Zwei Hundejungen auf dem Weg zur Hölle von silberstreif (Inu und Sessi mischen die Hölle gründlich auf ^^) ================================================================================ Kapitel 1: Der Höllenschlund ---------------------------- Eine kleine Inuyasha-Fanfic....hoffe das sie auch gefällt. Ist schließlich die erste Fanfic die ich hier hochlade. Dann viel Spaß beim lesen. ^^ Zwei Hundejungen auf dem Weg zur Hölle 1. Der Höllenschlund Es regnete in Strömen an diesem Tag und die Personen, die unter dem Felsdach genächtigt hatten, verspürten wenig Lust, den Schutz des Vorsprungs zu verlassen. Die kleine Reisegesellschaft war selbst für diese Zeit auffallend: ein Mädchen in scheinbar alltäglicher Kleidung, mit einer zweischwänzigen Katze im Arm, aber einem großen Bumerang neben sich: Sango, die Dämonenjägerin; ein Mädchen in abenteuerlich kurzem Rock von fremdem Zuschnitt und Material: Kagome, das Mädchen aus dem 20. Jahrhundert. Sie hielt ein kleines Fuchsdämonenkind im Arm, Shippo. Am Fels lehnten ein buddhistischer Mönch, Miroke, und ein Junge mit langen weißen Haaren und einem Schwert an der Seite: der Halbdämon Inuyasha. Zusammen waren sie auf der Suche nach einem Dämon namens Narake, mit dem jeder noch eine Rechnung offen hatte. Inuyashas Hundeohren zuckten plötzlich und er hob witternd den Kopf. Die kleine Katze in Sangos Arm maunzte und diese richtete sich auf: "Da kommt jemand." Alle standen auf, wie immer auf der Hut. Inuyasha legte die Hand an das Schwert an seiner Seite, Kagome hatte ihren Bogen und Pfeile in der Hand, Miroke seinen Mönchsstab. Sango setze Kiara ab und legte die Hand an ihren Bumerang, als etwas durch den Wald auf sie zukam. Die Büsche teilten sich und eine kleine, zerzauste Gestalt kam auf sie zu: "Ich habe euch gefunden", keuchte das Menschenmädchen: "Bitte...bitte helft mir!" Die vier entspannten sich etwas. Kagome sagte irritiert: "Das ist doch das Mädchen, das mit Sessoma herumzieht?" "Ja." Inuyasha starrte das Mädchen an, das langsamer zu ihm kam: "Hat er dir was angetan?" "Aber nein." Die Kleine warf sich vor dem Halbdämon auf die Knie: "Bitte, Inuyasha- sama...Ihr müsst mir helfen!" Der Halbdämon war eine so höfliche Anrede nicht gewohnt: "Das werden wir auch. Aber steh auf und sag, was los ist!" "Ich heiße Rin." Sie stand auf: "Und Sessoma- sama braucht Eure Hilfe, Inuyasha-sama." "Sessoma...meine Hilfe?!" Wenn sie ihm gesagt hätte, dass ab heute der Himmel grün sei, hätte ihn das auch nicht mehr überrascht. "Wie sollte das denn gehen? Hat er dich etwa zu mir geschickt?" "Nein." "Na, das hätte mich auch sehr gewundert." Inuyasha setzte sich: "Er und einen Bastard um Hilfe bitten..." Die Kleine schien den Tränen nahe. Mitleidig legte Kagome den Arm um sie: "Erzähl, Rin. Steckt Sessoma etwa in so großen Schwierigkeiten, dass er sich selbst nicht mehr helfen kann? Das verwundert schon." "Ja." Rin beruhigte sich etwas, da man ihr immerhin zuhörte: "Wir waren unterwegs, als der Herr etwas witterte. Wir waren in einem kleinen Tal. Er befahl Jaken-sama und mir, vor der Höhle zu warten, und ging hinein. Da er nicht zurückkehrte, gingen wir nachsehen..." Sie war wieder fast den Tränen nahe. " Es war eine Falle gewesen. Sessoma -sama ist in einem Feld von etwas gefangen. Jaken-sama sagte, es sei Miasma und würde Sessoma-sama zerfressen..." Sie begann zu weinen. "Miasma, aus dem sich jemand wie Sessoma nicht befreien kann?" Miroke wurde hellhörig: "Wer hat diese Falle gelegt, wisst ihr das?" "Jaken-sama sagte, er wittere den Geruch eines Dämonen namens Narake." Rin zuckte unwillkürlich zusammen, als Inuyasha aufsprang: "Narake?" "Er hat doch schon einmal versucht, Sessoma zu übernehmen, um seine Macht und Kraft zu bekommen", erinnerte Kagome: "Vielleicht will er das jetzt auch." Sie wandte sich an Rin: "Komm.- Wir gehen zusammen hin. Das heißt: Shippo, bleib bitte hier." Der kleine Fuchsdämon starrte sie empört an: "Ich will aber nicht hier bleiben." "Doch." Kagome lächelte: "Schau, wenn das eine geschickt gestellte Falle für uns ist, kannst du uns noch immer helfen. Du bist immerhin ein Dämon." "Ja." Der kleine Fuchs warf sich in die Brust. "Ihr könnt euch auf mich verlassen!" "Kiara, bitte bleib bei Shippo." Sango schnallte sich ihren Bumerang um: "Kagome hat recht. Vielleicht brauchen wir Rückendeckung." "Sessoma helfen..." maulte Inuyasha: "Na schön. So haben wir wenigstens die Chance, an Narake, diesen Mistkerl, heranzukommen." Die vier folgten Rin, die vorauslief. Trotz des Regens und der Dunkelheit hatte sie sich im Wald gut zurechtgefunden. Jaken hatte Inuyasha gewittert und ihr die ungefähre Richtung angegeben, war selbst aber zurückgeblieben, um falls nötig und möglich, seinem Herrn beizustehen. "Was mich beunruhigt", meinte Miroke zu niemand bestimmten: "Ist, dass Narake scheinbar schon wieder stärker geworden ist. Ich meine, ein Miasma zu schaffen, dass uns Probleme bereitete, ist eines. Ein Miasma zu erschaffen, mit dem ein Volldämon nicht fertig wird, eine andere." "Das Juwel der vier Seelen wirkt immer noch gut bei ihm", sagte Kagome: "Ich fürchte, er kann immer noch stärker werden." "Ich konnte sein Miasma auch nicht zerstören", murrte Inuyasha: "Warum wundert ihr euch." "Nun", Miroke klang freundlich: "Wir reden immerhin von Sessoma. Du weißt selbst, wie stark dein Halbbruder ist." Es war ein kleines Tal, eher wie eine Schlucht. Inuyasha hob ahnend den Kopf: "Ah, Rin, warte!" Die Kleine blieb sofort stehen: "Was ist, Inuyasha-sama...?" "Hier hat Sessoma es auch gewittert? " "Ja. Was ist es denn?" Auch die anderen drei starrten den Jungen mit Hunddedämonenblut an. Der nickte: "Es stinkt nach Narake. Ganz ein bisschen nur. Das ist sicher die Falle gewesen. Dieser kaum bemerkbare Duft sollte nur anlocken. Wo ist diese Höhle?" Aber er rannte schon los, der Witterung folgend. Die anderen liefen hinterdrein. Am Eingang zu der Höhle blieben sie stehen. Der kleine Dämon, der Sessomas Diener war, fuhr herum: "Ah, Rin...du hast sie gefunden. - Sieh nur, Inuyasha: ist es nicht schrecklich...?" Die vier hatten etwas wie diese Höhle noch nie gesehen. Es war eine fast kreisrunde Fläche. Rechts am Boden war ein großes schwarzes Loch, wie sich drehende Nebel. Links, in der Luft schwebte eine fast durchsichtige Kugel aus Miasma, in der Sessoma gefangen war. Dem Hundedämon war es noch gelungen, einen Bannkreis um sich zu errichten, so dass das Miasma ihm nichts anhaben konnte, aber offenkundig war das Ganze mit so starken Bannsprüchen belegt, dass er sich nicht bewegen konnte. Und es war nur eine Frage der Zeit, ehe selbst seine Kraft nachlassen würde, und er den Bannkreis nicht mehr aufrecht halten können würde. Das Miasma würde ihn dann zerfressen. Jaken sah empor: "Setze dein Schwert ein, Inuyasha. Der Herr ist seit Stunden da drin gefangen." " Vergesst es. Tessaiga hilft da nichts", sagte eine Stimme aus dem Hintergrund. Alle sahen empor. "Narake!" Denn oben auf einem Vorsprung hockte die ihnen nur zu gut bekannte Gestalt eines Pavians. "Das ist wieder nur eine Marionette", warnte Sango: "Wir können uns einen Angriff sparen." "Richtig erkannt", spottete die Gestalt: "Wunderbar. Die ganze Sippschaft an einem Platz. Zuerst habe ich mich ja ein wenig geärgert, dass der falsche Hundejunge in meine Falle ging. Obwohl...." Ein Seitenblick zu der Miasmakugel: "Es mich schon freut, dass Sessoma so hilflos ist." "Sag schon, was willst du?" rief Inuyasha: "Erzähl mir nicht, dass das hier eine Party werden soll." "Du wirst ja direkt noch schlau. - Nun, eigentlich war diese Miasmakugel für dich gedacht. Du hättest jetzt schon mehr Schwierigkeiten, als dein Bruderherz. Erstens hättest du keinen Bannkreis errichten können und zweitens bist du ja nur ein Halbdämon...Seht ihr dort das schwarze Loch im Boden?" "Ist ja kaum zu übersehen." "Dies ist der so genannte Höllenschlund. Jemand, der dort hineinspringt oder fällt, landet direkt in der Hölle." Instinktiv wichen alle einen Schritt zurück, was Narake mit einem Kichern belohnte. "Ja, das will keiner freiwillig. Und doch will ich einem von euch dabei helfen." "Was soll das jetzt?" Kagome wurde wütend: "Jedes Mal, wenn ich dich reden höre, wird mir richtig schlecht." Obwohl sie Sessoma nicht unbedingt ins Herz geschlossen hatte, tat es ihr leid, ihn in so hilflosem - und lebensgefährlichem- Zustand zu sehen. Und Narake hatte sie sowieso mehr als gefressen. "Diese Falle war eigentlich für dich gebaut, meine Liebe." Narake schien sie fast wohlwollend zu betrachten: "Ich unterschätze dich nämlich wirklich nicht." "Moment", meinte Miroke: "Eben hast du noch gesagt, dass die Miasmakugel ursprünglich für Inuyasha gedacht war. Weißt du jetzt, was du willst?" "Ich helfe euch gern auf die Sprünge: Ich wollte Inuyasha in der Kugel haben. Die Bannsprüche sind nämlich etwas Besonderes. Wenn ein Mensch in diesen Höllenschlund springt- und ich dachte dabei an Kagome- lösen sich diese Bannsprüche und der Gefangene kommt frei." Inuyasha zog sein Schwert halb: "Das...du wolltest Kagome in die Hölle schicken?" "Ja. Ihr seid doch solche Idioten: volle Fürsorge und Hilfsbereitschaft. Ich war sicher, dass sie es für dich täte." Kagome musste sich zugeben, dass sie es vermutlich getan hätte: "Aber jetzt hat es nicht geklappt." "Nein." Die Marionette schien zu grinsen: "Dafür bin ich einen anderen Gegner los: und Inuyasha hat das unschätzbare Privileg, seinem ungeliebten Halbbruder beim Sterben zusehen zu dürfen. Bin ich nicht nett?" "Mistkerl", knurrte der: "Sessoma mag ja manchmal echt nerven: aber so zu enden, hat niemand verdient." Er drehte sich etwas um: "Kagome..." "Ich soll doch nicht etwa für Sessoma in die Hölle gehen?" erkundigte die sich etwas entsetzt. Immerhin hatte der schon versucht, sie zu töten. "Ich gehe schon mit dir." Der Halbdämon warf einen Blick seitwärts, suchte durch das Miasma die Augen seines Halbbruders: "Aber man kann doch niemanden so enden lassen." Rin hatte endlich begriffen: Sessoma-sama würde dort in dieser Masse grausam sterben, es sei denn, dass Kagome in den Höllenschlund da springen würde. Kagome? Nein, überhaupt ein Mensch. "Ich lasse nicht zu, dass noch einmal jemand stirbt, den ich liebe", sagte sie und rannte los. Ehe einer der anderen begriffen hatte, sprang sie in den schwarzen Nebel. "RIN!" rief Kagome erschüttert. Narake starrte etwas fassungslos hin, als sich die Bannsprüche lösten und das Miasma verschwand. Ein etwas zerzauster und offenkundig stinksauerer Sessoma sprang neben Inuyasha auf den Boden, sein Schwert Tokejin bereits in der Hand: "Narake!" Sein Halbbruder sah zu ihm: "Alles in Ordnung?" "Es ist nur eine Marionette", meinte Miroke: "Der Feigling taucht nie selbst auf." Sessoma schob sein Schwert sofort weg, nicht bereit, Dreck wegzuräumen. Ehe die anderen wussten, was er vorhatte, sprang er in den Höllenschlund. "Sessoma-sama!" brachte Jaken entsetzt hervor. "Los, hinterher", kommandierte Kagome: "In der Hölle kann Rin sicher Hilfe gebrauchen." "Ja, gehen wir." Sango schnallte ihren Bumerang wieder um. "Na schön", seufzte Miroke: "Ich wollte ja schon immer wissen, wie das Leben nach dem Tod aussieht." "Och, Leute..." meinte Inuyasha: "Sessoma holt sie da schon raus...KAGOME!" Denn die war bereits gesprungen: "Dumme Gans!" Er hechtete hinterher: "Das da ist die Hölle!" Sango und Miroke hüpften nach. Jaken fühlte sich plötzlich etwas alleingelassen. Nun ja. Es war bestimmt seine Pflicht, seinem Herrn zu folgen. Also presste er die Augen fest zu und machte den Schritt ins Nichts. Die Marionette, die von Narake gesteuert wurde, blieb allein in der Höhle, ebenso regungslos, wie ihr sprachloser Besitzer. ******************************* Und wie war es? Schreibt mir bitte einen Kommi. *bettel* Dann gibt es auch bald das neue Kapitel. Es wird 'höllische Bürokratie' heißen. Kapitel 2: Höllische Bürokratie ------------------------------- @LadyBlack: *jubel* Ein treuer Leser! Danke für den Kommi. Ich hoffe dir gefällt das neue Kapitel ^^ Tja, das zweite Kapitel hat eine wunderbare Erkenntnis: Auch die Hölle hat Bürokratie und zwar eine ziemlich alte, unflexible und festgefahrene (erinnert ein bisschen an die bei uns...*g*) Warum auch nicht? Da passiert ja NIE etwas... Wirklich nie? ;-) Es gibt Leute die halt etwas belehrt werden müssen. Und hier das neue Kapitel: *tadaaa* Zwei Hundejungen auf dem Weg zur Hölle 2. Höllische Bürokratie Rin war scheinbar endlos durch die dunkle Wolke gefallen, ehe sie hart auf den Boden aufschlug. Für einen Moment war sie bewusstlos, ehe sie sich aufraffte und umsah. Es sah wie eine große Höhle aus, dunkel und unheimlich. Sie verschränkte die Arme, drehte sich um die eigne Achse. Niemand war zu entdecken. Was sollte sie nur tun? Links schien es heller zu werden und so ging die Kleine darauf zu. Irgendwo musste es hier doch irgendjemanden geben. Die Höhle war riesig und es dauerte, bis sie erkennen konnte, dass die Helligkeit durch ein großes Tor drang und wohl von einer Art Feuer herrührte. War das die eigentliche Hölle? Am Torbogen selbst hielten zwei Dämonen Wache. Bei ihrer Annäherung zuckten die Höllenwächter zusammen: "Riechst du das?" "Ein Mensch?" Rin zitterte vor Angst: "Entschuldigung", brachte sie hervor: "Ich soll in die Hölle. Ist das hier?" Die Höllendämonen starrten sie an: "So siehst du gar nicht aus", meinte der eine. Der andere schüttelte den Kopf: "Sag mal, du bist doch keine Seele. Du lebst doch noch." "Ja", gab sie zu. "Dann liegt bestimmt ein Irrtum vor. Du hast hier doch gar nichts zu suchen." "Ja, stimmt", sagte der andere. "Lebende dürfen hier gar nicht sein. - Obwohl, es geht uns ja nichts an. Wir sollen ja nur aufpassen, dass keiner rausgeht." Er grinste etwas. "Hör zu, Kleine", meinte der andere: "Geh links den Weg empor, gleich hinter dem Torbogen. Er führt dich zur Schreibstube der Hölle. Dort kannst du dann fragen, ob ein Irrtum vorliegt, oder in welche Abteilung du musst." "Danke", Rin verneigte sich höflich und trat durch den Torbogen. Für einen Moment erstarrte sie vor dem Bild, das sich ihr bot: ein riesiger Trichter lag vor ihr, dessen abwärtsgeneigte Ränder gesäumt waren, von Gebäuden, Landschaften. Wesen huschten dort hin und her. Ganz unten am Grund des Trichters leuchtete das Feuer, das alles erhellte. "Nach links", mahnte der Wächter und sie wandte sich hastig um. Dort führte eine endlose Treppe ins Schwarze. Sie seufzte etwas und begann, sie emporzusteigen. Sie hatte schon längst vergessen, wie lange sie unterwegs war. Sie war müde und hatte Angst. Die Dunkelheit wurde nur vom Höllenfeuer erhellt. Seufzend sah sie wieder empor- ihr Herzschlag setzte aus. Dort oben war eine Hütte, in der Licht brannte. Sie musste fast am Ziel sein. So nahm sie ihre letzten Kräfte zusammen. Hoffentlich ging es Sessoma-sama gut, hatte ihr Opfer Erfolg gehabt. Sie schob die Matte der Hütte beiseite, starrte auf die vier Höllendämonen, die auf Matten drinnen saßen, viele Rollen lasen und beschrieben. Die sahen mehr als erstaunt auf: "Entschuldigung", sagte sie ängstlich: "Ich meine, guten Abend. Die Wächter am Tor sagten, ich solle mich hier melden." "Die Wächter am Torbogen? So hirnlos können sie doch gar nicht sein. Wohin sollst du denn?" "In die Hölle." "Welche Abteilung?" schnauzte er. Rin wurde dadurch nur noch mehr verängstigt: "Das weiß ich nicht." "Oh. Da hat wohl jemand beim Richter geschlafen?" Ein anderer Dämon erhob sich, eine Lupe in der Hand: "Dann lass mal sehen." Rin starrte ihn ängstlich an, wagte aber nicht, wegzulaufen, als er auf sie zukam, durch die Lupe ihre Brust betrachtete, dann das Glas sinken ließ. "Das gibt es doch nicht!" rief er. "Was ist denn?" erkundigten sich seine Kollegen. "Ich kann ihr Herz nicht sehen. Das kann doch nur bedeuten...Sag mal, wie bist du denn gestorben, Kind?" "Gar nicht. Ich sprang in diesen schwarzen Nebel." "Du lebst!" Jetzt waren alle Schreiber auf den Beinen. "Ja, was machen wir denn jetzt?!" "Eine Lebende hier? Unmöglich. Das gab es noch nie?!" "Wir können das nicht entscheiden. Schicken wir sie zum shinigami." Rin zuckte etwas zusammen, schwieg aber. Shinigami- Todesengel. Nun ja. Es stimmte wohl. Solange sie nicht tot war, hatte sie nichts in der Hölle verloren. "Wo kann ich den shinigami finden?" "Sekunde." Der jüngste Schreiber betrachtete sie: "Ich werde dich hinbringen." "Und deine Arbeit?" fragte die Kollegen. "Das ist doch wohl ein Sonderfall, wie er noch nie vorgekommen ist." "Ja", antwortete der Älteste: "Das können wir hier nicht entscheiden. Und bevor noch etwas schiefläuft, begleite sie." "Komm, Mädchen." Rin folgte dem Dämonenschreiber gehorsam aus der Hütte. Dahinter begann erneut eine Treppe. Sie seufzte: "Zu trinken oder zu essen kann ich hier wohl nicht bekommen?" "Nein." Täuschte sie sich oder lächelte er flüchtig: "Seelen brauchen für gewöhnlich nichts. Bist du auch müde?" "Ja." "Tja, ich weiß nicht, wie das bei einem Menschen ist... ich werde dich tragen." "Danke." Rin ließ sich hochheben, auf den Rücken setzen, lehnte den Kopf an ihn. Der Dämon spürte, dass sie sofort eingeschlafen war. Obwohl er sich etwas über das Vertrauen wunderte, begann er, die Treppe emporzusteigen. "Aufwachen!" Rin öffnete verschlafen die Augen, war aber jäh hellwach. Sie lag auf einer Matte in einem Haus, das wohl über mehrere Zimmer verfügte. Der Schreiberdämon kniete neben ihr, deutlich unterwürfig vor einem, tja, jungen Mann in schwarzem Kimono. Ob das der shinigami war? Sie kniete sich hastig hin, neigte sich vor. "Tatsächlich!" Der Todesengel klang irritiert: "Ein lebendiger Mensch. Unmöglich, geradezu- Leg dich auf den Rücken, Kind." Rin gehorchte sofort, auch, wenn ihr Herz vor Angst raste. Wollte er sie jetzt töten? Obwohl: hatte sie hier noch irgendetwas zu verlieren? Der junge Mann trat zu ihr, schien sie zu mustern. Dann schüttelte er leicht den Kopf: "Es war gut, dass du sie herbrachtest, Schreiber. Da stimmt ja gar nichts. Erstens ist sie lebendig in der Hölle. Das ist unmöglich, das ist noch nie vorgekommen. Zweitens muss der Große Richter einen Riesenfehler gemacht haben, den ersten, seit es ihn gibt. Ihr Herz ist rein wie Bergkristall. Sie gehört nie und nimmer in die Hölle. - Ich werde sie zu Emna Daio bringen. Das ist nichts, was ich entscheiden dürfte. Komm, Mädchen." Rin erhob sich gehorsam. Irgendwie musste sie die höllische Bürokratie gewaltig durcheinander gebracht haben. "Verzeiht", murmelte sie: "Es lag mir fern, solche Aufregung zu verursachen." "Es war gewiss nicht dein Fehler, Kind." Der Todesengel schien zu lächeln: "Geh, Schreiber, an deine Arbeit. Und du kommst mit mir." Der Palast des Großen Richters Emna Daio war groß und voll geschäftigen Treibens. Rin hatte noch nie so viele Dämonen und Todesengel gesehen, die emsig hin und her liefen. In einem Raum bedeutete ihr der shinigami zu warten. Sie kniete nieder. "WAS?!" schrie jemand im Nebenraum. Sie zuckte zusammen: "Was ist denn das für eine Schlamperei? Wie konnte das passieren?" Dann wurde es leiser. Rin zitterte etwas. Man hatte ihr erzählt, der Richter entscheide, ob man in die Hölle oder ins Paradies käme- und wenn er jetzt wütend auf sie war? Nein, entschied sie mutig: sie war ja immerhin freiwillig in die Hölle gesprungen. Was hatte sie also zu befürchten? Der shinigami tauchte auf: "Komm, Mädchen. " Sie folgte ihm in einen größeren Raum, an dessen Ende ein vornehm gekleideter, großer Mann saß. Sie fiel höflich auf die Knie "Komm näher, Mädchen." Sie gehorchte ängstlich, ständig von ihm beobachtet: "Tatsächlich, du lebst", murmelte der: "Sag, Kind, wie konntest du in die Hölle gelangen, ohne gestorben zu sein?" Das klang fast freundlich. Rin kniete erneut nieder, neigte sich vor: "Ich sprang in einen schwarzen Nebel in einer Höhle..." "Dann ist wohl der Höllenschlund offen?" erkundigte sich der Richter beim shinigami. Der Todesengel kniete ebenfalls nieder: "Aber nein. Die Gefahr wäre zu groß, dass Wesen der oberen Welt...OH!" "Du verstehst. Also, lass prüfen, welcher Idiot den Höllenschlund öffnete." "Er heißt Narake", sagte Rin. "Narake? Wer oder was ist das?" fragte der shinigami. "Ein Dämon, glaube ich", murmelte der Richter, ehe er sich wieder an Rin wandte: "Vielleicht erzählst du ausführlicher." Sie gehorchte, sagte aus, was sie auch Inuyasha und seinen Freunden berichtet hatte, endete: "Und dann sagte Narake, diese Bannsprüche würden sich nur lösen, wenn ein Mensch in den Höllenschlund springen würde." "Ahja", meinte der Richter: "Und da befahl dir Sessoma zu springen?" "Aber nein! Sessoma-sama würde nie etwas von mir verlangen, das mich in Gefahr bringt. Ich sprang freiwillig, um ihn zu retten." Rin spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten: "Ich hätte es nicht ertragen, noch einmal jemanden zu verlieren, den ich liebe." "Sessoma würde dich nie in Gefahr bringen? Hm." murmelte Emna Daio: "Wenn ich mich recht erinnere, ist er ein Volldämon." "Ja, Herr Richter. Aber er ist stets sehr gütig zu mir." "Diese Familie mag Menschen..." Das war unhörbar für Rin: "Und dieser Narake, sagst du, hat den Höllenschlund geöffnet?" "Das hat er gesagt." "Gut- Sieh zu, dass das Loch verstopft wird, "Der Todesengel gehorchte sofort und der Richter blickte wieder zu Rin: "Irgendwie kenne ich dich...Wie heißt du?" "Rin, Herr Richter." "Ahja." Emna Daio begann in seinen Rollen zu suchen: "Ah, da haben wir dich ja. Gestorben und wieder belebt....ich erinnere mich. Der alte Hundedämon ließ seinem Ältesten Tensaiga. Aber Sessoma benutzt es eigentlich nie. Nur bei dir?!" "Und bei Jaken-sama", protestierte Rin prompt. Der Große Richter betrachtete sie genau: "Schön. Dann ist es wohl auch sinnlos, jetzt deine Seele und deinen Körper zu trennen. Wenn der Hundejunge einmal Tensaiga für dich nutzte, würde er es wohl auch ein zweites Mal tun. - Setz dich dort ins Eck, Kleine. Ich werde mal sehen müssen, was sich da so tut." ------------------------------------- Und? Wie war's? Wenn es euch gefallen hat (oder auch nicht; Kritik erwünscht) dann schreibt schnell einen Kommi. Dafür muss man nur auf die große Taste unter mir drücken. *mitLeuchtpfeilendraufzeig* Gefunden? Na dann los - haut in die Tasten! Kapitel 3: Der Höllenhund ------------------------- Sorry, das es so lange gedauert hat aber ich war im Urlaub! Echt stressig so ein Trip - schon gut ich will mich hier ja nicht beschweren. Und hier kommt uach schon das nächste Pitel! Zwei Hundejungen auf dem Weg zur Hölle 3. Der Höllenhund Sessoma war bedeutend weicher auf dem Boden gelandet, als Rin zuvor. Seine Nase verriet ihm, dass sie hier gewesen war und er folgte ihrer Spur. Die zwei Wächterdämonen am Torbogen kreuzten die Speere vor ihm. " Du bist kein Höllendämon. Du kannst hier nicht durch." "Ach ja?" Sessoma war nicht in der Laune, weitere Worte zu verschwenden. Sein Zorn gegen Narake und die hilflose Lage, in die der ihn gebracht hatte, entlud sich gegen die unglücklichen Wächter. Sein Klauenangriff zerriss sie förmlich. Er trat durch den Torbogen. Der Blutgeruch der Höllendämonen verhinderte, dass er Rins Geruchsspur weiter folgen konnte, und so übersah er die Treppe hinauf. Überdies erblickte er vor sich den Höllentrichter und wo hätte er sie sonst suchen sollen. Er trat an den Rand, sah hinab. Er musste sie finden, dass war er seinem Stolz schuldig. Ein Sessoma, der sich nicht selbst helfen konnte und nur durch das Opfer einer so niedrigen Lebensform gerettet wurde? Unmöglich. Als er in den Abgrund blickte, spürte er ein seltsames Gefühl in der Brust. Die kleine, so fröhliche, eifrige Rin da unten irgendwo....Er verdrängte dieses Gefühl rasch und musterte den Aufbau. Ein ganzes Stück rechts führte eine breite Straße hinab in den Trichter, mit Stufen, aber leider auch sehr vielen Wächterdämonen. Auf jedem Meter stand einer rechts und links von der Straße. Dort, wo die einzelnen Ringe der Hölle lagen, standen jeweils vier Todesengel Wache. Da hinunterzugelangen würde nicht ohne Aufsehen gehen. Aber der erste Ring lag direkt unter ihm. Es war ein Sprung von gut fünfzig Meter, also kein Problem. Wachen waren da auch keine zu sehen. So machte er den Satz. Er landete weich und sah sich um. Vor ihm schienen einige Seelen zu gehen, in einer Gruppe, jeweils zwei nebeneinander, die etwas schleppten, bewacht von Höllendämonen. Vielleicht kam er da weiter. Der Wächter zuckte zusammen, als aus der Dunkelheit eine hochgewachsene Gestalt auf ihn zukam. Dann erkannte er, dass es weder eine entflohene Seele noch ein shinigami war und entspannte sich: "Was willst du, Dämon?" fragte er. Sessoma betrachtete die Seelen, die sehr unterschiedlich bepackt waren: "Was haben die denn getan?" "Sie haben gestohlen. Jeder muss das, was er stahl, nun tragen, Herr." Der Wächter erkannte instinktiv den mächtigeren Dämon. "Schön. - Habt ihr ein kleines Mädchen gesehen?" "Nein. Hier nicht. Aber die Kinderabteilung ist dort weiter vorne. Versuche es da." Sessoma wandte sich ab und verschwand wieder im Halbdunkel. Die drei Menschen, der Halbdämon und Jaken, der kleine Volldämon richteten sich stöhnend auf. Inuyasha hätte sich bei diesem Fall für gewöhnlich nichts getan, hatte sich aber im letzten Moment herumreißen müssen, um nicht auf Kagome zu landen: "Blöde Pute!" schimpfte er: "Hey! Das hier ist die Hölle, kein Urlaubsort. Wie kommst du darauf, hier hinunter zu springen. Sessoma wird sich schon um sie kümmern." "In der Hölle könnte selbst er Hilfe gebrauchen", gab Kagome zurück: "Und mit Sicherheit kann Rin unsere Hilfe gebrauchen. Wir leben ja schließlich noch, da können sie uns ja nicht hier behalten." "Nanu?" Miroke hatte Jaken entdeckt: "Willst du etwa auch Rin helfen?" "Sessoma-sama ist mein Herr", Jaken sammelte seinen Kopfstab ein: "Ich muss bei ihm sein." "Ach ja?" Inuyasha starrte ihn misstrauisch an: "Dabei hatte ich manchmal das Gefühl, dass er nicht gerade nett zu dir ist?" "Er ist Sessoma. Und er ist mein Herr." Jaken sah sich um: "Und er war hier." "Ja, das rieche ich auch. Rin auch." Der Halbdämon schnupperte: "Und ich rieche Blutgeruch: von Dämonen." Die Gruppe ging in Richtung Torbogen. "Offenbar war Sessoma hier", kommentierte Sango die Überreste der Wächter. "Und ziemlich sauer." Miroke schüttelte leicht den Kopf. "Das dort ist die eigentliche Hölle, dieser Trichter." Inuyasha ging voran: "Es sind mehrere Kreise, je nach Bestrafung werden die Seelen dorthin geschickt." Die fünf blieben am Rand stehen, sahen sich um. "Kannst du Sessoma riechen?" erkundigte sich Kagome. Der Halbdämon schüttelte den Kopf: "Unmöglich. Hier stinkt's zuviel nach allem möglichen- Da ist eine Straße. Die könnten wir nehmen." "Ach ja?" Miroke sah ihn an: "Du siehst doch hoffentlich auch die Wächter." "Die erledige ich schon." "Das könnte einen ziemlichen Wirbel verursachen. Und dauert. Wir sollten Rin so schnell wie möglich finden." Kagome sah hinunter: "Jaken, dieser Kopfstab...der kann doch Dinge finden?" "Nein. Leider nur das Grab Eures edlen Vaters." Das war zu Inuyasha gesprochen: "Ich weiß auch nicht, wo Herr Sessoma hin ist." "Der kann sich vermutlich um sich selber kümmern." Der Halbbruder hatte da keine Sorge: "Schön. Dann gehen wir hier direkt runter. Das da ist der erste Kreis." "Das sind 5o m." warnte Sango: "Und für Menschen ist es zu steil zum Klettern." "Ich springe und trage euch runter", sagte Inuyasha und schnappte sich bereits Kagome und Sango. Keine fünf Minuten später standen alle fünf im ersten Höllenkreis. Sie waren vorsichtig, ließen sich weder von Menschen noch Höllendämonen sehen, aber sie versuchten, soviel wie möglich abzusuchen. Es dauerte und sie wurden immer nervöser, als plötzlich etwas wie Getümmel zu hören war. Achtsam huschte die Gruppe weiter. Jaken, der dem äußersten Rand am Nächsten war, sah hinab: "Seht nur!" Sein Ruf brachte die anderen schnell an seine Seite: "Da ist Sessoma-sama!" Der kämpfte dort unten im zweiten Höllenkreis mit einigen Höllendämonen. "Dieser Idiot", murrte Inuyasha: "warum hat er sich sehen lassen?" Er drehte sich um: "Also los, ich trage euch wieder runter." Kagome betrachtete ihn fast zärtlich. Obwohl das Verhältnis der Brüder sehr angespannt war und alles andere als einträchtig, wollte er seinem Halbbruder doch helfen. Sie waren diesmal in noch kürzerer Zeit eine Stufe tiefer in der Hölle. Sessoma kämpfte fast ärgerlich mit den Höllendämonen. Das waren keine Gegner für ihn, aber allein ihre Zahl war lästig. Er zuckte unwillkürlich zusammen, als ein großer Bumerang knapp über ihm vorbei zischte und einige seiner Gegner erledigte. Er erkannte die Waffe sofort. "Lass uns das Kleinvieh, Sessoma-sama", schrie Sango: "Und kümmre dich lieber um das Ungetüm, was da hinten kommt." Sessoma widerstrebte es sehr: diese Menschen unterbrachen seinen Kampf? Aber die Dämonenjägerin hatte ja gemeint, das sei nur Kleinvieh- was mit seiner eigenen Einschätzung zusammentraf- und das konnten auch Menschen übernehmen. Außerdem hatte sie die Höflichkeitsanrede benutzt. Und überhaupt: was kam da hinten? Er sprang aus dem Kampfgetümmel, blieb am Rand stehen. Im Schein des Höllenfeuers entdeckte er einen großen schwarzen Schatten, der sich dem Kampfgebiet näherte. Er hatte ihn nicht wittern können, dazu stank es hier einfach nach zuviel Dingen. Sessoma zog die Augen zusammen. Ein leichter Tapp neben ihm verriet ihm, dass Inuyasha an seiner Seite war. Auch der starrte das näher kommende Monstrum an. Es war ein riesiger schwarzer Hund. Sessoma bemerkte, dass sein kleiner Bruder nach Tessaiga griff: "Lass dein Schwert stecken, Inuyasha. Das ist Idris, der Höllenhund. Kein Schwert, nicht einmal Tessaiga oder Tokejin kann ihn auch nur verletzen. Er ist unsterblich." "Na toll. Und was jetzt?" "DU musstest ja mit deiner Menschenbande hier her kommen." "DEIN Jaken ist auch dabei." "Tatsächlich?" Sessoma klang kühl wie immer. Kagome hatte mit leiser Sorge bemerkt, dass die beiden Brüder friedlich nebeneinander standen- allerdings auch, ohne ihre Schwerter zu ziehen. Sie kam heran: "Was ist los? Wirkt Tessaiga hier nicht? Oder ist das ein Verwandter von euch?" "Gegen Idris wirkt kein Schwert, sagt Sessoma", erklärte Inuyasha prompt: "Aber vielleicht deine Pfeile...?" "Versuchen kann ich es ja." "Nein." Obwohl Sessoma es ruhig sagte, war das ein Befehl: "Du hast doch Seelenpfeile?" "Ja. Sie richten sich gegen das Böse." "Idris ist nicht böse. Er ist auch nicht gut. Er ist, wie er geschaffen wurde zu dem Zweck, zu dem er geschaffen wurde. Er würde deinen Pfeil nicht einmal bemerken." Der Hundedämon hob etwas die Hand: "Es gibt nur eine Möglichkeit, Idris aufzuhalten. Er muss hinab in den siebten Kreis gestürzt werden." Er schien sich aufzulösen. Inuyasha riss Kagome seitlich weg, als sich sein Halbbruder in seine wahre, seine Hundegestalt verwandelte, einen riesigen, weißen Hund, wenn auch etwas kleiner als der sich nähernde Höllenhund. Die Hunde stürzten aufeinander zu, verbissen sich rasch ineinander. Die beiden Zuschauer sahen sich hastig nach ihren Freunden um. Sango kämpfte mit dem Bumerang, Jaken verwendete den Kopfstab- und Miroke seinen Mönchstab, um die letzten Höllendämonen zu erledigen. Dann kamen die drei heran. "Oh nein, Sessoma-sama..." brachte Jaken hervor: "Das ist ja Idris!" "Ist er", bestätigte Inuyasha knapp: "Sag mal, Miroke, ist dein schwarzes Loch verstopft?" "So ähnlich." Der Mönch hob etwas die Hand: "Wenn ich es hier einsetze, scheint es sich sofort zu erweitern. Das geht nicht." "Pech." Kagome sah zu Sango: "Bei dir ist alles in Ordnung?" "Ja. Aber was treibt er da? Warum setzt ihr nicht Tessaiga ein?" "Bei dem Höllenhund wirkt es nicht. - Tokejin anscheinend auch nicht. Sessoma sah wohl keine andere Chance als einen direkten Angriff." Kagome guckte wieder zu der Beißerei: "Er sagte, er müsse Idris da runter in den Trichter stürzen..." "Na schön. Dann müssen wir hoffen, dass er es schafft." Sango legte sich den Bumerang wieder über. Jaken starrte die Menschen fassungslos an: "Das da ist Idris! Das ist selbst für Sessoma-sama ein harter Gegner." "Sicher." Miroke nickte: "Aber wir wissen alle, was dein Herr kann. Hab ein bisschen Vertrauen in ihn." Vertrauen, dachte Jaken: ihr habt ja keine Ahnung, wie stark und unverwundbar ein Höllenhund ist. Sessoma versuchte, mit seinem Körper den Leib des Gegners über den Rand zu stoßen. Nur dort unten wäre er zumindest für eine Weile außer Gefecht. Aber Idris war stark und er spürte, wie seine Kräfte nachließen. Falls er es nicht schleunigst schaffte, den Höllenhund zu beseitigen, war dieser Kampf verloren. Plötzlich musste er daran denken, dass dieser Hund dazu gedacht war, einsame Seelen, also, Seelen ohne Dämonenbegleitung anzugreifen und zu fressen. Natürlich brachte das die Toten nicht noch einmal um, sie kamen wieder an ihren Bestimmungsort, aber falls er Rin begegnet war... Er sammelte alle Kraft, die er noch aufbringen konnte und schob und stieß Idris hinab über den Rand. Etwas wie ein kreischendes Quietschen, das Kagome an eine Kreissäge erinnerte, erscholl, als der Höllenhund in die Tiefe stürzte. Für einen langen Augenblick geschah nichts, als dass sich Sessoma zurückverwandelte, tief durchatmete. Dann verriet ein dumpfer Schlag, gefolgt von einem erneuten Aufquietschen, dass Idris im siebten Kreis der Hölle aufgeschlagen war. Der Sieger des Hundekampfes sprang elegant zu der Gruppe zurück. "Eine Gratulation ist angebracht, denke ich", meinte Miroke und die beiden Mädchen klatschten. Ein Blick Sessomas genügte, um den Beifall abzustellen. "Schön", sagte Inuyasha: "ich denke, wir sollten uns hier vom Acker machen. Irgendjemand wird sich sicher wundern, wo die ganzen Dämonen abgeblieben sind und was der Höllenhund hier wollte..." "Ja. Und in diesem Kreis ist Rin nicht." Sein großer Bruder trat an den Rand. "Ich habe einmal gehört, dass es in der Hölle eine Abteilung für Kinder geben soll", begann Miroke: "Wisst ihr nicht, wo die ist?" "Da war ich schon." Sessoma musterte die Gegend, ohne die Menschen weiter zu beachten. "Dann gehen wir eben in den nächsten Kreis." Inuyasha sah kein Problem: "Kommt, Kagome, Sango...ich trage euch wieder hinunter." Er fasste die Mädchen, schob sie auf seinen Rücken und sprang in den dritten Kreis. "Heb Jaken hoch, Mönch", befahl Sessoma kühl. Miroke war so überrascht, direkt vom Herrn aller Hunde angesprochen zu werden, dass er sofort gehorchte. Zu seiner Verwunderung packte ihn der Hundedämon an der Kutte und sprang seinem kleinen Bruder hinterher. Die sechs standen am äußersten Rand des dritten Kreises und blickten sich vorsichtig um, bemüht, in der Dunkelheit Wachen oder Höllendämonen zu entdecken, als ein heftiges Beben den gesamten Höllentrichter erschütterte. Kagome und Sango, die hinter Inuyasha stehen geblieben waren, verloren das Gleichgewicht und stürzten in die Tiefe, bevor der Halbdämon sie fassen konnte. "Kagome!" schrie er auf, ehe er hinterher hechtete. Leider erfolgte in diesem Moment ein zweiter Erdstoß und er verpasste den Rand des vierten Kreises, prallte auf den fünften. Für einige Sekunden blieb er liegen, denn der unkontrollierte Sturz aus 100 Meter Höhe hatte selbst ihm zugesetzt. "Steh auf, Idiot", sagte Sessoma: "Und tu nicht so, als ob du verletzt wärst." Sein Halbbruder war mehr als überrascht, ihn bei sich zu finden: "Was machst du denn hier?" "Ich bin dir hinterher gesprungen. Ich habe nämlich nicht die Absicht, mich bei dir für Rin bedanken zu müssen." "Die Mädchen sind im Kreis über uns. Und Miroke ist wahrscheinlich noch im dritten Kreis..." Inuyasha sah auf: "Wir müssen wieder hoch." "WIR kaum. Ich werde diesen Kreis absuchen Und wenn du zur Abwechslung einmal denken würdest, wüsstest du, dass diese Aufteilung Zeit spart." "Die Mädchen könnten Hilfe gebrauchen..." "Tu, was du willst. Aber ich bleibe hier." "Was wohl dieses Erdbeben verursacht hat?" Inuyasha beschloss, bei seinem Bruder zu bleiben. Immerhin war Sango bei Kagome und Miroke würde sie gewiss suchen. Und da war ja auch noch Jaken. Sessoma hatte recht damit, dass, wenn jeder einen Kreis nach dem kleinen Mädchen absuchen würde, das schneller gehen würde. Und Rin konnte schnelle Hilfe vermutlich gebrauchen. Überdies waren solche Zweiergruppen unauffälliger als sie es zu sechst waren. Das Höllenbeben hatte Auswirkungen selbst bis zu Emna Daio gehabt. Der schickte sofort einen shinigami los, um herauszufinden, was geschehen war. Rin kniete noch immer ehrerbietig in der Ecke, als der Todesengel zurückkam, sich höflich vor dem Richter niederkniete: "Idris, der Höllenhund ist völlig ausgeflippt." "War das etwa das Erdbeben?" "Auch. Offenbar ist er im zweiten Höllenkreis gewesen und hat dort mehrere Dämonen erledigt. Dann stürzte er oder sprang hinab in den siebten, wo er nach kurzer Zeit herumtobte, erneut mehrere Dämonen tötete, ehe er einen akuten Wutanfall bekam. Das waren die Erdstöße." "Ha." Emna Daio sah den shinigami an: "Ein seltsamer Tag heute. Seit Jahrtausenden passiert nichts und dann alles auf einmal." Sein Blick glitt zu dem kleinen Mädchen: "Und ihr seid sicher, dass es Idris war, der die Dämonen tötete?" "Nun, im siebten Kreis standen genug daneben. Ihnen gelang es jetzt auch, den Höllenhund einschlafen zu lassen." "Und im zweiten?" "Da gibt es keine überlebenden Zeugen. Aber die Abdrücke im Morast zeigen deutlich riesige Hundepfoten auf dem Kampfplatz. Er muss so rumgetobt sein, dass man fast denken könnte, es seien zwei so große Hunde gewesen. Aber das ist natürlich völlig unmöglich." "Völlig unmöglich, ja..." Aber die Augen des Richters wanderten erneut zu Rin. Kapitel 4: Der vierte und fünfte Kreis der Hölle ------------------------------------------------ Zwei Hundejungen auf dem Weg zur Hölle 4. Der vierte und fünfte Kreis der Hölle "Sessoma-sama..." jammerte Jaken, als sein Herr hinabsprang: "Lasst mich doch nicht hier..." Miroke trat an den Rand: "Es hilft nichts. Inuyasha und Sessoma sind jetzt im fünften, die Mädchen im vierten Kreis. Ich denke, wir sollten auch hinuntergehen." "Ach, und wie?" Der kleine Dämon funkelte den Mönch an: "Vielleicht über die Treppen?" "Keine schlechte Idee." "Hä? Wir hatten doch gesagt, dass das zu auffällig ist." "Ja, zu sechst. aber wir sind jetzt nur zu zweit: Und sieh nur, auf diesem Weg gehen öfter menschliche Seelen in Dämonenbegleitung: aber immer nur zu zweit." "Wenn ich mich nicht irre bin ich zwar ein Dämon aber du keine Seele." "Nun, wir können nur hoffen, dass das nicht auffällt. Ich könnte versuchen, eine Art Bannkreis um mich zu errichten, dass uns keiner so genau ansieht." Miroke sah sich erneut um: "Aber falls du eine bessere Idee hast..." "Habe ich nicht." Jaken war schon zu lange mit Sessoma zusammen, als dass er noch groß eigene Ideen gehabt hätte. "Na schön. Dann müssen wir da nach rechts gehen." Die beiden wandten sich also um und versuchten, in der Dämmerung dieses Kreises völlig unbefangen zu wirken, als sie in Richtung der großen Straße gingen, die hinab in den Trichter führte. Nach gut einer Stunde Wanderung tauchte vor ihnen ein Gebäude auf, das vom Trichterrand des Abfalls bis hin zur Steilwand reichte. "Mist!" Miroke sah sich um: "Daran kommen wir nicht vorbei." "Da ist ein Durchgang." "Ja. Und Höllendämonen." "Dann solltest du jetzt deinen Bannkreis ausprobieren." "Ja, du hast Recht." Der Mönch konzentrierte sich. Für seinen Begleiter änderte sich nichts, aber er hob nach gut 5 Minuten den Kopf: "Also schön. Riskieren wir es. Etwas anderes bleibt uns ja wohl auch nicht übrig. Und vielleicht finden wir Rin da drinnen." "Dann wird Sessoma-sama mich bestimmt loben...he, warte!" Jaken beeilte sich, Miroke hinterherzukommen. Die Wächter an dem Gebäude beachteten das Paar gar nicht sonderlich und die beiden gelangten in eine Art Innenhof. Von dort aus sah man in diverse Räume, wo Seelen lagen. Immer wieder schrie jemand auf, war etwas wie ein Knacken zu hören. Jaken blieb eng bei dem Mönch. Irgendwie beruhigte ihn dessen Mut und Ruhe. Miroke sah sich um: "Was geschieht denn hier?" "Hier werden Ehebrecher bestraft", sagte jemand hinter ihnen. Die beiden fuhren herum und starrten den Höllendämon hinter sich an: "Soll diese Seele auch hier her?" "Nein", antwortete Jaken eilig: "Er soll in den vierten Kreis. Wir wollen zur Straße." "Was bist denn du für ein Dämon? Dich habe ich hier ja noch nie gesehen?" "Ich bin auch neu hier. Erst vorhin angekommen." "Soso." Der Höllendämon wollte sich schon abwenden, als Miroke neugierig fragte: "Was passiert denn hier mit den Seelen?" "Hast wohl auch schon Ehebruch begangen, hm? Aber deine schwerste Schuld muss schlimmer sein, sonst kämst du ja nicht in den vierten Kreis. - Hier wird den Seelen ein Körper gegeben. Und dann werden ihnen die Knochen gebrochen. Für jeden Ehebruch einer. Hihi. Wir haben hier sogar welche, denen müssen wir neue Knochen einsetzen. Das knackt immer so schön..." Der Wächter verschwand. Miroke schluckte etwas, wandte sich aber ab. Jaken sah im Weitergehen neugierig zu ihm auf: "Und?" "Was und?" "Hat er Recht? Ich meine, hast du schon...?" "Gegenfrage: würdest du das Sessoma fragen?" "Nein." "Also." Der Mönch ging schweigend weiter. "Inuyasha!" Kagome hatte erschreckt zugesehen, wie er an ihr vorbeigestürzt war. Jetzt lag sie am Rand und starrte hinab: "Ihm ist nichts passiert." sagte sie dann erleichtert, sah etwas überrascht, dass auch Sessoma hinuntersprang: " Jetzt müssen sie zusehen, wie sie hier wieder hochkommen." "Warum?" Sango musterte die Gegend, eine Hand am Bumerang: "Ich würde eher sagen, wir sollten zusehen, dass wir zu ihnen kommen. Dieser Kreis sieht unheimlich aus." Kagome richtete sich auf, betrachtete zum ersten Mal das Gebiet, in dem sie gelandet waren: es war eine sumpfige, morastige Landschaft, wie Nebel schwebte darüber. Irgendwo hörte man Schreie. "Du hast recht", meinte sie, sah wieder hinunter: "Warte! Inuyasha ruft etwas...ich kann ihn schlecht verstehen, aber er deutet da rüber." Die Mädchen blickten in die angegebene Richtung. "Ja, er hat Recht." Sango zog etwas die Augen zusammen: "Dort drüben scheint der Rand des Trichters nicht so steil wie sonst zu sein. Soweit man das bei dieser Beleuchtung erkennen kann. Dort könnten wir runterklettern." Kagome stand auf: "Das ist allerdings ein gutes Stück zu laufen. Und wir müssen dabei durch diesen Sumpf." "Ja." Die Dämonenjägerin sah sich erneut um: "Aber es hilft nichts. Und vielleicht finden wir Rin..." "Wenn die Kleine allein hier ist, muss sie schreckliche Angst haben." Das Mädchen aus dem 20. Jahrhundert nahm ihren Bogen: "Wir sollten vorsichtig sein. Immerhin haben wir schon einen Höllenhund getroffen. Und diesmal ist Sessoma nicht bei uns." "Dieser Kerl ist wirklich stark." Sango machte sich auf den Weg und ihre Freundin folgte ihr: "Ich hätte nie geglaubt, dass jemand einen Höllenhund runterstoßen kann." Die Mädchen bewegten sich vorsichtig durch den Sumpf. Sie stellten rasch fest, dass sie nur auf die Grasbüschel treten durften, da ansonsten die Gefahr bestand, dass sie im Morast versinken würden. Immer wieder blickten sie sich um, konnten aber keinen Wächter entdecken. "Ah!" Kagome schrie es fast zu laut und presste hastig eine Hand auf den Mund. Sofort war Sango neben ihr und sah, was sie so erschreckt hatte. Im Morast steckte ein Mensch, nur der Kopf sah hinaus, die Augen starrten sie jetzt vorwurfsvoll an: "Was ist?" fragte der säuerlich: "Noch nie eine Seele im Seelensumpf gesehen?" "Äh, nein, " sagte Kagome: "Entschuldigung. Können wir Ihnen helfen?" "Komische Frage, Mädchen. Das hier ist die Hölle! Ich habe keine Ahnung, wer oder was ihr seid, aber ihr seid keine menschlichen Seelen...oh. Da kommt ein Wächter." Der Kopf verschwand wieder im Morast. "Darum haben wir noch niemanden gesehen", meinte Kagome: "Sie sind alle untergetaucht....Entsetzlich." Sango wollte sie schon darauf hinweisen, dass das hier auch nicht gerade das Paradies sei, als ihr plötzlich einfiel, dass der Kopf etwas von einem Wächter erzählt hatte. Sie fuhr herum. Ein geflügelter Höllendämon schwebte über dem Sumpf heran, schien nach Köpfen zu suchen, die verbotenerweise aufgetaucht waren. Als er die beiden Mädchen da stehen sah, blieb er in der Luft hängen. Sango fasste ihren Bumerang, während Kagome hastig einen Pfeil einlegte: "Was willst du?" rief sie. "Diese Frage sollte ich euch stellen." Der geflügelte Dämon betrachtete die beiden: "Wer oder was seid denn ihr? Dämonen sicher nicht. Aber auch keine Seelen. Und für shinigami halte ich euch eigentlich auch nicht..." "Wir sind Touristen", antwortete Kagome prompt und ließ ihren Bogen sinken, da der Höllenwächter keine Anstalten machte, sie anzugreifen. "Was ist denn das?" "Wir suchen ein kleines Mädchen, das sich hier verlaufen hat", erklärte Sango: "Hast du es gesehen?" "Nein. Kein kleines Mädchen...Verlaufen, in der Hölle verlaufen?" Der Dämon schien zu grübeln: "Nein... Das habe ich noch nie gehört. Aber jetzt verschwindet aus meinem Sumpf." "Gern." Kagome ging sofort weiter und Sango folgte ihr hastig. Als sie sich nach einer Weile umsahen, schien der Geflügelte noch immer an der gleichen Stelle zu schweben und nachzudenken. Emna Daio schickte gerade eine Seele ins Paradies, als ein shinigami hereinkam und vor dem Richter niederkniete, höflich wartend, bis der fertig war. Dann erst meinte er: "Verzeiht die Störung, Herr: aber hättet Ihr uns nicht sagen können, dass Ihr eine neue Art von Angestellten habt?" "Was soll das denn? Ich habe keine neue Art von Angestellten. Es gibt Dämonen, in weiß und schwarz und es gibt shinigami." Der Richter klang verständnislos. Der Todesengel schien irritiert: "Und was sind dann Touristen?" "Touristen? Das Wort habe ich noch nie gehört. Was sollen die denn machen?" "Sie sagte, sie suchen ein Mädchen, das sich verlaufen hat." "SIE sagte?" Emna Daio warf einen langen verdächtigenden Blick auf Rin: "Es war eine Frau?" "Zwei junge Frauen; oder eher noch Mädchen. Sie waren keine Seelen. Ein Höllenwächter traf sie im Sumpf der Verleumder. Wir dachten, es seien Angestellte von Euch." "Nein." Der Richter sah seitwärts: "Kannst du uns aufklären, Rin?" "Zwei Mädchen?" Die Kleine sah auf: "Was Touristen sind, weiß ich auch nicht, Herr. Aber es könnten Kagome-sama und Sango-sama sein. Dann suchen sie mich?!" "Wohl." Emna Daio stöhnte leise auf: "Ganz gut. Drei lebendige Wesen in der Hölle an einem Tag. Und ich nehme irgendwie nicht an, dass sie allein sind." "Wie bitte?" Der shinigami blickte betroffen zu dem kleinen Mädchen: "Soll das heißen, in der Hölle spazieren freiwillig ein paar Leute herum, die dich suchen? Wer sollte denn so verrückt sein?" "Mein Herr sucht mich bestimmt ebenfalls." Rin klang überzeugt. Emna Daio nickte: "Ja, dein Herr. Die beiden Hundebengel samt Anhang. Los, shinigami. Trommle deine Kollegen und einige Höllenwächter zusammen. In der Hölle laufen irgendwo drei Menschen und zwei Hundejungen herum. Ich vermute, dass die auch schon bei dem Zwischenfall mit Idris dabei waren. Setzt diese Bande fest und bringt sie zu mir. Das darf doch wohl nicht wirklich wahr sein. Was für ein Tag!" Kapitel 5: Der siebte Kreis der Hölle ------------------------------------- So, hat zwar ein bisschen gedauert, dafür ist es auch länger. Viel Spaß beim lesen! Zwei Hundejungen auf dem Weg zur Hölle 5. Der siebente Kreis der Hölle Die beiden Brüder hatten schon ein gut Teil des Kreises abgesucht, als Inuyasha stehen blieb: "Hier müssten die Mädchen runterkönnen. Ich hoffe, dass sie in Ordnung sind. - Hoffentlich sind Miroke und Jaken auch unverletzt. Hier kann einem ja alles Mögliche passieren." Er bezog sich damit auf die acht Höllenwächter, die sich ihnen vor fünf Minuten in den Weg gestellt hatten und versucht hatten, sie festzunehmen, was sich als fataler Fehler herausgestellt hatte. "Sind sie." Sessoma nickte seitwärts: "Wenn ich mich nicht täusche, gehen sie dort die Straße hinunter. Mutig, von deinem Mönch." "Miroke ist auch mutig. - Gehen wir ihnen entgegen?" "Wie immer weißt du nicht, was du willst, Inuyasha. Ich dachte, du wolltest hier auf deinen Harem warten." "Das ist nicht mein Harem, Idiot." Inuyasha sah hinauf: "Ich sehe mal nach den beiden." Er sprang in einem Satz die hier etwas abgeflachte Wand empor: "Puh, hier stinkt es nach Sumpf", murmelte er und hielt den Ärmel schützend vor die Nase, sah sich aber um. Als er zwei Gestalten durch den Nebel näher kommen sah, war er erleichtert: "Kagome, alles in Ordnung?" "Ja. Wir trafen zwar einen geflügelten Dämon, aber der schien sich unterhalten zu wollen." Sie legte die Hände an seine Brust: "Du, hier in dem Sumpf stecken überall untergetauchte Menschen." "Seelen, eher, " korrigierte er: "Was hast du denn erwartet? Das hier ist die Hölle, dumme Gans. Kein Urlaubsort." Sango, erfahren darin, die beiden zu beruhigen, lenkte ab: "Habt ihr schon etwas von Miroke gesehen?" "Ja. Sessoma sagt, er und Jaken gehen gerade die Straße hinunter, um hier in den fünften Kreis zu gelangen." "Die Straße? Wie geht denn das? Da waren doch Kiloweise Wächter und Todesengel." "Keine Ahnung. Aber es klappt wohl." Inuyasha fasste die Mädchen und sprang mit ihnen hinunter, wo sein Bruder scheinbar ungerührt die Gegend beobachtete. "Schön", meinte Sessoma: "Jetzt können wir ja weitergehen." Kurz darauf waren auch Miroke und Jaken wieder bei ihnen. "Irgendetwas muss die Leute hier aufgesprengt haben", berichtete der Mönch. "Plötzlich sind fast alle shinigami verschwunden und die Höllenwächter gleich dazu." "Wir hatten ein kleines Zusammentreffen mit Höllendämonen", berichtete Inuyasha: "Aber die Idioten sind tot." "Der Idiot bist du", kommentierte Sessoma diese Äußerung: "Man kann Höllendämonen selbst mit Tessaiga oder Tokejin nicht töten. Wir zerlegen sie und es dauert, bis sie sich wieder zusammengesetzt haben, aber man kann nichts töten, was nie gelebt hat." Er drehte sich um: "Nun, dann müssen wir eben in den nächsten Ring..." "Warte, Sessoma!" Obwohl der Hundedämon stehen blieb, wandte er nicht den Kopf: "Was ist?" "Ich denke, wir müssen es anders machen", erläuterte Kagome: "Ich meine, Narake hatte doch diese Falle für mich gebaut. Also wird er auch dafür gesorgt haben, dass ich an irgendeinem Platz hier lande, wo ich nicht mehr wegkomme, oder so. Und Rin ist sicher genau dort." "Hm." Für einen Moment schloss Sessoma die Augen: "Möglich wäre es." "Aber wo kann sie denn sein? Wir haben doch schon ziemlich viel abgesucht...." Inuyasha dreht sich etwas: "Und das hier ist noch immer ganz schön viel Sucherei." "Niemand hat dich gezwungen, mitzukommen", erklärte sein Halbbruder sofort. Kagome schüttelte den Kopf: "Ich weiß es auch nicht. Aber...Sessoma, wo würdest du denn jemanden an Narakes Stelle hinschicken, wenn du sicher gehen willst, dass er nie zurückkommt?" "An die tiefste Stelle der Hölle", sagte der Dämon sofort: "In den siebten Kreis..." Er erstarrte. Inuyasha ergänzte: "Im Feuer und Eissumpf?!" "Ja, das ist gut möglich." Sessoma starrte in das Feuer, dass am Grund des Trichters loderte: "Das traue ich ihm zu." "Dann müsst ihr hier bleiben." Inuyasha sah seine Freunde an: "Dort unten müsstet ihr sterben. Kein menschlicher Körper hält das lange aus. Und wenn Rin dort ist, dürften wir auch nur noch ihre Seele finden." "Aber ein Halbdämon hält es aus?" erkundigte Sessoma spöttisch. "Ich werde es zumindest versuchen. Bis dann, Freunde." "Viel Glück", sagte Kagome: "Und seid vorsichtig." Erst als Sessoma schon im Hinabspringen war, fiel ihm auf, dass sie damit auch ihm Glück gewünscht hatte. Emna Daio starrte ins Nichts, als ein shinigami hereinkam, niederkniete: "Habt ihr sie festgenommen?" "Nein, Herr. Etwa acht Höllendämonen haben versucht, die beiden Hundedämonen aufzuhalten, aber die können sehr gut kämpfen." "Acht. - Und was tun deine Kollegen?" "Sie durchsuchen systematisch die oberen Kreise der Hölle, arbeiten sich langsam nach unten vor. Die Lebenden können unmöglich entkommen." "Ich frage mich nur, was passiert, wenn sich diese Gruppe zum Kampf stellt." "Herr, wir sind Todesengel! Menschen haben keine Chance und gewöhnliche Dämonen..." Der shinigami brach ab, als er dem Blick des Richters begegnete. Emna Daio seufzte: "Was für ein Tag! Schlimmstenfalls können wir noch abbrennen. - Nein, ich gehe lieber auf Nummer Sicher. Schick sofort einen Eilboten ins Paradies, den schnellsten, den wir haben. Ich brauche eine Seele und zwar so rasch wie möglich." "Ja, Herr." Der Todesengel war zu gut erzogen, um sich zu wundern: "Und welche?" "Moment. Ich schreibe den Namen auf..." Die beiden Brüder fielen durch das Feuer, landeten im siebenten Kreis der Hölle. Wie sie gehört hatten, bestand der Boden hier aus ewigem Eis. Nur die Köpfe der Verräter ragten daraus hervor, erhitzt durch das vielleicht zwei Meter über dem Boden flackernde Feuer. Inuyasha hob den Ärmel vor das Gesicht, um sich zu schützen: "Ein Mensch hält das hier sicher nicht lange lebend durch", rief er, um sich im Tosen des Feuersturm verständlich zu machen: "Aber Rin ist klein. Vielleicht hat sie einen geschützten Platz gefunden..." Er bemerkte, wie sich Sessoma abwandte:" He! Was hast du vor?" "Seltsame Frage." Der Hundedämon hatte deutlich weniger Probleme mit der Hitze: "Dieses Feuer abstellen, natürlich. Dann tun wir uns mit der Suche leichter." "Ach ja. Und Herr Schlau weiß natürlich, wo sich der Herd befindet?" "Denken war noch nie deine Stärke, oder? Da die Hitze überall gleich stark ist, muss es in der Mitte dieses Kreises die Quelle geben. Und da wir hier am Boden des Höllentrichters sind, muss das dort drüben sein." Sessoma ging bereits in die Richtung. Inuyasha trabte murrend hinterher, noch immer den Ärmel seines Gewandes schützend vor seinem Gesicht. Das Feuerrattenhaar war praktisch feuerfest. Sessoma blieb stehen, als sie vor sich eine Art umgedrehte Quelle sahen. Feuer strömte aus einer Öffnung am Boden, bewacht von kleinen Höllendämonen, die eifrig an Reglern zogen und schoben. Die schwarzen Gestalten schraken zurück, als plötzlich zwei deutlich größere Schatten auf sie fielen. Dem doppelten Klauenangriff hatten sie nur die Flucht entgegenzusetzen. Das Höllenfeuer blieb unbewacht. Sessoma versuchte den Regler zu schließen, aber seine Kraft reichte nicht aus. Inuyasha half ihm und mit einer gewaltigen gemeinsamen Anstrengung schlossen sie den Regler. Das Feuer erlosch sofort. In der gesamten Hölle wurde es dunkel. Nur die Wände leuchteten noch glühend, leuchteten in einer Art roter Dämmerung. "Puh", sagte der Halbdämon: "Jetzt ist es deutlich angenehmer." Er sah sich um: "Leider ist es jetzt auch ziemlich dunkel. Wir müssen alle Köpfe abklappern, um dein Mädchen zu finden." "Sag ja nicht noch einmal mein Mädchen." Sessoma drehte sich etwas: "Wittern kann man hier nichts. Hier stinkt es einfach nur verbrannt." "Ja. Aber wir wurden gesehen." Inuyasha zog Tessaiga: "Und das sieht nach einem Haufen Ärger aus." Sein Halbbruder drehte sich um, während er schon Tokejin zog: "In der Tat. Und das sind nicht nur Höllendämonen sondern auch shinigami." "Das haben wir deiner brillanten Idee zu verdanken, das Feuer auszumachen. Sonst hätten sie uns nie bemerkt!" knurrte Inuyasha, während er Tessaiga auf der Narbe des Windes führte und einen Schwung Höllendämonen erledigte. "Ach ja. Wem von uns war denn hier zu warm?" gab Sessoma keinen Deut freundlicher zurück, während sein Schwert einen Todesengel an die Wand fliegen ließ. "Du hast doch gar nicht an mich gedacht, sondern an Rin!" "Du redest zuviel. Wenn das hier durchgestanden ist, mach ich dich fertig." "Ach ja? Das kannst du ja gern versuchen. Tessaiga ist ganz scharf auf dich." Um sich der Übermacht zu erwehren stellten sie sich Rücken an Rücken. Ihr Streit ging ungebremst weiter, während sie ihre Angreifer mit ihren magischen Schwertern erledigten. Weiter oben lagen Kagome und Sango auf dem Bauch, starrten hinab. Im fahlen roten Licht konnte man die weißen Haare der Hundebrüder gut erkennen. Miroke kniete daneben und sah ebenfalls dem Kampf zu. "Warum haben sie nur das Feuer ausgemacht?" wunderte sich Kagome: "So sind sie natürlich sofort entdeckt worden." "Ja, aber es ist so besser für Rin, wenn sie wirklich da unten ist." Sango versuchte etwas zu erkennen: "Aber das ist schon eine gewaltige Übermacht, der sie sich da stellen müssen." "Und sie streiten auch noch." Kagome seufzte: "Es wäre viel effektiver, wenn sie wirklich zusammenarbeiten würden." "Solange sie bei einem Kampf gegen eine Übermacht noch Zeit finden zu streiten, mache ich mir keine Sorgen." Miroke legte eine Hand an sein Kinn: "Die mache ich mir erst, wenn sie aufhören, zu stänkern." Da bemerkte er erst, dass Jaken schon seit einer Weile wie wild an seiner Mönchskutte zupfte. "Was ist denn los?" Der kleine Dämon sagte nur: "Das da...." Und deutete hinter sich. Miroke sah auf: "Oh oh, " machte er. Sein Tonfall genügte, um die Mädchen sich umwenden zu lassen. Mit nichts weniger als großer Begeisterung starrten die vier auf die Todesengel, die dich an dicht in gut fünf Reihen hinter ihnen standen. Emna Daio sah etwas entnervt auf, als ohne weitere Formalität ein shinigami hereinkam, sich jedoch höflich hinkniete: "Was ist? Habt ihr sie jetzt endlich festgenommen?" "Äh, ja, Herr. Die Menschen , im fünften Kreis." "Und wo sind sie dann? Habe ich nicht befohlen, sie herzubringen?" "Ja, Emna Daio. Aber sie wollten doch noch dem Kampf zusehen...." "Welchem Kampf?" erkundigte sich der Richter. Ihm schwante Übles. "Nun, die beiden Hundebrüder kämpfen im siebenten Kreis gegen Höllendämonen und meine Kollegen. Sie wehren sich sehr gut." Der Todesengel zuckte etwas zusammen. Er ahnte schon, was die nächste Frage wäre. "Was soll der Unsinn? Wenn sie tatsächlich im siebenten Kreis sind- was sollen sie da wollen- kann man das von oben nicht sehen. Da brennt doch das Feuer...." Emna Daio brach ab: "Oder etwa nicht?" "Ja, Herr. Gewöhnlich schon. Aber sie haben es ausgeschaltet." Rin zuckte zusammen, als der Richter mit der Faust neben sich auf den Boden schlug: "Das darf doch nicht wahr sein! Sie haben das Höllenfeuer gelöscht?! Diese Hundebengel machen doch nichts als Ärger. Na schön. Mal sehen, wie lange sie sich noch halten können. Sie müssten langsam erschöpft sein." "Es tut mir leid, das Euch sagen zu müssen, Herr, aber ich befürchte, sie haben noch nicht mal ernst gemacht. Momentan streiten sie sich darum, wer wen umbringen wird, wenn sie hier heraus sind...." Emna Daio schloss die Augen: "Warum?" murmelte er: "Warum musste das passieren? Dieses Jahrhundert hatte doch so schön ruhig angefangen." Er sah zu Rin: "Wie hieß der Kerl, der dich hierher geschickt hat?" "Narake, Herr." Die Kleine schien besorgt. "Narake. Diesen Namen werde ich mir sehr gut merken, " murmelte der Herr des Jenseits: "Na schön. Geh zurück in die Hölle und sieh zu, dass du diesen Kampf unterbrichst. Das bringt ja wohl gar nichts. Dann muss ich also nach Plan B vorgehen. Gut, dass ich schon ins Paradies geschickt habe." Der Todesengel gehorchte erleichtert. Immerhin hatte der Richter noch eine Idee. Inuyasha sagte plötzlich: "Täusche ich mich, oder ziehen die sich zurück?" "Schon. Aber das erscheint mir seltsam. Sie könnten uns ohne weiteres so lange beschäftigen, bis wir müde sind. Wir sind mit unseren Körpern hier. Oder besser, bis du müde wirst." "Halt bloß die Schnauze. Glaubst du im Ernst, du bist viel stärker als ich? Träum weiter!" "Das können wir gern ausprobieren. Aber deine unausgegorenen Angriffe...." "Pah! Ich beherrsche Tessaiga jetzt voll und ganz und es hat mich als seinen Meister anerkannt. Sicher, dein Tokejin ist ein echt böses Schwert, aber das rettet dich auch nicht." "Logisch. Du kannst dich nur hinter Tessaiga verstecken..." Sessoma brach nicht ganz freiwillig ab. Die Zuschauer oben erkannten, dass eine große Gestalt scheinbar aus dem Nichts neben den beiden auftauchte. Kagome fühlte sich an SF- Filme erinnert, an beamen und Co. Dieses war offenkundig eine Seele, allerdings riesengroß, mit einer altmodischen Rüstung. Dass dies wohl nicht nur eine Seele war, erfuhren die beiden Hundedämonen sofort, als der Neuankömmling die Hand hob. Patsch machte er rechts und patsch machte er links und Sessoma und Inuyasha lagen ein Stück entfernt am Boden, hielten sich die Wangen von den Ohrfeigen, die sie gerade eingesteckt hatten. "Das darf doch nicht wahr sein!" In der tiefen Stille, die plötzlich in der Hölle herrschte, war die Stimme gut zu vernehmen: "Da sitzt man friedlich im Paradies, auf ein Schäferstündchen mit euren Müttern und dann kommt die Nachricht, ich solle mal eben rasch in die Hölle gehen, weil meine Herren Söhne die gerade zerstören!" "Vater?!" Inuyasha starrte den Riesendämon an. Sessoma raffte sich höflich auf: "Herr Vater...!" "Darf ich mal fragen, was dieser Auftritt hier soll?" Die Stimme des alten Hundedämons grollte durch den Höllentrichter. Er war offenkundig wütend. Inuyasha sah instinktiv empor zum fünften Kreis. Als er dort Kagome und seine Freunde sah, war er etwas erleichtert. Sein Vater war diesem Blick gefolgt: "Menschen? Lebendige Menschen in der Hölle?! Inuyasha, das ist doch auf deinem Mist gewachsen! Was hast du dir denn bloß dabei gedacht?!" Er sah zu seinem Ältesten: "Ich kann mir denken, Sessoma, dass es dir manchmal schwer fällt, Inuyashas Ideen zu verhindern, aber das hier..." "He!" Inuyasha war auf den Beinen: "Sekunde mal!" schrie er: "Ich bin bloß hier, weil ich Sessoma helfen wollte. Und meine Freunde auch." Sein Vater wirkte mehr als überrascht: "Sessoma...?" Er betrachtete seinen älteren Sohn: "Du solltest ein Vorbild für deinen kleinen Bruder sein. Was suchst du bitte nicht tot in der Hölle?" Sessoma presste ein wenig die Zähne zusammen. Aber die strikte Rangordnung zwang ihn zu einer Antwort: "Ein Menschenmädchen." Der alte Dämon schluckte etwas: "Sekunde. Du suchst ein Menschenmädchen in der Hölle, statt sie mit Tensaiga wieder lebendig zu machen? Ich sehe, du trägst es noch." "Sie ist nicht tot." "Schön. Natürlich. Sie ist nicht tot. Und deswegen suchst du sie in der Hölle. Und dein kleiner Bruder und seine menschlichen Freunde springen einfach so hinterher." Die Pause war bedrohlich: "Wer soll denn diesen Schwachsinn glauben?" Sessoma hob etwas den Kopf: "Ihr solltet Euch daran erinnern, dass ich niemals lüge." "Wir sind tatsächlich freiwillig gesprungen, Alter Herr", wandte Inuyasha ein. "Langsam verstehe ich, was Emna Daio meinte. Ihr seid ja komplett durchgedreht. Ihr geht einfach mal eben so in die Hölle, kämpft und tötet ein paar Höllendämonen, um ein Menschenmädchen zu suchen." Er sah sich um: "Ach ja. Könnt ihr mich vielleicht aufklären, warum es hier so dunkel ist?" "Wir haben das Feuer ausgemacht", erklärte Sessoma sofort. Der Hundedämon schien sprachlos, riss sich dann aber sichtlich zusammen: "Na schön. Ich gehe jetzt und rede mit dem Herrn der Unterwelt. Ihr beide bleibt hier. Ihr fasst nichts an, macht nichts kaputt und kämpft nicht, bis ich wieder da bin.- Ach ja. Und streitet euch nicht." Der Dämon verschwand. Bei Emna Daio tauchte der Hundedämon in etwas kleinerer Form auf: "Ich habe sie erst einmal befriedet", sagte er: "Ich kann verstehen, dass sie dir Probleme gemacht haben und kann nur für meine Söhne um Entschuldigung bitten." "Sie waren noch recht jung, als du gestorben bist", meinte der Richter: "Also, schön. Die Menschen und deine Söhne sollen zu mir kommen." "Gut. - Äh, weißt du, was das für ein Menschenmädchen ist, das Sessoma sucht?" "Ja." Emna Daio deutete ins Eck: "Sie." Rin zuckte unwillkürlich zusammen, als der Hundedämon sie ungläubig anstarrte: "Das ist ja ein Kind. - Du bist wirklich ein Mensch, kein Halbdämon, oder?" "Nein, Herr." Rin begriff die Frage nicht so ganz. Der Richter tat das eher: "Nein, sie ist sicher nicht dein Enkelkind." "Ich dachte zuerst, er sei verliebt und wunderte mich schon. Aber das hier übertrifft wirklich alles, was ich mir bislang vorstellen konnte. - Ist ihr Herz denn so dunkel?" "Nein. Es ist reiner als ein Bergkristall- Übrigens auch das Herz des Menschenmädchens, mit dem Inuyasha herumzieht. Du hast augenscheinlich unmögliche Sprösslinge." "Offenkundig." Der Hundedämon starrte noch mal Rin an, ehe er verschwand. Im siebenten Kreis der Hölle standen die beiden Halbbrüder noch immer Seite an Seite, allerdings dem Befehl ihres Vaters gemäß ohne Schwerter, was den etwas entfernt stehenden Kreis aus shinigami und Höllendämonen beruhigte, die entsprechend dem neuen Kommando nicht mehr angriffen. Inuyasha zuckte allerdings etwas zusammen, als ein Trupp von gut 20 Todesengeln eine kleine Gruppe heranführte: "Kagome! Ist alles in Ordnung?" erkundigte er sich besorgt. "Ja, uns ist nichts passiert", gab seine Freundin zurück: "Keine Sorge." Sessoma bemerkte, dass Jaken sich ebenfalls in der Gruppe befand und wandte wieder den Kopf, ohne ein Zeichen der Beruhigung oder Besorgnis erkennen zu geben. Aber Jaken hatten den Blick gesehen, und war etwas geschmeichelt, dass sich Sessoma-sama um sein Befinden sorgte. Alle im siebten Kreis zuckten etwas zusammen, als der alte Hundedämon wieder erschien: "Schön", sagte er: " Ihr zwei kommt mit mir zu Emna Daio.- Ah. Wer ist der Anführer der shinigami hier?" Der entsprechende Todesengel trat vor: "Und ihr sollt den Rest auch mitbringen." Für die Lebenden war der Transport in den Palast Emna Daios etwas, wie ein Trip durch Luftwirbel und Schatten. Vielleicht konnte Sessoma etwas von der Reise erfassen, aber er verlor kein Wort darüber. "Wahnsinn", murmelte Miroke, als sie im Palast von den Todesengel abgesetzt wurden: "Das übertrifft alles, was ich je vom Leben nach dem Tode gehört habe." "Ich vermute nur, wir sind unserem Tode näher als je im Leben", flüsterte Sango ihm zu, als die shinigami sie weiter eskortierten. Kagome sah sich besorgt um: "Wo ist nur Inuyasha?" "Sessoma-sama ist auch nicht hier", meinte Jaken an ihrer Seite: "Vermutlich hat der Große Hundedämon seine Söhne selbst begleitet." Da das wahrscheinlich stimmte, beruhigte sich das Mädchen aus dem 20. Jahrhundert schnell und betrachtete dieses Haus, das sie im Leben nie wieder sehen würde. Kapitel 6: Das Gericht ---------------------- Das letzte Kapitel^^ Viel Spaß! Zwei Hundejungen auf dem Weg zur Hölle 6. Das Gericht Tatsächlich hatte der alte Dämon seine Söhne einfach am Schlaffitchen gepackt und sie höchstpersönlich zum Großen Richter gebracht, zum einen besorgt um sie, zum anderen etwas wütend. Sessoma und Inuyasha fielen fast zu Boden, als ihr Vater sie losließ, sich höflich auf die Knie sinken ließ. "Sessoma-sama!" schrie Rin freudig auf: "Ihr lebt!" Sie sprang auf, um auf ihn zuzurennen. "Bleib im Eck, Mädchen!" donnerte Emna Daio sofort, ohne dass sie ihre Bewegung stoppte. Sessoma, besorgt, vor seinem Vater und auch vor dem Richter als schlechter Erzieher oder zu weich dazustehen, sagte schleunigst: "Rin! Auf die Knie!" Die Kleine erstarrte, fiel ohne weitere Bewegung zu Boden. "Hm", machte der Richter nur, aber das genügte, um den Brüdern klar zu machen, dass sie die einzigen waren, die hier noch standen. So hockte sich auch Inuyasha hin. Sessomas Stolz wollte sich empören, ehe er daran dachte, dass auch sein Vater hier kniete und sich ebenfalls im Kniesitz niederließ. Kurz darauf brachten die shinigami auch die drei Menschen und Jaken. Kagome, Miroke und Sango knieten sich eilig hin, etwas hinter Inuyasha bleibend, während Jaken sich in Sessomas Rücken kauerte. Emna Daio betrachtete die sechs mit undurchdringlicher Miene: "Da haben wir ja die ganze Bande beisammen", sagte er kühl: "Zwei Hundejungen und ihr Anhang- Schön. Ich werde euch jetzt einmal eure Anklagepunkte vorlesen." "Anklage..." flüsterte Kagome und presste die Hand vor den Mund. Sango, die neben ihr kniete, fasste instinktiv nach ihrer Freundin. Emna Daio hatte beide Reaktionen bemerkt: "Erstens habt ihr ohne meine Einwilligung oder mein Urteil die Hölle betreten. Zweitens habt ihr einige Unordnung hinterlassen, um das mal freundlich auszudrücken, die gesamte Arbeit für einen Tag praktisch zum erliegen gebracht. Drittens wird Idris der Höllenhund für gut vier Wochen schlafen müssen. Vielleicht wisst ihr etwas darüber?" "Idris war ich", erklärte Sessoma sofort, zu stolz, um nicht die Konsequenzen seines Verhaltens tragen zu können. "Das dachte ich mir schon. - Viertens: fehlen für das nächste Jahr die Höllendämonen, die ihr demontiert habt, genau gesagt geschlagene 12o. Und soweit ich mitgezählt habe immerhin satte 17 Todesengel." Emna Daio betrachtete die Angeklagten genau: "Habt ihr irgendetwas dazu zu sagen?" "Kagome, Sango und Miroke haben keinen shinigami angegriffen", sagte Inuyasha postwendend, bemüht, seine Freunde zu decken: "Nur ich. Und ich denke auch, dass sie keinen Höllendämon zerlegt haben. Wenn du also jemanden bestrafen willst, sollte das wohl ich sein." "Oh nein, Inuyasha, " protestierte Kagome schnellstens: "Es war immerhin meine Idee, Sessoma und Rin in der Hölle zu helfen." "Und ich zumindest habe Höllenwächter angegriffen, als sie mit Sessoma kämpften", gab Sango zu. "Ich auch, " erklärte Miroke, zu ehrlich, um sich vor der Verantwortung zu drücken. Emna Daio seufzte unhörbar, blickte aber zu Jaken: "Und du?" "Ich habe auch mit Höllendämonen gekämpft", sagte der, in der Hoffnung, Sessoma-sama würde ihn nicht für feiger als die Menschen halten. "Nun gut", sagte der Richter, und nahm einige Rollen zur Hand: "Die Zeit für euch Menschen ist nicht gekommen. Und ich sehe, Miroke, Sango, dass ihr für gewöhnlich eure Fähigkeiten zum Wohl anderer einsetzt....Shinigami, bringt diese beiden wieder in die Obere Welt. Und was dich betrifft, Kagome..." Während zwei aufatmeten, sah Emna Daio leicht irritiert auf das Mädchen: "Kannst du mir erklären, warum ich keine Informationen über dich habe?" "Nun ja, Herr Richter, " begann sie höflich: "Ich komme aus der Zukunft. Ich fiel in den Brunnen in meiner Zeit und bin jetzt hier." "Ha. Dann kann ich dich jetzt auch nicht richten. Ich müsste mir erst die Akten aus deiner Zeit anfordern. Aber ich sehe, du hast ein reines Herz. Du kannst auch gehen. Und was dich betrifft, Jaken, so bezweifle ich nicht, dass es dir schwer fallen würde, einem Befehl Sessomas zu widersprechen, geschweige denn, seinem Befehl zuwiderzuhandeln. Auch du kannst gehen." Jaken atmete etwas auf. Zwei Shinigami kamen heran, fassten nach den Freigesprochenen. Kagome wehrte sich: "Lasst mich los! Was ist mit Inuyasha?" Emna Daio fixierte sie und sie wurde rot. So sprach man nicht mit dem Herrn der Unterwelt. So kniete sie sich schleunigst wieder hin: "Bitte..." "Schön. Bringt die drei da weg." Der Richter seufzte wieder unhörbar. Das war mit Sicherheit der anstrengenste Tag in seiner gesamten Existenz: "Und du: du willst noch Inuyashas Urteil hören?" Kagome wandte den Kopf. Als sie sah, dass ihre Freunde weg waren, sagte sie ehrlich: "Ich will es teilen. Ich habe genau so viel Schuld an der Situation, wie er." Der Halbdämon fuhr entsetzt herum: "Kagome! Bist du vollkommen verrückt geworden?" Kagome bemerkte, wie die Blicke des Richters und des alten Hundedämons auf ihr ruhten und wurde erneut rot: "Es tut mir leid..." murmelte sie: "Aber so ist es eben...." "Kagome..." Inuyasha kannte zwar ihren Eigensinn, aber das durfte doch nicht wahr sein: "Bitte! Du bist freigesprochen worden. Und was immer mit mir passiert, ich könnte es leichter ertragen, wenn ich weiß, dass du am Leben bist." "Vergiss es. Wie könnte ich je wieder froh sein, wenn ich wüsste, dass ich dich hier allein gelassen habe." Kagome sah erneut zum Richter. Emna Daio starrte die beiden an, dann wanderte sein Blick zu Rin: "Und was ist mit dir, Kleine? Du bist noch am Leben, kannst also in die Oberwelt zurück. Sollen dich die shinigami bringen? Oder willst du sterben? Du könntest sofort ins Paradies gelangen? Was wünscht du dir?" Rin neigte sich höflich vor: "Das liegt bei Sessoma-sama." "Und Sessoma? Was soll ich mit ihr tun?" Der Hundedämon wandte den Kopf nicht, als er sagte: "Rin...die Entscheidung vor Emna Daio liegt allein bei dir." Das kleine Mädchen sah empor: "Dann, Herr Richter, wünsche ich mir, dass ich in alle Ewigkeit bei Sessoma-sama bleiben kann." Emna Daio seufzte erneut unhörbar: "Egal, welches Urteil er bekommt?" "Ja. Lieber mit meinem Herrn in der Hölle, als ohne ihn im Paradies." "Ist das auch deine Meinung, Kagome? Du bleibst bei Inuyasha?" "Ja, Herr Richter. Mein Anteil an dem Wirrwarr ist ebenso groß wie seine Schuld." "Schön. Shinigami, bringt die zwei Mädchen und die beiden Hundebengel hinaus. Und bewacht sie gut. Ich habe keine Meinung davon, dass sie erneut etwas anstellen." Die vier ließen sich schweigend hinausbegleiten. Emna Daio schlug die Hände vor das Gesicht: "Als ich vorhin sagte, dass deine Jungen unmöglich sind, habe ich mich geirrt. Ihre Menschenmädchen sind das eher. Unmöglich, undenkbar, was diese gefordert haben." "Das Schicksal meiner Söhne teilen zu wollen?" Die Seele des mächtigsten Dämonen aller Zeiten setzte sich bequemer hin: "Sie müssen sie wirklich gern haben. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich freue, dass beide einer so bedingungslosen Liebe wert sind, auch, wenn mich das Verhältnis von Sessoma zu Rin mehr als irritiert." "Das ist nicht das Problem." Der Richter sah auf: "Aber diese beiden haben reine Herzen. Und meine ich wörtlich. Genau das ist die Schwierigkeit. Ich kann keinen Menschen mit solchem Herzen in die Hölle schicken, Oder wir hätten das Programm von heute in abgemilderter Form.- Ich hatte eigentlich die Absicht, die beiden für das Theater, das sie heute angestellt haben, nun ja, zu bestrafen, ihnen eine Strafarbeit in der Höllenreparatur aufzugeben, sie dann wieder in die Obere Welt zu lassen. Aber da diese Mädchen bei ihnen bleiben wollen..." "Nun, Emna Daio, dann hast du wohl keine Wahl." Etwas wie ein Lächeln lag in der Stimme: "Überdies: sie haben nichts angestellt, was man nicht wieder in Ordnung bringen kann. Übrigens, wie hieß der Dämon, der das Ganze ausgelöst hat?" "Narake. Den Namen werde ich nie vergessen." Etwas wie lauter Tumult vor der Tür ließ dann allerdings Emna Daio aufspringen. "Was ist denn nun schon wieder los?" Er ging in sein Vorzimmer. Rin kniete dort neben Sessoma und sah ihn fast bewundernd an. Im anderen Teil des Raumes hielten je zwei shinigami Kagome und Inuyasha fest, die offenkundig einander an die Kehle wollten. Die beiden alten Freunde- denn das waren der Richter und der große Hundedämon seit über 1000 Jahren- starrten etwas fassungslos die Szene an. Kagome schien tief durchzuatmen und schloss die Augen. "Na schön", sagte sie kalt: "Inuyasha: mach Platz!" Die Perlenkette um den Hals des Halbdämons leuchtete auf. Im nächsten Moment lag er mit dem Gesicht auf dem Boden, in der klassischen Haltung eines liegenden Hundes. Die beiden shinigami, die ihn festgehalten hatten, befanden sich ebenfalls parterre. Sessoma kannte diesen Befehl und seine Wirkung und schien nur leise amüsiert. Sein Vater und der Oberste Richter dagegen blickten mehr als entgeistert. "Ruhe!" donnerte Emna Daio nach der ersten Schrecksekunde. "Kann man bei euch denn nicht einmal euer Urteil fällen, ohne dass ihr Ärger macht?! Wirklich: zur Hölle mit euch!!" Er zog sich mit seinem Hundefreund wieder zurück. Sessoma sah zu seinem Halbbruder, der sich mühsam aufrichtete: "Gratuliere", sagte er eisig: "Wenn es je noch eine Chance gab, dass Emna Daio uns verzeihen würde, so habt ihr sie gerade gründlich ruiniert." "Tut mir leid", murmelte Kagome: "Das wollte ich wirklich nicht. Aber Inuyasha hat einfach manchmal eine Art..." "Ha! Du blöde..." Der Halbdämon brach ab, da er wusste, dass das nächste falsche Wort ihm wieder den magischen Befehl eintragen würde. Beleidigt hockte er sich hin. Die beiden shinigami blieben etwas irritiert neben ihm stehen. Emna Daio schüttelte leicht den Kopf, langsam aber sicher am Rande seiner Nervenkraft. "Noch so ein Tag", sagte er: "Und ich schmeiße meinen Beruf hin. Das gibt es doch einfach gar nicht." "Ich kann nicht mehr tun, als mich für meine Söhne zu entschuldigen." Der alte Hundedämon setzte sich: "Ich frage mich nur, wann Kagome es geschafft hat, diese magische Kette um Inuyashas Hals zu bekommen. Normalerweise hätte er sie abwehren können- und müssen." "Oder auch nicht." Der Richter nahm wieder Platz: "Bedenke, alter Freund: Kagome hat ein reines Herz. Und er kann nun nichts mehr gegen ihren Willen tun, solange sie dabei ist. Eigentlich beschert sie ihm so die Fahrkarte ins Paradies." "Hm. Das ist wahr." Der große Dämon sah vor sich hin: "Und was hast du jetzt vor, Emna Daio?" "Wenn ich einmal hier fünf Minuten in Ruhe überlegen könnte...Zumal vor der Tür schon Berge von Seelen auf ihr Urteil warten. Eigentlich bin ich hier nämlich für alle da und nicht nur für zwei verdrehte Hundejungen." Der Herr der Unterwelt seufzte. "Würde es etwas helfen, wenn ich sie verprügle? Das habe ich offenbar zu wenig getan." "Das ist zu spät. Sie sind beide schon erwachsen. Und du bist einfach zu früh gestorben. Es war und ist nicht deine Schuld." Emna Daio schlug erneut die Hände vors Gesicht: "Es ist alles die Schuld von diesem Kerl...ah!" Er sah auf, klatschte. Dem eintretenden Todesengel befahl er, die Angeklagten zu holen. Kurz darauf knieten die vier wieder vor ihm. Zu seiner gewissen Überraschung wirkten weder Kagome noch Rin irgendwie nervös, obwohl er das von den reinen Seelen erwartet hätte: immerhin standen die Chancen gut, dass sie mit in die Hölle müssten. Dann allerdings begriff er: sie hatten beide ihre Entscheidung schon längst getroffen und würden wirklich dazu stehen. So musterte er die lästigen Hundejungen. Inuyasha sah man an, dass er mehr als aufgeregt war, da seine Hundeohren dauernd zuckten- hin zu Kagome. Offenkundig machte er sich eher Sorgen um seine Menschenfreundin, als um sich selbst. Interessant, dachte Emna Daio, der das "mach- Platz!" durchaus noch nicht vergessen hatte- im Unterschied zu den beiden Beteiligten. Sein Blick wanderte zu dem älteren der Brüder. Sessoma schien ungerührt wie immer, aber er hatte sein Fell so gelegt, dass es scheinbar zufällig Rin berührte und die hatte die Hand darauf gelegt- sehr aufschlussreich für einen so erfahrenen Richter. Er räusperte sich etwas und alle Augen - und Ohren- wandten sich ihm zu: "Also schön. Ihr habt es wirklich geschafft, innerhalb von wenigen Stunden mehr im Jenseits anzurichten, als alle Tote und Dämonen je zuvor zusammen, das muss man euch lassen. Aber ihr habt nichts angestellt, was man nicht wieder in Ordnung bringen kann. Hoffe ich. Das Höllenfeuer ist nämlich noch nie aus gewesen und ich habe keine Ahnung, wie lange es dauern wird, das wieder hoch zu heizen. - Aber ich habe nicht nur eure Taten zu bewerten, sondern auch eure Absichten. Es war und ist durchaus eine gute Tat, zu versuchen, ein unschuldiges Leben aus der Hölle zu retten. Rin hätte es nie in allen Jahrtausenden verdient gehabt, dort zu landen und schon gar nicht lebendig. Es ist euch eigentlich nur vorzuwerfen, dass ihr nicht einfach in der Schreibstube nach ihr gefragt habt. Aber das habt ihr wohl nicht gewusst. Das nächste Mal, fragt gefälligst, wohin ihr sollt. Ich gebe die Schuld an diesem ganzen vermasselten Tag jemand anderem. Ihr könnt gehen. - Die shinigami werden euch in die obere Welt zurückbringen. "Danke, Herr Richter", sagten Kagome und Rin unisono. "Puh", machte Inuyasha: "Das ist nett von dir, Emna Daio." Dann begegnete er dem Blick seines Vaters: "Dir natürlich auch danke, Vater, denn ich glaube, dass du zu uns gehalten hast." Er sprang auf: "Dann lass uns gehen, Kagome." Die stand sofort auf, verneigte sich noch einmal, ehe sie ihrem Freund hinaus folgte. Sessoma erhob sich ebenfalls: "Du bist gerecht, Emna Daio", meinte er sachlich. "Ich muss wohl auf Wiedersehen sagen." "Ja, denn wir werden uns wieder sehen, Sessoma." Der Richter betrachtete ihn: "Eine Frage habe ich noch: was empfindest du für sie?" Sessoma sah ins Nichts: "Wenn wir uns wieder sehen, muss ich dir diese Frage beantworten. Jetzt nicht." "Das ist wahr." "Ich weiß.- Dann lebt wohl, Herr Vater." Etwas wie eine Verneigung in Richtung seines Erzeugers: "Komm, Rin." Die Kleine sprang sofort auf und die beiden verließen das Büro. Der alte Hundedämon schüttelte sich: "Ich bin wirklich zu früh gestorben. Was für Manieren!" "Nun ja. Sie haben sich immerhin bedankt. Und ich habe die gute Hoffnung, wenn ich sie wieder hier habe, benehmen sie sich besser. Vertrau dem Herz der Mädchen." Emna Daio lächelte. "Deinen Optimismus möchte ich haben. - Brauchst du mich noch? Ich habe da zwei Damen, die auf mich warten." "Alter Schwerenöter. Du brauchst dich über deine Söhne wirklich nicht wundern." Aber der Richter lächelte wieder. In einem gut durch Bannkreise versteckten Schloss lag der Herr nachlässig auf Matten ausgestreckt Er fühlte sich seltsam zufrieden. Alle seine Feinde waren heute Morgen mit einem Schlag erledigt, in die Hölle gestürzt und das auch noch freiwillig, was er, zumindest bei Sessoma, nicht so ganz begriff. Er blickte auf, als eine Frau langsam hereinkam: "Was ist denn, Kagura? Ich sagte doch, ich will nicht gestört werden." "Ich weiß", brachte die Dämonin nervös hervor: "Aber...äh...Narake...da will jemand dich sprechen..." "Und wer? Der soll warten." Er klang noch immer unbesorgt. "Bitte...geh in den Hof!" Sie war so in Panik, dass er aufstand: "Was soll das denn?" Er schob die Matten seines Zimmers beiseite und starrte fassungslos auf die gut dreißig schwarzgekleideten Gestalten in seinem Hof: "Das....ihr seid doch shinigami?!" "Und du bist Narake? Komm. Emna Daio möchte sich dringend mit dir unterhalten." Ein gleich dreistimmiger Aufschrei begrüßte die vier, als die shinigami sie auf einer Wiese absetzten. "Sessoma-sama.....!" Jaken kam eiligst heran: "Ich fürchtete schon, Euch sei etwas zugestoßen...." Der richtete sich mit unbestreitbarer Eleganz auf, warf nur einen flüchtigen Blick seitwärts, nach rechts wo Rin sich gerade aufrappelte, dann nach links, wo Miroke und Sango seinem Halbbruder und Kagome beim Aufstehen halfen. "Inuyasha, Kagome...wir hatten schon Sorge...." Sango legte den Arm um ihre Freundin: "Das ist ja noch mal gut gegangen." "Ja, doch. Der Richter hat uns alle freigelassen." Das Mädchen aus dem 20. Jahrhundert atmete tief durch: "Ich bin echt froh darüber. Irgendwie ist das Jenseits nicht unbedingt mein Lieblingsort." "Zumindest die Hölle", murmelte die Dämonenjägerin. Inuyasha schüttelte den Kopf, dass seine weißen Haare flogen: "Puh. Wenn mich in der nächsten Zeit noch mal jemand auf eine Rettungsmission schicken will, frage ich vorher, wen ich damit ärgern könnte." "Sinnlos." Miroke musste lächeln: "Du weißt selbst am besten, dass du sofort losrennst, wenn einer um Hilfe schreit." Rin hatte aufatmend festgestellt, dass Sessoma-sama nichts geschehen war, sie alle heil wieder im Diesseits angekommen waren. Sie war so froh und erleichtert, dass sie wagte, zu tun, was sie nie zuvor getan hatte. Sie nahm die Hand des Hundedämons und zog sie an ihre Wange. Sie rechnete mit Tadel, oder dass er seine Hand wegziehen würde. Immerhin war sie nur ein Mensch und es stand ihr sicher nicht zu, ihn so zärtlich zu berühren, aber sie war einfach so selig, wieder hier bei ihm zu sein, dass sie alles dafür in Kauf nahm. Zu ihrer Verblüffung spürte sie, wie er mit der Außenseite der Finger ihre Wange nachstrich, ehe er fast behutsam seine Hand wegnahm. Rin starrte zu ihm auf, geradezu entzückt, dass er wohl auch froh war, sie wieder bei sich zu haben. Sessoma sah das Aufleuchten in ihrem Gesicht und konnte den Gedanken nicht unterdrücken, dass dieser Gesichtsausdruck einfach alles wert gewesen war. Dann jedoch wandte er sich um: "Jaken, gehen wir." Der sammelte hastig seinen Kopfstab ein und folgte seinem Herrn. Auch Rin beeilte sich, hinterher zu gelangen. Der Hundedämon blieb stehen, wandte kurz den Kopf: "Inuyasha..." Sein Halbbruder sah zu ihm: "Was ist?" "Deine Kampftechnik hat sich verbessert. Wir waren ein gutes Team, da im 7. Kreis der Hölle..." Sessoma drehte sich wieder um und war mit seinen beiden Begleitern verschwunden, ehe Inuyasha Worte fand. "Sollte das etwa ein Lob sein?" erkundigte sich Kagome irritiert. "Das hat er doch noch nie gemacht." "Das war wohl eher seine Variante von: danke, Bruder, " meinte Miroke. "Danke bringt Sessoma nie über die Lippen." Inuyasha zog Tessaiga und setzte sich: "Das kannst du vergessen." "Na ja." Kagome sah zu den Sträuchern, wo die drei gerade verschwunden waren. "Miroke könnte fast recht haben.- Wir sollten gehen. Es wird schon dunkel. Shippo und Kiara machen sich bestimmt langsam Sorgen." "Ja." Sango legte sich ihren Bumerang über: "Ich bin ja nur neugierig, was Narake das nächste Mal einfällt. Er wird immer raffinierter. Und stärker." "Wenn ich Emna Daio richtig verstanden habe, ist er ziemlich geladen auf Narake", meinte Inuyasha: "Vielleicht unternimmt er was." "Schön wär's." Miroke warf nur einen flüchtigen Blick auf seine rechte Hand: "Aber so viel Glück haben wir mit Sicherheit nicht." Doch es blieb dabei. Kein Wesen sah Narake im Diesseits wieder. Weder in dieser Nacht noch in den vielen Nächten, die dieser folgten. In der Hölle normalisierte sich das Leben auch wieder, wenn man von dem Umstand absah, dass die shinigami dazu übergingen, säumige Höllenwächter mit dem Satz zu erschrecken: "arbeite, sonst holen dich die Hundejungen." Aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte: zwei Hundejungen auf dem Weg zum Himmel oder warum Emna Daio urlaubsreif wurde.... -------------------------------- ENDE! Wem es gefallen hat, soll bitte noch einen Kommi hinterlassen, wem nicht....Kritik erwünscht. Vielleicht wird demnächst auch eine Fortsetzung hochgeladen - wer weiß? *g* Immer schön Ausschau halten. Bye Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)