Egypt of darkness von Mahado ================================================================================ Kapitel 7: Vereint und doch getrennt ------------------------------------ ****Vereint und doch getrennt Der tosende Lärm von draußen riss ihn aus seinem traumlosen Schlaf. Yami öffnete reflexartig seine amethystenen Augen und starrte auf eine mit Hieroglyphen bunt verzierte Decke aus weißem Marmor. Wie im Schockzustand fuhr er hoch; wo war er hier gelandet? Sein Gedächtnis hatte leichte Lücken. Er erinnerte sich nur noch daran, dass ihn diese magische, vertraute Wärme zu sich gezogen hatte und er in ein blendendhelles Licht trat...sonst an nichts! In diesem Augenblick spürte er einen stechenden Schmerz, der von seinem Hinterkopf auskam. Jetzt wusste er es! Schlagartig und das wortwörtlich. Das war nicht alles! Er erinnerte sich daran, dass ihn jemand von hinten niedergeschlagen hatte und er kurz daraufhin ein lautes Murmeln vernahm. Danach ist er wohl ohnmächtig geworden. Yami setzte sich so auf die Bettkante, dass seine Füße sanft den Boden berührten. Die Kühle die vom Boden ausging fühlte sich gut an, im Gegensatz zu der dicken und schweren Luft die im Zimmer lag. Es war kaum zu ertragen. Yami holte tief Luft und sah sich in seiner neuen, ihm völlig unbekannten Umgebung um. Das Bett in dem er eben noch gelegen hatte war aus fast schwarzem Zederholz und war mit einer dünnen Decke aus Seide bezogen; es wirkte wie vieles in diesem Raum, sehr edel und wertvoll. Wunderschön verzierte Vasen standen in jeder Ecke des Zimmers, der Boden war aus mattem Marmorplatten, das Fenster war ihm gegenüber lag, war riesig und purpurne Vorhänge flatterten sanft im schwachen Wind der von draußen ins Zimmer gelangte und für ein wenig Frischluft sorgte. An sich war das Zimmer gigantisch! Das Zimmer seines Aibous würde hier ca. 20 Mal hineinpassen. Aibou! Wo war sein Partner? Und Joey? Tea? Waren sie auch in dieser seltsamen Welt gelandet? Er wollte es wissen, nein, er musste es wissen! Als Yami aufstand spürte er wieder diese Schwäche in seinem Körper. Er war also noch nicht ganz gesund. Aber das bedeutet für ihn keine Grenze! Entschlossen setzte er einen Fuß vor den anderen und bewegte sich auf die schwere Tür aus Ebenholz zu, welche einen großen aus gold geschliffenen Griff hatte. Kaum hatte er ihn berührt spürte er einen leichten Gegendruck. Hastig sprang er ein paar Meter auf Abstand. Die Tür öffnete sich einen Spalt weit und ein sehr kleiner alter Mann, mit großen Augen und grauem Haar schaute zu ihm hoch. Ein seidiges Tuch verdeckte seinen Mund, doch trotzdem waren seine Gesichtszüge schnell zu entschlüsseln. "Mein Pharao! Legt euch sofort wieder hin!" Der Zwerg machte ein ernstes Gesicht und zog beide Augenbrauen in die Höhe "Ihr müsst euch noch schonen und außerdem..." er deutete auf Yami. "Solltet ihr so nicht unbedingt vors Volk trennen! Das ruiniert euren Ruf!" Jetzt erst sah Yami an sich herunter und bemerkte, dass er nur einen kurzen weißen Schurz anhatte. Aber das war ihm egal! Er hatte schlimmere Sorgen, als sich um seine Bekleidung zu sorgen...Moment! Yami fuhr mit seinen Kopf herum. Wie hatte dieser alte Mann ihn gerade genannt? "P..h..a..r..a..o...?" das Wort rutschte ihm nur zaghaft über die Lippen. Der Zwerg verzog überrascht das Gesicht, dann wechselte es zu einem eher traurigen Ausdruck "Der Schlag den ihr erleiden musstet, war wohl doch härter sein als ich gedacht hatte...Ja! Ihr seid der Pharao und ich bin euer treuer Diener und Berater Simon Muran! Und jetzt junger Mann! Ab ins Bett!" Yami war ein wenig irritiert, befolgte desto trotz nicht der Anweisung seines "Beraters" und zwängte sich durch den Türspalt. Simon konnte es nicht glauben! Der junge Pharao wurde immer dreister! Mit einem schönen blauen Mantel aus Purpur im Arm, verfolgte er die eiligen Schritte, des jungen Herrschers "Zieht euch das wenigstens an!" Yami hielt einen Augenblick inne, doch schien er noch ganz in Gedanken versunken zu sein. Sein Blick drang durch den Zwerg hindurch, als dieser ihm mit Mühe den Mantel umwarf, der auf dem Boden schleifte. Das alles hier war sehr verwirrend. Wo war er hier gelandet? Wo waren seine Freunde? Und war er wirklich der Pharao? War das seine Vergangenheit? Aber wie war das möglich? Tausend Fragen gingen ihn durch den Kopf. Ein lautes Klirren und Rufen riss ihn in die Realität zurück. "Was machen die denn da schon wieder?" beschwerte sich Simon und eilte den langen Gang hinunter, in dem beide standen und sah an einem Balkon herab. Yami folgte ihm langsam und vorsichtig, denn seine Kräfte ließen es nicht schneller zu. "Aibou..." Yugi, Joey und Tea gingen zusammengedrängt von den Wachen, an deren Spitze Seto mit erhobenem Kopf voranmarschierte, den langen Gang zum Verlies herunter. Der Lärm stammte von Asashi, die sich hineingeschlichen hatte und zu allem Übel eine Vase zertrümmert hatte und nun versuchte, mit einem Fuß die Scherben unter einen Teppich zu kehren. Seto sah sie scharf an "Du Trampel! Was machst du hier überhaupt? Eine einfache Sklavin hat nichts im Palast verloren!" Sogleich sprang das junge Mädchen empört in die Luft "Ich bin keine Sklavin! Ich bin Pharao Atems Unterhalterin" Seto setzte ein höhnisches Grinsen auf "Ja! Ein Spielbällchen und ein sehr nerviges dazu! Wachen!" Der unfreundliche Priester schnipste in die Finger und sogleich ergriffen zwei Soldaten die Arme von Asashi und beförderten sie, unter lauten Protestaktionen ihrerseits, wieder nach draußen. So gut es seine Kräfte zuließen lief Yami die steinernen und schmalen Treppen hinunter, die zur großen Halle führten. Er musste seinen Freunden helfen! Er musste sie wieder sehen! Unten endlich angekommen, stellte sich ihm Seto in den Weg und verbeugte sich, scheinbar nicht sonderlich mit Vergnügen, vor seinem Herrscher. "Wir haben soeben einige verdächtige Personen inhaftiert! Sorgt euch nicht, Pharao. Kein Untäter gelangt an mir unbemerkt vorbei." Seine Augen glänzten beinahe bösartig und in seiner Stimme verbarg sich ein Hauch von Arroganz, den wohl nur der junge Pharao heraushören konnte, ihn aber nicht darauf ansprach. "Das waren keine Verbrecher! Lass sie auf der Stelle frei!" Yamis Blick verschärfte sich, als ihn der hochmütige Priester fragend ansah "Wie meinen, Majestät?" fragte er wieder mit demselben Unterton in seiner Stimme. "Das sind meine Freund, also lass sie augenblicklich gehen!" Belustig und doch seiner niederen Position bewusst, lachte Seto leise aber provokativ auf "Freunde? Aber Pharao, das sind keine Freunde, dass sind Sklaven oder Bettler. Sie sind eurer nicht würdig! Euer Berater wird mir sicher zustimmen!" Der Zwerg kam gerade die Treppen hinunter gerannt, denn trotz der Schwäche Yamis, war der etwas beleibtere Berater nicht so guter Kondition. Setos Frage warf ihn aus dem Rahmen. Er war zwar teilweise seiner Ansicht, aber er konnte dem jungen Pharao auch keine Widerworte geben. So schickte es sich nicht und außerdem konnte man schwer bestraft werden. Sich seiner Antwort also unsicher schwieg er und sagte nur kurz " Seto...vergesst nicht, dass ihr jetzt mit dem Herrscher Ägyptens sprecht!" Yami wurde nervös. Was wenn sie in diesem Augenblick seine Freunde quälten und folterten? Der Gedanke daran war für ihn grauenhaft. Er würde sie befreien und wenn es sein musste auch im Alleingang. Und auch wenn sie augenblicklich von einander getrennt waren, im Geist war er mit seinem Partner immer nach vereint und das gab ihm Kraft sich allem zu wiederzusetzten..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)