Diagnose: Schreibblockade von Geminy-van-Blubel (Dreimonatige Challenge) ================================================================================ Kapitel 89: 22.3.2024: lachhaft ------------------------------- So sehr sie das Duschen auch liebte, verfluchte Saskia an Abenden wie diesem immer wieder, dass sie keine Badewanne hatte. Der Tag war anstrengend und lang gewesen, ihr Rücken schmerzte vom vielen Sitzen in der Universität und Bibliothek und ihre Füße vom anschließenden Job im Café. Wie schön wäre da ein kleines Bad gewesen, das den Körper umschmeichelte und die Muskeln mit seiner Wärme entspannte. „Na ja, zumindest treibt es die Wasserrechnung nicht so hoch“, murmelte sie bei sich, während sie sich abtrocknete und anzog. Beim Blick in den Spiegel seufzte sie aus – da hatte sie auch schon mal was Frischeres entdeckt. Make-Up würde helfen, aber sie hatte keine Lust, sich nachher noch ein weiteres Mal abschminken zu müssen. „Das ist doch lachhaft, im Kino sieht man eh nix davon und außerdem treff ich mich nur mit Sven“, dachte sie und verfluchte in diesem Moment nicht nur die fehlende Wanne, sondern auch ihre Zusage zu der gemeinsamen Unternehmung. Am liebsten wäre sie einfach nur auf der Couch versackt und hätte den Rest des Abends die Füße hochgelegt. Allerdings waren ohnehin schon einige Wochen seit ihrem Gespräch im Café vergangen und sie wusste, würden sie ihrem Versprechen zu regelmäßigen Treffen jetzt nicht nachkommen, dann wäre es bald in Vergessenheit geraten. Ein bisschen Zeit, bis sie wieder los musste, blieb ihr allerdings noch, also begab sie sich doch noch ins Wohnzimmer. Mit einem wohligen Seufzen ließ sie sich auf die Couch fallen und streckte sich aus. Erst jetzt merkte sie nicht nur die Schmerzen ihres Körpers, sondern auch seine Müdigkeit. „Jetzt bloß nicht einschlafen“, murmelte sie und nahm das Handy vom Wohnzimmertisch – ein wenig Ablenkung konnte nicht schaden. Doch als sie den schwarzen Ruhedisplay antippte, fand sie eine Ablenkung vor, mit der sie nie gerechnet hätte. Die Stirn gerunzelt, schaute sie auf die Nachricht, die sie in der Zwischenzeit erhalten hatte. Immer wieder las sie sie. Ich weiß, wir wollten erst mal eine Weile keinen Kontakt mehr, aber ich könnte gerade ein offenes Ohr gebrauchen. Können wir reden? Saskia spürte, wie ihre Gefühle bei diesen Worten Achterbahn fuhren. Sie setzte sich auf und warf das Handy neben sich. Einerseits überlegte sie, was passiert sein könnte, andererseits schwankte sie, ob sie sich einen Gefallen mit diesem Gespräch täte. „Das ist doch lächerlich, jetzt hab ich endlich mal ein paar Tage nicht an dich denken müssen und dann das?“, verschränkte sie die Arme vor der Brust und schnaubte aus. Sie ließ die Gedanken schweifen und nahm sich ein paar Minuten Zeit, ehe sie eine Entscheidung fällte. „Blöder Idiot“, schüttelte sie schließlich den Kopf und griff erneut nach dem Handy, damit er ihre Antwort bekam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)