mazohyst of decadence... von meloncreamsoda (dreams) ================================================================================ Kapitel 1: first dream -Toshiyas dream -------------------------------------- masohyst of decadence... Teil: 1/ ? (beachtet es bitte nicht, dass bei animexx.de seltsamerweise Kapitel: 0 steht ~_~) Pairing: Kaoru/ Toshiya Die/ Shinya ?/ Kyo... (secret :p) ...possible others...^^ Disclaimer: Die Charaktere die in dieser Fanfiction auftauchen gehören alle sich selbst; außerdem mache ich kein Geld mit dieser Geschichte^^ Warnung: yaoi/ shonen-ai, lime eventuell lemon(- eher unwahrscheinlich). Noch dazu eine gewisse Neigung zum Übertriebenem und Dramatischem (ich Sadistin ...) So, das war das gewöhnliche Zeug...jetzt noch etwas *wirklich* wichtiges: diese Story ist extremst AU! So AU, dass es *nichts* mit Dir en grey zu tun hat, außer das die Jungs halt die Hauptpersonen hier sind (ist ja klar!^^)...außerdem ist die Idee vielleicht...recht kitschig...ich weiß auch nicht, aber irgendwie habe ich so das Gefühl ich schreibe teilweise den reinsten Müll zusammen also warne ich hier noch einmal... -don't like, don't read! Kommentar: ...wenn man -Dekadenz- im Fremdwörterbuch nachschlägt, steht da: De/ka/denz, die; -: Verfall, Entartung, sittlicher u. kultureller Niedergang ... ich fand allein schon dieses Wort passen genug für die Story, (wobei die Kleinigkeit des Titels des 8.-Songs auf dem GAUZE- Album dem ganzen natürlich zu Gute kommt^^...) die in einem sehr...verworrenem Traum entstanden ist... selbst der Text ist schon irgendwie passend für diese Fiction...hmn...ich versuche also, das ganze noch einmal aufzuschreiben. Jetzt noch eine Erklärung: ... die Erzählperspektive wechselt teilweise vom Allwissenden-Erzähler in den Ich-Erzähler. Mann sollte auf die Kapiteleinteilung achten. Im ersten Teil währe das zuerst: ~Toshiyas dream~, was (unter anderem) bedeutet, dass die Erzählperspektive, sollte sie mal in die Ich-Form wechseln, nur von Toshiyas Sichtweise geschrieben wird. So...soviel zur Erklärung... Important: Noch einmal: Diese Story spielt in einem Alternativen Universum; die Charaktere sind...uhmn... na ja, teilweise *ziemlich* out of character ~_~ Also: AU + OOC!!! Character: (zu Beginn) Toshiya: noch nicht ganz 16 Jahre alt Shinya: gerade 15 Jahre alt Kaoru: gerade 19 Jahre alt Kyo: gerade 18 Jahre alt Die: 18 Jahre alt - Damit ihr versteht, wie ich mir vorstelle, wie sie aussehen werden, wenn sie das streng Traditionelle ablegen (z.B. Shinya und Toshiya), seht euch bitte die Charakter Beschreibung bei animexx.de an, ich werde such Bilder hochladen^^...an denen solltet ihr euch aber nicht zu sehr orientieren, okay? Ö_Ö ...ähmn...damit das klar ist: Ich meine hier nicht das Outfit oder so, sondern eher die Ausstrahlung bzw. die Haarfarbe/ Haarlänge etc. In Toshiyas Fall müsst ihr ihn euch mit langen Haaren halt vorstellen, aber das wird eh alles in der Fanfiction beschrieben, keine Sorge^^ ...ach, es macht so Spaß, in einer Geschichte mal Gott spielen zu dürfen *___* (Blasphemie^^°) Dedicated to: S.L.Krauß^^°, agi, eurydike...und für Leonie-sama (falls sie das je lesen sollte, was ich bezweifle...*shrug*) Anm.: ...ano, kleine Anmerkung: da ich zweisprachig aufgewachsen bin, und somit dauernd von verschieden gemischten Sprachen umgeben bin (Deutsch, Türkisch, Englisch und ganz böse: Französisch...~_~), kann es manchmal sein, dass ich Sprichwörter durcheinander bringe, oder sie falsch benutze bzw. übersetzte... Also bitte seht darüber hinweg, wenn ihr mal einen Fehler finden solltet, okay?^^ ~ren masohyst of decadence... ~*~Part one~*~ ~*~first dream, Toshiyas dream~*~ ~second Prologue~ "Guten Morgen, Hara-sama...habt ihr euch gut erholt?". Eine schöne, zerbrechliche Frau richtete sich auf und starrte ihr Zimmermädchen, dass soeben ihr Zimmer betreten hatte mit geweiteten Augen an. "Oh Gott...was ist es?! Habe ich es gestern noch richtig erfasst?...und wenn, was wird geschehen?!", die Frau schlug stöhnend ihre Hände vor ihr Gesicht. Das Zimmermädchen presste sofort ihre Lippen mitleidig zusammen. "Hara-sama..." sagte sie nur leise und teilnahmsvoll...dann gab sie sich einen Ruck. "Ich...ich bin sicher, dass alles gut ist, Hara-sama...", sie wusste, dass sie sich nicht sehr überzeugend anhörten und sie selbst zweifelte auch an der Richtigkeit ihrer Worte. Dennoch schluckte sie und brachte ihrer Herrin, serviert auf der süßen Lüge, die sie soeben als Trost ausgesprochen hatte, duftenden Reis in Schälchen, mit schmackhaften Gemüse- und Fleischbeilagen sowie einigen verschiedenen, kleinen Schälchen die mit Soßen und Pasten gefüllt waren. "Wenn...wenn ihr nun noch etwas bestimmtes wünscht?", fragte sie zaghaft und starrte auf die traurige Figur vor ihr. Etwas zögerlich legte sie das Tablett neben den Futon ihrer Herrin und zog sich dann schweigend zurück. Ihre Herrin gab keinen Laut von sich und so wartete das Mädchen noch einige Sekunden, bis sie schließlich leise seufzte, sich verbeugte und traurig das Zimmer verlies. Die junge Frau richtete sich fast im selben Moment, in dem das Mädchen das Zimmer verlies, auf und fing verzweifelt an zu weinen. "Toshimasa...ich habe es Toshimasa genannt...oh bitte, ein Mädchen...es muss doch ein Mädchen sein...oh bitte Gott, mach das es ein Mädchen ist!..." *** "Die Geschichte der Haras ist wohl genauso merkwürdig und geheimnisvoll wie die der Niikuras. Überall als unerklärliches Wunder angesehen, war es doch immer bloß Schicksal gewesen, dass alles so gekommen war, wie es war. Schicksal, dass die Familien zusammengeführt hatte, Schicksal, dass alles immer so genau passte. Verschiedene Forscher für das Unerklärliche behaupteten zwar, dass das Wunder der zwei Familien bis ins Steinzeitalter reichen würde, doch konnten beide Familien dann meist nur bedauernd den Kopf schütteln. Es war eben Schicksal. Schicksal, dass zur Tradition wurde, und dass die beiden Familien inzwischen genauso selbstverständlich hinnahmen, wie den weißen Schnee im Winter. Das war auch der Grund, warum alles so unerhört und unglaublich aufgenommen wurde. Warum die halbe Welt so erstaunt war. Die Tradition war gebrochen. So plötzlich und unerwartet, dass es fast schon unheimlich war. Seit Generationen gebar der Hauptspross der Familie Niikura ohne Ausnahme immer nur männliche Nachkommen. Der Hauptspross der Familie Hara hingegen immer Töchter. Und seit Generationen wurde die Söhne und Töchter der beiden Familien miteinander verheiratet. Es war undenkbar, dass ein Fremder die Nachkommen der Hauptfamilien heiratete, warum auch, wurden doch immer genau so viele Söhne wie Töchter geboren. Hingegen wurde beim Rest der Familien, der bei den Niikuras beispielsweise über dreihundert Mitglieder zählte, geheiratet wie man wollte, doch fast zu 60 Prozent Söhne gebärend. Was vielleicht Viele als verwirrend oder unmoralisch empfanden, war für die Familien das selbstverständlichste in ihrem Leben. Die Familien waren groß. Die Familie Niikura allein hatte mehr als fünfzehn Oberhäupter mit Familien und logischerweise stimmte das mit der Summe der zusammengezählten Oberhäupterfamilienmitglieder der Familie Hara überein. Beim Verheiraten gab es so dementsprechend auch wenige Probleme mit Inzest. Wurden ja eigentlich nur Cousins und Cousinen zweiten-, dritten- oder selten auch vierten- Grades miteinander verheiratet. Außerdem wechselten die Hauptfamilien ständig, da nur der kräftigste und stärkste, der beste Nachkommen als Sohn eines Haupthauses der Niikuras anerkannt wurde und mit einer Hara verheiratet wurde. Trotzdem waren viele Menschen der Ansicht, dass es unmoralisch währe, doch dass war den beiden Familien nicht weiter wichtig. Weitaus wichtiger fanden sie die Tatsache, dass etwas so altes, so gewöhntes ein jähes Ende gefunden hatte. Die Familie Niikura gebar vor etwa zwei Jahren in einem ihrer Hauptfamilien einen Sohn, was ja nichts unerwartetes gewesen war. Etwa zwei Jahre später erwartete dann meine Mutter, Hara-sama, auch ein Kind. Dass es ein Mädchen sein würde bezweifelte eigentlich niemand. Doch diesmal sollte das Schicksal anders entscheiden. Diesmal sollten sie falsch mit der Annahme eines Mädchens liegen. Die Familie Niikura hatte ihren jüngsten männlichen Nachkommen...und die Familie Hara, drei Jahre später...auch... Das war das Schicksal. Das war das Ende dieser Tradition...oder vielleicht auch -nur- eine Unterbrechung von ihr. Jedenfalls waren alle so überrascht und bestürzt, dass man fast schon sagen könnte, sie würden den Verstand verlieren, sollte sich der Junge nicht in ein Mädchen verwandeln... ...und das ist der Anfang ~meiner~ Geschichte. Der Anfang vom Ende. Meinem, und Kaorus Ende..." *** ~*~first dream, Toshiyas dream~*~ ~end of second Prologue~ *** *** *** ~*~first dream, Toshiyas dream~*~ ~Act one... Ein Junge. Er seufzte und fuhr sich durch sein langes schwarzes Haar, nur um festzustellen, dass es nichts mehr gab an dem seine Finger hängen blieben. Ja...er war ein Junge, aber warum war das so unglaublich schlimm?! Er seufzte erneut und betrachtete sich resignierend im Spiegel. Seit nicht ganz sechzehn Jahren sah er nun schon in den Spiegel, ohne sich selbst zu finden und ohne sich jemals nicht fragen zu können, warum er so aussehen musste wie er aussah. Er presste seine Lippen zusammen, zwei weichgeschwungene, rotangemalte Stücke zartester Haut und starrte in seine braunen Augen. Zögerlich kratzte er mit seinen Fingernägeln durch den weißen Puder auf seinem Gesicht und stellte mehr oder weniger zufrieden und erleichtert fest, dass er unter dem Puder fast genauso blasse Haut vorzuweisen hatte wie mit der Schminke. Das war gut, denn seine Lehrerinnen, Erzieherinnen und Aufpasserrinnen würden ganz und gar nicht darüber erfreut sein, sollte seine Haut einen kleinsten bräunlichen Ton aufweisen. Er leckte sich zaghaft über seine Lippen und schließlich entschied er sich, sich abzuschminken und noch einwenig die Fische im Teich zu beobachten. Er war gerade fertig geworden, als an den Rahmen der Papierwände dieses Zimmers geklopft wurde und eine bekannte Stimme um Einlass bat. Toshimasa zuckte erschrocken zusammen, als er feststellen musste, dass er völlig nackt war und suchte gehetzt das Zimmer nach einer Decke ab. Glücklicherweise befand sich genau hinter ihm, eine ordentlich zusammengefaltet, große Decke und er konnte sich hastig in sie einhüllen. "Kann...ich jetzt reinkommen, Toshimasa-sama?", fragte die Stimme wieder zögerlich und Toshimasa, der sich schnell vergewisserte, dass auch jede kleinste Stelle an seinem Körper verdeckt war, machte die Stimme als die seiner persönlichen Dienerin aus. Er seufzte tief. "Ja, herein!", und lehnte sich gegen eine Wand des Zimmers. Zaghaft wurden die Papierwände zur Seite geschoben und ein nervöses Mädchen, mit langen schwarzen Haaren in einem steifen Kimono trat in das Zimmer herein...und starrte verwirrt auf den Stoffhaufen vor sich. "To- Toshimasa-sama?", fragte sie leise und eingeschüchtert. Was sollte das denn bloß schon wieder? Innerlich seufzte sie leise auf. Sie verstand ihn einfach nicht. Verstand ihren jungen Herren so wenig. Seit fast einem Jahr stand sie nun schon im Dienste der Haras und trotzdem, auch wenn sie des Herren persönliche Dienerin war, konnte sie oft nicht verstehen oder nachempfinden, was in ihrem Herren vorging. Zaghaft trat sie noch einwenig näher, schluckte nervös und setzte sich schließlich vor ihren Herren, der noch immer von der Decke verhüllt wurde, auf die Knie. "Toshimasa-sama... darf ich fragen...weshalb ihr euch unter der Decke versteckt?", ihre Stimme lies ihre Nervosität hörbar verdeutlichen. Vorsichtig fasste sie an die Decke und zog sie langsam herunter. Sie atmete erschrocken ein, als die Decke über die nackte Brust ihres Herren rutschte und verlegen wand sie den Kopf in eine andere Richtung. Toshimasa lächelte leicht. "Was denn, was denn, kleine Shinya... so erstaunt und verlegen keine Brüste vorzufinden?!". Shinya errötete, hob hektisch den Kopf und sah ihren Herren bittend an. "Toshimasa-sama...leise! Sprecht nicht solche Dinge...sie könnten euch hören...", Shinya drehte beunruhigt den Kopf zu den dünnen Papierwänden des Zimmers. Toshimasa seufzte. "Lass sie es doch hören...sie dürfen mir ja sowieso nichts antun, was meinen Körper verletzen würde.", Toshimasa grinste und griff nach Shinyas Kinn. "...aber dir könnten sie was tun, nicht wahr, kleine Shinya?...". Shinya schluckte und sah ihren Herren nervös mit großen, unsicheren, braunen Augen an. Toshimasa seufzte und lies von Shinya ab. "Du willst wissen, warum ich mich unter der Decke versteckt habe? Nun...eigentlich kannst du dir das denken: damit keiner sieht, das ich nackt bin...UND ein Junge...", Shinya zuckte zusammen doch Toshimasa tat als sei nichts gewesen. "...aber vielleicht fändest du es interessant zu erfahren, Warum ich mich ausgezogen habe?", Toshimasa starrte in Shinyas braune Augen, er lächelte verächtlich. "...das geht dich aber leider gar nichts an, kleine Shinya...", er grinste. Dann kratzte er sich am Kopf und lies sich zurückfallen. Shinya errötete, als die Decke noch einwenig tiefer rutschte und den blassen Bauch Toshimasas nicht weiter bedeckte. Shinya schluckte. "To- Toshimasa-sama...". Toshimasa seufzte. "Gut, ich sag's dir...", Shinya zuckte zusammen. "Eh?!". Toshimasa strich sich langsam mit einer Hand über seinen Bauch. "Weißt du...manchmal...ist es schwer noch zu erkennen, was man ist. Vor allem wenn man gezwungen ist es ein leben lang zu verleugnen. Und manchmal, wenn ich mir nicht mehr sicher bin, ob ich nun nicht doch ein Mädchen bin, dann sehe ich einfach nach...", Toshimasa starrte aus seinen halbgeöffneten Augen an eine Wand. Er lag noch immer auf dem Boden und langsam spürte er, dass seine Beine in dieser unglücklichen Position einschliefen. Er seufzte erneut und richtete sich auf, starrte amüsiert auf Shinya, die betreten auf den Boden starrte. Er kicherte leise. "Kein Grund mich zu bemitleiden, Shin-chan... immerhin müsste dir das alles doch bekannt vorkommen...liebes -Mädchen-...", Toshimasa lachte gehässig auf, als das Dienstmädchen errötete. Ob vor Ärger oder Scham wusste Toshimasa nicht auszumachen, doch war es ihm im Moment auch ziemlich egal. Er seufzte tief und erschöpft auf, lies sich nach hinten, gegen eine Wand fallen und fuhr sich mit einer Hand durch die kurzen Haare an den Seiten seines Gesichts. Gemütlich lehnte er so einige Minuten, bis er weitersprach. "Warum bist du hier? Was willst du eigentlich Shin-chan...?", Shinya zuckte zusammen. "...also...ihr sollt euch ankleiden, eure Mutter, Hara-sama, wird bald hier eintreffen...", Shinya schluckte nervös. "Sie sagten mir, sie würde euch frohe Kunde bringen...", er senkte seinen Blick. Toshimasa verdrehte seine Augen und stand auf. "Dann mach hin! Vor Wie vielen Minuten wurde dir gesagt, dass sie kommt?!", fauchte er ärgerlich und zog Shinya an seiner Schleife des Kimonos in die Höhe. Shinya biss sich auf seine Unterlippe. "Verzeiht, Toshimasa-sama...". Toshimasa stieß gelangweilt Luft aus. "Ja, ja...jetzt mach schnell, Shin-chan...und hilf mir mit diesem Ding...", er deutete auf eine Ecke des Zimmers, wo ein hübscher Kimono an einem Ständer hing. Shinya eilte hastig zu dem Stoff und zog ihn vorsichtig hinunter. Und nur fünfzehn Minuten später saß alles am rechten Platz auf Toshimasas Körper und auch Toshimasa selbst musste bewundert anerkennen, dass Shinya sein Handwerk verstand. Ankleiden. Zufrieden fuhr er mit seiner Hand über den weichen Stoff und griff nach seinen Haarnadeln. Gekonnt steckte er seine langen schwarzen Haare mit einem geübten und äußerst geschickten Handgriff nach oben. "Hilf mir Shinya, ich werde nicht rechtzeitig fertig!", er warf Shinya einige verzierte kleinere Haarnadeln zu, die ausschließlich als Schmuck dienten. Shinya fing sie ungeschickt auf und fuhr vorsichtig über das schwarze Haar. "Jetzt fang schon an! Mach schon!...", Toshimasa starrte ärgerlich in den Spiegel. "Ich will Mutter nicht warten lassen...", murmelte er, während er sich sorgfältig den weißen Puder über das Gesicht zog. ,Ich sehe aus wie eine blöde Hure...', dachte er wütend, während er sich seine Lippen rot bestrich. ,...aber Mutter liebt es, wenn ich so aussehe...', laut fragte er: "Bist du fertig, Shin-chan?!". Shinya nickte hastig. "Nur noch Eine, Toshimasa-sama...!", Shinya atmete erleichtert auf als die Haarnadel endlich im dichtem seidigem Haar feststeckte und drehte sich zufrieden zu seinem Herren. Er nickte erschöpft. "Sehr schön, Toshimasa-sama...nun kommt, wir müssen uns eilen...", Shinya schob hastig eine der Papierwände zur Seite. Toshimasa richtete sich langsam auf. Mühelos schritt er in diesem engen, steifen Kimono zu seinen Sandalen und schlüpfte hinein. Er verzog das Gesicht und wandte sich zum Ausgang. Sofort musste er lächeln. Auch der Ausblick aus seinem Zimmer war immer der Selbe. Ein kleiner Teich mit Brücke, in dem Karpfen und Goldfische, eben allerlei Zierfische schwammen, ein kleiner Bach, der in den Teich hineinfloss und sich durch das ganze Stück Land zog, welches Toshimasas kleine Welt darstellte, welche wiederum von einer hohen, von Moos und Blumen überwachsenen, Mauer umgeben wurde, die ihn komplett von der Außenwelt isolierte. Einige kleine, künstliche Hügel, die schon längst von saftigem Gras überwachsen waren, ein kleiner Tempel, Schmetterlinge, die zu Ewigkeiten hier lebten, und etwas weiter entfernt, überall vor die Mauer gepflanzt, Bambus, der im frischem Frühlingswind sacht hin und her wog und ein leises, flüsterndes Geräusch in die Luft sandte. Bäume gab es keine, dafür Blumen und allerlei Gewächs. In Toshimasas gesamter kleinen Welt duftete es wunderbar nach Frühling. Und von einem Kirschbaum, der außerhalb der Mauern gepflanzt worden war und dessen Äste in Toshimasas Welt ragten, wehten zart rosane Kirschblüten in seinen Garten her. Toshimasa sah zufrieden den Blüten zu, wie sie sich sacht im Wind wandten und drehten, und vom Wind weitergetragen wurden. Von irgendwoher erklang ein sachtes Glockenspiel und vom Tempel her wehte ein schwacher Duft von Räucherstäbchen in den gesamten Garten. Das leise plätschern des nahen Baches machte Toshimasa langsam schläfrig, und er währe tatsächlich eingeschlafen, wenn ihn nicht Shinyas irritierte Stimme aufgeschreckt hätte. Er zuckte zusammen. "To- Toshimasa-sama...verzeiht! Ich wollte euch nicht erschrecken...", Shinya sah ihn entschuldigend an. Toshimasa nickte nur und versuchte sich zu beruhigen. "Eh...ja...", er schluckte nervös und wandte seinen Blick von dem Teich und den Kirschblüten ab. "Wir müssen uns doch beeilen, Toshimasa-sama! Ihr werdet erwartet! Kommt jetzt...", Shinya warf ihm noch einen verwirrten Blick zu, schritt dann jedoch auf das Hauptgebäude zu, in dem Toshimasas Mutter schon eingetroffen war. Toshimasa atmete tief ein, raffte seinen Kimono an der Seite etwas hoch und schritt dann hinter Shinya in das Gebäude, um seine Mutter, nach fast einem halben Jahr wieder zu sehen. *** Abends war die Sonne immer am allerschönsten. Blutrot und wirklich wunderschön musste sie dann irgendwo hinter den Bergen oder im Meer verschwinden..., überlegte Toshimasa während er das bisschen Himmel betrachtete, dass sich von seiner im Haus liegenden Position aus betrachten lassen konnte. Er seufzte. Er könnte sich ja in den Garten in das Gras legen und so in den endlosen Himmel starren, der dann nicht von den Mauern eingegrenzt werden würde...könnte sich einfach vorstellen dass dieser Himmel für ihn wirklich endlos währe...doch dazu musste er aufstehen und dazu fehlte ihn nun einfach die Energie. Außerdem würde er schon bald oft genug die Schönheit eines Abendhimmels sehen können...außerhalb des sicheren Schutzes seiner Mauern, die er noch nie in den gesamte fünfzehn Jahren seines Lebens verlassen hatte... In ungefähr einem Monat würde er sechzehn Jahre alt werden...das war das Alter in dem jede Tochter der Haras mit einem Niikura verheiratet wurde... Toshimasa seufzte zutiefst beunruhigt auf. Warum war er so verängstigt? Immerhin war er doch schon seit er lebte mit diesem Niikura verlobt?...Wurde er nicht für diesen Jungen geboren? War denn sein Leben wegen diesem Niikura nicht deswegen so verrückt? Musste er denn nicht wegen ihm ein Mädchen sein? Toshimasa kauerte sich frierend zusammen. Dieser junge Niikura war doch der Grund seiner Existenz. War er doch nur wegen ihm geboren worden...Es war doch klar gewesen, so unendlich klar, dass er ihm...zu ihm gehörte. Toshimasa presste hilflos seine Lippen zusammen und erstickte somit ein leises Aufschluchzen sicher...er gehörte ihm...aber das bedeutete noch lange nicht, dass ihm diese Tatsache, diesem Niikura zu gehören gefallen musste... ...könnte er doch nur entfliehen...weglaufen...niemals mehr an solch ein Schicksal gebunden werden... Toshimasa kauerte sich weiter zusammen. Es war sowieso schon alles entschieden und schon alleine ein Gedanke an das strahlende Lächeln seiner Mutter, als sie ihm die *wundervollen* Neuigkeiten der bevorstehenden Hochzeit erzählt hatte, reichte aus, um alle Verwünschungen und Fluchtpläne wie Staub zerfallen zu lassen. Toshimasa seufzte lautlos auf. Seine Mutter... er schloss langsam seine Augen. Er wusste nicht genau wieso er so dachte, denn immerhin war es nicht seine Schuld...jedenfalls hatte er das Gefühl, seiner Mutter, diese Hochzeit schuldig zu sein. Er öffnete seine Augen zur Hälfte und starrte melancholisch durch den Spalt seiner Papierwände auf den Garten. Immerhin hatte seine Mutter durch ihn ziemlich viel erleiden müssen...und trotzdem hasste sie ihn nicht, liebte sie ihn, und wollte für ihn nur das Beste...auch seine restliche Verwandtschaft (wobei er nur die -Haras- als restliche Familie ansah...) hasste ihn nicht. Toshimasa seufzte erneut, diesmal vernehmlich. Nein, er wurde nicht gehasst. Er wusste, dass sich seine gesamte Familie sehr freuen würde, wenn sie ihn *endlich* nach so vielen Jahren mal wieder zu Gesicht bekommen würden... Toshimasa dachte an die letzten Worte seiner Mutter. "Sei...artig Toshimasa, mach deinen Lehrerinnen keinen Kummer, hör auf das, was sie dich lehren und mach mich Stolz, wenn du deinen Verwandten und vor allem Niikura-san begegnest...", murmelte er leise. -Stolz machen-. ...Toshimasa konnte sich denken, was seine Mutter darunter verstand. ...doch es war auch nicht besonders schwer zu verstehen...vor allem dann nicht, wenn Mutter dann noch zusätzlich zu ihren Worten einen wunderschönen Kimono auspackt. Toshimasa seufzte. Wie sollte er diesem Niikura denn auch begegnen, wenn nicht als Frau?! Er wusste ja nicht einmal wie sich ein Junge benahm! "Mutter...Mutter...ich bin so unsicher...", er drehte sich auf den Bauch und schloss seine Augen. Von fern her konnte er sacht das Glockenspiel vernehmen, wie es sanft im zartem Frühlingswind wehte. Der Klang der Metallenen Glocken vermischten sich mit dem stetigem Plätschern des kleinen Baches und die Bambusse gaben wieder ein leises Rauschen von sich. Es dauerte nicht lange bis Toshimasa einschlief. Sacht verwehten seine schwarzen Haarstränen, fielen ihm ins Gesicht und wehten weiter. Es war einer der letzten friedlichen Abenden, die Toshimasa in seiner Welt noch haben sollte. *** "...die letzten Wochen waren die schlimmsten, ich erinnere mich... Jede meiner Lehrerinnen wollte mir noch als letzte Gelegenheit ihr Wissen vermitteln und bald fühlte ich mich hin und her gerissen, wie eine Puppe die ordentlich mit Benehmen, Manieren und Wissen gestopft wurde, um auch ja dem Besitzer zu gefallen. Manchmal wollte ich nur zusammenbrechen und...obwohl ich unglaubliche Ängste ausstand, was wohl nach meiner Welt kommen würde, sehnte ich mich manchmal schon nach dem Danach, wenn ich endlich diese Welt und ihre furchtbaren Lehren verlassen würde. ...und meine Gedanken galten immer ihm. Wie er sein würde, was er mit mir machen würde, was er von mir verlangen würde... du fülltest meine Gedanken bis zum letzten Moment an dem ich dich sah... ...Kaoru...ahh... - meine Welt bricht entzwei..." *** Traditioneller Tanz war vielleicht das Schlimmste! Toshimasa verstand einfach nicht, wie das schmerzhafte Verdrehen und Verrenken seines Körpers -elegant- und -graziös- aussehne konnte... er verstand es einfach nicht! Dabei war er wirklich nicht auf den Kopf gefallen oder für Dinge unbegabt, die außerhalb seiner Welt vielleicht als "Mädchensache" angesehen wurden...so war er beispielsweise sehr gut darin Gestecke zu fertigen, seine Lehrerin lobte stets die Ästhetik der Anordnung und Platzierung der Blumen und Pflanzen. Im Sticken, Nähen und generell im Handarbeiten war er auch so gut, dass seine Lehrerinnen sehr zufrieden waren. Bei der Teezeremonie musste seine Lehrerin einmal abbrechen, weil sie vor Rührung geweint hatte, so grazil und atemberaubend hatte er praktiziert. Er konnte sich in seinen steifen Kimonos so graziös und anmutig bewegen, wie kaum jemand anderes. Seine Manieren waren tadellos, hatte er seit Kindesalter schon die entsprechenden Etikette erlernen müssen, Seine Stimme war sanft und nicht penetrant, auch das hatte er lernen müssen, sein Vokabular an netten und einschmeichlerischen Worten grenzenlos. Er hatte gelernt, wie man sich in Gegenwart eines Mannes zu benehmen hatte, wie er bei jeder Handlung besonders graziös wirkte, er hatte gelernt sich zu schminken, oder tatsächlich auch einen Mann sexuell zu "bedienen" (auch wenn er hierbei nicht an einem -echten- Menschen gelernt hatte)...er hatte wirklich alles gelernt was er für sein Leben bei seinem Ehegatten wohl so brauchen könnte oder würde und war auch noch in allem sehr zufriedenstellend, bis auf Traditionellen Tanz! Es war zum verrückt werden! Wieso schaffte er es nicht sich anmutiger zu bewegen und dabei seine Gelenke zu verdrehen. Er konnte weder mit dem Schirm besonders gut umgehen, noch mit dem Fächer, doch leider brauchte er beides um den Tanzunterricht erfolgreich abzuschließen. Missmutig verzog er sein anmutiges Gesicht und starrte erbost auf den seidenen Fächer in seiner rechten Hand. Er schwang ihn dennoch elegant in die Höhe und graziös vor sein Gesicht. -ALLES-, wenn diese Horror-Stunde ein Ende nahm. (Anm.: Jemand -Kotodama- von Kagrra mal gesehen?...Inspiration dieser Szene war Isshi mit seinem Fächer im PV ^^) Doch seine Lehrerin sah gar nicht zufrieden aus. "Nein- Nein- Nein, Toshimasa-sama! Das hat einfach keine atemberaubende, kalte Schönheit...keinen Ausdruck!", sie starrte ihn schlechtgelaunt an. "Was wollt ihr tun, wenn Niikura-sama einen Tanz sehen will und ihr nur lächerlich mit dem Fächer schwingen könnt?!", sie stöhnte bei dieser Vorstellung entsetzt auf. "Nun? Oder stellt euch vor, ihr wollt ihm mit eurem Tanz erfreuen...was werdet ihr tun?! Toshimasa-sama?!". Toshimasa schloss ganz ruhig die Augen und presste seine Lippen zusammen. Er würde diesen Niikura für sehr bescheuert halten, sollte der auch nur einmal von ihm verlangen, für ihn zu tanzen... immerhin war er nur zwei Jahre älter...Toshimasa konnte sich nicht vorstellen, dass ein Unterschied von drei Jahren soviel ausmachen konnte, dass jemand Traditionellen Tanz bewundern konnte! Seine Lehrerin starrte erbost auf den schweigenden Jungen. Sie räusperte sich und schlug einmal mit ihrem Taktstöckchen auf den Tatamiboden. Es gab ein sehr seltsames peitschendes Geräusch und Toshimasa schreckte auf. ...uhmn...schon wieder hatte er an diesen Niikura gedacht! Er biss sich auf seine Unterlippe. "Nun...Toshimasa-sama...ich denke wir belassen es bei diesen Resultaten...für Heute!", sie verbeugte sich steif und verlies eilig den Raum. Toshimasa seufzte, zog die lange Haarnadel aus seinem schwarzem Haar, sodass es ihm die Schultern hinab fiel und setzte sich in dem steifem Kimono in die Hocke. Er fühlte sich unwohl wegen der schlechten Laune seiner Lehrerin...dennoch konnte er nicht verbergen, wie unendlich froh er war, dass er seine Tanzstunden für Heute hinter sich gebracht hatte. Wenn auch nicht gerade elegant, aber immerhin hinter sich... Er fuhr sich erschöpft durch seine feinen Haare. Bald...bald war es soweit. Toshimasa sah bedrückt in den Himmel, der von einem sanften Rot durchzogen war. Nur noch wenige Sonnenuntergänge in seiner Welt...und er würde bei ihm sein. Niikura-san... Toshimasa schauderte unbehaglich. Und wieder fragte er sich wie er sein würde...ob er hübsch war...nett war...was er wohl von ihm dachte. Toshimasa kaute an seiner Unterlippe und schüttelte langsam seinen Kopf. Es hatte ja keinen Sinn darüber nachzudenken... morgen würde seine Mutter erneut erscheinen und ihm einiges näher berichten... Er seufzte. ,Wie...soll ich mich nur verhalten...', dachte er unsicher und ziemlich beängstigt. ,...ich weiß nicht wie ich mich in seiner Gegenwart verhalten soll...', er starrte trübsinnig vor sich hin. "Niikura-san...", flüsterte er leise und biss sich in leiser Erregung auf seine Unterlippe. Er konnte nichts dafür, wenn er bei der Vorstellung von diesem Niikura aufgeregt oder erregt wurde. Es ging nicht anders. Er hatte ihn immerhin noch nie gesehen und sollte zukünftig sein ganzes Leben mit ihn verbringen. Außerdem... Toshimasa presste unwohl seine Lippen aufeinander, waren sie der jüngste Spross der jeweiligen Familie... das bedeutete, dass sie auch Kinder kriegen mussten... immerhin waren sie der Hauptspross... die Kinder der jeweiligen Familienoberhäupter... Toshimasa wusste nicht genau ob sie Söhne oder Töchter bekommen würden... denn auch wenn die Niikuras immer Söhne und die Haras immer Töchter bekamen... es war nie ganz sicher welches Paar, von beispielsweise zwei Verheirateten, Söhne oder Töchter bekommen würde... Toshimasa seufzte auf. Alles sehr kompliziert... die Statistiken von irgendwelchen klugen Frauen und Männern außerhalb der Familien waren ihm gänzlich unbekannt... und so nahm er einfach die Durchschnittsregel hin, dass Haras Töchter und Niikuras Söhne gebaren. Er lies sich erschöpft nach hinten fallen und streckte dabei seine Beine lang über dem Tatamiboden aus. Dabei ignorierte er, dass sein aufwendig bestickter Kimono ziemlich schmutzig werden würde und schloss einfach nur entspannt die Augen. Auch diese angenehme Frühlings Frische, diese sanfte Wärme würde ihm fehlen...denn Shinya hatte ihm erzählt, dass außerhalb dieser abgeschirmten kleinen Welt vier Jahreszeiten herrschten. Die eine war ein ähnlicher Frühling wie hier, jedoch mit Regen und auch starkem Wind... dann gab es eine heiße Jahreszeit...den Sommer, eine regnerische trübe, den Herbst und eine ziemlich kalte, mit weißer Substanz die vom Himmel fiel, Schnee genannt wurde... den Winter. Toshimasa öffnete aufgeregt seine Augen. Schnee! Er wollte so unbedingt einmal Schnee sehen! Schnee sollte sehr kalt sein und man könnte Bälle daraus formen und sich damit gegenseitig beschmeißen. Er lachte leise auf bei dieser Vorstellung. Vielleicht würde Niikura-san ihm ja erlauben den Schnee zu sehne ...und anzufassen... Toshimasa seufzte zufrieden. Zum Glück hatte er Shinya gefragt ob die Welt draußen sich von seiner in irgendeiner Weise unterschied... er drehte sich vorsichtig auf seinen Bauch. Draußen war jetzt Winter, dass wusste er. Februar hieß der Monat...darauf würde der März folgen. Und am Ende des Märzes würde er dann Geburtstag haben, sechzehn werden und diesen Niikura-san heiraten müssen. Auch der März gehörte zur kalten Jahreszeit und Toshimasa fragte sich ob er Kälte mögen würde oder nicht. Vielleicht sollte er schon einmal üben? Oder vielleicht sollte man dann die Kimonos zurechtschneiden... Toshimasa hatte nicht die leiseste Ahnung wie verschieden die Außenwelt war. Dass es auch andere Kleidung als Kimonos gab...dass es auch andere Sprachen gab als die, die er sprach... Toshimasa wusste nicht warum, und es wurde ihm auch niemals in seinem Leben erklärt, aber er wurde gänzlich unwissend in die Welt hinter seinen, von Blumen und Moos überwachsenen, Mauern hineingeführt...völlig ahnungslos in Niikuras Arme geworfen. Naiv und leichtgläubig, unwissend und schwach... so wurde er aus seiner Welt gerissen. Doch das konnte er nun einmal nicht wissen und so dachte er in seiner naiven Art ernsthaft danach nach, Shinya darum zu bitten, einige seiner Kimonos für den Winter zurechtzuschneiden beziehungsweise für den Sommer zu kürzen, damit er für diese heiße Jahreszeit bereit sein würde...er seufzte mit einer kindlichen Vorfreude auf. Wirklich, auch wenn er wahnsinnige Angst vor diesem Niikura hatte...umso weniger hatte er sie eigentlich vor der Außenwelt. "Toshimasa-sama!?", -Shinya. Er drehte sich mühsam auf seinen Bauch. "Ja? Was ist denn?!", keuchte er angestrengt aus seiner liegenden Position. Shinyas unsichere Gesichtszüge lugten durch den Spalt seiner Papierwände und Sekunden später wurden die Wände ganz aufgeschoben. Shinya besah sich seinen am Boden liegenden und wälzenden Herren und hüstelte dann hilflos. "Ihr werdet euch noch ganz schmutzig machen...", seufzte er resignierend. Toshimasa hob spöttisch grinsend seinen Kopf vom Tatamiboden. "Ja, und?! Ich habe doch sowieso unendlich viele Kimonos!?", dann hellte sich urplötzlich sein Gesicht auf und er setzte sich mit einer so erstaunlichen Geschwindigkeit gerade auf, dass Shinya sich nicht helfen konnte und ihn einfach nur anstarrte. Er schluckte und hob fragend eine Augenbraue. Toshimasa lächelte ihn an. "Na ja... du weißt ja...bald ist hier mein letzter Tag...und da draußen ist doch jetzt...Winter... deswegen...will ich dass du meine Kimonos zurechtschneiderst. Damit sie für draußen geeignet sind!", Toshimasa lächelte zufrieden vor sich hin, biss er Shinya unterdrückt giggeln hörte. Er starrte den Jungen an und blinzelte verwirrt. "Shin-chan?!", fragte er scharf. Shinya kicherte noch kurz und vergebens leise um nicht bemerkt zu werden, dann verschluckte er sich und hustete. Danach war er wieder beruhigt und sah seinem Herren entschuldigend in die Augen. Er senkte leicht den Kopf als er wieder sprach. "Verzeiht mir, Toshimasa-sama...es... war nur so lustig...", Shinya zuckte hilflos mit seinen Schultern und biss sich auf die Lippen um ein aufsteigendes Kichern zu verhindern. Er räusperte sich und strich sich einige schwarze Strähnen aus seinem zartem Gesicht. "Wisst ihr...ich denke es wird kaum von Nöten sein, dass ihr euch eure Kimonos zurechtschneidern müsst. Übrigens bin ich gekommen um euch mitzuteilen dass Niikura-san euch einige Geschenke geschickt hat...ich wollte fragen ob ihr sie euch nicht ansehen wollt? Danach werdet ihr bestimmt verstehen, was ich damit meine, dass ihr auch ohne kurzgeschnittene Kimonos überleben werdet...", Shinya giggelte erneut und richtete sich vorsichtig auf. Toshimasa tat es ihm gleich und starrte dann etwas missbilligend auf seinen tatsächlich verdreckten Kimono, was Shinya jedoch überraschend gelassen resignierte. Er winkte nur einmal kurz und öffnete die Papierwände noch ein Stückchen weiter, wartete bis sein Herr seine Sandalen angezogen hatte und öffnete dann ein kleines Sonnenschirmchen, dass Toshimasa sogleich verwirrt betrachtete. Shinya lächelte sanft als er den verwirrten Gesichtsausdruck seines Herren bemerkte. Mit einer ziemlich anmutigen Geste schwang er den Schirm aus und über Toshimasa. "Wisst ihr...wenn ihr diesen Raum verlassen müsst", Shinya machte eine Geste um die ganze kleine Welt Toshimasas, "Dann werdet ihr euch vor der Sonne schützen müssen, da eure Haut keine direkten Strahlen der Sonne gewöhnt ist und somit recht verletzbar ist...ihr werdet wohl immer solch einen Schirm mit euch führen müssen...", Shinya übergab seinem Herren den Schirm und lächelte dann. Toshimasa drehte denn Schirm amüsiert in seiner Hand und sah dann zu Shinya. Der lächelte noch immer. "Na ja... aber es soll ja auch schön und elegant aussehen...damit sich Niikura-sama auch an solch einem Anblick erfreuen kann... ihr werdet also üben müssen, wie man diesem Schirm mit einer gewissen Eleganz führt...". Toshimasa seufzte laut auf und klappte bedrückt den Schirm zu. "Ja...natürlich...", murmelte er mit sehr leiser Stimme und wandte sich dann zu seinem Garten. Er schüttelte leise den Kopf und folgte dann Shinya in eines der großen Zimmer im Hauptgebäude. Shinya öffnete die Tür und Toshimasa trat durch. Der Anblick der vielen, großen und kleinen, langen und dicken, Päckchen die alle in teurem Seidenpapier eingewickelt waren erfreute sein kindliches Gemüt dann aber wieder so schnell, dass der Schirm erst einmal in Vergessenheit geriet. Er quietschte begeistert auf, ignorierte Shinya entsetzten Blick und lies sich neben die Päckchen fallen. Shinya räusperte sich laut. "Toshimasa-sama! Ewas mehr Anstand bitte...", und leise fügte er noch ängstlich zu: "...wenn dass eure Erzieherinnen hören!...", Shinya seufzte und bückte sich nach einer Karte die auf einem der großen Päckchen lag. Er lief schnell an die Seite seines jungen Herren, der wie es schien, seinen Worten keinerlei Beachtung geschenkt hatte... Shinya seufzte lautlos auf und rollte seine Augen. Machte ja nichts. Das war er ja immerhin gewöhnt. Niemand hörte ihm zu, niemand nahm ihn ernst oder zumindest war. Egal was er tat, egal wie sehr er sich anstrengte. Er war ein Nichts...und niemals würde sich dass ändern. Niemals würden sie ihn respektieren, seinen Worten Glauben schenken... niemals würde er in ihren Augen etwas Wert sein. Terrachi Shinya...dessen Existenz nichts bedeutete weil sie einfach von keiner Bedeutung war... Shinya zuckte zusammen und schüttelte kurz und heftig seinen Kopf. An was dachte er da?! Jetzt war nicht der Zeitpunkt dass er über sein Leben und seine Existenz nachdachte. Er holte tief Luft und verdrängte alle noch aufkommende Gedanken um sich und ging vorsichtig neben seinem jungen Herren in die Hocke. Dabei drückte der Kimono unkomfortabel gegen seinen Körper. Er lächelte als er Toshimasas erfreute kindliche Stimme hörte, wie er sich über die Päckchen freute. Er musste sich zusammenreißen um den jungen Mann nicht durch die geschmeidigen schwarzen Haare zu streichen und verzückt: "Kawaii...", zu murmeln. Deswegen räusperte er sich erneut. "Toshimasa-sama...bevor ihr auspacken werdet...möchtet ihr vielleicht die Karte lesen, die Niikura-sama dazu geschickt hat?", Shinya hielt ihm die Karte hin und Toshimasa nahm sie zögerlich an. Er starrte kurz unsicher auf die Karte, dann öffnete er sie und begann sie zu lesen. Sekunden später hellte sich sein Gesicht auf und er seufzte erleichtert auf. Danach wandte er sich wieder den Päckchen zu und begann sie aufzureißen. Shinya kaute unbehaglich auf seiner Unterlippe herum. Er wagte sich nicht seinen Herren zu fragen was in der Karte stand...und wollte es trotzdem wissen. Unruhig rutschte er auf seinen Knien herum, bis sogar Toshimasa es bemerkte und leise lächelte als er verstand. Er musterte sein Dienstmädchen einmal kurz von oben bis oben, dann wandte er sich wider seine Paketen zu. "Weißt du Shin-chan... Niikura-san scheint eine nicht besonders ordentliche Schrift zu haben...", er kicherte amüsiert und blickte in Shinyas verblüfftes Gesicht. "Aber trotzdem hab ich es entziffern können. Er schreibt dass er sich freut, mich bald zu sehen und dass die Sachen in den Paketen mir dabei helfen werden mich an meine dann ungewohnte Umgebung zu gewöhnen...", Toshimasa sah Shinya lächelnd an. Seine Stimme hatte einen merkwürdigen, überzeugten Klang. "...ich will wissen was da drin ist!". Ungeduldig riss er eines der Päckchen direkt entzwei, sodass der Inhalt auf den Tatamiboden fiel. Toshimasa blinzelte überrascht als er einen weißen Stoff erblickte und zog ihn perplex in die Höhe. Er zog eine Augenbraue in die Höhe und drehte sich zu Shinya. "Was...ist das?!", fragte er völlig hilflos und blickte Shinya erwartungsvoll an. Dieser lächelte etwas irritiert. "Das...ist ein Rock...ein...kurzer Rock...", Shinya wurde rot und starrte das wirklich sehr kurze und weiße Kleidungsstück an. Toshimasa lies es etwas verwirrt zu Seite fallen und widmete sich dem weiteren Inhalt. Eine Menge Spaghettiträgertops wurden nach und nach in die Höhe gehalten einige sehr kurze und knappe Hosen und Faltenröcke, T-Shirts, Dreiviertel -Hosen, -Hemden, -T-Shirts, -Röcke und -Blusen, Einige Sommerkleider...Shinya registrierte sehr verwirrt dass keines der Kleidungsstücke die Knie von Toshimasa bedecken würde und mal abgesehen davon völlig unpassend für den Winter waren!. Zusätzlich viel ihm wirklich verwirrt auf, dass alle Kleidungsstücke ausschließlich für Frauen gedacht waren...Er runzelte die Stirn und faltete jedes der Kleidungsstücke die Toshimasa fallen lies, ordentlich zusammen und auf einen Stapel. Seltsamerweise waren auch alle Kleidungsstücke weiß, wenn sie nicht sehr hell pastellfarben waren. Was dachte sich dieser Niikura bloß dabei? Shinya sah ratlos dabei zu, wie Toshimasa gerade einen BH auspackte und ihn ziemlich hilflos über seinen Kopf stülpte. Shinya zog ihm die Unterwäsche sanft vom Kopf. "Iie, Toshimasa-sama...das ist Unterwäsche für...", Shinya schluckte hart als er plötzlich verstand, "...für Frauen...", flüsterte er entsetzt. Er starrte ängstlich in das Gesicht seines Herren, Bestürzung und Unverständigkeit erwartend...doch Toshimasa zuckte nur gleichgültig mit den Schultern, schmiss die Unterwäsche hinter sich zu Shinya und packte weiter aus. Shinya seufzte nur beunruhigt auf. Offensichtlich hatte sein junger Herr die traurige Botschaft dieses Kleidungsstückes nicht verstanden... *** "Schon damals hätte ich verstehen müssen, dass du mich nicht wolltest. Das ich dir egal sein würde...machtest du dir nicht einmal die Mühe mich zu akzeptieren... was sollte ich nur tun? Was sollte ich damals bloß denken?! Das du mich nicht bei dir haben wolltest...musstest du mir es denn auf diese Art und Weiße zu verstehen geben?! Warum war ich dir nichts wert? ...damals hätte ich es bemerken müssen... Kaoru... das wolltest du doch so, nicht war mein Liebster? ...wieso tat ich dir den Gefallen nicht... warum...habe ich es nicht bemerkt?...Kaoru...schöner grausamer Mann...wieso wolltest du mich nicht...?" *** "Die letzten zwei Tage...". Shinya biss sich bei diesen Worten Toshimasas auf die Lippen. Sie waren gerade im Speisezimmer und Shinya, sowie noch fünf weitere Dienstmädchen standen rings um den großen Esstisch Toshimasas herum um mögliche Wunsche ihres Herren sofort erledigen zu können oder sofort bereitstehen zu können, wenn der junge Herr mehr Wasser eingeschenkt haben wollte. Shinya presste dann seine Lippen zusammen. Toshimasa hatte recht. Es *waren* ...*tatsächlich* die letzten zwei Tage in dieser kleinen idyllischen Welt und...Shinya würde sie zusammen mit Toshimasa verlassen müssen, was Toshimasa jedoch nicht wusste. Eigentlich würden alle Bediensteten dieser kleinen Welt zurück in das Haupthaus der Familie Hara zurückkehren und ihre alten Positionen wieder einnehmen, die sie vor Toshimasa-samas Geburt schon übernommen hatten, es sein denn man war erst eingestellt worden um *hier* der Familie Hara zu dienen...wie etwa in Shinyas Fall oder dem der vielen jungen Dienstmädchen, die fast alle zwischen dem vierzehnten und sechzehnten Lebensjahr waren...die würden alle neue Positionen im Hause der Haras erhalten oder ausgewählt ins Hause Niikura mitziehen. Shinya unterdrückte ein beunruhigten Seufzer. Er wusste ganz genau wo die Niikuras ihren Sitz hatten...und vor allem wusste er wo die Familie dieses jungen Niikura-samas wohnte, der schon bald Toshimasa-sama heiraten würde... er wohnte...weit, sehr weit weg von dem Ort, an dem Shinyas Familie lebte. Shinya presste seine Lippen fester zusammen. Nicht dass es seine Familie kümmern würde ihn gar nicht mehr zu sehen, wahrscheinlich würden sie gar nicht merken, dass er niemals mehr nach Hause kam, wenn er nur hübsch weiter Geld verdiente...aber Shinya selbst wollte sie sehen. Wollte sicher sein, dass es seiner Familie gut ging, dass es seinen Geschwistern gut ging, seiner Mutter... Shinya war das dritte von insgesamt sieben Kindern die alle zusammen zwischen dem dreiundzwanzigstem und siebten Lebensjahr waren. Er selbst war gerade mal fünfzehn Jahre alt und wahrscheinlich auch der zarteste und zerbrechlichste von ihnen allen, was aber kein Grund gewesen war, ihn nicht schon im Alter von zehn Jahren zur Arbeit zu schicken. Nachdem sein Vater gestorben war, an den sich Shinya nur zu gut erinnern konnte, musste sein ältester Bruder vor fast sieben Jahren, im Alter von sechzehn, als erster anfangen zu arbeiten. Er selbst war damals erst fast acht Jahre alt gewesen und sein jüngster Bruder gerade neu geboren. Es war die härteste Zeit seines Lebens gewesen, denn sein ältester Bruder der gerade seinen Mittelschulabschluss geschafft hatte und eigentlich zur Highschool wollte, verdiente zwar mit diesem Abschluss nicht unbedingt schlecht, doch sein Gehalt war durch acht geteilt verhältnismäßig wenig. Und so hatte sein zweitältester Bruder nach einem hartem Jahr auch angefangen zu arbeiten. Auch er hatte mit seinen sechzehn Jahren zumindest seinen Mittelschulabschluss geschafft, Shinya war zu der Zeit noch nicht ganz neun Jahre alt gewesen. Zwei Jahre hatten sie dann ausgehalten. Sie hatten durch das zweite Gehalt zwar besser zu leben, doch trotzdem war der Gewinn nur so schwindend gering, dass es noch Tage gab an denen die Familie Hungerte. Schließlich, als Shinyas Mutter nach fast einem Jahr wieder fähig war arbeiten zu gehen, geschah etwas mit dem niemand gerechnet hatte. Die Mutter der sieben Kinder hatte im Winter von Shinyas neuntem Lebensjahr einen Unfall auf dem spiegelglatten Gehweg, gerade als sie von ihrem erstem Arbeitstag nach Hause kehrte. Sie rutschte aus und brach sich das Genick. Seitdem war sie teilweise gelähmt, was sie in Handeln und Tun einschränkte. Sie konnte sich zwar noch bewegen und sich um ihre Kinder kümmern, doch die Möglichkeit je wieder arbeiten zu können existierte seitdem für sie nicht mehr. Es war dann Shinyas letztes Jahr in der Schule, denn seine zwei älteren Brüder warteten erst gar nicht, dass er die Grundschule abschloss, sondern schickten ihn gleich nach seinem zehnten Geburtstag arbeiten. Drei Jahre hatte der zarte zerbrechliche Shinya dann Schwerstarbeit in einer der Fabriken am Ende der Stadt geleistet. Trotz des geringen Gehaltes konnte er sich nicht beschweren denn das Geld, egal wie gering es war, half seiner Familie und er wusste dass ein zehnjähriger Junge wohl kaum mehr Geld verlangen konnte. Drei Jahre später nach Beginn seiner Arbeit, er war damals dreizehn, entdeckte ihn der Inhaber der Fabrik bei einer Besichtigung um die Fortschritte seiner Firma. Zu dem Zeitpunkt erfuhr Shinya zum ersten mal von der Familie Hara, denn der Besitzer der Fabrik, der dann lange mit ihm redete, weshalb und warum er hier arbeitete, war niemand anderes als Toshimasa-samas Großvater gewesen, der seltsamerweise Mitleid mit dem zerbrechlichen und zarten Jungen hatte. Er war dann auch der Jenige der ihn zu sich ins Haus holte und ihn als Dienstmädchen einstellte. Ein Jahr lang arbeitete Shinya dann im Hauptsitz der Haras, bis er vierzehn und dann zu Toshimasa-sama geschickt wurde, um dort zu arbeiten...das war vor einem Jahr gewesen, nun war Shinya vor Kurzem fünfzehn Jahre alt geworden. Shinya hatte niemals etwas gesagt. Weder ein Wort der Beschwerde, noch ein Wort der Freude, doch er war sich von Anfang an, seit er im Dienste der Haras stand bewusst gewesen, dass er wahrscheinlich besser verdiente als seine beiden Brüder mit Abschluss zusammen. Und als Shinya nach längerer Zeit dann auch wieder zu Hause gewesen war, hatte er deutliche die Abneigung seiner beiden älteren Brüder zu spüren bekommen...Aber er konnte es ihnen nicht verübeln. Nicht wirklich. Doch zumindest würden jetzt seine jüngeren Brüder und seine einzige jüngere Schwester ihren Mittelabschluss machen können. Und die zwei Jüngsten vielleicht sogar zur Oberschule gehen können... Shinya war somit der einzige der sieben Kinder ohne ordentlichen Abschluss...ohne Abschluss der Grundschule, und er wusste, wollte er sich jemals eine andere Arbeit als diese bei den Haras suchen, er würde keine finden. Er war an diese Arbeit und somit an das Haus der Haras gebunden. Und das war eigentlich auch schon der Grund weshalb er bei den Haras arbeiten durfte. Es war nicht nur reines Mitleid und Güte gewesen. Es war auch Berechnung. Mit dem Abschluss und den Chancen auf andere Arbeit besaß die Familie Hara, Shinya mehr oder weniger. Das war auch der Grund weshalb Shinya nicht einmal gefragt wurde, sondern ihm nur mitgeteilt wurde, dass er mit Toshimasa-sama ins Haus der Niikuras ziehen würde. Fast schon als Mitgift könnte man meinen, und als Shinya dieser Gedanke auch gekommen war hatte er geschaudert. Er wollte nicht wissen was seine Brüder mit ihm machen würden, wenn er diese Arbeit verlieren sollte...hatte er eine Wahl? Er gehörte der Familie Hara, gehörte seinen beiden Brüdern, gehörte allen, außer sich selbst. ...und bald...in zwei Tagen, würde er zusätzlich auch noch der Familie Niikura gehören. Das war auch der Grund, weshalb er seine Lippen so fest zusammenpresste, dass es ihm selbst wehtat und einige der Mädchen ihm verwirrte und besorgte Blicke zuwarfen. "Shin-chan?!", hörte er dann Toshimasas verwirrte Stimme, die ihn aus seinen Gedanken riss. Er sah erschrocken auf. "Eh?!", fuhr es ihm heraus. Dann zuckte er zusammen, als ihm bewusst wurde mit wem er da sprach. Er wurde rot und verbeugte sich hastig. "Verzeihung Toshimasa-sama...was sagtet ihr gerade?", er sah seinen jungen Herren entschuldigend an doch dieser sah ihn nur besorgt an. "Shin-chan...du blutest... Du hast dir deine Unterlippe blutig gebissen!", Toshimasa hob eine Servierte von seinem Tisch hoch und tupfte damit an Shinyas Unterlippe, der ziemlich perplex seinen jungen Herren anstarrte und langsam rot wurde. Toshimasa-sama war wirklich sehr, sehr schön. Und ihn so nahe bei sich zu spüren machte Shinya nervös. Deswegen nahm er dem Jungen schnell das Tuch ab und tupfte selber weiter. "Vielen Dank, Toshimasa-sama...", murmelte er verlegen und verbeugte sich noch einmal schnell. Toshimasa lächelte nur, streckte sich und wandte sich dann zu seinem Garten zu. Er überlegte kurz, dann lächelte er wieder. "Hmn...ich geh in den Garten...wer weiß ob Niikura-san so einen schönen Garten besitzt...dass sollte ich noch einmal ausnutzen!", mit diesen Worten schlüpfte er in seine Holzsandalen und rannte lachend und sehr offensichtlich gut gelaunt in den riesigen Garten. Shinya schreckte erneut auf und hastete schnell hinterher. Im Durchrennen der geöffneten Papierwände schnappte er noch nach dem feinbestickten Sonnenschirm mit Tüll und Spitze. Schnell schlüpfte auch er in seine Sandeln und rannte seinen jungen Herren hinterher, der schon längst auf einen der Hügel geklettert war und den herbeirennenden Shinya mit einer seltsamen Genugtuung anstarrte. "Toshimasa-sama!", keuchte Shinya, der noch nie besonders sportlich gewesen war und klappte, kaum dass er oben bei seinem Herren stand, den Schirm auf. "Ihr müsst doch jetzt immer mit dem Schirm in den Garten gehen! Ihr müsst doch üben mit dem Schirm elegant umgehen zu können...", Shinya stockte als er den seltsamen Gesichtsausdruck seines Herren sah. Er schluckte verwirrt und zog eine Augenbraue in die Höhe. "Toshimasa-sama?!". Toshimasa lächelte ihn leise an und zog den zarten Jungen mit einem Ruck näher zu sich. Er strich vorsichtig über Shinyas rosige Wangen... "Ne, Shin-chan...", murmelte er leise und drückte Shinyas Gesicht an der Seite zu sich. Shinya sah ihn verwirrt und erwartungsvoll an. Toshimasa seufzte. "Ich...werde dich vermissen...", murmelte der Junge dann. Shinyas Augenwinkel zuckten. ""Na- Nani!?", krächzte er etwas überrumpelt und starrte seinen jungen Herren fassungslos an. Dieser lächelte und sah dann in den immerblauen Himmel. "Ano... du weißt schon...ich...hatte immer das Gefühl, dass ich völlig alleine währe...bis du kamst, Shinya. Du...bist wie ich. ...dein Verhalten, dein Sein...ich weiß nicht ob wir uns besonders ähneln, wahrscheinlich sogar eher nicht...aber trotzdem sind wir...irgendwie doch gleich...ano...verstehst du was ich meine?", Toshimasa sah Shinya beschämt an. "...du bist...der erste, der teilweise auch mit mir geredet hat, ohne dass es sich auf meine Erziehung oder meinen Status als Herr beziehungsweise Lady bezog... und deswegen...wollte ich dir erstens danken", Toshimasa stand vorsichtig auf und verbeugte sich zögerlich vor einem völlig sprachlosen Shinya. "...und zum zweiten sagen, dass...ich dich nie vergessen werde weil...", Toshimasa zögerte und wurde rot. "...weil...ich weiß ja nicht ob du es genauso siehst Shinya...aber...ich werde dich nie vergessen...weil du wohl auch...mein...erster und bester Freund bist...", Toshimasa sah Shinya verlegen an und hob hilflos seine Schultern. Shinya starrte ihn an, solange, bis Toshimasa unwohl anfing seine Finger zu kneten. Er schluckte nervös und strich sich einige Haarsträhnen aus seinem Gesicht. "Nun...sag doch was Shinya...es tut mir ja leid, dass es nun mal so ist...", Toshimasa fühlte wie ihm die Tränen aufstiegen. Er hob den Kopf zum Himmel und versuchte sie so zurückzuhalten. Er blinzelte einige Male bis das brennen in seinen Augenwinkeln verschwand und sich der Kloß in seinem Hals langsam löste. Er drehte sich weg. "Tut mir leid Shinya. Ich kann ja verstehen, dass dir das alles nicht gefällt, ich gehe jetzt besser.", hauchte Toshimasa. Er bückte sich, hob und klappte den Sonnenschirm auf und lief langsam den Hügel runter, in das Hauptgebäude. Shinya sah ihm nach, wie er im Gebäude verschwand, dann stand auch er auf und machte sich noch immer stumm auf den Weg in die Küche. Kaum war er den Hügel hinunter gestiegen seufzte er auf. Es war vielleicht nicht alles so, wie Toshimasa dachte...natürlich hatte er nichts dagegen, dass der Junge ihn als Freund ansah...aber Shinya fühlte sich...unwohl. Nicht nur dass der -Junge- sein Herr war, dem er dienen musste, was aber nicht einmal wirklich der Grund war weshalb Shinya nicht geantwortet hatte..., Shinya hatte sich vor allem noch nie wirklich Gedanken über den Jungen gemacht, geschweige den sich je um in gekümmert, wenn es nicht gerade seine Aufgabe war. Er biss sich auf seine Unterlippe vor lauter Schuldgefühle. Er wusste nicht genau ob dass *wirklich* ein Gefühl von Schuld war, was ihn jetzt so quälte, immerhin hatte er noch nie jemanden gehabt, weswegen er sich so fühlen musste...aber er nahm an, dass es das Gefühl sein musste, dass mit Freundschaft verbunden war. Als Shinya an jenem Abend in der Küche stand und mit etwa fünf weiteren Mädchen Gemüse wusch, und sich dann vor lauter Unwohlsein zusammenkrümmte, entschied er leise und sehr tief in seinem Inneren, dass er Freundschaft nicht mochte. Absolut nicht mochte. Ihm kam auch niemals der Gedanke, dass das für ihn irgendwann sehr schmerzhaft sein konnte, sollte er diese Einstellung nicht schnell verwerfen... An diesem Abend fasste er einen Entschluss, den er später, zutiefst bereuen sollte... ...~*** ~ *** ~ ***~... masohyst of decadence... ~*~first dream, Toshiyas dream~*~ ~Act one... -ENDE- Anm.: Oha, das ist er also, der erste Teil vom -Toshiya- Kapitel-...obwohl ich schon Viel in das erste Kaoru- Kapitel geschrieben habe, dachte ich , dass es vielleicht besser währe die Teile getrennt hochzuladen... Sonst müssen diejenigen, die das interessant finden, was ich hier schreibe bloß endlos warten bis der Erste Teil fertig ist... eigentlich sollten es ja nur zwei Teile werden...na ja... aber sonst könnte ich mein: "Wahrscheinlich lad ich den ersten Teil bald hoch..."- nicht einhalten... ...>_>...deswegen werden es jetzt doch mehrere Teile. Wie viele weiß ich noch nicht...allerdings habe ich absolut fest vor, diese Fanfiction auch zuende zu schreiben, egal wie lange es dauert! Ich hab versucht auf meinen Schreibstil zu achten...ich hoffe ich habe nicht vollkommen versagt obwohl ich mir das, ehrlich gesagt, nicht vorstellen kann...na ja... ich schreib mal wieder zu viel... Also noch etwas: Ich denke nicht, dass es sehr lange dauern wird, bis ich das Erste Kaoru- Kapitel hochlade...immerhin hab ich mehr als die Hälfte bereits geschrieben...allerdings denke ich, wird der dritte Teil, schon länger auf sich warten lassen...nur für die, die das jetzt interessiert. Ansonsten, gute Nacht. Ich bin super müde... Bye, ~ren 13.05.04 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)