Another Last Night von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Diese Geschichte kam mir in den Sinn, als ich zum ersten mal Duo und Heero gezeichnet habe. Ich hatte mit vorgenommen, sie irgendwann mal aufzuschreiben, war dann aber immer zu faul dazu. Als ich mich jetzt dazu aufgerafft habe (hauptsächlich, um mir selbst zu beweisen, dass ich es tatsächlich noch tun würde ^^) ist sie natürlich ziemlich anders geworden, als sie ursprünglich geplant gewesen war. Na ja, wenigstens habe ich es geschafft, sie ziemlich schnell (für mich, ich bin langsam) fertig zu kriegen. Dass sie dabei nicht besonders gut geworden ist, ist eine andere Sache... *schweißtropf* He he, wenigsten musste dieses Mal niemand sterben. *grins* Disclaimer: Gehört mir alles nicht. Was Wunder. ^^ Another Last Night By Kia / Kagami Das Zimmer war dunkel, bis auf einen letzten schwachen Schimmer silbernen Lichtes, der durch die Vorhänge fiel. Aber es war eine sanfte Dunkelheit, eine Dunkelheit, die Geborgenheit ausstrahlte, die Illusion von einer Sicherheit, die es in Wirklichkeit nicht gab. Weder hier noch irgendwo anders. Die das Bett war warm in dieser Dunkelheit. Duo konnte seine Gedanken nicht von dieser kleinen Feststellung lösen. Er hatte es versucht und war gescheitert. Und irgendwie war es ein schönes Gefühl, diese Wärme, die Gewissheit, in dieser Nacht nicht allein in einem leeren Bett zu liegen. Doch ebenso wie die sichere Dunkelheit war auch diese Wärme trügerisch, denn sobald das erste Licht des neuen Tages den schützenden Mantel der Finsternis aus diesem Raum vertreiben würde, würde auch die Wärme langsam verschwinden und der sanfte Atem der Person neben ihm würde nur noch eine Erinnerung sein, an die er sich noch für kurze Zeit würde klammern können. Duo wusste das, und deshalb versuchte er verzweifelt, seine Gedanken in andere Bahnen zu Lenken, oder, wenn er keine finden konnte, überhaupt nicht mehr zu denken. Draußen am Nachthimmel stand hoch über den Wipfeln der Bäume der volle Mond und warf sein Licht über die schlafende Landschaft. Auch das Mondlicht war eine Lüge, dachte der junge Pilot, als er den sanften Schein auf den Vorhängen beobachtete, geborgt von der Sonnte, nur eine blasse Reflektion jenen Lichtes, das auf dieser Seite der Erde um diese Zeit nichts zu suchen hatte. Duo schenkte der Dunkelheit ein wehmütiges Lächeln, als er daran dachte, wie vergleichsweise einfach sein Leben doch gewesen war, als er noch geglaubt hatte, ein Mond könnte aus eigener Kraft leuchten. Er hatte die Vorhänge zugezogen in dieser Nacht und alles ausgesperrt. Diese Nacht, die Stille in diesem Zimmer und den Menschen neben sich in seinem Bett wollte er mit niemanden teilen, auch nicht mit dem Mond und seinem verlogenen Licht. Heero schlief schon seit Stunden, ruhig und friedlich, und dass sollte Duo eigentlich auch tun, zusammengerollt neben seinem Geliebten, sicher in dessen Armen. Doch er konnte nicht. Nicht in dieser Nacht, die die letzte sein konnte, so wie jede andere auch die letzte hätte sein können. Irgendetwas trieb ihn dazu, einfach nur der Stille zuzuhören und seine düsteren Gedanken immer wieder im Geiste herumzuwälzen, so wie er es auch jetzt tat, als er mit einem kleinen, traurigen Lächeln auf Heero herabblickte und sanft eine Haarsträhne aus dessen Gesicht strich. Er dachte daran, dass er Morgen tot sein könnte. Sein Heero könnte Morgen tot sein, genauso wie er selbst, Quatre, Trowa oder Wufei Morgen tot sein könnten. Oder Übermorgen. Oder am Tag danach. Ihr Leben war alles andere als ungefährlich, und ausgerechnet Heero schien dieses Leben tief in seinem Herzen bereits seit langem aufgegeben zu haben, denn mit jedem Tag wurde deutlicher, dass er im Grunde nur kämpfte, um eines Tages zu verlieren. Duo war für ihn nicht wichtig genug um seinetwegen am leben zu bleiben, Duo, der jeden Tag gegen diese dunkle Seite seiner Seele ankämpfte, der sie unter der Maske des Clowns versteckte, sogar vor sich selbst, um nicht eines Tages erkennen zu müssen, das er selbst nicht anders war. Er fragte sich, wer von ihnen wohl noch mit offenen Augen und ohne Angst vor sich selbst in den Spiegel blicken konnte. Er fragte sich, ob dies hier die letzte Nacht war, die er an Heeros Seite schlief. Er fragte sich, wie viele Nächte noch die letzten sein konnten, bis diese endgültige letzte Nacht tatsächlich kam, und vorüberzog, ohne als das erkannt zu werden, was sie war. Am Ende ließ er sich doch endlich auf das Kissen senken, schloss die Augen und schlief ein. Als er am nächsten Morgen aufwachte war der Platz neben ihm leer und kalt, als hätte dort nie jemand gelegen. Von Heeros Wärme war längst nichts mehr zu spüren. -owari- 26.01.2002 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)