Omae von Chi_desu ((Sasuke/Sakura)) ================================================================================ Kapitel 5: Der Anfang vom Ende ------------------------------ Das Lagerfeuer brannte hell und warm. Die Nachtluft war kühl, deswegen saßen sie beide nahe am Feuer und wärmten sich die Hände. "Wir sind jetzt nur noch einen halben Tag vom Dorf entfernt", sagte Sasuke. "Wir sollten das Zelt und alles, was wir nicht brauchen, morgen früh hier lassen und es auf dem Rückweg wieder mitnehmen." "Uhm." Sakura nickte. Sie war schon den ganzen Tag so still und wirkte bedrückt. Sasuke konnte es ihr nicht verdenken, ihr Leben hatte sich in den letzten zwei Wochen total umgekrempelt. Am Anfang hatte er auch viel darüber nachgedacht. Er hatte irgendwie das Gefühl, etwas sagen zu müssen. "Du machst dir Sorgen, oder?" Sie hielt den Kopf gesenkt. "Ja. Ich weiß nicht, was morgen passieren wird. Ich habe nur einmal getötet und deswegen wurde ich aus dem Dorf verbannt. Aber der Kerl hatte es verdient, jetzt soll ich einen Wildfremden umbringen. Sasuke, ich weiß nicht, ob ich das schaffen kann." "Du darfst dir keine Sorgen machen. Das behindert die Mission." Es waren dieselben Worte, mit denen er sich selbst immer beruhigt hatte. Aber irgendwie schien es ihm nicht genug zu sein. "Ich habe dich in diese Lage gebracht und es tut mir leid. Halt dich morgen einfach an mich und lass dich nicht von Gefühlen wie Schuld und Reue leiten. Irgendwann wird es besser, glaub mir." Da sie immer noch den Kopf gesenkt hielt, legte er seine Hand unter ihr Kinn und zog es in die Höhe, sodass er ihr Gesicht sehen konnte. "Sakura, sieh mich an." Sie blinzelte, sah ihm aber in die Augen. Sie leuchteten im Schein des Feuers. "Ich hätte nicht mein Leben für dich verbürgt, wenn ich nicht sicher wäre, dass du es kannst. Du bist eine echte Ninja. Ungemütliche Aufträge gehören nun mal zu unserem Leben." Für einen Moment blickte sie zur Seite. "Ich weiß", sagte sie mit brechender Stimme. "Wir sind verpflichtet, jeden Auftrag nach bestem Gewissen auszuführen. Selbst wenn er uns das Herz bricht." Einen Augenblick beschlich ihn ein merkwürdiges Gefühl der Unruhe, so als stimmte etwas nicht. Doch er konnte den Gedanken nicht fassen, denn auf einmal merkte er erst, wie nah sie sich waren. Sie schauten einander wieder tief in die Augen und Sakuras blasse Haut schimmerte im Licht des Feuers. Ihr Mund war leicht geöffnet und eine Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht. Sie war wirklich zu einer wunderschönen Frau geworden. Sasuke konnte der Versuchung nicht widerstehen. Vorsichtig küsste er sie auf den Mund und wartete ihre Reaktion ab. Sie schloss die Augen und lehnte sich ihm entgegen. Spannung lag in der Luft und zum ersten Mal wurde ihm die Anziehung zwischen ihnen beiden deutlich bewusst. Er strich sacht mit der Zunge über ihre Lippen, die sich bereitwillig öffneten. Ihre Arme legten sich fest um seinen Nacken und er legte einen Arm um ihre Taille, zog sie enger zu sich heran. Ihr Duft und ihr Geschmack raubten ihm fast den Verstand. Er grub seine freie Hand in ihr samtiges Haar und die hungrigen Küsse beraubten ihn jeder Kontrolle. Er wollte sie. Er wollte sie ganz allein für sich haben und in diesem Augenblick gab es nichts anderes als sie. Sie krallte sich in seinem schwarzen Haar fest und stöhnte leise, als sich ihre Zungen prickelnd berührten. Er drückte sich nach hinten und beugte sich über sie, und sie küssten sich, wieder und wieder, hungrig, leidenschaftlich, endlos... "Nein!" Ruckartig stieß sie ihn von sich und er blieb schwer atmend so sitzen. Sie lag halb auf der ausgebreiteten Decke, mit geröteten Wangen und weit aufgerissenen Augen. Auch Sasuke war überrascht von dem, was gerade passiert war. Er hatte tatsächlich völlig die Kontrolle verloren. Sakura fing sich wieder und stand ungelenk auf. "Entschuldige... aber ich denke nicht, dass wir das tun sollten...", stammelte sie. Er wollte sie zurückhalten, doch er wusste nicht wie. Sie kroch ins Zelt und er blieb allein am Lagerfeuer zurück. Mit weit aufgerissenen Augen, fest in die Decke gewickelt und mit den Fingern an die Lippen gedrückt, lag Sakura zusammengekrümmt im Zelt. Sie konnte immer noch nicht glauben, was da gerade passiert war. Sie war wirklich so knapp davor gewesen, alle guten Vorsätze über Bord zu werfen. Es hätte niemals passieren dürfen. Sie hatte sich doch geschworen, sich nicht mit ihm einzulassen. Sie schloss die Augen. Ihre Lippen fühlten sich geschwollen an von seinen fordernden Küssen. Sie spürte, dass sie immer noch knallrot im Gesicht war. Verflucht! Reiß dich zusammen! Verlieb dich ja nicht in Sasuke, sonst bist du geliefert! Sakura zog die Decke enger um sich. Sie verliebte sich NICHT in Sasuke. Ganz bestimmt nicht. Das bisschen rumknutschen hatte gar keine Bedeutung. Aber warum pochte ihr Herz dann so heftig? Etwa eine Viertelstunde nachdem sie sich ins Zelt gelegt hatte, kam auch Sasuke dazu. Sie hatte sich absichtlich mit dem Kopf zur Zeltwand gelegt, damit sie ihm nicht in die Augen sehen musste. Sie hörte es hinter sich rascheln, als er sich umzog und sich dann in seine eigene Decke einwickelte. Bevor er sich hinlegte, zögerte er allerdings. "Sakura?", hörte sie seine Stimme. "Gomen-ne." Für so was solltest du dich niemals entschuldigen!!, schrie ihre innere Stimme. Allerdings antwortete sie: "Schon gut." Er legte sich hin. Sakura wusste, dass sie keinen Schlaf finden würde. Aber auch Sasuke wälzte sich schon bald unruhig hin und her. Sie hätten das Ersatzzelt auch aufbauen sollen. Zusammen in einem Zelt zu schlafen musste ja irgendwann so was auslösen. Wie auch immer, was sie getan hatte war unverzeihlich und sie schwor sich, es nie mehr soweit kommen zu lassen. Gegen Mittag des nächsten Tages standen sie beide vor den Toren von Kirigakure. Sie hatten sich in schwarze Mäntel gehüllt und ihre Gesichter unter Masken verborgen. Der Moment der Wahrheit war jetzt wohl gekommen. Sakura entschloss sich, Sasukes Rat zu befolgen und ihre Gefühle ganz tief runterzuschlucken. Es zählte einzig und allein ihr Auftrag. "Wie können wir diesen Mann finden?", fragte sie. "Überlass das ruhig mir", gab er zurück. "Wir wissen ziemlich genau wo er sich aufhält. Offensichtlich hat er sich bei Verwandten versteckt." Er schaute sich um. "Wie es aussieht, liegt das Haus mitten im Dorf. Vielleicht sollten wir warten, bis es dunkel wird." Wie Sasuke es vorgeschlagen hatte, griffen sie bei Einbruch der Nacht an. Die Zielperson hatte offensichtlich ganz und gar nicht mit diesem Angriff gerechnet. Wie schwarze Schatten drangen Sasuke und Sakura von zwei Seiten in das Haus ein und überwältigten den Mann in seinem Zimmer. Er wehrte sich natürlich, aber gegen sie beide hatte er nicht den Hauch einer Chance. Sasuke hielt ihn in Schach und es war Sakuras Aufgabe, ihn zu töten. Aber sie zögerte. Sie wollte nicht töten. Sie kannte diesen Kerl doch gar nicht. Sie wollte nicht zur Mörderin werden. "Sakura!", schrie Sasuke und duckte sich unter einem gezielten Schlag hinweg. "Worauf wartest du noch?!" Sie holte tief Luft. Ich muss es tun. Für meinen Auftrag. Ich darf nicht mehr zögern, ich muss Opfer bringen. Sie nahm ihren Kunai. Mit zittriger Hand. Der Mann fand eine Lücke in Sasukes Verteidigung und rammte ihm die Faust in den Magen. Jetzt! Mit einem Schrei preschte Sakura vor und stieß dem Mann ihren Kunai gezielt in den Rücken. Blut lief über die Klinge auf ihre Faust. Und dann brach der Mann zusammen. Sakura zitterte am ganzen Leib und starrte auf ihre blutbesudelten Hände. Sie nahm ihre Umgebung gar nicht mehr wahr. Auch nicht, wie Sasuke überprüfte, ob der Mann auch wirklich tot war. Er war es, soviel wusste sie. Sie hatte die Klinge exakt durch seine Lunge gestochen. Er hatte nicht mal mehr schreien können. "Sakura!", drang eine Stimme wie von weit her an ihr Ohr. Sie hob langsam den Kopf. Sasuke? Sie konnte ihn kaum verstehen. Er rief ihren Namen und als sie den Kopf hob und ihn ansah, gefror ihm schier das Blut in den Adern. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Er hatte noch nie solches Entsetzen im Blick eines Menschen gesehen. Sie hatte getötet. Aber er hatte nicht erwartet, dass sie so darauf reagieren würde. Sie war richtig weggetreten, in einer Art Schockzustand. "Sakura!!", schrie er. "Komm endlich, wir müssen weg hier!" Sie starrte wieder auf ihre blutigen Hände. Er hörte Schritte von unten, jemand hatte die Geräusche des Kampfes gehört. "Scheiße!", zischte er und riss den Kunai aus der Wunde des Mannes. Sie durften keine Spuren hinterlassen, die auf die Akatsuki hindeuten könnten. Er packte Sakura einfach und rief: "Halt dich fest!!" Mit ihr im Schlepptau rannte er auf das Fenster zu, stieß sich ab und sprang durch das Glas. Im Fallen schlang er die Arme um sie, um sie vor dem Gröbsten zu schützen, und gleich darauf kamen sie dumpf am Boden auf. Er sprang auf und auch Sakura kam wieder hoch. Er packte sie beim Handgelenk und rannte einfach los, so schnell er nur konnte. Nächstes Kapitel: Träume Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)