Sliter von paptschik ================================================================================ Kapitel 13: Aneva ----------------- "Wir waren noch einige Zeit unterwegs, ehe wir etwas. . .Faszinierendes entdeckten. Eine Lichtung." "Eine Lichtung?" "Ja, eine Lichtung in der Höhle. Anstatt der Decke, war da ein riesiges Loch. Leider, muss ich sagen, erfuhren wir wenig später auch wofür dieses Loch da war." "Was ist das?" Verwirrt sah Grolfin durch das riesige Loch gen Himmel. Es hatte mittlerweile aufgehört zu regnen. "Ein Loch. Ein großes Loch, wenn du es genau wissen willst.", beantwortete Gurwaz die Frage. "Äußerst witzig Gurwaz." "Als wir da standen, hörte ich zum ersten Mal ihre Stimme." "Anevas?", fragte der Fürst. Grolfin nickte. "Hey! Ist da jemand?" Grolfin sah seine Begleiter an und blickte dann in die Richtung aus welcher die Stimme kam. "Hört ihr mich?", rief die Frauenstimme. "Ja!", erwiderte Grolfin laut. "Bitte, wer immer ihr seid, helft mir, ich komme hier nicht raus." Die Drei folgten der Stimme und erreichten schließlich. . .einen Stein. "Das nenn ich einen großen Kiesel.", meinte Gurwaz. Unrecht hatte er nicht, der Felsbrocken war sogar größer als Grolfin. "Hier bin ich!" Die Stimme kam aus einem Spalt zwischen Fels und Wand, offensichtlich verbarg der Brocken einen Hohlraum hinter sich. "Keine Sorge, wir werden sie befreien." "Der Felsbrocken war jedoch zu schwer, als das wir ihn hätten wegrollen können." "Und wie habt ihr sie befreit?", Fürst Elas hing förmlich an Grolfins Lippen, während dieser erzählte. "Nun. . ." Grolfin sah zu Gurwaz, welcher nach wie vor mit Essen beschäftigt war, wenngleich er sich mittlerweile auch die Zeit nahm und zuhörte. "Unser Prono erwies sich als äußerst hilfreich." "Okay, platz da, lasst einen Profi ran." Nachdem jegliche Versuche den Stein zu bewegen fehlschlugen, entschloss sich Gurwaz eines seiner wenigen Talente zu nutzen. "Der allmächtige Gurwaz zeigt euch jetzt wie man Frauen rettet." Gurwaz war vieles nicht. Tapfer, stark und klug sind nur ein paar Eigenschaften an denen es ihm mangelte. Aber was er konnte, dass konnte er. Und graben fällt in genau diese Kategorie. Es verging kaum Zeit, ehe ein Loch gegraben war, durch welches das Fräulein dem die Stimme gehörte sich befreien konnte. "Danke. Und jetzt raus hier, reden können wir später." Sie sah kaum älter aus als Grolfin, war jedoch etwas kleiner. Ihr langes, blondes Haar reichte beinahe bis zu ihrer Hüfte, ihre großen, grünen Augen, wirkten wie Edelsteine, in das blasse Gesicht eingebettet und ihre. . .langen Elfenohren ragten hoch empor. "Warum so eilig?", wollte Grolfin wissen, doch da kam auch schon die Antwort geflogen. Ein Drache setzte zur Landung an. Die Höhle war offensichtlich sein Zuhause. . .der Hohlraum hinter dem Felsbrocken beherbergte Nahrungsvorräte. . .und das riesige Loch war wohl das Tor ins Freie. "Bei allen Göttern. . .wir sind tot.", war der äußerst optimistische Kommentar des Pronos. "Deshalb so eilig!", meinte das Fräulein. Grolfin sah sich um, musste leider jedoch feststellen, dass der Drache, welcher mittlerweile wieder Boden unter den Krallen hatte und sich in voller Größe vor seinem Futter ausbreitete, jeglicher Fluchtmöglichkeit wortwörtlich im Wege stand. Ein Kampf war unvermeidbar. "Die Bestie schnappte nach uns und trieb uns so auseinander, Kawaisa und Gurwaz auf der einen, Aneva und ich selbst auf der anderen Seite. Der Prono flüchtete sich unter die Erde, so war Kawaisa zur Linken des Drachen völlig alleine. Und so kam es, dass der Drache sich zuerst ihr widmete." Der Drache drehte sein Haupt zu Kawaisa, sah sieh einen Moment an, ohne etwas zu tun, ehe ein mächtiger Ball aus Feuer seinen Rachen verließ und auf Kawaisa zukam. Die Maji hob erschrocken die Hände und setzte, wie schon in Kashuko, einen Eiszauber ein. Die Flammen und das Eis trafen aufeinander, woraufhin Wasser auf Kawaisa zurückgespritzt kam. Nur Wasser. Feuer und Eis waren verschwunden. Als der Dampf, welcher sich gebildet hatte, verzog, bemerkte das Ungeheuer, dass das Mädchen unversehrt war und wollte gerade erneut angreifen, als ein Schmerz sein Bein durchzuckte. Grolfin hatte ihm sein Schwert ins Bein gerammt und zog es nun langsam heraus. Gut war, dass Kawaisa, zumindest vorerst in Sicherheit war. Schlecht war, dass nun er die volle Aufmerksamkeit des Drachen genoss. Als die Bestie nach ihm schnappte, wich Grolfin zurück und hob schützend sein Schwert, welches der Drache dann jedoch zwischen seinen Kiefern zu fassen bekam. Grolfin ließ dennoch nicht los. Das riesige Reptil hob seinen Kopf an, wodurch der angehende Sliter den Boden unter den Füssen verlor und nur noch an seiner Waffe hing, und schüttelte seinen Kopf hastig um das Anhängsel loszuwerden. Als dies nicht zu funktionieren schien, warf er das Schwert samt Grolfin einfach hoch in die Luft. Als er wieder fiel, blickte Grolfin in das geöffnete Maul des Drachen und seinem nahenden Tod ins Auge. Doch dann passierte etwas. Ein Dolch bohrte sich in des Drachens Auge und er drehte den Kopf, vor Schmerzen schreiend, zur Seite. Grolfin, der nun nicht länger den Rachen der Bestie vor sich sah, stoppte seinen Fall indem er sich an dem Dolch festhielt, was weitere schreiähnliche Geräusche des Drachens zur Folge hatte. Grolfin wartete den richtigen Moment ab, zog dann schließlich den Dolch aus dem Auge des Drachen, und fiel wieder. Diesmal jedoch vom Kopf der Bestie aus und so reichte eine schnelle Drehung, um dem Drachen beide Klingen, sein Schwert, sowie den Dolch, in die Kehle zu rammen und diese, mithilfe der Schwertkraft, aufzuschlitzen. Es dauerte nicht lange, bis der Drache leblos zu Boden ging. Der Kampf war kurz, aber hart. Grolfin lag neben dem toten Tier. Direkt neben den beiden, nach wie vor in ihm steckenden, Waffen. Er stand auf und griff zuerst nach seinem Schwert. Langsam ließ er die blutbefleckte Klinge wieder in ihre Scheide gleiten. Dann griff er nach dem Dolch, jedoch kam ihm jemand zuvor. "Der gehört mir.", sagte die Elfe und steckte den Dolch wieder weg. Grolfin sah sie an. "Wem muss ich für die Hilfe danken?" "Aneva. Mein Name ist Aneva." Just in diesem Moment kam der Prono Gurwaz aus seinem Versteck heraus gekrochen. "Ist es schon vorbei?" "Das ist die ganze Geschichte. Wie ihr seht, wäre ich ohne die Hilfe Anevas wohl verloren gewesen. Nachdem wir die Höhle verlassen hatten, setzten wir die Reise nach Erbegint fort, hier angekommen meinte Aneva sie würde sie kennen und könnte uns eine Audienz ermöglichen." Der Fürst schwieg einen Augenblick und bat dann sowohl seine Gäste, als auch den Prono und die Maji, den Raum zu verlassen. Er wollte eine Weile mit Grolfin und Aneva alleine sein. Während die Gäste des Fürsten längst gegangen waren, warteten Gurwaz und Kawaisa, nach wie vor und schon ziemlich lange, darauf, dass Grolfin endlich rauskommen würde. "Was dauert das so lange? Ist ja nicht auszuhalten!", beschwerte sich der Prono. "Sie haben wohl viel zu besprechen. . .", meinte das Mädchen. "Pah, ich geb denen gleich was zum besprechen!" "Warte Herr Gurwaz!" Der Prono wollte gerade die Tür öffnen und nachsehen, was denn da solange dauert, ehe er dies jedoch tun konnte, verlies Grolfin den Raum, mit einem Blick, wie ihn seine beiden Begleiter noch nie sehen konnten. Grolfin war. . .geschockt und verwirrt gleichermaßen. "Ähm. . .Grolfin? Geht's dir gut?", wollte der Wiesenprono wissen. "Was hat der Fürst denn gesagt?", fragte Kawaisa. Grolfin zögerte, ehe er ihnen antwortete und sich nun sein eigener, fassungslosen Blick in ihren Gesichtern spiegelte. "WAAAAAAS!?" Fortsetzung in Kapitel 14 - Gefährten Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)