366 Tage - 366 Geschichten von Gedankenchaotin (366 Tage Challenge 2024) ================================================================================ Kapitel 2: 02.01.2024 - Wütend ------------------------------ “Alle gehen zu dieser Party und ich muss Zuhause bleiben. Ihr seid gemein!” Mit einem lauten Knall schlug Briana die Tür zu ihrem Zimmer hinter sich zu. Vor ein paar Sekunden hatte sie sich mit ihren Eltern gestritten und sie war einfach nur wütend darüber, wie ihre Eltern reagiert hatten. Dabei hatte sie doch nur gefragt, ob sie auf die Party gehen durfte, die Xander, der Bruder ihrer besten Freundin Ari, heute Abend geben wollte.  “Dafür bist du noch viel zu jung”, hörte sie die Stimme ihrer Mutter durch die Tür, was sie nur noch wütender machte. Sie ergriff eines der Kissen auf ihrem Bett und warf es gegen die Tür, bevor sie sich auf dem Bett niederließ.  Als ihr Handy piepste, griff sie danach und las die Nachricht ihrer besten Freundin. “Soll ich dich nachher abholen oder kommst du direkt hierher?” Mit einem Seufzen ließ sie ihr Handy wieder sinken und antwortete im ersten Moment gar nicht erst auf diese Nachricht. Vielmehr dachte sie darüber nach, wie sie ihre Eltern doch noch davon überzeugen konnte, auf diese Party zu gehen.  Sie mussten es ihr einfach erlauben, immerhin würde auch Evan dort sein, auf den Briana schon länger ein Auge geworfen hatte. Heute war eine gute Gelegenheit, Xanders besten Freund ein bisschen näher kennenzulernen, aber wenn ihre Eltern ihr einen Strich durch die Gegend machten, war diese Chance bereits vorbei, noch bevor sie diese überhaupt nutzen konnte.  Das Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken und als sich die Tür öffnete, erblickte sie ihre Mutter. Sofort drehte sie sich etwas von ihr weg und widmete sich stattdessen ihrem Handy. Anhand der Schritte auf dem Laminat wusste sie, dass ihre Mutter sich näherte und als sie sich schließlich auf der Bettkante niederließ, rutschte Briana automatisch ein Stück weg.  “Sei nicht sauer, Schatz”, begann ihre Mutter schließlich, woraufhin ein Schnauben die Lippen Brianas verließ. “ .. aber du musst auch versuchen, uns zu verstehen. Wir machen uns Sorgen um dich und wollen nicht, dass ihr etwas passiert”, fuhr ihre Mutter fort und legte Briana kurz eine Hand auf den Rücken. “Was soll mir denn passieren? Ari ist auch da, Xander kennt ihr und sogar die Eltern der beiden sind im selben Haus”, entgegnete Briana und unterdrückte den Impuls, sich der Berührung ihrer Mutter zu entziehen. Stattdessen sah sie weiterhin auf ihr Handy und kaute überlegend auf ihrer Unterlippe herum, bevor sie sich doch umdrehte.  “Ruf doch einfach bei Aris Eltern an. Sie werden dir bestimmt sagen, dass es eine ganz normale Party ist und auch nicht so sonderlich viele Leute kommen werden, die mir etwas antun könnten.”  Die Stirn ihrer Mutter runzelte sich, bevor sie schließlich zustimmte. “Okay, ich werde mit Greg und Lou reden”, antwortete sie und erhob sich wieder, um ihre Tochter alleine zu lassen. Verwundert sah das Mädchen ihr nach und setzte sich wieder auf. Vielleicht bestand doch noch eine Chance, dass sie auf ihre Party gehen konnte.  “Kommt Evan auch?”, antwortete sie ihrer besten Freundin jetzt endlich auf die Nachricht und erhielt auch prompt die Zustimmung. “Natürlich, dafür habe ich gesorgt!”,las sie, woraufhin sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen schlich. Noch bevor sie Ari ein weiteres Mal antworten konnte, trat ihre Mutter wieder zu ihr in den Raum.  “Ich habe zwar mit Lou und Greg geredet, aber auch mit deinem Vater. Er ist dagegen, dass du auf diese Party gehst, Tut mir leid”, sprach sie ihre Tochter an, woraufhin sich Brianas Mund öffnete, ohne dass ein Wort nach außen drang. Wut kroch erneut in ihr hoch und sie umklammerte das Handy in ihrer Hand regelrecht. “Warum hast du überhaupt angeboten, mit Ari’s Eltern zu reden, wenn du doch wieder auf Papas Seite stehst?”, presste sie es schließlich mühsam über ihre Lippen, während sich Tränen in ihren Augen bildeten. “Es tut mir ..”, begann ihre Mutter und hielt doch sofort inne, als ihre Tochter sie des Raumes verwies.  Als sich die Tür schloss, ließ sie sich frustriert nach hinten sinken und schrieb Ari, dass sie nicht kommen würde, weil ihre Eltern es ihr verboten.  Den Rest des Tages verbrachte sie in ihrem Zimmer. Erst als es längst dunkel war, traute sie sich in die Küche, um sich etwas zu trinken und auch eine Kleinigkeit zu essen zu organisieren. Obwohl sie ihre Eltern im Wohnzimmer entdecken konnte, lief sie an ihnen vorbei in die Küche. Sie war noch immer wütend und wollte jetzt auf gar keinen Fall mit ihnen reden. Noch während sie anschließend wieder auf dem Weg zurück in ihr Zimmer war, konnte sie ihr Handy ein weiteres Mal piepen hören. Als sie es zur Hand nahm, runzelte sich ihre Stirn. Eine unbekannte Nummer prankte ihr entgegen, aber als sie die Nachricht öffnete, legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen und die Wut der letzten Stunden war wie weggeblasen. Denn die Nachricht, die sie lesen konnte, war von Evan. Ihrem Schwarm.  “Schade, dass du heute Abend nicht dabei sein kannst, aber vielleicht können wir uns in den nächsten Tagen treffen. Nur du und ich.” Sie antwortete ihm unverzüglich und speicherte seine Nummer in ihrem Handy, bevor sie sich ihrem Essen widmete und noch ein wenig mit ihm hin und her schrieb. Allein die Aussicht auf ein Date mit Evan hob ihre Laune wieder, sodass sie sich schließlich doch entschied, mit ihren Eltern zu reden. Denn egal, wie wütend sie auch war, sie wollte sich nicht mit ihnen streiten und vielleicht konnte sie ihnen Evan ja auch vorstellen, bevor sie sich zu einem Date mit ihm traf.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)