Arena von Montespinneratz ================================================================================ Kapitel 49: Seth und Sascha 5 ----------------------------- Sascha fühlte sich wohl, rundherum so wohl wie er es sich noch nie gefühlt hatte. Die leisen Worte ließen ihn lächeln und er küsste die Fingerspitzen von Seth, die über seine Lippen strichen. „Ich glaube, dann werden wir beide kitschig… ich glaub‘, ich bin gerade dabei mich in dich zu verlieben.“, gestand er leise und lehnte seine Stirn an die von Seth. Zum ersten Mal genoss es Sascha wirklich hier zu sein. Langsam löste er sich von dem Älteren und sah ihm in die Augen. „Vielleicht war es doch Schicksal, dass Daisy auf der Landstraße stehen geblieben ist… Hab‘ Schmetterlinge im Bauch und weiche Knie.“ flüsterte er und küsste federleicht die Lippen von Seth. Am liebsten würde er gar nicht mehr weg von dem Mann. Aber da war noch ein halbes Steak, das gegessen werden und eine Wohnung die Sascha erkunden wollte. Doch da war noch etwas anderes, etwas das er Seth nur leise fragte, weil es ihm irgendwie peinlich war: „Darf ich heut Nacht bei dir bleiben?“ Doch es kam ihm komisch vor, jetzt wieder allein zu sein. Seth ging es nicht anders und bei der Frage nach der Nacht begann er zu strahlen, nahm Sascha in den Arm und küsste ihn leidenschaftlich. „Sicher darfst du bei mir bleiben! , Abmelden müssen wir uns wohl auch nicht. Durant hat uns schon die ganze Zeit beobachtet und jetzt strahlt er gerade wie ein Honigkuchenpferd, der alte Kuppler. Aber ich glaube, wir sollten fertig essen... wäre doch schade, wenn es kalt würde.“, meinte er leise und begann schon wieder über die Lippen von Sascha zu schnäbeln. Denn ihm ging es auch nicht anders, auch er hatte Schmetterlinge im Bauch - etwas, das er noch bei keinem seiner Partner so gefühlt hatte. Sicher, es war immer ein verliebt sein dagewesen... aber niemals diese Horde Schmetterlinge, die er gerade fühlte. Jetzt war es wirklich gut, dass Sascha saß. Dieser Kuss raubte ihm fast die Sinne, doch er genoss ihn. Dies war ihm mehr Antwort, als ein einfaches ‚Ja‘. Lächelnd löste er sich von Seth und folgte dessen Blick zu Durant. „Na, ob das Grinsen noch einmal weggeht?“, neckte er leise und schnurrend. Denn das Schnäbeln gefiel ihm fast so gut, wie richtige Küsse. Leider hatte Seth aber recht, sie sollten essen. „Wenn wir noch essen wollen, solltest du mich aber los lassen. Sonst gibt’s hier doch noch ein Unglück und Durant haut uns beiden den Hintern aus.“ Langsam lösten sie sich voneinander und Sascha hatte das Gefühl, dass das Essen gleich noch einmal so gut schmeckte. Der Rest des Steaks und der Kartoffel war in Saschas Bauch verschwunden und er lehnte sich zufrieden zurück. „Ich glaub‘ hier werde ich doch noch dick und rund.“, überlegte er leise und begann über das verständnislose Gesicht von Seth zu lachen. „Nein, war ein Scherz. Weißt du, immer, wenn ich Arbeiten bin, vergesse ich gern mal eine Mahlzeit, dafür futtere ich dann doppelt, wenn ich zuhause bin.“ Das Lächeln von Sascha wurde noch etwas breiter, als er Seth betrachtete. Dieser Mann hatte all das, was er immer unbewusst gesucht hatte. Er nahm Sascha so, wie er war und gab ihm dennoch einen Halt, den er so noch nie kennen gelernt hatte. Sonst war es immer Sascha gewesen, der der Starke, der Beschützende gewesen war. Selbst in seiner Beziehung zu Dr. Koch war es so gewesen. Trotz seiner Jugend war er damals doch immer der Dominantere gewesen. Mit einem Kopfschütteln verscheuchte er die Gedanken und streckte sich etwas, bevor er sich erhob und wieder seinen Platz auf dem Kissen einnahm. Irgendwie begann er die Dinger zu mögen. Mit einem Lächeln stellte Seth die Teller zusammen und schob sie zur Seite. Dann sah er kurz zu Durant und begann breit zu lächeln. Als er spürte, wie sich Sascha gegen sein Knie lehnte, legte er seine Hand sanft in dessen Nacken und begann zu kraulen. Auch wenn er nicht wusste warum, in diesem Moment wusste er, wie sich seine Eltern gefühlt hatten. Es war einfach ein Gefühl des tiefen Vertrauens. „Ich werde schon aufpassen, dass du nicht zu dick wirst, mein Süßer und was Durant betrifft... Es ist sein normaler Gesichtsausdruck, wenn er merkt, dass er wieder ein paar Menschen glücklich gemacht hat.“ Noch immer kraulte Seth durch die Haare von Sascha, als auf einmal eine etwas lautere Musik erklang und damit andeutete, dass eine der abendlichen Sessions bald beginnen würde. Neugierig sah er zur Bühne und versuchte zu erkennen, was geboten werden würde. Er erkannte nur einen Sling und einen Gyn-Stuhl, dann sah er zu Sascha und fragte leise: „Wie ist es... wollen wir noch ein wenig bleiben und uns die Show ansehen? Aber ich sag es gleich, ich hab‘ keine Ahnung, was Durant ausgesucht hat.“ Da Sascha die Augen geschlossen hatte, konnte er nicht sehen, was dort auf der Bühne vorbereitet wurde. „Weiß auch nicht…“ Er öffnete zunächst noch träge die Augen, riss sie dann jedoch regelrecht auf, als er den Stuhl und auch den Sling erkannte, und wurde blass. „Öhm… währe für‘s gehen…“, kam es leise von ihm und er schluckte. Er wollte gar nicht wissen, was da passieren sollte. Für ihn war das einfach zu intim, um jemanden dabei zu beobachten. Dennoch wäre Sascha nicht er selber, wenn sich nicht Neugier in ihm regen würde. Erneut schmiegte er seine Wange an das Bein von Seth und überlegte einen Moment: „Aber eigentlich ist es gerade so schön hier…“ Er sah auf und lächelte: „Lass uns noch etwas bleiben. Merke doch, dass du gern noch etwas zusehen würdest… Sag ja... Master sind auch kleine Spanner.“ Lachend vergrub er sein Gesicht an der Hose von Seth und genoss einfach das Kraulen weiter. Sascha konnte ja die Augen zu machen, wenn es ihm zu heftig wurde. Seth beobachtete Sascha und lächelte dann. „Hmhm, ja, ich gucke auch gerne zu. Das ist auch etwas, das ich von meinem Lehrmaster habe. Tashiro hat immer gerne zugesehen. Er genoss es und ich hab‘ es vermutlich übernommen. Wobei… wenn du nicht möchtest… Es ist okay, wir müssen nicht. Und wenn wir es doch machen, dann kannst du jederzeit sagen, dass du gehen möchtest. Denke einfach an dein Codewort oder wenn dir das zu schwierig ist, die Ampel - wenn du rot sagt, gehen wir einfach. Aber ehrlich, ich würde schon gerne ein wenig zusehen, auch wenn ich nicht weiß, was uns geboten wird.“ Während er das sagte, beobachtete Seth einfach weiter und versuchte zu erraten, was ihnen geboten würde. Aber weder der Stuhl, noch der Sling ließ einen wirklichen Rückschluss zu, denn beide waren für fast alle Spiele geeignet. Sascha seufzte leise. Er rang mit sich selbst und legte den Kopf schief. „Lass uns bleiben und wenn es mir zu heftig wird, sag ich dir schon bescheid.“, versprach er wispernd und legte einen Arm um das Bein von Seth, ganz so, als wolle er sich selbst daran hindern aufzuspringen und wegzurennen. Langsam kehrte in der Bar Ruhe ein und das Licht konzentrierte sich, sonderbar gedämpft und doch hell, auf die Bühne. „Luca.“, kam es leise und verwirrt von Sascha. Er richtete sich etwas auf und erkannte auch Alex, der sonderbar lächelte. Bei der Erklärung, warum sie hier waren, wurde Sascha dann aber doch blass. Auch wenn er selbst Blutabnehmen konnte und die blutigsten Wunden verband, DAS war etwas, das er nicht abkonnte. Piercings und Tattoos, das waren ihm dann doch zu viele Nadeln. „Der will doch nicht…?“ Doch Alex wollte und, so wie es aussah, Luca auch. Sascha entglitten sämtliche Gesichtszüge und er starrte, wie ein Hase vor der Schlange, auf die Bühne. Es faszinierte ihn, zu sehen, wie dominant und doch zärtlich der Arzt war. Vor allem aber, wie schnell Luca begann unter den Händen seines Herrn zu schmelzen. Seth schnalzte mit der Zunge. Ein Piercing also! Das war natürlich eine Session, die wirklich etwas Besonderes war und er wusste, dass Alex einer der sanftesten Master war, die man sich vorstellen konnte. Er wusste genau, was er wie tun musste und was er seinem kleinen Schatz zumuten konnte. Als sie die Bühne betraten, begann er Luca sanft zu streicheln, hob ihn schließlich hoch und legte ihn auf den Gyn-Stuhl. Mit streichelnden Bewegungen fixierte er den Jungen und lächelte, als er sah, wie Luca sich entspannte, leise zu stöhnen begann. Erst jetzt zog Alex den kleinen Rollwagen heran. Er stand so, dass er Luca nicht verdeckte, sodass jeder im Club ihn und seinen Sklaven beobachten konnte. Seth merkte, dass Sascha zu zittern begann, sah zu ihm und zog ihn schließlich auf seinen Schoß, schlang seine Arme um ihn und wisperte: „Shhh… keine Angst… entspanne dich. Schau, Luca ist auch entspannt - er genießt. Und keine Sorge, Master Alex passt auf sein Juwel auf.“ Sanft kraulte er den Nacken von Sascha und hielt ihn an sich, wollte ihm so Sicherheit geben. Während er das sagte, konnte man sehen wie Alex seinen Sklaven sehr sanft vorbereitet, schließlich einen Vibrator in ihn schob und diesen anstellte. Als Luca die Vibrationen spürte, stöhnte und bäumte er sich etwas auf, gleichzeitig konnten alle sehen, dass sein Geschlecht sich aufrichtete. Alex lächelte, streichelte sacht den Körper seines Sklaven, beugte sich schließlich zu ihm und küsste ihn zärtlich. Als Seth das sah, strich er Sascha sanft über den Rücken und wisperte: „Schau, Luca genießt es... er wird den Schmerz kaum fühlen.“ Es wäre gelogen zu sagen das es Sascha nicht faszinierte, zu beobachten wie Alex mit Luca spielte und wie sich der Kleine vollkommen seinem Herrn und seiner eigenen Lust hingab. Langsam begann Sascha wieder zu atmen und hielt sich an einem Arm von Seth fest. „Mag keine Nadeln, die nicht nötig sind.“, nuschelte er leise und wurde noch einen Hauch blasser, als er sah, was für Kanülen Alex benutzen würde. Das konnte doch nur weh tun, dachte Sascha und schluckte hart, als er hörte, wie Luca leise stöhnte und um mehr bettelte. Der Junge war so gefangen in seiner Lust, dass er von den Nadeln wirklich nichts bemerken würde. Viel eher wäre der leichte Schmerz genau das, was er brauchen würde, um zu kommen. So viel hatte Sascha auch verstanden, dennoch sträubte sich etwas in ihm, das anzuerkennen. Seine kleine Nadelphobie meldete sich und er sah weg, als er erkannte, dass Alex eine Klammer setzte und sanft eine Nadel durch das rosige Fleisch stieß. „Autsch…“ Nein, die Welt könnte untergehen oder Seth könnte ihn in den Schrank sperren - ein Piercing war das Letzte auf der Welt, das Sascha über sich ergehen lassen würde. Seth legte eine Hand an den Hinterkopf von Sascha und ließ zu, dass dieser sich an seiner Brust versteckte. Er sah sich in dem Club um und musste lächelnd feststellen, dass die Master fasziniert zusahen, während doch einige der jungen Sklaven sich genauso an ihren Herren versteckten, wie es gerade Sascha tat. Man hörte, wie Luca aufstöhnte, aber es war kein schmerzerfülltes Stöhnen, sondern zeigte seine Lust. Leise hörte man Alex sonore Stimme, die sagte, dass er es noch einen Moment aushalten sollte. Während er das sagte, hatte er auch das zweite Piercing gesetzt und strich jetzt über den Bauch, lächelte, als er den heißen, angespannten Körper seines Sklaven sah. Langsam schob Alex den Regler für den Vibrator höher und umfasste das Glied seines Sklaven, begann ihn sanft zu massieren. Dass sich Luca dabei wand und sich das gedämpfte Licht in den Steckern des frischen Piercings brach, machte das Bild unvergesslich. Seth küsste Sascha sanft und wisperte: „Es ist vorbei... Keine Angst, Luca genießt es… sieh hin.“ Seth‘ Stimme war bestimmt, er wollte, dass Sascha sah, wie sehr Luca genoss. Und dass er genoss, zeigte das Bild. Sascha hatte immer wieder mal gelinst, was gerade auf der Bühne passierte. Jedes Mal fragte er sich, was die Männer daran fanden, wenn sich jemand Ringe durch die Haut zog. Gut, es sah ja schon schön aus, das gab Sascha auch gern zu, nur was damit verbunden war - nein, das war nichts, was er wollte. Aber Sascha musste zugeben, dass Lucas Brustkorb schöner, zerbrechlicher wirkte, durch die Ringe. Leise murmelnd nickte er und schmiegte sich fester an Seth. Als Luca sich endlich erlöste, biss sich Sascha auf die Unterlippe. Es war ihm peinlich, dass ihn das ein wenig anmachte. So versuchte er sich abzulenken und fragte Seth: „Magst du auch so etwas?“ Das war wohl im Moment die dümmste Frage, die er dem Mann hätte stellen können. „Luca sieht schön aus…“, nuschelte Sascha und lächelte, als er beobachtete, wie zärtlich Alex seinen Kleinen säuberte, dann von dem Stuhl nahm und auf den Armen wegtrug. Vor allem aber ließ Sascha lächeln, wie geschafft und vor allem stolz Lucas Augen leuchteten, als er sie träge öffnete. Mit den Blicken folgte Seth Alex und seinem Kleinen, dann lächelte er und sah Sascha an: „Ob ich das auch mag? Meinst du das Spielen oder das Piercing?“ Als er die Unsicherheit in dem Gesicht von Sascha sah, lächelte er und strich sanft über den Schopf des Jüngeren. „Ich mag beides. Ich mag es, wenn ich mit meinem Sklaven spiele und Andere zusehen, wobei… das ist mir eigentlich egal, denn sobald ich mich mit meinem Partner beschäftige, ist nur er wichtig. Alles andere um mich herum vergesse ich. Und Piercings… ja, ich mag sie, ich hab sogar selbst welche. Aber auch wenn ich sie mag, ich würde meinen Gefährten nie dazu zwingen. Und ich bin sicher, Alex und Luca haben das auch gemeinsam entschieden. Master Alex ist niemand, der einfach über einen Anderen bestimmt.“, erklärte Seth und hielt Sascha immer noch sanft an sich. Erleichtert sah Sascha Seth an. „Also muss ich keine Angst haben, dass ich als Nadelkissen ende?... Hey, nicht lachen! Aber ich mag keine Nadeln die unsinnig in einen gerammt werden. Das ist einfach nur… Autsch.“, erklärte er ernst und sah über die Bar. „Du magst es, wenn sie zusehen? Komischer Gedanke.“ Sascha kuschelte sich wieder an den Älteren und begann an dessen Shirt zu pulen. „Wollen wir dann? Glaub‘ nicht, dass noch viel passiert…“ Er sah Seth in die Augen und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte es Sascha richtig erwischt. Er war verliebt bis über beide Ohren und fühlte sich wohl dabei. Zärtlich fuhren seine Finger über die Seiten des Älteren und er schnurrte leise. Ja, Sascha fühlte sich sehr wohl. Seth sah sich um und erkannte, das einige der Master sich sehr tief in ihre Nischen zurückgezogen hatten, dass teilweise sogar die dünnen Vorhänge gefallen waren und er lächelte, nahm dann Sascha auf den Arm. „Ja, gehen wir. Komm, ich zeige dir mein Reich. Und was das Nadelkissen betrifft... Nein, davor musst keine Angst haben, obwohl ich zugebe, dass mir ein kleiner Ring in deinen Nippeln auch gefallen würde.“ Dass es noch mehr Plätze gab, an denen es ihm gefiele, das sagte er nicht. Das würde er einfach der Zeit überlassen. Langsam trug er Sascha durch den Club und grinste ab und an, wenn er die wissenden Blicke einiger anderer Master sah. Sie kannten Sascha und sie mochten ihn. Auch, wenn sich das der Junge wohl nicht wirklich vorstellen konnte, aber sie mochten seine Art, zeigte sie ihnen doch, dass es ihm gut ging. Nach ein paar Minuten standen sie vor einer dunklen Mahagonitür. Seth setzte Sascha auf die Füße und öffnete mittels einer Codekarte das Schloss. Als die Tür aufschwang und den Blick auf eine gemütliche, mit hellen Möbeln eingerichtete Wohnung freigab, lächelte er und sagte: „Willkommen in meinem... wenn du magst, in unserem Zuhause.“ Erschrocken sah Sascha Seth an, als dieser ihn so einfach hochhob und durch den Club trug. Die Blicke der anderen Master bemerkte er nicht, sie waren ihm auch im Augenblick vollkommen gleich. Mit einem leichten Lächeln schmiegte er sich an Seth und schloss die Augen. „Nun, Ringe… Nur wenn ich ‘ne Vollnarkose bekomme.“, lachte er und öffnete neugierig die Augen. Hier war er noch nicht gewesen, so kannte er die Türen nicht und auch nicht das, was sich dahinter befand. „Wow...“ Staunend sah er sich um und entdeckte grinsend ein schönes großes Sofa. „Gut, doch ‘nen Kratzbaum.“, lachte Sascha und ließ sich auf den Boden stellen. Neugierig sah er sich um und drehte sich dann zu Seth. Seine Augen strahlten, genau wie die von Sascha, als dieser nickte. „Wenn du noch etwas Platz für meine Bücher hast, wirst mich nicht mehr los.“, erklärte er und umarmte Seth stürmisch, um ihn wenig später erst sanft, dann immer leidenschaftlich zu küssen. Sascha merkte, dass er süchtig nach dem Mann vor sich war. „Hmm…“, machte Seth und sah sich kurz um. Dann nickte er zu einem großen Bücherregal, das in einer kleinen Nische am Fenster stand und nur knapp zur Hälfte gefüllt war. „Wenn dir der Platz dort reicht… Wenn nicht, müssten wir noch einen Platz für ein zweites Regal suchen oder du teilst deine Schätze auf. Schließlich hast ja auch noch dein Zimmer im Sklaventrakt.“, meinte er neckend, ging dann zu den Türen, die vom Wohnzimmer abgingen und öffnete sie. „Also, das hier ist die Küche... ich weiß, sie ist winzig... aber für ein Frühstück reicht sie und, ganz ehrlich, ich hab sie noch nie gebraucht. Da ist das Bad und daneben das Schlafzimmer... das hat übrigens auch eine Tür ins Bad.“, erklärte er und zeigte auf die anderen Türen. Sascha lachte leise, als er das Regal sah. „Tja, würde sagen, ich teile auf. Habe etwas mehr Bücher...“, erklärte er und folgte Seth bei der Wohnungsbesichtigung. „Och, wie süß... aber größer ist meine auch nicht.“ Neugierig stöberte er weiter und merkte, dass ihm das Bad gefiel. Wobei das Schlafzimmer ihn nun wirklich neugierig machte. Aber brav, wie er im Moment sein wollte, versuchte er seine Neugier zu beherrschen, nur um wenig später doch die Tür zum Schlafzimmer aufzuschieben und vorsichtig die Nase hineinzustecken. „Wow… schön.“, meinte er und ging langsam tiefer in das Zimmer, dessen eine Wand von einem großen Fenster beherrscht wurde. Neugierig ging Sascha zu dem großen Bett und setzte sich darauf. „Bequem!“, stellte er fest und ließ sich nach hinten sinken, in die weichen Kissen. Ja doch, hier könnte es ihm gefallen. Wobei es Sascha eigentlich egal war, wie etwas eingerichtet war, solange Seth nur in der Nähe war oder immer wieder nach Hause kommen würde. Sanft lächelnd drehte sich Sascha auf dem Bett zum Fußende, legte sich auf den Bauch und sah zu dem Älteren hinüber, sah ihn einfach nur an. Seth stand an den Türrahmen gelehnt da und beobachtet den Jungen. Irgendetwas hatte dieser von einer Katze. Er wirkte, so auf dem Bett liegend, wirklich wie eine große, zufriedene Katze, die ihr neues Revier erforschte. Als er so darüber nachdachte, musste er lächeln und dachte an Kevin. Kevin‘s Jess schlief in einem riesigen Rattankorb. Na ja, zumindest manchmal. Und jedes Mal, wenn er den Jungen so in dem Korb sah, musste er an einen kleinen Kater denken. Denn genauso verschmust war er auch und was hatten die beiden zu Anfang Probleme gehabt… Das war in der Arena wahrscheinlich an der Tagesordnung. Erst zicken alle und dann… Er lachte und sah Sascha an: „So, es ist bequem? Das freut mich.“ Langsam kam er zu ihm und ließ sich neben ihm nieder, strich sanft über den Rücken von Sascha. „Was wollen wir jetzt machen?“ Genießend streckte sich Sascha und machte den Rücken etwas rund. „Hmm… würde sagen, du bist schon mal auf einem guten Weg.“ Langsam drehte er sich auf den Rücken und zog Seth frech zu einem Kuss zu sich hinunter. ~*~ „Du wolltest mit mir reden?“ fragte Sascha Durant, den er auch jetzt, noch immer nicht Master nannte Das der Mann ihn so sonderbar anlächelte, verwirrte den Krankenpfleger etwas. Vor allem, weil er in einigen Stunden wieder los musste, um seinen Dienst im Krankenhaus anzutreten. „Nu, was ist?“, fragte Sascha ungeduldig und drehte sich verwirrt um, als er ein ihm vertrautes Knattern hörte. „Daisy?“, langsam drehte er sich auf dem Kiesweg um und machte große Augen. Da kam doch tatsächlich seine Daisy, neu lackiert und glänzend, wie am ersten Tag. „Daisy?“, verwirrt sah Sascha zwischen dem nun breit grinsenden Durant und dem kleinen schaukelndem Wagen hin und her. Erst jetzt fiel ihm die große Toon-Fledermaus auf der Haube auf. Sascha quietschte laut auf und fiel dem Zuchtmaster um den Hals, um ihn stürmisch einen Kuss aufzudrücken. „Du hast sie gerettet… Danke!“ Durant stand mit verschränkten Armen da und grinste breit, als er den Wagen sah. Als er dann auch noch das Bild auf der Motorhaube sah, musste er laut los lachen. „Himmel, da hat sich Master Tom aber wirklich mehr als ins Zeug gelegt und das, obwohl du ihn so geärgert hast.“, meinte er lachend und wartet, dass der 2CV neben ihm stehen blieb. Er zwinkerte dem großen, schlanken, dunkelhaarigen Master zu, der ausstieg, auf Sascha zu kam und ihm einen Schlüssel mit genau dem gleichen Anhänger, wie das Bild auf der Motorhaube, überreichte. „Hoffe, sie gefällt dir… sie ist wieder wie neu.“ Tom zwinkerte Durant zu, dann beugte er sich rasch zu Sascha und küsste ihn zärtlich auf die Wange. „Auch wenn du ein kleiner Gauner bist... aber dich muss man einfach lieb haben… du Fledermaus.“ Als er das Gesicht des Jungen sah, begann er zu lachen und verschwand rasch im Club. Verwirrt sah Sascha zwischen den beiden Mastern hin und her. Der Kuss trieb ihm doch glatt das Blut in die Wangen und er konnte nur noch nuschelnd den Schlüssel ansehen: „Bin doch immer lieb.“ Dann aber drehte er sich wieder um und grinste Durant fröhlich an: „Danke, Dicker… Man, brauchst mich heute Abend also nicht zum Dienst fahren.“ Lachend umarmte er Durant und ahnte, dass Tom demnächst wohl, anstelle von einigen Plastikhandschellen, mal einen leckeren Kuchen vorfinden würde. „Meine Daisy!“, jubelte Sascha immer noch und setzte sich in den Wagen, um gleich wieder raus zu springen. Seine Ente war wirklich wie neu. Verwirrt sah er sich alles an und sein Grinsen wurde noch breiter. „Klasse!“ Es dauerte fast noch eine Stunde, bis sich Sascha so weit beruhigt hatte, dass er nun auch eine Probefahrt mit seiner alten, neuen Freundin machen konnte, ohne dass man Angst haben brauchte, dass er im Graben landete. Als er wieder da war, hatte die Arena ein neues Problem. Ein Sascha, der sich langweilte, war schon schwer zu ertragen. Aber einer, der sich kugelig freute und vor Energie platzte, war noch schlimmer. Nur gut, dass er bald los musste zur Arbeit. Doch es gab da noch etwas, dass er mit Durant besprechen musste. Also wuselte das aufgedrehte Bündel zu Durant ins Büro und setzte sich frech bei dem Zuchtmaster auf den Schoß. „Danke, dass du meine Süße gerettet hast… aber duhuuu… ich muss noch volle sechs Wochen arbeiten, bevor ich da aufhören kann… nea... meinst, dass das geht? Weil, die Leute im Stich lassen, das kann ich nicht. Meinst das geht? also Kevin war schon etwas angefressen, weil ich jetzt schon wieder arbeiten gehe… Ist er böse?“, fragte Sascha kleinlaut und sah immer wieder auf die Uhr. Man merkte ihm an, dass er an seiner Kündigung hart zu knabbern hatte. Doch er stand zu seinem Wort und er wollte wirklich gern bei Alex in der Klinik arbeiten. Als Sascha auf seinem Schoß saß, legte Durant sanft einen Arm um ihn und schüttelte den Kopf. „Also mal langsam… nein, Kevin ist nicht böse. Er macht sich Sorgen. Ihm schmeckt es nicht, dass du jetzt so lange nur Nachtdienst hast. Aber bevor du jetzt gleich was unterstellst, es hat nichts mit dem Club zu tun. Es ist einfach, dass er sich wirklich Sorgen macht. Wir wissen alle, dass du gerne wieder arbeiten möchtest, das ist auch okay. Nur, weißt du, da wo unsere Jungs arbeiten, ist immer einer unserer Master in der Nähe und in deiner Klinik ist niemand. Das ist einfach der Grund, warum Kevin ein wenig Bauchweh hat. Er möchte dich beschützen können, so wie er es mit jedem seiner Jungs macht. Verstehst du?“ Durant sah Sascha an und strich ihm sanft über die Wange. „Wir wollen unseren kleinen Wirbelwind doch behalten.“ Sascha hob den Kopf und nickte lächelnd: „Hey, ihr braucht euch keine Sorge zu machen. Was soll mir schon passieren? Mir wird schon keiner was tun. Pass‘ auf mich auf. Versprochen. Denn…“ Er gab Durant einen Kuss auf die Lippen und stand auf. „…einer muss euch doch auf Trab halten. So und jetzt… werde ich mich mal auf den Weg machen. Nicht, dass Hilda noch eine Vermisstenanzeige schaltet… Soll ich morgen früh Brötchen mitbringen?“, fragte er noch einmal und hatte plötzlich ein blödes Gefühl im Bauch. Aber es stimmte, was sollte ihm schon passieren? Er arbeitete schon seit Jahren im Krankenhaus und noch nie war während einer Nachtschicht etwas passiert. Sascha schob das Gefühl bei Seite und machte sich auf den Weg. Durant schüttelte, bei der Frage nach den Brötchen, den Kopf. „Nein, brauchst du nicht. Weißt doch, dass der Bäcker jeden Morgen liefert... wäre bei der Menge, die wir brauchen, auch ziemlich viel.“ Als sich der Junge umdrehte, sagte Durant noch leise: „Sascha... pass auf dich auf und denke daran, du kannst jederzeit anrufen, wenn was ist.“ Dann ließ er ihn gehen, allerdings hatte er ein komisches Gefühl im Bauch und es wollte ihm so gar nicht schmecken, dass Seth gerade jetzt noch mal nach England gemusst hatte, um dort seine Wohnung und Kanzlei aufzulösen. Mit einem letzten Blick stand er auf und ging in den Club, kümmerte sich dort um alles. ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)