Sekaiga Owaru made wa von abgemeldet (don't be this way Hisashi-kun) ================================================================================ Kapitel 26: If you could read my mind ------------------------------------- Am frühen Abend war es tatsächlich kühl genug geworden, ohne Angst vor Kreislaufzusammenbrüchen ins Freie zu gehen. Ryota überprüfte noch kurz den halt seiner Frisur, bevor er seinen Schulranzen nahm, um den Weg nach Hause zu bestreiten. Was war der Plan? Zuerst würde er nach Hause gehen, sich nochmal striegeln und dann auf zum Kino. Um 20 Uhr wollte er sich mit Ayako dort treffen. Bloss, was sollte er anziehen? Eher locker-cool oder stylisch gepflegt? Keine leichte Sache, zumal er eigentlich keinen blassen Schimmer hatte, auf was Ayako stand. Er hätte sie ja fragen können, aber das wäre uncool gewesen und hätte ihn als Idioten da stehen lassen und das war nun wirklich das letzte was er wollte. In seiner unnachahmlichen Art hatte er sich Informationen über das Kinoprogramm heute abend besorgt und es lief sogar ein Horrorfilm. Glück gehabt, war es doch eine Binsenweisheit, dass Horror die beste Entschuldigung für ein Mädchen war, sich an ihren Begleiter zu klammern und.... "Aya-Chan...." sabberte Ryota, als er sich vor sienem geistigen Auge ausmalte, was darauf wohl folgen würde. "Ja, bitte?" Ryota machte einen Satz, direkt in die Wand neben ihm, als er Ayakos Stimme hinter sich hörte, was seiner Nase ein unangenehm knirschendes Geräusch entlockte. "Autsch." Ayako kniff grinsend die Augen zusammen. Er war so niedlich, wenn er verliebt war. Ja, sie wusste es. Natürlich. Nur eine absolute Idiotin hätte nicht seine begehrlichen Blicke auf ihren sämtlichen Körperteilen bemerkt und sein ständiges Sabbern,. wenn sie sich in seiner Nähe aufhielt. Sie zog ihn von der Wand ab. Er war so unerfahren. Man musste ihn wohl and er Hand nehmen. Als Kogure pfeifend um die Ecke zu seinem Haus bog, bot sich ihm der ungewohnte Anblick, dass jemand bereits auf ihn wartete. Rukawa. Kogure durchschoss kurz der Gedanke, dass Kaede alle Zeugen seines gestrigen Ausbruches beseitigen wollte, aber das wäre eher die Art gewesen, nach der Sakuragi handelte. Rukawa war für so etwas viel zu cool. Hoffte Kogure zumindest. Blieb immer noch die Frage, was er eigentlich wollte. "Hallo?" Kogure stellte unbefriedigt fest, dass Rukawa mit offenen Augen eingeschlafen war "HALLOOOOHO?!" "Uh..wie ?" Kaede starrte kurz umher, als wäre er in einer völlig fremden Welt aufgewacht und sah dann etwas nach unten, direkt in Kogures Gesicht "Ach so, du. Wir müssen reden." "Um was geht es denn schon wieder?" seufzte Megane-kun und liess die Schultern sinken. Möglicherweise war es Zufall, aber immer, wenn dieser Satz in den letzten Tagen aufgetaucht war, war irgendetwas sehr Unangenehmes für Kogure dabei herausgekommen. Und heute war der erste Tag seit Wochen ohne Schicksalsschläge. Also war Kogure verständlicherweise etwas resigniert. "Was ist denn?" fragte Rukawa erstaunt, als er Kogures unwilliges Gesicht bemerkte. "Nichts, schiess los......." Kogure schob sich seine Brille mit dem Zeigefinger weiter auf die Nase zurück "Was gibt's? Wo drückt der Schuh?" "Du hängst zu lange mit Sakuragi rum, wenn du schon seine Sprüche kopierst...." murmelte Rukawa. "Ich...hab sie nur aufgeschnappt....." kicherte Kogure nervös. "Was auch immer......" Rukawa sah ihn misstrauisch an "Es geht um Mitsui." "Was?!" schrie Kogure lauter als er wollte "Was...was...was ist los mit Mitsui? Du hast ihn doch nicht etwa schon wieder....?" "..Verprügelt? Nein, ich hätte es tun sollen, aber....., nein." Rukawa bohrte sich mit dem kleinen Finger der linken hand im Ohr "Was ich sagen wollte ist: Er ist eifersüchtig auf uns." "Bitte??" Kogure fiel die Kinnlade herunter "Wieso dass denn?" "Hat uns gestern wohl gesehen und die falschen Schlüsse gezogen. Ich tippe auf Hirntumor." Rukawa packte ein Sandwich aus seiner Tasche aus und ass erst einmal. Er war offenbar der Meinung, alles wichtige gesagt zu haben. "Rukawa........" Kogure tippte ihm auf die Brust,was den Grösseren aber nicht zu stören schien "Rukawa, was war? Jetzt sag doch!" "Ich esse." Rukawa sah ihn nicht einmal an "Soviel Zeit muss sein." "Du bist doch....." Kogure hätte sich die Haare gerauft, aber er hatte genug damit zu tun, den Drang, Rukawa sein bescheuertes Sandwich ins Gesicht zu werfen, zu unterdrücken "Mach den Mund auf, Mensch!" "Naja....." nuschelte Rukawa während er kaute. "Schluck bitte erstmal runter." Kogure drehte sich angwidert weg. Rukawa schluckte, verschluckte sich und nahm in einem Anfall von Atemnot eine Flasche mit undefinierbarer, übelriechender Flüssigkeit aus seinem Ranzen, die er schnell hinunterkippte. "Was war das denn?" Kogure sah ihn zweifelnd-verzweifelt an. "Kühlwasser." Rukawa wischte sich den Mund ab und legte die Flasche zurück "Hab ich aus dem Roller von Sakuragis Kumpel geklaut. Ist gesund, hab ich gelesen." "Du meinst destilliertes Wasser, Rukawa." Kogure massierte seine Schläfen. war es möglich, dass Hanamichis Dummheit sexuell übertragbar war? "Möglich." Rukawa ass weiter. "Rukawa................" Kogure verlor langsam die Geduld "Was war jetzt mit Mitsui??" "Ach ja, er is eifersüchtig und hat mich bedroht. Er empfindet offenbar doch was für dich." Rukawa schluckte runter "Wenn du mich fragst, ist er einfach unsicher." Er stieg auf sein Fahrrad und fuhr ohne ein Abschiedswort dem völlig zerfahren aussehendem Kogure davon. "Was?" Kogure fühlte seine Knie schwach werden. "Er empfindet für mich etwas? Warum? WARUM?" Er liess sich zu Boden sinken, unfähig, das Gewicht seines Schicksals weiter auf den Schultern zu tragen. Ryota sah sich misstrauisch im Spiegel an. Irgendetwas fehlte. Er hatte nochmal ein paar Liegestütze gemacht, um breitschultriger zu wirken und seine Frisur überprüft. Aber irgend etwas fehlte noch. Das war es! Er hatte vergessen, sich die Zähne zu putzen! Er holte es sofort nach und schaffte es sogar, ohne einen Kleks Zahnpasta auf sein Shirt zu sauen. Das musste ein Omen sein. Ja, er fühlte es, heute war SEIN tag, so wie in der Gilette Werbung, da war er sich tausenprozentig sicher. Mit stolz geschwellter Brust warf er sich in seine Turnschuhe und ging zum Kino. Aber natürlich nicht zu schnell, das hätte ihn zum Schwitzen und Müffeln gebracht. Alles musste perfekt sein. Andere hätten sein Vorgehen neurotisch genannt, aber das Date bis ins kleinste Detail zu planen hatte ihm einen riesen Spass bereitet. Sogar an Kondome hatte er gedacht. Nun konnte kimmen,was da wollte. Als er am Kino ankam, sah er sie schon von weitem: Sonnebrille, Minirock, knappes Oberteil. Er wischte sich den Sabber weg und versuchte, möglichst cool zu wirken. "Na Kleines? Auf wen warten wir denn?" fraget er, als er sich ganz lässig leicht seitwärts hinter sie stellte. "Noch so ein Spruch, Leistenbr..... ach, du bist es." Ayakos erschreckend rauflustiger Blick verwandelte sich in ihr typisches Lächeln, als sie hin erkannnte "Na, alles klar?" "Äh......" Ryota, noch erschreckt von ihrem Blick, rang mit dne richtigen Worten "Klar!" Und so gingen sie schwatzend ins KIno. Der Film war grässlich. Es handelte sich um das Remake von Ryotas Alptraum-Horrorfilm, der ihm bereits als Kind schlaflose Nächte bereitet hatte. Und so hing er eher an Ayako als umgekehrt, während sich die Zombies an die schlafende Heldin hermachten. "Oh Mann, was wird das den?" Ayako stopfte das Popcorn nur so in sich hinein "Wach auf, du blöde Schnalle, der atmet dir doch schon ins Ohr!" "Nicht die Szenen beschreiben, Aya-Chan!" wimmerte Ryota und klammerte sich an ihren erstaunlich harten Oberarm. "Ey, ey, was is das denn? Die Titten sin ja wohl falsch!" brüllte Ayako und warf Popcorn Richtung Leinwand. Sie hatte heute abend etwas sehr..... maskulines an sich. Das wollte Ryota gar nicht gefallen. Der einzige Lichtblick war die Hoffnung, dass sich auch im Bett die Führung übernahm. Das Wort mit den zwei "T" liess ihn reflexartig auf das Bild starren, jedoch hatte Ayako nicht von den Attributen der gut gebauten Hauptdarstellerin gesprochen, sondern von einer Zombiedame. "ARGH!" brüllte Ryota. "Hey, du wirst doch nicht etwa ohnmächtig, Ryota?" grinste Ayako und verwuschelte ihm die Haare "Wie wärs wenn wir danach einen trinken gehen?" "Klar, Aya-Chan, alles was du willst...." Wann war er eigentlich ihr Uke geworden? Diese Frage stellte er sich noch oft an jenem Abend, zum Beispiel, als sie in einem sehr obskuren Viertel waren und in eine billige Kaschemme gingen. "Meine Stammkneipe, keine Angst, die tun dir nichts." grinste Ayako, als Ryota die Dominas und Lederboys im Hintergrund entsetzt ansah "Die sind freundlicher als sie aussehen." "NOCH freundlicher?" maulte Ryota und sah ihr ungläubig zu, wie sie einen Whiskey nach dem anderen ihre wohlgeformte Kehle herunterlaufen liess. "Mitsui! MITSUI!!!" Hisashi drehte sich erstaunt um. So spät in der City hätte er keinen erwartet,den er kannte, zumal er sich in einer besseren Gegend herumtrieb als die, in der Tetsuo und seine Gang verkehrten. "Kogure?" Mitsui sah ihn geschockt an. "Ich...hah....ha....." Kogure keuchte sich einen ab, als er vor seinem Freund stand "Ich hab dich gesucht........Ich muss mit dir reden...." Mitsui beugte sich zu ihm herunter. "Atme erstmal tief durch, um was geht es denn?" "Ich hab nichts mit Rukawa!" schrie Kogure mit zusammengekniffenen Augen. "Was is los?" Mitsuis Augen verengten sich zu schlitzen "Hat er gelabert?" "Mitsui, versteh mich doch...." Kogure sah ihn mit feuchten Augen an "ich..." "Du musst nichts sagen, ich versteh dich ganz gut." Mitsui drehte ihm den Rücken zu und seufzte "Du bist verzweifelt, weil ich nicht...." "Mitsui!" Kogure riss ihn an der Schulter herum "Glaub mir doch!" "Ich hab gesehen wie du mit ihm ins ein Haus gegangen bist, verdammt nochmal!" Mitsui fühlte selbst die Tränen hochsteigen und sein Herz stach unanagenehm "Verdammt nochmal, wie soll ich dir glauben, dass da nichts lief?" "Ich hab ihn nur nach Hause gebracht, er konnte nicht mehr laufen!" "Ach ja? Du weisst doch, dass er alles fickt, was bei drei nicht auf nem Baum ist!" Mitsui riss sich los "Sorry, aber das nehm ich dir nicht ab!" "Du...du Vollidiot!" Kogure schluchzte wie ein kleines Mädchen "Wie kannst du so etwas von mir denken?" Er sah Mitsui an und die Tränen liefen seine Wangen herunter "Wie kannst du mir so etwas zutrauen?" Ein leichter Sommerregen setzte ein und durchnässte die beiden. "Ich weiss nicht mehr was ich denken soll." Mitsui fuhr sich durch die nassen Haare aber schaffte es nur, sein Gesicht noch weiter mit Regenwasser zu benässen "Sag du es mir." "Glaub mir doch einfach, verdammt!" Kogures Tränen vermischten sich mit dem Regen bis man nicht mehr sagen konnte, was sein Gesicht mehr mit Tropfen bedeckte. "Kann ich nicht." Mitsui zuckte die Schultern und sah gen Himmel um nicht selber losheulen zu müssen. Er musste der Starke sein, hier und jetzt. "Warum? Warum tust du das?" Kogure packte ihn am Kragen und sah für einen Moment aus, als würde er zuschlagen "Du Mistkerl! Erst lässt du mich hängen und dann erwartest du dass ich angekrochen komme?" Er sah Mitsui nicht einmal ausholen. Er spürte nur dass er eine Ohrfeige kassierte, die seine linke Gesichtshälfte taub werden liess. Der Regen verschluckte das Geräusch mit seinem Rauschen, es war fast unnatürlich laut, als wollte es von der Szene zwischen den Beiden ablenken. "Red nicht so mit mir, du Flittchen!" knurrte Mitsui. Kogure sah ihn ungläubig an. Er befühlte seine geschwollene Wange. Der Regen hatte sie beide bis auf die Haut durchnässt. Kogure drehte sich um und lief. Er wollte weg. Einfach weg von diesem schrecklichen Menschen. "Warum habe ich das getan?" Mitsui stand alleine im Regen und hörte nur das Rauschen der Wassertropfen. Er hoffte, der Regen würde ihn reinwaschen und ihn die letzten fünf Minuten vergessen lassen. Doch er tat nichts dergeleichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)