Goodnight Moon von Deikith ================================================================================ Kapitel 10: ~ Aufbruch ~ ------------------------ Ich dachte mir, dass ich die freie Zeit, die ich heute habe, einfach mal nutze um diese Fanfiction zum Abschluss zu bringen. Ich habe mich sehr gefreut zu sehen, dass es doch Leute gibt, denen meine Geschichte gefallen hat und hoffentlich noch immer gefällt. Das Ende ist für die, die vielleicht schon mal meine anderen FFs gelesen habe, kein Happy-End im eigentlich Sinne, auch wenn nichts schlimmes passiert. ** Die Sonnenstrahlen weckten mich. Ich hatte nicht wirklich viel Schlaf gefunden in dieser Nacht, die meine letzte in diesem Haus sein sollte, doch gegen Morgen war ich dann doch noch eingeschlafen. Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir, dass die Sonne schon recht hoch stand. Es musste wohl schon gegen Mittag sein, oder zumindest später Vormittag. Langsam stand ich auf, zog mich an und machte mich auf zu Lady Hellsing. Ich dachte nicht viel darüber nach, was ich sagen sollte, denn das brachte eh nichts. Ich würde einfach sagen, was ich dann genau dachte und schließlich konnte sie mich nicht zwingen hier zu bleiben. Auf dem Weg zu Integras Büro begegnete ich zum Glück niemanden. Ich hatte nicht wirklich Lust mit irgendwem zu reden. Vorsichtig klopfte ich an die Holztür, vor der ich vor nicht einmal 48 Stunden schon einmal gestanden hatte. Wie schnell die Dinge sich doch änderten, dachte ich leicht lächelnd. Ich hörte keine Stimme antworten, also legte ich die Hand auf die Türklinke und drückte die schwere Tür vorsichtig auf. Integra saß hinter ihrem Schreibtisch und sichtete einen großen Stapel Papiere. Ich nahm an, dass sie mein Klopfen gar nicht wahrgenommen hatte. "Lady Integra?" sagte ich leise. Die junge Frau hob den Kopf und schaute mich an. Die eisblauen Augen lagen wieder auf mir, doch diesmal lag darin kein stiller Vorwurf und das bestärkte mich in meinem Vorhaben. "Ich wollte mir Ihnen reden," hauchte ich. Sie nickte mir zu und bedeutete mir, mich auf einen der Sessel zu setzen, die vor ihrem Tisch standen. Ich setzte mich und atmete tief ein. "Ich wollte Ihnen mitteilen, dass ich Hellsing verlassen möchte. Es ist meine eigene Entscheidung und ich hoffe, dass mir keine Steine in den Weg gelegt werden. Aber ich denke, dass mein Platz nicht hier ist. Ich gehöre nicht hierher." Integra schaute mich die ganze Zeit schweigend an, während ich sprach, selbst als ich geendet hatte, schwieg sie noch eine ganze Weile. "Erst einmal möchte ich dir gratulieren. Du hast mich in einem fairen Kampf besiegt. Und bevor du etwas einwendest, ich bin dir nicht böse oder etwas in der Art. Es war ein Kampf und nur einer konnte gewinnen. Ich bin mir meiner Sterblichkeit genauso bewusst wie du es bist. Und ich sage dir, dass du wahrlich ein bewundernswerter Mensch bist. Aber wie du schon sagtest, es ist deine Entscheidung zu gehen, und deshalb sage ich dir, du kannst gehen wo immer du hin möchtest." Meine Augen musterten sie eine Weile. Ich spürte, dass sie jedes ihrer Worte sehr ernst gemeint hatte und das beeindruckte mich, obwohl ich sie eigentlich hassen müsste. Doch ich konnte es nicht. Wir alle haben eine Bürde zu tragen. Doch die meisten von uns werden auf diese Bürde vorbereitet. Integra hatte diese Möglichkeit nicht gehabt. Durch einen unglaublichen Mord wurde sie plötzlich auf den Stuhl des Oberhauptes gestoßen und hatte keine andere Wahl gehabt, als sich in dieser Welt zurecht zu finden. "Danke... Ihre Worte bedeuten mir viel." Integra stand auf und ging um den Tisch herum. "Ich möchte dir jedoch ein Versprechen abnehmen, ehe ich aus den Diensten Hellsings entlasse und ich hoffe, dass du mir die Bitte nicht abschlägst." Nun stand ich ebenfalls auf und nickte, wartete ab, was sie mich fragen würde, um mich dann entscheiden zu können, wie meine Entscheidung aussehen sollte. "Bleibe weiterhin ein Mitglied von Hellsing. Sei für diese Organisation da, wenn sie auf deine Hilfe angewiesen ist. Ich denke, dass du die nötige Kraft dafür hast." Diese Bitte verwunderte mich doch. Ich sollte das Haus verlassen, aber doch ein Mitglied von Hellsing bleiben. Sicherlich eine gute Lösung, denn so konnte ich in die USA zurückkehren und musste meinem Vater nicht als Versagerin unter die Augen treten. "Gut, ich gehe darauf ein. Aber ich möchte nach Hause gehen dürfen." Integra nickte. "Du kannst gehen wohin du willst. Das sagte ich ja bereits. Jedoch musste du da sein, wenn wir auf dich angewiesen sind." Ich nickte. Dann geschah etwas, dass mich wirklich ein wenig überraschte. Integra zog mich an sich und hielt mich einen kurzen Augenblick fest. "Lass es dir gut gehen in den USA." Mit diesen Worten war ich entlassen. Ich konnte gehen. Langsam wanderte ich über den Flur zurück in mein Zimmer. Prägte mir die Mauern gut ein, denn so schnell würde ich bestimmt nicht hierher zurückkommen. Ich war überrascht, als ich mein Zimmer betrat um meine Sachen zu holen, und es in vollkommener Dunkelheit fand, obwohl es draußen eigentlich helllichter Tag war. "Ich wollte mich auch noch von dir verabschieden. Ich denke nämlich nicht, dass du zu mir gekommen wärest." "Da hast du recht Alucard. Das hatte ich nicht vor." Zwei Arme legte sich von hinten um mich und er drückte mich an seine Brust. "Das ist wirklich schade," wisperte er leise. Mit sanfter Gewalt löste ich mich aus seine Umarmung. "Alucard, du hast mir deutlich gemacht wohin du gehörst und ich werde nicht versuchen dich zu irgendetwas zu bekehren. Du musst wissen, was du willst. Und in dem du gegangen bist, hast du mir gezeigt, was du willst." Ich nahm meine Tasche und das eingewickelte Katana. "Du glaubst wirklich du könntest aus meinen Handlungen sehen, was ich denke und was ich will. Interessant." Wütend starrte ich ihn an. "Hör zu, ich werde in ein paar Stunden in einer Maschine nach Hause sitzen und ich will nicht mit dem Gedanken gehen, dass wir uns gestritten haben. Du weißt sicherlich von Integras Angebot und auch, dass ich es angenommen habe. Wir sehen uns also sicherlich wieder." Er nickte. "Ja, dass weiß ich," gab er ruhig zurück. Ich lächelte leicht. "Dann bist bald," hauchte ich. Alucard hielt mich jedoch noch einmal fest und sah mich an. "Vergiss mich nicht okay?" Ich nickte wieder. Er drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen, fuhr über meinen Hals und biss sanft in meine Haut. Ich zuckte zusammen, lächelte aber. Ich wusste ja was Vampire mit unhöflichen Menschen machten. Nach nur wenigen Minuten ging ich langsam hinunter, verließ das Haus und begab mich zum Flughafen. Ich hoffte, dass ich noch einen freien Platz in einer Maschine nach Amerika bekommen würde. Mit schnellen Schritten ging ich auf einen der Schalter zu, suchte nach meinem Ausweis, während die Frau mir einen freien Flug suchte. Als ich aufschaute, trafen sich die grauen Augen der Frau mit meinen... und ich wusste, dass sie in blutrote Augen sah. ENDE ** Überraschend oder nicht, ich weiß es nicht... aber es erschien mir irgendwie am einfachsten. Ich wünsche euch allen noch eine schöne Zeit bei animexx.de Eure Aru Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)