Underworld von Hisoka19 ================================================================================ Kapitel 10: Broken chances -------------------------- A/N Ja es geht weiter und ich lebe noch *räusper* ^^'' Zum ersten Mal seit fast 40 Jahren besuchte Hisoka das Grab seines verstorbenen Partners. Schweigend stand er vor dem weißen Grabstein unter einem der vielen Kirschbäume in Meifu und las immer wieder die Inschrift - "Kazutaka Muraki / … 1923" Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte mehr auf dem Stein gestanden, aber Hisoka hatte nie gewusst, was es hätte sein sollen und so war es bei diesen drei Worten geblieben. Vorsichtig, als könne er etwas zerbrechen, ließ er seine Finger die Schrift nachfahren - Tränen sammelte sich in seinen Augen und liefen im nächsten Moment über seine Wangen. "Es tut mir so leid..." hauchte er so leise, dass nur der Wind ihn hören konnte. Hisoka ließ sich ins Gras sinken. "Was soll ich nur tun? Ich will nicht den gleichen Fehler noch einmal begehen - nicht noch einmal..... Jemanden verlieren... " Insgeheim hatte er sich wirklich eine Antwort erhofft, doch diese blieb aus - traurig und enttäuscht, gleichzeitig auf wütend über seine eigene Naivität, senkte er den Kopf und krallte seine Finger in ein Grasbüschel, dass er ausriss. Mit einem Ruck stand er auf und verließ den Ort, ohne auch nur ein einiges Mal zurück zu blicken - er wollte diesen Stein nicht wieder sehen. Auf halbem Wege zurück zum Gebäude des JouOhChou kam ihm Goushoshin (ani) entgegen. "Hisoka-san" rief er schon von weitem und machte den Blonden so auf sich aufmerksam. "Nanda, Goushoshin?" fragte er - verwirrt das vogelähnliche Wesen einmal nicht im Gebäude anzutreffen. "Du sollst sofort zu Tatsumi ins Büro kommen - es gibt einen neuen Auftrag und er scheint sehr wichtig zu sein." klärte er den verwirrten Shinigami auf, der sich bedankte und sofort zum Büro seines Vorgesetzten lief. Dort angekommen fand er seinen Partner bereits auf einem der Stühle sitzend. "Tut mir leid" entschuldigte er sich für seine Verspätung und setzte sich nun ebenfalls. Tatsumi nickte nur und tat es damit ab - begann mit dem Briefing. "Aus bis jetzt ungeklärtem Grund sind plötzlich eine ganze Horde Dämonen auf Chijou aufgetaucht, sie haben niemanden entführt, richten nur hier und dort kleineres Unheil an. Niemand weiß, was sie damit bezwecken, aber ich will, dass ihr sie unschädlich macht, auch wenn sie nichts getan haben." wies der Mann die beiden an und schob seine Brille zurecht. Tsuzuki und Hisoka sahen ihn verstört an, als konnten sie das eben Gehörte nicht ganz glauben. "Sie haben nichts getan?" fragte Hisoka noch einmal nach. Tatsumi nickte. "Wie gesagt, bis auf ein paar zerbrochene Scheiben und erschrockene Menschen ist nichts geschehen." Hisoka war das Ganze nicht geheuer, aber er respektierte den Befehl Tatsumis und stand auf. "Wir werden uns darum kümmern und Bericht erstatten, sobald der Auftrag erledigt ist." "Passt auf euch auf" bat der Mann noch ehe sie mit einem Nicken aus dem Raum verschwanden. Seufzend sank er rückwärts in seinen Stuhl und nahm seine Brille ab - wischte sich mit der Hand über die Augen. //Das gefällt mir alles nicht...// dachte er bei sich, nahm den Hörer seines Telefons in die Hand und wählte. Die beiden Shinigami waren auf Chijou angekommen - bevor sie gegangen waren, hatte Hisoka sich den Ordner mit den Instruktionen und der Fallbeschreibung geben lassen, damit sie es noch einmal nachlesen konnten. Zu seiner Erleichterung war auch eine Ortsangabe dabei. "Das klingt wie ein übler Scherz." meinte Tsuzuki nachdenklich, als er sich alles noch einmal durchgelesen hatte. "Frag mal" gab Hisoka zurück und sah sich derweil um, in der Hoffnung etwas entdecken zu können. //Die führen irgendwas im Schilde...// dachte er bei sich und schreckte hoch, als er etwas in ihrer Nähe spürte. "Sie sind hier" rief er seinem Partner zu, der herum fuhr und sich mehreren Dämonen gegenüber fand. "Zu spät, Shinigami" grollte einer von ihnen und bleckte seine Fangzähne. Hisoka zog sein Schwert, während Tsuzuki seine Schusswaffe rausholte und sie durchlud. "Wartet nur" knurrte der Blonde und wollte angreifen, doch eine ihm nur zu bekannte Stimme hielt ihn zurück. "Willst du dich etwa mit so was abgeben, Hisoka?" fragte die tiefe Stimme und die Enttäuschung war deutlich zu hören. Der Blonde drehte sich um und fand sich dem Höllenfürsten Karasu persönlich gegenüber. "Karasu.." knurrte er den hochgewachsenen Dämon an und richtete sein Schwert auf ihn. "So gefällst du mir - angriffslustig und stark, genau wie ich dich kennen gelernt habe." Die grünen Augen verengten sich, als Zeichen der aufkeimenden Wut. Tsuzuki überließ es Hisoka sich mit Karasu anzulegen, kümmerte sich statt dessen um die anderen Dämonen. "Kommt nur" grinste er und zielte. "Was verschlägt dich hierher, sonst lässt du doch immer arbeiten und machst selbst keinen Finger krumm?" fragte er Hisoka den Mann in Schwarz, der seine mächtigen Schwingen spannte und ebenfalls sein Schwert zog. "Ich habe meine Gründe" lächelte der Dämon und Hisoka konnte dieses Lächeln nicht einordnen, es hätte alles dahinter stecken können. "Red nicht soviel, greif endlich an" forderte der Blonde. "Mit Freuden" er verneigte sicht leicht, brachte das Schwert wieder in Position und griff an - den ersten Hieb konnte Hisoka noch ohne Mühe abblocken. "Du hast trainiert, wie ich sehe. Das gefällt mir - so macht es doch viel mehr Spaß." //Der Kerl kotzt mich an!// knurrte der Blonde in Gedanken und griff nun seinerseits an, doch aus sein Schlag wurde pariert. Hisoka war so in den Kampf mit Karasu vertieft, dass er gar nicht merkte, wie der Höllenfürst seinen Dämonen ein Zeichen gab, woraufhin diese Ernst machen und Tsuzuki angriffen - ohne Rücksicht auf Verluste. Eine der scharfen Krallen erwischte ihn in der rechten Seite und er ging vor Schmerzen stöhnen zu Boden. Dies riss den Blonden aus seiner Trance und ließ ihn erschrocken herum fahren. "Asato!" rief er und wollte seinem Partner zu Hilfe kommen - achtete nicht mehr auf Karasu, der seine Chance nutzte und ihm die Klinge durch den Rücken rammte. In diesem Moment war es als wenn die Zeit angehalten wurde - auf dem Dach herrschte plötzlich Stille, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Tsuzuki starrte entsetzt auf seinen Partner, dessen Augen ebenfalls starr geradeaus gerichtet waren - langsam bahnte sich ein dünner Blutfaden den Weg aus seinem Mundwinkel, lief herunter bis zum Kinn, um schließlich in kleinen Tropfen auf den Boden zu fallen und sich mit dem Blut, von der Klinge zu vermischen. Klirrend fiel diese auf den Beton, nachdem sie aus Hisokas Hand gerutscht war. Ein triumphierendes Lachen folgte dem Geräusch, als Karasu die Klinge aus dem Körper des Shinigami zog - dieser daraufhin zusammen brach. Erst jetzt erwachte Tsuzuki aus seiner Starre und rannte los um seinem Freund zu helfen - starke Hände hielten ihm von seinem Vorhaben ab, als er von den Dämonen festgehalten wurde. "Lasst mich los!!" schrie er fast außer sich und versuchte sich mit aller Kraft loszureißen, was ihm jedoch nicht gelang. "Jetzt kann mich niemand mehr aufhalten." grollte Karasu und hievte den bewusstlosen Shinigami über seine Schulter - die Wunde war bereits dabei zu verheilen und das Blut angetrocknet. "Wir sehen uns wieder" mit diesen Worten verschwand Karasu und mit ihm Hisoka und die Dämonen. Tsuzuki rannte bis an die Stelle, an der der Höllenfürst bis eben noch gestanden hatte und sank in die Knie. Tränen liefen über seine Wangen - Tränen der Wut, der Trauer und auch der Verzweiflung. Wut - //auf sich selbst, weil er sein Versprechen nicht hatte halten können.// Trauer - //er hatte alles verloren.// Verzweiflung - // er konnte nichts dagegen tun.// "HISOKAA!!!!!!" er legte alles in dieses eine Wort - in der stillen Hoffnung, dass dieser ihn doch noch hören konnte. A/N Schon der 10. Teil, viel mehr werden es denke ich nicht ^__^ Feedback, onegai! *seile* *verbeug* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)