Das Schicksal zweier Tavington-Junkies von abgemeldet (Nein, wir heißen NICHT Mary Sue! - FERTIG) ================================================================================ Kapitel 14: Nein, Schatz, "pyroman" hat nichts mit "Pyramide" zu tun! *pat pat* ------------------------------------------------------------------------------- Das Schicksal zweier Tavington-Junkies Disclaimer, Widmung, Ort und Zeit: siehe Teil 1 ~*~ Die Küche war hell erleuchtet, vermutlich, weil sie gerade als Operationssaal diente. Ein paar Briten, die Six und Tâle unbekannt waren, aber Uniform trugen, standen nutzlos in der Gegend herum, Paul kümmerte sich immer noch um das Frühstück und Tavington hatte auf den Schock, daß ein MANN in diesem Haus kochte, ganz offensichtlich erst einmal eine gute Tasse Tee gebraucht. So war niemand zugegen, der Adelheid ernsthaft dabei störte, daß sie einem bewußtlosen Offizier gerade eine Kugel aus der Schulter schnitt. "Du, den kennen wir doch!" entfuhr es Six, als sie hereinplatzte. Tâle warf auch einen näheren Blick auf den Mann, wurde aber wieder einmal Opfer eines schlecht gelaunten Briten, dessen Deutschkenntnisse ihr mittlerweile auf die Nerven gingen. "Was? Den Neuen - Smythe?" blaffte Tavington sie an. "Woher? Die... DAME -" Er machte eine Kopfbewegung zu Adelheid hin. "- hat vorhin behauptet, Ihr wärt erst gestern im Süden angekommen!" Um ihre Gastgeberin nicht auflaufen zu lassen, sammelte Tâle rasch das letzte bißchen ihres verbliebenen Gripses und log: "Wir haben ihn im Lager gesehen! Gestern! Als wir... unser... Kunststück geprobt haben!" "Kunststück..." wiederholte Tavington. "Ruhe!" sagte Adelheid laut. "Ich arbeite!" Sie ließ ein verbeultes, blutiges Stückchen Metall in eine kleine Schüssel fallen, die neben Smythes Kopf auf dem Küchentisch stand. Dann stoppte sie den Blutfluß und begann mit einer Nadel zu hantieren - das wollten Six und Tâle sich nicht wirklich antun; sie sahen weg. Tavington schien im Gegensatz zu ihnen aber sehr interessiert. "Seid Ihr Ärztin?" wollte er von Adelheid wissen und bemerkte dabei nicht einmal, daß er die Tasse schief hielt und ihm der Inhalt seitlich am Stiefel herablief. Six sah Tâle groß an und hob die Augenbrauen. "Was soll das?" flüsterte sie so leise, daß es sonst keiner hörte. "Ich fürchte, wir haben gerade den Mann auf Adelheid angesetzt, mit dem ich sie sowieso gern verkuppelt hätte - aber was das für den Lauf der Geschichte insgesamt bedeutet... darüber will ich lieber gar nicht nachdenken! Es war schließlich nicht geplant, daß die einander über den Weg laufen... und womöglich noch KINDER haben!" gab Tâle entsetzt und hektisch zurück. "Wir sind ZEITVERBRECHER, Six! Ich hoffe nur, keiner merkt was!" Six war in diesem Punkt eher skeptisch. "Sollen sie doch heiraten und bis ans Ende ihrer Tage glücklich miteinander leben. Wen interessiert's? Aber - du, kann ich dann Paul haben?" Tâle war fassunglos. "WIE BITTE?!" "He, jetzt werd mal nicht gierig! DU hast doch schon den Hessen! Da wirst du mir doch wohl einen extrem geil aussehenden Halbdänen gönnen!" zischte Six. "Ich meinte nicht, daß ich ihn dir nicht gönne - aber ist dir schon mal in den Sinn gekommen, daß wir die Vergangenheit verändern?!" "Nicht WIR," widersprach Six. "Das ICQ! Das ICQ ist an allem schuld! WIR können gar nichts dafür. Und darum kann ich hier auch vögeln, wen ich will!" Von dieser bizarren Logik geschlagen gab Tâle auf. Sie hätte auch nicht mehr wirklich viel dazu sagen können, weil Adelheid, die sich offenbar in einer heftigen Debatte mit Tavington befand, wütend die übrigen, nutzlos herumstehenden Briten hinauswarf und ihrem Kommandeur an den Kopf warf, er solle das nächste Mal gefälligst warten, bis es hell geworden war, bevor er sich in einer deutschen Siedlung herumschlich, wo er nichts verloren hatte, und so seine Männer in Gefahr brachte, weil jeder Trottel wußte, wie die britischen Truppen in Amerika sich aufführten, und daß mittlerweile auch schon deutsche Siedler darauf aus waren, einen vor die Flinte zu bekommen. Zu allem Übel kam Smythe dann zu sich, den Adelheid nebenbei ziemlich unsanft verband, und beschwerte sich lautstark über die grobe Behandlung. Adelheid schien in Gedanken schon soweit, auch ihn vor die Tür zu setzen, bändigte sich aber, als sie Pauls Blick auffing und ihr klar wurde, daß ihr Cousin aufgrund ihres Verhaltens den Briten gegenüber kurz vor einer Herzattacke stand. So forderte sie nur Tavington auf, sich im Stall bei seinen Männern weiter zu amüsieren, ließ Smythe von Paul aufhelfen und in den Salon transportieren, wo er es sich auf dem Sofa bequem machen durfte. Als die Betriebsamkeit in der Küche schließlich soweit abgeklungen war, daß auch Marjorie sich wieder hereinwagte, schrubbte Adelheid das bißchen Blut vom Tisch und deckte ihn zum Frühstück. "Ihr bringt kein Glück, meine Damen," verkündete sie, noch immer etwas heftiger atmend als gewöhnlich. "Gefällt unser Sahnestückchen Euch nicht?" fragte Six etwas enttäuscht. "Wer? Tavington?" mischte Paul sich ein. "Du kannst auch gehen. Paß auf, daß die Rotröcke uns nicht die Pferde stehlen," trug Adelheid ihm auf. "Nein, nein, erst will ich wissen, was deine Gäste hier mit denen zu tun haben!" widersprach er. Adelheid forderte Six und Tâle mit einer Geste auf, die Formulierung zu erklären. "Meine... Schwägerin," setzte Tâle an, bevor Six etwas sagen konnte, "war mal verliebt in den Col- ähm Oberst. Allerdings nur... von weitem und er erwiderte ihre... komplette Besessenheit nicht." "Er gefällt mir aber trotzdem noch wahnsinnig!" warf Six ein. "Danke schön," knurrte Tâle. "Deshalb das mit dem... Sahnestückchen." Sie mußte sich räuspern. "Also, ich kann nicht verstehen, wie deine Schwägerin dazu kommt, von diesem Mann... komplett besessen zu sein - oder gewesen zu sein," behauptete Adelheid ruhig. "Er ist nervtötend und scheint immer auf eine Bestätigung zu hoffen. Das spricht nicht gerade für ein gesundes Selbstbewußtsein." "Oh, Liebes, da könnten wir dir... äh Euch Geschichten erzählen!" mischte Six sich ein. "Der arme Kerl hat so viel durchgemacht... kein Wunder, daß er etwas verkorkst ist und dauernd was abfackelt und so." Adelheid hob eine Augenbraue. "Habe ich das richtig verstanden - er ist etwas... pyroman veranlagt?" "Ich seh dann mal lieber nach dem Heulager," erbot Paul sich, bevor Tâle und Six zu einem bestätigenden Nicken ansetzen konnten. Er verließ die Küche kopfschüttelnd. Adelheid sah ihm flüchtig nach und wandte sich dann wieder an ihre Gäste. "Ihr habt schon einmal erwähnt, daß er angeblich viel durchgemacht hat. Was soll das heißen?" Ff... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)