Die erste Sünde von SailorTerra ================================================================================ Kapitel 1: Angst und Glück -------------------------- Vorwort: (19.01.04) Wir haben frühen Abend... und ich... ich sitze jetzt schon zwei Stunden da und weine... Ich weine, die ganze Zeit, und kann nicht mehr aufhören. Ich weiß nicht warum... es tut nicht wirklich weh... trotzdem zerreißt es mich... Die erste Sünde Wenn ich in den Abendhimmel schaue und sehe wie das Grau langsam vom Schwarz geschluckt wird, wird mir langsam wieder warm ums Herz. Den ganzen Tag musste ich wieder durch die Gegend rennen und Dinge tun, die ich weder gern getan habe, noch mir wirklich etwas bringen. Trotzdem tue ich sie... Aber jetzt nicht. Jetzt wird es langsam Abend und der Stress des Tages fällt langsam von mir ab. Der Stress, den ich mir selbst gemacht habe, damit ich nicht nachdenke. Manchmal ist ein Segen nicht zu denken. Nein, eigentlich immer. Zumindest wenn man Angst vor den Gedanken hat, die das Leben einem so beschert. Ich gestehe es mir zwar nur ungern ein, aber ich habe Angst. Angst an den Menschen zu denken, der mich glücklich macht... Angst, dass allein der Gedanke an ihn mich glücklich macht. Eigentlich sollte ich mich freuen, oder? Nicht jeder hat jemanden in seinem Leben, von dem er das behaupten kann. Aber ich habe Angst, und das macht es so schlimm. Angst wovor? Ja, das lässt sich schlecht beschreiben. Angst davor zu glücklich zu sein und dieses Glück letztendlich doch wieder zu verlieren. So würde man es wohl einfach gesagt ausdrücken. Aber es ist mehr. Viel mehr. Die ewigen Wolken verschwinden langsam vom Nachthimmel und die ersten Sterne scheinen durch die Nacht. Und ich muss lächeln. Ihr Licht... ich habe das Gefühl es fällt bis tief in mein Herz und erleuchten es mit ihrem Schimmern. Wärst du nicht... ich würde es bestimmt nicht sehen. Und ich bekomme schon wieder angst. Irgendwann wird es vorbei sein. Irgendwann werden keine kleinen Sterne mehr bis in mein Herz fallen... und der Anblick des Nachthimmels wird auch ganz bestimmt keine Wärme mehr für mich ausstrahlen. Dann ist alles nur noch Vergangenheit... und meine Angst hätte gesiegt. Wie soll ich es anders sagen? Vielleicht so, dass jemand versteht, wie es in mir aussieht. Wisst ihr, jeder Tag ist in letzter Zeit so wundervoll. Ja, auch wenn ich Stress habe ohne Ende... aber ich habe auch ihn. Nur wie lange habe ich ihn? Das ist es, was ich so fertig macht. Wenn jetzt alles so schön ist, dann wird es bald einfach nur schrecklich. Hört sich jetzt ziemlich pessimistisch an, aber ist es nicht so? Früher habe ich die Einsamkeit ertragen... und jetzt bin ich nicht mehr einsam. Aber wie schrecklich wird die Einsamkeit erst, wenn sie wiederkommt. Früher habe ich nichts vermisst... jetzt würde ich dich vermissen. Das jetzt schon zu wissen ist grausam. Wenn du da bist, freue ich mich, aber verzweifle gleichzeitig an dem Gedanken, dass du irgendwann nicht mehr da bist. Ja... ich gestehe... ich liebe dich... Doch wahrscheinlich muss die Liebe und das Glück so sein. Erstens endlich... und zweitens grausam. Schon die erste Geschichte ist so. Genesis... die Schöpfungsgeschichte. Jeder wird sich dunkel aus dem Religionsunterricht erinnern. Das tut jetzt nichts zur Sachen, warum ich so eine dumme, unbegründete Angst in mir trage, aber schon da... schon in der ersten Geschichte der Menschheit, wird erklärt, dass es nur Unheil bringt, jemanden zu lieben. Adam und Eva aßen von der Unheilsfrucht, oder auch vom Baum der Erkenntnis. Und was erkannten sie? Dass sie einander liebten. Schon diese Liebe endete nicht in einem Happyend. Sie wurden vom schönsten Platz der Welt verbannt. Sogar Gott hatte etwas gegen die Liebe. Wenn man es so sieht, ist die Liebe, die erste Sünde der Menschheit. Sie liebten einander und verloren alles. Alles was sie hatten... ihr Paradies. Vielleicht muss die Liebe uns also so weh tun. Wir haben bestimmt berechtigte Angst. Wahrscheinlich ist es die Angst, noch mal unser Paradies zu verlieren. Ein Mensch überlebt fast alles unbeschadet... außer die Liebe. Sie hinterlässt so tiefe Narben, Wunden die nie wieder heilen. Ist die Liebe nicht der Grund für das meiste Leid auf der Welt? Gott hatte bestimmt seine Gründe, dass er diese Sünde strafte. Aber eigentlich ist es ja gar nicht die Liebe, die mich so verzweifeln lässt... nur ihre Endlichkeit macht mir Angst. Wenn ich diese Angst ignorieren würde, oder besser könnte, dass wäre wunderbar. Dann wäre da nicht dieser bittere Nachgeschmack. Wenn ihr Schmerz nicht so unerträglich wäre. Denn trotzdem wird mir so warm ums Herz, wenn ich an ihn denke. Und jeder andere Schmerz scheint vergessen zu sein. Nichts tut mehr weh, außer der Angst. Wenn ich wüsste er würde für immer bei mir sein... ich würde nichts auf der Welt mehr fürchten. Und das alles nur wegen einer Sünde... Doch was ist, wenn die Schöpfungsgeschichte einfach nur falsch interpretiert wurde? Vielleicht sollte sie uns schon zeigen, dass man mit der Liebe alles schafft. Adam und Eva verschwanden aus dem Paradies, aber sie beschwerten sich nicht... sie hatten ja einander. Im Grunde hat also die Liebe gesiegt bei dieser Geschichte... die haben alles verloren, aber nicht einander. Soll das vielleicht heißen, dass die Liebe doch ewig sein kann. Und dass man alles meistern kann zusammen. Wie gerne würde ich daran glauben. Oder... Sollte ich nicht einfach daran glauben? Wäre wahrscheinlich das einfachste... vielleicht sogar richtig. Ich mein... nein, ich werde ihn nicht gehen lassen... und er mich auch nicht... niemals. Und wenn es eine Sünde ist... Ihn zu lieben, ist es mir wert. Nachwort: (20.01.04) Schon schlimm, wenn man eine so kurze Geschichte nicht an einem Tag schafft... aber was haltet ihr davon. Ist die Liebe vielleicht doch die erste Sünde, die es gab? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)