Diagnose: Schreibblockade von Geminy-van-Blubel (Dreimonatige Challenge) ================================================================================ Kapitel 94: 27.3.2024: chatten ------------------------------ „Na, mit wem bist du am Chatten? Neuer Freund?“, schlich sich Steffens Stimme von schräg hinten in Saskias Ohr, während sie am Einkaufswagen stand und darauf wartete, dass er die benötigten Schrauben zusammensuchte. Sie hob den Blick von ihrem Smartphone und warf ihn biestig in seine Richtung, was Steffen jedoch eher zum Lachen brachte als einschüchtern konnte. „Sven hat gefragt, ob ich gut angekommen bin“, murmelte sie und steckte ihr Handy in die Tasche. „Dein Kumpel, der an der See studieren wollte, richtig?“, fragte Steffen ohne seine Worte mit einer Wertung zu belegen. Saskia machte eine schwankende Kopfbewegung, ehe sie Steffen die gereichten Schrauben abnahm und seine Frage beantwortete. „Na ja, ich hätte jetzt eher gesagt, dass er Detlefs Kumpel ist und für mich so was wie ein kleiner Bruder“, grinste Saskia und lachte, als Steffen bemerkte, dass sie „ja selbst nur so wenig Brüder“ habe. „Ich sammle die, wusstest du das noch nicht?“, flachste sie ihrerseits und genoss die Blödeleien mit ihrem Cousin. Die hatten ihr schon früher immer gut gefallen und er hatte auch nie ein negatives Wort über ihren Wegzug verloren; anders, als ein paar andere Mitglieder ihrer Familie. „Wie gehts ihm inzwischen?“, meinte Steffen, der Sven einige Male gesehen hatte. Mit einem Fingerzeig bedeutete er Saskia, dass sie noch hinüber zur Abteilung mit den Sanitärartikeln mussten. „Gut. Er hat sich gut eingelebt, sein Studium macht ihm Spaß und er meinte, dass er vielleicht schon einen neuen Mitbewohner hat“, erzählte Saskia, während Steffen die letzten benötigten Materialien zusammensuchte und sie dann gemeinsam zur Kasse gingen. Kurz unterbrachen sie ihr eigentliches Gespräch und wendeten sich dem Geschäftlichen zu. Steffen war sichtlich froh, dass er kurz vor Feierabend noch alles Benötigte zusammen bekommen hatte. Als alles zurück im Einkaufswagen lag und bezahlt war, konnte man ihm die Erleichterung ansehen. Schnell wünschten sie der Kassiererin einen schönen Abend und machten sich dann zurück auf den Weg zum Auto. „War ja alles ein bisschen dramatisch, was?“, hob Steffen den Gesprächsfaden wieder auf, während sie ihre Einkäufe einluden. „Du meinst, dass Detlef so plötzlich ausgezogen ist?“ Steffen nickte und Saskia tat es ihm gleich. „Ja, Sven hatte damit nicht gerechnet, das war offensichtlich. Er hatte ziemlich dran zu knabbern, was ja okay ist, aber ich hab ihm auch den Kopf gewaschen, als er anfing unfair zu reagieren“, verschränkte sie die Arme vor der Brust und schaute dabei zu, wie Steffen den Einkaufswagen zwei Meter entfernt in das dafür vorgesehene Häuschen schob. „Mittlerweile scheint er gut damit klar zu kommen“, ergänzte sie noch, als Steffen wieder direkt neben ihr stand. Der klopfte ihr auf die Schulter und meinte: „Große Schwester halt“. Kurz brachte sie der Ausspruch zum Lachen, aber sie sah ihrem Cousin auch an, dass neben dem Schmunzeln eine gewisse Ernsthaftigkeit auf seinem Gesicht lag. „Und wie geht es dir?“, fragte er schließlich und aus dem Klopfen auf ihre Schulter wurde ein behutsames Tätscheln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)