Gequälte Herzen von abgemeldet (mal was aus Murakis Sicht...) ================================================================================ Kapitel 5: Verdammte Gefühle ---------------------------- Okay... es tut mir wirklich Leid, dass das so lang gedauert hat! Und ich habe so das dumpfe Gefühl, dass das mein bisher schlimmstes Kapi geworden ist... naja lest selbst! Ich stehe vor deiner Haustür. Es ist kalt und ich ertappe mich bei dem Wunsch, doch oben bei dir geblieben zu sein. Schnell verbanne ich diesen Gedanken aus meinem Kopf. Ich kann nicht leugnen, dass ich Vergnügen an der Sache habe. Ich habe es schon einmal gesagt: "Wen ich liebe, den will ich langsam zu Tode quälen". Das war, als ich den Jungen getötet habe. Aber ich habe ihn nicht geliebt. Ich wusste zunächst nicht, was ich für dich empfinde. Ob es Liebe ist. Oder schlichte Faszination. Du hast etwas an dir... du bist gleichzeitig rätselhaft und durchschaubar. Ich weiß nicht, was du denkst aber ich weiß, wie du reagierst. Das macht dich zu so einem schönen Spielzeug für mich. Und seit heute Abend denke ich schon, dass ich dich liebe. Auf meine eigene, wahnsinnige Art. Aber das "Zu-Tode-quälen" wird bei dir etwas problematischer. Außerdem will ich das gar nicht. Womit sollte ich mir sonst die Zeit vertreiben? Das Wichtigste ist, dass du nicht merkst, was ich über dich denke. Ich kann es dir sagen, wieder und wieder, und du wirst es mir nicht glauben. Das ist gut so. Denn wenn du es erst einmal weißt, hast du mich vollkommen in der Hand. Wir sind uns so ähnlich... und doch so verschieden. Wir wissen beide nicht was wirkliches Glück bedeutet und unsere Schicksale haben sich in dem Moment gekreuzt, als du, ein Verrückter, in die Klinik meines Großvaters kamst. Als ich dein Foto in seinen Unterlagen sah, wusste ich sofort, dass ich dich finden muss. Selbst auf diesem Foto traf mich dein Blick und löste irgendetwas in mir aus. Den Drang, dich zu finden, kennenzulernen... den Drang, dich zu quälen bis du dich weinend vor mir windest und mich anflehst... Oh ja, ich bin ein Sadist und ich leugne es nicht. Du gefällst mir und es wird reizvoll sein, dich so zu sehen. Aber wenn es erst soweit ist, bist du als Spielzeug für mich verloren und deswegen koste ich jeden Moment vorher aus. Langsam entferne ich mich von deinem Haus. Ich weiß nicht, wo ich hin soll. Als ich am Ende der Straßen angekommen bin, drehe ich mich um. Du stehst am Fenster und siehst mir hinterher. Sehe ich da Sehnsucht in deinem Blick? Ich kann nicht verhindern, dass mein Herz (oh ja, auch ich habe eines) unter deinem Blick schneller schlägt. Ich will es nicht. Ich will dich nicht lieben, denn das verkompliziert dich ganze Sache unnötig. Es macht mich menschlicher als ich sein darf. Selbst auf die Entfernung meine ich, ein Glitzern in deinen Augen zu sehen. Weinst du? Wegen mir? Ich müsste mich freuen, doch ich merke, wie es schmerzt, dich so zu sehen. Was soll das? Diese verdammten Gefühle... vorhin war noch alles in Ordnung. Auf einmal sehne ich mich nach dir, nach deiner Nähe... wie du vorhin in meinen Armen lagst. Wieso bin ich gegangen? Nein, ich darf nicht so anfangen. Es wäre der Anfang vom Ende. Abrupt drehe ich mich um und gehe mit schnellen Schritten die Straße entlang. Es ist besser, wenn ich mich einige Zeit von dir fernhalte, bis diese verdammten Gefühle abgeklungen sind. Es ist sicher nur etwas Kurzzeitiges. Zumindest hoffe ich das. Und doch merke ich, wie allein von dem Gedanken, dich lange nicht mehr zu sehen, der Schmerz unerträglich wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)