Die Verbindung zwischen uns von Annie ================================================================================ Kapitel 12: Immer nur du ------------------------ Jeder Handgriff war routiniert. Dennoch fühlte sie sich unruhig, hatte das Gefühl ihr Herz schlug viel zu schnell. Unzählige Male hatte sie diese Tasche gepackt. Jedes Teil hatte seinen festen Platz in ihrem Rücksack. Erst die Kleidung, dann ihre Kunais, zum Schluss ihre Medizintasche. Ganz oben, dass sie stets griffbereit lag. Auf Mission galt jede Sekunde. Dort hatte man keine Zeit erst noch alles fein säuberlich auszupacken, zu durchsuchen. Nein, im Ernstfall musste sie schnell sein. Sie war schon viel zu lange nicht mehr auf Mission gewesen… Völlig gefangen in ihrem Tun, erschrak sie als ein lautes Klopfen an ihrer Tür sie aus ihren Gedanken riss. Ihr Blick glitt zwischen ihrer Tasche und der Tür hin und her. Sollte sie…? Doch Kakashi, welcher ihr umgehend gefolgt war nachdem sie den Hokageturm verlassen hatte, nahm ihr die Entscheidung ab. Durch die verschlossene Tür hindurch hörte sie die ungeduldige Stimme ihres besten Freundes, während der Grauhaarige zurück in den Flur trat und eben jene Tür öffnete „Oy, Sakura-chan! Mach schon auf!“ Es überraschte sie wie in nicht einmal einer Sekunde der Ausdrucks auf Naruto Gesicht umschlug. Kaum wurde die Tür geöffnet, flog sein Blick über ihr Erscheinungsbild und seine Stirn legte sich in Falten „Du gehst nicht wirklich…“ Seine Stimme wurde mit jeder Silbe leiser. Sie trug ihre Jonin Weste, hatte ihre Kunai Tasche um den Oberschenkel gebunden. „Was zum…?“ An ihr vorbei schauend konnte er ihre offene Missionstasche und ihren Umhang auf dem Sofa liegend sehen „Du lässt sie nicht wirklich alleine gehen?“ Mit zusammengezogener Augenbraue sah er zwischen den beiden Shinobi hin und her. „Habt ihr den Verstand verloren?!“ Er machte sich nicht die Mühe seinen Unmut und die Wut darüber im Zaun zu halten.
 Sein anklagender Ton war kaum zu überhören und obwohl sie wusste, dass dieser durchaus berechtigt war, schaltete sie ganz ungewollt in einen Verteidigungsmodus, verschränkte die Arme vor der Brust „Sieht so aus, oder?“ Sie war weitaus schnippischer als sie es wollte, mehr als er es verdient hatte. Ihnen beiden war bewusst, was die gepackte Tasche bedeutete, warum sie ihre Missionsausrüstung trug. Warum nur sie am packen war und er nicht. Sie musste es nicht aussprechen. Er würde es ihr nicht ausreden können, das wussten sie alle drei. Doch die Stille, welche sich über sie legte, war erdrückend. 
Er wollte es ihr nicht ausreden, wollte sie nicht aufhalten. Er wollte nur nicht dass sie alleine ging! Dennoch schloß der blonde Shinobi resigniert seine Augen, fuhr sich seufzend durch sein sowieso schon wirres Haar „Du solltest nicht alleine gehen.“ Es war ein schwacher Versuch sie doch noch umzustimmen, sie doch noch davon zu überzeugen ihn mitzunehmen. Ihre Haltung entspannte sich noch ehe sie Narutos Blick erneut erwidern konnte. Fast schon kraftlos hingen ihre Arme an ihrer Seite hinab „Ich weiß. Aber er wird eher mit mir alleine zurück kommen als wenn ihr dabei seid.“ „Saku...“ Doch bevor er etwas sagen konnte, unterbrach die Rosahaarige ihn „Du vertraust mir doch, oder?“ Es war nur für einen kurzen Moment, doch es reichte aus, dass die Iryonin es wahrnehmen konnte. Er war verwirrt. Sie kannte den Blondschopf einfach zu gut, als dass er auch nur die geringste Regung vor ihr verbergen konnte. Er wusste mit ihren Worten nichts anzufangen, verstand die Bedeutung dahinter nicht. Es gab keinen Tag an dem er ihr nicht vertraute. „Natürlich vertraue ich dir…“ Ein müdes Lächeln legte sich über ihr Gesicht. Obwohl sie es nicht aussprach, ahnte er, dass hinter ihren Worten, hinter ihren Taten, weit mehr steckte als sie zu sagen vermochte. Doch er meinte seine Worte ernst. Er vertraute ihr. Voll und ganz. Blind. Was auch immer sie vor hatte, sie würde das Richtige tun. Wind peitschte ihr ins Gesicht, ließ sie die Augen zusammenkneifen. Das Blut rauschte in ihren Ohren, vermischte sich mit den Geräuschen des Regens, während Shikamarus Stimme unheilvoll in ihren Gedanken widerhallte. Sasuke hat das Dorf verlassen. Schmerzhaft zog sich ihre Brust zusammen. Er ist ausgebrochen. Wie gerne hätte sie widersprochen, ihm gesagt, dass das nicht sein konnte, dass er ihr versprochen hatte zu bleiben… Doch die Vergangenheit hatte sie alle bereits eines besseren belehrt. So gerne sie auch glauben wollte, dass er nicht gehen würden, das wieder aktive Jutsu in ihr bewies es ihr doch. Gehetzt blickte sie immer wieder über ihre Schulter, hoffte ihren Verfolger auf Abstand halten zu können. Immer wieder streiften Äste ihre nackten Arme, zeichneten ihre Haut. Ihr Herz pochte so stark wie selten zuvor. Erschrocken schrie sie auf als der Ast unter ihrem Fuß nachgab. Unachtsamkeit. Nur mit Mühe konnte sie ihren Aufprall bremsen, lief auf der vom Regen nassen Erde weiter, duckte sich, als sie das Zischen sich nähernder Kunais hörte. Sie durfte ihre Konzentration nicht verlieren. Sie hatte bis hier her schon zu viele Fehler gemacht, sich zu sehr von ihren Gefühlen und Gedanken ablenken lassen. Keuchend rappelte sie sich auf, jeder Atemzug brannte, doch sie lief weiter ohne ein genaues Ziel vor Augen. Sie war schon längst von der eigentlichen Route abgekommen. Die Stimme in ihrem Kopf schrie. Sie war zu langsam. Sie musste Abstand zwischen sich und diese Nukenins bringen, in welche die hinein gerannt war wie blutige Anfängerin. Sie musste das Brennen ihrer Muskeln ignorieren und mehr Chakra in ihre Beine lassen um noch schneller zu werden. Zu spät. Doch ihr Lauf fand ein jähes Ende. Alle Luft wurde aus ihrer Lunge gepresst, als sie mit dem Rücken gegen einen Baum gepresst wurde. 
Blutrote Augen starrte sie an, erfassten ihr Gesicht, streiften die Zöpfe welche ihre Haare zusammenfassten. Die Erleichterung ihn zu sehen überwog, überwog so sehr dass ihr die Wut und die Panik in seiner Stimme vollkommen entging „Was machst du hier? Warum bist du nicht im Dorf?!“
 Der Regen prasselte auf sie nieder und kühlte ihre erhitzte Haut. Ihre Atmung war hektisch und ihr Herz schlug ungehalten. Sein Gesicht war nur Millimeter von ihrem entfernt. Seine Lippen streiften ihr Ohr. Das Rauschen in ihren Ohren hielt an, sein Blick ließ sie zittern. Gänsehaut überzog ihren Nacken. Zitternd atmete sie aus, hatte die Luft angehalten ab dem Augenblick, an dem die Rinde ihren Rücken berührte. Ihre Lider senkten sich und kaum hörbar entrann ein zittriges „Sasuke...“ ihren Lippen. Sie konnte seinem Blick in diesem Moment nicht standhalten, konnte nicht riskieren, dass er sie durchschaute. Sie hatte gehofft, dass er ihr folgen würde, hatte es geahnt, dass er es spürte, sobald sie die Dorfmauern hinter sich gelassen hatte. Das Jutsu reagierte auch auf ihre Entscheidungen, lockerte seinen Schutz in dem Moment wo sie sich entschieden hatte ihm zu folgen, gab ihr die Kontrolle über ihr Chakra zurück. Hole ihn zurück, bevor die Anbu es tut. Kakashis Anweisung war geradezu in ihr Gedächtnis gebrannt. 
Sie hörte sein abfälliges Schnauben, spürte wie die Spannung in seinem Körper nachließ. Dennoch ließ sein Blick nicht einen Augenblick von ihr ab, fixierte sie und hielt sie an Ort und Stelle. „Ich...“ sie stockte, war immer noch kurzatmig, von der Anstrengung und dem Schreck „Ich hab dich gesucht.“
 Seine Faust fuhr an ihrem Gesicht vorbei und zersplitterte den Baum in ihrem Rücken, ließ sie zusammenzucken. Der Griff um ihren Arm, welcher darauf folgt, war hart und unnachgiebig fest, fast schon schmerzhaft. „Du musst zurück ins Dorf!“ Ihr Blick glitt über seine Schulter, wagte nicht in seine Augen zu sehen. Sie durfte keinen Fehler machen, sie hatte nur diesen einen Versuch. Er musste bei ihr bleiben und das am besten noch weiter weg von dem Ort wo sie sie ihn gefunden hatte. Schmerzhaft verzog sie das Gesicht, als seine Hand grob ihr Kinn umfasste und sie dadurch zwang seinen Blick zu erwidern. Seine Augen glühten noch immer in dem ihr so vertrauten rot und sein Blick schrie geradezu, dass es sie nichts anging. Doch er blieb stumm. „Bitte, Sasuke…dann komm mit mir zurück.“ Langsam hob sie ihre Hand, legte sie an seine Wange. Es war nur der Hauch einer Berührung. „Du hast es mir versprochen…“ 
Immer wieder wenn sie ihn so ansah, ihn so berührte, fühlte er dieses Gefühl der Enge in seiner Brust. Sie machte ihn schwach, angreifbar, verletzlich. Alles was er sich nicht erlauben konnte zu sein. Er musste konzentriert bleiben, das Ziel im Auge behalten… Sie im Auge behalten und sie beschützen. „Du hast gesagt, du bleibst bei mir.“ Er fühlte ihre Hand, welche von seinem Gesicht zu seinem Nacken wanderte, fühlte wie sich ihr Griff festigte und sie bestimmt den Abstand zwischen ihnen verringerte. Ihr warmer, noch immer viel zu unregelmäßiger Atem streifte seine Lippen. Doch ehe sie den Abstand vollends zwischen ihnen schloss, begannen sich die Tomoes seines Sharingans zu drehen. Dieses Mal ließ er es nicht zu, verwehrte ihr und sich den Kuss, welcher ihn womöglich hätte überzeugen können mit ihr ins Dorf zurück zu kehren. Sie sackte in seinen Armen zusammen. Das Dorf lag in vollkommener Dunkelheit. Obwohl die Wachen die Grenzen verstärkt bewachten und auch im Inneren Patrouille liefen, kam er ungesehen hinein. Im Schatten der Nacht durchquerte er die Straßen, passierte die ihm wieder so bekannten Wege und Häuser. Bis zu ihrer Wohnung waren es nur noch wenige Meter. Er würde sie dorthin bringen und dann wieder gehen, würde zurück zu seinem Ziel gehen und endlich dafür sorgen, dass das Ganze hier ein Ende hatte. Es war ein Fehler gewesen ins Dorf zurück zu kommen. Ihre Anwesenheit hatte ihn abgelenkt, seine Aufmerksamkeit schleifen lassen. Er hätte dem Ganzen direkt ein Ende setzten sollen. Auf seine Art. 
„Das ging schneller als erwartet.“ Die Worte ließen ihn innehalten. Er musste nicht aufsehen um die Stimme seinem ehemaligen Teammitglied zuordnen zu können. Erwartungsvoll lehnte dieser an der Tür durch welche er durch musste um die Rosahaarige in ihre Wohnung zu bringen. Die Worte und seine entspannte Haltung… In ihm kam der leise Verdacht auf, dass er in eine Falle getappt war. Als hätte sie geplant, dass er sie hierhin zurückbrachte. Als hätte sie gewusst, dass Naruto hier auf ihn wartete. 
„Sakura-chan wird ganz schön sauer sein, wenn sie aus deinem Jutsu aufwacht.“ Es war ihm gleich. Mit ihrer Wut konnte er umgehen. Sie in Gefahr zu wissen, ihr Leben zu riskieren, dass würde er nicht ertragen. „Es wäre nicht das erste Mal.“ Auffordernd sah er Naruto an, welcher mit überraschter Miene beiseite trat und ihn in die Wohnung der Kunoichi eintreten ließ. Stumm folgte er ihm, offensichtlich, dass er ihn so einfach nicht los werden würde. Gezielt durchschritt er ihre Wohnung, kam an der Tür zu ihrem Schlafzimmer aus und stieß diese mit seiner Schulter auf. Mit einem „Wenn du schon hier bist, dann mach dich auch nützlich.“ deutete er dem Blonden an die Bettdecke aufzuschlagen. 
Er setzte sie ab, stürzte sie mit einem Arm, während seine Hand nach ihrem Shirt griff. Der Uchiha ignorierte die folgenden Proteste als er der Rosahaarige das nasse Shirt über den Kopf zog. Vorsichtig bettete er ihren Kopf auf ihrem Kissen. Es war nur für einen Augenblick, dass er seinen Blick über ihr Gesicht gleiten ließ, doch es reichte aus damit Naruto es bemerkte. Ebenso wie das sanfte strichen seiner Finger über die Wangen der Iryonin, als er seine Hand von ihrem Hinterkopf zurück zog. Nur am Rande nahm er noch wahr, dass er ihr auch die nasse Hose auszog. Nur noch von ihrer Unterwäsche bedeckt, zog der Uchiha die Decke über sie. Dann wandte er sich von ihr ab, sah in Narutos nachdenkliches Gesicht, welcher jede seiner Bewegungen genauestens betrachtet hatte. Mit verschränkten Armen harrte dieser im Türrahmen, schien mit seinen Gedanken ganz wo anders zu sein. „Was ist los, Dobe?“ 
Er zögerte „Du liebst sie wirklich.“ Es war keine Frage, mehr eine Feststellung. Es war keine Frage, also war eine Antwort auf diese Worte auch nicht notwendig. Sein Blick ging jedoch noch einmal zurück, betrachtete das seichte Lächeln auf ihren Lippen. „Immer noch.“ Wenn er der Typ dafür wäre, hätten die vor Überraschung trotzenden Worte ein Grinsen auf seine Lippen hinterlassen. Doch das war er nicht, war er nie gewesen. Und der Uzumaki erkannte das erste Mal was sein Freund schon als Kind immer verborgen gehalten hatte, beschützt hatte als hinge sein eigenes Leben davon ab. Geh! Rette Sakura! Und wenn es das Letzte ist was du tust. Als stünden sie wieder im Wald des Schreckens, sah er sein jüngeres Ich vor sich. Ich habe schon einmal alles verloren. Erkannte erst jetzt, Jahre später, die stille Panik in dessen Stimme. Ich will nicht noch einmal mit ansehen müssen wie ein geliebter Mensch vor meinen Augen stirbt. Das würde ich nicht noch einmal überleben. Erkannte erst jetzt, dass diese Gefühle schon immer da gewesen waren. Nur war er damals noch nicht in der Lage das zu erkennen, wollte nicht sehen, was so offensichtlich war. Erst Sasuke, welcher an ihm vorbei schritt, schon wieder dabei war die Wohnung, das Dorf und sie zu verlassen, holte ihn zurück aus seinen Erinnerungen. „Was hast du jetzt vor?“ 
Er war bereits an ihm vorbei als seine Worte durch den dunklen Flur ihrer Wohnung hallten „Ich sorge dafür, dass sie in Sicherheit ist.“ Sie beide wussten was diese Worte bedeuteten, das nichts ihn davon würde abhalten können. Und so wie er Sakura nicht aufgehalten hatte, würde er auch ihn nicht aufhalten. 
„Ich kenne einen Weg hier raus, ohne dass die Anbu uns aufhält.“ Es war das Mindeste was er tun konnte. Auch wenn er nicht an den Verhören und diesen Methoden beteiligt war, fühlte er sich schuldig. Er hatte darauf bestanden ihn zu Tsunade zu bringen, hatte niemals damit gerechnet, dass die Situation derart ausarten würde. Der Schock saß noch immer tief, mischte sich mit der Enttäuschung, dass die Hokage alle dem zugestimmt hatte. Immerhin hatte die Situation sich geändert. Sakura ging es besser, sie kannten den Grund seiner Rückkehr. Er konnte Kakashi seinen Ausbruch nicht einmal verübeln.  Wenn der Clan Erbe überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken. In stummer Übereinkunft verließen sie das Haus, verschmolzen mit den Schatten der Häuser, ließen die Wachen und die Mauern des Dorfes hinter sich. Es gab nur einen Weg, ein Ziel und dieses Mal würden sie ihn gemeinsam bestreiten. Egal wie viel zwischen ihnen stand, sie beide wollten das Selbe. Sie beide wollten Sakura beschützen. Als sie in ihrem Bett aufwachte fühlte sie sich seltsam desorientiert. Ihre Gedanken waren noch immer gefangen von dem Traum, welchen sie gehabt hatte. Doch je mehr sie versuchte sich daran zu erinnern, je mehr sie darüber nachdachte, fragte sie sich ob das wirklich ein Traum war. Dieser Traum war so real gewesen, wie eine Erinnerung, viel zu nah und doch weit weg. Sie hatte den Wind und die Sonne auf ihrer Haut gefühlt, hatte die Tränen gespürt, welche vor Freude über ihre Wangen liefen. Ihre Hand glitt zu ihrem Gesicht hinauf. Vielleicht war es doch nur ein Traum gewesen…
„Sakura-chan…“ Obwohl sie die Stimme kannte, obwohl ihre Stimme nicht lauter als ein Flüstern war, schrak sie auf, setzte sich aufrecht in ihrem Bett auf. Ihre erste Reaktion war es sie anzuschreien, zu fragen, was sie mitten in der Nacht in ihrem Schlafzimmer suchte. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht hielt sie jedoch davon ab, ließ sie verstummen noch ehe sie etwas sagen konnte. Es war die Mischung aus Sorge und Ernsthaftigkeit, welche sie schon viel zu oft auf diesem vertrauten Gesicht gesehen hatte. „Hinata…“ Ihre sonst so klaren, blassen Augen lagen verborgen im Schatten der Nacht. 
„Wo sind Sasuke und Naruto?“ Die Antwort auf ihre Frage hätte sie nicht überraschen dürfen. Sie sollte froh sein, dass ihr Plan überhaupt soweit funktioniert hatte, dass er ins Dorf zurückgekehrt war. Auch wenn er es umgehend wieder verlassen hatte. Der Grund für ihre Überraschung war auch vielmehr der Tatsache geschuldet, dass er das Dorf gemeinsam mit Naruto verlassen hatte. Obwohl das Verhältnis der beiden seit seiner Rückkehr in Konoha noch immer sehr angespannt war. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Wenn es darauf ankam, hielten die beiden dann doch zusammen als wären sie ein und die selbe Person. Bereits von Weitem konnte sie einen Shinobi am Ausgang des Dorfes wahrnehmen, spürte wie Hinata neben ihr langsamer wurde bis sie schließlich zögerlich stehen blieb. Ihr Byakugan war aktiviert. „Sakura…“ Doch sie musste es gar nicht aussprechen, musste ihr nicht sagen, wer dort vor ihnen stand. Der Shinobi kam auf sie beide zu, die Hände in den Hosentaschen, sein Gesicht starr. „Ihr könnt das Dorf nicht verlassen. Es ist eine Ausgangssperre verhängt worden.“ 
 Seine Worte hielten sie nicht davon ab an ihm vorbei zu gehen. Auch der Griff um ihren Arm, welchem sie sich dieses Mal nicht entzog, änderte nichts an ihrem Entschluss „Lass mich gehen.“ Fest sah sie ihm in die Augen, konnte den Schmerz und die Enttäuschung in Seinen erkennen. Ihr Blick wurde weicher. 
„Nein.“ Er zog sie näher, kam ihr so nah das sich ihre Nasenspitzen schon fast berührten „Das ist zu gefährlich.“ Als würde die Nähe zu ihm etwas ändern. Kopfschüttelnd trat sie einen Schritt zurück, soweit wie sein sich festigender Griff es zuließ. „Shikamaru, das war keine Bitte.“ 
Er war das beste Beispiel dafür, dass Verzweiflung die dunkelsten Seiten in einem Menschen zum Vorschein bringen konnten. Von seinem sonst ruhigen und bedachten Gemüt blieb nicht viel übrig, als beide seine Hände nach ihren Armen griffen, sie so festhielten, dass es bereits unangenehm wurde, während Verzweiflung jedes seiner Worte begleitete „Warum kannst du ihn nicht endlich hinter dir lassen?“
 Sie wehrte sich nicht, gab ihm die Möglichkeit all die angestauten Gefühle rauszulassen. Immerhin war sie der Grund hierfür, für seinen Schmerz, für seine Wut. Er hatte nichts falsch gemacht, außer sich dieser trügerischen Hoffnung hinzugeben, welche sie aufgebaut hatte, welche sie nicht bereit war aufzugeben. Er hatte ihr genügend Auswege geboten, welche sie nicht bereit war zu akzeptieren. Nein, stattdessen war sie immer wieder zu ihm zurück gegangen, hatte seine Schwäche mit Freude willkommen geheißen. „Das verstehst du nicht.“ Sie verstand es ja selbst nicht. Wer wäre sie also wenn sie ihm Vorwürfe machen würde? 
„Stimmt. Ich versteh's nicht, Sakura.“ Er ließ von ihr ab, trat ebenfalls einen Schritt zurück. „Es gab immer nur ihn für dich, habe ich recht?“
 „Nein.“ Obwohl sie ihn anlog, hielt sie seinen Blick fest im Griff. Es tat schon genug weh, sie musste nicht noch Salz in die Wunde streuen. Und es war nicht ganz gelogen. In manchen Augenblicken hatte sie selbst geglaubt, dass ihre Geschichte ein anderes Ende nehmen könnte, dennoch… „Am Ende hat immer nur ihm mein Herz gehört.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)