Dark Destiny von abgemeldet (Fordere dein Schicksal heraus) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2: Nach dreijähriger Ausbildung -------------------------------------------------- Manche Dinge ändern sich nie. Immer gibt es Leute, die besser sein wollen, als andere. Shino und Seal machten sich schnell den Ruf, so auf ihr Tun zu achten, dass sie dadurch immer versuchten, den anderen zu überbieten. TJ, Aiva, Sam und die anderen Schüler sahen in Beiden einerseits einen Ansporn, andererseits jedoch auch eine Abschreckung. Wobei Seal immer gemeiner und hinterhältiger kämpfte, als Shino. Das ging dann fast drei Jahre so weiter. Und nun, da sich ihre Ausbildung dem Ende näherte, machten sich alle darauf gefasst, das zu zeigen, was sie gelernt hatten. Jeder Waffentyp bedurfte anderen Methoden zur Perfektion. Ob diese Perfektion tatsächlich da war, kam jetzt nur noch auf den Kämpfer selbst an. Wie auch die Kampfstile, haben sich die nun Zwanzigjährigen verändert. TJ zum Beispiel hat sich, wie viele andere auch, eine Tätowierung zugelegt. Shino hat ihn davon abgehalten, sich den ganzen rechten Arm verschönern zu lassen und TJ hat sich daher mit seinen Initialen begnügt. TJ tat das, weil ihm der Tod seiner Mutter einfach keine Ruhe lies. Er hoffte durch diese Tat dem Spuk ein Ende zu setzten, was ihm auch gelungen ist. Er bekam damals, vor drei Jahren, von seiner Mutter ein Haarband, da sie sich immer gewünscht hatte, dass sich ihr Sohn langes Haar wachsen lassen würde. Da TJ jedoch immer nur sehr kurze Haare hatte, und auch nur haben wollte, lies er es in seinem Schrank im Komplex liegen. Nach der Beerdigung suchte er es jedoch heraus und seit diesem Tag, trägt er es um den linken Oberarm gewickelt. Sam und Si haben sich auch in Murila Tätowieren lassen. Si hat nun über seinem linken Auge eine Art Sternschnuppe. Dieses Symbol trägt auch sein Schild. Sam hat sich eine Sonne um ihren Bauchnabel und unter ihrem linken Auge sonnenstrahlenähnliche, blaue Objekte machen lassen. Außerdem hat sie sich nun einen Ring durch die linke Augenbraue pearcen lassen. Dies ist also der Tag der Abschlussprüfung und es wäre für Ben beinahe der letzte geworden. Beim Training am Morgen hat er sich am Auge verletzt. Sein Waffe ist ein schwerer Hammer, der über die Gabe verfügt, Elektrizität freizusetzen. Er wollte sein Gesicht mit dem Hammer schützen und bekam einen kleinen Blitz direkt ins linke Auge. Nun ist er schon seit einer Stunde auf der Krankenstation. Seine Freunde warten vor der Tür auf ihn und jetzt kommt auch Direktor Dean, um nach seinem Schützling zu sehen. "Und, was gib's neues?", fragte er keuchend. "Er ist gerade operiert worden und wir können jetzt hinein, wenn wir wollen", sagte Si. Sie betraten die Krankenstation und direkt im ersten Bett lag Ben und der Arzt stand daneben. "Direktor, sind sie gekommen, um den Jungen mitzunehmen?", fragte der Doktor. "Ist er denn dazu fähig?" Dean war verwundert über die Frage des Doktors. "Wir haben sein Auge leider nicht retten können, aber wir haben seine Sehfertigkeit durch ein Implantat und ein Cyberobjektiv wieder hergestellt. Er ist vollkommen gesund." "Ben? Kannst du mich hören?", fragte Si. Ben setzte sich langsam auf. Er konnte Si nicht sehen, weil er noch einen Verband um beide Augen trug. "Es ist so dunkel", sagte er. "Nehmen sie mir bitte den Verband ab, Dok", bat Ben. "Es wird etwas merkwürdig sein, da sich dein künstliches Auge erst dem anderen anpassen muss. Das heißt, wenn du dich übergeben musst, dann bitte in die Schale links." der Arzt löst den Verband und schon begann Ben damit, seinen Magen zu entleeren. Nach einer Weile konnte er sich wieder aufrichten und sah seine Umgebung genauer an. "Wow! Es ist ja alles viel schärfer, als vorher. Ich hab' mich zwar bereiterklärt mein Auge künstlich nachzubilden, hab' aber nicht gedacht, dass es um so viel besser wird." kommentierte Ben sein neues Sehvermögen. "Ben verfügt jetzt auch über Wärme- und Nachtsicht. Er ist daher nicht nur in Form für die Abschlussprüfung, sondern mehr als das. Er ist nun besser, als vorher", sagte der Arzt stolz. Und betrachtete Ben. Da, wo er zuvor sein linkes Auge hatte, glänzte nun ein blankes Objectiv, das mit einem breiten, flachen Kabelband am Hinterkopf des jungen Mannes befestigt war. Si stützte ihn noch eine Weile, aber als sie die Tür durchschritten hatten und sich Dean fürs erste verabschiedet hatte, ging Ben schon wieder ganz gerade. Sie gingen zu sechst durch den Komplex, der nun drei Jahre lang ihre Heimat war und nach dem heutigen Tag ein Ort war, an dem sie zwar willkommen waren, in dem sie aber kein zu Hause mehr hatten. Shino und TJ hatten es daher schwer, etwas zukünftiges zum Wohnen zu finden, da Shino ebenfalls seine Mutter verloren hat. Ihr Haus wurde abgerissen und deshalb konnten sie auch dort nicht wohnen. Aber was sollten sie nach dem heutigen Tag nur machen? Hinter der nächsten Ecke standen sie sich dann gegenüber. Shino hatte sich, wie er, sagte, die Haare lang wachsen lassen. Sie waren mit einem blauen Band zusammengebunden und von dort bis knapp über den Hintern hing es in vielen kleinen Rastersträhnen hinunter. Sein einstmals so langer Pony war rechts nach hinten gestrichen und links erinnern nur noch ein paar hinunterhängenden Strähnen an die vorherige Länge. Natürlich durfte auch seine Kette nicht fehlen, die er schon vor seiner Zeit am Komplex jeden Tag getragen hat. Es war eine Metallkette mit einem Schwert als Anhänger. Das Schwert war verziert und hatte an der Klinge ein Auge, das einen förmlich anzustarren versuchte. Ihm gegenüber stand nun Seal, der sich nur in der Hinsicht verändert hat, dass er nun kurze, pechschwarze Haare hatte. Er wirkt jedoch immer noch beängstigend. Shino trat auf Seal zu, der mit seinen 1,89 Metern knapp zehn Zentimeter größer war, als Shino selbst. "Heute ist es soweit, Seal. Ich hoffe, dass die Zeit ihre Früchte tragen wird", sagte Shino schon fast philosophisch. "Bluestone, du glaubst immer noch, dass du eine Chance gegen mich hast? Wir sehen uns im Ring. Das heißt, wenn wir gegeneinander kämpfen müssen." "Ich werde bereit sein. Komme, was da wolle", sagte Shino fest und schritt vorbei. Die anderen folgten ihn zur Halle A1, die mit einer Fläche von zwei Hektar die größte von allen ist. Seal scheint wohl noch etwas erledigen zu wollen, überlegte Shino. Aber das interessierte ihn nicht weiter und sie machten sich gemeinsam auf den Weg zur Trainingshalle, wo schon viele Mitschüler warteten. "Seht doch nur. Alle sind schon da", rief Sam. "Die Ringe sind auch schon aufgebaut." In der gewaltigen Halle hatte man durch eine Absperrung aus Holz mehrere gleichgroße Kampfringe aufgebaut, damit mehrere gleichzeitig kämpfen können. Der Sinn dieser Abschlussprüfung - oder auch einfach AP genannt - ist es, die Schüler gegeneinander antreten zu lassen, um zu sehen, was diese in den drei Jahren ihrer Ausbildung gelernt haben. Es gab Gruppen für jeden Waffentyp, so sind Aiva, Shino und Seal beispielsweise in der Gruppe der Schwertkämpfer. TJ ist bei den Kampfsportlern, Sam bei den Doppelwaffenträgern, da ihre Waffen zwei kurze Dolche sind, Ben ist unter der schlagkräftigsten Gruppe der schweren Waffen und Si ist bei den Schildkämpfern, die dieses Jahr nur sehr wenige sind. An einer Wand, fast unter der Decke, Saß das Komitee, in dem sich auch Aivas Vater befand, der sich an das dort angeschlossene Mikrofon stellte. "Test, 1, 2, 3. Alles in Ordnung mit dem Ding. Ich begrüße euch nun zum letzten Mal hier am Komplex. Ihr habt lange und tüchtig für den heutigen Tag geübt und heute werdet ihr sehen, ob es etwas gebracht hat. Ich bitte euch nun euch zu den jeweiligen Waffengruppen zu begeben und euch zu gedulden, bis ihr aufgerufen werdet. Vergesst bitte nicht, dass es nun nicht um Freund oder Feind geht, sondern behandelt alle Gegner gleich. Mögen die besten von euch den Sieg entgegennehmen und einen guten Kampf liefern. Ich bin jetzt schon stolz auf euch alle." mit diesen Worten wurde das diesjährige Spektakel eröffnet. Jeder Ring hatte seinen eigenen Ansager, der die ausgelosten Begegnungen an, sagte. Jeder Kämpfer hatte einen Kampf zu bestreiten, bei dem es nicht unbedingt darum ging, zu gewinnen. Es kommt darauf an, sein Können zu demonstrieren und wenn man den Kampf gewann, dann bekam man Extrapunkte und hatte den Sieg schon fast in der Tasche. Diejenigen, die einen Kampf verloren haben, können dieses Unglück durch einen zweiten Kampf gegen einen Kämpfer, der ebenfalls verloren hat, ausgleichen. Wenn man sich dabei besonders gut zeigte, dann könnte man auch noch bestehen. Aber wie heißt es doch immer so schön: "Dabei sein ist alles!" Shino und Aiva gingen zum Ring der Schwertkämpfer und sahen den Kämpfer zu, wie sie alles gaben, nur um einen guten Abschluss zu erzielen. Viele jubelten auch von den benachbarten Ringen. Jedoch klagten und fluchten vor Zorn, als sie im Kampf unterlagen. Der Kampf war dann zu Ende, wenn einer der Kämpfer keine Chance mehr hatte zu entkommen, wenn er sich ergab oder den Ring verließ. Es durfte niemand verletzt werden, weil es dadurch nicht nur Strafpunkte, sondern auch in härteren Fällen zur Disqualifikation kommen konnte. Die AP erstreckte sich über den ganzen Tag und die beiden Schwertkämpfer waren immer noch nicht aufgerufen worden. "Was passiert eigentlich, wenn wir gegeneinander kämpfen müssen? Wirst du dann Rücksicht nehmen oder so tun, als wäre ich jemand anders?", fragte Aiva den neben ihr stehenden Shino, der schon fast eingeschlafen wäre. "Hmm? Was? Oh, ich weiß nicht. Meinst du denn, dass du jetzt kämpfen kannst? Ich hab' dich beim Training gesehen und bin der Meinung, dass du dich noch immer viel zu viel zurückhältst, Kleine." Shino legte seine Hände an seinen Hinterkopf und sah Aiva erwartungsvoll an. Er rechnete mit einer ihrer berühmten Reaktionen, aus der sich schnell ein Streit entwickelte, der sich gewaschen hatte. Und so war es auch. "Du hast doch absolut kein Recht andere zu kritisieren, Shino." blökte sie los. "Ich habe sehr wohl gelernt zu kämpfen und bin nicht mehr das Mädchen von vor drei Jahren." "Stimmt, aber immer noch genau so aufbrausend!" Shino begann zu lachen, was Aiva dazu brachte ihm gegen das Schienenbein zu treten. Dieser Streit wurde noch heftiger und so bemerkten die beiden gar nicht, dass Sam zu ihnen gerannt kam. Ihr standen die Tränen in den Augen und liefen beidseitig an ihren Wangen hinunter. Erst als sie knapp vor Aiva stand wurde sie bemerkt. "Was ist denn mit dir los? Hast du schon gekämpft?" fragt Aiva und nahm ihre Freundin in den Arm. "Ich habe verloren, Aiva!" heulte Sam. "Ich bin rausgeflogen und werde jetzt bestimmt keinen Abschluss kriegen." sie schluchzte und ihre Tränen benässten Aivas Schultern. "Hey, Sam", sagte Shino ruhig und legte seine Hand auf ihre Schulter. "Du hast doch noch einen Versuch. Pass auf: Du kämpfst gleich noch einmal und dann zeigst du denen, was wirklich in dir steckt. Du wirst sie umhauen und dann schaffst du den Abschluss ganz bestimmt." seine Worte beruhigten sie tatsächlich und sie blickte ihn nun, immer noch an Aiva gelehnt, aus feuchten, grünblauen Augen an und gab nur noch kleinlaute Worte von sich. "Meinst du wirklich?" sie wischte die letzten Tränen aus ihren Augen. "Na klar! Du bist doch nicht der Typ, der sich ins Boxhorn jagen lässt. Sein doch einfach die Sam, die immer so leicht wütend wird, wenn man sie nervt. Diese Sam würde sich so etwas nie gefallen lassen." "Da hat Shino ausnahmsweise Recht", sagte Aiva wiederspänstig. "Manchmal sagt sogar er was richtiges." Sam umarmte Shino und sah nun viel fröhlicher aus und wartete darauf, zu ihrem zweiten Kampf aufgerufen zu werden, um sich den Sieg zu erhaschen. "Manchmal? Ich sage immer etwas Gutes, damit du es weißt", sagte Shino, als er Aiva hinterher stapfte, die sich näher zum Ring begab. "Ha! Das ich nicht lache!" Sie hatte sich gerade etwas richtig fieses ausgedacht, womit sie ihn auf die Palme hätte bringen können, wurde aber vom Kampfansager unterbrochen. So stand sie mit bereits offenem Mund da und hörte, dass sie nun an der Reihe war zu kämpfen. "Merke dir, was du sagen wolltest. Vielleicht kann ich dem ja noch etwas entgegenhalten", sagte Shino und zeigte mit dem Finger auf den Ring. "Du gehst jetzt wohl besser", sagte er. Aiva ging zum Ring und Shino, rief ihr noch etwas hinterher. "Viel Glück, Kleine!" Sie drehte sich um und Shino hörte ein leises und bedrücktes "Danke". Jetzt war es für sie soweit. Sie stand im Ring und niemand konnte ihr mehr helfen. Sie war allein und stand ihrem Gegner gegenüber, einem Kerl namens Jof Klienc. Er war nicht besonders groß oder übermäßig stark, aber machte einen, durch sein selbstsicheres Auftreten, etwas besorgt. Seine halblangen Haare hatte er bis über die Augen hängen und strich sie nun hinter die Ohren, so wie es Shino früher immer getan hatte. Er zog seinen Säbel, der sicher schon mal bessere Tage erlebt hatte. Man hätte damit eben nicht immer überall drauf rumhauen sollen. Aiva legte ihre Hand an den Griff ihres Katanas, das durch eine Länge von etwa einem Meter eine geeignete Gegenmaßnahme war. Der Ansager gab den Ring frei und Jof begann unverzüglich mit seinem ersten Angriff, indem er im Bogen seitlich angesprungen kam. Aiva hatte nur allzu viel Mühe ihr Katana dagegen zu halten und bückte sich unter ihres Gegners Klinge hindurch und griff ihrerseits an. Der Kampf entwickelte sich zu einem Fechtduell bei dem Aiva doch schließlich die Nase vorne hatte. Sie traf den Griff des Säbels und Jof lies ihn somit zu Boden fallen. Als er ihn aufheben wollte trat Aiva ihn in den Hintern und somit aus dem Ring. Er lag mit dem Gesicht auf dem Boden und fluchte was das Zeug hielt. "Das kommt davon, dass du mich unterschätzt hast, Jof", sagte sie und reichte ihn die Hand, die er als guter Verlierer entgegen nahm. Aiva hatte also den Kampf gewonnen, sprang aus dem Ring zu Shino und fiel ihm um den Hals. Sie rief dauernd "Ich hab' gewonnen!" und freute sich wie eine Verrückte. "So und was wolltest du noch zu mir sagen?", fragte Shino mit Nachdruck, als sie ihn losgelassen hatte. "Gute Frage. Ich hab' keine Ahnung. Aber jetzt will ich mich auch nicht mit dir streiten. Ich hab' gewonnen! Gewooonnen!!" Ben und Si kamen angerannt und hatten Sam im Schlepptau. "Hallo, ihr zwei", schrie Si. "Ratet mal, wer von uns dreien auch gewonnen hat!" sie kamen näher und Sam posaunte die Antwort schon unterwegs raus. "Wir alle! Ich hab' es geschafft!" Sie kamen keuchend bei den Beiden an und fingen sofort an von ihren Kämpfen zu erzählen. Natürlich alle auf einmal und auch noch durcheinander. Die haben es gut. Die brauchen sich keine Gedanken mehr zu machen, was sie noch erwartet, so wie ich, dachte Shino. Das schlimmste steht mir sicher noch bevor. "Wo ist eigentlich TJ?", fragte er die Faselrunde. "Ach ja. Er, sagte, wir sollen dich zu ihm schicken. Er kämpft gerade." erklärte Ben. "Gegen wen?", fragte Shino. "Gegen Manavo Gata. Der ist echt ein Riese." Sie eilten zum Ring, in dem TJ stand und sich versuchte auf den Beinen zu halten. Manavo war wirklich ein Riese im Vergleich zu TJ. Sein halber Körper war mit einer Kriegsbemalung überzogen und auch seine Waffen hatten es in sich. Metallerne Unterarmschoner setzte er sowohl zum Angriff als auch zur Verteidigung ein und der flinke TJ hatte echte Probleme mit diesem Kampfkoloss. "Gib doch auf, Smith!", knurrte Gata. "Du kannst dich doch kaum noch auf den Beinen halten." TJ hatte schon allerhand in diesem Kampf einstecken müssen und sein Gesicht war schon etwas mehr demoliert, als nach einer normalen Prügelei. "Du hast doch noch gar nicht meine Spezialtechnik gesehen. Die will ich dir noch unbedingt zeigen", sagte TJ und wartete auf Manavos nächsten Angriff, den es zu stoppen galt. Gata Sprang in die Luft und wollt auf TJ landen, der sich das jedoch nicht gefallen lassen wollte und deshalb zur Seite schnellte. Er zog seinem Gegner die Beine weg und Manavo landete auf dem Arsch. TJ konzentrierte seine gesamte Kraft und schlug auf den Ringboden. Eine leichte Schockwelle erschien, die Gata im hohen Bogen aus dem Ring schleuderte. "Unglaublich!", kommentierte der Kampfansager. "So etwas habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Eine selbst erlernte Technik von TJ, die seinen Gegner im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Ring fegte. Der Sieger ist Thomas James Smith!" Die Leute tobten, als TJ sich in die Menge stürzte. "Du bist echt 'ne Nummer, TJ", rief Si. Und alle klopften ihm auf die Schultern. Für sie stand fest, dass er auf jeden Fall seine AP bestanden hatte. "Danke Freunde, aber Shino, musst du nicht auch noch kämpfen?", fragte TJ. "Scheiße! Du hast recht!" Shino rannte zu seinem Ring und tippte jemanden der Anwesenden auf die Schulter. Seal stand noch immer in seinem Zimmer und sah in den Spiegel. Ihm tränten die Augen und er kniff sie zu. Statt sie wieder zu öffnen behielt er sie zu und hörte eine leise, aber um so unerträglichere Stimme hinter seiner Stirn. "WAshAstdUjEtztvOr, sEAl? IchwEIßgEnAU, wAsdUwIllst! DUmUsstmIrnUrvErtrAUEn, dAnnwIrdAllESgUt!" dröhnte es in ihm. Seal ging zu Boden und hielt sich den schmerzenden Kopf. "Wer bist du? Raus aus meinem Kopf! Ahh!!" "IchbIndU! DEInwAhrEsIch. IchwErdEdIrdEInEngrÖstEnwUnschErfÜllEn! DU wIrstdErbEstEkrIEgErAllErzEItEn!" das Dröhnen wuchs noch mehr. "Und was verlangst du dafür von mir? Sprich!" flüsterte Seal kaum noch hörbar. "NUrdEInvErtrAUEnUnddEInEUntErgEbEnhEIt. MEhrbrAUchEIchnIcht", sagte die Stimme, die Stein hätte brechen können. "Entschuldigung. Wer wurde gerade hier aufgerufen?" "Shino Bluestone, glaube ich", sagte dieser. "Ja dann müsste ich mal durch", sagte Shino und ihm stieg ein dummes Grinsen ins Gesicht. "Letzter Aufruf für Shino Bluestone. Bitte in den Ring." Vernahm Shino und stieg in dem Ring. "Ja, ja. Hier bin ich ja." "Und sein Gegner ist:..", begann der Ansager. Bitte nicht Seal! Bitte nicht Seal! hoffte er. "...Seal Drager!" War ja klar! Wenn ich mir mal etwas wünsche!, dachte er. Shino war bereit Seal entgegenzutreten. Die Ausbilder dachten sich wahrscheinlich, dass es eine tolle Idee wäre ausgerechnet die gegeneinander kämpfen zu lassen, die sich immer übertrumpfen wollen. Doch wo steckte Seal? Er kam nicht zum Ring. Erst große Töne spucken und dann kneifen, was? dachte Shino. Doch dann sah er, wie Seal langsam zum Ring schritt. Er sah etwas mitgenommen aus, wirkte aber doch fit. "Seal Drager wurde gerade bewusstlos in seinem Zimmer aufgefunden, ist jedoch nach medizinischer Untersuchung topfit und wird daher am Kampf gegen Shino Bluestone teilnehmen können", sagte der Ansager. Seal betrat den Ring und zog seine Waffe. "Was war los mit dir? Geht es dir besser?", fragt Shino schon fast besorgt. "Das geht dich einen Scheiß an. Bist du hier um zu kämpfen oder um zum quatschen?" "Ich wollte nur nett sein", beteuerte der junge Bluestone. "Also die Regeln sind bekannt. Möge der bessere gewinnen. Kämpft", rief der Ausbilder am Mikrofon und der Kampf begann. Shino zog schnell sein Langschwert und Seal verbeugte sich noch lächelnd und begann anschließend damit auf Shino einzuprügeln, der sich immer wieder hinter der eigenen Klinge verstecken musste. "Du wirst jetzt alles zurückbekommen, Bluestone", rief Seal und trat Shino zu Boden. Statt weiter zu machen, sagte er, dass er aufstehen solle, da er noch nicht mit ihm fertig wäre. Es wurde ein unerbittlicher Kampf und Shinos Freunde, die mittlerweile auch unter den Zuschauern standen machten sich schon Sorgen, da Seal, der als unberechenbar galt, mit seinen Gegnern gerne spielte, bevor er sie auf die Krankenstation schickte. Shino hatte es nun geschafft, seinerseits einen Angriff zu starten und ließ nicht locker, bis er bereits ein wenig Furcht in den Augen seines Widersachers erkennen konnte. Beide wichen zurück und standen einfach nur so da. "Das kann ich nicht mit ansehen", rief TJ. "Ich helfe ihm!" er wurde von den anderen zurückgehalten. "Bist du bescheuert?", fragte Sam aufgebraust. "Das ist gegen die Regeln. Shino schafft das schon." Seal und Shino sahen sich an und musterten sich gegenseitig. Er versucht eine Schwachstelle in meiner Deckung zu fingen, dachte Shino. Aber da muss ich ihn enttäuschen. Ich darf nur keinen Fehler machen. Aber da war es schon passiert. Shino hatte zu sehr über seine Deckung gegrübelt, dass Seal schon auf ihn zugerast kam und Shino ihn erst im letzten Augenblick genau vor sich bemerkte. Seal schlug das Schwert des Jungen aus der Hand, der sich, nach dieser Attacke, mit aller Kraft gegen Seal bewegte und ihn somit nach hinten stieß. Dabei verlor Shino sein Gleichgewicht und fiel auf den Boden. Er lag auf dem Rücken, als er Seal weit über sich sah, der mit der Klinge voran auf ihn hinabstürzte. Mist, ich hab' ihn schon wieder nicht gesehen, als er absprang. beschimpfte Shino sich selbst. "Jetzt ist alles aus!", schrie Seal und kam immer näher. Die Zuschauer erstarrten förmlich, als sie sahen, was geschah. Shino lag auf dem Rücken und wie durch ein Wunder glitt sein Schwert, welches zwei Meter weit weg von ihn lag, in seine Hand. Er wehrte die heranstürmende Klinge Seal's ab, stand auf schlug das Breitschwert aus dessen Hand und warf ihn zu Boden. Dann stand Shino aufrecht im Ring und hielt die Klinge seines Schwertes seinem Gegner unter die Nase, der immer noch nicht wusste, was ihn da getroffen hatte. Nach einer Weile bemerkte das Publikum und auch der Ansager, dass der Kampf gelaufen war und fanden ihre Stimmen wieder. Sie jubelten noch etwas unsicher und auch der Kommentar folgte. "Das... das habe ich noch nie gesehen. Der Gewinner ist Shino Bluestone, aber fragen sie mich nicht, wie der Junge das gemacht hat." Shino schob sein Schwert zurück in die Scheide und reichte Seal die Hand und zog ihn daran hoch. Ein schönes Bild. Der Sieger und der Verlierer, der sich tapfer geschlagen hat nebeneinander. Sie hielten die fest umschlossene Hand des Anderen in die Luft. "Du bist wirklich ein guter Kämpfer, Seal", sagte Shino ohne ihn anzusehen. "Was weißt du denn schon?", schrie Seal, löste die Hand von seiner und machte sich zum Rand des Ringes auf. Auf halben Wege jedoch stieß er einen tiefen Schrei aus und fiel wieder auf die Knie und unter heftigen Kopfschmerzen rollte er zuckend über den Boden. Die Sanitäter kamen sofort angesprintet und packten ihn auf eine Trage, die ihn umgehend auf die Krankenstation brachte. Shino ging zu seinen Freunden und wurde von freudestrahlenden Gesichtern empfangen. Er selbst machte sich jedoch Vorwürfe. "Unsinn", sagte Aiva. "Du kannst nichts dafür, dass Seal auf der Station ist. Wenn jemand etwas grob war, dann ja wohl er." "Du hast Recht. Ich sollte mich freuen, dass ich es endlich geschafft habe." "Ich habe eine tolle Idee. Wir gehen in die Mensa und futtern was, bis zur Zeugnisverleihung, na? Gut was?" TJs Vorschlag war wirklich gut, denn alle hatten einen Bärenhunger nach diesen Kämpfen. Wenn es danach ginge, dann musste Sam doppelt soviel essen, wie die anderen. Als TJ ihr das jedoch, sagte hielt sie ihm eine Standpauke darüber, dass sie doch auf ihre tolle Figur achten müsse. "NunhAstdUgEsEhEn, dAssdUOhnEmIchnIchtszUbIEtEnhAst. IchwIlldIrnUnzEIgEn, wAsIchAllEszUtUnvErmAg", sagte diese tödliche Stimme im Kopf des Jungen, der gerade auf der Krankenstation auf einem Bett lag. Seal war an ein Beatmungsgerät angeschlossen worden, weil er nur noch jappste. "DUwIrstsEhEn, AllEswIrdnUrzUdEInEmbEsstEn. DarfIchdIrnUnhElfEn, sEAl?" "Ja", hauchte Seal gegen die Maske, die er über Mund und Nase trug. Der Atem beschlug an dem Plastik und verschwand dann wieder. Er konnte sich nicht bewegen und schloss nun die Augen. Gefolgt von einem kräftigen Aufschrei, den jedoch keiner außer Seal hörte und er wusste nicht mehr, ob er oder diese Stimme, schrie, da sie langsam verschmolzen. Alle Kämpfe waren jetzt vorbei und dort, wo vor einer Weile noch Kämpfe ausgetragen wurden, saßen nun sämtliche Schülerinnen und Schüler und die, die bestanden hatten wurden klassenweise aufgerufen und nahmen von Dean Strongheart ihre Zeugnisse entgegen. Gesetz der Dinge, dass sich alles wiederholt, kamen die Angels auch hier wieder zuletzt an die Reihe. "Ich habe den Angels nicht nur jede Menge beigebracht, sondern habe selbst viel von ihnen gelernt. Es haben leider nur wenige von euch ihren Abschluss gemacht, was aber nicht heißt, dass ich nicht stolz auf euch alle bin. Ihr wart die beste Klasse, die ich jemals hatte und es wird schwer für euere Nachfolger eurem Ruf gerecht zu werden. Ich gehe nach den Punktzahlen von oben nach unten vor. Als erstes habe ich hier: TJ!" TJ flog im förmlich nach vorne und nahm unter heftigem Beifall sein Abschlusszeugnis entgegen, dass er sich so hart erarbeitet hatte. "Dann kommt: Shino Bluestone!" Auch Shino hatte sich tapfer geschlagen, hatte aber nicht damit gerechnet, der zweitbeste zu sein. Hatte ihm dieser kleine Trick, von dem er selbst nicht wusste, wie er ihm gelungen war, diesem Erfolg eingebracht? Er ging nach vorne und nahm ebenfalls sein Zeugnis an sich und stellte sich vorne neben TJ, der ihn ersteinmal an sich drückte und ihm dabei fast den Rücken zerquetschte. Nach einigen Minuten standen auch Ben und Si vor den Schülern und stritten sich wieder einmal. "Aiva Strongheart", rief Dean aus und seine Tochter machte sich zur provisorischen Bühne auf, wobei sie einen tosenden Applaus von TJ, Shino, Ben, Si und auch von Sam erhielt. Die anderen klatschten natürlich auch, aber Freunde tun das immer lautstarker als Andere. Sie stand vor ihrem Vater, griff nach dem Zeugnis sah es an und bekam Tränen in die Augen. Sie fiel ihm in die Arme und weinte vor Freude. "Ich bin so stolz auf dich, Aiva. Ich bin es immer gewesen", sagte ihr Vater. Nachdem auch Aiva bei den anderen stand, meldete sich der Direktor wieder bei den selbigen. "Normalerweise wäre es das jetzt schon, wenn da nicht noch eine junge Dame wäre, die durch ihren vollen Einsatz und ihre innere Stärke sich trotz einem verlorenem Kampf einen Platz an der Spitze gesichert hätte. Ich ruf hiermit Sam Omegis auf!" Sam wusste nicht, was sie sagen sollte, sie rannte nach vorne und fiel Dean ebenfalls um den Hals vor Glück. "Das ist ja mal wieder typisch Frau", kommentierte TJ leise. "Die müssen immer aus allem eine Show machen." Lachen machte sich bei den Absolventen breit und Sam wurde von allen beglückwünscht. "Ich hoffe ihr hattet alle eine schöne Zeit hier am Komplex", sagte der Direktor zu den übrigen, die ihre AP nicht bestanden hatten. "Ihr habt zwar nicht bestanden, aber viel gelernt und ihr werdet bestimmt um so bessere Bürger und werdet ein schönes Leben mit der hier gewonnenen Kenntnis genießen. Alles Gute für die Zukunft." Sie erhoben sich und verließen die Halle so, wie die bestandenen der Klassen schon gegangen waren. Dean ließ seine Absolventen sich noch eine Weile um ihn versammelt. "Ich habe es... nicht geschafft." stöhnte Seal, der anscheinend von allen Ärzten alleingelassen worden war. Sind sie gegangen, oder entfernt worden? "Es gibt nun keinen Grund mehr zu zögern", sagte er anscheinend zu sich selbst, riss sich los und nahm die angesengte Atemmaske ab. Die Halle war nun leer. Einige der Ausbilder waren nur noch dabei, als Direktor Dean sich mit seinen Lieblingsschülern unterhielt. "Ich habe mich wirklich in vielen von euch getäuscht, Leute. Ich hielt euch beide zum Beispiel immer für welche, die sich nur streiten und dabei alles andere verenden lassen", sagte er zu Si und Ben. "Tja, man soll eben vorsichtig mit seinen Urteilen sein", bemerkte Si. Und alle lachten. "Da hat er Recht", ertönte eine Stimme aus dem Nichts. "Es ist gefährlich, wenn man sich mit Leuten anlegt, ohne zu wissen, was es einem kosten könnte." Das Echo verschwand langsam und der Raum schien dunkler zu werden. "Wer ist das? Ich sehe niemanden", sagte Shino und tat einen Schritt nach zurück. "Pass auf, Mann!" kreischte TJ und sprang, um Shino zur Seite zu stoßen. Dabei fing er sich statt Shino einen schwarzen Splitter ein, der die Ausmaße eines kleinen Schwertes hatte. TJ landete auf dem Boden und keuchte vor Schmerz, als er Blut verlor. "TJ! Nein", schrie Sam. Sie und die Anderen eilten zu ihm um ihn zu helfen. "Dummer Smith! Immer muss er sich in den Vordergrund spielen." Nun bekam die Stimme auch eine Gestalt. Es war Seal. Er stand mit geschlossenen Augen, ein hinterhältiges Grinsen aufgesetzt und mit gesenktem Kopf da und begann zu lachen. Immer lauter und lauter. "Du Schwein! Ich bring' dich um du Missgeburt!", schrie Shino und konnte die Tränen nicht länger unterdrücken. Er zog sein Schwert, spurtete zu Seal und zog mit der Klinge über dessen Gesicht und verursachte eine blutige Narbe über seinem rechten Auge. Mit einem mal wurde es hell im Raum und die vier Ausbilder ergriffen Seal, dessen Gesicht nun schon halb blutverschmiert war. "Du glaubst anscheinend immer noch, dass du es mit mir aufnehmen kannst, Bluestone. Aber ich bin stärker als je zuvor." Er öffnete die Augen nun und als er das tat, waren diese schwarz wie Pech und glühten in der unheimlichsten Finsternis, die ein Sterblicher je gesehen hatte. Er streckte die Arme von sich und durch finstere Blitze aus Seals Händen wurden die vier Ausbilder von ihm weggesprengt und waren umgehend tot und lagen in ihrem Blut. "Das ist nicht Seal! Das ist ein Monster", rief Aiva, die immer noch bei TJ hockte. "Doch ich bin es. Ich meine: mein wahres ich. Eigentlich wollte ich nur Shino auslöschen, aber mir kommt da eine viel bessere Idee." Er ließ seine Fingerknochen knacken, indem er mit der einen die andere Hand drückte. "Ich schlage dir ein Spielchen vor, Shino. Fange mich. Ich wette du stirbst schneller als dein Freund. Und bring ruhig noch jemanden mit. Dann kann ich diese zuerst töten. Ja, ich werde alle ausradieren, die dir lieb und teuer sind und dann wirst du von selbst zu mir gekrochen kommen und darum betteln, dass ich dich erlöse. Wir sehen uns auf Fylgia, Bluestone." Mit der letzten Silbe schlug er seinen Mantel um seinen Körper und schwebte ein Stück empor und verschwand in einer Wolke aus Finsternis. Es wurde wieder völlig hell in der Halle, die einen Moment lang die Luft angehalten hatte und diese Tat des Schreckens zu ertragen versuchte. Alle waren nun bei TJ und die Ärzte waren schon verständigt worden. Da er nicht transportfähig war, mussten die Ärzte alle nötigen Geräte holen. Und das konnte dauern. "Halte durch, Kumpel. Das kriegen wir schon wieder hin", sagte Ben, der sich dessen, was er sagte nicht ganz sicher war. Die Scherbe steckte tief in seiner Lunge und gab summende Geräusche von sich. Es klang so, als habe der Tod persönlich ein kleines Liedchen angestimmt. Ein mysteriöses Flackern ging von ihr aus und das machte die Sache für TJ anscheinend noch gefährlicher. "Shino." haucht Thomas. "Ich bin hier, TJ. Keine Angst." "Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich habe ihn gesehen. Seal ist der Tod. Oder so etwas in der Richtung." Er hustete und spuckte dabei Blut. Dean, Ben und Si rannten los, um den Ärzten Feuer unterm Hintern zu machen. "Red' nicht so einen Unsinn. Wir werden ihn suchen und ihn dafür bezahlen lassen - wir Beide." Shino hielt TJs Hand und merkte, wie sie zitterte. Aiva und Sam konnten nichts mehr sagen. Sie waren zu tiefst beunruhigt. "Es ist zu spät. Du musst mir schwören, dass du Drager tötest. Er ist zu gefährlich, um frei rumzulaufen... hier, nimm das." Er drückte ihm das Band seiner Mutter, das er von seinem Arm gelöst hatte, in die Hand. "Versprich es mir, Shino!" forderte TJ und spuckte noch mehr Blut auf den Boden. "Ich schwöre dir bei meiner Ehre, dass Seal sterben wird. Durch meine Hand. Er soll in der Hölle bis in alle Ewigkeit leiden", schwor Shino. "Ich werde dich und euch alle echt vermissen... Denkt an mich... und nicht vergessen: Ich... war der beste von allen." Er lächelte und nachdem seine letzten Worte verhallten, spürte Shino, wie TJs Hand schlaff wurde. TJ war tot. Shino drückte die Hand seines besten Freundes fest an sich und legte sie dann auf den leblosen Körper. Das Band in der anderen Hand haltend, stand er mit gesenktem Blick auf. Aiva und Sam, die in Tränen ausgebrochen waren und die Anderen, die wieder da waren und sahen, dass jede Hilfe zu spät kam, bemerkte er gar nicht. Vor seinem inneren Auge spielte sich die ganze Szene wieder und wieder und wieder ab. "Warum?" kam es still über seine Lippen. "Warum?" nun schon lauter. "WARUM??", schrie er und brach zusammen. Dean kam zu ihm und half ihm auf, während die Sanitäter die Leiche wegtrugen. "Was geschehen ist, ist geschehen. Es hilft niemandem, wenn du dir jetzt etwas antun würdest. Hörst du? Mach nichts dummes", warnte Aivas Vater. "Ich werde mir nichts antun", knurrte er. "Aber dieses Monster werde ich über die Klinge springen lassen. Ich werde mich rächen", schrie Shino wieder. "Du willst ihm hinterher? Dann komme ich mit dir", sagte Aiva. "Nein, Aiva. Das werde ich dir nicht gestatten. Er sagte, er würde erst Shino's Begleiter umbringen", sagte Dean gebieterisch. "Du bist immer noch meine Tochter und solange das so ist, wirst du dich nicht in Gefahr begeben." "Aber warum habe ich mich denn hier so abgeschuftet? Ich wollte, dass du siehst, dass ich kein kleines Mädchen mehr bin und dass ich auf mich alleine aufpassen kann. Ich habe das hier nur für dich gemacht und deshalb lässt du mich bitte auch meine Mission erfüllen." "Deine Mission? Es ist ja noch nicht einmal Shinos Mission. Er ist zwar ein außergewöhnlich guter Kämpfer, aber ich werde doch kein Himmelfahrtskommando unterstützen. Nie im Leben." "Das brauchen sie auch nicht Direktor", sagte Shino, der sich nun schon etwas beruhigter anhörte. "Wir sind jetzt Söldner und kämpfen für das Gute. Und da Seal eine ernstzunehmende Bedrohung ist, ist es meine Pflicht ihn unschädlich zu machen. Was Aiva anbetrifft muss ich ihnen Recht geben. Aber sie ist genauso betroffen und ich verspreche, dass, wenn Sie Aiva mit mir ziehen lassen, dass ihr nichts geschehen wird." Er nahm Haltung an. Dean wusste, dass der Junge es ernst meinte, dafür kannte er ihn nun schon zu lange, um anzunehmen, es sei nur so eine fixe Idee. "Shino Bluestone. Du haftest von nun an mit deinem Leben für Aiva, ist das verstanden? Ich lasse euch Beide nur schweren Herzens gehen, aber ich glaube tief in meinem Inneren, dass es richtig ist. Ich werde alles arrangieren. Morgen früh um zehn seit ihr dann bitte abmarschfertig in meinem Büro. Weggetreten." Sie hoben ihre Hände an die Stirn und erwiesen ihm einen militärischen Gruß. Die anderen wären gerne auch mitgekommen, aber Shino verbat es ihnen. Er wollte nicht, dass sich noch mehr von seinen Freunden in Gefahr begeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)