1971 von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Meetings and Hair ---------------------------- Zauberer und Hexen drängten sich auf Gleis neun drei viertel, Eu-len fiepten, Frösche quakten, und einige entlaufene Ratten schlän-gelten sich durch die Fußpaare. Es war also schon laut genug ohne das weiteres Geschrei, welches gleich über das Gleis donnern soll-te. »Bye, Mum« » Was schaust du denn so Sirius?! « Mrs. Black hatte eine sehr laute Stimme, die im Moment sehr zornig klang, was wohl der Grund dafür war, dass alle in ihrer näheren Umge-bung aufschauten. Doch sie selbst schien nichts zu merken. »Halt deinen Kopf hoch, Junge! Du bist ein Black und solltest sie es merken lassen« Bei diesen Worten warf sie einem jungen, rothaa-rigen Mädchen mit leuchtend grünen Augen einen eher angewi-derten Blick zu und murmelte »Das wir uns mit so was rumschla-gen müssen....« Sie merkte erst jetzt, da sie nun ruhig war, dass um sie herum Stille herrschte. Was starrten sie alle so an? Ihre Grübeleien wurden unterbrochen als sie verärgert feststellen musste, dass ihr Sohn nicht mehr da stand wo er noch vor einigen Augenblicken gewesen war. Ohne noch einmal nachzuschauen, wo genau er denn war, drehte sich Mrs. Black um und verschwand hinter dem Tor. Einige Meter weiter verabschiedete sich James Potter von seinen Eltern. » Mum! Nicht hier! « James wehrte sich vehement gegen ihre Küsse. » Wir werden dich vermissen, Schatz. Ich hoffe, dass es dir so gut ergehen wird wie uns damals« Und bevor James etwas sagen konnte hatte sie ihm schon einen Schmatzer auf die Wange gedrückt. »Bestimmt« , antwortete Ja-mes abwesend, denn schon war ihm ein komischer Junge aufgefal-len, der nur ein Stückchen von ihm entfernt stand. Dieser Junge hatte fettiges, schwarzes Haar und einen so tiefen Ausdruck von Hass in seinen schwarzen, kalten Augen, dass James sich nicht vorstellen konnte, dass irgendjemand solch einen Hass gegenüber einer anderen Person empfinden konnte. Bedrückt folgte er dem Blick des Jungen, der, wie es schien, auf ein sehr hübsches Mäd-chen mit roten Haaren und wunderschönen grünen Augen gerich-tet war. James konnte es nicht glauben. Wieso? Doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Die Eltern des Mädchens wa-ren wohl, nach ihrer Kleidung zu schließen, Muggel, und dann musste der Junge mit den fettigen Haaren wohl so ein aufgeblase-ner, Muggel - hassender, reinblütiger Zauberer sein. James wusste, dass es solche Zauberer gab, aber er hatte noch nie mit so einem gesprochen. Er wünschte der Junge würde nur etwas Provozie-rendes tun, dann würde er ihm mal seine Meinung sagen. James' Blick war bald wieder auf den Zaubererjungen gerichtet und ohne Vorwarnung schaute ihm der Junge plötzlich in die Augen, mit exakt dem gleichen Hass in ihnen wie vorhin. Erst als James den Blick abwendete merkte er, dass seine Gesichtsmuskeln absolut verzogen waren und er einen ähnlich starken Blick der Ablehnung getragen hatte als er in die Augen des Jungen geschaut hatte. Er brachte sein Gepäck schon einmal in ein freies Zugabteil und kam dann noch einmal raus um mit seinen Eltern zu warten bis der Schaffner die Türen zu machte. Noch immer am verabschieden waren sich ein kleiner, etwas dickerer Junge, der nach seinem Zit-tern zu schließen Angst davor hatte mindestens ein halbes Jahr von seinen Eltern getrennt zu sein. Sirius sah diesen Jungen durch das Fenster in seinem Abteil zittern und fragte sich, wie jemand bloß bei seinen Eltern bleiben wollte. »Nun ja«, dachte sich Sirius »vielleicht mögen seine Eltern ihn ja so sehr und haben ihn so ver-muttert, dass er nichts mehr alleine machen kann« Sirius schnaubte kurz verbittert auf und blickte dann weg, das wollte er nicht sehen. Er jedenfalls war froh, dass er das ganze kranke Ge-habe seiner Familie jetzt los war. Das Verfluchen von Mug-gelstämmigen, die schwarze Zauberei, der Stolz und die Arroganz die seine ganze Familie innehatte; das war schon immer eine Welle des Konfliktes gewesen. Er hatte einfach nicht verstehen wollen, was so toll daran war reinblütig zu sein und was so schlimm daran war, wenn man es nicht war. Seine Eltern hatten ihn nie zufrie-denlassen wollen, obwohl sie ihn schon längst aufgegeben hatten, aber Sturheit war eine der hervortretenden Eigenschaften der Blacks, sie lag auch in seinen Genen. Aber sollte er nach Slytherin kommen, wie alle seine anderen Verwandten, würde ihm der Spaß an der Schule schnell vergehen. Die einzige Hoffnung, die ihn im Zug hielt war die, dass er nicht unbedingt nach Slytherin kommen musste. Alles kotzte ihn an, und er hoffte der Hut würde das mer-ken und ihn in ein anderes Haus stecken. Er traute sich wieder aus dem Fenster zu schauen und sah diesmal, an dem zitternden Jun-gen vorbei, einen schlanken Jungen, der sehr ernsthaft drein blick-te und seine Mutter umarmte. Der Junge schien sehr schwach und ausgezehrt und schien niemandem der anderen Schüler in die Au-gen blicken zu können. Sirius wunderte sich, was dem Jungen pas-siert war, dass er so ernsthaft war. Gleichzeitig fiel im auf, dass er nicht der einzige war der diesen Jungen beobachtete. Ein Junge mit rabenschwarzen, in alle Richtungen abstehendes Haar schien genauso nachdenklich zu sein wie er selbst und ohne es geschafft zu haben rechtzeitig weg zu schauen sah ihm der Junge direkt ihn die Augen. Nach nur einem Moment lächelte der Junge Sirius zu, und ohne darüber nach zu denken lächelte Sirius zurück. Der Schaffner ging mit seiner Pfeife umher und die letzten Schü-ler stürmten in den Zug. Der ernsthaft aussehende Junge stand plötzlich vor dem Abteil in dem Sirius alleine saß. Es schien als wollte er fragen ob er sich setzen dürfte, bekam aber kein Wort raus. Sirius glaubte der Junge sei schüchtern also sagte er »Möch-test du dich setzten?« Der Junge sah dankbar aus und setzte sich gegenüber von Sirius ans Fenster. Sie sprachen kein Wort, bis ein Kopf mit schwarzem, verwuscheltem Haar ins Abteil schaute. » Hi! « sagte James und strahlte Sirius an, lächelte aber auch dem anderen Jungen zu. »Ihr scheint ja noch viel Platz zu haben, hättet ihr ein Problem, wenn ich mich zu euch setzten würde?« Sirius starrte ihn an. Er hatte selten einen so fröhlichen Menschen gese-hen, besonders da der Junge ja keinen ernsthaften Grund hatte so fröhlich zu sein, nur den Beginn der Schule. Sirius' Gedanken mussten sich wohl deutlich auf seinem Gesicht zeigen, denn der schwarzhaarige Junge fragte in besorgtem Ton »Ist alles okay mit dir?« Sirius, dem gerade auffiel, wie absurd es war sich über so et-was Gedanken zu machen, musste lachen. »Oh, ja mir geht's gut. Tschuldigung. War nur in Gedanken« Er lächelte den Jungen an. »Setzt dich doch« »Also« sagte James erwartungsvoll und rieb sich die Hände. »Wie heißt ihr beiden?« »Sirius Black, hi«, sagte Si-rius, ein Grinsen auf dem Gesicht. »Und du?« fragte erneut James. »Remus Lupin« sagte der so ernst aussehende Junge schüchtern. »Okay, und ich bin James Potter. Nett euch kennen zu lernen Leute.« Er strahlte in die Runde. »Und, freut ihr euch? Auf Hog-warts mein' ich« Lupin nickte eifrig aber Sirius blieb stumm »Ach komm Sirius. Freust du dich etwa nicht?« »Na ja.....schon« , sagte Sirius und zwang ein Grinsen auf sein Gesicht. Eigentlich hatte er Angst. Die beiden, besonders James schienen tolle Leute zu sein. »Was glaubt ihr in welches Haus ihr kommt?« plapperte James weiter. »Also ich persönlich könnt nicht sagen in welches, aber ehrlich gesagt möchte ich entweder nach Ravenclaw oder nach Gryffindor. Hufflepuff ist wohl eher was für Flaschen; nach dem was ich gehört hab, jedenfalls. Falls also einer von euch nachher dort landen sollte könnt ihr mir für meine vorlaute Fresse eine reinhauen. Und Slytherin kommt nicht in Frage. Wenn die mich da reinstecken wollen gehe ich lieber wieder nach Hause. Also, was ist mit euch?« Lupin schaute kurz in Sirius' Richtung und sag-te dann »Also ehrlich gesagt bin ich froh, wenn sie mich über-haupt wo reinstecken« James schaute ihn an als würde dieser ihn vergackeiern. »Keine Angst, wenn die solche Babys reinlassen wie der Typ der vorhin draußen stand. Habt ihr den gesehen? Der hat sich ja fast in die Hosen gemacht. Jedenfalls bist du dann unter der Elite Mann!« James strahlte Remus an, was diesen wohl auf-baute und er schließlich meinte »Also, ehrlich gesagt würde ich ja echt am liebsten nach Gryffindor, wisst ihr, aber ich denke die werden mich wohl am wahrscheinlichsten nach Hufflepuff schi-cken« Von dem was James bis jetzt von Remus mitgekriegt hatte, war er sich ziemlich sicher, dass Remus nach Hufflepuff kommen würde, aber er mochte ihn und sagte deshalb etwas, was ihn auf-bauen sollte »In tiefen Wassern schlummern oft die schlimmsten Gefahren. Und ich bin mir sicher, dass in dir noch was Mächtiges steckt. Und selbst wenn« James schien nicht zu merken, dass seine letzten Worte Remus geschockt hatten, doch Remus riss sich auch schnell wieder zusammen. »du nach Hufflepuff kommen solltest, dann hör' bitte nicht auf mein Gelaber, denn in Wirklichkeit sind die Hufflepuffianer tolle, ehrliche und sehr gutmütige Menschen. Nicht ganz so egoistisch wie die Gryffindors« Bei seinem letzten Kommentar konnte sich James das Grinsen nicht verkneifen. Schließlich wendete er sich wieder Sirius zu »Also, jetzt bist du dran«. Sirius war sich nicht sicher was er sagen sollte. Er wollte keine Freundschaft entstehen lassen, wenn sie nachher durch ihre Häuser sowieso zu Feinden würden. »Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung« »Echt nicht?« drängte James und er hatte das Gefühl, dass Sirius nicht ganz die Wahrheit sagte wollte ihn aber nicht wei-ter drängen. Sirius schüttelte nur den Kopf. »Und was hoffst du wo du rein kommst?« »Alles bloß nicht Slytherin« Sagte Sirius mit saurer Miene. »Absolut verständlich« meinte James mit verständnisvoller Miene. »Aber da stecken sie dich nicht rein, dafür scheinst du mir ein zu ehrlicher Kerl zu sein. Was meinst du Remus?« »Absolut der gleichen Meinung« Und wie sie da beide vor Sirius saßen und ihn angrinsten ohne zu wissen was er war, hatte er sie schon lieb gewonnen und wusste, dass er noch nie zwei so gute Freunde gehabt hatte. »Hey, lasst uns ein wenig Spaß haben« »Was sollen wir denn tun?« antwortete Remus. »Ein bisschen den Zauberstab einüben, würde ich sagen« und James Grinsen wurde mit jedem Wort breiter. »Mein Onkel hat mir einen einfachen Spruch gezeigt mit dem man sich die Zeit im Zug echt gut vertreiben kann« James hob seinen Zauberstab und zielte auf Sirius Kopf. Dieser möchte James echt nett finden aber das hier ging eindeutig zu weit. Schließlich wusste er noch nicht einmal wie oft dieser Typ einen Zauberstab schon benutzt hatte und zog deshalb sein Kopf schnellstmöglich ein. »Mensch Sirius! Hab doch keine Angst, das tut nicht weh! Calvescere!« Im ersten Moment erschrocken konnte sich James danach vor Lachen nicht mehr halten, Remus war aber im ersten Moment noch zu geschockt, dass Sirius' Kopf nun aussah wie ein Ei, als das er hätte lachen können. Sirius strich sich selbst langsam über den nun kahlen Schädel, ihm war nicht entgangen, dass nun alle seine schönen, langen, schwarzen Haare weg waren. Aber bei der Vorstellung wie er selbst wohl aussehen musste, brach auch aus Sirius ein ungläubiges Lachen heraus und letztendlich, ein wenig vom Schock erholt, stimmte auch Remus mit in das Lachen ein. Den Spruch vollführten sie auch bei Remus und James. Doch nachdem sie ausgiebig gelacht hatten, wollten sie, dass James die Haare wieder wachsen lies, doch der meinte, sein Onkel hätte ihm keinen anderen Spruch gesagt. Noch immer am lachen und kichern meinte Remus »Na komm schon James, wir wollen doch nicht bei der Eröffnungsfeier mit Glatzen auftauchen« »Ja, da rutscht uns vielleicht der Hut vom Kopf« und Sirius brach nur durch die bloße Vorstellung an so ein Ereignis in einen neuen Lachanfall aus. »Ich hab dir doch gesagt mein Onkel hat mir keinen Gegenspruch gesagt« Sirius kicherte noch einmal, aber beim Anblick von James versteinerte sich sein Gesicht. »Du...du, ...du hast ...keinen... Gegenspruch?« Sirius und Remus starrten James wie vom Donner gerührt an. »Du verarschst uns doch.....Ich werd doch nicht den Hut auf meine Glatze tun. Wenn du mir nicht gleich den Gegenspruch gibst dann tu ich dir weh« Sirius Stimme ist mit jedem Wort leiser geworden, und jeder der ihn gekannt hätte ihm nun alles gesagt was er wüsste, nicht aber James. »Uuh, jetzt hab ich aber Angst!« Er fand das alles offensichtlich sehr witzig. »James...« sagte Sirius mit einem Knurren, dass ausdrücklich sagte, dass er es ernst meinte und selbst James ein wenig Angst machte. »Okay, okay. Crines, Crines, Crines« Er richtete den Zauberstab zuerst auf Sirius, dann Remus, dann sich selbst und die Haare wuchsen im Eiltempo wieder nach. Sirius hatte seinen Zauberstab so schnell herausgezogen, dass keiner sich auch nur rühren konnte. »Caesaries virescere! Beschwer dich nicht, das hast du dir selbst eingebrockt!« James', in alle Richtungen abstehendes Haar, war auf einmal knallgrün und gelockt. Alle mussten so lachen wie noch nie. »Der Spruch ist gut Sirius!« sagte James beeindruckt. »Machst du's jetzt weg, bitte?« Doch der Blick von Sirius sagte alles. »Die willst du mir doch nicht dranlassen?!« Während Panik in James aufstieg, wirkte Sirius immer zufriedener mit sich selbst. »Okay, ich lass deine Haare wieder normal werden, wenn du versprichst, dass du uns, mir, nie wieder so eine Angst einjagst« Jetzt lachte Sirius wieder, und die beiden anderen mit ihm. »Okay« sagte James. »Hattest du echt Angst so in die Schule zu müssen?« »Hast du etwa keine Angst mit den grünen Löckchen in die Eingangshalle marschieren zu müssen, wo dich jeder mit diesen Haaren sehen und in Erinnerung behalten würde?« »Ich weiß ja, dass du meine Haare wieder normal machst« Sagte James, doch man hörte leise Unsicherheit in seiner Stimme mitschwanken. »Sei dir da mal nicht so sicher...« »Sirius..« »Jaaa?« fragte Sirius mit seinem unschuldigs-ten Blick einer Stimme die schon etwas zu süß war. »Gib einfach zu, dass du Angst hast so in die Schüle gehen zu müssen und ich mach sie wieder normal« Sirius grinste, denn er wusste genau, ob-wohl er nicht wusste woher, denn er kannte James ja noch nicht wirklich, dass James ein Problem damit hatte seine Angst zu-zugeben. »Ich höre« sagte Sirius in leicht provozierendem Ton. »Nagut....ich habe wirklichen Schiss mit den Haaren in die Schule zu müssen und jetzt zauber' endlich dieses Gewächs von meinem Kopf runter« Offensichtlich fühlte er sich höchst unwohl in seiner Haut. »Das war alles was ich wissen wollte« strahlte Sirius. »Crines reddo«. Kapitel 2: Hogwarts ------------------- Die Zeit verging schnell. Die neu gefundenen Freunde lachten und scherzten, und Remus, das zeigte sich schnell war vielleicht ernsthafter als die andern beiden, konnte aber genau so frech und ausgelassen sein. Als die Hexe mit dem Essenswagen kam nahmen sie von allem etwas, und teilten es nachher auf. Mit den Kuchen waren sie nun fertig und machten sich gerade einen Spaß daraus mit geschlossenen Augen jeweils eine von Bertie Botts Bohnen je-der Geschmacksrichtung aus der Tüte zu nehmen und den ande-ren zu sagen nach was sie schmeckte. Ein ekelhaft witziger Spaß. Es war ja eigentlich so schon spannend, weil eine Kaffeefarbene Bohne nach Kaffee, aber auch nach zig anderen Dingen schme-cken konnte. Und mit geschlossenen Augen konnte man verdäch-tig aussehenden Bohnen nicht ausweichen. Remus spie den Rest einer gelblich-braunen Bohne aus und zog eine Grimasse als hätte er gerade ein halbes Dutzend Zitronen im Mund. »Galle, würd' ich sagen« meinte er nachdem er den Geschmack mit etwa einem halben Liter Kürbissaft abgetötet hatte. »Urgh!« antworteten Ja-mes und Sirius auf diese Eröffnung, mussten aber trotz dieser e-kelhaften Vorstellung lachen. Sirius untersuchte nun eine rötliche Bohne »Ich hab mich immer gefragt wie se die herstellen...glaubt ihr die haben auch den Geschmack von verfaulten Socken?« »Iiih, du bist so ekelhaft« antwortete James und beide musssten lachen. »Ist doch ne berechtigte Frage« meinte Sirius wieder ernsthaft, konnte diese Fassade aber nicht lange aufrecht erhalten und fing wieder an zu glucksen. »Aber naja» meinte diesmal James »mit ir-gendwas werden wir uns ja die Zeit vertreiben müssen, und da können wir ja gleich eine Bohne mit Fauligen-Socke-Geschmack erfinden, oder?« »Sagt mal« unterbrach Lupin die beiden und biss einem Schoko-frosch den Kopf ab, um den restlichen Geschmack zu neutralisie-ren. »Wo habt ihr denn die Sprüche gelernt?« »Wie, die Haar - Zauber?« sagte Sirius ohne auf zu schauen, denn er untersuchte weiterhin seine Bohne. »Also, ich hab die ehrlich gesagt« Sirius schaute Remus jetzt ins Gesicht, »in Zauberbüchern gefunden. Meine Eltern haben eine ganze Bibliothek voll von denen und wenn ich halt nichts zu tun hatte, hab' ich mir ein paar Bücher und einen rum liegenden Zauberstab geschnappt, und...« »Liegen die bei euch einfach so rum?!« unterbrach Remus ihn begeistert. Sirius grinste tückisch »Nein, man nimmt sie sich ein-fach...Jedenfalls hab ich mich dann immer in mein Zimmer ein-geschlossen, und geübt. Ja, ich denke so könnte man es nennen« »Soviel zum Verbot der Zauberei bei Minderjährigen. Deine El-tern müssen doch was gemerkt haben« sagte James und grinste Si-rius ungläubig an. »Die?! Was merken?! Nie im Leben! Denen war es scheiß egal was ich gemacht hab, solang sie ihren Bekannten nicht erzählen mussten, dass ich verhungert bin oder das Haus in die Luft gesprengt hätte beim Versuch da raus zu kommen. Die haben null gemerkt...« doch bei dem entsetzten Gesichtsausdruck von James sagte er schnell hinterher »Ist doch gut so, sonst könn-te ich dir keine grünen Löckchen wachsen lassen. Ich weiß sowie-so nicht was du so geschockt tust, als ob DU noch nie heimlich gezaubert hättest, das kauft dir nämlich nach der Vorstellung mit den Glatzen keiner ab« »Okay, okay, ich geb's zu, ich bekenne mich schuldig. Ich hab auch mal ein klein wenig mit den Zauber-stäben meiner Eltern rum gespielt, als sie draußen im Garten wa-ren, oder sonst irgendwo anders, oder früh im Bett« »Wusst' ich's doch!« rief Sirius triumphal. »Oh Mann, da hab' ich wohl echt die unpraktischsten Eltern erwischt, die haben nie ihre Zauberstäbe liegen lassen« sagte Remus ein wenig enttäuscht. »Ich hab doch gesagt« sagte Sirius nun in verschwörerischem Tonfall »du musst sie dir einfach nehmen, wenn sie schlafen oder so« »Ich glaub's nicht!« sagte James nun lachend und offensichtlich in bester Lau-ne »jetzt willst du den guten Remus auch noch zu Diebstahl an-stiften! Du bist aber wirklich ein ganz, ganz böser Junge« und fuchtelte mit seinem Zeigefinger drohend vor Sirius' Gesicht rum »Du hättest es wirklich verdient wenn man dich nach Slytherin stecken würde« Sagte James und versuchte eine böse Tante oder etwas in der Art nach zu ahmen. Als sich Sirius Gesicht verspann-te, verwirrte das James »Du glaubst doch nicht echt, dass die dich nach Slytherin stecken? Das war doch nur 'n Witz! Ach komm schon, guck nicht so ernst, oder muss ich dir wieder 'ne Glatze verpassen« und Sirius musste tatsächlich lachen bei diesem rüh-renden Versuch seine Stimmung zu verbessern, und wieder stimmten die beiden anderen Jungen mit in das Lachen ein. »A-propos Glatze« ,sagte James ganz plötzlich mit versteinertem Blick und wendete sich an Remus, »heißt das, dass der erste Zauber den du in deinem ganzen Leben angewendet hast, der Calvitium - Zauber war?!« »em...joa?« meinte Remus unsicher »Wow! Du bist gut...« sagte James ehrfürchtig, konnte sich aber mit einem weite-ren Kommentar nicht zurückhalten »Muss ich Angst haben?« und James sah Remus übertrieben abschätzend an während Sirius nur staunen konnte »Da haben wir ja ein kleines Genie unter uns« sag-te er und grinste »Also, sag' uns was es ist, das du hast aber wir nicht« Remus befürchtete, dass James es wusste, aber das konnte nicht sein, Remus fing sich schnell und meinte nur grinsend »Na-ja......wenn das stimmt, dann werdet ihr euch wohl bald in Acht nehmen müssen, dass ich euch nicht rosa Löckchen aus den Nasenlöchern wachsen lasse« Die restliche Fahrt war absolut entspannt. Nach einigen Stunden fiel ihnen ihr unglaublicher Hunger auf und sie hofften bald an zu kommen. Alle drei waren zu erschöpft um noch viel zu reden also blickten sie stumm aus dem Fenster wo sich der Himmel und die Landschaft immer mehr verdunkelten. Sie hingen alle ihren ganz persönlichen Gedanken nach und fühlten sich in Gesellschaft der anderen pudelwohl. Lupin, der seinen Platz am Fenster mit James getauscht hatte brachte sich gerade einen Flug - Zauber bei, allerdings konnte er nichts lange in der Luft halten und las stattdessen in seinem Buch zur Verteidigung gegen die dunklen Künste. Sirius und James da-gegen bevorzugten es ihre Blicke gedankenverloren aus dem Fens-ter schweifen zu lassen. »Ich hoffe wir sind bald da, mein Magen will Futter« sagte James stöhnend. »Haben wir nix Süßes mehr?« »Wir haben noch ein paar ekelhaft aussehende Bohnen« Remus hielt ihm die Tüte hin, die verbliebenen Bohnen hatten meist eine grau - braune Farbe. »Urgh. Da hungere ich lieber!« Remus zuck-te nur mit den Achseln und schmiss die Tüte wieder auf den frei-en Sitz. Plötzlich hörten sie Geschrei vom Gang her. James war als erster an der Tür und als er sie aufschob wich er sofort einen halben Meter zurück ins Abteil. Der Gang, der vorhin noch voll von Leu-ten gewesen war, war nun leer mit Ausnahme einer gar nicht klei-nen grün-gelben Schlange, die ihre Augen auf James gerichtet hat-te. Sirius wollte gerade etwas sagen, als sie schnelle Schritte hör-ten. Von rechts her kam ein Erstklässler, der sich, ohne James o-der Sirius zu beachten zur Schlange hinunterbeugte und sie lang-sam hochhob. Die Augen der Schlange waren die ganze Zeit über auf James, doch das bemerkte dieser gar nicht. Er hatte den Jun-gen wieder erkannt; es war der Junge der ihn auf Gleis drei viertel so verachtend angeschaut hatte, doch dieser vermied sorgfältig ih-re Blicke als er sich die Schlange vorsichtig um die Schultern legte. Dann drehte sich der Junge um und ging mit hocherhobenem Kopf dahin wo er her gekommen war. James stattdessen stieg die Wut zu Kopfe. Sirius drehte sich um und murmelte nur »Idiot« als er sich wieder auf seinen Platz sinken ließ, James aber ging auf den Gang hinaus und begann dem Jungen hinterher zu brüllen. »Das Scheiß-Vieh hätte jemanden verletzen können! Aber höchstwahr-scheinlich ist es sowieso darauf trainiert bestimmte Leute zu bei-ßen oder zu erwürgen, oder sonst wie abzuschlachten! Hey! Hörst du mir zu?! Das nächste Mal schmeiß ich das Biest aus dem Fens-ter, nur damit du's weißt!!!« Doch der Junge hatte sich nicht mehr umgedreht und war nun hinter der Kurve verschwunden. Mit knallrotem Gesicht und tief atmend ging James zurück ins Abteil, er war selten so sauer gewesen. Er knallte die tür zu und setzte sich mit extrem viel Schwung auf seinen Platz. »Was glotzt ihr so?!« wendete er sich schließlich in geladenem Ton an Sirius und Remus, die ihn nur mit offenen Mündern ansahen. Als Sirius sich abwendete musste er ein Grinsen unterdrücken. Er starrte während der ganzen restlichen Zugfahrt aus dem Fens-ter, er hatte sich so gefreut so nette Leute kennen gelernt zu ha-ben, dass seine Bedenken verschwunden waren. Seitdem er aber so starken Hunger verspürte war er ruhig geworden und musste sich nun mit seinen Gedanken rum schlagen. Was wenn er wirk-lich nach Slytherin kam? Dann würde die Schule für ihn zur Hölle werden. Er würde Außenseiter in seinem eigenen Haus werden, und da er Slytherin wäre würde niemand aus den anderen Häusern was mit ihm zu tun haben wollen. Was würden sie tun, wenn er sich weigerte nach Slytherin zu gehen? Würden sie ihn notgedrun-gen in ein anderes Haus stecken oder sich weigern ihn aufzuneh-men und nach Hause schicken? Die Vorstellungen darüber was passieren würde, sollte er wirklich in Slytherin eingewiesen werden hielten sein Gehirn die ganze Fahrt über in Spannung, aber die anderen merkten nichts, sie waren nämlich auch mit sich selbst beschäftigt. Lupin war sehr gespannt auf die Vorbereitungen, die Dumbledore getroffen hatte, damit er zur Schule gehen könnte. Schon in zwei Wochen war wieder Vollmond. James dagegen war nicht besorgt, er war eher freudig erregt. Seine vorheriger Wutausbruch war abgeklungen und er wusste, sollte dieser Typ irgendwelchen Muggelstämmigen was zuleide tun wür-de er dem Typen noch viel mehr zusetzten, selbst wenn er dafür nächtelang wach bleiben und Flüche lernen müsste. Doch im Moment war er voll auf all die positiven Sachen in Hogwarts fi-xiert. So viel was er lernen würde, so viele neue Leute, die er ken-nen lernen würde! Alle, die er bis jetzt von Hogwarts erzählen ge-hört hatte, sprachen von ihrer Schulzeit wie von der besten Zeit ihres Lebens. Es würde toll werden, das bezweifelte er nicht. Und es würde aufregend werden, denn das Schloss war steinalt, was bedeutete es müsste auch Geheimwege geben. Während James al-so schon die ersten Abenteuer plante und sich überlegte, dass er sie Sirius und Remus während des Abendessens darlegen würde, denn er war sich nun, nach einer langen Zeit mit den beiden in ei-nem Zugabteil fast vollkommen sicher, dass sie alle drei nach Gryffindor kommen würden, fiel ihm auf, dass er das Schloss ja noch nicht einmal gesehen hatte und er deshalb vielleicht noch nicht alles festmachen sollte. Außerdem war er im Moment viel zu hungrig um über irgendwas zu spekulieren. Der Himmel dämmer-te und ganz plötzlich fing der Zug an zu rattern und als James sei-ne Nase gegen das Fenster drückte sah er einige Häuser. »Wir sind da!« James sprang in die Luft und war nun unglaublich wach und hungrig. Remus packte schnell sein Buch wieder in seinen Koffer und mit Gepäck beladen drängten sie sich aus dem Abteil. Als der Zug letztendlich mit einem Ruck anhielt kippten sie fast um, aber da die Gänge nun wieder voll mit Schülern waren, wurden sie von der Masse festgehalten. Durch die Fenster in den Abteilen sahen sie, wie sich die Schülermenge auf das Gleis ergoss und schafften es sich letztendlich auch aus dem Zug zu quetschen. Wo mussten sie hin? Doch diese Frage wurde schnell beantwortet als sie eine tiefe und laute Stimme über der Menge hörten »Erstklässler hier her!« Sirius, Remus und James bewegten sich in die Richtung der Stimme und bald sahen sie geschockt wem sie gehörte. Ein Mann, doppelt oder dreimal so groß wie ein normaler Mensch und min-destens doppelt so breit wie einer lächelte den dreien aus einer wirklich beträchtlichen Höhe fröhlich zu; er hieß Rubeus Hagrid. »Das Gepäck könnt ihr hier stehen lassen, das wird abgeholt. Erst-klässler alle hier her!« Er führte sie alle zu einer Anlegestelle an einem riesigen See unter der Erde. »Okay, alle da?« James sah ein Stücken weiter vorne den Jungen mit den schwarzen fettigen Haa-ren. »Wenn jetzt alle da sind geht ihr immer zu dritt in ein Boot, okay?« Als dann schließlich alle ein Boot gefunden hatten, James, Remus und Sirius waren natürlich zusammen in einem, sagte der Mann: »Also, los geht's!« Und schon bewegten sich die Boote ohne sichtbaren Antrieb durch das schwarze Wasser. Sie schienen in einer Art Höhle zu sein, doch nicht mehr lange. Sie glitten durch einen Vorhang aus Efeu und als sie aus diesem heraus fuhren sahen sie die vielen Lichter und Zinnen Hogwarts', die sich gegen den dunkelblauen Himmel dahinter abgrenzten. Von fast allen Schülern hörte man »Oh's« und »Ah's«, aber als James zu dem Jungen mit den fettigen Haaren hinüber sah, sah er, dass die-ser mit dem kleinen pummeligen Jungen, der so ängstlich schien und noch einem anderen blonden Jungen in einem Boot saß. We-der der fetthaarige noch der pummelige Junge sahen begeistert aus, aber der letztere schien sich vor Angst fast nass zu machen. Auch Sirius erkannte den Jungen wieder, doch er zog es vor den anderen nichts zu sagen; der Junge tat ihm irgendwie leid und er-innerte ihn ein wenig an sich selbst, er hatte genau so viel Angst nach Slytherin zu kommen. Dennoch musste auch Sirius über das Schloss staunen und er war sich nun doch nicht mehr ganz so sicher das Schloss verlassen zu wollen, falls der schlimmste aller Fälle eintreten sollte... Langsam aber sicher wurden alle Boote sanft ans gegenüberlie-gende Ufer geschwemmt. Die kleine Gruppe machte sich nun auf den Weg über die aufsteigende Graslandschaft hoch zum Schloss. Als die Lichter dessen immer größer und heller wurden breitete sich auch immer mehr Geflüster unter der Gruppe aus. Als sie dann schließlich vor einer riesigen Tür standen klopfte Hagrid mit seiner riesigen Faust und sie wurde prompt geöffnet. »Na end-lich, Hagrid! Ich dachte schon ihr würdet gar nicht mehr kom-men!« Sie konnten nicht sehen wer gesprochen hatte, da das war-me Licht, dass aus dem Schloss drang, die Frau nur als schwarzen Umriss zeigte. Aber kurz darauf öffnete sich die riesige Tür ganz und die Erst-klässler drängten sich hinein. Die Frau, die sie eingelassen hatte entfernte sich nun von der Gruppe, aber denen die sich fragend nach Hagrid umdrehten nickte dieser nur aufmunternd zu. Das Grüppchen, nun ohne Hagrid, folgte der Frau schweigend über eine Treppe zu einer weiteren riesigen Tür, die aber verschlossen war. Die Frau blieb davor stehen und drehte sich um. »Ich bin Professor McGonagall« Sofort erstarb das letzte Geflüster, als die Professorin, die einen erstaunlich ernsten Gesichtsausdruck trug und auch eine ernste Stimme hatte, begann zu sprechen. Remus, Sirius und James glaubten jetzt schon zu wissen, dass Prof. McGonagall's Unterricht wohl doch nicht ganz so spaßig verlau-fen würde wie sie es sich eigentlich vorgestellt hatten. »Ich werde euch in wenigen Momenten in die große Halle führen, damit ihr dort auf die vier Häuser, Gryffindor, Slytherin, Hufflepuff und Ravenclaw, aufgeteilt werden könnt. Bitte nutzt die letzte Zeit um euch noch ein wenig zu richten« Sie verschwand mit großen Schritten in einem neben der Halle verlaufenden Korridor und Si-rius merkte, dass nicht nur er der Auswahl bange bevorstand. Nie-mand schien auch nur im Entferntesten dazu fähig zu sein sich auf sein Äußeres zu konzentrieren um sich nicht vor der ganzen Schule zu blamieren. Die zukünftigen Schüler verstummten allmählich alle und obwohl die drei Freunde Remus, James und Sirius recht zuversichtlich wa-ren, schafften sie es nicht eine Unterhaltung zustande zu bringen. Der Gedanke an eine mögliche Trennung schnürte ihnen die Keh-len doch sie schafften es wenigstens sich ein nervöses, wehmüti-ges aber auch freudig erregtes Lächeln zu zuwerfen. Diese sausen-den und so gegensätzlichen Gefühle ließen die Köpfe der drei Jungen schwirren. Prof. McGonagall kam zurück, mit einem drei-beinigen Stuhl in ihren Händen, auf dem ein offensichtlich alter und sehr schäbig aussehender Zauberhut saß. Die Türen der gro-ßen Halle öffneten sich langsam und Prof. McGonagall wies sie al-le an ihr in einer Reihe zu folgen. Als sie in die Halle traten gingen die Erstklässler mit offenen Mündern weiter. Einige Schüler, die in Zaubererfamilien aufgewachsen waren, staunten eher über die Schönheit und die beeindruckende Magie in der Halle, aber den Schülern aus Muggelfamilien blieb total die Spucke weg. Sie hat-ten, abgesehen vom Besuch in der Winkelgasse in der sie alle ihre Schulsachen eingekauft hatten, noch nie Magie gesehen und so wirkte das was sie in der großen Halle sahen schon fast beängsti-gend für sie. Die Decke der großen Halle schien erstaunlicherwei-se gar nicht zu existieren, denn man hatte das Gefühl man sähe di-rekt in den Enzianblauen Himmel, der, nun da es dämmerte von orangenen Schleiern durchzogen war. James fragte sich ob auch Regen direkt auf sie nieder tröpfeln würde, konnte sich aber nicht vorstellen, dass man das zulassen würde. Erleuchtet wurde der Saal von tausenden von Kerzen die in der Luft zu hängen schie-nen und von Fackeln, die an den Wänden angebracht waren und deren Spitzen in verschiedenen Farben schimmerten. Sirius beo-bachtete die Flammen, wie einige von Gelb zu Schwarz wechsel-ten und umgekehrt. Andere Flammen schienen golden zu sein und sich dann Rot zu färben. Wieder andere wechselten von ei-nem schönen Indigoblau zu glitzernden Bronzefarben oder von einem erstaunlich Ekelerregenden Grün zu schimmerndem Silber. Er wusste wofür die Farben standen und dass dieses Übelkeitsge-fühl nicht nur am Ton dieses Grüns lag. Lange und große Banner hingen hinter einem Tisch der den Erstklässlern zugewandt war und nach den Leuten zu urteilen die an diesem Tisch saßen, war es der Lehrertisch. Remus sah, dass der Tisch ein wenig erhöht war und erkannte in seiner Mitte ein bekanntes Gesicht, das ihn anlächelte als sich ihre Blicke trafen. Remus lächelte zurück und fühlte sich nun etwas sicherer, denn obwohl Dumbledore alles über ihn, Remus, wusste, hatte er das gute Gefühl, dass Dumble-dore ihn mochte. Doch irgendwann fiel der Blick der Erstklässler auch auf die Men-schenmenge unter dem Himmel, den Lichtern und den Bannern, und sie bemerkten, dass sie sehr neugierig beobachtet, ja, fast an-gestarrt wurden. Die Erstklässler die dies erkannten senkten ein wenig beschämt die erröteten Köpfe und schlossen ihre offenen Münder. Aber kaum dass sie von allem einen Blick erhascht hat-ten blieben sie schon vor dem Lehrertisch stehen von dem aus die Lehrer über sie zu wachen schienen. Einige Erstklässler waren nun so nervös, dass sie anfingen zu zit-tern. Peter hatte Angst. Bis jetzt hatte er noch nichts erlebt oder gese-hen, was ihm so gefallen hätte, dass er unbedingt auf dieser Schule bleiben wollte. Die Fahrt war unglaublich lang und einsam gewe-sen, er hatte versucht die Tränen zurück zu halten und sich zu be-nehmen als würde er sich auf Hogwarts freuen, doch er hatte ge-sehen, dass sich die Anderen über ihn lustig gemacht haben, wie er sie hasste. Es war ihm selbst peinlich es sich einzugestehen, a-ber er wollte wieder zu seiner Mutter. Zurück zu seiner Mutter die ihn sanft in ihren Armen wog, wenn ein heftiges Gewitter ihm Angst machte. Er merkte plötzlich, dass er noch immer in der großen Halle stand, dass die Blicke der anderen Schüler und der Lehrer auf ihm und den anderen Erstklässlern ruhten. Auf einmal war ihm sein eigenes Eingeständnis wieder peinlich und er merkte wie Hitze in seinen Kopf schoss. Er hoffte nur noch, dass nie-mand gesehen hatte was in ihm vorging, doch als er zur Kontrolle zum Lehrertisch hoch schaute, blickte ihm Prof. Dumbledore di-rekt in die Augen. Es lag ein warmer, mitleidsvoller Blick in ihnen. Peter war geschockt, doch seine Angst wich Unbehagen und sein Unbehagen, dem Mann gegenüber, der gewagt hatte ihn schwach dastehen zu lassen, wich Zorn. Er wollte kein Mitleid, schließlich war er kein Baby mehr, der Lehrer würde bestimmt alles den an-deren Lehrern erzählen, und dann würden alle denken er wäre ei-ne Heulsuse und dann würden alle ihn auslachen. Er wusste, dass er diesen Mann nicht mochte und hoffte, dass er keinen Unter-richt bei ihm haben würde. Peter fiel noch nicht einmal auf, dass dieser Mann höchst wahrscheinlich der Schulleiter war, da er näm-lich auf einem viel reicher verzierten und höherem Stuhl saß, als die anderen Lehrer. Und wenn Peter bemerkt hätte, dass dieser Mann der Schulleiter war, hätte er gewusst, dass dieser Mann Prof. Dumbledore war und er hätte sich vielleicht auch daran erinnert, dass seine Mutter ihm gesagt hatte, er solle, wenn es ihm schlecht ginge zu Prof. Dumbledore gehen, denn dieser sei ein sehr netter Mann und würde ihm so gut wie es ginge helfen. An beiden Seiten Dumbledores saßen jeweils sechs Lehrer. Der Platz an seiner Rechten war frei. James vermutete, dass normaler-weise Prof. McGonagall dort saß. Neben dem freien Platz saß eine Frau mit braunen Locken, die aussah als hätte sie gerade die Schu-le abgeschlossen. Es war Prof. Farus und wie die drei Freunde bald herausfinden sollten, würde man in ihrem Unterricht viel Spaß haben. Noch weiter rechts saßen Prof. Flitwick, Prof. Ni-tens, Prof. Ocul und Prof. Venenatus. Die Lehrer für Zauber-kunst, Wahrsagen, alte Runen und Zaubertränke. Zu Dumbledo-res Linken saßen Prof. Alleys, Prof. Cubrans, Prof. Vektor, Prof. Grubby-Plank, Prof. Lepidus und Madam Pomfrey. Diese waren die Lehrer für Kräuterkunde, Astronomie, Aithmantik, Pflege ma-gischer Geschöpfe, Muggelkunde und die Krankenschwester der Schule. Natürlich kannten die meisten Schüler kaum einen Lehrer. Doch die Erstklässler, die ältere Geschwister hatten kannten si-cherlich einige aus Erzählungen. So auch James, denn sein Bruder Matt hatte ihm von den Zaubertrankstunden von Prof. Venenatus erzählt. Und als James seinen Blick am Lehrertisch entlang schweifen ließ, fiel ihm ein Lehrer auf der mehr als gut zu der Be-schreibung Matt's passte. Der Lehrer hatte eine Glatze. Dennoch hatte er schwarze schmale Augenbrauen und ein kleines Ziegen-bärtchen. Doch was James das Blut in den Adern gefrieren ließ waren seine grünen Augen, die zu einem Massenmörder und Psy-chopaten gepasst hätten. Dummerweise spürte Prof. Venenatus James' Blick und schaute ihm direkt in die Augen. Das sind Augen eines Wahnsinnigen, dachte sich James und er merkte wie sich seine Nackenhaare aufrichteten. James schaute so schnell wie er konnte weg, doch diese Augen schienen ihn fest zu halten. James sah wie sich die Mundwinkel des Lehrers zu einem hämischen Grinsen verzogen, er hatte offensichtlichen Genuss daran, James in solcher Furcht zu sehen. Als er seinen Blick endlich losgerissen hatte, stand der Stuhl den eben noch Prof. McGonagall getragen hatte vor dem Lehrertisch. Die Krempe des Hutes öffnete sich und der Hut begann zu singen. Kapitel 3: Die Auswahl ---------------------- »Ein alter Hut bin ich mit viel Wissen und Entscheidungskraft geflickt und gestopft hat man mich vor vielen Jahren, als die Gründer Hogwarts noch selbst in diesem Schloss walteten. Sie teilten die Schüler auf zu Beginn ihrer Lehre sodass jeder seine Erwählten so bilden konnte, dass sie wuchsen an ihren eigenen Stärken welche sie dann zu dem Hause führten in dem sie Gleichgesinnte finden sollten. In Ravenclaw waren die schlausten vereint, wo nicht Kraft zählte sondern Wissen, und Weißheit. In Hufflepuff sind aber die gutmütigsten zu finden, die Fleißigen und die, die nach höchsten Idealen leben. Slytherin strebt mehr nach Macht als alle and'ren, während es sich ohne Skrupel und ohne Scham das beschaft was es will, verbindet es die Willentlichen ohne Zurück. Gryffindor besteht aus ganz andrem Holz. In diesem Haus stecken die Mutigsten von allen Und vergessen trotz aller Kühnheit nicht Was wahre Freundschaft zählt« Kaum hatte sich die Krempe des Hutes wieder geschlossen, brach jubelnder Beifall aus der wiederum gespannter Erwartung wich. Die Erstklässler bemerkten es nicht aber nicht wenige Schüler an den Tischen starrten sehnsüchtig auf die Teller, rieben sich die Bäuche, oder konnten ein »Mach schon, ich hab Hunger!« nicht unterdrücken. Prof. McGonagalls Stimme durchschnitt das leise Gemurmel »Ihr werdet der Reihe nach aufgerufen, setzt euch dann bitte auf den Stuhl und setzt den Hut auf, er wird euer Haus bekannt geben« Und so begann sie Namen vorzulesen. Die Erste war »Accetry, Judie« Als sie den Hut aufsetzte, rutschte er ihr über die Augen, alle warteten gespannt und nach etwa einer halben Mi-nute öffnete sich die Krempe und rief »Slytherin!«. Fängt ja gut an, dachte sich Sirius, war das ein Zeichen? Er hörte noch nicht ein-mal den Ohrenbetäubenden Applaus der Slytherins. Prof. McGo-nagall las die nächsten drei Schüler vor, »Albert, Marc« - wieder Slytherin, »Anwick, Vlad« - Hufflepuff und »Aylie, Alexandra« - die erste Gryffindor. Es geht weiter mit »B«, »Baldron, Haulie« - wieder Hufflepuff, »Beak, Shawn« - der erste Ravenclaw. Sirius merkte plötzlich, dass seine Hände total verschwitzt waren, und wunderte sich gleichzeitig ob seine beiden Freunde sich wirklich darum scherten in welches Haus er kam. Er schaute sie aus den Augenwinkeln an, sie wirkten auch sehr nervös. Als Remus seinen Blick bemerkte drehte er seinen Kopf Sirius zu und schaute ihm direkt in die Augen. Sirius erwartete einen ängstlichen Blick, aber Remus lächelte ihm zu. Wenigstens ein Mensch glaubte an ihn. Es war ein Stern am hoffnungslos schwarzen Himmel. »Black, Sirius« Sirius durchfuhr ein Schock, er hatte keine Zeit mehr übrig, die er in der Gesellschaft seiner Freunde verbringen konnte! Was wür-den sie sagen, würde der sprechende Hut ihn tatsächlich nach Slytherin schicken? Würden sie noch etwas mit ihm zu tun haben wollten, oder würden sie dem Urteil des Hutes glauben? Sirius war verzweifelt, als er sich schon auf den Weg zum Stuhl machte dreh-te er noch einmal seinen Kopf und erstaunlicherweise sah er einen strahlenden James' der ihn ermutigte weiter zu gehen. Sirius konn-te nicht fassen, dass sie offensichtlich glaubten er würde wirklich nach Gryffindor kommen. Doch schon war er am Stuhl angelangt und blickte auf den Fetzen Stoff hinab, der wahnwitziger Weise seine Zukunft bestimmen würde. Nur fand Sirius das gar nicht witzig. Wie in Zeitlupe nahm er den Hut und setzte sich auf den Stuhl, dann setzte er langsam den Hut auf der ihm sofort über die Augen rutschte. Das Letzte was er sah war die Menschengefüllte Halle und Remus und James die ihm die Daumen drückten. Eine piepsige Stimme riss ihn unerwartet aus seiner Trance. »Scheinst mir ja mächtig Angst zu haben, was?« Sirius Kopf war leer. »Na-türlich, nach dreißig Generationen, die allesamt in Slytherin waren, sollte man dich schon der Tradition wegen nicht in ein anderes Haus stecken« Sirius' Herz blieb stehen, er dachte verzweifelt: Ich will nicht! Ich will nicht!. »Aber ich sehe natürlich auch,« fuhr die piepsige Stimme fort, ohne ein Anzeichen darauf, dass sie Sirius Verzweiflungsgedanken gehört hatte »dass du nicht der typische Black bist« Sirius horchte auf. Konnte es.....durfte es sein.... »und dass du nicht nach Slytherin WILLST ist wohl eher ein Problem als dass du nicht ganz so gut dorthin passt wie deine Vorfahren.« Meinte der Hut das, was Sirius dachte? »Ehrlich gesagt denke ich, dass es ein besseres Haus für dich gibt als Slytherin« WAS?! »GRYFFINDOR!« Sirius konnte nicht denken, er konnte es nicht glauben, das war nicht möglich! Er schaute ungläubig in die Men-ge. Sie starrten zurück. Sirius geriet in Panik. Was ist wenn das al-les ein Scherz ist, und sobald ich aufstehe wird irgendein Lehrer den Hut nehmen und ihn solange rütteln bis er »SLYTHERIN« ruft. Jetzt rüttelte sich Sirius selbst. Das war Unsinn! Der Hut hat-te »Gryffindor« gesagt und wie unwahrscheinlich es für ihn auch sein mochte, es war passiert, es war wahr, er sah es in den Augen seiner zwei besten Freunde. Beste Freunde. Er würde sie nicht ver-lieren. In seinen vorhin noch schweißnassen Fingern breitete sich nun endlich etwas Wärme aus, welche ihm auch in den Kopf schoss als er bemerkte, dass er, wie vom Blitz getroffen, noch immer auf dem Stuhl saß. Erst als er schon einige Schüler kichern hörte, besonders aus dem Bereich des Slytherin Tisches, konnte er sich fassen um mit rotem Kopf und mit zitternden Knien vom Stuhl aufstehen, dann nahm er den Hut ab, hauchte ihm ein schwaches »Danke!« zu und legte ihn wieder auf dem Stuhl ab. Er sah seine beiden Freunde deutlich aus der Menge herausstechen. Sie beide strahlten, und nun breitete sich auch auf Sirius' Gesicht ein breites Grinsen aus und langsam drang das dröhnende Klat-schen der Gryffindors auch an seine Ohren. Am Tisch der Gryf-findors wurde er mit offenen Armen empfangen und konnte noch immer nicht glauben, was gerade passiert war. Die älteren Gryf-findors strahlten ihn an und die Umsitzenden klatschten ihm auf den Rücken, doch er war so glücklich, dass er fast nichts von all dem merkte. Er hörte auch nichts von den nächsten Erstklässlern. Er war wie in Trance. Als sein Kopf wieder Richtung Auswahl wanderte fing Albus Dumbledore seinen Blick auf und lächelte ihm zu. Zuerst war Sirius etwas erstaunt, musste dann aber selbst darüber lachen. Er hatte sich an ein Gespräch mit seinen Eltern erinnert. Sie hatten sich fürchterlich über einen gewissen Albus Dumbledore ausgelassen, er war der Direktor von Hogwarts und so ziemlich exakt das Gegenteil seiner Eltern, natürlich musste er ein toller Zauberer sein. Er entdeckte James und Remus wieder in der Menge der Erst-klässler, manchmal schauten sie sehnsüchtig zu ihm herüber. Er wusste nur zu gut, dass sie ihre eigene Auswahl so schnell wie möglich hinter sich bringen und sich neben ihn setzten wollten. Nun ja, er war sich sicher, dass es bei James so war, aber bei Re-mus war er sich nicht so sicher, dass er nach Gryffindor kommen würde. Ganz im Gegenteil, er hatte das Gefühl, dass dieser liebe, gutmütige Junge nach Hufflepuff kommen würde, und das fände Sirius einfach nicht fair. Vielleicht kommt es ja noch einmal an-ders als man denkt...dachte er sich. »Evans, Lily« Ein rothaariges Mädchen ging zum Stuhl, auf dem der sprechende Hut saß. Als James das Mädchen erkannte stellte er sich begierig auf seine Zehenspitzen. Sie war sehr hübsch. Und nun wusste er auch ihren schönen Namen. Aber was dachte er den gerade! Plötzlich waren ihm seine Gedanken peinlich und er errötete. Er stellte sich auch wieder normal auf seine Füße. Doch durch die Lücken zwischen den Köpfen der Erstklässler starrte er sie noch immer verstohlen an. RAVENCLAW! James spür-te einen kleinen Stich. Remus freute sich sehr für Sirius, er hatte es geschafft, er war glücklich in Gryffindor angekommen und hatte die Auswahl jetzt endlich hinter sich. Er war in Gryffindor... Remus lies seinen Kopf ein wenig hängen. Seitdem er das Lied gehört hatte, be-fürchtete er, er würde nicht nach Gryffindor kommen, denn wie der sprechende Hut gesagt hatte, nur die Mutigsten kommen nach Gryffindor, und Mut war nicht gerade seine Stärke, das wusste er. Und doch...er war komischerweise nicht total hoffnungslos. Ir-gendwie wollte er seine Auswahl endlich hinter sich haben, wollte sich dann zu Sirius setzten und mit ihm darauf warten, dass James sich, nach seiner eigenen Auswahl, zu ihnen setzte. Prof. McGo-nagall war schon bei »I«. Aber irgendwie sträubte er sich auch da-gegen, dass die Auswahl überhaupt weiterging, denn dann würde er vielleicht seine zwei neuen Freunde verlieren. Er hatte nur noch James, für die nächsten paar Minuten, denn dann wäre er viel-leicht, wieder allein. Er seufzte. Er konnte nichts mehr tun, höchs-tens noch seinen restlichen Mut zusammen nehmen und versu-chen mutig zu sein damit der Hut einen nach Gryffindor steckt. Aber wie kann man mit einem Hut auf dem Kopf etwas mutiges tun? Es geht einfach nicht. Aber seine Auswahl wird kommen und es hat keinen Sinn sich davor zu fürchten, also sollte er sich beru-higen und dankbar sein, dass er überhaupt in Hogwarts zugelassen wurde. "Kuvack, Elinoir" - Ravenclaw. Von diesem Gedanken bekräftigt konzentrierte sich Remus wieder auf die Auswahl, er würde James und Sirius trotzdem noch sehen, zwar nicht so oft, ein wehmütiges Geühl rührte sich in ihm, aber die anderen Schü-ler waren sicher auch nett. Es dauerte noch vier weitere Erstkläss-ler bis Remus endlich dran war. "Lupin, Remus" Er schritt unbe-wusst schnell nach vorne, und setzte den Hut auf. Er wollte das alles so schnell wie möglich vorbei haben. Er riss sich den Kopf fast über den Kopf und musste nicht warten. "Na so was", rief ei-ne überraschte Stimme, "So einen wie dich hatten wir ja noch nie!" James spürte eine leichte Kränkung angesichts der unver-blümten Worte und der sofortigen Durchschauung, aber er sah ein, dass dies wohl nötig war. "Du willst nach Gryffindor, nicht wahr?" Remus dachte nach, wollte der Hut ihn auslachen? War es den so abwegig zu glauben er könnte nach Gryffindor kommen? "Du bist zwar im Moment noch etwas zurückhaltend, aber ich se-he, dass du die Eigenschaften besitzt, die in Gryffindor geschätzt werden. Bis jetzt konntest du sie, soweit ich sehe, auch noch nicht ausleben....aber ab jetzt. GRYFFINDOR!" Remus machte einen Hüpfer auf seinem Stuhl. Er war entzückt! Er grinste James zu und machte sich schnell auf den Weg zum Gryffindor Tisch, wo er vor allem Sirius begrüßen wollte. Als er auf die klatschende Gruppe am Tisch hinzu ging, durchquerten noch einmal die Wor-te des sprechenden Hutes seine Gedanken. Dieser hatte tatsäch-lich gesagt, dass er die Eigenschaften eines Gryffindors hätte, und es machte ihn sehr stolz, dass der Hut ihn nicht aus Mitleid hatte nach Gryffindor gehen lassen. Als er am Tisch ankam, schüttelten sie Remus', wie schon Sirius zuvor, Hände und klatschten ihm auf den Rücken. Dann setzte er sich absolut baff neben Sirius und schaute ihn bedeutsam an. "Ich glaub's nicht!" Sirius konnte es auch nicht glauben, aber dass wollte er Remus nicht sagen, also riss er sich am Riemen um nicht zu geschockt auszusehen und sagte "Ey, komm Mann, war doch klar, dass du nach Gryffindor kommst!" Sirius war unglaublich glücklich, dass Remus nun neben ihm saß. Er zeigte auf James und sie beide winkten ihm. Er war der einzige der ihnen noch fehlte und noch sehnsüchtiger als vor-her schaute er zu ihnen herüber, aber sie smileten ihn nur an, denn beide waren bei ihm überzeugt, dass er nach Gryffindor kommen würde. Währendessen stand James hibbelig in der Menge der Erstklässler, sie waren bei "N". Eigentlich wusste er doch, dass er nach Gryf-findor kommen würde, seine Eltern und sein Bruder waren dort und überhaupt, er hatte kein Zweifel, er war nur nervös. Das war alles. Ein paar Schritte weiter stand Peter Pettigrew, er zitterte ein we-nig, weshalb ihn die Schüler in seiner Nähe sehr komisch anschau-ten und Abstand hielten. Er hatte Angst, er hasste den Lehrer in der Mitte des Tisches. Er wusste nicht was geschah, wenn man diesen Hut aufsetzte. Stellte er ihnen eine Frage? War das der Grund aus dem einige Schüler länger auf dem Stuhl saßen als an-dere? Würde man ihn, wenn er die Frage nicht beantworten konn-te, wieder nach Hause schicken? Er bekam noch mehr Angst, er wusste doch kaum etwas! Und Dumbledores dummer Hut würde ihn dann wieder nach Hause schicken, und dann würde seine El-tern sauer werden und seine Mutter würde ihn nicht mehr lieb ha-ben. Ihm wollten die Tränen kommen, doch er musste sich zu-rück halten, er durfte seine Schwächen nicht zeigen, und jetzt nicht zu weinen war Herrgotweiß wie schwer für ihn. Ihm war es egal wenn er hier allein sein würde, aber er konnte den Gedanken nicht ertragen, seine Mutter zu enttäuschen. Für sie würde er der mutigste Junge der Welt sein. "Pettigrew, Peter" Jetzt hatte er wieder Angst, wollte sich aber zusammenreissen. Dummerweise funktionierte es nicht. Er zitterte als er zum Stuhl ging und als er den Hut aufsetzte, doch ihm war es nicht bewusst. Eine schwieri-ge Frage wartete sicher schon auf ihn. In seinem rechten Ohr hörte er plötzlich eine unschuldig klingen-de Piepsstimme. "Na Peter? Angst, dass du hier nicht hingehörst, was?" Peter brachte kein Wort zustande. Er war im Shockzustand und wartete nur auf die Frage. Aber das war ja auch eine Frage! "Ja..a...." stammelte Peter, bevor ihm auffiel, dass er gerade seine Angst zugegeben hatte. "Ich weiß wirklich nicht, was heute los ist," antwortete die Stimme, "aber ich hatte heute schon mehrere von deiner Sorte unter meiner Haube." Peter war viel zu ver-spannt um zu überlegen von wem der Hut sprach und wartete nur. "Du wirst es nicht verstehen," sprach der Hut weiter, und Peter wollte wirklich gerne wissen, was er den nicht verstehen würde, als der Hut weiter sprach "aber es muss sein. GRYFFINDOR!" Peter war zu geschockt um sich zu freuen, zu geschockt um zu sehen, dass nur die wirklich Mutigen nach Gryffindor ka-men, zu geschockt um zu realisieren was in den nächsten paar Mi-nuten geschehen sollte. Das übliche Ritual, dass auch Sirius und Remus über sich ergehen hatten lassen und dass sich ein weiterer Erstklässler neben ihn setzen würde. Dieser Erstklässler war Ja-mes Potter, Remus und Sirius hatten gesehen, dass auch er nervös gewesen war als er sich auf den Stuhl setzte, aber längst nicht so nervös, wie sie beide. Als der Hut seine Haus - natürlich Gryffin-dor - ausgerufen hatte, war er erleichtert zu ihnen herüber ge-rannt. "Na endlich," hatte er nur gemeint "bald gibt's das Festes-sen!" Sirius war währenddessen beschäftigt Peter zu beobachten. Er hatte diesen Jungen auf Gleis Neun Drei - Viertel gesehen und konnte absolut nicht verstehen, wieso er nach Gryffindor ge-kommen war. Aber sein Erstaunen war wohl offensichtlich nichts gegen den Schock des Jungen, denn dieser starrte mit verstörtem Gesichtsausdruck auf die Tischkante. Er wollte den Jungen nach der Auswahl etwas aufmuntern. Nun, da er in Gryffindor war, wollte er die ganze Welt umarmen. Wieder fiel sein Blick auf die Auswahl. James saß im Moment in einer sehr gespannten Stimmung am Tisch, denn gerade war ein Junge mit dem Namen "Severus Sna-pe" aufgerufen worden. Er hatte diesen Jungen erkannt, er hatte ihn mit so einer riesigen Wut in den Augen angeschaut. Diese wa-ren wahrscheinlich vom Anblick des Muggelmädchens noch so zornerfüllt gewesen, als der Junge den Blick James' gespürt hatte. Der Hut brauchte für James Geschmack viel zu lange für seine Entscheidung. Für ihn war es klar, dass dieser Typ nach Slytherin kommen musste. Kein Zweifel. Und James behielt Recht - SLYTHERIN! Severus stand noch immer in der immer kleineren Menge der Erstklässler. Er wusste nicht was er wollte und diese Ungewiss-heit, dieses Un -Wissen brachte ihn zum verzweifeln. Bis jetzt hatte er sich einreden können, dass er nach Slytherin gehen wollte. Seine ganze Familie war dort gewesen und er wollte seiner Familie die Ehre verschaffen, die sie seit Jahrhunderten zu erwerben nicht im Stande war. Aber er konnte sich nichts mehr vormachen. Er wollte doch noch nicht einmal mehr zu dieser Familie gehören. Seitdem ihre Ehrwürdigkeit immer mehr den Bach hinunterging wollte die Familie versuchen ihrem Namen, durch eine gute Be-ziehung zu Voldemort, wieder eine hohe Stellung in der Zaube-rerwelt auf zu bauen. Und genau das hasste er so an seiner Fami-lie. Dieses Kriechertum gegenüber Voldemort, dieser Verlust von Selbstachtung, von Freiheit. Dieser Verlust des Lebens. Denn bist du einmal Voldemorts Diener, so gibt es kein Zurück. Und da be-sonders seine Eltern Personen ohne Rückrat waren, auf die er sich als Eltern nicht verlassen konnte hatte er sich vor Antritt seiner Reise nach Hogwarts gewundert, weshalb er sie nicht hatte töten lasen. Das mag schockieren aber er hatte noch nie ein gutes Ver-hältnis zu seinen Eltern gehabt. Und als er herausfand wie schwach sie waren, was er besonders an ihren Schrei-, Wein-, und Wutanfällen erkannte, verlohr er auch jeglichen Respekt vor ih-nen. Diesen musste er allerdings immer wieder vorheucheln, wenn andere Todesser im Haus waren, denn er wusste zuviel über die Vorgänge um Voldemort herum bescheid, als dass er sich gegen ihn hätte wenden können, aber hier war er wenigstens sicher. Er wollte nicht in die Fußstapfen seiner Eltern treten. Aber wie konnte er dass verhindern, ohne dass Voldemort es bemerkte, oh-ne dass dieser glaubte, er, Severus hätte sich gegen ihn gestellt. Er musste also doch nach Slytherin, musste sich von der ganzen Schule hassen lassen nur weil er nach Slytherin ging. "Snape, Severus" Er hatte sich entschieden. Er ging entschlossen und etwas verkrampft zum Stuhl, setzte sich und ließ den Hut ü-ber seine Stirn gleiten. Nun umgab in vollkommene Dunkelheit. Plötzlich ertönte eine piepsende Stimme. Severus wusste über den Ablauf der Auswahl bescheid, er hörte zu, was die Stimme sagte. "Aha! Es ist nicht so eindeutig wo wir dich hin stecken, wie du vielleicht glaubst." Severus glaubte es nicht, es konnte nicht sein, dass der Hut es in Betracht zog ihn in ein anderes Haus zu ste-cken als Slytherin. Er selbst wollte vielleicht in ein anderes Haus, aber das hieß nicht, dass er eine Eigenschaft hatte, die nicht "Slytherin" war. Der Hut blieb lange still und Severus glaubte, dass der Hut in seinem Innern las. Deshalb versuchte er an die bittere Pille zu denken. Er wollte nach Slytherin! Würde er den Hut austricksen können? Er musste nach Slytherin, nein er wollte, er musste. Man würde ihn töten....Er musste nach Slytherin. Er war schon fast erschöpft von nur diesem einen Gedanken als er den Hut endlich sprechen hörte. Nicht zu Severus - er sollte nie wieder den sprechenden Hut in sein Ohr reden hören - aber zu der Menge im Saal: SLYTHERIN! Kapitel 4: Entscheidungen ------------------------- Severus ging zum Tisch der Slytherins. Es kostete ihn ziemliche Mühe sein Gesicht gerade zu halten. Er kannte einige von den äl-teren Schülern. Denn ihre Eltern kannten seine Eltern. Aber er lä-chelte ihnen nicht zu. Jetzt würde er für die nächsten sieben Jahre seines Lebens allein sein. James verstand noch immer nicht warum der Hut so lange ge-braucht hatte und starrte missbilligend auf den Slytherin hinab. Si-rius fiel auf, dass sein Freund im Moment keinen Spaß mehr an der Auswahl hatte, war sich aber nicht sicher ob er James fragen sollte; er hatte das Gefühl, dass da was persönliches zwischen ihm und dem Slytherin - Jungen war. Doch als Sirius sich den Jungen genauer anschaute sah er für ihn erstaunlich erschöpft aus. Komisch...Mitgefühl regte sich in Sirius. Doch der Junge war Slythe-rin und er nicht, was ihn wieder auf das Thema brachte, dem die-ser Tag gewidmet sein sollte. Schließlich kam wohl niemand nach Slytherin der nicht wollte, so in etwa hat der sprechende Hut das ja gesagt. Die Auswahl ging weiter. "Sparrow, Alexandra" wurde eine Gryffindor, "Tuca, Danny" auch. Bald war die Rolle verlesen und Prof. McGonnagal brachte den Stuhl wieder raus. Indessen erhob sich der Schulleiter und das lauter zu werdende Gemurmel der hungrigen Meute ebbt wieder ab. Alle schauten ge-spannt zum Professor hoch. "Willkommen. Ich freue mich neue Gesichter zu Sehen und alte wieder zu Sehen. Ich hoffe ihr werdet das kommende Jahr genießen und vor allem nutzen. Doch lasst uns zunächst etwas anderes nutzen, und zwar Tische, Teller und Tassen!" Während sich Dumbledore wieder setzte gab es lautstarken Ap-plaus und man sah wie er seinen Blick glücklich durch den Raum schweifen ließ. Er war schon einmalig dieser Dumbledore, dachte sich Sirius. Die meisten Schüler, unter ihnen auch James und Sirius, schauten erwartungsvoll auf die Schalen, Platten und Gläser. Doch Remus schaute zur Tür, es würden viele Leute kommen müssen um die benötigte Menge Essen aufzutragen. James wunderte sich weshalb Remus die ganze Zeit zur Tür schaute, doch er war zu hungrig um genauer darüber nach zu denken. Aber er wusste, dass das Festmahl Remus garantiert ab-lenken würde. Und wie zur Bestätigung James' Gedanken erschien wie aus dem Nichts ein Festmahl auf dem goldenen Geschirr. Und er hatte noch einmal Recht behalten, denn als sich die Teller und Schüsseln füllten starrte Remus das Essen mit offenem Mund an, aber James Meinung nach nicht nur wegen dem köstlich her-gerichteten Essen. "Woher kommt denn das?" "Ist doch egal! Hab noch nie was Besseres gegessen!" Mampfte James, denn er hatte sich ein etwas zu riesiges Stück Puddingtorte in den Mund geschoben. "Genau," seufzte Sirius mit geschlossenen Augen, er aß nämlich gerade sein Lieblingsgericht, dass aber noch nie besser geschmeckt hatte als hier: Schinken - Nudel Gratin mit extra viel Käse. "vollkommen egal." Das Festessen dauerte sehr lange, da auch jeder herzlich zugriff. Am Anfang gab es nur wenig Gespräche denn alle waren mords-hungrig. Doch je später es wurde desto mehr Geplapper stellte sich ein. Man hörte viel Lachen. Die Erstklässler am Gryffindor Tisch unterhielten sich gerade über ihre peinlichsten Erlebnisse beim zufälligen Zaubern. Patricia zum Beispiel schien eine wan-delnde Unfallursache zu sein. Sie erzählte unter anderem von ei-nem Mal, da sie auf das Essen aufpassen sollte, dass sich gerade kochte, weil ihre kleine Schwester was zerdeppert hatte und ihre Mutter nachschauen war. Neben dem Herd lag der Zauberstab ih-res Vaters. Als sie ihn sich genauer anschaute landete eine Fliege auf der Spitze. Sie fuchtelte ein wenig mit dem Zauberstab rum ohne zu bemerken was sie tat. Aber die Fliege blieb hartnäckig und wollte sich nicht verscheuchen lassen, also fuchtelte sie umso energischer mit dem Zauberstab herum, bis plötzlich das Essen in den Töpfen förmlich explodierte. Die ganze Küche war versaut und Pat war viel zu geschockt um sich zu rühren, was wiederum dazu führte, dass ihre Mutter sie noch am Ort des Geschehens fand, mit der Tatwaffe in der Hand als sie reingestürmt kam, denn die explodierende Suppe, das Hünchen das es zerriss und die Topfdeckel die gegen die Wände und durch die Fenster knallten hatten einen unglaublichen Lärm gemacht. Auf ähnlichem Wege hatte sie auch den halben Garten in Brand gesteckt, denn sie war ein echter Zorro Fan, und wenn sie sich Schwertkämpfe (natürlich als Zorro verkleidet) mit imaginären Bösewichten lieferte, brauchte sie natürlich ein Schwert. Ihre Oma war zu Besuch, aber in dem Moment war sie mit Pats Eltern und ihrer kleinen Schwester spazieren. Ihre Oma war sehr vergesslich und (un)glücklicherweise hatte sie ihren Zauberstab im Haus liegengelassen. Pat fand dieses Ersatzschwert ihrer absolut würdig und ging in den Garten. Man kann sich ja vorstellen was passierte. Mitten im hitzigen Gefecht ging der Baum, der als einer der Bö-sewichte galt, in Flammen auf nachdem sie so getan hatte als hätte sie ihn erstochen. Der Garten war dummerweise dicht bewachsen weshalb das Feuer rasch übergriff. Sie versuchte gar nicht erst es mit Wasser aus dem Zauberstab zu löschen, sonder ließ den Zau-berstab aus Panik fallen und rannte ins Haus um einen Eimer Wasser zu holen, der natürlich nichts brachte. Ihre Eltern waren schon auf dem Rückweg doch apparierten sie sofort ins Haus als sie erkannten dass irgendetwas in der Nähe ihres Hauses brannte. Die Eltern löschten das Feuer mit Wasser aus ihren Zauberstäben und wollten wissen wie Pat das schon wieder angestellt hatte. Sie erzählte ihnen von Omas Zauberstab. Doch der Zauberstab war nicht auffindbar. Erst als Pats Eltern den Garten auf seinen Scha-den untersuchten fanden sie ein Stückchen verkohltes Holz, das ihnen irgendwie bekannt vorkam. Die Strafpredigt ging, nach Pat, über eine Stunde von der ihre Oma mindestens eine halbe nur für wüste Flüche beansprucht hatte, die Pat noch nie aus deren Mund gehört hatte. Für Fluchwörter hatte ihre Oma ein besonders gutes Gedächtnis, dass stand wohl fest. Als alle gesättigt waren, verschwand das Essen und das Geschirr blieb blitzblank zurück. Sirius, Remus und James lehnten sich bedröppelt zurück. Nur Peter schien noch immer noch immer nervös. Sirius schien das Rumgezappelle offensichtlich auf den Geist zu gehen. "Kannst du dich mal abreagieren?!" Fuhr er ihn an. Angeschrieen zu werden schockte Peter so sehr, dass er auf-hörte rum zu Hampeln, aber er nun dafür ängstlich auf seine Hände starrte und stocksteif auf seinem Stuhl saß. Remus warf Si-rius einen musste-das-sein Blick zu, den Sirius mitleidslos erwider-te. Er mochte Leute nicht die sich so gehen ließen. Sie waren viel zu Rückratlos für ihn. Dumbledore stand wieder auf. "Wir leben in schweren Zeiten. Das wisst ihr so gut wie ich. Ich will nicht von euch verlangen die geschehenen Dinge und diese die noch geschehen werden außer-halb der Schlossmauern zu lassen." "Das ist unmöglich", fügte er leise hinzu. "Doch wegen der jüngsten Geschehnisse bitte ich euch um euer Verständnis, dass die Hogsmeade Ausflüge fürs ers-te ausfallen werden. Doch ich bin sicher, ihr werdet die Zeit auch anderweitig nutzvoll finden. Schlaft gut." Die Schüler schenkten Dumbledore, trotz des nicht fröhlichen Inhaltes der Rede, einen tosenden Applaus. Dann erhoben sich die Massen und strömten aus der großen Halle. Die Gryffindor Erstklässler standen auf, wa-ren aber doch etwas verängstigt wohin sie denn gehen sollten. Als sie ans Ende der Gryffindor Tafel kamen hörten sie eine strenge Stimme. "Erstklässler hier rüber! Gryffindor Erstklässler hier hin!" Das Mädchen, das, wie Sirius auffiel einen Hogwarts Anstecker mit einem großen "V" in der Mitte trug, schrie sich fast heiser um gehört zu werden, denn es war noch immer sehr laut. Die vier Freunde waren gar nicht müde. Und als das Mädchen sie zum Portrait der fetten Dame im rosa Kleid führte, dass den Durch-gang zum Gryffindor Gemeinschaftsraum verbarg, bestaunten sie voll kitzliger Spannung die vielen Treppen, Gänge hinter Wand-teppichen und sahen sogar mal eine Tür, die verschwand nachdem sie sie einige Momente beobachtet hatten. Dies war das Paradies und die neuen Freunde konnten es kaum erwarten das Schloss mit all seinen Winkeln zu erkunden. Es gab bestimmt auch Geheim-gänge. Als sie am Portrait ankamen sagte ihnen das Mädchen das Pass-wort ("Mausehaar"), worauf sich James, Remus, Peter und Sirius natürlich köstlich amüsierten. Der Gryffindor Gemeinschaftsraum war ein großes rundes Zimmer mit sehr gemütlich aussehenden Sesseln, einem großen Kamin und vielen Tischen, Stühlen und Couchsesseln. Der ganze Raum war in den Gryffindor Farben rot und gold eingerichtet, und Remus sprach aus was wohl allen auf der Zunge lag. "Volltreffer!" Er blickte sich im Raum als könnte er noch immer nicht glauben, dass das echt war, Sirius fühlte sich genauso. Schon wo er diesen Raum zum ersten mal betreten hatte, hatte er sich vollkommen wohl und eingelullt gefühlt. Er wurde nun müde und wollte gleichzeitig ins Bett und schon diese Nacht mit einer Schlosserkundung beginnen doch ihm war klar, dass wenn er einmal im Bett liegen würde sein Geist aufgeben und sich dem Schlaf hingeben würde. Die Vertrauensschülerin erklärte ihnen wo die Mädchen und die Jungs schliefen, während immer noch Nachzügler aus den höhe-ren Klassen eintrudelten und ihnen allen gute Nacht wünschten. Das Mädchen beendete ihre Erklärungen mit der Aufforderung doch zu ihr zukommen sollten sie irgendwelche Fragen haben und dass ihr Gepäck bereits in ihren Schlafzimmern stünde und so lies Pat ihre Hand wieder sinken. Als die Jungs die Wendeltreppe hochgingen sahen sie am obersten Ende eine Falltür mit dem Schild "1. Klasse", die in die Mitte ihres Schlafraumes führte. Der Raum war wirklich schön. Er war riesig. Aber schließlich mussten hier ja auch sechs Leute Platz finden. Der Raum war, wie der Gemeinschaftsraum, rund und die Betten waren wie die Striche auf einer Uhr angeordnet und zwischen den Betten befanden sich große gotische Fenster, die einen einmaligen Blick auf die Umge-bung feilboten. Der Hauptgrund aus dem sich die Freunde ent-schieden nicht nur das Schloss, sondern auch die Ländereien zu erforschen. Die Koffer standen vor den großen Himmelbetten, aber keiner der Jungs schien müde, besonders wo man so einen Volltreffer bei der Zimmerauswahl erzielt hatte. Sie standen alle an den Fenstern und blickten auf das mondbeschienene Land un-ter ihnen. Peter hatte seine Hände und seine Stirn gegen das küh-lende Glas gelehnt und obwohl von der schwarzen Masse unter ihm eine magnetische Anziehungskraft ausging fürchtete er sich gleichermaßen vor ihr. Doch etwas drang in sein Gedächtnis und zum ersten Mal sprach er wirklich freiwillig zu den anderen. "Das da unten muss der verbotene Wald sein. Meine Mom hat mir da-von erzählt. Sie hat gemeint ich solle mich davor hüten da Rein-zugehen. Da drin soll es unglaublich spuken." "Du willst doch nicht etwa auf sie hören!" rief James empört und löste seinen Blick vom Fenster um Peter anzusehen. "Ich weiß nicht...ich würde schon gerne reingehen, besonders weil mein Vater mir so-viel davon erzählt hat. Als er nämlich noch hier zur Schule ging, war er oft in dem Wald und dort soll es alle möglichen magischen Wesen geben. Einhörner, Hippogreiffe, Zentauren...und er sogar geschworen einmal einen leuchtenden Schwänzelglubscher gese-hen zu haben." Sagte Peter mit erfurchtsvoller Stimme. "Einen was?!" riefen die anderen Jungs im Chor. "Einen leuchtenden Schwänzelglubscher. Das ist eine Art Riesensalamander. Soll ca. drei Meter lang sein und eine Art Auge auf seinem Schwanzansatz tragen. Ich hab's nicht ganz verstanden. Soll aber voll selten sein." James und Sirius tauschten bedeutende Blicke und sahen so sehn-suchtsvoll auf das dunkle Land unter ihnen als könnten sie es kaum erwarten dort hinunter zu gehen. "Dann würd' ich mal sa-gen" ließ Sirius verlauten und rieb sich die Hände "dass wir in die Federn hüpfen. Schließlich hätte auch Columbus Amerika nicht unausgeschlafen erobern können." Und so krochen sie unter ihre behaglichen Decken und schliefen schnell ein. Nur Remus konnte nicht so gut einschlafen, denn der Halbmond passierte für einige Zeit das Fenster ihm gegenüber und selbst wenn er die Vorhänge seines Bettes zuzog, konnte er nicht alle silbernen Strahlen am passieren hindern. Die Nacht war unruhig gewesen. Aber er würde sich mit allem ab-finden. In gewisser Weise passte er doch hierhin. Bittere Gedan-ken, so wie diese, würden ihnen für den Rest seines Lebens zeich-nen, das würde er noch lernen. Als er aufwachte zog er sich rasch an. Nach dem Himmel draußen zu urteilen war es noch sehr früh, aber man wusste nie ob diese Zauberfenster nun das richtige Wet-ter anzeigten oder nicht. Denn hier unten in den Kerkern gab es keine richtigen Fenster. Sie waren nur so verzaubert, weil man ih-nen wohl nicht zumuten wollte in einem Loch zu leben, das abso-lut kein Licht hineinließ. Ihm war es egal. Er würde so selten wie möglich hier unten sein. Der Raum miefte ein wenig, denn die Fenster waren zu, aber Severus merkte es nicht. Er sah auch nicht, dass das kühle einströmende Licht dem Raum und seinem Innen-leben eine fast kunstvolle Note verlieh. Nun konnte man die Ein-zelheiten der grotesken Figuren, an den aus dunklem Holz beste-henden Betten und Schränken erkennen. Plötzlich hielt Severus inne und er bemerkte zum ersten Mal das Geschnarche seiner Mitschüler, die noch tief schliefen. Er atmete auf. Er würde nicht zu spät zum Unterricht kommen. Er musste besser aufpassen, was um ihn rum vor sich ging. Als er die Tür hinter sich schloss merk-te er, dass das schwarze Holz der zu einer Fratze verunstalteten Türklinke einen ekelhaften Rotstich besaß. Mit seinen Büchern und seinem Zauberstab setzte er sich in den vollkommen leeren Gemeinschaftsraum. Dieser war ganz in grün und silber eingerich-tet, und doch bestand eigentlich alles aus dem verfratzten schwar-zen Holz, das Übelkeit in ihm hochsteigen ließ. Er vergrub seine Nase in seiner Lektüre um sich abzulenken. Er las ein altes Buch, dessen Titel man nicht mehr entziffern konnte. Er hatte es von zu Hause mitgehen lassen. Sein Vater würde ihn umbringen wenn er das erführe, aber solche Charakterstärke traute er diesem nicht zu. Hätte er eine normale Familie könnte er vielleicht fürchten einen Euler vorgesetzt zu kriegen, aber das war für ehemalige Slytherins unter ihrer Ehre. Deshalb erhoffte sich Severus keine ernsthaften Konsequenzen für sein Tun. Schon bald war er vollkommen in sein Buch vertieft. Nach zwei Stunden nahm er eine kleine mit Metal verzierte Glasphiole heraus und stellte sie in einen Halter auf einem der Tische. Er setzte sich und schlug das Buch neben ihm auf. Er hob seinen Zauberstab und schrieb Zeichen in die Luft während er die Zauberformel aus dem Buch murmelte. In der beschriebenen Luft entstand blauer Rauch, der sich langsam in verschiedenen Punkten verdichtete. Severus nahm den Zauberstab runter und beobachtete wie in den Verdichtungsstellen Lichter entstanden und dann plötzlicher ohne einen Laut zu machen exp-lodierten und Lichter und farbige Wolken versprühten. "Netter Sidus - Zauber." Severus drehte sich so schnell rum um zu sehen wer gesprochen hatte, dass er sich den Hals verrenkte und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu einem älteren Schüler auf-blickte. Er kam ihm seltsam bekannt vor. Plötzlich hob der Junge seinen eigenen Zauberstab und richtete ihn auf Severus und bevor er sich bewegen konnte hatte dieser schon seinen Zauber gespro-chen: "Dolore carens." Und wie durch ein Wunder verschwand der Schmerz in Severus Hals augenblicklich. Es blieb nur eine komische Taubheit, die aber nicht weiter störend war. Der Junge grinste über das verwunderte Gesicht von Severus, nahm seinen Zauberstab wieder runter und schritt auf ihn zu. "Lucius Malfoy" und er streckte seine Hand aus. Nun wusste Severus woher er den Jungen kannte und dass er ihm eigentlich misstrauen sollte, aber irgendwie konnte er nicht, denn schließlich hatte er seinen Zauber gelobt und ihm den Schmerz genommen. "Severus Snape." Sie schüttelten sich die Hände. Severus sah es Lucius an, das diesem der Name Snape nicht unbekannt war. "Scheinst ja mehr Talent zu haben als deine Eltern." Obwohl er seine Eltern hasste ver-spürte er einen leichten Stich, doch er wollte sich nichts anmerken lassen. Außerdem hatte Malfoy Recht. "Ist ja auch nicht gerade schwer." Malfoy schnaubte nur, konnte sich aber ein verächtliches Grinsen nicht verkneifen. Er hatte Ausstrahlung, dass musste man sagen. Diese kalten, blauen Augen, die alles aus einem heraus zu saugen schienen, die einen von der Außenwelt abschirmten und vereinnahmten; diese langen hellgoldenen Haare, die ihm, hinten zu einem lockeren Zopf gebunden eine gewisse Adeligkeit zuspra-chen und doch zeigten, dass ihn die Welt mal konnte. Außerdem war er älter und verstand was von seinem Handwerk, was sein schmerzfreier Hals bewies, und so kam Severus einfach nicht drum rum ein wenig stolz darauf zu sein, dass dieser Junge ihn ge-rade gelobt hatte. Lucius setzte sich auf die Tischkante und beo-bachtete die Galaxien und Wolken mit Ehrfurcht und sie spiegel-ten sich in seinen Augen. Es war offensichtlich, dass ihr Anblick ihn faszinierte. Ohne seine Augen von ihnen zu wenden zeigte er auf die leere Phiole. "Willst du sie dort hineintun?" "Ja" antworte-te Severus "aber ich weiß nicht wie." Das brachte er nur etwas zö-gerlich heraus, denn es war ihm etwas peinlich, dass er diesen dummen Sternenhaufen nicht in einen Behälter verfrachten konn-te. "Sieh zu und lerne..." Lucius tauchte seinen Zauberstab mitten in die Wolken und begann ihn mit kreisenden Bewegungen he-rauszuziehen. Es entstand ein Wirbel, wie wenn man den Stöpsel zieht, doch die Sterne verschwanden nicht sondern folgten nur in diesem Wirbel. Als Lucius mit seinem Zauberstab bei der Öff-nung der Phiole angekommen war hielt er mit den Kreisbewegun-gen inne. Er sagte leise aber deutlich "Diffundi." während er gleichzeitig seinen Zauberstab Richtung Phiole düsen ließ und kurz vor dem Zusammenstoß den Zauberstab wegriss, als wenn er ein Band zwischen seinem Zauberstab und den Sternen zerstören wollte. Kurz darauf sah Severus etwas, dass er von nun an für immer mit dem Wort Schönheit in Verbindung bringen würde. Die Sterne die nun über der Phiole schwebten schmolzen zu ei-nem Teich, durch dessen Oberfläche man sie noch immer beo-bachten konnte. Als wenn Wasser den Nachthimmel spiegelte. Dann ergoss sich aus diesem See ein Wasserfall durch den die Sterne in die Phiole flossen. Auf dem Weg zum Boden der Phiole verlor sich der flüssige Zustand und die Phiole erfüllte sich mit den Wolken und den Sternen so wie sie vorher über dem Tisch geschwebt hatten. Severus murmelte ein "Danke", schloss die Phiole mit dem leuchtenden Inhalt und verstaute sie in seiner In-nentasche. Schweigend gingen sie hinunter zum Frühstück. Als sie in die Eingangshalle traten bewegte sich Severus schon au-tomatisch Richtung große Halle, aber Lucius fragte ihn ob er nicht vorher noch einen kleinen Spaziergang am See machen wollte. Se-verus stimmte zu und so gingen sie hinaus. Es war ein warmer Morgen und orangene Wolkenschleier zogen sich über den hell-blauen Himmel. Es war unglaublich ruhig und Severus konnte nur die Vögel hören. Es wunderte ihn, dass Lucius um diese Uhrzeit spazieren gehen wollte. Wenn er sich nicht sehr irrte wollte er mit ihm über etwas reden, dass er nicht vor fremden Ohren erwähnen konnte. "Ich stehe nicht oft so früh auf. Aber wenn, dann gehe ich meistens gleich raus um meinen Kopf frei zu kriegen. Es hilft um Wut abzubauen." Wenn Severus seinen Sinnen trauen konnte, dann hatte er Bitterkeit in Lucius' Stimme gehört, doch er verstand nicht was sie dort zu suchen hatte, denn für ihn schien dieser Junge erfahren genug um alleine mit schwierigen Situatio-nen klar zu kommen. "Kennst du die Blacks?" fragte Lucius nach einer Pause. "Ich habe ihren Namen schon öfters gehört. Aber ich kenne sie nicht näher, wenn du das meinst..." "Aber dir wird wahrscheinlich aufgefallen sein," er machte eine Pause als müsste er sich erst beruhigen bevor er weiter sprechen konnte "dass ges-tern ein Black in Gryffindor aufgenommen wurde." Sie schritten langsam weiter. Ja er konnte sich erinnern. Einem anderen wurde die Tür geöffnet vor der er die Augen verschlossen hatte. Sirius Black hatte das gekriegt was er zurückgewiesen hatte. Er wunderte sich nun wer der wahre Feigling war. Severus bemerkte, dass Lu-cius ihn beobachtete und versuchte den Schmerz zu vertilgen und seinen Gedankengang zu verfolgen. Es war eine Schande. Er wusste wie empört bestimmte Kreise sein würden wenn sie he-rausfänden, dass ein Zauberer aus dem Hause Black der jahrhun-dertealten Tradition den Rücken gekehrt und dem großen Slythe-rin seine Verachtung gezeigt hatte. "Er ist ein Verräter." Und Se-verus wusste, dass Sirius Black von nun an auch als solcher be-handelt werden würde. "Und weißt du was das bedeutet?" Severus hob seine Augenbrauen um zu signalisieren, dass er es nicht wuss-te. "Wir reinblütigen Familien werden immer rarer, Severus. Wir können es uns nicht leisten Familienmitglieder an die falsche Seite zu verlieren, wir müssen zusammen halten." Lucius sah ihn dabei so intensiv an, dass es ihm den Rücken hinunterlief, dann wandte er sich wieder ab und ging weiter. "Und wir können es uns auch nicht leisten, wie soll ich sagen, gewisse Schwachstellen, zu dul-den." Severus fragte sich ob er ihn richtig verstanden hatte. "Und wir haben leider beide das Pech, solchen Schwachstellen, sehr na-he zu stehen." Nun blieb Lucius ganz stehen und sah Severus di-rekt in die Augen. "Willst du deine Eltern nicht verteidigen? Ich habe deine Familie beleidigt." Severus löste seinen Blick mit Mühe aus der Umklammerung und sah zum Boden. "Nein, du hast doch die vollkommene Wahrheit gesagt. Ich wusste nur nicht, dass es so bekannt ist." "Es sind immer die Falschen, die reden. Jedenfalls wollte ich deshalb mit dir sprechen. Ich freue mich zu sehen, dass du offensichtlich mehr Talent besitzt als deine Eltern, denn für uns, denen die schwere Bürde aufertragen wurde, die Ehre, welche die Eltern gedankenlos zertrümmern, zu erhalten, müssen schwer arbeiten. Schwerer als die meisten. Und ich weiß, dass du von ih-nen enttäuscht bist, dass du sie, noch mehr, verachtest. Ich sehe es in deinen Augen wie ich es früher einmal sehen konnte wenn ich in den Spiegel sah." Mitleidslos und doch nicht ganz ohne Ge-fühlsregung sah Lucius auf den kleinen Jungen hinab, der viel zu zerbrechlich für seine Bürde schien und flüsterte ihm ins Ohr "Und weine niemals vor ihnen." Dann wandte er sich ab und ging wieder langsam weiter. "Komm, es wird Zeit. Wir sollten frühstü-cken gehen." Es war ein langer Weg zum Schloss und so hatte Severus es bis dahin geschafft sich zu fassen, aber das Gespräch hatte sich ein-gebrannt. Als sie die große Halle betraten war sie erst halbvoll, denn obwohl sie lange draußen gewesen waren, war es noch im-mer ziemlich früh. Lucius ging fast bis ans Ende des Tisches und setzte sich dort zu einer Gruppe von älteren Slytherins. Ohne dar-über nachzudenken setzte sich Severus neben ihn. "Wozu schleppst du denn den Kleinen hier an? Nimm's mir nicht übel, aber der Babysitter Typ bisse ja nich gerade." sagte ein schlaksiger aber ansonsten eher unauffälliger Typ und ließ ein Grunzen ver-lauten, das wohl seine typische Lache darstellte und nickte in Se-verus Richtung. Severus wollte dem Jungen nicht in die Augen se-hen, denn die Bezeichnung ,Kleiner' hatte ihn gekränkt, aber das musste man ihm nicht sofort ansehen, also ignorierte er den Typ und tat so als fühlte er sich nicht angesprochen. Stattdessen blick-te er interessiert in die andere Richtung. "Halt die Klappe Joseph." Hörte er Lucius in gelangweiltem Ton sagen. "Der Junge kann besser auf sich aufpassen als du, wenn man bedenkt, dass er Zau-ber beherrscht, die du noch nicht mal halbwegs hinkriegst." "Aber natürlich! Und was für Zauber sollen das sein?" "Zeig ihm die Phiole, Snape." Severus blickte sich nun um, Lucius blickte nicht in seine Richtung sondern schaute mit bösartig zu Schlitzen ver-engten Augen in die Josephs. Langsam nahm er die Phiole heraus und hielt sie hoch ,so dass jeder der kleinen Gruppe ihren Inhalt gut sehen konnte. Severus spürte wie eine starke Woge Selbstbe-wusstsein ihn durchflutete. Konnte es wirklich sein, dass dieser Junge den Sidus Zauber nicht beherrschte? Waren die Maßstäbe an dieser Schule so niedrig? Der Junge namens Joseph machte ei-nen so dümmlichen Gesichtsausdruck, dass Severus leise lachen musste "Nett, nicht?". Er konnte unmöglich einen Schüler, der so viel älter war als er aber diesen Zauber nicht beherrschte, respek-tieren, und so ließ er die Phiole elegant in seine Tasche zurück gleiten. Dummerweise begann der Junge schon wieder zu lachen, diesmal lauter. "Ich hab doch....Ich hab im ersten Moment doch echt geglaubt der Kleine hätte das Selbst hingekriegt. Oh Mann. Das war echt n guter Schock. Und es wär echt ne gute Motivation gewesen den Zauber endlich mal zu lernen, aber jetzt hab ich dich durchschaut und nun bringt's nix mehr. Wenigstens bin ich jetzt wach." Und er nahm sich mit großem Appetit noch mehr Würst-chen. "Ich habe nicht erwartet, dass du mir glauben würdest. Wie peinlich wäre es für dich, dir einzugestehen, dass ein Elfjähriger dir voraus ist." Severus, der Lucius aus den Augenwinkeln beo-bachtete, sah wie viel Spaß es diesem machte mit Joseph zu spie-len. "Du verarschst mich doch!" "Mir ist scheißegal was du denkst, dass sollte selbst dein lahmes Gehirn bis jetzt begriffen haben." Lucius Sprache hatte einen gefährlichen Unterton ange-nommen, der Joseph wohl dazu brachte nicht weiter zu diskutie-ren. Die Rangordnung war für Severus offensichtlich und er wuss-te nicht ob es gut oder schlecht war, dass Lucius sehr weit oben zu stehen schien. Doch wenigstens würde er sich wohl mit ihm keine Hänseleien über sich ergehen lassen müssen. Gerade als er sich noch Toast auf den Teller tun wollte stupste ihn Lucius an und nickte in die Richtung gegenüber von ihnen.. Seve-rus fiel sofort eine Gruppe von Erstklässlern ins Auge. Sie ließen seine Stimmung etwas sinken, aber er tat so als wäre sie ihm egal. Aber ihm fiel auf, dass der Geräuschpegel am Tisch stieg und er hörte öfters ein gezischtes ,Black'. Es wurde stetig lauter am Tisch bis man bemerkte, dass Sirius herüber schaute, dann wurden die Stundenpläne verteilt und es wurde totenstill. "Schau mal, wir beginnen gleich mit ,Verteidigung gegen die dunklen Künste'!" "Freu dich nicht zu früh, wir machen bestimmt nur so lahmarschige Sachen, oder noch schlimmer: Theorie." "Keine Ahnung, aber die actionhaften Sachen kommen erst in den oberen Klassen dran." Etwas enttäuscht ließ Peter den Stunden-plan sinken. "Ach komm. Interessant wird's auf alle Fälle!" Skep-tisch schaute Peter James an, ihm war klar, dass er ihn nur auf-muntern wollte aber es war dennoch nett von ihm und so nahm er sich mit etwas besserer Laune ein paar Würstchen und Tomaten. "Außerdem," und Remus neigte seinen Kopf verschwörerisch zu ihnen "gibt es noch genug Aufregendes außerhalb des Unterrich-tes." "Alles okay Sirius?" James war aufgefallen, dass Sirius seit Eintreffen in der großen Halle sehr still geworden war. "Was? Jaja, alles okay." Und er zwang ein Grinsen auf sein Gesicht. Er war froh, dass Slytherins sich darüber erhaben sahen offen zu sagen was sie denken, so würde er wenigstens die meiste Zeit seine Ruhe haben. James war etwas getroffen, dass Sirius ihm nicht alles sagen wollte, aber dann fiel ihm ein, dass sie sich ja auch erst seit gestern kannten und seine Stimmung hellte sich wieder etwas auf. Sirius sah, dass James ihm nicht glaubte, wollte ihm aber dennoch nicht die Wahrheit sagen, deshalb meinte er nur: "Mir ist nur gerade aufgefallen, dass wir die ersten beiden Stunden zusammen mit Slytherin haben..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)