie taten war kein Beruf wie das Verkaufen von Blumen. Es war weder durch tragische Vorkommnisse in der Vergangenheit schönzureden, noch mit Lücken in Gesetzen, die Kriminellen erlaubten immer wieder hindurch zu schlüpfen, denn letztlich waren sie auch nichts anderes. Er konnte nicht einfach nach getaner Arbeit nach Hause kommen, alles hinter sich lassen und verliebt herumturteln. Frustriert drehte er sich wieder auf die andere Seite und zog die Knie an den Bauch. Dadurch schwitzte er allerdings nur noch mehr, so dass er seine Beine bald wieder ausstreckte und die Decke aus dem Bett warf. Die Veränderung war so minimal, dass sie Aya nicht einmal wirklich wahrnehmen konnte und sich erneut fragte, wie ihm das am Tag nur entgangen sein konnte. Sein Blick fiel wieder zu der Wand. „Das ist doch kindisch!“, schalt er sich selber und stand auf. Sicheren Schrittes durchquerte er sein Zimmer, schloss die Tür leise hinter sich und sah vorsichtig auf den Flur. Er kam sich vor wie ein Einbrecher, und das, obwohl er hier wohnte. Vielleicht war die Idee es noch für sich zu behalten doch nicht ganz so gut gewesen, wie es Anfangs klang. Es hat ja etwas tragisch-romantisches an sich, wenn man nicht erzählen kann, dass man jemanden gefunden hat, bei dem man sich wohl fühlt. Nun war stellte es sich doch als recht anstrengend heraus von Omi und Yohji nicht entdeckt zu werden. Leise schlich er sich zu Kens Zimmer, verzichtete darauf zu klopfen und öffnete die Tür. Sehr zu seiner Überraschung brannte Licht. Ken lag auf seinem Bett ausgestreckt. Seine Augen waren entspannt geschlossen, sein Mund leicht geöffnet und Kopfhörer bedeckten seine Ohren. Durch die Lampe war die Temperatur in diesem Raum noch etwas angestiegen und Aya stellte nicht sonderlich überrascht fest, dass sich auch hier kein Lüftchen rührte. Um Ventilatoren zu kaufen war es eindeutig zu spät. Außerdem hatte er es am Nachmittag bereits vergebens versucht. Den Gedanken hatten wohl schon einige vor ihm gehabt, was bei diesen Temperaturen auch nicht weiter verwunderlich war. Mit wenigen Schritten hatte er das Zimmer durchquert und hob die Kopfhörer von Kens Ohren, der darauf nicht reagierte. „Eingeschlafen...“, murmelte Aya fassungslos und nicht ohne eine Spur von Neid, der unterschwellig in seiner Stimme mitschwang. Er selber hatte Stunden damit verbracht sich ergebnislos von links nach rechts zu drehen und Ken hatte sich vor einer halben Stunde hingelegt und war einfach so eingeschlafen. Es war eindeutig zu warm um sich einfach zu ihm zu legen. Aber das musste er auch gar nicht. Aya nahm zwei Zeitschriften von dem Sofa und legte es auf den Tisch, ehe er das Licht ausschaltete, sich auf dem weichen und nun freien Möbelstück ausstreckte und den Atemgeräuschen des jungen Fußballspielers lauschte, bis auch seine Augen auf einmal ganz leicht zu fielen. *~*~* Der Zustand zwischen wach werden und schlafen war der schönste und grausamste zugleich. Zumindest wenn man aufstehen musste da sonst der Wecker losging. Es hatte lange gedauert einen Ton zu finden, der furchtbar genug war um einen bereits vorher wach werden zu lassen. Seine Hand legte sich über seine Augen und er versuchte den unguten Geschmack in seinen Mund zu definieren. Erst als er dies aufgegeben hatte blinzelte er zu seinem Wecker und stellte fest, dass er noch drei Minuten hatte um die Augen zu schließen und sich in dem Gefühl zu wiegen, dass er schlafen konnte so lange er wollte. Und er wollte lange schlafen. Sein Körper fühlte sich schwer an und es war gerade so perfekt in seinem Bett. Nicht ganz perfekt, aber es kam dem sehr nahe. Tatsächlich schloss Ken noch einmal seine Augen. Die drückende Hitze die sich in der Nacht auf die Stadt gelegt hatte und jedes Leben zu ersticken schien, auch wenn dieser Gedanke reichlich dramatisch war, machte ihm doch mehr zu schaffen als er sich eingestehen wollte. Gestern Mittag war es nicht so heiß. Aber er konnte noch so oft über das Wetter im Sommer klagen; ändern würde sich deshalb nichts. Er sollte lieber froh sein am Morgen arbeiten zu müssen und nicht wie Aya heute Nachmittag. Allerdings würden sich bei diese Temperaturen wahrscheinlich nicht mal die hart gesottenen Schulmädchen blicken lasse, worum Ken seinen Freund durchaus beneidete. Leider würden auch alle anderen Kunden ausbleiben. Vielleicht hatte Aya ja auch ein Einsehen und schloss den Laden etwas um ihm mit Eiswürfeln eine kleine Linderung zu verschaffen. War das egoistisch? Ken schüttelte über diese doch recht sinnlose Frage den Kopf. Sah man mal von der Mission ab blieb unter dem Strich gesehen dennoch eine höllische Nacht bestehen. Viel zu heiß eben. Und dieser Tag versprach auch nicht besser zu werden. Im Gegenteil. Er machte eher den Anschein, als wolle er die Nacht übertrumpfen, was ihm, so wie Ken es einschätzen konnte durchaus gelingen könnte. Plötzlich wurde er aus seinen klagenden Überlegungen gerissen, als er jemanden atmen hörte. Einen Moment lang glaubte er, dass er sich selber hörte, aber als er die Luft anhielt, wurde weiter geatmet. Er widerstand dem Drang sich sogleich aufzusetzen, sondern drehte nur leicht den Kopf und blinzelte. Es war albern zu denken, dass jemand der eine Gefahr darstellte hier einfach herumatmete, aber Vorsicht war besser als Nachsicht. Was er sah war aber kein Feind, sondern Aya, der ausgestreckt auf dem Sofa lag und seinen Arm als Kopfkissen nutzte. Unter anderen Umständen hätte Ken sich gefragt warum der andere sich nicht einfach zu ihm gelegt hatte, doch im Anbetracht dieser schier unerträglichen Hitze und der Vermutung, dass Aya ihn einfach nicht hatte wecken wollen, fand er es einfach nur rührend. Leise stand er auf und hockte sich vor Aya um ihn liebevoll ein paar der roten Strähnen aus dem Gesicht zu streichen und zärtlich die leicht geöffneten Lippen zu küssen. Eigentlich hatte er davon wach werden sollen, aber Aya machte keine Anstalten die Augen zu öffnen, so dass Ken es schließlich aufgab und ihn nur lächelnd betrachtete. Es war nur zu verständlich das der andere müde war, hatte er doch eine harte Nacht hinter sich. Ken betrachtete die feinen Züge seines Freundes und bemerkte ehrlich verwundert, dass Aya während ihres Urlaubes kaum braun geworden war. Ihm selber sah man an, dass er draußen gewesen war. Hielt er seine Finge neben Ayas Gesicht, fiel es sogar noch mehr auf. Ob er Aya einfach weiter schlafen lassen sollte? Doch die Frage klärte sich von selber, als auf einmal sein Wecker losging. Ein schrecklich schrilles, metallenes Geräusch ließ sowohl Ken als auch Aya aufschrecken. Während es bei Aya wohl wirklicher Schrecken war, war es bei Ken hauptsächlich der Ärger darüber, dass er den Wecker über den Anblick des älteren Mannes vergessen hatte. Hastig eilte er zurück zu seinem Bett und stellte den kleinen Störenfried ab. „Und so wirst du jeden Morgen wach?“, fragte Aya völlig entgeistert und insgeheim war Ken dem Wecker dankbar, hatte er Aya doch dazu gezwungen völlig aus der Fassung zu geraten. Das war so...un-ayahaft, selbst für den Aya, den er bereits kennen lernen durfte. „Er kann Tote wecken.“, behauptete Ken mit einem verschmitzen Lächeln auf den Lippen und hockte sich wieder zu Aya. „Guten Morgen.“ Noch einmal küsste er Aya auf den Mund, ehe er wieder aufstand. Leider konnte er nicht einfach bei ihm bleiben, auch wenn es genau das war, was er gerade am meisten wollte. Aya hielt ihn auch nicht auf, womit der junge Fußballspieler auch nicht gerechnet, es sich aber dennoch gewünscht hatte. Es wäre einfach so schön kitisch-romantisch gewesen. Sie mussten sich irgendwie mehr Zeit verschaffen um eben solche Momente wie diesen richtig auskosten zu können. Es war nun mal etwas anderes ob man alleine war und sich mit Gedanken und einem schlechten Gewissen quälte, oder ob man auf einmal jemanden an seiner Seite wusste. Das alles so kompliziert sein musste! Dabei hatte er gedacht, dass alles etwas leichter würde, wenn man mit einem Mann zusammen war. Ihm war sehr wohl bewusst, dass dieser Gedanke auf den ersten Blick nicht besonders erwachsen wirkte, aber er war dennoch da gewesen. Einen Menschen außerhalb der gesetzten Grenzen zu finden war für ihn nicht möglich. Er hatte es versucht und war gescheitert. Natürlich war das mit Aya nicht aus Verzweiflung passiert. Es war einfach nur passiert. Wie und warum hinterfragte Ken nicht mehr. Und ein Mann wusste auch einfach was ein Mann sich wünschte. Ja, dieser Gedanke erschien wirklich zu einfach. Ihm war sehr wohl bewusst welche Probleme eine solche Beziehung mit sich führte, aber es war eben nicht nur alles schwierig und jetzt gerade, in einem Moment in dem es sich doch recht kompliziert anfühlte, waren solche einfachen Überlegungen doch ein kleiner Trost. Allerdings verflüchtigten sie sich bald, hatte er doch genug damit zu tun die Pflanzen zu gießen, die mit einem mal vorgaben dem Vertrocknen einen gewaltigen Schritt näher gekommen zu sein. Außerdem war da noch immer die ungeklärte Frage, warum Aya ihn gestern so außen vor gelassen hatte. Ganz gleich wie er es drehte und wendete; es ergab keinen Sinn. Aya wusste das er sich auf ihn verlassen konnte. Er kannte das Gebiet bereits. Seine Stärken lagen einfach woanders. Warum also übertrug er ihm eine Aufgabe, die so gar nicht passen wollte. Natürlich war ihm schon der Gedanke gekommen, dass Aya so versuchte ihn zu schützen, aber das war doch Unsinn. Es wäre rührend gewesen, aber eben Unsinn, wusste der Ältere doch, dass er sehr wohl auf sich selber aufpassen konnte. Ken seufzte und gab sich geschlagen. Wenn er wissen wollte warum er gestern nicht aktiv dabei gewesen war, würde er fragen müssen. Und vielleicht dachte er einfach zu viel nach. Nicht alles was passierte hatte einen tiefern Sinn den es zu hinterfragen galt. Hatte er die Pflanzen nicht erst gestern gegossen. „Ihr schaut ganz schön mitgenommen aus...“, murmelte er als er mit seiner Arbeit fertig war und sich fragte, wie Aya wohl seine Schicht verbringen würde. Vielleicht ließ er sich ja doch überreden den Laden zu schließen. Bei der Hitze die über der Stadt lag, würden sie heute ohnehin nichts verkaufen. Nicht ein Kunde hatte das Koneko heute betreten und Ken bezweifelte, dass es heute Mittag anders sein würde. Noch einmal ließ er seinen Blick über die Pflanzen streifen, ehe er die Tür schloss und begann den Inhalt der Kasse, der unverändert dalag zu zählen. Unnötig, wie er befand, da er nichts hatte einnehmen können, aber so würde er sich die Zeit vertreiben bis Aya kam. *~*~* So. Das war es auch schon wieder. Etwas kurz, ich weiß, aber das Ende dieses Kapitels drängte sich so auf, zumal ich sonst schon wieder an der Mission rumgebastelt hätte, die irgendwie gar nicht wollte wie ich. ^^; Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)