Ragnarok ga kita von angelic-hikaru (Matantei Loki RAGNAROK) ================================================================================ Kapitel 1: ~ PART 1 ~ --------------------- Matantei Loki RAGNAROK ~Ragnarok ga kita!~ (Ragnarok ist gekommen!) 07.11.2003 FanArt by angelic-hikaru ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Kommentar: Dieses FF spielt direkt im Anschluss an die 26-teilige TV Serie von Matantei Loki Ragnarok. Ich will in keinster Weise die Urheberrechte verletzen. Dies ist nur eine mögliche Weiterführung der Anime, die ich mir selbst ausgedacht habe. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ PART 1 ~ Der Vollmond leuchtete blutrot in dieser stillen Nacht. Seine Augen spiegelten das rote Leuchten wider. So wie sein mondsichelförmiger Stab. Er schaute mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck hinauf zum Mond und strich sich dann ein paar Strähnen aus seinem Gesicht. "Du bist also wirklich gekommen...", flüsterte er leise und grinste kalt. Dann schaute er an sich herunter. Er hatte selbst entschieden, klein zu bleiben, er hatte es selbst gewollt. Für Yamino-kun, für Fenrir und für Mayura. Wohl auch für all die anderen, die er lieb gewonnen hatte. Es war dennoch seltsam, dass er Odin einen Augenblick lang dankbar war, dass dieser ihn in ein Kind verwandelt hatte. So hatte er die Möglichkeit mit seinen Kindern und mit Mayura hier auf der Erde zusammen zu sein. Dennoch... Wenn er eines hasste, dann waren es blutrote Vollmonde. Sie verhießen niemals etwas Gutes! Er war wohl der einzige, der wusste, was dieser rote Mond an diesem Tag bedeutete. Er spürte es! Und es gab keine Zweifel. Er würde kommen, zu ihm, um zu tun, was die anderen Götter nicht geschafft hatten. Er betrachtete seine Augen in der Fensterscheibe. Was für ein leidender Ausdruck! Niemand, den er mochte, sollte ihn jemals so zu Gesicht bekommen! Niemals! Er wollte für immer der kleine, unbekümmerte Loki bleiben. Die Tür knarrte, als Yamino eintrat. "Loki-sama, Ihr seid noch wach?" Loki zuckte leicht zusammen und wagte nicht, seinem Sohn das Gesicht zuzuwenden. Statt zu antworten, nickte er nur stumm. Yamino stellte sich neben ihn und warf kurz einen Blick aus dem Fenster. "Es ist Vollmond!", meinte er und lächelte Loki an. Loki wandte den Blick vom Mond ab und erwiderte gekünstelte Yaminos Lächeln. "Ja!", meinte er in seiner kindlichen Stimme. "Es ist schon spät. Ich lege mich besser hin." Yamino nickte und deckte seinen Vater zu, nachdem dieser in seinen Schlafanzug geschlüpft war. Erkannte Yamino-kun nicht, wie sehr er leidete? Sah er denn nicht den blutroten Vollmond? Warum? Mit diesen Gedanken schlief er ein um am nächsten Morgen von Yamino geweckt zu werden. Verschlafen kam er ins Wohnzimmer, wo Mayura und Yamino den Frühstückstisch gedeckt hatten. "Goten Morgen Loki-kun!", rief Mayura und umarmte Loki stürmisch. "Wir haben extra ein großes Frühstück für dich vorbereitet!", fügte sie hinzu und schaute Loki strahlend an. Fenrir saß neben dem Sofa und schleckte gerade seinen Teller leer. Loki kraulte Fenrir kurz und setzte sich dann. "Itadaki masu!" Loki bediente sich. "Lecker! Das schmeckt einfach gut, wie immer!", meinte Loki und nahm sich nach. Mayura nickte eifrig. "Jajaja, nicht wahr?" Es schellte an der Haustür. Yamino ging hinunter und öffnete die Tür. Vor ihm stand ein amethyst-lila-haariges Mädchen in einem schwarzen Kleid. Sie schaute Yamino nichtssagend und gleichgültig an. Er bemerkte ihre roten Augen nicht, ebenso wenig das unheimliche Glühen, das von ihnen ausging und plötzlich erlosch. Yamino lächelte freundlich. "Was kann ich für Sie tun?", fragte er und schaute sie aus seinen matt rötlich glänzenden Augen an. Das Mädchen lächelte. "Ich habe einen Fall für den Detektiv hier. Bringen Sie mich bitte zu ihm." Yamino nickte und führte das Mädchen hinauf. Loki schluckte gerade den letzen Bissen des Frühstücks hinunter und schaute Yamino fragend an. Als er das Mädchen erblickte, Blieb ihm der Bissen im Hals stecken und er hustete heftig. Mayura schaute Loki verwundert an. "Was hast du, Loki-kun?", fragte sie und blickte nun wieder zu dem Mädchen. Yamino räumte bereits den Tisch ab. Als nahm Mayura die Hand des Mädchens. "Freut mich sehr, ich bin Mayura, die Meisterdetektivin, die jeder Mysterie auf die Spur geht." Ein wenig unsicher zog das Mädchen ihre Hand zurück. "Mein Name ist Nido. Nido Yamamoto. Ich denke, dass der Fall, den ich mitbringe, Loki wirklich sehr interessieren wird!" Mayura schaute Nido aus ihren roten Augen fragend an. Loki hatte seine Tasse zu Boden fallen lassen. Ale Augen waren auf ihn gerichtet. "Daddy!", meinte Fenrir besorgt und stupste ihn am Bein an. Loki schüttelte den kopf und lächelte lieb. "Ja?" Er stand auf. "Was kann ich für dich tun, Nido?", fragte er dann und setzte sich auf seinen Stuhl hinter dem Schreibtisch. Yamino seufzte leise und sammelte die Scherben ein. Nido schaute Loki schüchtern an. "Bitte entschuldige, wenn ich dir solche Umstände bereite..." Loki schüttelte mit dem Kopf. "Das hast du sowieso schon. Also, was kann ich für dich tun, Nido?" Nido schaute Loki nervös an. Loki hingegen schaute zu Mayura, Yamino-kun und Fenrir. Die drei schienen seine Worte gar nicht wahrzunehmen, oder sie hörten sie, aber sagten nichts dazu? Nido strich mit der Hand über Lokis Wange und zog sein Kinn dann zu ihr. "Loki, ich bin dein Fall!", flüsterte sie leise. Loki lief eine Gänsehaut über den Rücken. Er zog seinen kopf zurück und stand auf. "Ich nehme deinen Fall nicht an. Du kannst wieder gehen." Nido schaute Loki enttäuscht an. "Schade... Na, wenn du meinst, Loki, dann gehe ich eben wieder. Lebe wohl und glücklich!" Nido schnippte kurz mit den Fingern und Yamino, Mayura und Fenrir sanken bewusstlos zu Boden. Loki fuhr das Mädchen an. "Was fällt dir ein?! Was hast du ihnen angetan, du... du... du verdammter G..." Er wurde von Nido unterbrochen. "Aber Loki, warum so sauer? Du weißt doch selbst genau, dass Ragnarök naht. Es ist näher, als du vielleicht annehmen magst." Loki schüttelte heftig den Kopf. "Oh nein, so weit ist es noch nicht! Glaub mir!" Nido blickte verächtlich zu ihm herab, was Loki jedoch nicht weiter beachtete und sich nun mit dem Rücken zu Nido gewandt ans Fenster schaute um seines und das Spiegelbild von Nido in der Fensterscheibe zu betrachten. "Weißt du, ich bin froh, dass ich auf die Erde verbannt wurde. Ich habe es nur Odin zu verdanken. Alles. Meine Freuden und mein Leiden." Er lächelte nun matt und betrachtete Nidos Gesichtsausdruck im Fenster. Er blieb kalt und bewegungslos. Lokis Augen ruhten noch eine Weile aus Nido, dann wandte er sich direkt zu ihr und blickte sie aus seinen eisigen kalten Augen an. "Was ist es, was du willst? Mein Tod?" Nido schüttelte den Kopf. "Du wirst gefesselt. Bevor Ragnarök kommt. Bevor du tust, was geschrieben steht!" Loki lachte auf. "Du bist so verdammt dumm! Glaubst du wirklich, das würde mich daran hindern?" Nido schüttelte abermals den kopf. "Deine Fesselung wird nichts nützen, aber die Gefangennahme deiner beiden Kinder und dieses Mädchens hier, das dir ja nicht gerade unwichtig zu sein scheint." Loki fuhr zusammen. "Du verdammter Od..." Wieder wurde er von Nido unterbrochen. "Loki, warum so sauer?" Sie grinste breit und ihre Augen leuchteten blutrot auf. Ebenso wie Lokis Augen. Nido schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, war Loki wieder zu einem Erwachsenen herangewachsen. Loki verpasste Nido sofort eine Ohrfeige. Nido fiel zu Boden, da sie damit nicht gerechnet hatte. Sofort ließ Loki seinen Stab erscheinen und murmelte ein paar unverständliche Worte vor sich hin. Mayura öffnete ihre Augen und schaute Loki fragend an. "Was ist passiert? Loki...?" Sie betrachtete den wahnsinnig gut aussehenden Typen, der den Arm um ihre Schultern gelegt hatte, damit sie nicht weiterhin auf dem Boden liegen musste. Während Mayuras Herzchenaugen auf Loki ruhten, faselte sie: "W-wer sind Sie? Haben wir uns nicht schon einmal getroffen? Warum liege ich auf dem Boden? Ich bin übrigens Mayura, die Meisterdetektivin auf der Suche nach Mysterien! Fushigi Mystery desu neeee?" Loki schaute sie überrascht und perplex an, dann lächelte er erleichtert. "Wie schön, dass es dir gut geht, Mayura!" Fragend blickte Mayura nun zu ihm hoch. Inzwischen hatte sich Nido wieder gefasst. "Loki, deine Söhne nehme ich mit mir! Warte und spüre deine Strafe!" Mit diesen Worten verschwand Odin mit Fenrir und Yamino in einem roten Licht. Wütend schaute Loki zu der Stelle, wo Nido mit den beiden verschwunden war. "L-loki?", fragte Mayura zögernd. "Warum hat sie dich Loki genannt?" Erst dann registrierte sie, dass Nido in einem roten Licht verschwunden war und sprang auf. "Fushigi Mystery!!! Loki-kun! Dem müssen wir auf die Spur gehen!" Doch Loki schüttelte den Kopf. Wusste Mayura nun, dass er Loki war? Sie schaute ihn dennoch skeptisch an. "Ich weiß nicht. Der Name Loki passt irgendwie zu dem Loki den ich kenne besser... Aber dir steht auch... ausgezeichnet...." Verträumt schaute sie ihn an. Loki seufzte und stand ebenfalls auf. "Mayura.", sagte er leise, aber dennoch so, das Mayura ihn ruhig und fragend anblickte. Sie merkte, dass Loki etwas wichtiges zu sagen hatte. Dass ihn etwas bedrückte. Dennoch fragte sie sich, wo der kleine Loki war, den sie kannte... Loki streckte langsam die Hand nach Mayura aus und strich ihr dann zögerlich über die Wange. Er lächelte bedrückt. Mayura wurde ein wenig rot. Loki seufzte leise. Mayura hatte wohl vergessen, das er gewesen war, der ihr ihren Wunsch erfüllte hatte, Loki wiederzusehen. Mayura schaute nun fragend zu Loki. "Was habt Ihr?", fragte sie leise. Loki schüttelte nun den Kopf. "Es ist nichts, mache dir keine Sorgen, Mayura." Loki riss sich zusammen, hielt es dann aber nicht mehr aus, dass Mayura ihn so bemitleidend anschaute und schloss sie in seine Arme. Mayura blickte überrascht drein. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet! Dann stockte sie. Sie kannte diesen Geruch... Genauso roch Loki-kun! Aber das war doch unmöglich! "L-Loki-kun...", murmelte sie leise. Loki zuckte zusammen und ließ sie schnell wieder los. Mayura lächelte matt. "Du bist Loki-kun, nicht wahr?" Loki schaute zu ihr herunter. "Ich bin ein Gott. Mehr nicht." Mayuras Augen weiteten sich. "Du bist..." In ihren Augen bildeten sich Tränen. Sie umarmte Loki stürmisch. "Vielen Dank, dass du meinen Wunsch erhört hast! Ich bin so froh, dass ich dich getroffen habe!" Loki lächelte wieder. "Mayura... Wenn dich etwas bedrückt, dann rufe nach mir. Wenn du jemanden brauchst, dann suche nach mir. Wenn du mich brauchst, dann komme ich zu dir. Wann immer du mich brauchst..." Er drückte Mayura an sich, dann spürte Mayura, wie sich der Griff langsam lockerte und sie schließlich durch Loki hindurchfassen konnte. "Loki? Wo bis du hin...?" Sie verstand nicht, was vor sich ging! Wie sollte sie auch? Sie hatte Lokis Augen nicht gesehen. Sie hatte diesen leidenden Ausdruck nicht gesehen. Sie hatte seine Gefühle nicht verstanden und das wusste Loki. Das machte alles umso schwerer für ihn. Loki lief durch die Straßen und stieß gegen einen kleinen jungen, der zu Boden fiel. Loki blickte ihn erstaunt an. "Entschuldige, Heimdall. Ich habe dich nicht gesehen!", meinte er und bot ihm seine Hand an. Heimdall jedoch schaute nur wütend zu ihm hoch. "Das war deine Absicht! Das machst du nur um mich zu schikanieren! Loki!", fauchte er ihn an. Loki lächelte nur. Ein wenig misstrauisch beäugte Heimdall ihn, ehe er seine Hand nahm und sich hoch helfen lies. "Heimdall. Willst du, dass Ragnarok beginnt?" Heimdall schaute Loki nun überrascht an. "Wie kommst du auf diese Frage?" "Ragnarok wird beginnen. Wann ist eine andere Sache. Wenn wir ihn nicht aufhalten, wird es schon bald beginnen." Erschrocken starrte Heimdall Loki an. "Wen meinst du mit ihm?", fragte er, obwohl er die Antwort selbst schon längst wusste. Loki lächelte matt. "Bald ist es soweit. Fenrir wird gefesselt werden und Narugami-kun... Thor wird gemeinsam mit der Midgardschlange untergehen." Heimdall seufzte. "Das weiß ich, Loki! Das brauchst du mir nicht auf die Nase zu binden!", fuhr er ihn an. "Fenrir und Yamino-kun wurden mitgenommen." "Das kann nicht sein!" "Es ist aber so!" Heimdall ballte seine Hände zu Fäusten. "Dann hat es also wirklich begonnen... RAGNAROK!" ~ PART 1 ~ ~ ~ENDE ~ Kapitel 2: ~ PART 2 ~ --------------------- ~ PART 2 ~ Loki nippte an der heißen Tasse Tee. Heimdall betrachtete ihn finster. Loki ignorierte seine Blicke. Er starrte auf sein Spiegelbild, das er in der Tasse erspähte. "Mayura...", flüsterte er leise. Heimdalls Miene verfinsterte sich nur noch mehr. "Warum bist du eigentlich groß, und ich nicht?", wollte Heimdall dann wissen. Loki stellte die Tasse ab und schaute Heimdall an. "Er hat dies veranlasst.", meinte Loki knapp, und Heimdall nickte nur leicht. "Es ist kalt hier draußen. Warum sitzen wir eigentlich hier in einem Straßencafé? Und das im Winter?", nörgelte Heimdall schließlich und stand auf. "Komm schon, Loki, gehen wir!" Der Angesprochene nickte matt und stand ebenfalls auf. Die halbvolle Teetasse ließ er auf dem Tisch stehen und folgte dann Heimdall. "Wohin gehst du?" Heimdall grinste ihn an. "Na wohin wohl? Zu dir nach Hause!" Entsetzt zuckte Loki zusammen. Er verbarg die Augen hinter seinem Pony und blieb stehen. "Nein." Heimdall drehte sich zu ihm um. "Bitte?" "Ich gehe nicht nach Hause!" Er ballte die Hände zu Fäusten und wandte Heimdall den Rücken zu. "Wo willst du dann hin?" "Ich hole meine Kinder zurück." Heimdall schluckte. "Loki, lass es, es hat keinen Sinn." "Ach und warum nicht?", fuhr Loki ihn an. Heimdall fühlte sich nun immer unbehaglicher in seiner Haut. Schließlich zuckte er mit den Achseln. "War nur so eine Vermutung..." Loki maß ihn mit einem raschen, düsteren blick, dann drehte er sich wieder um und ging die Straße entlang. Heimdall folgte ihm schweigend. Nach einer Weile blieb Loki stehen und schaute zum Himmel hinauf. "Schnee...", murmelte er leise. Nun blieb auch sein Begleiter stehen und seufzte leise. "Heimdall, siehst du, es schneit. Dieser Schnee..." Heimdall nickte fast unmerklich. "... wird niemals mehr schmelzen.", beendete er den Satz des anderen Gottes. Loki seufzte laut und fing mit seiner Hand eine Schneeflocke auf. Sie schmolz sofort. "Heimdall?" "Ja?" Unsicher schaute dieser zu Loki hoch. Der Ton in Lokis Stimme gefiel ihm ganz und gar nicht. "Versprichst du mir etwas?" Heimdall spielte unruhig mit seinen Händen herum. "Was denn?" "Wir werden niemals gegeneinander kämpfen. Und uns niemals umbringen. Versprochen?" Heimdall zögerte. Dann nickte er. "Versprochen... Aber warum..." Weiter kam er nicht mehr, denn Loki war verschwunden. Nervös blickte sich Heimdall um. Wo war Loki nur? Wohin war er verschwunden?! Eine böse Vorahnung machte sich in ihm breit. Er war doch nicht etwa... wenn auch nur vorrübergehend... zurück in die Götterwelt gegangen?! Heimdall grinste breit. "Was für ein Schwachkopf! Das hat doch alles keinen Sinn, Loki! Bist du der einzige von uns, der sich nicht mit seinem Schicksal abgegeben hat?" Heimdall schnaubte verachtend. Währenddessen lief Mayura durch die Stadt, auf der Suche nach Loki. Sie blieb keuchend stehen und lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Mauer. Narugami blieb vor ihr stehen. "Mayura! Was machst du hier in der Kälte?" Mayura schaute ihn traurig an. "Loki-kun... ist... wieder... verschwunden...", flüsterte sie stockend. Narugami seufzte. Dieser Loki verursachte auch nichts als Probleme! "Er wird schon wiederkommen..." Mayura schüttelte den Kopf. "Nein! Ich habe das Gefühl, dass er nie wieder zurückkommen wird! Hörst du, Narugami-kun! Nie wieder!" Die Tränen rannen ihr über die Wangen. Narugami legte ihr die Hand auf die Schulter, doch Mayura schob sie zur Seite. "Du brauchst mir nicht wieder helfen. Ich finde Loki schon. So wie letztes Mal! Es wird sicher wieder ein Gott vom Himmel steigen!" Sie zitterte leicht und rannte davon, so schnell sie nur konnte. Narugami blickte ihr hinterher und schaute dann auf Mjöllnir hinab. Der Boden war inzwischen von einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Seufzend zog er das Schwert aus der Scheide und betrachtete die glänzende Klinge nachdenklich. Dann nickte er entschlossen. "Es ist Zeit, Mjöllnir!" Alles was blieb, waren die Spuren im Schnee, die von Mayuras und von Thors Schuhen hinterlassen worden waren. Nido saß auf einem großen Stuhl, hatte ihren Ellenbogen auf die Handstütze abgestützt und ihr Kinn in ihre Hand gelegt. Gelangweilt betrachtete sie das Glas Rotwein in ihrer anderen hand. Leicht schwenkte sie es hin und her. Schließlich grinste sie breit. Sie ließ das Glas mit einem lauten Klirren zu Boden fallen. Dann hockte sie sich hin und hob eine der Scherben auf. Anschließend blickte sie zu Yamino und lächelte lieb. "Yamino, so nennt Loki dich doch?" Yamino nickte und blickte Nido feindselig an. Nido ging zu ihm hin und strich ihm über die Wange. "Findest du es nicht schade, dass dein Vater nicht vorbeikommt, um dir zu helfen?" Yamino starrte Nido verachtend an, ohne zu antworten. "Wie auch immer..." Es war nicht Nidos Art, viel zu reden. Statt dessen setzte sie die Scherbe an Yaminos Hals an und verpasste ihm einen blutigen Schnitt quer über den hals. Yamino kniff die Augen zusammen, worüber Nido nur noch mehr grinsen konnte. "Bist du nicht sauer? Willst du dich nicht wehren?" Yamino zerrte an seinen Fesseln. Die Tür wurde aufgestoßen und Thor trat ein. Yamino schaute ihn finster an. Nido nickte zufrieden. "Thor, schön dass du meinem Ruf gefolgt bist. Ich werde euch jetzt alleine lassen.", meinte sie und verlies das Zimmer. Als sie die Tür geschlossen hatte, zertrennte Thor Yaminos Fesseln und hielt ihm die Schwertspitze an den Hals. "Steh auf und zeig endlich dein wahres Gesicht!" Er verpasste ihm eine Ohrfeige, sodass seine Brille zu Boden fiel. Yamino schaute Thor traurig an. "Warum tust du Loki das an?" Thor schüttelte den Kopf. "Ich habe nichts gegen Loki, aber ich habe etwas gegen jemanden, der die Welt bedroht." Yamino schaute ihn an und lachte dann los. "Du bist so dumm! Ihr seid alle so dumm!" Mit diesen Worten verwandelte er sich wieder in die Midgardschlange und fletschte die Zähne. Dunkelheit hüllte die beiden ein. Als die Tür von außen aufgerissen wurde, wurde der Raum erhellt und ein grausiges Bild bot sich. Thor, von der Midgardschlange vollkommen umschlungen, das Schwert in der Kehle der Schlange und selbst mit einem unaufhörlich blutenden, tiefen Biss durch dein Herz. Loki starrte die beiden fassungslos an. Dann ging er langsam auf sie zu und strich der Midgardschlange über den Hals. "Yamino...", flüsterte er leise und schaute traurig zu Thor. Dann schlang er seine Arme um den Körper seines Sohnes und lies seinen Tränen freien Lauf, ohne sich ihrer zu schämen. Ragnarok hatte begonnen, so wie er es vorrausgesagt hatte. Nur war dies hier viel zu früh geschehen. Zu früh... Es war viel zu übereilt. Nein, Loki würde nicht zulassen, dass alles nach seinem Willen lief! ~ PART 1 ~ ~ ~ENDE ~ Kapitel 3: ~ PART 3 ~ --------------------- ~ PART 3 ~ Loki lächelte matt, als er die Tür schloss, nachdem er den Raum verlassen hatte. Schnell schüttelte er den Kopf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Zeige dich!", rief er dann laut und schloss die Augen. Lange geschah nichts. Plötzlich ließ Loki seinen Halbmondförmigen Stab erscheinen, der ein gleißend helles Licht verbreitete, das Loki verschlang. Als er seine Augen wieder öffnete, sah er sich einem großen leeren Thron gegenüber. Ruhig blickte er sich im Raum um. "Zeig dich endlich!", forderte er abermals, doch die Stille wurde durch nichts zerbrochen, außer durch Lokis Worte. "Verdammt!", fluchte er zerknirscht. Was sollte er nur tun? Er wollte sich ihm nicht zeigen! "Ich hasse dich!", schrie er so laut er nur konnte. Stille. Nichts als Stille. Unerträgliche Stille! Schnell murmelte Loki ein paar Worte, woraufhin er sich auflöste und wieder auf der Erde in seinem Arbeitszimmer erschien. Er seufzte leise und schaute aus dem Fenster. Der Schnee fiel wie Herbstlaub im Sturm. "Loki?", fragte Mayura überrascht und gleichzeitig vollkommen erschöpft. Loki fuhr zusammen. "M... Mayura... Was machst du denn hier?", fragte er verwirrt und ohne sie anzusehen. Mayura wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und stand vom Sofa auf. "Ich habe Loki gesucht, aber ich konnte ihn nirgends finden. Also bin ich hierher gekommen, um ihm ein wenig näher zu sein...", meinte sie nun doch schluchzend. Loki ballte die Hand zur Faust. "Loki... Der keine Junge, Loki, kommt nie wieder zurück. NIE WIEDER!" Die letzten Worte hatte er im Kampf mit den Tränen geschrieen. Erschrocken blickte Mayura zu ihm. "Aber..." Loki wandte sich zu Mayura um. "Verstehst du es immernoch nicht?", fragte er aufgebracht. "Ich bin Loki! Der kleine Junge, mit demm du so viel Spaß gehabt hast! Yamino-kun ist mein Sohn, ebenso wie Fenrir! Vielleicht hast du es nicht so ganz mitbekommen, aber das rosahaarige Mädchen, namens Hel ist meine Tochter. Ich bin ein Gott. Der Gott der Zwietracht und des Feuers. Ich bin derjenige, den Odin töten will! Ich soll Schuld daran sein, dass Ragnarok eintritt, dass sowohl das Götterreich, als auch die Menschenwelt vernichtet wird! Ich..." Mayura unterbrach ihn und schloss ihn in ihre Arme. "Quäl dich nicht weiter, Loki. Ich will nicht dass du leidest." Loki schaute sie erstaunt an, dann lächelte er und verbarg sein Gesicht an ihrer Schulter. "Weißt du was, Loki? Wir gehen gleich zu Narugami-kun und essen was Feines bei ihm!", schlug sie vor, doch Loki schüttelte den Kopf. "Ich war gerade bei ihm. Ich will nicht, dass du ihn so siehst. Es ist besser, wenn du ihn so in Erinnerung behältst, wie du ihn kanntest..." Mayura rüttelte Loki. "Was soll das? Du redest von ihm, als sei er tot!" Loki schaute sie an und strich ihr durch die Haare. "Mayura. Er ist es auch. Er weilt nicht mehr unter den Lebenden, ebenso wie mein Sohn Yamino-kun." Mit schmerzerfülltem Gesicht schaute er Mayura an, die seinen Blick geschockt erwiderte. Sie schüttelte nun heftig den Kopf. "Das kann nicht sein.", meinte sie leise, doch was sie in Lokis Augen las, ließ ihr die Tränen über die Wangen laufen. "Warum?", fragte sie schluchzend. Loki lächelte matt. "Schicksal. Ragnarok wird kommen und..." "Was zum Teufel ist Ragnarok?", fragte sie verständnislos. Er seufzte. "Ragnarok ist der Weltuntergang. Der Untergang der Menschenwelt und der Götterwelt.", antwortete er leise und schaute zur Seite. Der sonst so selbstbewusste Gott schaffte es nicht mehr, Mayura in die Augen zu sehen. Er wusste, dass Mayura ihm das nicht glauben würde. Er hatte sie schon so oft angelogen und sie hatte durch ihn zwei liebgewonnene Freunde verloren. Es war alles seine Schuld. Wenn er nicht so einen Hass auf ihn hätte, und ihn nicht im Körper eines Kindes zur Erde geschickt hatte, dann wäre alles nicht geschehen. Nur weil er existierte... Warum existierte er überhaupt? Wer brauchte schon einen Gott der Zwietracht, der sowieso nur Schaden anrichtete und dessen Kinder jeder fürchtete? Mayura schien zu bemerken, wie sehr er litt und strich ihm sanft durch die Haare. "Loki. Stimmt es wirklich, dass du die ganze Zeit der kleine Junge warst, mit dem ich so viel Spaß hatte. Bitte sag es mir. Ich will nicht, dass du mich anlügst!" Sie zögerte. "Sieh mich an!" Sie hob seinen Kopf zu sich hoch, sodass er sie zwangsweise anschauen musste. Loki schaute sie, wie des öfteren auch, gleichgültig an. "Ich bin es. Ich lüge dich nicht mehr an. Nie mehr." Er wich ein paar Schritte zurück. "Ich werde sowieso nicht mehr lange leben." Mayura stieß ihm heftig in den Rücken. "Sag so was nicht!!!", schrie sie ihn unter Tränen an. "Versprich mir, dass du nicht stirbst!" "Das kann ich nicht.", antwortete er monoton. Mayura grub ihre Faust in seinen Bauch. "Versprich es!" Loki antwortete nicht. Schließlich sank Mayura in die Knie und schaute weinen zu ihm hoch. "Warum nicht? Warum kannst du mir das nicht versprechen?" "Auch Götter sind sterblich. Wir sind nicht vollkommen. Niemand ist das. Akzeptiere es so, wie es ist!" "Das kann ich aber nicht!" Loki kniete sich zu ihr hin und zog ihr Gesicht zu ihm. Kurz zögerte er noch, dann küsste er sie flüchtig auf die Wange und flüsterte in ihr Ohr: "Wir sehen uns wieder, Mayura. Das ist das einzige, was ich dir versprechen kann." Mayura wollte noch etwas erwidern, doch Loki legte ihr den Zeigefinger auf den Mund. "Sag jetzt bitte nichts. Bitte..." "Aber..." "Sssch..." "Loki..." Loki stand auf und ließ seinen halbmondförmigen Stab erscheinen. "Ich hätte nie erwartet, dass ein Mensch einmal so wichtig für mich werden könnte... Deshalb bitte ich dich: Halte dich fern von... Nido... und auch von jedem Gott." Mit diesen Worten verschwand Loki. Er floh wieder. Er rannte davon. Wie sonst auch. Es war alles so schmerzhaft. Wahrscheinlich lachte er sich schlapp über ihn. Doch was sollte er auch anderes machen? Yamino-kun und Thor waren tot, und bald würde auch Fenrir ins Land der Toten wandern. Er würde alle verlieren, die ihm wichtig waren. Alle! Auch Mayura! Trotz allem war es verwunderlich, dass sich die drei Nornen noch nicht eingemischt hatten. Verandi, Urd und Skuld mussten doch inzwischen etwas bemerkt haben! Und was war mit den anderen Göttern? Plötzlich verspürte er einen tiefen sich in seinem Herzen. Nein! Das konnte nicht sein! Er lauschte angestrengt und tatsächlich! Er hörte die wütenden, nach Hilfe rufenden Schreie Fenrirs. Es ging also weiter. Fenrir war gefesselt worden und würde sich erst losreißen können, wenn das Ende der Welt unverzüglich bevorstehen würde. ~ PART 3 ~ ~ ~ENDE ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)