Omae von Chi_desu ((Sasuke/Sakura)) ================================================================================ Kapitel 26: Eine schöne Erinnerung ---------------------------------- Irgendwann ließ sein Sohn ihn los und wischte sich schniefend über das Gesicht. Er setzte sich neben seinen Vater und fragte leise: "Dann ist die schöne Frau mit der du reist..." "...deine Mutter, ja", vollendete Sasuke den Satz. "Bitte sag ihr nicht, dass du es weißt." "Warum nicht?" "Wir können nicht bei dir bleiben. Wir sind Abtrünnige, wir dürfen das Dorf nicht betreten, sonst werden wir getötet." Impulsiv rief der Junge: "Dann komme ich mit euch!" "Nein. Wir können dir nichts bieten. Wir können dich nicht mitnehmen." Ich weiß ja nicht einmal, ob ich diese Reise lebend überstehe, fügte er in Gedanken hinzu. Sein Sohn widersprach nicht, aber Sasuke ahnte bereits, dass diese Sache für ihn noch nicht vergessen war. Sei sagte nur: "Gut, ich werde es ihr nicht sagen." Und bat ihn dann: "Erzähl mir, wie es dazu kam. Erzähl mir, wie ihr aus Konoha verbannt wurdet." "Hat Naruto dir das nicht schon erzählt?" "Doch, schon. Aber ich will es von dir hören, mit allen Details." Sasuke nickte und erzählte seinem Sohn die ganze Geschichte, ohne etwas auszulassen. Er erzählte von seiner eigenen Verbannung, seiner Suche nach Macht und den Akatsuki. Und dann die Geschichte von ihm und Sakura, die traurige Liebesgeschichte, aber auch über ihre Schwierigkeiten und wie alles beinah in einer Katastrophe geendet hätte. Geduldig hörte sein Sohn zu und stellte nur selten Zwischenfragen. Als er geendet hatte, kehrte eigentümliche Stille ein. Sein Sohn musste das Gehörte wohl erst verarbeiten. Sasuke hatte nichts weggelassen oder beschönigt, er war sich durchaus im Klaren, dass er viele schlechte Dinge getan hatte, die sicher nicht mit dem Bild übereinstimmten, das sich sein Sohn von ihm gemacht hatte. Als er schließlich das Gras rascheln hörte, weil der Junge aufstand, erwartete er, dass er einfach gehen würde, enttäuscht von seinem Vater. Aber stattdessen forderte sein Sohn: "Bring mir die Chidori Technik bei." "Was?" "Naruto-sensei kann nur das Rasengan und Kakashi ist verschwunden, seit sie das Flirtparadies nicht mehr in Konoha verkaufen... niemand könnte es mir beibringen und es heißt immer, du hättest diese Technik perfektioniert. Ich möchte von dem Besten lernen." Sasuke dachte kurz darüber nach. Er durfte das Chidori nicht einsetzen, es raubte ihm fast so viel Kraft wie die Sharingan. Aber was sprach eigentlich dagegen, seinem Sohn eine mächtige Waffe mitzugeben, damit er die beschützen konnte, die ihm wichtig waren? Kakashi hatte es ihm auch in diesem Alter beigebracht. Und er war neugierig, wie weit sein Sohn schon war. Langsam stand er auf. "Na schön. Aber wir haben nur heute Zeit. Wenn du es an einem Tag lernen willst, wird das sehr anstrengend. Du wirst morgen ziemlich erschöpft sein." "Das ist mir egal. Ich will es lernen." "Wie du willst. Komm mit." Ein stolzes Lächeln spiegelte sich auf Sasukes Gesicht, als er das starke Chakra seines Sohnes fühlte, und dass es sich in dessen Hand konzentrierte. Auch wenn er es nicht sehen konnte, wusste er, dass sich blaues Feuer in der Handfläche des Jungen gebildet hatte. Und schon hörte er seinen Sohn rufen: "Ich kann es! Siehst du das, Vater? Ich habe es geschafft!" Sasuke nickte und sagte nichts zu der Frage seines Sohnes, die in Anbetracht seiner Blindheit natürlich ziemlich unangebracht war. "Du musst natürlich noch trainieren, aber den Rest schaffst du auch ohne mich." "Es ist noch nicht so spät, ich will noch ein bisschen...", fing sein Sohn an, dann verflüchtigte sich sein gesammeltes Chakra plötzlich und Sasuke konnte hören, wie er auf die Knie fiel. "Du bist erschöpft, das ist kein Wunder. Ruh dich aus, dann gehen wir zurück ins Dorf", sagte er und diesmal kam kein Widerspruch. Er hatte während des Trainings jedes Zeitgefühl verloren und konnte nur erahnen, wie spät es war. Die Sonne war sicher schon untergegangen, die Luft wurde allmählich kühler. Aber er war im Nachhinein sehr froh, dass Sei so stur gewesen war und ihm hierher gefolgt war. Es hatte ihnen beiden gutgetan, sich auszusprechen. Er war froh, dass sein Sohn ihm nicht übel nahm, dass er im Grunde immer auf der falschen Seite gestanden hatte. Und er war stolz. Obwohl er noch so jung war, hatte sein Sohn innerhalb weniger Stunden diese schwierige Technik gemeistert. Er würde es sehr weit bringen. Und hoffentlich ließ er sich nicht vom rechten Weg abbringen. Sasuke legte sich ins kühle Gras und lauschte dem regelmäßigen Atem seines Sohnes. Er war sehr dankbar für diesen Tag. Er würde ihn als schöne Erinnerung mitnehmen, wenn er sterben musste. Jemand stieß einen schrillen Schrei aus. Sasuke fuhr erschreckt hoch und griff automatisch nach seinem Kunai. Jemand kam angerannt und kreischte: "Sei-kuuun!!" Er erkannte die Stimme von Narutos Tochter und ließ den Kunai schnell wieder verschwinden. Uteki kam angerannt und schrie: "Was ist mit Sei-kun passiert?" "Sei leise!", zischte Sasuke. "Er schläft nur, und es wäre wirklich schön wenn du ihn nicht aufweckst! Meine Güte, du bist genauso laut und nervig wie dein Vater." Er wusste, wenn sie nur irgendwie wie ihr Vater war, verschränkte sie jetzt die Arme vor der Brust und schmollte. Tatsächlich hörte er sie schnauben, aber dann siegte wohl doch die Sorge um ihren Kameraden und sie fragte leise: "Er blutet... was ist passiert? Wurdet ihr angegriffen?" Er schüttelte den Kopf. "Wir haben nur ein bisschen trainiert." "Sie können kämpfen?" "Die Auffassungsgabe hast du also auch von deinem Vater..." "Jetzt hören Sie mal…!" Er hob abwehrend die Hand. "Ah, schon gut. Lass uns einfach zurück ins Dorf gehen, ja? Deswegen bist du doch gekommen, oder? Weil du dir Sorgen um Sei-kun gemacht hast?" "Ah.. ja...", murmelte sie. Sasuke kniete bei seinem Sohn nieder. Dass der nicht schon durch den Schrei seiner Kameradin wach geworden war, war überraschend genug. Er hatte enorm viel Chakra verbraucht, wahrscheinlich würde er bis morgen durchschlafen. Mit einem leisen Seufzen hob Sasuke seinen Sohn auf den Arm und stand auf. "Also zeig mir den Weg, kleines Mädchen." "Ich bin nicht..." "Zeig mir einfach den Weg, ja?" Als sie zu der kleinen Herberge kamen, stand Naruto schon vor der Tür und wartete. Er hatte sich keine Sorgen gemacht, denn er wusste, dass sein Schützling bei Sasuke in Sicherheit war. Aber Uteki hatte es irgendwann nicht mehr ausgehalten und war losgelaufen, um ihren Kameraden zu suchen. Jetzt lief sie schmollend vor den beiden her und begrüßte ihren Vater nur mit einem Kopfnicken und einem knappen: "Dieser Typ nervt." Naruto musste grinsen. Sasuke hatte noch immer das Talent, andere auf die Palme zu bringen. Sei lag schlafend in den Armen seines Vaters, mit blutigen Kratzern im Gesicht und extrem niedrigem Chakra. Naruto konnte sich in etwa vorstellen, was passiert war. Er hatte kein Problem damit, dass Sasuke seinen Sohn unterrichtet hatte. Und es freute ihn, dass die zwei sich nähergekommen waren. Er konnte die Gefühle seines Schützlings vielleicht besser verstehen als irgendjemand sonst. Er hatte seine Eltern nie kennen gelernt und als Kind hatte er sich immer wenigstens einen flüchtigen Moment gewünscht, in dem er seine Eltern hätte treffen können, um wenigstens einmal von ihnen in den Arm genommen zu werden und sie sagen zu hören, dass sie ihn lieb hatten. Es freute ihn sehr, dass seinem Schützling dieser Wunsch erfüllt worden war. Als Sasuke zur Tür kam, fragte Naruto schlicht: "Was hast du ihm beigebracht?" "Chidori", antwortete Sasuke knapp und schob sich an ihm vorbei. Uteki schaute ihren Vater überrascht an und Naruto legte einen Finger an die Lippen um ihr zu signalisieren, das für sich zu behalten. Sie verstand und nickte knapp. Sie gingen zurück ins Haus und er schickte seine Tochter ins Bett. Morgen hatten sie noch mal eine anstrengende Reise vor sich. Nächstes Kapitel: Für seine Familie Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)