Omae von Chi_desu ((Sasuke/Sakura)) ================================================================================ Kapitel 6: Träume ----------------- Zitternd saß Sakura auf dem Bett, fest eingewickelt in die Decke. Sasuke machte sich Sorgen um sie. Seit sie aus dem Dorf geflohen waren, hatte sie kaum ein Wort gesagt. Er hatte es für besser befunden, für diese Nacht in einem kleinen Dorf ein Zimmer zu mieten. Sakura war ihm zu labil für eine weitere anstrengende Nacht im Zelt. Nachdem er eine Weile grübelnd im Zimmer hin und her getigert war, setzte er sich zu ihr auf das Bett. "Sakura. Fühlst du dich besser?" Sie nickte. "Entschuldige, dass ich mich so aufgeführt habe. Ich habe einen Menschen getötet... es war plötzlich alles zu viel für mich." Prüfend blickte er sie an, aber er konnte in ihren Augen nur Bestürzung lesen. Für jemanden, der bereits getötet hatte, reagierte sie sehr extrem. Schließlich zuckte er unmerklich die Schultern. Er war vermutlich nicht der Richtige, um darüber zu urteilen. Ihm war es leichter gefallen, seine ersten Morde zu begehen, weil er immer im Hinterkopf gehabt hatte, dass er es tun musste, um Itachi zu finden. Sakura hatte so einen Ansporn nicht. "Ist schon gut. Es ist vorbei und du solltest versuchen, es zu vergessen. Du hast den Test bestanden, von jetzt an werde ich mich um diese Dinge kümmern." Er sah ihr an, dass es ihr dadurch nicht unbedingt besser ging, trotzdem nickte sie wieder. "Leg dich schlafen. In einem Bett zu schlafen ist ein Privileg das wir nur selten genießen können." "Was tun wir jetzt eigentlich?", fragte sie. "Gehen wir zurück zum Lager?" Er schüttelte den Kopf. "Es gibt einen weiteren Stützpunkt in der Nähe. Wir sollen uns dort melden, und dann werden wir erfahren, was weiter passiert." "Verstehe." Sie legte sich hin und packte fest das Kissen. Er breitete eine Decke auf dem Boden aus und legte sich ebenfalls hin. "Gute Nacht, Sasuke." "Hn." Mitten in der Nacht schrak Sasuke durch einen Schrei hoch. Automatisch griff er nach seinem Kunai und sprang auf. Bis er merkte, dass niemand außer ihnen beiden im Zimmer war. Sakura saß aufrecht im Bett mit weit aufgerissenen Augen. "Sakura", sagte er hastig. "Was ist passiert?" "Ich hab... geträumt...", flüsterte sie. "Ich habe diesen Kerl gesehen, den ich umgebracht habe..." Er kletterte zu ihr aufs Bett und nahm sie bei den Handgelenken. "Sakura, du bist ein Ninja. Auch Töten gehört zu unserem Geschäft, wenn du das nicht kannst, bist du ungeeignet. Beruhige dich." Tröstlichere Worte fielen ihm leider nicht ein. Sie fing ganz plötzlich an zu weinen. "Ich will das nicht, Sasuke. Dieser Auftrag, mein Ninjadasein, dieses ganze Versteckspiel, ich halte das alles nicht mehr aus! Ich habe meine Freunde betrogen und wofür? Bitte sag mir, dass ich das Richtige tue." Ein bisschen unsicher legte er den Arm um sie und sagte: "Das weiß ich nicht." "Sasuke, hältst du mich ein bisschen fest?" Er seufzte leise und legte sich mit ihr hin. Sie klammerte sich an ihn und schloss die Augen. "Es tut mir alles so leid, Sasuke", flüsterte sie. Eine nagende Stimme in seinem Kopf mahnte ihn zur Vorsicht. Es gab da etwas, das sie ihm verschwieg, da war er sich inzwischen sicher. Bis sie es ihm verraten hatte, musste er vorsichtig sein. Aber wenn er ganz ehrlich war, fühlte es sich seltsam angenehm an, sie so im Arm zu halten und so mit ihr einzuschlafen. Er war wohl schon zu lange alleine gewesen. Am nächsten Tag hatte Sakura sich wieder beruhigt. Das, was in der vorhergehenden Nacht passiert war, hatte irgendwas in ihr verändert. Sie hatte zum ersten Mal die Hemmschwelle überwunden und jemanden ermordet. Aber wie sie sich danach aufgeführt hatte, war völlig inakzeptabel gewesen. Sie wollte keine Last für irgendjemanden mehr sein, das hatte sie sich schon vor langer Zeit geschworen. Ganz egal wie der nächste Auftrag aussah, sie würde ihn ohne Sasukes Hilfe ausführen. Noch mal würde sie ihm garantiert keine solche Szene machen. Sie kamen am zweiten Stützpunkt an und diesmal war die Ankunft in dem versteckten Dorf ganz anders. Leute, wenn auch finstere Gestalten, liefen durch die Straßen und einige von ihnen begrüßten Sakura sogar als neues Mitglied. Der dortige Befehlshaber hieß sie offiziell willkommen und Sasuke hatte einen stolzen Ausdruck im Gesicht. Langsam begriff sie auch das System, denn auch hier fand sich schnell ein Haus in dem sie schlafen konnten. Keiner hatte ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung. Die Häuser in den Stützpunkten standen für alle offen, jeder, der nach einem Auftrag oder einer Verwundung zurückkehrte, konnte sich in eines der Häuser zurückziehen. Das System funktionierte. Und Sakura war plötzlich ein Teil davon. Nächstes Kapitel: Klarheit Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)