Dark Destiny von abgemeldet (Fordere dein Schicksal heraus) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9: Kein Licht ohne Dunkelheit ------------------------------------------------ Shino rüstete sich für den entscheidenden Angriff. Alles hatte er überstanden. Er hatte alle seine Freunde verloren. Seine Hoffnung, seine Träume. Alles wurde durch dieses Etwas getilgt, als sei es etwas gewesen, das hier, auf dieser Welt nichts zu suchen gehabt hatte. Er zuckte innerlich zusammen, als er sah, das Seal wieder aufstand. Er schwankte noch kurz und Shino meinte, dass er sich versuchte zu orientieren. Aber das täuschte. Das Wesen vor Shino wusste genau, was es wollte. Es wollte endlich siegen. Genau wie Shino auch. Seal wirkte immer noch leblos, als er nur dastand und den Kopf leicht von links nach rechts schwanken lies. Er sah Shino an. Aus seinen sonst so hasserfüllten Augen, die jetzt leer waren. Innerlich komplett weiß und trotzdem finster. "AlsO, BlUEstOnE...", sagte er. "ZEIg mIr, wIE stArk Ich bIn!" Er ließ nicht lange auf sich warten und kam mit bereiteter Klinge auf Seal zu. Das nächste, was er sah war, wie er nun bereits zum zweiten mal an die Säule knallte. Seal - oder besser Seal's Körper - stand seitlich vor ihm mit der Hand in seine Richtung ausgestreckt. "DAs wAr's dAnn wOhl!", sagte er bitter und hüllte sich in einen Umhang aus Finsternis. Zum Vorschein kam ein Wesen, wie es noch kein sterbliches Wesen gesehen hatte. Es hatte nach oben stehende, schwarze Haare und zwei schwarze Ledergurte auf der Brust, die sich am Rücken überkreuzten und vorne von einem Eisenring zusammengehalten wurden. Auf der Brust des menschenförmigen Wesens bildeten sich schwarze, eingravierte Flecken, die sich bewegten. Sie sahen aus wie Feuer, das hinuntertropfte. Auf der rechten Schulter trug es einen Schädel. Auf der linken ein graues Fell. An einem schwarzen Gürtel hingen graue Fetzen hinunter, die an eine Art Lendenschurz oder etwas in der Art erinnerten. An Unterarmen und Unterschenkeln waren pechschwarze Lederbänder herumgewunden, die sich bei jeder Bewegung der Kreatur mitbewegten. An den Füßen trug es schwere, klobige Lederschuh in grau. "Seal?", fragte Shino misstrauisch. Das einzige, was noch an Seal erinnerte, war die Narbe über dem linken Auge, die ihn noch bis jetzt entstellte. Sonst wirkte die Kreatur wenig menschlich. Sie hatte spitze Zähne, an Knien und Ellbogen Zacken und Klauen statt Finger. Der Bauch wirkte, wie der Schuppenbauch eines Drachenwesens. "JETZT IST SCHLUSS!", donnerte das Wesen mit einer Stimme, die Wände zum Beben bringen ließ. Sie holte aus und aus dem Boden drangen Funken, schwarz, wie die Nacht und bahnten sich einen Weg die Beine hinauf, über den Körper zur Schulter und in den linken Arm. Die Energie sammelte sich in zweien der Klauen und noch mehr Funken stoben von dieser Kugel aus Finsternis. "STIRB ENDLICH!" Mit diesen Worten wurde das Geschoss auf Shino geschleudert, der schnell aufstand, aber dennoch am Bein getroffen wurde. Er spürte einen brennenden Schmerz, verzog das Gesicht und fiel. "JETZT IST DAS ENDE FÜR DICH GEKOMMEN, MENSCH! ICH BIN DEIN GOTT UND ICH BEFEHLE DIR ZU STERBEN!" "Nein!", schrie Shino humpelte zu seinem Gott und schwang das Schwert. Es prallte ab und flog zur Seite. Der Herr der Finsternis schlug ihn fort und Shino landete wieder auf dem Boden. Sein Bein spürte er schon nicht mehr. Nur noch Schmerz in all seinen Knochen. Wäre ich doch auch schon tot, wünschte er sich. "Du bist noch kein Gott! Nur noch naiver, als zuvor", sagte Shino mit zitternder Stimme. "DU WAGST ES? ICH WERDE JETZT DIE FLAMME VERSCHLINGEN UND DANN WIRST DU ZUSAMMEN MIT DIESER WELT ERLISCHEN!" Er ging auf die Flamme zu und vollführte eine Geste, die Raum und Zeit in Bewegen setzte. Was mache ich hier eigentlich?, dachte Shino. Es gib etwas, das ich noch tun kann. "Der Ring, Shino!", schrie der Wächter förmlich in Shino's Kopf. Shino musste noch einmal alles auf eine Karte setzten. Auch wenn einen die Natur lehrte, dass so etwas nie ein zweites mal zu glücken vermag, hatte Shino seinen Entschluss gefasst. Soviel Glück, wie er, hatte kein Mensch wohl je in einem so kurzen Zeitraum gehabt und es konnte einfach nicht schief gehen. Ob er das richtige oder das falsche Schwert hatte, wahr ihm egal, ob er überlebte oder nicht, war ihm ebenso egal. Nur eines Zählte: der Augenblick. Er raffte sich auf, griff nach Jacky's Handschuh, pflückte den Ring ab, der vom Wächter von einem bläulichen Licht erhellt wurde, damit Shino ihn erkannte. Es war der von Lance. Er legte ihn an und rannte los. "WAS? DAS KANN DOCH NICHT..." Der Fast-Gott drehte dich zu ihm um und blickte in Shinos Handfläche. Der Ring begann zu glühen und wie von einem gewaltigen Engelschor erklang ein Klageschrei, der sich in einem gleißenden, weißen Ball formte und auf des Geschöpf der Finsternis übersprang. Es wurde von ihm von der Flamme des Lebens weggestoßen und brennte leicht. Aus der Bewegung heraus lies Shino sein Schwert in seine Hand fliegen und sprang. In das Feuer. In dessen Mitte sah er einen Schlitz auf dem Boden und holte aus. "Für meine Freunde!", schrie er unter den Flammen und stieß das Schwert hinein... und brannte. Der Unterweltfürst sah aus der Entfernung, wie das göttliche Licht durch den Raum schwang und in den blauen Stein gesogen wurde. Als es vollständig verschwunden war lag Shino leblos am Boden und der Stein am Schwert leuchtete in einem hellen Blau. "JETZT IST DAS GLEICHGEWICHT WIEDER HERGESTELLT!", schloss er aus den jüngsten Ereignissen. Shino erwachte. Alles um ihn herum... war blau. Nicht so blau, wie sonst immer, sondern viel heller und freundlicher. "Nicht schon wieder", sagte er. "Ist das das Jenseits?" "Das hättest du wohl gerne, was?", fragte der Wächter und lachte. "Du hast es geschafft. Dein Schicksal ist erfüllt. Wie fühlst du dich?" "Ähh... tot? Ist das der Richtige Ausdruck dafür?", fragte Shino sarkastisch. Der Wächter glühte auf und Shino sah seine Gestallt deutlich vor sich. Er trug eine Rüstung mit Umgang. Er hatte auf der Stirn das Symbol, das auch auf dem Banner zu sehen war und leuchtende, blaue Augen. Ein freundliches, fast menschliches Gesicht. Aber es wirkte etwas göttlicher und perfekter, als andere Gesichter. "Na schön", entgegnete er. "Du bist tot." "Soll ich mich jetzt dadurch glücklicher fühlen? Ich habe doch alles verloren", sagte Shino wütend. "Du begreifst nicht, was?", lachte der Wächter. "Du hast das Licht geschützt. Es ist für das Böse jetzt bis in alle Ewigkeit unerreichbar. Jetzt musst du nur noch..." "Was denn noch?", fragte Shino. "Er wartet auf dich." "Wer?" "Shino Bluestone. Dein wahres Ich." "Aber ich bin doch ich", entgegnete Shino verwirrt. "Aber nicht der Shino. Denn der Shino Bluestone ist in der Lage erneut zu kämpfen und die Finsternis aus der Welt der Sterblichen zu verbannen." "Aber es gibt keine Sterblichen mehr", betonte Shino. "Das solltest du wissen." "Es wird Zeit, dass du endlich einsiehst, Shino." Shino sah sich nun um er stand in einem Raum mit zwei Podesten. Hinter einem stand nun der Wächter und hinter dem anderen eine dunkele Gestallt, die aus diesem hellen Raum auffällig hervorragte. "Wer ist das?", fragte Shino, der nur die Umrisse erkennen konnte. "Sag du es mir doch", forderte der Wächter ihn auf und wartete vergeblich auf Antwort. "Es ist mein Sohn", sagte er schließlich. "Und warum ist der dann so... nun, dunkel?" "Ihm fehlt seine gute Seite. Dies ist seine schlechte, erzürnte Seite." Shino kannte das Gefühl des Zorns nur zu gut. Doch im Moment war er recht gut gelaunt. Er hatte doch den ganzen Frust doch nicht schon verdrängt? "Er sieht aus, wie der Mann mit den weißen Haaren, dessen Identität ich herausfinden soll. Nur halt das Gegenteil von ihm." "Ja. Das ist richtig. Dieser Engel, den du gesehen hast ist seine gute Hälfte. Du musst sie finden." Shino sah sich um. Der Raum hatte nur eine Tür. Das war die, aus der er scheinbar gekommen war. "Wo soll ich den bitteschön suchen?", fragte er verwirrt. "Wer weiß", sagte der Wächter und verzog das Gesicht. "Da fällt mir etwas ein. Ich wollte dich noch mal etwas fragen und ich glaube, jetzt haben wir erst mal Zeit." "Frag schon, Junge." "Ist mein Schwert", begann Shino unsicher, "Das Schwert meines Vaters. Ist es das Schwert von Tol 'Mar?" "Nein", lautete die Antwort, die Shino etwas entsetzte. "Aber... warum konnte ich dann...?" "Das Schwert, was du suchst, kann nur durch dich, den Auserwählten, erweckt werden. Es ist das selbe Schwert." "Und darum konntest du die Finsternis nicht ganz verbannen?" "Genau", bestätigte der Wächter. "Und ich bin dann der nächste. Toll! Wird dann auch ein Banner mit meinem Symbol dort aufgehängt?" "Dort ist kein Platz mehr. Erinnerst du dich?" "Stimmt", Shino kratzte sich das Kinn. "Aber dein Banner kann für uns beide stehen, oder?" Der Wächter lächelte überrascht. "Denn wir haben ja beide mit dem Stein zu tun", meinte Shino dann weiter. Er spürte, dass er auf dem richtigen Weg war. "Als...", er zögerte, als der Wächter seine Finger fast in das Pult an seinem Podest bohrte. "...Als ob wir... verwandt wären..." "Ja", meinte der Wächter glücklich und erhielt noch den letzten Rest seiner menschlichen Gestallt wieder. "Scheint so, was?" Shino sah ihn groß an. "Das Sy... Symbol", stotterte er, "Steht doch für den Stein?" Der Wächter nickte. "Für den blauen Stein? Bluestone?" Ein weiteres Nicken bestätigte auch diese Antwort. "Und ich dachte schon, mein Vater wäre tot und ich würde ihn nie wiedersehen." Shino rannte die drei Stufen hinauf und fiel seinem Vater um den Hals. "Und du hast die ganze Zeit über nichts gesagt? Warum?" "Es gibt Kräfte, die dafür sorgen wollen, dass jedes Leben erst selbst eine Antwort finden muss", erklärte Nikolai Bluestone. "Dann hast du gegen Cloud senior gekämpft und...", Shino wirkte verlegen, "tut mir leid, dass ich dich so verflucht habe, Vater." "Hey", sagte Nikolai ausgelassen. "Wenn mir so ein Klugscheißer begegnet wäre, dann wäre ich auch ausgerastet. Ist eben doch vererblich, mein Sohn." "Moment", jetzt wurde Shino noch so einiges klar. "Wenn du mein Vater bist, dann ist das meine schlechte Seite." "Und darum fühlst du gerade keinen Zorn", fügte Shino's Vater hinzu. "Und ich bin der Engel." "Jetzt hast du es endlich geschafft. Du bist es, auf den alle so lange gewartet haben." "Ich... ich bin der... Erlöser", sagte Shino und sah, wie seine dunkle Seite verschwant und in ihn überging. Er leuchtete, wie einst sein Vater ihm als Wächter erschien. "Jetzt geh, mein Sohn. Beende die Sache und bring der Welt das Gleichgewicht wieder." "Das werde ich." Der Herr der Finsternis versuchte verzweifelt das Schwert zu packen. "WAS SOLL DA? ICH BIN DAS BÖSE; DER HASS UND DIE DUNKELHEIT! FÜR MICH SOLLTE NICHTS UNMÖGLICH SEIN!" "Tja, es gibt immer ein erstes mal", sagte eine Stimme hinter ihm. "WER IST DA?", er drehte seinen Kopf zur Seite. "DU! DU BIST DER LETZTE, DER MIR NOCH GEFEHLT HAT, BLAUER RITTER!" "Ach stimmt ja", sagte Nikolai. "So habe ich mich dir vorgestellt, um ihn nicht zu verraten." "SAG MIR DANN NUN, WER DU BIST UND ICH WERDE DICH ZERSTÖREN!" "Mein Name ist Nikolai", sagte der Wächter. "EIN NAME WIE JEDER ANDERE! ES IST GLEICH VORBEI MIT DIR, NIKOLAI!" Der Wächter lachte, den Lord der Unterwelt verhöhnend. "Du hast es letztes mal auch nicht geschafft und ich habe dich in den Stein gebannt. Gib es doch auf." "NIEMALS!" Er feuerte ein schwarzes Geschoss auf ihn, das einfach durch ihn durch geht. "WIE IST DAS MÖGLICH?" "Tol 'Mar", gab der Wächter zur Antwort. "Er ist mein Verbündeter. Seit damals. Spar deine Kraft für deinen Gegner." "WER SOLL DAS SEIN?" Nikolai deutete auf Shino, der immer noch tot dalag. "DER WAR SO DUMM SICH UMZUBRINGEN!" "Glaubst du an das Schicksal?", fragte der Wächter und deutete erneut auf Shino. Shino erhob sich und glühte in einer heiligen Aura aus Licht. Er schwebte nun mehr als einen Meter über dem Boden und schloss die Augen. Anschließend breitete er die Arme aus und aus seinem Rücken sprangen Flügel, wie die Klingen zweier Klappmesser heraus. Sie waren aus weißem Licht und schimmerten ohne irgendeine Lichtquelle. Seine Haare wurden zu einem lichterhelltem Schweif, der weiß erstrahlte. Sein Hemd war bereits verbrannt worden, aber der Rest seiner Kleidung wurde zu einem göttlichen Kleidung, die das Zeichen der Familie Bluestone trug. Er öffnete die Augen und in diesem Moment erstrahlte sein Symbol auf seiner Stirn. Er landete lautlos und griff nach dem Schwert. Er streckte es aus und es wurde länger, bis die Klinge verschwand und zu einem blauen Licht wurde. Fast doppelt solang, wie vorher war diese Lichtklinge und das ganze Schwert wurde zu einer göttlichen Erscheinung. Dem Schwert von Tol 'Mar. Ein langer Griff, und eine Kette, die daneben entlang lief und von einem zum anderen Ende des Griffs reichte. Dort, wo das Schwert zuvor Zacken aufwies, waren nun links und rechts je ein Ring aus Gold. Alles vorherige Metall wurde zu Gold und das Schwert war fertig. Das Auge, in der Mitte, war nun halb geschlossen und leuchtete hell. Nur der Blaustein fehlte. Er schwebte immer noch dort, wo das Schwert zuvor steckte und strahlte mit aller Kraft. "Jetzt ist es gut", sagte der Erlöser eindringlich. "Lass Seal in Frieden ruhen und verlasse seinen Körper." "DU BIST DOCH AUCH IN SHINO'S KÖRPER, ODER ETWA NICHT?" "Ich tue das für eine gute Sache. Und im Übrigen bin ich Shino's wahres ich." "WER HAT DIR DENN DAS VERSUCHT WIEßZUMACHEN?", fragte der Herr der Finsternis. Der Erlöser nickte in eine Richtung und sein Vater, der vom Wesen in Seal's Körper erblickt wurde, winkte freundlich. "Mein Vater", sagte Shino. "DU BIST SHINO'S VATER? HA, HA, HA! JETZT WERDE ICH DIR JETZT DEINEN SOHN ENDGÜLTIG NEHMEN, ALTER BLUESTONE!" "Du dienst dem Bösen, nein... du bist das Böse", sagte Shino. "Und ich als Shino Bluestone werde die Tradition fortsetzten und dich vernichten!" "DANN WIRD ES MIR EINE FREUDE SEIN, DICH NOCHEINMAL ZU TÖTEN, BLUESTONE!" Er winkte einmal und in seiner Hand erschien ein Schwert. Es war Schwarz und hatte keinerlei Schemen. Es wirkte wie eine Verlängerung des Armes, der Höllenkreatur und rauchte finster. Er trat einen Schritt nähr und schoss mehrere Blitze auf den Erlöser, denen Shino jedoch auswich und schon vor ihm stand. Er schlug mit der Klinge zu und prallte gegen die Finsternis in Form der Klinge. Es vibrierte und sie wurden auseinander gedrückt, wie gleichgeladene Magnete. Shino warf sich nach vorne, holte aus und schlug Seal's entgegenkommende Klinge aus dem Weg und durchbohrte ihn im selben Anlauf. Seal zog die heilige Klinge heraus und ächzte. Ihm fehlte nichts. Shino stand überrascht da und ihm wäre fast der Mund aufgeklappt. "Wie ist das möglich?", fragte er laut und Seal schlug seinerseits zu und Shino erhielt keine Wunde. "NICHT MÖGLICH!", schimpfte er. "DAS IST HEXEREI!" "Damit müsstest du dich doch auskennen, nicht?", meinte Shino und sie kämpften energischer weiter, als bisher. "Es hat keinen Zweck, Shino", rief sein Vater. Sie hörten nicht auf. "Das Gute kann das Böse nie völlig besiegen. Und umgekehrt auch nicht. Kein Schatten ohne ein Licht, das ihn erzeugt. Woher wüssten die Leute denn, was schlecht bedeutet, wenn es nichts gutes geben würde? Das Verhältnis zwischen Gut und Böse ist ausgeglichen. Das zeigt der Stein. Ihr habt beide jetzt jedoch mehr als fünfzig Prozent, was nicht sein darf. Also könnt ihr euch nicht töten. Du musst einen anderen Weg finden." Dann weiß ich schon, was zu tun ist, dachte der junge Auserwählte und trat Seal weg, der gegen eine Säule rammte und umfiel. Shino lehnte seine Hände auf den Griff des Schwertes, dessen Spitze den Boden berührte. Er hielt es ganz fest. "Tol 'Mar, Gott des Lichtes und des Lebens", begann er zu sagen und seine Stimme hallte wie aus tausend Ecken wider. "NEIN!", der dunkle Meister erhob sich langsam, aber zielstrebig. "NICHT SO!" Shino fuhr jedoch fort und ignorierte ihn einfach. "Höre das flehen eines treuen Dieners." Das Böse war auf den Beinen und nährte sich schnell. "Ich gab mein Leben für diese Welt. Meine Freunde gaben das ihre. Darum gewähre mir die Bitte..." Der Dämon streckte seine Klaue nach ihm aus, als er schon den halben Weg hinter sich gebracht hatte und weiterlief. "... das Gute und das Böse auf diesen gleichen Anteil zu belassen. Keiner besser, keiner schlechter. Dein Wort genügt, und ich gehe ehrfürchtig dafür wieder in den Tod." Seal warf das Schwarzschwert weg und sprang zum Griff hin, über dem nun der Blaustein schwebte und sich drehte. Wie in Zeitlupe lief es ab und Seal's Klaue kam nähr und nähr. "Denn ich bin Shino Bluestone. Sohn von Nikolai Bluestone. Und derjenige, der dieser Welt deinen Frieden bringen will." Er zog einen Riss zwischen sich und Seal und rammte die Klinge in den vom Blut Unschuldiger getränkten Steinboden. Eine Welle aus Licht schleuderte die Körper von Shino und Seal hinfort und die Seelen des Erlösers und des Herrn der Finsternis wurden in den Stein gezogen, der daraufhin in millionen Teile zerbrach. Shino und Seal waren totenstill. Sie waren tot. "Das war's dann wohl", sagte Nikolai und wandte sich ab. "NICHT SO SCHNELL, WÄCHTER DES BLAUSTEINS", erklang die Stimme, der Bluestone schon lange diente. "Lord Tol 'Mar", sagte er und fiel vor seinem Gott auf die Knie. "Ihr beehrt mich mit eurer Anwesenheit. Was kann ich für euch tun?" "DIE FRAGE IST WOHL EHR, WAS KANN ICH FÜR EUCH TUN? EUER SOHN HAT UNS ALLE GERETTET." "Und sein Leben geopfert. Wie es sein Schicksal war", sagte der nun arbeitslose Wächter. "JA, JA. DAS SCHICKSAL IST MANCHMAL HART ZU EUCH MENSCHEN." "Herr?" "SHINO, STEHT AUF", sagte der Gott und Shino tat, wie ihm befohlen. Er lebte. Wie war das möglich? "Shino? Das... das ist wunderbar. Das ist Lord Tol 'Mar. Bedank dich bei ihm, denn er hat dir das Leben wiedergegeben." Tol 'Mar lachte glücklich. "DAS SOLL WOHL EIN SCHERZ SEIN, NIKOLAI. WENN SICH HIER JEMAND ZU BEDANKEN HAT, DANN BIN ICH DAS", er lachte weiter. "ICH FREUE MICH SCHON, DICH IN MEINEM PALAS WILLKOMMEN ZUHEIßEN. DICH UND DEINEN VATER. IHR WERDET FROH UND GLÜCKLICH SEIN. FÜR IMMER." Shino wirkte nun jedoch etwas mehr niedergeschlagen als kurz vorher. "WENN ICH DIR EINEN WUNSCH ERFÜLLEN KANN, SHINO, DANN RAUS DAMIT." Shino strahlte. Es war für ihn so, als habe er seit langer Zeit nicht mehr so gestrahlt. "Da wäre schon eine Kleinigkeit", sagte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)