Die Suche nach Glück (Teil 1) von Julia281419 ================================================================================ Kapitel 4: Jutsu lösen ---------------------- Sakura Pov   Das aufflackernde Grün ihres heilenden Chakras erlosch. So, endlich war es geschafft. Die Blutung der vom Kampf übrig gebliebenen Oberarme ihrer beiden Teamkameraden war gestillt und alle weiteren Verletzungen waren weitestgehend den Umständen entsprechend versorgt. Für mehr war aufgrund der aktuellen Gegebenheiten und ihren verfügbaren Ressourcen vorerst keine Zeit.   Ihre Augen wanderten zwischen Sasuke und Naruto hin und zurück. Team 7 war wieder vereint. Sie könnte eigentlich nicht glücklicher sein. Dennoch fühlte sich ihr Wiedersehen ungewohnt an. Sie alle hatten sich während Sasukes Abwesenheit sichtlich verändert und dennoch war sie sich sicher, dass ihr Zusammenhalt als Kameraden, als Team, deutlicher als je zuvor zu spüren war. Dies zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen. Doch reichte dies aus? Würde Sasuke wirklich wieder mit ihnen nach Hause kommen?   Mit einem gespielt anklagend Ton und ernsten Blick richtete Sakura ihr Wort an die mittlerweile auf dem Boden sitzenden Ninjas: „So, das war es fürs Erste. Ich hoffe dabei bleibt es auch in nächster Zeit. Ein viertes Mal lasse ich euch ganz sicher nicht aufeinander los!“. Auch wenn ihr letzter Satz weniger ein Vorwurf als ein Icebreaker sein sollte, war sie sich unsicher wie der Schwarz- und der Gelbhaarige hierauf reagieren würden. Dennoch meinte sie ihre Worte bitterernst. Nie wieder sollte es so weit kommen.   „Darauf kannst du wetten Sakura-chan, echt jetzt! Ich glaube jetzt hat es der Idiot endlich verstanden! Ich bin mir sicher er möchte nicht noch mehr Gliedmaßen verlieren!“, entgegnete ihr Naruto mit einem ununterbrochenen Grinsen. Seine linke Hand streckte er währenddessen in die Höhe und er unterstütze seine Aussage mit einem geformten Daumen nach oben. Ihr Blick fiel auf Sasuke. Doch entgegen ihrer Erwartung waren seine Gesichtszüge nicht ernst oder voller Verachtung, nein, sie waren ganz weich während er seine Augen geschlossen hielt.   Sie konnte ein Lächeln sehen. Sasuke schenke Naruto und ihr ein ehrliches Lächeln. Diese Geste genügte als Antwort.   Ihr Herz wurde ganz warm und ihre Gesichtszüge nahmen ebenfalls eine weiche und freudestrahlende Haltung an. Zwar wusste sie nicht, wie sich die nächsten Wochen und Monate entwickeln würden, doch sie war sich nun vollkommen sicher, dass sich alles zum Guten wenden würde.   Gerade als Naruto zu seinem nächsten Satz ansetzen wollte, tauchte Kakashi aus einer Rauchwolke neben Sakura auf. „Naruto, Sasuke, schön euch beide mehr oder weniger wohl auf zu sehen.“. Er nickte den beiden mit einem sanften Lächeln zu. „Auch wenn ich euer Zusammentreffen nur ungern unterbrechen möchte, wird es langsam Zeit das Jutsu des endlosen Tsukuyomis zu lösen.“. „Sie haben recht Sensei.“, erwiderte die Rosahaarige. Während Sasuke hierauf lediglich mit einem einsilbigen „Hn.“ seine Zustimmung gab, sprudelten die Worte und der Tatendrang aus Naruto nahezu heraus. „Auf jeden Fall Sensei Kakashi, von mir aus können wir direkt loslegen! Es muss mir nur jemand aufhelfen und dann -“. „Schon gut Naruto, nur mit der Ruhe.“, beschwichtigte ihn der Grauhaarige. „Wir müssen uns erst einmal wieder zu dem Shinobi Hauptquartier begeben.“.   Sein Blick wurde ernster und richtete sich auf die Medic-Nin. „Sakura, ich nehme an die beiden sind soweit versorgt, dass wir direkt aufbrechen können?“. „Hai, Sensei Kakashi. Aufgrund des hohen Blutverlustes wäre es jedoch gut, wenn Sasuke und Naruto den Weg über ebenfalls wie Sie gestützt werden.“. Ihr Blick richtete sich auf den Schwarz- und den Gelbhaarigen. „Eine Teleportation ist aufgrund des hohen Chakraverlusts und eures Gesundheitszustands aus medizinischer Sicht ausgeschlossen.“. „Aber Sakura-chan, das -“ Narutos Protest wurde direkt von ihr unterbrochen. Mit beiden Händen auf den Hüften und einem durchaus aufbrausenden Ton entgegnete sie ihm: „Naruto, glaubst du allen ernstes ich flicke dich hier zusammen, damit du mir gleich wieder zusammenklappst? Deine Wunde an deinem Oberarm könnte jederzeit wieder zu bluten anfangen und von deinen inneren Verletzungen will ich gar nicht erst anfangen! Hier hilft dir im ersten Moment auch nicht das Chakra des Neunschwänzigen weiter. Und mit deiner Diskussion ziehst du den Aufbruch nur noch weiter in die Länge!“.   „Sakura hat recht.“, entgegnete Sasuke Naruto. Somit war der Protest beendet. Nach einem kurzen dankenden Zunicken erschuf die Medic-Nin anschließend mit gezielten Fingerzeichen zwei Schattendoppelgänger mit ihrem Ebenbild. Diese wandten sich Naruto und Kakashi zu. Sie selbst richtete sich auf und trat neben Sasuke. „Komm, ich helfe dir.“, sprach sie ihn mit sanfter Stimme und einem zaghaften Lächeln auf den Lippen an. Nachdem er ihr dies mit einem Nicken bestätigte, half sie ihm auf und griff ihm unter seinen recht Arm. Ihren linken Arm legte sie um seinen Rücken. Nachdem Kakashi und Naruto sich ebenfalls mithilfe ihrer Schattendoppelgänger aufgerichtet hatten, begab sich Team 7 auf den Rückweg in das Eisenreich.   ----   Die Rückreise war zäh. Auch wenn Narutos Enthusiasmus den Rückweg durchaus erträglicher machte, benötigten die Vier fast zwei Stunden länger als zuvor, um zu dem Shinobihauptquartier der Ninjaallianz zu gelangen. Das Adrenalin der vorangegangenen Wochen war nahezu verbraucht und ein jeder von Team 7 benötigte eine umfangreiche medizinische Versorgung. Insbesondere Kakashi machte die Rückreise zunehmend zu schaffen. Dennoch blieb der gegenwärtige Fokus vollständig auf der Lösung des endlosen Tsukuyomis, sodass Pausen während des Rückweges auf ein Nötigstes reduziert wurden.   Ab und an riss Naruto die rosahaarige Kunoichi mit seinem Geplapper über seine künftigen Essenspläne bei Ichiraku oder seiner Vorfreude auf das Wiedersehen mit den aktuell noch eingesperrten Bijuus aus ihren Gedanken. Doch ihre Aufmerksamkeit lag überwiegend alleine bei Sasuke. Schon lange waren sie sich nicht mehr so nahe und auch wenn sie während der Rückreise kaum ein Wort miteinander sprachen, brachte alleine seine Anwesenheit ihr Herz zum höherschlagen. Sie war kein kleines Mädchen mehr und wollte definitiv von ihrem alten Fangirl Gehabe Abstand nehmen. Nein – Sie war nun eine starke und ernstzunehmende Kunoichi mit nicht zu unterschätzenden medizinischen Fähigkeiten und sie wusste durchaus wie man sich professionell verhalten sollte. Dennoch wollte sie solange wie möglich die den Umständen entsprechende Nähe zu ihm für sich im Stillen genießen.   Im Eisenreich angekommen geschah alles ganz schnell und nahezu wortlos. Fast schon wie selbstverständlich formten Sasukes rechte und Narutos linke Hand in weiter Entfernung die Fingerzeichen zur Auflösung des Jutsus des endlosen Tsukuyomis. Während der gelbe Chaosninja nun vollständig vor Euphorie und Vorfreude zu platzen schien, wirkte Sasuke auf Sakura weiterhin undurchschaubar. Seine Gesichtszüge waren ernst, aber nicht verbittert. Er wirkte vollkommen ruhig und gefasst. Gerade als sie versuchte seine gegenwärtigen Gedankengänge zu erahnen, gab er im darauffolgenden Moment mit seinem Rinnegan kommentarlos die im Vorhinein von ihm gefangenen Bijuus frei.   Die kilometerweite Umgebung bebte unter ihren Füßen. Mehrere tausende Kokons voller Ninjas und Bewohner der verschiedenen Shinobidörfer lösten sich langsam in Luft auf. Parallel dazu bröckelte das kreisförmige Gefängnis eines jeden einzelnen Bijuus Stück für Stück auseinander. Gänsehaut durchströmte ihren Körper, gepaart durch eine unglaubliche Erleichterung und ein aktuell kaum zu übertreffendes Glücksgefühl.   Sie hatten es geschafft. Der Krieg war vorbei und trotz zahlreicher Verluste konnte der Feind aufgehalten werden. Doch im Gegensatz zu den meisten Shinobis begann für Sakura gerade erst der größte Teil ihrer Arbeit. Als Medic-Nin stand für sie die Gesundheit der Ninjas und Bewohner Konohagakures an erster Stelle. Dieses Leitbild traf nicht nur vor und während der Kriegszeit zu. Insbesondere die Nachversorgung der Kriegsverletzten hatte nun oberste Priorität. An Ausruhen war aktuell nicht zu denken.   Ihr Blick richtete sich auf den meilenweiten Kampfplatz. Auf der Suche nach vertrauten Gesichtern wanderten ihre Augen zielgerichtet zwischen den einzelnen Ninjas hin und her. Weit entfernt konnte sie Kiba ausmachen, dicht gefolgt von Shikamaru und Ino. Ein Glück, die drei schienen den Umständen entsprechend unversehrt. In ihren Gedanken tauchte unwillkürlich das Gespräch zwischen Ino und ihr vor dem finalen Kampf mit Kaguya auf. Sie war erleichtert ihre beste Freundin wiederzusehen, doch nicht jeder ihrer Familie hatte die vorangegangene Schlacht überstanden. Ihr Vater Inoichi Yamanaka, der Kommandant der Informationsbeschaffungseinheit, hatte nicht überlebt. Gleiches galt für Shikamaru Vater, den Kommandeur aller Jonins Konohas. Wie mochte es ihren Eltern wohl gehen? Hatten sie überlebt? Ihr Vater hatte ebenfalls an der Front gekämpft während ihre Mutter bei den anderen Frauen und Kindern untergebracht wurde.   Bevor sie ihren Gedanken zu Ende bringen konnte, wurde die Medic-Nin durch eine sanfte Berührung auf ihrem Kopf wieder in das hier und jetzt gezogen. „Da bist du ja! Ich wusste du schaffst es Sakura! Da hast du den Zwei endlich gezeigt wo der Hase läuft!“. „Tsunade?“, kam es überrascht von der Rosahaarigen. „Oh und da ist ja auch Shizune! Ich bin froh euch beide wohlauf zu sehen!“. „Mehr oder weniger, der jutsubedingte Schlaf hätte ruhig noch etwas länger dauern können. Mein Traum währenddessen war nicht übel, aber das bekommt auch der ein oder andere Sake hin.“, zwinkerte sie Sakura zu.   „Tsunade, das kann doch nicht dein Ernst sein!“, kam es regelrecht empört von der angerannten Shizune. „Schon gut, schon gut, jetzt halt mal den Ball flach. Erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Aber sobald Kakashi offiziell das Amt des sechstens Hokages übernommen hat, wird sich das ändern!“. Während die blonde Senju ihre Ärmel hochkrempelte, richtete sie ihren Blick auf Sakura und die Schwarzhaarige. „Na los ihr Zwei, oder wollt ihr hier Wurzeln schlagen?! Vor uns liegt eine lange Nacht.“. „Hai, Sensei.“, erwiderte ihr die Rosahaarige entschlossen. Bevor sich ihre Beine jedoch in Bewegung setzten, kam ihr noch ein wichtigere Gedanke in den Sinn. „Ich komme sofort nach. Ich muss noch kurz nach jemandem sehen.“. „Denn freiwillig lassen sich die zwei Dickköpfe bestimmt nicht im Krankenlager blicken und weiterverarzten...“, führte die Kunoichi ihren Satz gedanklich zu Ende während sie entschuldigen davon sprang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)