Omae von Chi_desu ((Sasuke/Sakura)) ================================================================================ Kapitel 17: Ich weiß, wer du bist --------------------------------- Nachdem sie zuerst ziellos durch das Land gezogen war, war Sakura schließlich zu dem Ort zurückgekehrt, an dem sie schon einmal so herzlich willkommen geheißen worden war. Es war das Dorf nahe am Pass, wo früher ein Akatsuki Lager gewesen war, das erste, was sie damals zu Gesicht bekommen hatte. Natürlich hatten die Akatsuki ihr Lager nach Sakuras Verschwinden dort oben aufgelöst, um auch weiterhin ungestört arbeiten zu können, und deswegen sah Sakura auch keine Gefahr darin, dorthin zurückzukehren. Sie besuchte die freundliche Frau, die ihr damals so hilfsbereit ein Bett und ein Zimmer zur Verfügung gestellt hatte, als Sasuke sie hatte verlassen wollen. Sie bat darum, aufgenommen zu werden, im Gegenzug versprach sie, für den Unterhalt zu arbeiten. Die Frau, die sich als Hayame Minako vorstellte, nahm sie mit offenen Armen auf. Wie Sasuke es gesagt hatte, hatte sie vor einigen Monaten, noch bevor Sakura sie zum ersten Mal besucht hatte, ihre Tochter verloren und war froh, wieder jemanden im Haus zu haben. Sie erzählte Minako-san nie, was wirklich passiert war, sondern ließ die gütige Frau in dem Glauben, sie wäre eine Überlebende des Massakers das Sasuke damals im Dorf angerichtet hatte. Sie gab sich einen neuen Namen, nannte sich selbst einfach Motoko. Minako-san fragte nie nach, aber manchmal hatte Sakura den Eindruck, dass sie mehr wusste, als sie zugab. Aber die beiden Frauen sprachen nie über dieses Thema. Sakura kam langsam über ihren Verlust hinweg und begann, wieder aufzublühen in einem normalen Leben. Sie hatte sich ihre Haare schwarz gefärbt, denn ihre natürliche Haarfarbe war viel zu auffällig gewesen, falls sie einem der Akatsuki über den Weg laufen sollte. Der Herbst kam und Sakura lebte nun schon ein halbes Jahr lang bei Minako-san. Es war ein trüber, wolkenverhangener Herbsttag, als das Schicksal erneut zuschlug, und das ganz unerwartet. Sie hatte ihre Arbeit für heute beendet und sich auf den Weg gemacht, um Minako-san einen Blumenstrauß für den Esstisch zu pflücken. Sie hatte keine andere Möglichkeit, um ihre unendliche Dankbarkeit für die Gastfreundschaft auszudrücken. Sie verließ das Dorf und spazierte durch den lichten Teil des Waldes, wo das Licht noch bis zum Waldboden durchdrang. Auf einer Lichtung, wo der Weg sich gabelte, setzte sie sich in die Wiese und pflückte ein paar Blumen. Sie kam oft hierher. Aber meistens nicht für die Blumen, sondern um weit weg von den neugierigen Blicken der Dorfbewohner allein sein zu können. Manchmal hing sie stundenlang den Gedanken nach, dachte daran, wie es ihrem Sohn wohl gehen mochte. Nur ein einziges mal hatte sie versucht, wenigstens ihr Taijutsu zu trainieren. Aber selbst das hatte zu viele schmerzliche Erinnerungen geweckt und sie hatte es nie wieder getan. Ihr Leben als Ninja war vorbei, sie war längst nicht mehr in Form, sie war bloß noch eine ganz normale junge Frau deren Geheimnis keiner der Dorfbewohner kannte. Sakura sah überrascht auf, als sie Stimmen hörte. Es kamen nur selten Leute hier vorbei, die, die über den Pass wollten, mussten einen anderen Weg nehmen. Und ins Dorf kam noch wesentlich seltener jemand. Trotzdem sah sie jetzt zwei Männer, ganz in schwarz gekleidet, die rasch näherkamen. Was hatte das zu bedeuten? Die Männer entdeckten sie auf der Wiese und kamen auf sie zu. Sie runzelte die Stirn. Das, was von ihren Shinobi Reflexen noch übrig war, ließ alle Alarmglocken in ihrem Kopf klingeln, aber sie ignorierte es. Weglaufen wäre Zeitverschwendung und zudem noch ziemlich verdächtig gewesen. Wenn die Männer tatsächlich Ninja waren, konnte sie nur darauf hoffen, mit ihrer neuen Haarfarbe und um über ein Jahr älter, von ihnen nicht erkannt zu werden. Die beiden blieben vor ihr stehen. Sie trugen große Strohhüte mit Stofffäden daran, um ihre Gesichter großteils zu verbergen. Aber sie konnte dennoch ihre Ninja Stirnbänder sehen, über die quer ein langer Riss lief. Sie brauchte die Ringe an ihren Fingern gar nicht mehr zu sehen, um zu wissen, dass sie Akatsuki waren. Aber dass sie hier auftauchten, war dennoch seltsam. Sie senkte rasch den Kopf, damit die beiden ihr Gesicht nicht so deutlich sehen konnten. Sie wollte nicht erkannt werden. "Wer seid ihr?", fragte sie und bemühte sich, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen. "Bist du aus dem Dorf?", fragte einer der Männer. Sie nickte bloß, den Kopf weiterhin gesenkt. Waren sie wegen ihr gekommen? Wenn, dann musste sie es wissen, sie würde Minako-san und die anderen keinesfalls in Gefahr bringen. Lieber würde sie gleich hier sterben. "Wir suchen einen Mann namens Sato Kyo. Kennst du ihn, Mädchen?" "N-Nein...", stammelte sie. Sie kannte tatsächlich niemand der so hieß. Sofort zischte der Mann: "Wenn du mich anlügst, wirst du es bereuen." Der andere hielt sich im Hintergrund, er hatte noch kein Wort gesagt. Hätte sie hochgesehen, hätte sie seinen prüfenden Blick bemerkt. "Ich lüge nicht, ich schwöre es!", sagte sie rasch. "Ich glaube nicht, dass jemand bei uns gibt der so heißt! Hören sie, wir sind einfache Bürger. Bitte, tun sie niemandem weh!" Sie hatte Angst, schreckliche Angst um Minako-san. Jetzt machte der zweite Typ einen Schritt vor. Er hob die Hand zu seinem Hut und zog ihn sich vom Kopf. "Warum glaubst du, wir würden jemandem etwas antun? Weißt du, wer wir sind?" Ihr Kopf ruckte hoch und sie starrte ihn an. Die Zeit schien stehenzubleiben, als sie in seine Augen sah. Sharingan. "Weißt du, wer wir sind?", fragte er und zog sich seinen Hut vom Kopf. Irgendwas an ihr kam ihm vertraut vor. Vielleicht wusste sie etwas. Als sie seine Stimme hörte, ruckte ihr Kopf hoch, und ihr langes, schwarzes Haar fiel ihr einen Moment lang ins Gesicht. Er erstarrte, als er ihre Augen sah. Grüne Augen. Er erkannte sie in dem Moment, als er ihr Gesicht sah. Unter tausenden hätte er sie erkannt. Warum... warum war sie ausgerechnet hier?! Warum? Sie konnte es nicht glauben. Nach der langen Zeit stand er auf einmal vor ihr, wie aus dem Nichts. Sasuke... Sie wollte irgendwas sagen, aber über ihre Lippen kam kein Wort. An seinen Augen sah sie, dass er sie ebenfalls erkannt hatte. Oh nein... Oh nein! Was soll ich jetzt tun?! Er überwand seine Überraschung und seine Augen blickten sie auf einmal wütend an. Nein, nicht wütend... hasserfüllt. Er hasste sie, so sehr dass es ihr den Atem raubte. Sie wartete, dass er dem anderen ihren Namen verriet, dass er auf sie zeigen und sie eine Verräterin nennen würde, aber stattdessen... Zu seinem Begleiter sagte er düster: "Geh schon vor. Ich habe mit ihr noch etwas Persönliches zu regeln." "Du kennst sie?", fragte der finstere Typ, und warf seinem Begleiter einen fragenden Blick zu. Aber Sasuke hatte wohl nicht vor, sich zu erklären, also nickte er und meinte: "Na schön. Ich komme mit diesem Kerl auch alleine klar. Wir treffen uns in spätestens zwei Stunden vor dem Dorfeingang, in Ordnung?" Sasuke nickte und der andere setzte sich in Bewegung. Sakura starrte ihren einstigen Geliebten mit großen Augen an. Sie konnte noch immer nicht fassen, dass er wirklich da war. Aber was sie am meisten schockierte war der Hass in seinen Augen. Als Sasukes Begleiter hinter der nächsten Wegbiegung verschwunden war, kam Sasuke auf sie zu bis er direkt vor ihr stand. "Sakura", sagte er, und es war keine Frage sondern eine Feststellung. Seine Hände bebten vor Zorn. "Sasu..." Seine Hand zischte vor und er schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Die Ohrfeige war so unerwartet gekommen, dass Sakura in die Wiese fiel. Sie legte eine Hand auf ihre brennende Wange und schob sich wieder in die Höhe. Voller Verachtung schaute er auf sie herab. "Ich will kein Wort von dir hören! Du kannst froh sein, dass ich dich nicht sofort getötet habe!" Es war kein Wunder, dass er sie so hasste. Sie hatte ihn verraten, sein Herz gebrochen. Dass sie das alles nur für ihn getan hatte, konnte er ja nicht wissen. Und sie hatte ganz sicher nicht vor, es ihm zu sagen. Traurig fragte sie: "Und was willst du jetzt tun? Wenn du mich töten willst, bring es hinter dich." "Warum wehrst du dich nicht? Ist das wieder eins deiner Spielchen?", zischte er und die Verachtung in seiner Stimme tat ihr weh. "Ich kann nicht", antwortete sie ehrlich. Selbst wenn sie es gewollt hätte, das Siegel in ihrem Nacken hielt ihre Kräfte zurück, sie hätte sich nicht mal zehn Sekunden lang gegen ihn behaupten können. Abrupt wurde sie am Kragen gepackt und in die Höhe gerissen. "Halt den Mund!", fuhr er sie an. "Ich kann deine Lügen nicht mehr hören!" Sein Gesicht nahm einen grausamen Zug an, den sie nur zu gut kannte. Sie hatte ihn gesehen, auf unzähligen Missionen, wenn Sasuke kaltblütig getötet hatte. Es war, als könnte er jedes positive Gefühl abstellen. Wenn er so war, war er zu allem fähig. Er schaute ihr lange in die Augen. "Nein...", sagte er schließlich. "Ich werde dich nicht töten. Aber ich werde mich rächen für dein grausames Spiel, das du mit mir getrieben hast." Der Ausdruck in seinen Augen machte ihr Angst. Schreckliche Angst. "Was hast du vor?", fragte sie mit bebender Stimme. "Du machst mir Angst, Sasuke." Er stieß sie grob von sich. "Nimm nie wieder meinen Namen in den Mund!" Sie wäre beinah wieder hingefallen, konnte ihren Sturz aber im letzten Moment abfangen. Sie schaute ihn entsetzt an. So viel Hass in seinen Augen... ja, sie hatte es geschafft. Sie hatte ihn dazu gebracht, sie zu hassen. Die Abendsonne gab seinem Gesicht einen blassroten Schimmer. Er kam auf sie zu. "Ich habe auf diesen Moment gewartet, Sakura. Ich will, dass du leidest. Ich will dich schreien hören. Dein erbärmliches Leben lasse ich dir, aber ich nehme hier und heute Rache. Und dann wirst du mich nie wieder sehen." Er packte ihr Hemd und riss es mit einer kraftvollen Bewegung der Länge nach auf. Sie wich zurück und spürte, wie ihr sämtliches Blut aus dem Gesicht wich. "Was hast du vor...?", fragte sie mit schreckgeweiteten Augen. Er nahm seinen Kunai in die Hand und machte einen Schritt auf sie zu. Seine roten Augen voller Hass. "Sasuke?", schrie sie panisch. Nächstes Kapitel: Du hast es verdient Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)