Alles beginnt von Neuem von SerialELain (wahnsinn, das 4. kapitel ist draußen ^^) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- So, jetzt endlich das 3. Kaptitel ^^ wurde ja auch Zeit *ggg* Ich hoffe, es gefällt wenigstens ein wenig ^^ Nach einigen Minuten, die wie eine halbe Ewigkeit erschienen, verebbte das gleißende Licht. Healer traute sich vorsichtig seine Augen ein Stück weit zu öffnen, doch er konnte nichts erkennen. Es war immer noch sehr hell und seine Pupillen konnten sich nicht so schnell auf diese Helligkeit einstellen. Ein paar Sekunden vergingen, doch dann riss Healer seine Augen regelrecht auf. Er wusste nicht, was er sagen sollte, alles faszinierte ihn so. Sein Blick richtete sich auf den Boden, wo das reglose Monster lag und sich kein Stück rührte. Roter Schimmer lag auf seiner Haut und schien in sein Körper zu dringen. Doch wo kam dieses Licht her? Yaten musste nicht lange suchen, bis er die Quelle fand. Er musste unwillkürlich lächeln als er die Gestalt über dem Gegner erblickte und zugleich erstaunte es ihn. Er stand, geschwächt durch den Energieverlust, langsam und zögerlich auf. Dann näherte er sich dem Kampfplatz. Die rotleuchtende Gestalt schaute auf ihn herab und ihre Lippen zeigten ein Lächeln: "Healer. Es ist schön, dich wieder zu sehen." Yaten konnte einfach nicht anders und Tränen liefen ihm über die Wangen. "Prinzessin!", war das einzige, was er sagen konnte, bevor er sich vor ihr kraftlos verneigte. Kakyu bewegte sich wieder auf den Boden zu. "Jetzt komm schon hoch. Ich bin so froh, euch noch rechtzeitig gefunden zu haben!" Healer hob seinen Kopf, aber seinen Körper konnte er nicht dazu bewegen. Die Schwäche und Kraftlosigkeit machte sich immer stärker bemerkbar und er war es einfach gewohnt sich zu verneigen. Die restlichen Sailorkrieger erhoben sich nach und nach. Das Licht hatte sie extrem geblendet und sie hatten sich nicht getraut, die Augen zu öffnen. Jetzt schauten sie sich alle verdutzt und freudig um, nachdem sie die Stimme von Healer vernommen hatten. "Prinzessin?" Fighter konnte es nicht fassen, und verbeugte sich ebenfalls. Maker machte es ihm nach, auch ohne eine Frage zu stellen. "Wir sollte von hier verschwinden. Es werden sich bald einige Menschen hier versammeln. Lasst uns gehen!" Kakyu erhob ihre zarte Stimme und ließ ihren Blick über alle Sailors schweifen. Healer folgte ihrem Blick und sagte erstaunt: "Wir alle?" Ihm schien es nicht normal, dass seine Prinzessin alle ansprach; sonst waren die Sailor Stars die einzigen, mit denen sie so redete. "Ja, wir alle.", sagte diese so weich, dass bei allen endlich die letzte Spannung abfiel. "Wir können zum Tempel gehen. Da ist genug Platz für uns alle.", schlug Mars nach einer Weile vor, und der Vorschlag wurde freudig entgegen genommen. "Ich kann nicht mehr, Yuko." "Was willst du damit sagen?" "Ich hab so ein ungutes Gefühl bei dem Ganzen." "Du meinst bei der Beziehung." Er nickte. Sie schaute ihn forschend an. "Du liebst sie immer noch, nicht?" Erstaunt von der Frage hob er seinen Kopf und schaute ihr in die Augen. Seine waren klar und direkt. "Ich habe also recht." Jetzt ließ er den Kopf wieder hängen: "Ich kann nichts dafür. Mein Herz gehört ihr einfach." "Ich hätte es wissen sollen. Wie konnte ich dir auch nur so glauben." "Jetzt warte mal! Es war eine schöne Zeit." "Ja, natürlich war es das." Verwirrt schaute er sie an. "Es gibt immer schöne Zeiten und sind sie vorbei, dann sucht man sich wo anders sein Glück." Er glaubte nicht, was er da hörte. "Schau mich nicht so an! Ich habe doch Recht, oder?" Er konnte nicht antworten, wusste er doch, dass sie tatsächlich richtig lag, aber er wollte es einfach nicht zugeben. Sie lächelte triumphierend: "Ich wusste es..." Abgekämpft, erschöpft und glücklich saßen nun alle im Hikawa Tempel. Die meisten machten es sich auf Decken zwischen zahllosen Kissen bequem, um endlich etwas auszuspannen. Der Weg bis hier hoch, war für die meisten sehr beschwerlich, und einige hatten bei der Hälfte der Treppen geglaubt, sie schafften es gar nicht mehr. Doch jetzt saßen alle entspannt in der Runde. Kakyu hatte während der Strecke kein Wort gesagt. Sie wollte warten, bis alle saßen und nicht vor Anstrengung fast zusammenbrachen. Haruka, Michiru und Setsuna machten es sich etwas abseits der Gruppe gemütlich. Sie hegten immer noch keine großen Sympathien für die Sailors von dem anderen Stern. Hotaru hatte sich zwischen Makoto und Minako gesetzt und benutzte beide gekonnt als Kissen. Yuuichirou brachte Tee und Plätzchen, bevor er wieder hinausging und Glücksbringer an den Mann brachte. Langsam schien die Zeit gekommen zu sein, dass Kakyu ihr Geheimnis endlich lüften sollte, und die Anspannung wuchs wieder. Keiner traute sich auch nur einen Ton zu sagen. Von Zeit zu Zeit schaute Minako und Makoto zu Kakyu auf, doch diese schlürfte nur genüsslich an ihrem Tee. So blickten sie verlegen wieder auf die Dielen und falteten die Hände über die Knie zusammen. Kakyu nahm noch einen Schluck, bevor sie das Tässchen endlich auf den niedrigen Tisch zurückstellte. Sie setzte sich auf und schaute allen tief in die Augen. Die anderen spürten ihren bohrenden Blick, doch schauten sie nur weiter das Parkett an. Die Prinzessin schaute jeden sehr intensiv an, als ob sie hoffte, sie könne die Gedanken der anderen lesen. Nach einer Weile holte sie noch mal tief Luft und begann dann zu reden: "Als Healer, Maker und Fighter noch auf Kinmoku waren, habe ich sie veranlasst hierher zu kommen, um euch zu helfen. Maker hatte ein kometenähnliches Objekt entdeckt, dass direkt hierher unterwegs war. Ich schickte sie mit bestem Gewissen, in der Hoffnung, sie würden euch helfen können.", sie beendete kurz und schaute noch ein Mal in die Runde. Die Blicke richteten sich jetzt auf sie. "Ich ahnte nicht, dass sie nicht mal ansatzweise ausreichen würde." Fighter stellte sich abrupt auf und ballte die Fäuste zusammen: "Willst du damit sagen, wir sind gegen diese Monster machtlos?" Es war eine Mischung aus Entsetzen und Verzweiflung. Kakyu nickte ruhig, aber mit ein wenig Bedauern in den Augen. "So ist es. In eurer jetzigen Verfassung seit ihr alle machtlos!" "Was soll das heißen ,in unserer jetzigen'?", fragte Ami vorsichtig nach. Kakyu lächelte: "Ich allein hätte das natürlich nie wissen können. Ich hatte nach der Aufbruch der drei meinen Planeten allein zu versorgen. Erst als eine Unbekannte um eine Audienz bat, machte ich mir Sorgen. Ich empfing sie und traute meinen Augen kaum, als sie sich zu erkennen gab. Es war keine andere als Galaxia!" Die anderen schauten sie ungläubig an. Niemand hätte erwartet, dass sie noch einmal in ihr Leben treten wird. "Ich war natürlich sehr überrascht und am Anfang auch misstrauisch, doch sie kam in friedlicher Mission, um uns zu helfen." "Pah...", fiel Haruka barsch dazwischen, "um zu Helfen. Das ich nicht lache! Eine ehemalige Feindin von uns!" Setsuna schaute sie kurz an, ob sie das wirklich ernst meinte, dann sagte sie enttäucht: "Du weißt doch, dass Galaxia nur ein Spielzeug vom Chaos war! Wie kannst du so was sagen?" "Man weiß ja nie, warum sie ihm überhaupt erlegen war..." Haruka begann ein wenig rumzueiern und gab es dann auf. "Ich kann euch versichern", fing Kakyu erneut an, "dass sie in friedlicher Absicht gekommen ist. Sie hat mich davor gewarnt, dass ihr unterliegen würdet. Sie hatte gesagt, dass die Erde bald wieder in Gefahr sein würde. Sie sagte, Sailor Moon ziehe das Böse magisch an. Sie ist die größte Hürde, die das Böse zu meistern habe, und deswegen wollen alle zu ihr. Aber diesmal ist es nicht irgendjemand, der euch angreift." Sie machte eine rhetorische Pause und fuhr dann fort: "Es ist Chaos!" Ein Schrei hing in der Luft und Kakyu sah sich ungläubigen Gesichtern gegenüber. "Das ist doch unmöglich!", rief Ami entsetzt. "Nein", entgegnete die Prinzessin vom anderen Stern, "Das Chaos hat nur seinen Körper verändert. Es hat im Normalzustand keine Gestalt und besitzt auch keinerlei Macht. Hat er aber erst einmal eine Person gefunden, die genug Stärke besitzt um ihn zu tragen, nistet er sich bei ihr ein und hängt das Bewusstsein dieses Menschen aus. Es ist somit Herrscher über einen materialistischen Körper, und ist damit in der Lage, seine Macht unter Beweis zu stellen." "Jetzt versteh ich,", sagte Ami leise, "das Chaos wäre also nur zu vernichten, wenn es keinen Wirt mehr zur Verfügung hätte. Es ist abhängig von uns Menschen!" "Du weißt überhaupt nichts!" "Und warum hab ich dann Recht?" Er blickte kurz nach unten, um Kraft zu schöpfen ihren Blick standzuhalten: "Du hast überhaupt keine Ahnung, was ich tun und lassen will. Du weißt nicht, was ich gerade durchmache und du hast auch keine Ahnung was das hier alles soll!" Sie schaute ihn an und er schaute zurück. Minutenlang blickten sie in die Augen des Gegenüber um eine Schwäche zu entdecken. Nach einigen Augenblicken, die wie Ewigkeiten erschienen, senkte sie ihren Blick. Sie hatte nichts entdecken können, was ihn unglaubwürdig machen könnte. Es schien Ernst zu sein. "Geh!", sagte er kurz. "Wie du willst. Aber ich werde auf dich warten." "Wie hast du es eigentlich geschafft dieses Monster zu besiegen, wenn wir alle dagegen nicht mal einen Kratzer ausrichten konnten?", Yaten war verwundert. Kakyu hatte bestätigt, dass sie alle machtlos waren, aber er wusste auch, das die Prinzessin selbst nicht solch große Macht besaß, mit einem Fingerschnippen das Wesen zu töten. Kakyu lächelte kurz: "Wie ich bereits sagte, ist Galaxia zu mir gekommen, um uns zu helfen. Sie erzählte mir von der Macht, die sie immer noch in sich trug, und von einem kleinen weißen Stein, der all die gute Energie in sich aufnehmen konnte. Sie hatte den Stein wohlbehütet mitgebracht und wickelte ihn vorsichtig vor mir aus. Er glitzerte und funkelte, aber an sich sah er aus, wie ein ganz gewöhnlicher Stein von der Straße... Ich wollte ihn berühren, doch sie zog schnell die Hand zurück und warnte mich: "Berühre nie den Stein ohne Erlaubnis des Trägers! Es könnte dir zum Verhängnis werden." Sie machte eine Pause. "Ich werde nun meine Energie mit diesem Stein verschmelzen. Danach wirst du auf die Erde gehen und die Kraft den Sailorkriegerinnen dort übergeben. Du wirst der Schlüssel sein! Wenn du dort bist musst du vor den Sailors folgende Worte aussprechen: Dimitte Potentiae! Halte dabei den Stein hoch, so dass ihn jeder sehen kann. Das ist alles." Mehr sagte sie nicht mehr. Sie redete in einer Sprache, die ich nicht verstand und die weder von meinem noch von eurem Stern ist, weiter. Ich schaute ihr zu und nach kurzer Zeit umgab sie ein helles rotes Licht. Es wurde immer stärker und blendete mich, so dass ich für ein paar Sekunden nichts sah. Danach war sie verschwunden." Taiki schaute verstört auf: "Wie? Verschwunden??" "Sie war weg. Nichts erinnerte mehr an ihr Dasein, außer der weiße Stein, der noch in der Luft schwebte." Kakyu nahm sich einen Kecks und biss ein kleines Stück ab. Taiki schaute wieder zu Boden. Er war sich nicht sicher, was das alles sollte. Und wie gewohnt war er wahnsinnig misstrauisch. Es wurde wieder ruhig. Eine bedrückende Stille, in der alle ihren eigenen Gedanken nachhingen. Besorgt, beunruhigt, verwundert und in die Zukunft schauend. Die Zeit schien sehr langsam zu vergehen und eine Beklemmung schien sich zu verbreiten. Außer auf Hotaru: "Die Zeit ist nun gekommen.", Hotaru war aufgestanden und schaute über die Köpfe hinweg. Ihre Augen waren ausdruckslos und nichssagend: "Weiße Energie benötigt weiße Träger. Der Augenblick der Übergabe." Michiru blickte verunsichert zu ihr auf. Ihr Gefiel es nicht, dass sie schon wieder in Trance war. Ihre Wahrsagungen trafen zwar so gut wie immer zu, aber der Zustand war nicht normal und keiner wusste, was mit Hotaru noch alles passieren könnte. Selbst Kakyu schaute verwundert. Von einen auf den anderen Augenblick stand sie dann auf und sagte zu den anderen: "Nun gut. Das Zeichen des Beginns. So steht dann auf und fasst euch an den Händen." Ding-dong. Es klingelte mal wieder an Tsukino's Haustür und wie auch zu erwarten, öffnete Ikuko die Tür. "Oh... Mamoru, was für eine Überraschung! Bunny sagte gar nicht, dass du mal vorbeikommst." Er sah verlegen zu Boden: "Ja, sie wusste ja auch gar nicht, dass ich komme." Er lächelte kurz und Bunnys Mutter ließ ihn herein. "Na dann überrasch sie mal. Ich glaub, dass hat sie jetzt bitter nötig." ,Na, wenn sie sich da mal nicht täuschen', dachte Mamoru nur in ging die Treppen herauf. Nachdem sie noch eine Weile im Bett gegrübelt hatte, stand sie nun endlich auf. Es wurde Zeit, dass sie sich endlich auf den Abend vorbereitete. Vielleicht würde sie das alles ablenken; Zeit zum nachdenken hatte sie immer noch. Sie ging zum Spiegel und betrachtete ihr Gesicht. Es war gezeichnet von den unendlich vielen Tränen, die sie vergossen hatte. Sie hatte große Augenringe, die ihr Gesicht älter machten als es war. Sorgenfalten waren auf ihrer Stirn zu sehen und ihre Augen waren glasig. Sie musste als erstes zur Bad gehen, sonst würde sich überhaupt nichts ändern. Sie ging zur Zimmertür, drückte die Klinke und öffnete sie. Einen Augenblick lang geschah nichts. Zwei verwirrte Blicke trafen sich und schienen sich ganz ineinander aufzulösen. Nichts bewegte sich und kein Laut war zu hören. Erst nach einer langen Zeit löste er sich aus der Starre: "Es... ich.. wollte gerade zu dir." Sie sah ihn an, wie aus einer anderen Welt zurück in die Realität gerissen, aber sie brachte keinen Ton heraus. "Ich... ich weiß, ich hab einen Fehler gemacht. Und es tut mir leid. Lass uns bitte reden, Usagi!" Sie regte sich immer noch nicht, als ob sie die Szene von einem anderen Winkel aus betrachtete. Sie schien bewegungslos, aber hinter ihrem Gesicht arbeitete es. "Bitte.", wiederholte er. Und nach einer kurzen Zeit ging sie stumm wieder zurück ins Zimmer und gab ihm zu verstehen, ihr zu folgen. "Was willst du?", sie fragte kurz und bündig. Ihre Kehle war zugeschnürt, und sie wusste nicht, ob sie bei jedem weiteren Wort anfangen würde, zu weinen. "Ich will mich bei dir entschuldigen. Ich weiß, es ist nicht wieder gut zu machen, was ich getan habe, aber ich will, dass du weißt, dass ich dich liebe, Bunny! Über alles auf der Welt. Und wenn ich aus meinen Fehlern gelernt habe, so hab ich eins herausgefunden: Du bist du einzige für mich. Und nie wird jemand anderes deinen Platz einnehmen können." Er schaute sie an, um auch nur irgendetwas in ihren Gesicht lesen zu können, doch es blieb steif. Er wurde zunehmend unsicher, aber es konnte ja auch etwas positives bedeuten, wenn sie nichts sagte. "Ich weiß, dass es keine Entschuldigung dafür gibt. Aber ich bin ein Mann... und ... nein, ich ... es tut mir leid. Verzeih mir bitte. Ich will wieder mit dir zusammen sein und dich in meine Arme nehmen." Ein Licht blinzte bei ihr in den Augen auf, und Mamoru war sich sicher, dass er es endlich geschafft hatte: "Ich will dich wieder küssen und mit dir Dinge unternehmen. Ich möchte deine Wärme spüren und dich wieder lieben dürfen!" Er rückte langsam näher an sie heran und wollte seine Arme um ihre Schulter legen. Doch Bunny wollte etwas anderes: "Geh!" Mamoru durchzuckte es wie ein Blitz. Seine Hände brachen mitten in der Bewegung ab. Kalter Schweiß lief ihm den Rücken herunter, als er begriff, was sie zu ihm sagte: Sie hatte ihm eine Abfuhr erteilt! Er ist nicht bei ihr durchgekommen mit seiner Rede, und Bunny erschien ihm unberührt und kalt. Er war geschockt durch ihre Worte, wusste aber nichts entgegenzusetzen. Er schaute ihr noch mal bittend in die Augen, musste sich aber von der Kühle geschlagen geben. Er ging langsam zur Tür und öffnete sie erneut: "Wie du willst. Aber ich werde auf dich warten." Energie strömte von dem Stein. Die Sailors hatten sich rund um Kakyu versammelt und an den Händen gefasst. Ihre Augen waren geschlossen und auf die eine oder andere Art machten sich alle bereit, etwas zu erleben, wovon sie nicht wussten, was es war. Die Prinzessin des weitentfernten Sterns hielt den Stein in die Höhe. Sie war unsicher und geplagt von Zweifel. Am Ende siegte ihre Neugier darüber, ob Galaxia nun die Wahrheit sprach. Ihre Gedanken richteten sich wieder auf den weißglänzenden Stein und langsam sprach sie die Worte: "Dimitte Potentiae!" Weißes Licht entlud sich von den Stein und je ein Strahl führte zu einer der Kriegerinnen. Eine ungeheure Macht war zu spüren und die Kraft ließ die Sailors zurücktaumeln. Das aneinanderfassen gab ihnen Halt und sie blieben in dem Kreis stehen. Das Licht umgab nun jede und erfasste sie auf unterschiedliche Weise. Jede erstrahlte in ihrem eigenen Glanz und in ihrer eigenen Farbigkeit. Als das Licht aus dem Stein abklang, war nur wenig Zeit vergangen. Kakyu senkte die Arme und blickte stumm auf den Stein in ihrer Hand. Dann steckte sie ihn in eine Falte ihres Kleides und schaute die anderen an: "Wie fühlt ihr euch?" Haruka war die erste, die antwortete: "Ha, das nenn ich Kraft. Ich fühl mich wie neu geboren!" Makoto nickte zustimmend. "Ich fühle, wie die Energie durch meinen Körper fließt. Aber heißt das jetzt, wir sind stärker geworden?", fragte Ami die Prinzessin. Doch an ihrer Stelle antwortete Hotaru: "Ja, das heißt es. Die Energie des Steines verschmilzt mit der unseren und wird so zu einem Kraftgigant. Wir werden sehen, ob es das nächste Mal reicht, den Feind zu besiegen." Alle blickten sie stumm an. Der ,Feind'... daran wollte keiner denken. Es war zu schrecklich gewesen. Und falls die erhoffte Kraft keinen Erfolg brachte, wie sollten sie sich dann diesen Monstern widersetzen? Ein Gegenargument war Kakyus Sieg über das Tentakelgesicht. Sie hatte es anscheinend mit dieser Kraft geschafft, das Monster zu besiegen. "Wie werden sehen, was die Zukunft bringt." Mamoru war hin und her gerissen, und verwünschte alles, was falsch war. Natürlich konnte er Usagi verstehen, aber er wollte nicht wahrhaben, dass sie sich ihm widersetzen konnte. Seinem Charme war sie bis jetzt immer verfallen gewesen... na ja... meist war es auch andersherum. Aber Tatsache war, dass sie nichts mehr von ihm wissen wollte. ... vorübergehend. Er schloss seine Wohnungstür auf und ging herein. Ein Geruch von abgestandener Luft kam ihm entgegen und er öffnete das nächstgelegene Fenster. Ein Hauch von Feuchtigkeit und Kühle schlug ihm entgegen. Der Abend Nachmittag ging langsam vorbei und die Sonne neigte sich dem Horizont zu. Minutenlang stand er einfach nur da und starrte dem Leuchtball ins Gesicht. Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er etwas schwarzes auf sich zufliegen sah. Nichts Formhaftes, sondern so wie ein schwarzer Schleier, der im Wind weht. Es kam mit großer Geschwindigkeit näher, und ehe Mamoru noch überlegen konnte, war es bei ihm. Er spürte einen kurzen Stich, und wie sich sein Körper gegen etwas zu wehren versuchte, was er nicht kannte. Dann spürte er nichts mehr... "Bunny kommt wie immer zu spät.", maulte Minako, "Ich hab ihr extra gesagt, sie soll pünktlich sein!" "Jetzt reg dich nicht so auf. Sie wird schon noch kommen." Makoto versuchte sie aufzuheitern, während sie eine Chipstüte öffnete. Minako hatte eine schöne Party organisiert, mit Musik, Essen und Trinken; und nicht zu vergessen, Freunde! Auch wenn niemand so recht Lust hatte zu feiern, freuten sich die meisten auf ein wenig Abwechslung. Der Tag hatte so viele neue Dinge gebracht, dass es schwer war, sie alle verstehen zu wollen. Die Stimmung war zwar etwas gedrückt, aber trotzdem erzählten die meisten ausgelassen. Hotaru sprang über die kleine Fläche, die als Tanzplatz abgestempelt wurde. Selbst Kakyu war erschienen. Sie wollte eh für eine Nacht hier bleiben, und wenn sie schon einmal da war, konnte sie auch auf die Party kommen. Bunny wusste weder das sie wieder da war, noch die Three Lights, noch das ein Monster ihre Freunde angegriffen hatte. Und wenn sie sich das letzte nicht anmerken ließen, würden sie Bunny bestimmt aus ihrer Trauerstimmung herausholen. So hofften sie jedenfalls... Der Raum, wo die Party stattfand, war ein altes, leerstehendes Haus, von Minakos alten Freundin. Diese hatte das Haus selbst oft als Fetenraum benutzt, und so hatte es auch einige Möbel im Angebot. Ding-dong. Jemand schellte an der Tür und Minako freute sich schon, Usagi in Empfang nehmen zu dürfen. Sie öffnete die Tür und war erstaunt, was sie dort vorfand: Eine strahlende, gutaussehende Bunny, die allen Anschein nach weder Trauer noch Schmerz empfand. Minako wischte den Gedanken schnell beiseite: "Hey, schön, dass du es doch noch bis hierher geschafft hast!", sie lächelte, "ich hab ne gaaaaanz große Überraschung für dich! Mach die Augen zu." Bunny schaute sie kurz verwundert an und tat dann das, was Minako gesagt hatte. Diese führte sie langsam durch das Haus in den geschmückten Partyraum und gab schnell noch wortlose Anweisungen, wo die Three Lights sich platzieren sollten. "Ok. Achtung Bunny! Augen auf!" Sie blickte die 4 wortlos an. Ihre Augen wechselten den Ausdruck zwischen Misstrauen, Verwunderung und Freude. Sie wusste wohl als erstes nicht, ob das wirklich die echten waren. Dann brach sie in Tränen aus und umarmte alle herzlich. Taiki nahm sie etwas zögerlich in den Arm, war allerdings froh zu sehen, dass sie sich so freute. "Es freut mich, euch alle wieder zu sehen.", sagte sie mit einem Lachen auf den Lippen und nickte dann leicht den Kopf in die Richtung von Kakyu. "Es freut uns ebenfalls, Prinzessin des Mondes." Sie standen sich kurz schweigend und lächelnd gegenüber, dann umarmten auch sie sich. Seiya war glücklich, dass er Bunny so froh und munter wie eh und je sah. Er wusste nicht, wie er mit einer traurigen Bunny umgehen sollte. "Erzählt doch, was ihr hier macht!", forderte Usagi sie auf. Die 4 blickten sich kurz an, bevor Yaten antwortete: "Wir wollten dich einfach mal besuchen!" Er lächelte verschmitzt und Bunny gab sich mit der Antwort erstmal zufrieden. "Mich wundert es, dass Bunny schon wieder so gut drauf ist." Haruka griff sich ein paar Chips und verschlang sie. "Mich allerdings auch." Michiru warf einen beunruhigenden Blick auf Usagi, dann schaute sie wieder ihre Haru an. "Sie sollte eigentlich in Tränen aufgelöst sein, unsere kleine Heulsuse." Michiru musste lachen: "Tja, wer weiß, was passiert ist. Vielleicht haben sie ja schon wieder zu einander gefunden." Sie schmiegte sich an den gutgebauten Körper von Haruka und schloss die Augen. "Das denke ich eher weniger. Siehst du nicht die Traurigkeit in ihren Augen?" Michiru öffnete die ihren wieder und schaute verdattert zu Haru auf: "Was willst du damit sagen?" "Du siehst es nicht?" "Nein, ich sehe Freude." "Komisch. Und dabei dachte ich immer, ihr versteht euch besser." "Haruka!? Was soll das?" "Ach nichts." Haru drehte sich um, und griff in die Schüssel mit den Chips. Michiru machte sich Sorgen: ,Wenn sie etwas sieht, was keiner sieht, dann stimmt irgendwas nicht...' Bunny machte indes ihre Runde und begrüßte alle aufs Herzlichste. "Na, ist unsere Überraschung gelungen?", Minako war ganz heiß darauf, zu erfahren, was Bunny dachte. Diese nickte nur fröhlich. "Ich finds schön, dass sie uns besuchen kommen. Umso mehr Freunde man um sich weiß, umso besser geht es einem auch." Minako nickte ,Freunde braucht sie jetzt wirklich viele'. Die Party wurde ein voller Erfolg. Jedenfalls was das Ziel anging. Bunny aufzuheitern war auch jeden Fall gelungen. Diese schien allerdings nicht die gedrückte Stimmung zu bemerken, die eigentlich in diesem Raum schwebte. ,Sie hat selbst zu große Sorgen, um das mitzubekommen.', dachte Rai so bei sich. Sie schaute Bunny misstrauisch an, denn sie konnte sich noch gut an die Zeit erinnern, wo Mamoru sich aufgrund eines Traumes von Bunny abgewendet hatte. Sie war damals aufgelöst und überhaupt nicht fröhlich gewesen. Vielleicht war sie in der Zeit gereift, oder aber es steckte noch etwas anderes dahinter... "Es ist schon spät. Wir werden langsam gehen.", Setsuna nahm Hotaru unter den Arm und machte sich langsam auf den Heimweg. "Schade, jetzt scheint sich die Party ein wenig aufzulösen." "Nein, die anderen können doch noch bleiben." Minako musste die Sache weiter planen und Makoto half ihr dabei. "Wie wärs, wenn wir ein Spiel machen würden?" "Ich weiß nicht..." "Klar, ich hab Karten mit dabei!" "Na wenn du meinst." Sie riefen alle zum großen Tisch und begannen Karten zu spielen außer Bunny. "Ich werd mich dann auch schon losmachen. Ich bin ein wenig müde.", sie lächelte allen zu und ging dann zur Tür. "Tja, das war dann wohl die Party für Bunny", sagte Ami in die Runde. "Dann können wir uns ja auch langsam nach Hause machen.", entgegnete Kakyu nur. "Jetzt bleibt doch wenigstens noch so lange, bis wir das Spiel zu ende gespielt haben.", rief Minako bittend. Sie blieben noch eine Weile bis sie die anderen dann endlich verließen. Haruka und Michiru machten sich dann auch auf den Weg, da letztere am nächsten Tag ein Konzert geben musste. Jetzt blieben nur noch Ami, Rai, Mako und Mina übrig. Sie räumten alles auf und hinterließen den Raum so, wie sie ihn vorgefunden hatten, bis sie sich dann ebenfalls auf den Heimweg machten. "Es war schön, die Mondprinzessin so glücklich zu sehen, nachdem was sie hinter sich hatte." "Verzeiht, Prinzessin, aber hier wird sie Usagi genannt." "Ja, natürlich, tut mir leid, Maker." Die drei schauten sich kurz belustigt an. Sie verstand nicht, dass sie hier auf der Erde ein anderes Leben führen mussten. Sie liefen eine Weile, bis sie vor ihrer Wohnung standen und Yaten schloss die Tür auf. "Ich werde noch eine Weile draußen bleiben." Seiya verließ die anderen und lief eine Weile in der Gegend rum. "Komisch, dass er jetzt noch weg geht." "Warum macht er das, Taiki?" "Keine Ahnung, vielleicht war es heut ein bisschen viel für ihn oder er will noch ein wenig an der frischen Luft bleiben." Die drei waren ratlos. Yaten richtete für Kakyu das Bett in seinem Zimmer ein und verfrachtete sich selbst ins Wohnzimmer. "Ich danke dir, aber das wäre wirklich nicht nötig gewesen." "Es macht wirklich keine Umstände. Schlaft gut, Prinzessin." Kakyu war die einzige auf diesem Planeten, vor der er Respekt hatte. Sie war sein ein und alles und wegen ihr hatte er sich auf diese verfluchte Reise gemacht. Natürlich hatte er hier Freunde gefunden und immerhin hat Bunny sie alle einmal gerettet gehabt. Er schuldete ihnen Dank. Aber gleich so viel, dass sie den Weg von ihrem Heimatplaneten auf die Erde machen mussten? Wie sie gesehen hatten, konnten sie hier eh nichts ausrichten. Yaten strich sein Bett glatt und ging in die Küche. Was machte er eigentlich hier? Er wollte zurück auf die Wiesen von Kinmoku, die Luft seiner Heimatstadt riechen und die Erde unter seinen Füßen spüren. Tokio war so anders. Vielleicht lag es auch an dem Respekt, dem man ihm auf Kinmoku entgegenbrachte. Hier kannten ihn nur schreiende, nervende Teenies, die von ihm Kinder haben wollten. Er wusste, dass Kakyu vorhatte, morgen wieder zurück zu reisen. Vielleicht sollte er ihr einfach folgen oder sie begleiten. Immerhin war es nicht ganz ungefährlich allein zu fliegen. Chaos hatte sie schon einmal besiegt, und würde es mit aller Wahrscheinlichkeit wieder tun können. Er war sich nicht sicher, was er machen sollte. Natürlich wollte er seine Brüder nicht im Stich lassen, immerhin hatten sie immer gut für ihn gesorgt und sie hatten so vieles gemeinsam durch gestanden. Aber er wollte auch Kakyu nicht allein lassen. Nach kurzer Zeit ging er dann doch ins Bett und schlief über seine Grübeleien ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)