Hikari no Ko von Tinschx3 (Die Geschichte zum Manga) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 01 --------------------- „Einst lebten die Menschen, Dämonen und Gottheiten in Frieden zusammen, doch die Dämonen griffen einfach so, ohne Vorwarnung unser Land an und es kam zu einem erbitterten Krieg zwischen ihnen. Die Menschen verbündeten sich mit den Gottheiten und kämpften an ihrer Seite in diesem Krieg. Die obersten und mächtigsten Gottheiten beendeten den verheerenden Krieg und versiegelten mit einem unbekannten Ritual die Kräfte des Dämonen Lords und verschwanden daraufhin spurlos. Seit jeher sind die Fronten zwischen den Dämonen und uns sehr angespannt und es kommt immer wieder zu Kämpfen. Der Prophezeiung nach kann nur der wahre Nachfahre und Erbe der einst vorherrschenden Götterfamilie, der Urgötter, die Katastrophe durch die Dämonen abwenden und den Dämonen Lord wahrhaftig und endgültig besiegen. Man sagt, dass die Zeit kommen wird in dem der Dämonen Lord wieder auferstehen wird, um die Welt zu vernichten.“     „Und wie finden wir den Erben?“, fragte Ria neugierig bei ihrer Mutter nach.   „Das ist eine gute Frage, mein Schatz…“, antwortete sie und stupste ihr die Nase. „Das weiß ich leider auch nicht.“   „Aber Mama… Wie sollen wir ihn dann finden? Irgendjemand muss doch den Dämonen Lord aufhalten! Wieso sind die Urgötter verschwunden?“, fragte Ria nach.   „Mach dir keine Sorgen meine liebe Ria… Ich bin mir sicher, dass alles gut gehen wird… Das Schicksal wird uns helfen.“ Ihre Mutter tätschelte ihr den Kopf. „Und sie sind ja nicht komplett verschwunden. Viele Götter verweilen immer noch unter uns und im Laufe der Jahrhunderte haben sie sich mit den Menschen vermischt und so entstanden die Mischwesen.“   „So wie du, oder Mama? Bin ich auch ein Mischwesen?“, wollte Ria wissen.   „Genauso wie ich…“ Sie deckte Ria zu. „Ich weiß nicht, ob du auch ein Mischwesen bist, mein Schatz. Du weißt doch, dass wir dich als Baby gefunden haben, aber ich liebe dich als wärst du meine eigene Tochter“, sprach sie beruhigend und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.   „Mama… Ich möchte auch etwas Besonderes sein so wie du…“, gab Ria traurig zu.   „Aber du bist etwas ganz Besonderes! Egal ob nun göttliches Blut durch deine Adern fließt oder nicht, du bist Iturria Kazlauskas, du bist du und somit einzigartig!“   Ria wachte auf und rieb sich ihre Augen. Es klopfte an der Tür.   „Ria? Bist du schon wach?“ Seren betrat den Raum ganz freudestrahlend. „Ich hoffe du bist bereit!“   „Bereit? Wofür?“, fragte Ria noch ganz verschlafen nach.   „Na für die Abschlusszeremonie! Heute erfahren wir endlich, ob wir es geschafft haben!“, erklärte Seren.   „Achja… Stimmt… Wir wollten in die Armee eintreten, in die nur die Besten der Besten kommen, hatte ich glatt vergessen…“   „Genau! Der göttliche Ritterorden! Kurz GRO! Kann doch nicht sein, dass du etwas so Wichtiges vergisst! Wenn wir bestehen haben wir sogar die Chance in die Spezialeinheit von Major Hoxia zu kommen, dem Sohn des Generals Hoxia!“, schwärmte Seren.   „Ist doch egal in welche Einheit wir kommen, Ser… Hauptsache wir können unseren Beitrag leisten und helfen die Dämonen endlich zu besiegen…“, entgegnete Ria die es endlich mal schaffte aufzustehen.   „Ja da hast du natürlich Recht, Ria…“, gestand Seren ein. „Es wird Zeit, dass wir mal zurück schlagen können und diese endlose Farce beenden damit alle in Frieden leben können…“   „Das ist der Plan, Ser“, lächelte Ria ihn an.   „Also gut, mach dich fertig damit wir loskönnen. Ich warte draußen auf dich!“ Damit verließ Seren das Zimmer und Ria begann sich anzuziehen und fertig zu machen.     Ria verließ das Haus und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Festplatz.   „Sieh nur! So viele Leute!“ Seren staunte als er sich umblickte und stieß gegen eine Frau.   „Hey! Hast du keine Augen im Kopf!“, schimpfte sie ihn.   „E-Entschuldigung!“, demütig verbeugte sich Seren nur um mit seinem Hinterteil jemand anderen zu stoßen.   „Ah! Bitte entschuldigen Sie!“   Ria lächelte.     Ria sah sich um. Zur Feier der neuen Rekruten, die nun aufgenommen werden in verschiedene Einheiten, wurde ein Fest organisiert mit lauter Ständen.   Auf einmal trat der General persönlich auf die Bühne und begann mit seiner Ansprache.   „Still gestanden!!“, fing er an. „Heute begrüßen wir unsere Rekruten und verkünden wer es geschafft hat sich einen Platz in unsren Reihen zu verdienen! Die Abschlussbeste war Kazlauskas Iturria. Soldat, hervortreten!“   Ria trat hervor. Eneas beobachtete sie.   „Als Jahrgangsbeste darf sie sich die Einheit aussuchen, der sie beitreten will. Der Rest wird entsprechend ihrer Fähigkeiten zugeteilt.“ Er blickte sie an. „Und? Wie ist deine Entscheidung?“   Ria sah ihn ernst an.   „Ich möchte in die Einheit eintreten in welche auch Borg Seren eingeteilt wird.“   Überrascht sah der General sie an.   „Nun ja… Herr Borg wird in eine schwache Einheit versetzt da er von den Prüflingen, die bestanden haben, einer der schlechtesten war.“   „Das ist mir gleich“, antwortete Ria ganz trocken.   Einer der Soldaten, die mit auf der Bühne standen, schimpften mit Ria.   „Hey! Zeig ein bisschen mehr Respekt gegenüber deinem Vorgesetzten! Weißt du denn nicht, wen du hier vor dir hast?!“   Der General brach in Gelächter aus.   „So jemand wie du ist mir noch nie unter die Augen getreten… Na gut, wenn dies dein Wunsch ist…“   „Moment…“, fiel Eneas ein. Alle Blicke richteten sich auf ihn.   „Das ist Major Hoxia, der Sohn des Generals!“   „Selten, dass er zwischenfunkt… Was er wohl will?“   Die Soldaten tuschelten. Ria blickte sich um.   „Verehrter General… Entschuldigen Sie mein Einschreiten, doch ich hätte sie gerne in meiner Einheit…“, gab Eneas von sich.   Ria wandte sich ihm zu.   „Nur wenn Herr Borg ihrer Einheit zugeteilt wird…“   Eneas fasste sich ans Kinn und überlegte.   „Du bist ganz schön dickköpfig… Na gut, das sollte kein Problem sein.“ Er wandte sich seinem Vater zu. „Verehrter General, wenn Ihr gestattet, würde ich gerne Beide in mein Team aufnehmen. Ich trage auch die Verantwortung dafür…“   „Wenn du das möchtest, mein Sohn… Soldat Borg, antreten!“   Seren kam zögerlich auf die Bühne.   „Ab heute dient ihr beiden unter der Aufsicht des Mayors Hoxia. Für die Gerechtigkeit!“   „Für die Gerechtigkeit!“, salutierten die zwei zurück.   Ria salutierte nicht mit der offenen Hand vor der Brust sondern mit der Faust wie in 'Attack on Titan'. Geschockt sah sie Seren an.   "Ria?!"   Ria sah überrascht an sich hinunter und bemerkte den Fehler.    "Entschuldigt... Falscher Manga..."   Damit verließen sie, zusammen mit Eneas, die Bühne.   „Ria… Warum hast du das getan? Du hättest auch Ärger bekommen können…“, flüsterte Seren ihr zu.   „Na ja, ganz einfach… Ich bin die Jahrgangsbeste da war es mir klar, dass mich das beste Team aufnehmen möchte, und ich war dir noch was schuldig…“, zwinkerte sie ihm zu. „Du wolltest doch unbedingt in Mayor Hoxias Einheit…“   Seren war zu Tränen gerührt.   „Du bist die Beste, Ria!“   Seren fiel ihr um den Hals als Dank.   „Also…“, fing Eneas an. „Ich sagte zwar, dass es kein Problem sei aber…“, er machte eine kurze Pause und schnaufte einmal tief durch. „Du bist miserabel Seren… Du bist vielleicht ein kluges Köpfchen, aber kampftechnisch hast du absolut nichts auf dem Kasten!“   Diese Wahrheit traf Seren wie einen Pfeil und ließ ihn erstarren.   „Du wirst von allen am härtesten trainieren müssen, um zumindest ein wenig aufzuholen… Wir sind nicht ohne Grund die beste Einheit…“, merkte Eneas an. „Ansonsten wirst du bei uns nicht lange überleben…“   Ria warf Eneas einen bösen Blick zu.   „Beruhige dich… Ich habe nicht gesagt, dass wir ihn gleich wieder aus der Einheit raus werfen… Aber er muss definitiv um einiges besser werden… Sonst sehe ich schwarz für ihn…“   „Ist gut Ria… Ich schaffe das!“, wandte sich Seren ein.   „Übrigens… In meiner Einheit nennen wir uns alle bei den Vornamen also nennt mich von nun an Eneas“, wandte er sich ihnen erneut zu. „Unsere Einheit ist wie eine Familie, einer für alle, alle für einen… Wir vertrauen einander und legen unsere Leben in die Hände des jeweils anderen… Wir sind ein Team!“   „Verstanden!“, gaben die Beiden von sich.   „Also dann… Ich stelle euch jetzt den Rest vom Team vor, kommt mit.“   Eneas führte sie zu einem der Stände, wo der Rest der Gruppe bereits wartete.   „Hey Leute!“, begrüßte er sie.   Alle blickten erwartungsvoll in ihre Richtung.   „Das sind die zwei neuen Soldaten für unsere Einheit. Heißt Seren und Iturria willkommen!“, stellte er die beiden vor.   Seren stand aufrecht vor ihnen mit den Armen hinter seinem Rücken. „Mein Name ist Seren Borg. Es freut mich euch kennen zu lernen. Auf gute Zusammenarbeit!“   Ria stand daneben und lächelte.   „Mein Name ist Iturria Kazlauskas. Freut mich euch kennen zu lernen. Ihr könnt mich auch gern Ria nennen…“   Laisa schaute die zwei ganz erschrocken an. Ria bemerkte dies.   „Oh Ser… Ist das nicht die Frau, die du vorhin geschupst hast?“, merkte sie an.   Seren wurde ganz rot und verbeugte sich erneut vor ihr.   „Ihr? Ich glaubs ja nicht!“, schmollte sie. „Mein Name ist Laisa Jensen…“   „Schön euch kennen zu lernen. Mein Name ist Keno Horvat“, meldete sich Keno mit einem Lächeln.   „Mein Name ist Leif… Leif Garcia… Und das ist…“   „Mein Name ist Lucin Gracia… Er ist mein älterer Bruder“, stellten sich die Gracia Geschwister vor.   „I-Ihr seid die Kinder der Königsfamilie!“, staunte Seren.   „Das stimmt“, bestätigte Lucin.   „Die einzig wahren!“, gab Leif hinzu.   „Ich glaubs ja nicht, das ist ja unglaublich!“, stotterte Seren ganz ungläubig.   Rias Blick schweifte ab und blieb an Ilay hängen.   „Und wer bist du?“, fragte sie nach.   Ilay erwiderte den Blick. Er zögerte aber antwortete dann doch.   „Mein Name ist Ilay Varga…“   Ilay wandte seinen Blick wieder ab.   „Ilay ist nicht sehr gesprächig, aber sehr stark. Er ist der ranghöchste Offizier hier nach Eneas. Er ist unser Hauptmann und hat das Sagen, wenn Eneas nicht anwesend ist“, klärte Laisa auf.   „Ihr dürft heute alle in Ruhe feiern, aber ab Morgen beginnt der Ernst des Lebens! Also seht zu, dass ihr fit genug seid…“, bemerkte Eneas als er sich gerade hinsetzte.   „Verstanden!“, kam einstimmig von allen.   Keno und Laisa besorgten für jeden einen vollen Krug mit Alkohol damit sie anstoßen konnten. Seren und Ria standen an der Seite.   „Na kommt endlich her!“, rief ihnen Lucin zu.   Sie gesellten sich zu der Gruppe und stießen an.   „Zum Wohl!“   Alle tranken zusammen und feierten bis spät in die Nacht. Ilay saß am Rand und beobachtete alle, während er seinen Krug leerte. Eneas gesellte sich zu ihm.   „Na? Was denkst du?“, fragte er ihn.   „Hmm?“, gab Ilay knapp von sich.   „Na von den zwei Neuen?“, bohrte er weiter nach. „Du hast ihr Potenzial doch auch erkannt, oder?“   Ilay nickte. „Nur bei dem anderen ist wohl Hopfen und Malz verloren… Was hast du dir dabei gedacht ihn hier anzuschleppen? Soll er als Kanonenfutter enden?“, gab Ilay scharf von sich.   „Überhaupt nicht. Er ist noch jung und kann noch viel lernen. Er ist wie ein ungeschmiedetes Schwert, ein Rohdiamant.“   „… Wenn du meinst…“ Ilay wandte seinen Blick von Eneas ab und schweifte hinüber zu Ria, welche sich gerade mit Laisa unterhielt.   Kapitel 2: Kapitel 02 --------------------- „Guten Morgen!“, grüßend betrat Eneas den Raum. Alle schliefen gemeinsam ihren Rausch in diesem Raum aus, in dem sie gefeiert hatten.   Keno und Seren schliefen Rücken an Rücken angelehnt in einer Ecke des Raumes während Leif es sich auf der Couch gemütlich gemacht hatte. Die drei Mädchen schliefen zusammengekuschelt auf ein paar Matratzen auf dem Boden. Ilay fehlte.   „Los! Aufstehen! Ihr habt genug gefaulenzt. Wir müssen los“, ermahnte sie Eneas.   „Wo solls denn hingehen?“, fragte Laisa noch total verschlafen.   „Wir gehen zu einem Außenstützpunkt. Dort gibt es einen Trainingsplatz, auf dem wir üben können.“   „Schon gut, schon gut…“, gähnte Lucin vor sich hin, während sie sich aufrichtete und streckte.   „Lucin! Ein wenig mehr Würde! In dir fließt immerhin das Blut der Königsfamilie!“, ermahnte sie Leif, welcher sich, wie es sich für einen Prinzen ziemte, elegant aufrichtete.   „Auf einer Couch zu nächtigen ist aber auch nicht gerade prinzenhaft“, merkte Ria mit leichtem Gekicher an. Die anderen Mädchen kicherten mit ihr.   Leif lief leicht rot an und sah beschämt weg.   Keno stand auch auf und nahm Seren damit die Balance, sodass er umkippte.   „Oh… Entschuldige, dass wollte ich nicht. Alles okay bei dir?“, fragte er nach.   „Ja… Alles gut…“, antwortete Seren.   „Wie kann man nur so tollpatschig sein?“, fragte Laisa sarkastisch nach.   „Verzeihung…“, gab Seren unter Tränen von sich.   Alle versammelten sich draußen und gingen los.   „Sagt mal… Wie lange werden wir brauchen? Ich war noch nie außerhalb der Stadtmauern…“, fragte Seren nach.   „Normale Menschen würden für den Weg ungefähr einen Tag brauchen…“, antwortete Laisa gehässig.   „Einen Tag?“, fragte Seren erstaunt nach.   „Ja… Aber wir sind schneller… Immerhin sind wir die Eliteeinheit!“, zwinkerte ihm Lucin zu.   „Das stimmt! Wir haben immerhin göttliches Blut in unseren Adern und besitzen alle nützliche Fähigkeiten!“, pflichtete Leif eingebildet bei.   „I-Ich habe kein göttliches Blut…“, gestand Seren.   „Was?“, staunten alle sehr ungläubig.   „I-Ich bin ein ganz normaler Mensch…“, sprach Seren verlegen weiter.   „Und so jemanden nimmst du im Trupp auf Eneas?“, fragte Leif schnippisch.   Leif und Lucin ließen ihre Flügel erscheinen und flogen voraus.   „Den Letzten beißen die Hunde!“, rief Laisa als sie Gas gab. Mit ihrer Fähigkeit verstärkte sie ihre Schnelligkeit und düste los.   Auch Ilay ließ sich das nicht zweimal sagen und sprintete davon.   „Hey! Wartet!“, rief Ria als sie sich schickte nicht den Anschluss zu verlieren.   Geknickt blieb Seren zurück. Keno ließ seine Hand auf Serens Schulter nieder.   „Mach dir nichts draus, ich bin auch nur ein normaler Mensch…“, versuchte er ihn aufzumuntern.   „Seren… Halte dich an Keno, von ihm kannst du viel lernen, eben weil ihr beide normale Menschen seid“, sprach Eneas der von hinten auf sie zukam. „Und im Übrigen, es ist wie gehabt, der Letzte bekommt den Putzdienst!“   Mit diesem Satz machte sich Eneas auf und davon und flog mit seinen Flügeln den anderen hinterher.   Keno und Seren blieben beide geknickt und wie versteinert zurück.   „… Das ist doch Kacke…“, gab Seren von sich.   Alle warteten auf die Ankunft von Seren und Keno. Eneas war der Erste, der eintraf, obwohl er als letzter gestartet war, danach kamen die Geschwister an dicht gefolgt von Ilay. Laisa war die Nächste und kurze Zeit später schaffte es auch Ria zur Gruppe.   Als Keno und Seren ankamen, wartete Laisa bereits mit einem Putz mopp und einem Eimer in der Hand und einem wirklich bösartigen Lächeln im Gesicht.   „Viel Spaß…“, spottete sie.   „… Sie ist gemein…“, ließ Seren verlauten.   „… Ich weiß…“, pflichtete Keno bei.   Das Training begann und Ria trainierte mit Leif. Seren mit Keno, Lucin mit Laisa und Ilay alleine während Eneas im Wachposten saß.   „Nur weil du eine Frau bist, werde ich dich nicht schonen, hörst du?“, gab Leif zu verstehen.   „Das habe ich auch gar nicht erwartet!“, funkelte Ria zurück.   „Oh… Mutig bist du ja… Na gut… Lass mal sehen was du drauf hast! Greif mich an!“, befahl Leif.   Ria ging in Position und rannte los, schwang ihr Schwert. Leif konterte es geschickt mit seiner Glefe und katapultierte sie zurück.   „Du wirst doch nicht schon aufgeben, oder?“, neckte er sie sie.   „Niemals!“, war ihre Antwort als sie zu einem zweiten Schlag ansetzte. Sie rannte wieder direkt auf ihn zu.   „Wieder direkt? Das wird nichts, Schätzchen“, merkte er schelmisch an.   Als sie direkt vor ihm Stand und er ausholte, um den Schlag zu blocken, wich sie schnell zur Seite aus und lies Leif ins Leere laufen, während sie sich duckte und ihm den Boden unter den Füßen wegzog. Keinen Moment später landete Leif mit dem Rücken auf den Boden und Ria manövrierte sich mit einer geschickten Drehung auf ihn und platzierte ihr Schwert direkt vor seinen Hals.   Leif staunte nicht schlecht, dass hatte er nicht erwartet. Ilay beobachtete die Szene.   Lucin war begeistert.   „Wow! Nicht schlecht Ria! Das haben bis jetzt noch nicht viele geschafft!“, lobte sie Lucin.   Alle sahen rüber und staunten. Ria wandte sich von Leif ab und sah die anderen an. Es dauerte einen Moment, aber freudig sprang sie auf und freute sich riesig darüber.   „Yey! Es hat geklappt!“   Sie wandte sich wieder Leif zu, welcher noch immer fassungslos am Boden lag. Sie reichte ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen. Er griff zu und stand wieder auf. Ria ließ ihm ein sanftes Lächeln zukommen. Erst war er noch schockiert, doch dann packte ihn der Eifer und er grinste.   „Noch mal!“, forderte er sie auf.   „Gerne doch!“, gab sie zurück.   Etwas später gönnten sich Ria und Leif eine Pause und setzten sich zusammen auf eine Bank, um die anderen bei ihrem Training zu beobachten.   „Du eiferst Eneas nach, oder?“, fragte sie ihn ganz direkt.   „Wie kommst du darauf?“, konterte er ihre Frage, während er einen Schluck von seiner Flasche nahm.   „Na ja… Deine Glefe ähnelt seiner und jetzt wo ich ihn trainieren sehe, merke ich, wie ähnlich euer Kampfstil doch ist…“, erklärte sie.   „Stimmt… Nicht umsonst wird er von allen so gelobt. Er ist sehr fähig und seine Kampfkunst ist überragend, wie zu erwarten von dem Sohn des Generals.“ Leif seufzte. „Ich möchte genauso gut werden wie er, nein, ich möchte besser werden wie er, immerhin bin ich der nächste Thronerbe und trage deshalb eine große Verantwortung… Niemand würde einem schwachen König sein Vertrauen und Gehorsam schenken…“   „Aber es gehört doch noch viel mehr dazu außer Stark zu sein…“, fing Ria an. „Ein König sollte gütig und Weise sein und das Wohl seines Volkes über das Eigene stellen… Ein König sollte immer gerechte Entscheidungen treffen ohne Partei zu ergreifen und den Armen und Schwachen helfen…“   Leicht in Panik blickte sie ihn an und fuchtelte mit ihren Händen herum.   „Das soll auf keinen Fall heißen, dass du das nicht schon bist, so gut kennen wir uns noch nicht, als dass ich irgendetwas über deinen Charakter sagen könnte…“   Verdutzt blickte er sie an.   „Nein, da hast du Recht… Stärke allein wird mich wohl kaum zu einem guten König machen…“     „Zumindest kann ich sagen, dass du offen, ehrlich und einsichtig bist… Das sind auch gute Eigenschaften für einen zukünftigen König…“, lächelte sie ihn an. „Auch wenn du ein wenig eingebildet wirkst…“, neckte sie ihn.   „Hey!“, ärgerte er sich und gab ihr eine Faust gegen ihre Schulter.   „Aua!“   Ihre Aufmerksamkeit richtete sich plötzlich auf Lucin und Laisa, welche sich richtig in die Haare kriegten und lautstark stritten.   „Oh man… Die Zwei lernen es wohl nicht mehr…“, gab Keno von sich als er sich gemeinsam mit Seren zu Ria und Leif gesellte.   „Sind die beiden denn immer so?“, fragte Ria nach.   „Ja… Ständig streiten sie sich und dass meist nur wegen einer Kleinigkeit…“, erklärte Leif.   „Oh weh… Das sieht gar nicht gut aus…“, stellte Seren fest und ging auf die Beiden zu, um den Streit zu schlichten.   „Das würde ich nicht tun…“, versuchte ihn Eneas noch zu warnen.   „Was hast du gesagt!?“, schrie Lucin.   „Du hast schon richtig gehört!“, konterte Laisa.   Es artete aus und Lucin schubste Laisa woraufhin Laisa ausholte, um Lucin einen Schlag zu verpassen. In diesem Moment stand bereits Seren zwischen ihnen und wollte helfen und bekam die Faust direkt ab, mitten ins Gesicht. Seren ging daraufhin zu Boden und die Beiden sahen ihn verdutzt an.   „Alles gut?“, fragte Lucin nach.   „Wo kommst du denn auf einmal her?“, fragte Laisa.   „Ja… Alles gut… Ich wollte euren Streit schlichten…“, erklärte sich Seren.   „Oh weh… Der Arme…“, stellte Lucin fest, während sie ihre Hand vor ihren Mund hielt.   „Meine Güte, bist du ein Nichtsnutz…“, stellte Laisa fest. „Komm… Ich verarzte dich…“   Sie zog ihn am Kragen in das Haus hinein. Lucin gesellte sich nun auch zu den anderen. Keno übernahm nun die nächste Schicht im Wachturm und löste Ilay ab welcher sich auch zur Gruppe begab.   „Sag mal Ria… Was hast du eigentlich für Fähigkeiten?“, fragte Lucin neugierig nach.   „Fähigkeiten?“, wunderte sich Ria.   „Ja… Du hast immerhin auch göttliches Blut in deinem Körper sonst wärst du vorhin nicht so schnell hier gewesen…“, erklärte sie ihr.   „Ich habe auch göttliches Blut? Davon weiß ich nichts… Wirklich?“   „Du weißt das nicht mal? Haben dir deine Eltern denn nichts erzählt?“, hackte Leif nach.   „Nein… Meine Eltern fanden mich als ich noch ein kleines Baby war und über meine leiblichen Eltern weiß ich nichts…“, erzählte sie.   „Oh… Das tut mir leid für dich…“, entschuldigte sich Lucin.   „Schon gut, ist halb so wild. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mich aufnahmen und sich so gut um mich gekümmert haben!“, strahlte Ria. „Ich habe also wirklich göttliches Blut in mir?“   „Definitiv…“, sagte Ilay. „Für einen normalen Menschen wäre es unmöglich gewesen diese Strecke in dieser Zeit zu schaffen… Göttliches Blut verleiht uns Schnelligkeit, macht uns Stärker… Wir können besser hören, riechen, sehen und fühlen. Wir sind robuster und halten wesentlich mehr aus als ein normaler Mensch… Das sind quasi die Grundfertigkeiten, die jeder Mischling hat…“   „Genau… und normalerweise hat jeder Mischling noch ein, zwei weitere Fähigkeiten, die einer Gottheit gleichen… Lucin zum Beispiel kann Illusionsmagie wirken oder Laisa kann Verstärkungsmagie wirken… Eneas, Ilay und ich haben zum Beispiel die Gabe der Kampfkunstverstärkung… Und bis auf Laisa und Ilay haben wir alle Flügel…“, erklärte Leif.   „Wow… Woher weiß man denn was für Fähigkeiten man hat?“, fragte Ria nach.   „Normalerweise weiß man als Kind ja schon, wenn man göttliches Blut in sich hat deshalb üben die meisten Kinder so lange bis sie merken, was sie können… Es ist halt sehr unterschiedlich da ein Mischling nie die volle Kraft einer Gottheit haben wird und dementsprechend nur einige wenige Fähigkeiten beherrschen kann…“, fuhr Eneas fort.   „Na gut… Dann sollte ich mal üben und sehen, was ich denn für Fähigkeiten habe…“, sagte Ria.   „Achtung! Sie kommen!“, rief ihnen Keno vom Ausguck zu. Kapitel 3: Kapitel 03 --------------------- Ria und Seren sahen sich erschrocken um während die anderen sich kampfbereit machten.   „Was? Werden wir angegriffen?“, fragte Seren verstört nach.   „Ja… Macht euch bereit!“, rief ihnen Leif zu.   Ria schnappte sich ihr Schwert und lief den anderen hinterher, raus aufs offene Feld. Lucin kam aus dem Himmel hinunter.   „Wir haben Glück… Es sind nur niedere Dämonen, aber es sind viele! Zum Glück kamen wir heute hierher zurück!“, berichtete sie.   „Unterschätzt sie nicht! Niedere Dämonen in einer hohen Anzahl können genauso gefährlich sein!“, ermahnte Eneas sein Team. „Lucin! Wie viele schätzt du sind es?“   „So rund fünfhundert Dämonen…“, antwortete sie.   „Gut… Ilay, ich übergebe dir das Kommando! Ich hole Verstärkung! Nicht unweit von hier sollten ein paar weitere Gruppen stationiert sein“, erklärte Eneas.   „Ist gut, verlass dich auf uns!“, bejahte Ilay den Befehl.   Und schon war Eneas weg.   „Wow, Eneas ist so schnell mit seinen Flügeln…“, staunte Ria.   „Konzentrier dich!“, schimpfte Ilay mit ihr.   „Entschuldige“, gab sie von sich.   Und schon fielen die Dämonen über sie her. In großer Scharr stürmten sie die Aufstellung.   Ria verteidigte sich gegen 2 Dämonen, die sie angriffen und blickte zu ihren Kameraden hinüber die tapfer gegen den Rest kämpften.   Lucin ließ aus der Luft eine große Illusion über den Platz wandern in der die Dämonen sich regungslos umblickten.   „Das ist unsere Chance! Mäht so viele nieder, wie ihr könnt!“, befahl Ilay.   Alle stürmten durch die Illusion und erschlugen jede Menge Dämonen.   „Wartet! Werden wir von der Illusion nicht auch geblendet?“, fragte Ria zögernd nach.   „Mach dir keinen Kopf, Lucin hat ihre Kräfte perfekt unter Kontrolle“, beruhigte sie Leif, der aus dem Himmel herab, neben ihr landete. „Ihre Illusion trifft nur diejenigen welche sie als Feinde erachtet und dass sind nun mal die Dämonen.“   So stürmte Ria auch darauf los und erschlug so viele Dämonen wie sie nur konnte.   Alle kämpften hart und man merkte Seren und Ria die Anstrengung, die sie der Kampf kostete, deutlich an.   Leif griff immer wieder aus der Luft aus an, indem er mit jedem Sturzflug etliche Feinde ausschaltete.   Keno wich Seren nicht von der Seite, der noch deutlich Hilfe brauchte.   Auch Laisa half ihnen damit sie nicht von zu vielen Dämonen überrannt werden.   Lucin konzentrierte ihre ganze Kraft darauf die Illusion so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.   Ria blockte einen Angriff mit ihrem Schwert ab.     Sie sah rüber zu Ilay, während sie den Dämon erstach und wegschubste.   Ilay konnte, mit nur wenig Aufwand, mehrere Feinde gleichzeitig, auf einen Streich, ausschalten.   Ria staunte nicht schlecht.     Ria war fest entschlossen und stürmte los.   In diesem Moment sank Lucin zu Boden, ihre Energie war aufgebraucht. Leif kam zu ihr geeilt und holte sie aus der Gefahrenzone heraus.   „Das hast du gut gemacht! Du hast länger durchgehalten als letztes Mal!“, lobte er seine Schwester.   „Aber trotzdem… War es nicht lang genug…“, antwortete sie ganz kraftlos.   Laisa schreckte auf und drehte sich um. Sie sah, wie Ria auf eine Gruppe Feinde zustürmte. Ihr Gesichtsausdruck wurde blass.   „Ria! Halt!“   Ria drehte sich zu ihr um, doch es war zu spät. Auf einmal bekam sie einen Hieb ab und flog einige Meter durch die Luft.   „Ein höherer Dämon? Wieso hatte ich ihn nicht bemerkt?“, fragte sich Ilay.   „Es ist nicht deine Schuld, ich hätte ihn erspähen müssen als ich nachsah…“, entschuldigte sich Lucin als sie sich wieder aufrichtete.   „Leif! Bring Lucin hier weg, in ihrem Zustand wäre sie nur im Weg. Sie zu, dass du dich beeilst, wir brauchen dich hier!“, befahl Ilay.   „Alles klar!“   Schon flog Leif mit Lucin in seinen Armen davon und brachte sie zurück ins Lager.   Zu der Zeit stießen Seren, Keno und Laisa zu Ilay auf.   „Das ist übel…“, merkte Laisa an.   „Hoffen wir das Eneas mit der Verstärkung bald auftaucht, sonst sieht das für uns schlecht aus…“, bestätigte Keno.   „Keno! Analyse!“, forderte Ilay.   „Von seiner Aura nach zu Urteilen und von der Wucht des Schlages… Würde ich sagen er ist mindestens ein Dämon der Klasse S, wenn nicht sogar SS…“   „Was? Was macht so ein starker Dämon inmitten einer so großen niederen Dämonen Scharr?“, fragte Laisa entsetzt.   „Das ist jetzt egal! Wichtig ist, ihn in Schach zu halten bis der Verstärkungstrupp eintrifft!“, befahl Ilay. „Keno und Seren, ihr übernehmt die Niederen, Laisa du unterstützt mich!“   „Jawohl!“, bejahten sie es.   In der Zwischenzeit rappelte sich Ria wieder auf, noch leicht benommen von dem heftigen Schlag, der sie gerade erwischte.   „Autsch… Das ist definitiv kein niederer Dämon… Der ist verdammt stark…“   „Ria! Zieh dich zurück!“, schrie ihr Ilay zu als er zu ihr stieß.   „Aber…“, protestierte sie.   „Nichts da! Er ist zu stark für dich! Übernimm zusammen mit Laisa die Unterstützung, seine Aufmerksamkeit lenke ich auf mich! Oder willst du gleich am ersten Tag sterben?“   „… Nein“   „Also… Zieh dich zurück und unterstützt mich vom Abseits aus!“, befahl er.   Widerwillig ging sie in die zweite Reihe zu Laisa.   „Mach keine Dummheiten! Hörst du?“, schimpfte sie Laisa. „Ilay weiß was er tut!“   „Ist gut…“, knickte Ria ein.   Der Dämon kam auf Ilay zu.   „Also bist du jetzt mein Gegner? Schade… Ich hätte lieber noch ein wenig mit dem Weib da gespielt…“   „Du willst doch sicher lieber jemanden der es mit dir aufnehmen kann, oder? Wäre sonst langweilig…“, gab Ilay zurück, während er seine Kampfpose einnahm, seine Sense hochhielt und mit der freien Hand andeutete er solle näherkommen.   „Hmm… Stimmt auch wieder… Na gut…“, er stürmte auf Ilay los. „Dann stirbst du eben als Erster!“   Ilay blockte den Frontalangriff gekonnt ab und stieß den Gegner zurück.   „Uhh… Du bist besser als erwartet… Mal sehen, wie es hiermit aussieht!“   Der Dämon stürzte sich auf Ilay. Ilay war bereit ihn abzublocken, doch auf einmal verschwand der Dämon vor ihm und tauchte urplötzlich hinter ihm auf. Ilay reagierte blitzschnell und konnte auch diesen Angriff gekonnt kontern.   Der Dämon ließ sich erneut nach hinten katapultieren nur um mit seinen Händen seine eigene Brust aufzureißen und so mit seinem eigenen Blut sich Klauen und mehrere Speere zu formen die er auf Ilay abschoss.   Ilay blockte den Angriff mit seiner Sense. Als er aufsah sprang der Dämon bereits auf ihn zu und holte mit seinen Klauen aus.   Laisa reagierte instinktiv und wirkte Verstärkungsmagie, um Ilays Agilität zu erhöhen, so war er in der Lage sich noch rechtzeitig zu ducken und dem Angriff auszuweichen.   Der Dämon war sehr erbost und schleuderte einige Speere in ihre Richtung.   „Misch dich nicht ein Frauenzimmer!“, gab er schnippisch von sich.   Ria sprang vor Laisa und blockte die Speere mit ihrem Schwert ab.   Ilay nutzte die Gelegenheit für einen Gegenangriff und holte mit seiner Sense aus.   Der Dämon versuchte noch davon zu springen, aber Ilay verpasste ihm einen großen und tiefen Schnitt mitten über seine Brust.   „Tsk!“, gab er von sich.   „Na, damit hast du nicht gerechnet, oder?“, verspottete Ilay den Dämon.   Leif kam wieder angeflogen.   „Alle niederen Dämonen sind besiegt Ilay…“, gab er zu verstehen.   „Sehr gut… Dann bleibt nur noch der hier…“   Leif und Ilay bauten sich beide in Kampfpose vor dem Dämon auf.   Auch Seren und Keno stießen wieder zur Gruppe, sichtlich erschöpft.   „Selbst wenn ihr es geschafft habt all meine Untertanen zu besiegen werdet ihr keine Chance gegen mich haben…“, brüstete sich der Dämon.   „Ihr habt alle fünfhundert Dämonen besiegt?“, fragte Ria verblüfft nach.   Der Dämon verlor keine Zeit und stürmte los. Er stürzte sich zuerst auf Leif, der den Angriff nicht erfolgreich blocken konnte und wurde dabei einige Meter zurückgeworfen. Als Leif sich aufrichten wollte, sackte er ein.     „Laisa, Ria… Bringt die anderen hier weg! Ihr seid hier nur im Weg!“, befahl Ilay.   „Aber das schaffst du doch niemals alleine…“, entgegnete Ria.   Ria war gerade damit beschäftigt Leif zu stützen, während Laisa bei Keno und Seren stand.   „Du kannst unserem Ilay ruhig mehr zutrauen…“, warf Leif ein.   „Ihr geht nirgends hin! Ich schalte euch aus, hier und jetzt!“   Kaum ausgesprochen, sprang der Dämon in Richtung von Ria, er visierte sie direkt an. Ilay merkte das.   „Ria!“, rief er.   Leif reagierte blitzschnell, schob Ria hinter sich und blockte den Angriff des Dämons. Dabei wurden sie einige Meter weit geschleudert. Leif schützte sie, indem er seine Arme um sie legte, während sie fielen. In dem Moment kam Ilay auf ihn zu und schwang seine Sense. Der Dämon konnte sich noch rechtzeitig nach hinten biegen und ausweichen.   Der Dämon grinste schelmisch, als ob er es darauf anlegte Ilay aus der Reserve zu locken und schlug mit seinen Klauen zu. Er erwischte Ilay einmal quer über den Brustkorb. Ilay sprang ein Stück zurück und ging in die Knie.   Der Dämon witterte seine Chance und setzte zum nächsten Schlag an. In diesem Moment sprang Ria direkt vor Ilay und konterte den Klauenangriff. Sie blieb standhaft und der Dämon war sichtlich angepisst. Er griff sie weiter an und sie blockte weiter jeden Angriff.   Die Angriffe wurden stärker, härter, schneller und wilder.   „Was machst du da?! Bist du bescheuert?!“, schimpfte Ilay mit ihr.   „Ich wollte… Dir helfen… Ich will nicht… Dass du stirbst!“, gab sie von sich während sie weiter die Angriffe blockte, es fiel ihr sichtlich immer schwerer.   „Du Dummlack! So schnell sterbe ich doch nicht! Pass lieber auf dich auf!“, schrie er sie an, während er auch einen Angriff des Dämons parierte.   „Ihr solltet weniger streiten und eure Aufmerksamkeit mehr auf mich lenken…“, fing der Dämon an, der einen riesigen Speer aus seinem Blut formte und angriff. „… Ansonsten wars das mit euch!“   Er katapultierte Ilay aus der Bahn und wandte sich im nächsten Augenblick Ria zu. Er holte aus und schleuderte ihr das Schwert aus der Hand, danach stieß er zu. Ria konnte sich nicht mehr retten und war dem Angriff schutzlos ausgeliefert.   Ria war starr vor Angst und rührte sich nicht mehr. Auf einmal lehnte Ilay schützend über ihr und fing den Speer mit seinem Rücken ab.   „Ilay!“, rief sie fassungslos.   Damit sank Ilay in ihre Arme. Kapitel 4: Kapitel 04 --------------------- Der Dämon stieß den Speer weiter durch Ilay durch, bis er zur anderen Seite hinausragte.   „Zwei auf einen Streich… Das wars für euch!“, drohte der Dämon.   Der Dämon wandte immer mehr Kraft an und schob den Speer weiter und weiter, bis er auch schließlich Ria traf. Langsam versuchte der Dämon den Speer durch sie zu drücken, doch Ilay hielt den Speer vorne fest.   „Wehrt euch nicht! Ergebt euch eurem Schicksal!“   In diesem Moment fiel Eneas wie ein Blitz vom Himmel und stieß den Dämon von den Beiden weg.   „Ihr habt gut durchgehalten… Von hier an übernehmen wir…“, sprach er ganz sacht.   „E…Neas…“, gab Ria ganz erschöpft von sich, während sie Ilay im Arm hielt, der gegen sie lehnte.   „Und los!“, befahl Eneas und stürmte auf den Dämon los gefolgt von den Verstärkungseinheiten.   „Wow! Die sind auf einem ganz anderen Level…“, staunte Ria als sie sich auf den Dämon stützten.   Dann verließ Ilay die Kraft und sackte in ihren Armen zusammen.   „Ilay! Hey! Bleib bei mir!“, versuchte sie ihn wach zu halten.     Kurz darauf verlor er das Bewusstsein. Ria hielt ihn fest und blickte rüber zu den anderen. Alle waren sehr erschöpft und hingen in den Seilen.   Eneas und die Verstärkung nahmen es währenddessen mit dem Dämon auf und konnten ihn gut in Schach halten. Sie kämpften erbittert und hatten den Dämon umstellt, der schon sichtlich erschöpft war.   „Gib auf Dämon! Es gibt kein Entkommen!“, stellte Eneas fest und richtete seine Waffe auf ihn.   „Tsk!“, gab der Dämon von sich. „Es ist noch nicht vorbei! Beim nächsten Mal habt ihr keine Chance!“   Daraufhin verschwand der Dämon einfach. Eneas seufzte und widmete sich dann seinem Team zu.   „Ist bei euch alles in Ordnung?“, fragte er nach.   „Ja… Alle leben noch…“, stellte Keno fest. „… Nur Ilay hat es schwer erwischt als er Ria beschützte…“   „Verstehe…“, gab Eneas von sich. „Wir ziehen uns zurück…“   Eneas ging auf Ria zu und half ihr Ilay zu tragen. Leif schleppte sich im Alleingang zur Basis. Laisa ging auf Seren zu und half ihm auf, indem sie ihm ihre Hand reichte.   „Hey du!“, fing sie wütend an. Seren blickte sie ganz verdutzt an. „Dafür, dass du so unbeholfen und neu bist, hast du das heute gut gemacht…“, lobte sie ihn mit einem verlegenen Blick.   „W-Was?! W-War das e-ein… Kompliment?!“ Seren konnte es nicht fassen.   Laisa lief rot an und trat ihn dann.   „Krieg das nicht in den falschen Hals! Ich bin nur froh, dass niemand von uns drauf gegangen ist!“, gab sie energisch von sich und zog von dannen während Seren sich die Wange rieb und ihr hinterher blickte.   An der Basis angekommen ließen sich alle erst einmal abchecken, Ilay wurde in ein Bett gelegt denn er hatte das Bewusstsein immer noch nicht wieder zurückerlangt.   Ein paar Tage vergingen und Ria saß draußen auf einer Bank und blätterte in einem Buch herum als sich Leif zu ihr gesellte.   „Hey“, grüßte er sie als er es sich neben ihr bequem machte.   „Ah Leif, hallo“, grüßte sie zurück.   „Wie geht es dir?“, wollte er wissen.   „Alles gut, wirklich… Und danke… Du hast mich beschützt und mir geholfen…“   „Gerne doch…“, tätschelte er ihr den Kopf. „… Dafür sind Kameraden doch da, wir helfen und beschützen uns gegenseitig“, lächelte er sie an. „Und außerdem, was wäre ich für ein Mann, wenn ich nicht einmal in der Lage wäre eine Freundin zu beschützen?“   Ria kicherte. „Das schätze ich sehr an dir.“   „Ich weiß, dass dich Eneas schon genug getadelt hat, aber auch ich möchte dich noch einmal darauf hinweisen, dass wir ein Team sind und so auch agieren. Du magst zwar stark sein, aber dir fehlt es an Kampferfahrung also lass dir ruhig etwas von uns sagen und befolge deine Befehle. Nimm dich etwas zurück und stürme nicht alleine los. Zum Glück ist Ilay sehr robust und durchhaltend, ein anderer wäre seinen Verletzungen sicher erlegen. Du solltest dich bei ihm bedanken, dass er dein Leben gerettet hat.“   „Es tut mir leid… Es ist noch sehr ungewohnt für mich in einem Team zu arbeiten. Ist Ilay den mittlerweile schon wieder aufgewacht?“   „Noch nicht… Sieh doch später mal nach ihm, es sollte nicht mehr lang dauern… Bei einer ähnlichen Verletzung wachte er um diesen Zeitpunkt herum auf…“   Leif stand auf.   „Also dann… Wir sehen uns später zum Abendessen…“, zwinkerte er ihr zu.   „Leif…“   „Hmm?“ Er drehte sich noch einmal zu ihr um.   „… Ich danke dir… Für alles…“   „Kein Grund sich zu bedanken…“   Er lief weiter, während er zum Abschied winkte.     Mit diesen Gedanken legte sie ihr Buch zur Seite, schnappte sich ein Messer und einen Apfel und ging zu Ilays Zimmertür. Behutsam klopfte sie.   „Ilay? Bist du wach?“   Keine Antwort. Vorsichtig öffnete sie die Tür und betrat den Raum.     Sie legte das Messer mit dem Apfel auf den Schreibtisch und schloss die Fenster, da der Raum schon sehr kühl gewesen war. Danach zog sie die Vorhänge zu und saß sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand.   Ria blickte zu Ilay hinüber.     Sie rutschte näher heran, um ihn näher betrachten zu können. In diesem Augenblick öffnete er seine Augen.   Ria rutschte augenblicklich etwas zurück, so erschreckt hatte er sie. Ilay richtete sich etwas auf und fasste sich an die Brust, an der der Speer steckte. Dann blickte er auf und entdeckte Ria.   „Ria? Was machst du hier?“, fragte er nach.   „Ilay! Du bist wieder wach? Ich… Ich wollte nur nach dir sehen… Du hast 4 Tage lang geschlafen…“, unsicher spielte sie mit ihren Fingern.   „Vier Tage…? Verdammt…“   „Ja… Ich… Ich wollte mich bei dir bedanken da du mir mein Leben gerettet hast… Ohne dich wäre ich vielleicht nicht mehr am Leben…“   Ilay blickte sie einfach nur an.   „Und… Ich wollte mich auch entschuldigen… Wenn ich deine Befehle besser befolgt hätte, wäre das alles vielleicht gar nicht passiert…“   „Ria…“   Verdutzt blickte sie ihn an.   „Was passiert ist, ist passiert… Niemand kann sagen ob deine Entscheidungen nun richtig oder falsch waren… Du kannst nur versuchen die Dinge so zu handhaben, so dass du sie am wenigsten bereust… Außerdem bewundere ich deinen Mut… Es war dein erster richtiger Kampfeinsatz und du warst uns eine große Hilfe…“   „Eine Hilfe?“   „Ja… Du hast nicht nur etliche niedere Dämonen ausgeschaltet, sondern hast vermutlich auch mir das Leben gerettet… Wärst du in dem Moment nicht dazwischen gesprungen als der Dämon mich angriff nachdem er mich erwischt hatte, hätte es fatal für mich enden können…“   Ria wirkte erleichtert. Sie freute sich so von Nutzen gewesen zu sein.   „Ich danke dir… Das bedeutet mir viel…“   Als sie Ilay anlächelte fiel ihr seine Haut auf.   „Ilay… Du wirkst total ausgetrocknet… Warte ich habe einen Apfel dabei, den kann ich dir aufschneiden… Du musst auch sicher großen Hunger haben…“   Ria ging zum Schreibtisch rüber und fing an den Apfel zu schneiden.   „Das passt schon, alles gut… Mach dir keine Umstände…“, gab er von sich.   Sie lächelte zu ihm rüber, während sie den Apfel schnitt.   „Das sind keine Umstände, wirklich… Ich mach das gerne… Autsch!“   Ilay erstarrte. Ria hielt sich ihre Hand, das Blut tropfte hinunter.   „Verdammt! Der Schnitt ist ganz schön tief… Hast du hier irgendwo ein Pflaster Ilay?“, suchend blickte sie sich um.   Auf einmal stand Ilay hinter ihr, sie erschreckte sich.   „Kyaa! Ilay! Erschreck mich doch nicht so… Ilay?“   Ilay wirkte abwesend, sein Blick hing an ihrer blutenden Hand. Er ergriff sie.   „Ilay… Deine Augen… Was?“   Ilay konnte sich nicht zügeln, er zog ihre Hand zu sich hin und fing an das Blut abzulecken. Ria wich einen Schritt zurück und donnerte gegen den Schreibtisch.   „Ilay! Was machst du da?“     Mit einem Satz warf er sie aufs Bett und riss ihr die Bluse auf. Mit seinen Händen fixierte er ihre Hände.   „Hey!“   Ilay war wie von Sinnen. Seine Augen funkelten. Auf einmal blitzten spitze Zähne aus seinem Mund. Ria war schockiert und wusste nicht was vor sich ging, sie war total überwältigt.   Ilay sank mit seinem Kopf hinunter zu ihrem Brustbereich und fuhr mit seiner Zunge über ihr Dekolletee zu ihrem rechten Halsbereich. Ria lief total rot an.     Ilay griff mit seiner linken Hand an die andere Seite des Halses als er ihr seine Zähne hineinrammte. Er presste seinen Körper gegen ihren als er ihr genüsslich ihr Blut aussaugte.   Ria war total verwirrt und Ilay wirkte sehr erregt. Mit jedem weiteren Zug wurde er zügelloser und gieriger.   Während er weiter saugte, glitt seine linke Hand ihren Hals hinunter, an der Brust vorbei über ihre Hüfte bis an ihren Oberschenkel, wo dann seine Hand unter ihren Rock glitt und sie fest anpackte.   „Ilay! Stopp!“, rief sie.   Plötzlich stoppte er, als ob er wieder zu sich kam. In diesem Augenblick stieß sie ihn von sich und verließ fluchtartig das Zimmer.   Ilay saß am Boden und wischte sich mit seiner Hand über den Mund.     Ria rannte, wie von einer Tarantel gestochen, während sie mit ihrer Hand die Wunde am Hals hielt. Als sie um die Ecke bog rannte sie direkt in Seren hinein.   „Ria… Entschuldige, ich habe dich nicht gesehen… Ria? Du blutest! Ist alles okay bei dir?“   Das Blut rinnte ihr durch die Finger und ihre weiße Bluse war rot eingefärbt, es war unmöglich diese Wunde zu übersehen. Seren sah sichtlich besorgt aus.   „A-Alles gut… I-Ich bin doof an Dornen hängen geblieben und war auf den Weg es zu verarzten…“, log sie.   „Warte, ich begleite dich…“, schlug Seren vor.   „N-Nicht nötig, das schaffe ich auch allein…“   Und schon verschwand sie hinter der nächsten Ecke.   „… Das sieht ihr gar nicht ähnlich…“, machte sich Seren Sorgen.   Ria erreichte ihr Zimmer und stürmte hinein, um sich gleich hinter die geschlossene Tür zu setzen.   Kapitel 5: Kapitel 05 --------------------- Ein paar Tage vergingen und alle hatten sich wieder erholt von dem Kampf.   Ilay lehnte draußen an einer Wand und war in Gedanken versunken. Dann bog Ria um die Ecke und stand vor ihm. Erschrocken sah sie ihn an.   „Ria…“   Er wandte sich ihr zu, aber sie ergriff sofort die Flucht. Ilay stand einfach nur da für einen Moment und lehnte sich dann wieder gegen die Wand.     Währenddessen lief Ria planlos umher.     Dann bemerkte Ria Eneas, welcher sich mit einer Frau unterhielt.   „Guten Morgen Ria“, begrüßte sie Eneas.   „Ah guten Tag!“, grüßte sie die Frau. „Schön, dass es euch allen wieder gut geht“, lächelte sie Ria an.   Ria staunte.   „S-Sie sind die Frau vom Schlachtfeld, nicht wahr?“   „Richtig!“, bestätigte sie. „Ich bin Major Elizabeth Korhonen! Du kannst mich aber einfach nur Liz nennen. Freut mich dich kennen zu lernen!“   „Ebenso! Ich bin Iturria Kazlauskas“, stellte sich Ria vor.   „Was dagegen, wenn ich dich auch Ria nenne? Ich bin kein Fan von übertriebener Förmlichkeit“, lächelte Liz.   "N-Nein, überhaupt nicht! Sehr gerne!“, gab Ria sichtlich nervös von sich. „Sie waren großartig, ihr Kampfstil ist phänomenal!“   „Vielen Dank für die Blumen! Ich bin auch sehr beeindruckt von euch! Ihr habt zu siebt so lange durchgehalten und so vielen Dämonen Einhalt gebieten können!“   Ria freute sich über das Lob.   „Nun denn…“, wandte sich Liz wieder Eneas zu. „Da hier wieder alles in bester Ordnung ist, werde ich zu meiner Einheit zurückkehren. Wir sehen uns.“   „Machs gut Liz“, verabschiedete sich Eneas von ihr.   Damit verschwand sie und lies Ria und Eneas allein zurück.   „Ria…“, fing Eneas an.   „J-Ja…?“, antwortete Ria nervös als sie ihren Blick ihm zuwandte.   „Was ist zwischen dir und Ilay vorgefallen? Ihr beide verhaltet euch merkwürdig…“, wollte er wissen.     „N-Nichts…“, flunkerte sie.   Eneas seufzte.   „Im Prinzip ist es mir auch total egal aber seht zu, dass ihr das wieder auf die Reihe kriegt. Wir sind ein Team und ich will keine komische Stimmung in meiner Einheit haben. Wenn es wieder zu einem Kampf kommen sollte, müsst ihr zu 100 Prozent funktionieren. Ich will nicht, dass jemand stirbt, weil ihr ein Problem miteinander habt…“   „Natürlich!“, versicherte Ria. „Persönliche Angelegenheiten werden meine Fähigkeiten nicht beeinträchtigen!“   „Sehr gut. Die Meisten haben sich ja bereits erholt, aber ich denke Ilay wird noch ein paar Tage brauchen bis seine Wunden komplett geheilt sind weshalb ich beschlossen habe einen Sonderurlaub einzulegen.“   Ria sah ihn verdutzt an.   „Ja das mag seltsam erscheinen nachdem nur so wenig Zeit vergangen ist nach eurem Beitritt aber ohne Ilay können wir sowieso nicht weiter machen, er ist der Stärkste in dieser Einheit nach mir…“   Er machte eine kurze Pause.   „Das bedeutet aber nicht, dass ihr nicht jeden Tag trainieren sollt…“, funkelte er sie an. „Das Training ist das A und O! Sobald Ilays Wunden verheilt sind, startet die nächste Mission!“   „Verstanden! Das ist kein Problem“   Damit verabschiedete sich Eneas von ihr und ging ins Gebäude. Ria blieb noch einen Moment draußen und genoss den warmen Sonnenschein auf ihrer Haut.     Ria ging los zu dem Standort, wo sie Ilay zuletzt sah. Als sie vor ihm stand sah sie ihn entschlossen an. Er blickte sie ganz unverwandt an.   „Ilay… Wir müssen reden… Aber nicht hier…“   „Klar… Lass uns einen Schritt gehen…“   Seren erblickte sie und wollte ihr schon zurufen, bis er Ilay entdeckte. Er sah zu wie sie zusammen weg gingen.   „Was macht Ria da? Und warum ist Ilay bei ihr?“, wunderte er sich.   Als die Zwei ein Stück gegangen waren, blieb Ria vor Ilay stehen, sodass er auch anhalten musste. Dann wandte sie sich ihm zu.   „Ilay… Wer… Nein… Was bist du?“   „Das weißt du doch mittlerweile…“   „Aber ich möchte es von dir hören… Ich möchte alles hören…“   Ilay hob seinen Kopf, schloss die Augen und atmete einmal tief durch, bevor er sich ihr wieder zuwandte.   „Ich bin ein Dämon…“   „Muss ich dir alles aus der Nase ziehen?“, wurde sie patzig.   „Gedulde dich mal… Das ist das erste Mal, das ich jemandem davon erzähle…!“, gab er bissig zurück.   „Also…“, fuhr er fort. „Ich wollte mich entschuldigen… Der Geruch deines Blutes ließ mich meine Fassung verlieren und als ich davon kostete, konnte ich es nicht mehr unterdrücken… Dein Blut… Schmeckt irgendwie besonders… Es war wie ein Rausch…“   Er lehnte sich gegen das Stück Zaun hinter ihm und blickte hinunter in seine Hand.   „Das war das erste Mal, dass ich meine Triebe nicht unterdrücken konnte… Du musst wissen, dass es den Dämonen meist schwer fällt ihre Triebe zu kontrollieren da Menschenblut eine euphorische Wirkung auf uns hat… Mir hingegen ist das noch nie passiert, bis jetzt…“   Er sah sie direkt an.   „Und ich glaube du besitzt einen hohen Anteil an Göttlichkeit in dir… Umso göttlicher das Blut ist, umso stärker ist dessen Wirkung auf uns… Das würde erklären warum du in der Lage warst die Angriffe dieses Dämons zu blocken und sein Angriff so wenig Schaden auf dich ausübte…“   Sie fühlte sich leicht verlegen.   „Aber du siehst gar nicht aus wie ein Dämon… Wobei der höhere Dämon auch nicht wirklich dämonisch aussah aber mehr als du…“, wunderte sie sich.   Ein kurzes Lächeln entwich ihm.   „Hmm… Wir sind in der Lage unsere dämonische Seite zu verstecken… Also sehen nicht viele Dämonen auch wirklich aus wie Dämonen, man kann keinen Unterschied zwischen uns und normalen Menschen feststellen, wenn wir diese Seite versteckt halten…“   „Was könnt ihr denn noch so?“, wurde sie neugierig.   „Im Prinzip gleichen unseren Fähigkeiten sehr denen der Gottheiten… Göttlichkeit konzentriert sich nur mehr auf Gemeinschaft und dem Wohl des anderen wo hingegen die Kraft der Dämonen sehr selbstbezogen und manipulativ sein kann… Wir können zum Beispiel anderen unseren Willen aufzwingen, wobei das davon abhängt wie stark der Dämon und das Gegenüber ist und bei reinen Gottheiten klappt das nicht… Wir können auch in Träume eindringen und diese manipulieren, doch darin sehe ich keinen Nutzen… Und wir können das Gedächtnis manipulieren, wobei da auch Gottheiten wieder die Ausnahme sind…“   „Ah… Achso…“   „Wie gesagt, ansonsten haben wir auch viel gemeinsam… Wir sind überdurchschnittlich robust, können besser hören, sehen, riechen und fühlen und sind immun gegen Krankheiten… Es können fieberähnliche Zustände bei uns Dämonen auftreten, wenn wir zu lange kein Blut getrunken haben und austrocknen… Bei Gottheiten habe ich gelesen, dass diese Licht benötigen und sie auch fieberähnlich Erkranken, wenn sie sich dem Sonnenlicht zu lange entziehen… Sie werden träge und können sich immer schlechter bewegen bis hin zur Versteinerung…“   Er machte eine kurze Pause.   „Und zu guter Letzt sind beide Fraktionen an sich unsterblich und können nur sterben, wenn man ihr Herz zerstört… Weshalb ich dir auch danken sollte…“   „Mir danken?“, fragte sie verblüfft nach.   „Ja… Der Dämon hatte mein Herz nicht verfehlt… Er hatte es leicht getroffen, es waren nur wenige Millimeter, die mein Ende hätten sein können… Dein Blut hat dafür gesorgt, dass ich mich effizienter und schneller selbst Heilen konnte weswegen ich wieder komplett geheilt bin…“   „Habt ihr Dämonen denn dann auch Flügel wie die Gottheiten?“   „Nur die Urdämonen besitzen diese Macht der Flügel… Normalen Dämonen ist das nicht möglich…“   „Verstehe… Aber wie bist du hierhergekommen? Mir wäre nicht bekannt, dass auch Dämonen hier unter uns Weilen würden…“   „… Das weiß ich nicht, solange ich mich erinnern kann, bin ich hier allein in den Gossen aufgewachsen… Es gibt hier sogar einige Dämonen, die im Verborgenen leben… Ab und an wird mal einer geschnappt, aber das geschieht still und heimlich damit die Öffentlichkeit davon nichts mitbekommt…“   „Achso… Es war sicher hart für dich so ganz auf dich allein gestellt hier zu überleben, ohne aufzufliegen... Es sind anscheinend nicht alle Dämonen schlecht…“, lächelte sie ihn an.   „Aber wie kannst du dann gegen deine eigene Art kämpfen?“, fragte sie weiter.   „Ich tue nur was getan werden muss… Hier sind meine Kameraden und Freunde und diese möchte ich auch beschützen…“   „Verstehe… Ich habe noch eine Frage…“   „Schieß los…“   „Wie hast du die ganze Zeit hier überlebt, wenn ihr Dämonen doch Blut benötigt?“   „Wir Dämonen können uns auch von Tierblut nähren, dieses ist jedoch nicht all zu effektiv und dementsprechend benötigen wir viel davon, als wenn wir von Menschen, Mischwesen oder Gottheiten trinken würden… Außerdem schmeckt es auch überhaupt nicht… Meist habe ich mir einfach einen Menschen hörig gemacht, etwas getrunken und dessen Gedächtnis gelöscht… Seit ich beim Militär bin habe ich jedoch Zugang zu Blutkonserven, das erleichtert vieles… Ich trinke in der Regel einmal in der Woche eine Konserve und komme damit gut klar, doch der Kampf hat mich vier Tage ausgeknockt, weshalb ich bereits über der Zeit war…“   „Ach okay… Aber ist es nicht gefährlich Blutkonserven zu entwenden? Was passiert, wenn du dabei erwischt wirst?“   „Ja es ist ein Risiko… Aber mir bleibt ja nichts anderes übrig…“   „Doch…“, gab sie von sich. Er sah sie verdutzt an. „Du könntest ab sofort von mir trinken… Ich kenne nun dein Geheimnis und könnte dir so helfen…“, gab sie peinlich berührt und rot bis über beide Ohren von sich.   Er kam auf sie zu, bis er direkt vor ihr stand.   „Danke… Aber das geht nicht… Dein Blut… Es ist wie eine Versuchung… Ich weiß nicht, ob ich widerstehen kann oder meine Triebe im Zaum halten kann… Ich möchte dir nichts antun…“   „Es mag vielleicht seltsam klingen, aber…“, sie nahm seine Hand. „Ich vertraue dir… Du hattest aufgehört als ich Stopp sagte… Und es tat auch überhaupt nicht weh… Ich habe darüber nachgedacht und ich denke es hätte weh tun können, aber obwohl du in diesem Rauschzustand warst, warst du sehr vorsichtig…“   Er war erst überwältigt und lächelte sie dann liebevoll an.   „Warum hast du es niemandem verraten?“, fragte er nach.   „Das du ein Dämon bist? Nun ja… Ich war erst verunsichert… Ich wusste nicht was ich davon halten sollte und außerdem… Weiß ich ja, dass du nicht böse bist… Dich kümmern deine Freunde und Kameraden sehr und im Grunde bist du und warst du immer nett zu uns… Du hast dein Leben gegeben, um mich zu schützen, deshalb vertraue ich dir und werde auch niemandem dein Geheimnis verraten…“   „… Danke“ Kapitel 6: Kapitel 06 --------------------- Es verging etwa eine Woche nach dem Gespräch zwischen Ilay und Ria.     Ilay blickte auf. Sie liefen sich zufällig über den Weg und Ria winkte ihm zu. Er erwiderte dies mit einem leichten Lächeln. Ria merkte, dass er mit seinem Bein leicht nervös zuckte.   „Sag mal Ria…“, fing Seren an. „Du scheinst dich ja ziemlich gut mit Ilay zu verstehen… Ist irgendetwas vorgefallen?“   Ria sprangen sofort diese Szenen nach seinem Erwachen ins Gedächtnis und lief rot an.   „Ria!?“, war Seren total entsetzt, dann kicherte er hinterhältig. „Ehehehe…“   „Es ist nicht so wie du denkst, hörst du!“, verneinte sie seine Gedanken.   „Jaja… Das kannst du wem anders erzählen, dafür kenne ich dich viel zu gut und viel zu lang…“, lief er achselzuckend voraus.   „Ser…! Warte… Das ist ein Missverständnis…“, eilte sie ihm hinterher.   Zur selben Zeit bereiteten Lucin und Laisa gemeinsam mit Keno das Frühstück vor.   „Wann wollte in etwa Eneas zurück sein?“, fragte Lucin.   „Er meinte so gegen sieben Uhr… Also haben wir noch circa eine halbe Stunde…“, beantwortete Keno die Frage.   „Trödelt nicht so herum, ihr zwei…“, ermahnte sie Laisa die den Tisch eindeckte.   „Hey!“, wurde Lucin sauer. „Du bist doch die die hinterherhängt… Das Essen ist jeden Augenblick fertig!“   Die zwei gifteten sich an. Keno lachte leicht verunsichert.   „Seid ihr zwei nun Freunde oder Feinde?“   Beide sahen ihn bitterböse an und wandten ihren Blick auf die jeweils andere.   „… Freunde…“, kam einstimmig von ihnen.   „Achja? ...“, war sich Keno unsicher.   So langsam trudelten einer nach dem anderen ein und nahm Platz an dem großen Tisch und kurz darauf stand auch schon Eneas in der Tür.   „Guten Morgen!“, grüßte er seine Einheit. „Also… Ich gebe euch gleich die News mit… Ich muss mich um einen Auftrag in der Hauptstadt kümmern während ihr euch auswärts um eine Mission kümmert… Anscheinend gibt es ein paar Aufseher der königlichen Armee die etliche Dorfbewohner in einigen Dörfern ausnehmen… Findet heraus ob es einen Drahtzieher gibt, findet ihn und unterbindet das.“   „Kein Problem, so gut wie erledigt“, bestätigte Ilay diese Information.   „Nun gut, frühstückt reichlich, danach macht ihr euch auf den Weg.“   Alle frühstückten ausgiebig und packten dann ihre Sachen für die Reise ein. Ilay tippte immer wieder mit seinem Finger gegen seine Tasse.   Auf einmal wurde es laut im Flur. Alle sahen nach draußen.   Wütend stampfte Lucin, nur bedeckt mit einem Handtuch durch den Flur zu Laisas Zimmer.   „Laisa!“, riss sie die Tür auf. „Wo ist mein Föhn und mein Make-up?! Das hast du dir doch schon wieder unter den Nagel gerissen, gibs zu! Ich bin die Königstochter, ich muss immer tadellos aussehen!“   „Nope… Und jetzt verzieh dich, ich muss fertig werden!“, gab sie schnippisch von sich.   „Arg!!!“ wutentbrannt stürmte sie davon.   „Kriegt euch wieder ein!“, schimpfte Leif. „Und was fällt dir ein, bedeckt nur mit einem Handtuch, hier herumzustolzieren? Hast du keine Würde?“   Leif folgte seiner Schwester während Keno zu Laisa rüber ging.   „Laisa… Gibs her…“, mit offener Handfläche stand er vor ihr. Eingeschnappt rückte sie die besagten Gegenstände raus.   „Warum macht ihr beide euch das so schwer?“, fragte er nach.   „… Sie könnte einfach mal netter sein und einem auch etwas ausleihen… Außerdem hat sie die ganzen Produkte gar nicht nötig so schön wie sie aussieht…“, gab Laisa eingeschnappt von sich.   Keno gab sich eine Facepalm. „… Frauen…“   Er ging mit den Sachen in Richtung von Lucins Zimmer. Dann stand auf einmal Ilay im Flur.   „Beeilt euch, wir wollen los… In zwei Minuten seid ihr vor der Tür!“   Ria legte noch die letzten Sachen in ihren Rucksack und verließ ihr Zimmer.   Sie machten sich alle gemeinsam auf den Weg und liefen eine ganze Weile.   „Wie weit ist es denn noch?“, wollte Seren in Erfahrung bringen.   „Es ist schon noch ein ganzes Stück… Die Dörfer, zu denen wir müssen liegen hinter den Zwillingsbergen…“, erklärte Ilay.   „So weit? Oh man… Das schaffen wir heute nicht mehr, wir werden eine Nacht hier draußen verbringen müssen…“, stellte Lucin fest.   „Das ist richtig… Wir haben den ersten Stopp bald erreicht, dort errichten wir unser Nachtlager und dann werden wir sehen, wie wir die Nachtwache regeln…“, erklärte Ilay weiter.   „Lasst den Frauen ihren Schönheitsschlaf… Ich hätte gesagt, dass wir Männer das übernehmen können“, schlug Leif vor.   „Ach, das ist aber lieb von dir Bruderherz“, bedankte sich Lucin.   „Mich würde das auch nicht weiter stören…“, bejahte Keno das Ganze.   „Ich habe da auch nichts…“ In diesem Augenblick stolperte Seren über eine herausragende Wurzel eines Baumes. „… Dagegen…“   „Dir ist wirklich nicht mehr zu helfen, oder Tollpatsch?“, meckerte Laisa aber hielt ihm helfend eine Hand entgegen.   „… Danke…“ Seren ergriff ihre Hand und sah sie neugierig an, während er etwas rot im Gesicht wurde.   Laisa bemerkte das und wandte ihren Blick ab, um ihre Errötung zu verstecken.   „Wir sind da…“, merkte Ilay an.   „Oh da hast du dir einen guten Ort ausgesucht, versteckt aber leicht überblickbar…“, stellte Keno erleichtert fest.   „Lucin… Würdest du bitte die Lage überblicken?“, fragte Ilay nach.   „Nichts leichter als das…“, zwinkerte sie ihm zu und schon hob sie ab.   „Wow… Das mit den Flügeln ist wirklich klasse, daran werde ich mich wohl nie gewöhnen…“, stellte Seren erstaunt fest, während Laisa angefressen in unmittelbarer Nähe stand.   „Ja… Flügel zu haben wäre schon echt toll…“, bestätigte Ria Serens Aussage, während Ilay sie ansah. Leif fiel das sofort auf und wirkte nachdenklich.   „Es ist alles in Ordnung… Ich habe alle Richtungen mehrere Male gecheckt um sicher zu sein, es befinden sich keine Feinde oder wilde Tiere in der Nähe…“, überbrachte Lucin ihre Nachrichten.   „Sehr gut… Dann dürfte das eine ruhige Nacht werden…“, war Seren sehr erleichtert.   „Wir stellen trotzdem eine Nachtwache auf… Man kann nie wissen…“, gab Ilay zu verstehen, während er ein Seil eines Zeltes fest machte, dabei zitterten seine Hände leicht.   „N-Natürlich! Das wollte ich auch gar nicht in Frage stellen!“, gab Seren panisch von sich.   „Beruhige dich… So hat das Ilay auch gar nicht gemeint, er ist nur sehr Gewissenhaft“, erklärte ihm Leif als er ihm auf den Rücken klopfte und lachte.   Ria versuchte währenddessen das Zelt für die Frauen aufzubauen.   „Brauchst du Hilfe?“, fragte Ilay der gerade hinter ihr auftauchte.   „Nein, danke… Ich schaffe das schon…“, gab sie von sich, während sie sich hoch konzentrierte.   „… Ja… Das sieht man… Du bist ein Vollprofi…“, gab er ungläubig von sich als das Zelt wieder in sich zusammenfiel und Ria dasaß wie ein Stein.   „Hey! Das ist nicht lustig!“, jammerte sie während sie versuchte ihn mit ihren Fäusten zu erwischen, doch Ilay weichte auf einen Baum aus und streckte ihr die Zunge entgegen.   „Hahaha! Ihr zwei seid ja lustig!“, lachte Lucin los als sie die beiden dabei beobachtete und packte dann mit an, um Ria zu helfen.   Währenddessen ging Keno auf Seren zu.   „Komm mit, wir gehen Brennholz sammeln…“   „Natürlich!“, Seren folgte Keno in den Wald.   Sie fingen an zu sammeln, doch dann rutschte Seren auf einer Schicht Laubblätter aus und ließ all das Holz wieder fallen, es knallte gegen seinen Kopf und dann zu Boden.   „Entschuldige, ich bin so ein Tollpatsch…“, entschuldigte er sich bei Keno.   „Das macht doch nichts, alles gut… Wichtig ist, dass du wieder aufstehst und weiter gehst…“, helfend reichte er ihm die Hand.   „Du bist so nett zu mir, danke!“, bedankte sich Seren mit kullernden Tränen.   „Weißt du, ich war früher genauso unbeholfen wie du… Lauter Kameraden und Freunde die Fähigkeiten haben, die man selbst niemals haben wird, das kann einen ganz schön verunsichern…“, lächelte er Seren an. „Aber ich habe mir meinen Platz hier hart erarbeitet und bin ein wichtiges Mitglied geworden… Und genauso wirst du hier einen Platz für dich finden…“   „… Das wäre schön…“, freute sich Seren.   Seren stand auf und sammelte seine Äste wieder auf.   „Du Keno…“, fing Seren an.   „Hmm?“   „Du und Lucin… Seid ihr ein Paar? Ihr wirkt so vertraut miteinander, als ob ihr euch schon ewig kennt…“, wurde Seren neugierig.   „Nein sind wir nicht…“, Keno machte eine kurze Pause. „… Auch wenn ich mir vermutlich nichts mehr wünschen würde… Ja wir kennen uns seitdem wir klein sind, aber als Heiratspartner käme ich wohl nicht in Frage, auch wenn ich aus einer Adelsfamilie komme… Immerhin ist meine Familie keine hoch angesehene oder vermögende Adelsfamilie… Sie ist die Prinzessin und wird dementsprechend jemanden mit mehr Ansehen und Vermögen heiraten… Ich bin einfach nur froh in derselben Einheit wie sie zu dienen, um sie beschützen zu können…“   „Du solltest ihr sagen, was du für sie empfindest… Vielleicht fühlt sie ja tief drinnen dasselbe für dich dann wäre eine Beziehung zwischen euch doch in greifbarer Nähe… Denn zu dir ist sie immer außerordentlich nett…“, überlegte Seren.   „Ja… Vielleicht…“, antwortete Keno zögerlich.     „Ich wünsche dir viel Glück dabei!“, lächelte Seren ihn an. Keno erwiderte dieses Lächeln nur zu gern.   Einige Zeit später war es bereits dunkel und alle hatten es sich in ihren Zelten bequem gemacht.   Ria blickte ihre Kameradinnen an und versicherte sich, dass sie tief und fest schliefen.     Ria krabbelte sehr vorsichtig an ihren Freundinnen vorbei und schloss das Zelt wieder Mucks Mäuschen still zu. Sie stand auf und sah sich um. Weiter hinten erblickte sie einen Schatten und ging darauf zu. Ilay sah sie an.   „Was machst du hier?“, wollte er wissen.   „Ich wollte sehen, wie es dir geht… Du bist den ganzen Tag schon so nervös… Kann es sein, dass du… Durstig bist? ...“, fragte sie vorsichtig nach.   „Das hast du gemerkt?“, er wandte den Blick von ihr ab und sah hinauf in den Himmel. „Du hast Recht… Ich hatte keine Zeit mehr mir neue Konserven zu besorgen, der Auftrag hier kam ziemlich plötzlich…“   Ria fing an ihre Bluse am Kragen zu öffnen. Ilay sah sie mit großen Augen an.   „Was tust du da?“   „Dir helfen… Ich hatte dir doch versprochen dir zu helfen…“, sprach sie ruhig, während sie die Schleife abnahm.   „Du weißt, dass ich das nicht tun kann… Ich könnte wieder die Beherrschung verlieren…“   „Und ich weiß, dass du das kannst und außerdem hast du doch gar keine andere Wahl…“   Sie kam auf ihn zu, bis sie vor ihm stand. Er zögerte, doch dann strich er ihr die Haare nach hinten. Sein Puls pulsierte und ihm wurde unerträglich heiß. Er kam ihr näher. Befühlte mit seinen Fingern ihren Nacken. Seine Augen veränderten sich wieder. Ria empfand dies als sehr faszinierend. Er drückte sie gegen einen Baum und biss genüsslich zu.   „Mhm…“   Er presste sich immer fester an sie, packte sie mit der einen Hand am Haaransatz, die andere drückte fest in ihre Hüfte.     Ria wusste gar nicht wie ihr geschah. Ihr Körper spielte verrückt. Nicht nur dass es ihr gefiel, was Ilay da mit ihr anstellte, es erregte sie selbst. Ein leises Stöhnen entwich ihr. Als Ilay das zu hören bekam, erregte ihn das noch mehr als es eh schon der Fall war. Er presste sich weiter und heftiger an sie. Seine Hände wanderten auf ihrem Körper umher und hielten sie ganz fest.   Es war richtig hitzig zwischen ihnen. Ilay wurde immer zügelloser und ungehemmter. Seine Hand glitt unter ihre Bluse und wanderte auf ihre Brust.   „Ah…“, entfuhr es ihr, ganz leise.   Ilay konnte ihre Erregung mittlerweile riechen. Ruckartig stoppte er und lies von ihrem Nacken ab.   Er sah ihr ins Gesicht, es war total gerötet und ihr Blick bestätigte die Erregung, die sie empfand. Er war selbst sehr errötet.   „Warum hast du aufgehört?“, wollte sie wissen.   „Wenn ich jetzt weiter gemacht hätte, hätte ich dich wohlmöglich komplett verschlungen…“   Er wollte sich abwenden und drehte sein Gesicht weg.   „Nicht…“, hielt sie ihn auf, indem sie sein Gesicht fixierte mit ihren Händen. Fragend sah er sie an.   „Hast du es nicht bemerkt? Wir werden beobachtet…“   „Schockiert schärfte er seine Sinne und merkte es dann auch.   „… Leif…“, sagte er. „Wir haben uns für zweier Wachposten entschieden um beide Seiten abdecken zu können…“   Sie zog sein Gesicht näher, so dass sich ihre Stirne berührten.   „Du bleibst jetzt so, bis du dich wieder beruhigt hast… So sollte er dich auf keinen Fall zu Gesicht bekommen…“   Sie legte ihre Arme um seine Schultern.   „Wenn du jetzt nicht von allein aufgehört hättest, hätte ich es eh beendet… Für mich ist das hier zu intim, als dass ich jemanden hierbei zusehen lassen würde…“   „Pfft! Hahaha!“, lachte er. „Du bist ja ulkig!“   „Was ist daran witzig…?“, sah sie ihn entnervt an.   „Nichts… Schon gut…“   „Sehr gut… Man sieht dir nichts mehr an…“, lächelte sie.   „Danke…“   Ilay wandte sich von ihr ab und drehte sich herum.   „Leif…“ Kapitel 7: Kapitel 07 --------------------- „Was zur Hölle macht ihr hier?“, fragte er erbost nach.   „E-Es ist meine…“, fing Ria an als sie hastig ihre Haare vor ihre Halswunde positionierte. Ilay hielt sie auf.   „Es ist mir egal wer Schuld hat, in eurer Freizeit könnt ihr tun und lassen, was ihr wollt, aber wir sind hier auf einer Mission und noch dazu hast du hier, Ilay, die Schicht des Wachpostens… Was wenn jetzt etwas passiert wäre, weil ihr meint euch hier vergnügen zu müssen?!“   „Du hast Recht, Leif… Das war verantwortungslos von mir… Dafür gibt es keine Entschuldigung…“   Leif seufzte und hielt sich eine Hand vors Gesicht.   „Das ich dich darauf aufmerksam machen muss ist schon die Höhe… Der sonst so pflichtbewusste Ilay… Schick sie ins Bett…“   Damit ließ er die Beiden stehen.   Ilay widmete sich Ria zu.   „Entschuldige, jetzt denkt er sicher wir hätten was miteinander…“   „Schon gut, immer noch besser, als wenn er dein Geheimnis gelüftet hätte, oder?“, lächelte sie leicht verlegen. „… Wobei er ja gar nicht mal so unrecht damit hätte…“, nuschelte sie hinterher.   Ilay ignorierte das.   „Du solltest gehen…“, gab er ihr zu verstehen. Als sie sich auf den Weg machte sagte er noch: „Und danke…“   Sie drehte sich noch einmal um und ließ ihm ein Lächeln zukommen, bevor sie in ihrem Zelt verschwand. Ilay lehnte sich gegen den Baum und sah auf seine Hände.     Die Nacht verging und am nächsten Morgen sammelten sich alle.   „Ria… Wo warst du letzte Nacht? Du hast dich aus dem Zelt geschlichen…“, fragte Lucin heimtückisch.   „Ehh?! Ehehehe… Ich war nur auf Toilette…“, log Ria.   „Du hast dich raus geschlichen? Hab ich gar nicht mitbekommen…“, gab Laisa von sich die sich gerade ihr Frühstück einverleibte.   „Na bei dir könnte auch eine Bombe einschlagen und du würdest es nicht mitkriegen, so fest schläfst du…“, sagte Lucin.   „Was?!“   Lucin und Laisa fingen an sich wieder zu streiten. Ria kicherte nur leicht nervös.   „Aber jetzt mal im Ernst… Du warst nie und nimmer nur auf Toilette, dafür hast du dich viel zu sehr bemüht keinen Lärm zu verursachen…“, hackte Lucin noch einmal nach, während sie Laisa an den Haaren zog.   „Frag doch einfach Ilay, wenn du mehr Informationen darüber willst…“, gab Leif ganz nüchtern von sich als er von seiner Tasse nippte.   „Ilay?“   Alle waren total baff und ihre Blicke wanderten zwischen Ilay und Ria hin und her. Ilay spuckte sein Getränk wieder aus und hustete während Ria damit kämpfte sich nichts anmerken zu lassen, doch es war eine leichte Rötung in ihrem Gesicht erkennbar.   „Also läuft da doch was zwischen euch?“, war Seren entsetzt.   „Das kann ich gar nicht glauben! Das würde Ilay gar nicht ähnlichsehen!“, warf Lucin ein.   „Genau! Er hat sich sonst noch nie für jemanden interessiert!“, pflichtete Laisa bei.   „Also… Ihr versteht das falsch… Ich meine…“, Ria war überfordert mit der Situation.   „Genug jetzt!“, meldete sich Ilay zu Wort. „Packt jetzt zusammen wir gehen weiter…“   „Ach Menno… Dabei wurde es gerade erst interessant…“, schmollte Lucin.   „Interessant? Mir ging es eher darum das Ilay letzte Nacht seine Pflichten vernachlässigt hat, während er sich mit Ria vergnügte… Wo ist sein Pflichtgefühl hin?“, war Leif erbost.   „WAS?!“     Ilay versteckte sein verlegenes Gesicht hinter seiner Hand, genauso wie Ria ihr Gesicht hinter ihren Händen versteckte.   „Ach Leute… Seht ihr nicht, dass es ihnen unangenehm ist? Lasst es gut sein und packt endlich zusammen…“, warf Keno ein.   Seren lehnte sich zu Ria rüber und flüsterte: „Ich freu mich für dich… Wenn du glücklich bist, bin ich es auch!“   „… Aber wir sind doch gar kein Paar…“, gab Ria zurück.   „Nicht?“, staunte Seren. „Egal was ihr da habt, es scheint dir gut zu tun, du bist nicht mehr ganz so verbissen und kalt… Das hat mir immer die größten Sorgen bereitet…“     Sie packten das Lager zusammen und brachen auf.   Sie kamen in einem der besagten Dörfer an und waren geschockt. Überall lagen Verletzte oder sogar Tode auf den Straßen.   Ria drängelte sich durch ihre Kammeraden und rannte direkt auf einen der Verletzten zu, kramte in ihrer Tasche herum und holte eine Flasche Wasser und eine Schachtel mit Arznei und Verbänden heraus.   „Können Sie mich hören? Hier trinken Sie das… Was ist denn passiert?“   Ria fing an die Verletzungen des Menschen zu verarzten, während er einen Schluck trank. Ilay kam hinzu und kniete sich auch hin, ihn interessierte auch was vorgefallen war.   „Sie sind so nett… Das… Das waren die Aufseher, die für unser Dorf zuständig sind… Sie treiben immens hohe Steuergelder von uns ein und jeder der nicht zahlen kann endet so…“   In Leif und Lucin kochte regelrecht die Wut hoch.   „Seid ihr hier, um uns zu helfen? Hat euch der König geschickt? Wir warten schon so lange…“, fragte ein anderer Verletzter nicht unweit. „Wenn ihr die Aufseher sucht, sie sind in das andere Dorf gegangen, welches im Süden liegt, um dort die heutigen Steuergelder einzutreiben…“   Ilay stand wieder auf.   „Lucin, Keno, Laisa und Seren… Ihr bleibt hier und helft allen Verwundeten… Leif, Ria… Ihr kommt mit mir… Diese Aufseher knöpfen wir uns vor!“, Ilay war sehr zornig, das sah man ihm an.   Ilay, Leif und Ria liefen in das andere Dorf, während der Rest der Gruppe in diesem verweilte.   Laisa sah sich um und erblickte eine schluchzende Frau. Sie kam näher und bemerkte, dass sie ein regungsloses Kind in ihren Händen hielt.   „Leute! Hier her!“, rief sie nach den anderen, um sich dann sofort der Frau zu widmen.   „Was ist passiert?!“, fragte Laisa aufgebracht nach.   „… Die Aufseher… Mein Sohn… Wollte mich beschützen… Schluchz… Er… Er wacht einfach nicht mehr auf…“   Die Frau war mit ihren Nerven am Ende und wusste sich nicht mehr zu helfen. Währenddessen kamen die anderen bei ihnen an. Laisa überprüfte die Atmung. Lucin ringte mit den Tränen bei diesem Anblick.   „Was ist los?!“, fragte Keno nach.   „Er atmet nicht mehr! Wir müssen irgendetwas tun!“, antwortete Laisa panisch und wollte eine Mund-zu-Mund-Beatmung anfangen.   „Aus dem Weg!“, rief Seren, kniete sich nieder und nahm sich dem kleinen Jungen an. Er überprüfte den Puls, Atmung, und sah sich seine Verletzungen an.   „Er hat Blutergüsse unter den Augen, sie müssen mehrmals seinen Kopf traktiert haben… Er atmet nicht mehr selbstständig… Das ist definitiv ein Schädel-Basis-Bruch! Schnell! Bringt mir Alkohol, eine Schere und eine Nadel!!“   Die anderen rannten panisch los und besorgten die gewünschten Dinge während Seren in seiner Tasche herumkramte.   „Perfekt! Das kann ich als Kanüle benutzen!“   Die anderen brachten die Dinge und übergaben sie Seren.   „Was machst du jetzt?“, fragte Laisa nach.   „Eine Dilatative Dracheotomie!“   „Eine was?!“   „Einen Luftröhrenschnitt!“   Mit dem Alkohol desinfizierte er die Schere, Nadel, ein Messer, ein Stück Draht und die Ersatzkanüle und fing an. Mit dem Messer machte er einen kleinen Schnitt und weitete dann das Gewebe mit der Schere. Dann nahm er die Nadel und stach ein Loch in die Luftröhre und führte erst den Draht ein, bevor er vorsichtig die Kanüle darüber platzierte. Alle sahen ihm gespannt zu.   Seren plumpste auf den Boden, sichtlich erleichtert.   „Er… Atmet wieder…“, antwortete er sichtlich erschöpft.   Allen fiel ein Stein vom Herzen.   „Seren… Wie? Woher weißt du das?“, fragte Laisa, die zusammen gesackt neben ihm saß und Freudentränen für den kleinen Jungen weinte.   „Ich habe mich schon immer für Medizin interessiert und habe alle möglichen Bücher darüber in mich eingesaugt…“   „Das hast du gut gemacht…“, lobte ihn Keno der ihm die Hand auf die Schulter legte.   Lucin fiel ihm um den Hals.   „Danke!“   Seren war erst überrascht und hielt seine Hand an seinen Kopf und lächelte dann leicht verlegen.   Die Mutter weinte ebenso Freudentränen und konnte sich gar nicht genug bei ihren Rettern bedanken. Äußerst respektvoll fiel sie auf die Knie und verbeugte sich.   Sie bauten eine Trage für den kleinen Jungen und verarzteten allerlei Leute. Keno verteilte die Aufgaben strategisch so sinnvoll, dass es nicht lange dauerte, bis allen geholfen wurde.   Alle waren sichtlich erschöpft und gönnten sich am Rande des Dorfes eine Pause zum Durchatmen.   Sie tranken einen Schluck Wasser und Lucin bereitete eine kleine Stärkung zu. Sie überreichte Seren eine Schüssel.   „Seren… Das war unglaublich! Ich wusste gar nicht, dass du so gut bist in medizinischen Angelegenheiten!“, lobte sie ihn.   „Naja… Mich faszinierte schon immer die Komplexität der Medizin…“   „Du bist wirklich ein schlaues Kerlchen…“, lächelte Lucin ihn an.   „Ich sagte doch, du findest deinen Platz bei uns…“, gab Keno von sich, sehr erleichtert das alles gut ging.   „Danke… Du bist aber auch echt gut! Du hast die Aufgaben strategisch so sinnvoll an uns verteilt, dass wir in Windeseile allen helfen konnten… Das ist beeindruckend!“, staunte Seren.   „Ach… Strategien waren schon immer mein Ding…“   „Ja… Du wärst ein guter Anführer Keno! Viel besser geeignet als mein Bruder oder Ilay… Leif ist zu hitzköpfig für sowas und entscheidet zu viel aus dem Bauch heraus und Ilay ist zu abgebrüht und stumpf… Er denkt viel zu rational…“   „Das könnte sich jetzt auch ändern…“, warf Laisa ein.   „Wie meinst du das?“, fragte Lucin nach.   „Naja… Seitdem Ria bei uns ist, hat sich Ilay irgendwie verändert… Er ist nicht mehr so kalt und gefühlslos… Ab und an kann man ihn auch mal Lächeln sehen, meist wenn Ria in der Nähe ist… Er ist nicht mehr so der Alleingänger, verstehst du?“, erklärte Laisa.   „Du hast recht…“, bejahte Seren. „Ich mein, ich kann jetzt nicht so für Ilay sprechen da ihr ihn wesentlich länger kennt als ich, aber auch Ria hat sich verändert… Früher war sie viel störrischer und hat sich nie etwas sagen lassen. Sie war immer der Meinung niemand könnte ihr das Wasser reichen. Sie ist immer alleine losgestürmt, aber neuerdings nimmt sie viel mehr Rücksicht auf andere…“   „Es ist irgendwie so als ob sie sich gesucht und gefunden hätten, oder?“, warf Keno mit ein.   „Bist du denn nicht eifersüchtig Seren?“, frage Lucin nach. „Seid ihr nicht ein Paar oder wart mal zusammen?“   „Nein… Wir sind zusammen aufgewachsen und für mich war sie und ist sie wie eine große Schwester, die mich immer beschützt hat… Wir sind Familie…“, lächelte Seren.   „Das ist schön, wenn man so jemanden an seiner Seite hat…“, freute sich Lucin für ihn.   „So… Ich denke wir haben uns genug ausgeruht… Wir sollten ins nächste Dorf gehen und nach den anderen sehen…“, merkte Keno an.   „Du hast Recht, nicht dass sie unsere Hilfe benötigen…“, stimmte Laisa zu. Kapitel 8: Kapitel 08 --------------------- Leif, Ilay und Ria machten sich schnell auf den Weg ins andere Dorf.   „Meint ihr wir erwischen sie noch, bevor sie sich aus dem Staub machen?“, fragte Ria nach.   „Wir müssen! Das werde ich ihnen nicht verzeihen, was sie hier mit meinem Volk anstellen!“, antwortete Leif wutentbrannt.   „Wir sollten einen kühlen Kopf bewahren Leif! Erst einmal checken wir die Lage und kundschaften aus… Wir wollen sie alle auf einmal nicht, dass noch jemand entkommt und sich der Drahtzieher hinter der Sache aus dem Staub macht, dann war alles umsonst!“, klärte Ilay ihn auf.   „Ich weiß… Ich bin aber so wütend!“   „Das kann ich gut verstehen, nichtsdestotrotz musst du ruhig bleiben…“   Sie kamen an dem Dorf an. Die drei legten sich Umhänge um damit man sie nicht gleich erkennen würde und infiltrierten das Dorf. Sie schlichen durch die Straßen und sammelten Informationen.   „Wir teilen uns auf… Sammelt so viele Informationen wie ihr nur könnt… Wir treffen uns dann wieder hier…“, beschloss Ilay.   „Alles klar…“, war Ria einverstanden.   „… Gut“, gab Leif von sich.   Ria ging in ein Lokal und bestellte sich ein Getränk. Sie nahm an einen Tisch Platz, der recht abseitsstand, wodurch sie aber einen wunderbaren Überblick über das Geschäft hatte und heimlich lauschen konnte.     Auf einmal wurde Ria hellhörig. Ein Tisch am anderen Ende des Lokals, ziemlich abgeschattet, hatte merkwürdige Leute dasitzen.   „Ist die Lieferung schon fertig?“   „Noch nicht ganz… Wir warten noch auf heute Mittag vielleicht finden sich noch ein paar schöne Mädchen dafür… Dann können wir wie geplant heute Nachmittag die Ware wegbringen…“   „Also kurz vor knapp… Hmm… Aber das wird dem Boss sicher gefallen… So viel neue Ware… Und dieses Mal sind so viele Hübsche dabei…“   „Seht zu, dass ihr nicht auffliegt! Das kann der Boss gar nicht haben…“   „Geht klar… Dann treffen wir uns später alle am Treffpunkt und begutachten die Ware…“   Ria traute ihren Ohren kaum.     Ria ging zurück an die Stelle, an der sie Ilay und Leif treffen sollte. Sie war die Letzte die eintraf.   „Ich konnte leider nicht viel in Erfahrung bringen… Es sollten wohl in etwa 10 Aufseher sein, die hier ihr Unwesen treiben…“, berichtete Leif. „Aber wo sie sich aufhalten, und ihr Unterschlupf ist konnte ich nirgends in Erfahrung bringen…“   „Ria? Alles in Ordnung?“, fragte Ilay nach.   Ria sah geschockt aus.   „Sie treiben hier nicht nur viel zu hohe Steuergelder ein und verletzten Menschen, die diese Summen nicht zahlen können… Sie … Sie betreiben auch Menschenhandel…“   Nun sahen auch Ilay und Leif geschockt aus.   „Die nächste Lieferung ist allem Anschein nach heute Nachmittag und sie sammeln die letzten hübschen Mädchen und Frauen hier ein…“   „Was tun die hier?!“, Leif war außer sich.   „Ich denke nicht, dass der Boss, von dem sie sprachen, dabei sein wird aber soweit ich gehört habe werden alle Aufseher vor Ort sein wo auch die Frauen sein werden…“, sprach Ria weiter.   „Das wäre natürlich perfekt, um alle gleichzeitig zu schnappen und an weitere Informationen zu kommen… Es betrifft ja anscheinend nicht nur diese Dörfer hier, das ist etwas ganz großes…“, schlussfolgerte Ilay.   „Aber wie schaffen wir es diesen Ort ausfindig zu machen?“, fragte Leif nach.   „Ich…“   Beide sahen Ria ungläubig an.   „Ich werde mich einschleusen… Ich lasse mich gefangen nehmen und kann euch so den Ort letztendlich durchgeben…“   „Was? Nein! Das ist viel zu gefährlich!“, protestierte Ilay.   „Sie hat Recht… Das wäre der effizienteste Weg herauszufinden, wo sie sich aufhalten…“, überlegte Leif. „Aber wie willst du uns verraten wo ihr seid, wenn du doch gefangen bist?“   „Hmm… Das ist eine gute Frage…“, dachte Ria nach.   „Ich bin dagegen… Wir wissen nicht, was diese Leute mit dir anstellen werden und Waffen dürftest du auch nicht mitführen…“, war Ilay immer noch dagegen.   „Ich schaffe das schon, ich bin zäher als ich aussehe…“, versuchte sie Ilay zu beruhigen.   „Wir könnten auch einfach auf den Fersen der Aufseher bleiben und so zu dem Ort gelangen…“, sagte Ilay.   „Nein… Das wäre unklug… Was wenn sie es merken und Alarm schlagen, um somit die anderen zu warnen? Letztendlich würden die Frauen darunter leiden, wer weiß was sie tun, wenn sie befürchten, dass ihr Plan nicht aufgeht…“, vermutete Leif.   „Ich habe eine Idee!“, mischte sich Ria wieder in das Gespräch mit ein. „Ser und ich haben beide jeweils einen Pager… Damit haben wir uns früher immer Nachrichten zukommen lassen als wir Klein waren…“   „Früher? Und du denkst er hat ihn immer noch bei sich?“, fragte Leif ungläubig nach.   „Ganz bestimmt… Ich habe meinen auch immer noch bei mir, obwohl wir es schon ewig nicht mehr genutzt haben…“, war Ria fest überzeugt und holte ihren Pager aus der Tasche. „Ich verstecke ihn an mir, der ist so klein der würde erst mal niemandem auffallen und sobald ich weiß, wo ich bin, gebe ich euch damit die Koordinaten durch…“   „Ich muss sagen, das ist wirklich ein guter Plan… Das könnte klappen…“, war Leif überzeugt.   „Ich halte es immer noch für keine gute Idee…“, protestierte Ilay weiterhin.   „Lass mich das tun Ilay. Ich bin die Einzige, die das tun kann, wer weiß wann die anderen im anderen Dorf fertig sind… Und außerdem müssen wir diese Frauen retten, das sollte oberste Priorität haben…“   „Na gut… Aber versprich mir, dass du äußerst vorsichtig vorgehst…“, knickte Ilay ein.   „Versprochen!“   Ria machte sich fertig und zog sich um. Leif besorgte ihr ein schönes Kleid und half ihr bei den Haaren.   „Du kannst das echt gut, oder?“, fragte sie neckisch nach.   „Natürlich! Was denkst du wer ich bin? Ich bin ein Prinz und Thronfolger… Ästhetik und Stil gehören da zur Grundausbildung!“, scherzte er.   „Hahaha!“, lachte sie los.   „… Komm unbeschadet wieder zurück, hörst du?“, sprach Leif sichtlich besorgt.   „Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles gut gehen“, lächelte sie ihn an.   „Es wird Zeit, du musst los sonst wird es zu spät…“, erinnerte sie Ilay der ins Zimmer kam.   „Gut… Seht zu, dass ihr die anderen bald findet wegen Sers Pager…“, erinnerte sie die beiden.   Ria ging los, doch dann packte sie Ilay am Arm. Sie drehte sich um zu ihm.   „Setze dich keiner unnötigen Gefahr aus… Wenn’s zu heikel wird, fliehst du!“   Ihre Blicke trafen sich, Ilay war sichtlich besorgt.   „Verstanden…“   Damit verließ sie die beiden und ging die Straßen entlang.   „Na du hast aber einen Narren an ihr gefressen mein Lieber…“, stichelte Leif.   „Hab ich nicht! ...“, protestierte Ilay genervt.   „Na wenn du meinst…“ Leif war sichtlich amüsiert.   Es dauerte nicht lange und es verfolgten zwei Männer Ria.     „Hey Schöne!“, rief der Eine. „Suchst du vielleicht Arbeit? Wir wissen, dass es an Arbeitsplätzen hier mangelt, aber wir hätten da das perfekte Jobangebot für dich…“   „Achja?“, fragte Ria neugierig als sie sich umdrehte. „Was wäre das denn für ein Job?“   Die Männer waren sichtlich guter Laune und freuten sich Rias Interesse geweckt zu haben.   „Ein Job als Tänzerin. Mit Verlaub, sie sehen sehr attraktiv aus und wären eine wunderbare Ergänzung für unser Lokal…“   Der Eine legte seinen Arm um sie.   „Komm, ich zeige es dir…“   Ria ließ sich mitziehen. Sie wurde in ein Haus gebracht, etwas abseits des Dorfes.   „Und hier ist der Job?“, fragte sie skeptisch nach.   „Nein, um Himmels Willen! Hier finden die Bewerbungsgespräche statt… Bitte gedulde dich einen Moment und mach es dir bequem…“   Der Mann zeigte auf eine Couch am Ende des Raumes. Ria ging hinüber und setzte sich.   „Wir sind gleich wieder bei dir…“   Daraufhin verließen sie das Zimmer und Ria saß dort ganz allein.     Auf einmal wurde es ganz neblig im Raum.     Ria schreckte auf aber umso hastiger sie sich bewegte, umso schneller sie atmete, umso schneller setzte ihr das Gas zu. Sie rannte zur Tür und klopfte gegen sie. Versuchte sie zu öffnen. Keine Chance. Auch alle Fenster waren fest verschlossen, es gab keinen Weg hinaus. Es dauerte nicht lange und Ria fiel in Ohnmacht.   Ilay und Leif warteten in der Nähe des Eingangs des Dorfes auf die Ankunft ihrer Freunde. Als sie ankamen, zogen sie sie auf die Seite.   „Ilay, Leif… Alles okay? Wo ist Ria?“, wollte Keno wissen.   „Sie… Sie hat eine schwierige Aufgabe übernommen…“, erklärte Ilay.   „Schwierige Aufgabe?“, fragte Lucin nach.   „Ja… Wir haben herausgefunden, dass hier auch mit Menschen gehandelt wird und sie Frauen einsammeln… Ria hatte sich bereit erklärt sich gefangen nehmen zu lassen, um uns dann die Koordinaten durchzugeben, wo sie sich befinden, so können wir dann alle auf einmal festnehmen und gleichzeitig die Frauen befreien…“, erklärte Leif.   „Was? Warum habt ihr nicht auf uns gewartet? Sie hätte da nicht allein gehen sollen, das ist zu gefährlich…“, fragte Laisa.   „Wir hatten leider keine andere Wahl… Sie hatten nur noch bis Mittag gesammelt, das hättet ihr niemals rechtzeitig geschafft…“, erklärte Leif.   Ilay wirkte sehr angespannt, so sehr, dass es die gesamte Gruppe mitbekam.    „Seren… Hast du noch den Pager den Ria und du als Kinder immer genutzt habt?“, fragte Ilay nach.   „Natürlich… Ich habe ihn sogar dabei…“   Seren kramte ihn aus der Tasche.   „Sehr gut… Den brauchen wir damit Ria uns erreichen kann…“, sprach Ilay leicht erleichtert als er den Pager entgegennahm und ihn anstarrte.   „Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass sie uns zeitnah eine Mitteilung zukommen lässt…“, sprach Leif besorgt. Kapitel 9: Kapitel 09 --------------------- Ria kam langsam zu sich.   „W-Wo bin ich…?“   „Hey! Bist du wach?“, fragte eine freundliche, feminine Stimme.   Ria rappelte sich auf und sah sich um. Sie erblickte mehrere Frauen die zusammengekauert in kleinen Grüppchen auf dem Boden saßen.   Als sie versuchte sich hinzustellen, klappte sie sofort wieder zusammen.   „W-Was ist los mit mir?!“   „Du bist unglaublich! Wie machst du das?“, fragte eine der Frauen.   „Was?“, fragte Ria verdutzt.   „Du kannst dich so gut bewegen? Wir sind alle schon eine Ewigkeit hier und keiner hat es geschafft sich innerhalb so kurzer Zeit zu bewegen… Wir waren alle mehrere Tage lang gelähmt…“, erklärte sie.   „Wirklich?“   „Ja… Wir können dir nicht sagen, wo wir hier sind… Dieser Raum hat keine Fenster und es ist immer Dunkel… Du wurdest mit einer großen Menge Nervengift betäubt und zu uns gebracht, so ist es uns allen ergangen…“, erklärte sie weiter.   Ria sah sich die Frauen genauer an und dann an sich selbst hinunter.   „Warum sind wir nackt?!“, fragte sie schockiert.   „Sie wollten wohl sicherstellen, dass wir nichts bei uns haben, was uns zur Flucht verhelfen könnte… Vielleicht aber auch um uns besser begutachten zu können und unseren Willen zu brechen…“   „Wisst ihr was sie mit uns vorhaben? Habt ihr irgendwelche Informationen aufgeschnappt?“, wollte Ria wissen.   „Nein… Wir haben nur Gerüchte gehört… Angeblich gibt es einen äußerst wohlhabenden Adeligen der Handel mit Frauen betreibt und als Sklaven verkauft… Manchmal behält er auch ein paar für sein privates Vergnügen… So erzählt man es sich in unseren Dörfern… Ich denke das ist es, was uns passieren wird…“   „Macht euch keine Sorgen... Ich bin hier, um euch zu helfen…“, erzählte Ria.   „Uns helfen? Wie das denn? Du bist doch selbst eingesperrt um als Sklavin zu enden!“, machte sich Eine lustig.   „Ich bin nicht alleine… Ich habe Kammeraden draußen und sobald ich ihnen mitgeteilt habe, wo wir uns aufhalten, werden sie kommen und uns hier rausholen!“, ermutigte sie die Frauen.   „Schon vergessen? Du bist genauso nackt wie wir, du hast nichts mehr bei dir… Wie willst du da Hilfe holen?“, spottete eine.   „Ha! Wie gut, dass ich meinen Pager hier versteckt habe!“   Ria zeigte auf ihren Zopf.   „Den habe ich in meinem Zopf versteckt!“   Die Frauen staunten.   „Also… Bitte helft mir und findet mit mir heraus, wo wir sind, damit wir alle gerettet werden können!“   Die Frauen freuten sich und lächelten auch wieder, während sie miteinander tuschelten.     Währenddessen warten die Anderen ganz ungeduldig auf eine Nachricht von Ria.   „Es ist schon einige Stunden her, seit sie weg ist… Wann sollten sie weggebracht werden?“, fragte Keno nach.   „Sie sagte am Nachmittag… Das ist leider eine sehr große Zeitspanne…“   Ilay war sehr nervös und ungeduldig und den Pager lies er gar nicht mehr aus der Hand, er hielt ihn ganz fest.     „Es ist irgendwie mal erfrischend Ilay so in Sorge zu sehen… Man sieht so selten, dass er irgendwelche Gemütsregungen zeigt…“, scherzte Lucin.   „Sowas findest du erfrischend? Ist das nicht ein wenig zu makaber selbst für dich?“, entgegnete Leif.   „Nimm sie nicht ernst… Sie weiß nur nicht, wie sie ihre Zeit tot schlagen soll…“, klärte Keno auf, während er genüsslich eine Tasse Tee trank.   „Oh man… Das Warten ist aber auch ätzend…“, gab Lucin von sich, während sie sich streckte.   „Entspann dich… Uns alle macht das Warten nervös… Wir würden alle gern wissen, wie es Ria geht…“, fiel Laisa ein.   „Ihr… Ihr geht es sicher gut… Alles ist gut…“, murmelte Seren vor sich hin.   Währenddessen kauerte Ria an der Tür und versuchte irgendjemanden von den Aufsehern belauschen zu können.   „Hey… Weiß eine von euch wie oft hier Aufseher herkommen oder was passiert, wenn man anfängt zu randalieren?“   „Soweit wir mitgekriegt haben, kommt jede Stunde mindestens ein Aufseher an die Tür und sieht nach, ob alles okay ist…“, erklärte eine der Frauen.   „Jede Stunde… Dann sollte gleich jemand kommen…“, schlussfolgerte Ria.   Plötzlich hörte Ria wie mehrere Schritte auf dem Weg zur Tür waren und nahm Abstand zum einzigen Ausgang.   Die Tür ging auf.   „Was ist hier los? Ihr seid viel zu munter!“, sprach einer der Aufseher.   „Vielleicht sollten wir noch ein wenig mehr Gas reinlassen…“, überlegte der Andere.   Dann kam ein dritter Mann mit rein.   „Chef? Was machst du hier?“, fragte Einer.   „Ich sehe nicht ein, dass der Boss der Einzige ist der Spaß mit so hübschen Dingern hat. Eine nehme ich für mich mit…“   „Wie du willst aber beeil dich… Wir wollten sie jetzt mitnehmen…“   Der Chef ging durch den Raum und sah sich genau um. Er ging auf ein kleines Mädchen zu.   „Du bist ganz süß…“   Das Mädchen war total apathisch und litt an großer Angst. Als er ihr näher kam, stand Ria auf.   „Du willst doch kein kleines Mädchen… Du willst sicher jemanden mit mehr Kurven und Temperament...", warf Ria ein.     Sein Blick blieb an Ria hängen. Er hielt an und sah sie sich genauer an. Sein Blick wanderte auf ihrem gesamten Körper umher. Er zog ihr Gesicht näher heran und mit der anderen Hand strich er über ihren Körper. Ria sah ihn wütend und angewidert an. Dann lachte er bestialisch.   „Du gehörst nun mir, kleines Wildkätzchen…“   Er packte sie am Arm und zog sie aus dem Zimmer. Ria wehrte sich.   „Nimm deine dreckigen Finger von mir!“, beschimpfte sie ihn.   Dann wurde er handgreiflich und gab ihr eine Backpfeife, so dass sie auf den Boden fiel.   „Das wird ein Spaß deinen Willen zu brechen und dich abzurichten!“, freute er sich.   Sie blickte sich um und bemerkte das Zimmer, in dem sie anfangs warten sollte, während sie über den Boden geschliffen wurde.     Dieser Mann schleppte sie die Treppe hinauf und warf sie in ein Zimmer. Er fesselte ihre Hände hinter ihrem Rücken zusammen und ihre Beine, während er sich abartig die Lippen ableckte.   Dann fuhr er mit seinen Fingern erneut über ihren Oberkörper.   „Du bist wirklich hübsch… Aber du wehrst dich zu sehr… Ich denke ich habe da etwas, was dich gefügiger machen wird damit du dich nicht mehr ganz so sehr wehrst… Wenn du dich gar nicht mehr wehren würdest, wäre es ja langweilig…“, sprach er mit einem hinterhältigen Lachen.   Er ging zu der Zimmerlampe und zündete etwas an was anfing fürchterlich viel Qualm zu verursachen.     „So meine Süße… Ich warte draußen, bis das Zeug seine volle Wirkung entfaltet… Danach…“, mit lautem Gelächter verließ er den Raum.   „Sehr gut, er ist weg… Allerhöchste Zeit den Pager zu benutzen…“   Ria blickte sich um suchte nach etwas Scharfem, um ihre Fesseln zu lösen.   Sie setzte sich hin und rutschte mit ihrem Körper durch die Arme, sodass ihre gefesselten Arme nun vorne waren.     Ria fand nichts, womit sie die Fesseln hätte öffnen können. Sie konnte zumindest die Fesseln an ihren Füßen lösen und stand auf. Sie griff so in ihre Haare und holte den Pager hervor.   Hastig tippte sie ihre Nachricht in das kleine, schwarze Gerät. Auf einmal gaben ihre Beine nach und sie sackte zusammen.     Die Tür ging wieder auf.   „Du bist ganz schön wild… Aber das Zeug wirkt anscheinend ziemlich schnell bei dir… Hast wohl eine gute Nase…“, grinste er schelmisch. „Na gut… Dann wollen wir zwei Hübschen mal anfangen, oder?“   Er begann damit sich auszuziehen, während er auf sie zukam. Ria versuchte Abstand zu ihm zu gewinnen und kroch so schnell sie konnte von ihm weg.   „Ich liebe es, wenn Frauen so viel Kampfgeist haben! Ja… Versuch dich zu wehren… Deinem Schicksal wirst du doch nicht mehr entkommen…“   Er packte ihre Arme. Sie versuchte sich loszureißen, aber ihre Muskeln konnten nicht mehr genug Kraft aufbringen.     Er drückte sie zu Boden und fixierte ihre Hände, während er ihre Beine spreizte.   „Verrecke in der Hölle!“, sah sie ihn angewidert an, während er mit seiner Hand ihren Körper befühlte.   Gerade als er loslegen wollte und seine Hose geöffnet war wurde die Tür aus ihrer Verankerung gerissen und Ilay stand in der Tür. Mit einem Satz sprang er auf die Beiden zu und trat den Kerl von Ria runter.   „Was zur Hölle…“, sprach der Kerl, während er sich das Blut von der Nase wischte.   Leif betrat das Zimmer.   „Pah! Dieser Geruch… So süßlich…“, er ging auf den Kerl zu. „Du widerliches Schwein! Du hast dir die Falsche ausgesucht, um sie dir gefügig zu machen!“   Sein Lächeln ihm gegenüber war richtig düster und mörderisch.   Ilay kümmerte sich um Ria. Er löste ihre Fesseln an den Armen und legte ihr seine Jacke um.   „Ria… Alles okay?“   „Ja… Es war zwar knapp, aber ihr habt es rechtzeitig hier her geschafft…“, lächelte sie ihn an.   „Du zitterst…“, bemerkte er.   „Ja… Dieses komische Zeug, dass hier den Raum vernebelt… Es soll einen wohl gefügig machen, sodass man sich nicht mehr allzu sehr wehren kann…“   Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und streichelte ihre Wange. Dann lächelte er sie an, bevor er sie in seinen Armen aus dem Zimmer trug.   Die Anderen waren damit beschäftigt die restlichen Aufseher gefangen zu nehmen und die Frauen zu befreien während Ria sich wieder etwas anzog. Ilay hatte ihr ihre Kleidung mitgebracht.   Dann kamen alle auf Ria zu und fielen ihr um den Hals.   „Sind wir froh dich zu sehen!“, sprach Lucin, während sie sie umarmte.   „Zum Glück ist dir nichts passiert!“, freute sich Seren der sich die Tränen aus dem Gesicht wischte.   „Das war viel zu gefährlich, sowas machst du nie wieder, hörst du?!“, gab Laisa erbost von sich aber freute sich insgeheim das alles gut verlief.   „Ich danke euch… Ich bin froh, dass alles so gut geklappt hat…“, antwortete Ria.   „Du hättest mal Ilay erleben sollen… Mensch, war der nervös… Er kam halb um vor Sorge… Er war der Erste, der losrannte…“, lachte Lucin. „Hast ihm wohl ganz schön den Kopf verdreht!“   „Ach was…“, lächelte Ria leicht verlegen.   „Wir sind einfach nur froh dich wieder bei uns zu haben…“, gab Keno hinzu als er ihr den Kopf tätschelte. Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Ria saß auf einer Bank und aß etwas, während die anderen die korrupten Aufseher abführen ließen.   Seren kam auf sie zu und setzte sich neben sie.   „Oh Ser, Hey…“, grüßte sie ihn.   „Was hast du dir dabei gedacht Ria? Dir hätte Schlimmes widerfahren können… Ich habe mir wirklich große Sorgen um dich gemacht…“   Ria sah hinunter auf ihren Teller.   „Entschuldige Ser… Ich wollte niemandem Sorgen bereiten, ich wollte einfach nur diesen Frauen helfen, bevor sie versklavt werden…“   „Das verstehe ich ja aber dich dafür selbst in so eine Gefahr zu bringen…“, argumentierte Seren.   Er seufzte.   „Mach sowas nie wieder! Ich weiß nicht, was ich machen sollte, würde ich dich verlieren… Das wäre wohl das Schlimmste für mich… Ich liebe dich wie eine Schwester, für mich bist du Familie…“   Seren liefen ein paar Tränen über das Gesicht.   „Bitte verzeih mir…“, sprach Ria als sie ihn liebevoll umarmte. „Ich verspreche es!“   Seren schluchzte und lächelte dann, er war erleichtert.   „Ich bin wirklich froh, dass du nach all der Zeit den Pager immer noch bei dir hattest…“, freute sich Ria.   „Klar… Ich bin froh, dass er so hilfreich war und wir dich damit letztendlich retten konnten…“   „Was würde ich nur ohne dich tun Ser?“, lachte sie.   „Ohne mich wärst du aufgeschmissen!“, lachte er zurück.   „Definitiv!“, bejahte sie es.   Leif kam auf die Beiden zu.   „Wir kehren zurück in die Hauptstadt… Wir haben die Aufseher ausgequetscht und ein paar neue Anhaltspunkte erhalten… Unterwegs klären wir euch auf, kommt…“   Seren und Ria standen auf und folgten Leif. Gemeinsam machten sich alle auf den Weg zurück.   „Und? Was habt ihr herausgefunden?“, fragte Lucin neugierig nach.   „Anscheinend gibt es einen Adeligen in der Hauptstadt, der die Fäden in der Hand hält… Sein Name ist Panas Moskof… Er soll sehr wohlhabend und eine große Nummer sein…“, erklärte Ilay.   „Wir kehren zurück, besprechen uns mit Eneas und werden ihn dann ausfindig machen da er momentan untergetaucht zu sein scheint…“, merkte Leif an.   „Sagtest du Panas Moskof?“, fragte Seren irritiert nach.   „Ja… Kennst du diesen Mann?“, fragte Ilay nach.   „Nun ja… Ria?“, wandte sich Seren an Ria.   „Wir kennen ihn, wenn auch nur flüchtig… Es kamen früher schon ab und an in unserer Gegend einige Mädchen abhanden in der Zeit als er in unserer Nachbarschaft wohnte… Er machte mir früher schon immer Angst… Eines Tages war es schon spät geworden als ich noch draußen unterwegs war und dieser Mann nahm mich ein Stück mit unter dem Vorwand mich nach Hause begleiten zu wollen da es draußen um so eine Uhrzeit zu gefährlich wäre… Er zog mich regelrecht mit gegen meinen Willen und lief in eine ganz andere Richtung…“, erklärte Ria, während sie ihren Arm fest umklammerte.   „Wir waren damals schon unzertrennlich und so kam es, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und meine Mutter dabeihatte, mit all den Zeugen konnte er Ria nicht weiter mitnehmen und überlies sie in unserer Obhut… Ria war damals erst acht Jahre alt…“, beendete Seren die Geschichte.   „So ein Widerling!“, schimpfte Lucin.   „Warum wurde er damals schon nicht aufgehalten?“, fragte Keno nach.   „Das war wohl nicht möglich… Er war damals schon sehr mächtig und einflussreich und es fehlten wohl einfach die nötigen Beweise, um ihm etwas anzuhängen…“, erklärte Seren. „Suspekt kam er mir aber schon immer vor… Den Blick, mit dem er Ria ansah, werde ich nie vergessen… Zu unserem Glück zog er wenig später woanders hin und wir hörten nie wieder etwas von ihm…“   „Das ist ja wirklich unglaublich…“, gab Laisa von sich.   „Wird Zeit, dass wir diesen Bastard endlich ausschalten… Wer weiß wie viele Kinder und Frauen schon unter ihm leiden mussten…!“, gab Leif boshaft von sich.   „Mal sehen, ob wir in der Stadt an mehr Informationen kommen können… Vielleicht hat Eneas ein paar Kontakte mit den wir arbeiten können, um seinen Unterschlupf ausfindig zu machen…“, sagte Ilay.   Als sie in der Hauptstadt ankamen war es schon dunkel geworden.   Eneas erwartete sie bereits und winkte ihnen zu.   Ilay und Leif klärten ihn in der Zwischenzeit auf was vorgefallen war, während die anderen auf Bänken saßen und warteten.   „Also…“, sprach Eneas als er auf die anderen zukam dicht gefolgt von Ilay und Leif. „Ilay und Leif haben mich aufgeklärt… Erstens will ich so eine gefährliche Einzelaktion nie wieder von jemandem von euch sehen und zweitens werde ich meine Kontakte spielen lassen und sehen, was ich herausfinden kann… Für heute habt ihr genug getan, ruht euch aus und morgen werdet ihr in Gruppen agieren. Ilay mit mir, Leif mit Ria, Keno mit Lucin und Laisa mit Seren. Das wars wir sehen uns morgen.“   Damit verließ er die Gruppe.   „Also dann sehen wir uns morgen, schlaft gut…“, verabschiedete sich Lucin und ging nach drinnen, Keno folgte ihr.   Seren gähnte bereits vor sich hin.   „Bis morgen…“, verabschiedete er sich.   Laisa folgte ihm und winkte nur.   „Morgen kriegen wir diesen Scheißkerl!“, murmelte Leif vor sich hin als er auch nach drinnen verschwand.   Ria stand auf und wollte ebenfalls nach drinnen gehen als sie Ilay aufhielt und sie am Arm festhielt.   Ria sah ihn verdutzt an.   „Ilay? Alles okay?“, fragte sie nach.   Ilay sagte nichts, er hielt sie einfach nur fest.   Ria setzte sich wieder, direkt neben ihn und sah ihn an.   „Was ist los?“, fragte sie erneut nach.   Er hob sein Gesicht und sah sie direkt an. Sie lief ein wenig rot an im Gesicht angesichts der Tatsache, dass sie so nah beieinandersaßen und sich so ansahen.   „Es tut mir leid…“ Ilay wandte seinen Blick ab.   „Was tut dir denn leid?“, Ria verstand nichts.   „Ich hätte dir diese Aufgabe nicht überlassen sollen… Du warst in ernsthafter Gefahr und fast hätte dich dieser Mistkerl…“, Ilay ballte seine Fäuste.   „Dafür musst du dich doch nicht entschuldigen, es war meine eigene Entscheidung und außerdem auch meine Idee…“   „Wenn ich auch nur daran denke, dass dich dieser Arsch angefasst hat…“, er wandte sich ihr wieder zu. „Wo er dich wohl berührt hat… Vielleicht hier…“   Ilay streckte seine Hand aus und strich ihr den Hals entlang Richtung Dekolletee. Ria wurde nervös.   Ilays Augen veränderten sich wieder. Er folgte mit seinem Blick seiner Hand.   „Oder hier…“, sprach er, während er zwischen ihren Brüsten hinab glitt.   „Oder dort…“   Er griff ihr in die Nähe des Inneren Oberschenkels.   „Ngh…“   Sein Blick wanderte wieder nach oben und er sah, wie sie errötete.     Sein Puls fing wieder an zu rasen. Er griff ihr mit der anderen Hand an die Wange und legte ihren Kopf auf die Seite.   Er kam ihr näher und leckte ihr über ihre Halsschlagader. Ein Kribbeln durchzog Ria. Ilay atmete schwer.   Auf einmal hörte Ilay auf und schreckte zurück.     Ria sah ihn an, hob ihre Hand und streichelte über seine Wange. Ihr Blick wanderte zwischen seinen wunderschönen, dämonischen Augen hin und her.     Ilay griff nach ihrer Hand. Er sah ihr tief in die Augen und dann zog er sie zu sich und küsste sie.   Sie sahen sich danach an und küssten sich weiter. Die andere Hand legte er ihr an die Seite ihres Gesichtes, um ihren Kopf zu fixieren. Mit der anderen ließ er ihre Hand los und legte ihren Arm über seine Schulter nur um sie dann auf seinen Schoss heben zu können.   Ein Kuss führte zum Nächsten und zum Nächsten. Sie konnten gar nicht mehr aufhören.   Er stand mit ihr auf nur um sich im nächsten Moment mit ihr in sein Bett fallen zu lassen.   „Wie…?“   „Teleportation…“   Ein richtiges Gespräch kam da nicht mehr zustande. Er küsste sie weiter und sie empfing diese Küsse nur all zu gerne.     Er riss ihre Bluse auf und entledigte sich seines Hemdes, bevor er ihren Brustbereich mit Liebkosungen überhäufte.   „Ah…“, stöhnte sie.   Das erregte ihn umso mehr. Er öffnete seine Hose und entledigte sich dieser. Danach öffnete er ihre Hose und riss sie ihr herunter. Er wollte und konnte nicht länger warten.   Er legte sich wieder auf sie. Sie küssten sich heiß und innig. Mit der einen Hand glitt er hinunter zu ihrem Oberschenkel und packte fest zu, während die andere Hand ihren Kopf auf die Seite neigte.   Im selben Moment als er zubiss drang er auch in sie ein.   Ria stöhnte.   Sie krallte sich an seinem Rücken fest.   Ihre Hände vergriffen sich ineinander.     Die Nacht verging und am nächsten Morgen wurden sie von sanften Sonnenstrahlen geweckt.   Ria wachte zuerst auf. Sie blickte sich erst erschrocken um aber erinnerte sich dann was geschehen war.     Sie wandte sich dem noch schlafenden Ilay zu, streichelte ihm übers Gesicht und strich ein paar Haarsträhnen auf die Seite. Sie lächelte liebevoll.   Dann griff Ilay nach ihrer Hand und öffnete die Augen.   „Guten Morgen…“, lächelte sie ihn verlegen an.   „… Guten Morgen…“, gab er mit einem zufriedenen Lächeln zurück.   Auf einmal klopfte es an der Zimmertür.   „Ilay, aufstehen! Wir besprechen den Plan für heute!“, rief Eneas durch die Tür.   „Ja… Bin gleich da!“, rief er zurück.   Dann wandte er sich noch einmal Ria zu und ließ ihr einen Kuss zukommen, ehe er aufstand, sich anzog und in den Flur hinaus verschwand.   Ria blieb zurück und kicherte vor sich hin. Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- „Wie gestern schon angemerkt werden wir heute in Zweierteams agieren und so die Gegend inspizieren… Ziel ist es den Aufenthaltsort von Panas Moskof zu bestimmen und ihn Dingfest zu machen… Noch irgendwelche Fragen?“, klärte Eneas die Situation auf.   Die Gruppen standen auf und machten sich auf den Weg.   Ilay packte Ria am Arm als sie sich mit Leif auf den Weg machen wollte.   „… Sei vorsichtig“, gab er zu verstehen.   „Du auch“, lächelte sie ihn an.   Sie sahen sich einen Moment lang an, bis Leif dazwischen ging und seine Hand von ihrem Arm entfernte.   „Turteln könnt ihr später…“, gab er leicht genervt von sich.   Er schnappte sich Ria und machte sich vom Acker.   „Ich dachte ja erst ihr könnt euch nicht leiden, aber anscheinend ist das komplette Gegenteil der Fall… Was hab ich verpasst?“, fiel es Eneas wie Schuppen von den Augen.   „Sei still…“, war Ilay peinlich berührt.   Keno und Lucin untersuchten einige Gossen.   „Ich bezweifle fast das wir hier brauchbare Informationen sammeln können…“, gab Lucin entrüstet von sich.   „Man kann nie wissen, wo man hilfreiche Informationen herbekommt, gedulde dich…“, antwortete er.   „Aber ich bin mir sicher, dass wir hier nichts erfahren werden, außerdem ist es hier dreckig…“, beschwerte sie sich, während sie vorauslief.   Auf einmal packte sie Keno am Arm, zog sie zurück, drückte sie gegen die Wand und hielt ihr den Mund zu, während er angespannt in die abknickende Seitengasse blickte.   Lucin blickte ihn mit großen Augen an. Einige Augenblicke später lies er von ihr etwas ab und nahm die Hand weg.   „Uhh, Keno… Du gehst aber ganz schön ran…“, zog sie ihn auf, während sie neckisch kicherte und eine Hand vor den Mund legte.   Er drehte seinen Kopf weg und resignierte.   „Hast du das gehört?“, fragte er sie.   „Natürlich… Der Name Panas Moskof ist gefallen und es wurde über einen illegalen, unterirdischen Kampfring gesprochen… Das scheint interessant zu werden…“, antwortete Lucin mit einem durchgeknallten Gesichtsausdruck.   Zur selben Zeit trieben sich Seren und Laisa etliche Straßen entfernt herum.   „Pass bloß auf, dass uns deine Tollpatschigkeit nicht zur Last fällt…“, ermahnte sie Seren.   „Ja ich weiß… Ich werde vorsichtig sein…“   Kaum ausgesprochen lief er bereits gegen eine Straßenlaterne. Laisa gab sich genervt eine Facepalm.   „Ich glaub ich Spinn! Obwohl du so klug bist, bist du so dumm!“, beschwerte sie sich.   „Verzeihung…“, flehte Seren, während ihm eine Träne übers Gesicht lief.   „Reiß dich zusammen! Bist du ein Mann oder eine Memme?!“   „… Ein Mann! …“, antwortete Seren mit einem mitleidssuchenden Hundeblick.   „Idiot!“   Laisa drehte sich weg, um ihr errötetes Gesicht vor ihm zu verstecken.   „Laisa! Lass uns da rein gehen!“   Seren zeigte auf ein zwielichtiges Geschäft.   „Spinnst du? Was willst du in so einem Schuppen?“, war Laisa außer sich.   „Ach komm schon! Das wird sicher spaßig!“   „Was soll daran spaßig sein?!“   Seren packte Laisa am Arm und zog sie in das Lokal. Er sondierte den Raum und suchte sich einen Platz aus an dem sie sich setzten.   Eine Bedienung kam auf sie zu.   „Was darfs denn sein?“   „Zwei Mal das Tagesmenü bitte!“, bestellte Seren.   „Kommt sofort“   Die Bedienung ging wieder und Seren fing an mit seinem Stuhl hin und her zu rutschen.   „Seren!! Was machst du da? Was wollen wir hier?“, flüsterte sie zu ihm. „Die Atmosphäre hier drinnen ist geradezu mörderisch…“   „Mach dir keine Sorgen“, antwortete Seren ganz fröhlich.   „Was ist bloß los mit dir?!“   Seren war fertig mit seinem Stuhl und schloss dann seine Augen.   „Seren?!“   „Psst!“   Seren konzentrierte sich. Einige Augenblicke später kam das Essen.   „Also… Einen guten Appetit wünsche ich dir!“, sagte Seren, während er genüsslich sein Essen hinein mampfte.   Laisa war richtig sauer und aufgebracht und aß widerwillig auf.   Seren bezahlte das Essen.   „Los komm!“   Sie verließen das Lokal und gingen einige Meter, bis sie weit genug weg waren.   „Kannst du mir jetzt mal bitte erklären, was das ganze sollte?“, fragte sie, während sie ihm eine Kopfnuss gab. „Wir sind mitten in einer Mission und dann gehst du Essen und das auch noch in so einem fragwürdigen Schuppen!“   „Es hat sich aber gelohnt…“   „Wie meinst du das?!“   „Ich konnte von meiner Position aus, jedes Gespräch in diesem Lokal belauschen… Das ist etwas was Ria und ich früher oft in der Art getan haben, um Neuigkeiten zu erfahren… Beim Essen fühlen sich die meisten Leute in Sicherheit und quatschen auch mal etwas ausschweifender…“   „Was? Hast du deshalb deinen Stuhl so oft verschoben?“, fragte sie verblüfft nach.   „Ja… Ich hab nach der besten Position gesucht um alles hören zu können…“, klärte Seren auf.   „Und? Was hast du erfahren?“, fragte sie nach.   „Dieser Panas Moskof führt anscheinend noch einen Kampfring der unterirdisch verläuft und höchstwahrscheinlich illegal ist…  Ich denke dort wird er sein Versteck haben, ist doch passend, wenn er oberirdisch nicht aufzufinden ist… Und zu unserem Glück findet dort heute ein Turnier statt…“   „Wow! Nicht schlecht Seren!“, klopfte sie ihm stolz gegen die Schulter. „Ich bin beeindruckt!“   „D-Danke…“, sagte er, während er sich den Arm rieb, auf den sie gerade geschlagen hat.   Währenddessen suchten Leif und Ria in der Gegend genauso nach Informationen.   „Hast du schon eine Idee, wo wir anfangen sollen zu suchen?“, fragte Ria Leif.   „Ich hab keine Ahnung… Dieser Kerl scheint total unbekannt zu sein oder es will uns einfach niemand Informationen durchsickern lassen…“   „Ser und ich haben früher immer in Lokalen nach Neuigkeiten gesucht, hat immer gut geklappt, aber ich bin mir sicher, dass er das gerade auch tut, da wäre die Wahrscheinlichkeit wohl hoch ihn und Laisa anzutreffen, wenn wir das so machen…“, überlegte Ria.   „Ja das wäre keine gute Wahl…“, bestätigte Leif.   „Weißt du was. Ich habe keine Lust hier ewig herumzulaufen und die Nadel im Heuhaufen zu suchen… Wir schauen uns die Stadt von oben an und suchen nach etwas auffälligem…“, schlug Leif vor.   „Du meinst fliegen? Aber ich glaube ich habe keine Flügel…“   „Ich trage dich selbstverständlich… Wir haben nicht die Zeit herauszufinden, ob du das auch kannst geschweige denn dir das beizubringen…“, erklärte Leif knapp.   „Okay… Sei aber vorsichtig… Ich bin noch nie geflogen…“, gab sie verlegen von sich.   „Natürlich… Hallo? Was denkst du denn von mir… Ich bin durch und durch ein Gentleman“, zwinkerte er ihr zu.   Er nahm sie auf seine Arme und hob ab. In rasender Geschwindigkeit flog er sehr hoch.   „Nicht so schnell!“, forderte Ria die ihre Augen geschlossen hielt.   „Das geht leider nicht anders, es sollen uns ja so wenige wie möglich bemerken… Du kannst die Augen übrigens wieder aufmachen… Wir sind schon oben…“   Ria öffnete langsam ihre Augen und fing an zu staunen. „Wow! Wir sind so hoch! Die Aussicht ist unglaublich! Ich bin neidisch, dass du das jeden Tag sehen kannst!“   „Wenn du magst, kann ich dich öfter nach oben bringen“, schlug Leif vor.   „Das wäre echt toll… Es ist total faszinierend!“, freute sich Ria.   „Halt dich gut fest und schau dich gut um, sag mir falls dir was merkwürdiges auffällt…“   „Klar…“   Sie flogen einige Minuten lang.     „Ria...?“   „Ja?“   „Was läuft da eigentlich zwischen dir und Ilay? Nicht dass es mich etwas angehen würde, ich bin einfach nur neugierig…“   „Wie soll ich sagen… Ich weiß es selbst nicht so genau…“   Verdutzt blickte sie Leif an, bevor er in Gelächter ausbrach.   „Hahaha! Ihr seid mir ja Zwei!“   Er beruhigte sich etwas.   „Also… Meinst du ich hätte noch eine Chance bei dir?“   „Leif! Sieh! Da drüben!“     „Wo?“   Ria zeigte mit ihrem Finger auf ein Areal, das sehr bearbeitet aussah und von so weit oben konnte man einen Runden Kreis erkennen der vom Boden aus nicht zu sehen gewesen wäre.   „Bingo! Das sehen wir uns mal genauer an!“   Leif brachte Ria wieder runter und sie betraten das seltsame Areal, das kaum bewohnt war, obwohl viele Barracken darauf standen.   „Leif… Ich vermute, dass das, was wir suchen unterirdisch verläuft… Wir sollten nach einem Eingang suchen…“   „Du hast Recht… Such nach etwas auffälligem…“   Ria sah sich um und kam nach einigen Metern an ein seltsam aussehendes Gebäude. Sie sah es sich genauer an und entdeckte einen Schalter an der Wand, diesen betätigte sie. Auf einmal öffnete sich der Boden und eine Treppe kam zum Vorschein.   „Leif! Ich glaube ich habe den Eingang gefunden… Leif?“   Fragend drehte sie sich um und in diesem Augenblick schlug ihr jemand etwas Dumpfes gegen den Schädel. Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- Die Gruppe traf sich wieder.   „Habt ihr irgendetwas herausfinden können?“, fragte Eneas in die Runde.   „Ja, es gibt einen unterirdischen Kampfring, der zu Panas Moskof gehört“, antwortete Lucin.   „Genau, dort tragen sie illegale Kämpfe aus und ich vermute stark, dass er sich dort aufhält… Heute sollen dort sogar Kämpfe stattfinden…“, bestätigte Seren.   „Sehr gut und wir wissen, wo wir diesen Ring finden und wie wir hineingelangen können…“, gab Eneas dazu.   „Wo sind Ria und Leif?“, fragte Ilay nach als er sich umsah.   Danach drehten sich alle herum und sahen fragend aus.   „Verdammt! Wo stecken die Beiden?“, wurde Eneas wütend. „Wir haben jetzt keine Zeit sie zu suchen, wir müssen los ansonsten verstreicht unsere Chance uns einzuschleichen.“   Sie machten sich auf den Weg.   „Und wie stellen wir es an das wir uns einschleichen?“, fragte Laisa nach.   „Wir haben jemanden der uns Zutritt verschafft, er arbeitet für Panas Moskof. Laut meinen Kontakten hat er sich vor einiger Zeit dort eingeschleust, um seine Machenschaften aufzudecken…“, erklärte Eneas.   „Genau und das Zeitfenster ist extrem kurz, um uns unbemerkt durchzuschleusen und auch sehr gefährlich für unseren Mittelsmann… Deshalb müssen wir uns beeilen…“, merkte Ilay mit an.   „Verstehe… Hoffentlich schaffen wir das ohne Leif und Ria…“, gab Keno hinzu.   „Wir haben gar keine andere Wahl… Die Zwei kriegen später ihr Fett weg…“, gab Eneas zu verstehen.   Sie begaben sich an den Treffpunkt. Der Mittelsmann erwartete sie bereits.   „Da seid ihr ja… Beeilt euch, die Anderen werden bald da sein…“   Er ließ sie durch einen schmalen Nebeneingang hindurch der in der Erde verschwand.   „Seht zu, dass ihr diesen Mistkerl das Handwerk legt…“, sagte er noch kurz bevor er die Luke schloss.   „Das war einfacher als erwartet…“, gestand Lucin.   „Wiegt euch nicht zu sehr in Sicherheit… Seid auf der Hut…“, ermahnte Eneas seine Mannschaft.   Sie spähten um die Ecke.   „Hey! Habt ihr das schon gehört? Moskof will die Bestie rauslassen…“, freute sich Einer.   „Wirklich? Warum das?“, fragte ein anderer.   „Anscheinend gab es ein paar Neugierige auf der Oberfläche denen nun der Gar ausgemacht wird, das wird Klasse!“   „Wie cool! Der Boss hat die Bestie schon lange nicht mehr herausgelassen… Das Massaker schaue ich mir auf jeden Fall an!“, rannte der eine los.   „Warte!“, eilte der andere hinterher.   „Was? Ein Massaker? Nur weil jemand hier über das Areal gelaufen ist?“, sprach Laisa ganz erschrocken.   „Was meinst du?“, wandte sich Ilay fragend an Eneas.   „Wir schauen uns das an…“   Sie liefen mit Abstand den Angestellten hinterher und kamen auf einer Tribüne heraus die einen optimalen Ausblick auf die Kampfarena gab. Staunend schauten sie hinunter. Alle Tribünen rund um die Arena waren prall gefüllt mit lauter freudigen Zuschauern.   Die Lichter sammelten sich auf einer speziellen Tribüne, die etwas herausragte und ein Mann trat hervor.   „Guten Tag meine verehrten Mitstreiter!“, grüßte er die Meute, die in Jubel ausbrach.   „Heute beginnt wieder unser alljährliches Kampfsportturnier, bei dem alles erlaubt und nichts verboten ist! Auch dieses Jahr haben sich wieder zahlreiche neue Herausforderer getraut sich unseren Veteranen zu stellen! Mal sehen, wie lange sie durchhalten werden und wer zuerst stirbt!“, kicherte der Mann den letzten Satz.   Die Menge war außer sich und grölte herum.   „Doch zuerst kümmern wir uns um ein paar Eindringlinge, die meinten zu neugierig zu sein!“   „Bestie! Bestie! Bestie!“, riefen die Menschen.   „Schon gut, schon gut… Ihr wisst ja was wir mit unerwünschten Gästen machen…“   Die Lichter fingen an sich in kreisenden Bewegungen in der Arena zu sammeln und einen Spott zu belichten.   „Begrüßt unser neues Bestienfutter!“   Eneas und die anderen starrten angespannt und geschockt auf den ausgeleuchteten Bereich.   „Jetzt wissen wir zumindest wo die Beiden abgeblieben sind…“, sagte Keno.   „Das ist nicht gut… Ganz und gar nicht gut…“, bemerkte Laisa. „Sie tragen magische Handschellen, aus denen können sie sich niemals befreien… Sie sind extra konzipiert worden, um sogar Gottheiten in Schach zu halten…“   „Und die Arena ist von einer magischen Barriere umgeben, die den Kampfplatz vor Außeneinwirkungen schützt… Verdammt!“, gab Eneas geladen von sich.   „Was machen wir denn jetzt Eneas? Wir müssen sie da unbedingt rausholen!“, forderte Lucin.   „Und unser anderes Problem ist Panas Moskof…“, Seren zeigte geschockt auf den Mann, der die Ansage gemacht hatte. „Das ist er, ich bin mir zu 100 Prozent sicher… Dieses teuflische Grinsen…“   „Er ist in greifbarer Nähe, die Chance dürfen wir uns auch nicht entgehen lassen…“, merkte Keno an.   „Ich hol sie da jetzt raus!“, sprach Ilay und rannte los.   Eneas hielt ihn am Arm fest.   „Stopp! Ich will sie da genauso sehr raus haben wie du aber wir müssen ruhig bleiben! Wir brauchen einen Plan! Wenn du jetzt losstürmst, war alles umsonst! Dann entkommt Panas und wir verlieren ihn! So eine Chance bekommen wir nicht noch einmal!“   Eneas seufzte.   „Hast du wirklich so wenig Vertrauen in die Beiden? Sie sind nicht umsonst in der stärksten Spezialeinheit! So schnell lassen sie sich nicht umbringen!“   Eneas ließ ihm ein entschlossenes Lächeln zukommen. Ilay beruhigte sich und erwiderte das Lächeln.   „Eneas ist so cool!“, schwärmte Seren der den Fanboy raushängen ließ.   „Es fängt an…“, merkte Lucin an.   Ria kam zu sich.   „Was ist passiert?“, fragte sie sich, während sie sich ihren Kopf hielt.   „Du bist wach? Alles okay bei dir?“, fragte Leif nach.   „Leif? Ja soweit alles gut… Wo sind wir?“, fragte sie nach.   „Sie wollten wohl keine Schnüffler auf ihrem Areal also haben sie uns niedergeschlagen und hier her gebracht… Ich vermute wir sitzen irgendwo in einer Arena…“, erklärte Leif. „Scheiße, verdammt!“   „Unsere Handschellen… Bekommen wir die irgendwie auf?“   „Nein… Das sind Spezialanfertigungen… Sie halten sogar Gottheiten gefangen und unterdrücken ihre Kräfte, ergo sind unsere Fähigkeiten absolut nutzlos im Moment…“   „Aber irgendetwas müssen wir doch tun können!“, gab Ria energisch von sich.   „Ich hab schon alles probiert… Wir kommen hier nicht raus…“   „Meine Güte, wie mich das anpisst! Andauernd werde ich gefesselt! Fällt denen den nichts anderes ein?!“, ärgerte sich Ria als sie wieder, wie beim letzten Mal, mit ihrem Körper durch ihre Arme rutschte, um die Fesseln nun vorn zu haben.   Leif sah sie verdutzt an und lachte dann los.   „Hahaha! Deshalb mag ich dich!“   „Ich wüsste nicht was daran lustig wäre…“, gab sie entnervt von sich und gab ihm einen entsprechenden Blick.   „Schon gut, schon gut…“, sagte er als er sich wieder beruhigte. „Du hast Recht! Wir dürfen nicht aufgeben, irgendetwas wird uns schon einfallen!“   „Lass uns mal das Fenster anschauen…“, schlug Ria vor.   Leif lehnte sich gegen die Wand und faltete seine Hände damit er sie hochhieven konnte, um das Fenster zu begutachten.   „Und? Siehst du was? Oder kannst du es öffnen?“, fragte Leif nach.   „Keine Chance, da rührt sich nichts… Warte mal! Du hast Recht! Wir sind in einer Arena! Ich kann von hier aus lauter Tribünen erkennen…“   „Bin mal gespannt was die nun mit uns vor haben…“, fragte sich Leif.   „Seid still und rührt euch nicht!“, schimpfte eine der Wachen, die die Tür aufsperrte und hineintrat.   Er kickte Leif weg, sodass Ria hart auf dem Boden aufkam.   „Futter wie ihr sollte nur dasitzen und sein Schicksal akzeptieren!“   „Futter? Wir lassen uns sicher nicht fressen!“, gab Ria mit einem bösen Blick von sich.   „Hahaha! Ihr könnt sowieso nichts dagegen tun!“   Dann trat er Ria gegen die Wand und schlug mehrmals auf sie ein. In dem Augenblick tauchte Leif von hinten auf und benutzte die Kette seiner Handschellen dazu, um den Aufseher zu erdrosseln. In Leifs Blick lag etwas Mörderisches.   „Rühr sie nicht an, hörst du?!“   „Hey!“   Ein zweiter Mann kam hereingestürmt und schlug Leif zu Boden. Er half seinem Kammeraden auf.   „Lass die Zwei… Sobald sie die Arena betreten, sind sie so gut wie tot, noch keiner entkam der Bestie…“   Damit verließen die zwei Männer den Raum.   Ria eilte zu Leif.   „Alles in Ordnung?“, machte sie sich Sorgen und half ihm auf.   „… Ja, alles okay…“, antwortete er als er sich das Blut vom Mundwinkel wischte.   Auf einmal hörten die Zwei wilden Jubel aus der Arena erklingen.   „Ich glaube es fängt an…“, gab Ria von sich.   Die Tür ging wieder auf und die Wachen holten die Zwei aus ihrer Zelle. Ehe sie sich versahen, waren sie in einem kleinen, engen und dunklen Raum eingesperrt.   „Ganz schön eng hier…“, sagte Ria leicht nervös so nah bei Leif zu sein.   „Ach… Mich stört das nicht!“, lächelte er ganz unschuldig.   Plötzlich fuhr die Plattform nach oben und sie wurden von den Lichtstrahlern geblendet.   Leif lehnte sich leicht über Ria, um sie zu schützen.   Beide sondierten die Arena und sahen sich um. Ria erschrak.   „Ria? Alles gut?“, fragte Leif nach.   „Das ist er… Das ist Panas Moskof…“   Leif erhob seinen Blick und sah ihn an.   „Das ist also der Mistkerl… Der kann was erleben...!“, gab Leif wutentbrannt von sich.   „Jetzt müssen wir erst einmal zusehen, dass wir nicht gefressen werden… Ich bin gespannt, was das für eine Bestie sein soll…“, gab Ria ernst von sich.   „Stimmt… Eins nach dem Anderen…“   Ein Tor ging auf und ein riesengroßes Geschöpf betrat die Arena. Es war monströs mit vielen scharfen Reißzähnen, die alle mindestens 2 Meter groß waren. Es brüllte einmal auf. Das Geräusch war ohrenbetäubend.   Ria und Leif schauten mit einem leicht panischen Lächeln im Gesicht das Monster an.   „Das ist groß…“, sagte Leif.   „Mhm…“, nickte Ria.   Dann wurden sie von der Bestie anvisiert. Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Die Bestie stürmte auf die Beiden los. Ria und Leif sprangen auf die Seite.   „Verdammt! Wir sind zu langsam!“, regte sich Ria auf.   „Das liegt an den Handschellen! Sie unterdrücken unsere göttlichen Fähigkeiten!“, erklärte Leif, während er dem nächsten Angriff gerade so ausweichen konnte.   „Das Ding muss irgendwo eine Schwachstelle haben! Die müssen wir finden!“, rief ihm Ria zu.     Während die Zwei mit dem Behemoth kämpften, suchten die anderen nach einem Weg, um zu Panas Moskof zu gelangen.   „Das Biest ist gewaltig… Die Zwei werden nicht allzu lang durchhalten können…“, machte sich Lucin Sorgen.   "Wir teilen uns in Zwei Teams auf. Lucin und Seren ihr kommt mit mir, die anderen versuchen einen Weg in die Arena zu finden“, befahl Eneas.   Eneas und sein Team machten sich auf den Weg.   „Keno…“, sprach Ilay.   „Bin schon dabei…“   Keno sondierte genauestens die Arena.   „Ich denke am geschicktesten wäre es von unten in die Arena einzudringen… Die Barriere hält sich nur oberhalb der Kampffläche… Wir müssen den Eingang finden in dem Leif und Ria in die Arena gebracht wurden…“   „Gut… Dann los!“, befahl Ilay.   Die Drei machten sich auf den Weg.   „Hier runter!“, sagte Laisa.   Sie eilten die Treppen hinunter und wurden von einigen Aufsehern in Empfang genommen.   „Aus dem Weg!“, befahl Ilay.   „Nichts da! An uns kommt ihr nicht vorbei!!“   Ilay grinste in sich hinein.   „Wenn ihr meint… Legen wir es darauf an!“     Ilay stürmte los und holte mit seiner Sense aus. Der erste Schwung Feinde wurde durch die Luft gefegt und knallten gegen Wände.   Weitere Feinde stürmten sofort auf ihn los.   Laisa wirkte Verstärkungsmagie und wandte sie auf Keno an der von hinten nach vorn Sprang und sich um den zweiten Schwung Feinde kümmerte, während Ilay sich aufrichtete.   Einer der Feinde schwang sein Schwert, um Ilay anzugreifen, Ilay blockte ihn.   „Lasst uns durch und wir verschonen eure Leben!“, drohte Ilay.   „Niemals!“, entgegnete der Gegner.   Ilay drückte ihn weg und schlitzte ihn mit seiner Sense auf. Augenblicklich schwang er sie nach hinten, um einen Angriff von hinten zu blocken.   „Das sind ganz schön viele…“, bemerkte Laisa.   „Ganz egal wie viele es sind… Wir müssen hier durch!“, gab Ilay zu verstehen.   „Dann sollten wir schleunigst hier aufräumen…“, sprach Keno mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht, während er einen Angriff blockte.   Ilay lächelte auch und setzte zu einem Angriff an.   Währenddessen standen auch Eneas, Lucin und Seren einigen Gegnern gegenüber.   „Ich habe keine Lust mich mit denen zu befassen. Umso schneller wir Panas Dingfest machen, umso eher können wir den anderen helfen! Lucin!“   „Verstanden!“   Lucin wirkte ihre Illusionsmagie und machte ihre Gegner bewegungsunfähig.   „Seren!“, rief Eneas.   „Ja!“   Seren fesselte alle Gegner. Sie stürmten weiter vor.   Schon traten die nächsten Gegner auf den Plan.   „Und weiter!“, befahl Eneas.   Lucin wirkte erneut ihre Magie und Seren fesselte auch diese.   Ein Aufseher ging auf Panas Moskof zu.   „Boss! Wir haben noch mehr Eindringlinge entdeckt! Sie sind auf dem Weg hierher!“, warnte er ihn.   „Dann schaltet sie endlich aus! So schwer kann das doch nicht sein! Ich möchte meine große Show genießen! Ich bin schon ganz gespannt, wie mein gefräßiger Behemoth diese Eindringlinge frisst!“, lachte er ganz hinterhältig, während er sich die Hände rieb.   „J-Jawohl!“   In der Zwischenzeit kämpften sich Ilay, Keno und Laisa weiter nach unten.   „Hier rüber!“, rief Laisa.   Sie Bogen um die Ecke und standen einem größeren Gegner gegenüber.   „Bis hier hin und nicht weiter!“, sprach er.   „Das gibt’s doch nicht! Hört das denn nie auf?“, gab Keno von sich.   „Durchhalten! Wir haben es fast geschafft!“, motivierte Ilay seine Kammeraden.   Ilay stürmte los und holte mich seiner Sense aus. Der Gegner blockte sie gekonnt, ohne sich einen Millimeter zu bewegen.   „Tsk!“, gab Ilay von sich.   Ilay schwang die Sense gekonnt umher und griff immer wieder an. Jedem Schlag wich der Gegner aus oder blockte. Währenddessen schlich sich Keno von hinten an, verstärkt durch Laisa setzte er auch zum Angriff an. Der Gegner duckte sich rasend schnell.   Keno erwischte fast Ilay der in letzter Sekunde ausweichen konnte.   „Hey! Das war haarscharf!“, meckerte er.   „Ich wusste doch, dass du rechtzeitig ausweichen würdest…“, sagte Keno der zum nächsten Angriff überging.     Auf einmal durchzog das laute Gebrüll des Behemoths die gesamte Einrichtung.   Die Aufmerksamkeit des Gegners richtete sich darauf, wodurch Ilay seine Chance sah. Er schwang seine Sense und schaltete den Gegner mit nur einem Zug aus.   „Na sowas aber auch, da war wohl einer unaufmerksam…“, gab er amüsiert von sich.   „Da ist eine Tür!“, bemerkte Laisa. Alle stürmten auf sie zu und öffneten sie.   Währenddessen kamen Eneas und die Anderen erfolgreich bei Panas Moskof an.   „Panas Moskof… Hiermit wirst du verhaftet!“, sprach Eneas der Handschellen in der Hand hielt.   „Alles gut Lucin?“, machte sich Seren Sorgen.   „Ja… Es war nur sehr anstrengend meine Fähigkeit so oft einsetzten zu müssen…“, antwortete sie.   Seren stützte sie beim Gehen.   „Ihr seid genau richtig! Das sind doch eure Kammeraden da unten, oder? Ich glaube es ist jetzt vorbei mit ihnen!“, lachte er boshaft, während er einen Drücker in der Hand hielt.   Der Blick fiel runter in die Arena.   Ria und Leif wichen den Angriffen ständig aus.     „Ria…“   „Was?“   Keuchend und erschöpft sahen sie sich an.   „Ich würde dir gern noch etwas sagen, bevor wir abtreten müssen…“, fing Leif an.   „Spar dir das! Das kannst du mir immer noch sagen, wenn wir hier raus sind!“, stoppte sie ihn.   Leif grinste.   „Dein Kampfgeist ist unermüdlich, nicht wahr?“   „Logo! Noch sind wir nicht besiegt!“   Ria sah sich um und wich einer Bissattacke des Behemoths aus. Dabei fiel ihr etwas ins Auge.   „Leif! Sieh nur! Auf seiner Stirn!“   „Was ist das?“, fragte er sich.   „Das sieht aus wie ein Gerät… Vielleicht etwas, was ihn zwingt zu gehorchen… Wenn wir das zerstören könnten, vielleicht greift er uns dann nicht mehr an!“, schlug Ria vor.   „Einen Versuch ist es Wert… Immer noch besser als sich fressen zu lassen!“   Leif war wieder motiviert genug, um die Initiative zu ergreifen.   „Ich lenke ihn ab und du versuchst es zu zerstören!“, gab er den Befehl.   „Gut…“   „Hey! Du zu groß geratenes Stofftier! Sind die Fangzähne nur Deko oder können die auch was?“, provozierte er das Biest.   Der Behemoth ging darauf ein und griff Leif an. Als der Behemoth nach Leif schnappte sprang Ria hervor und versuchte das Gerät mit einem gezielten Kick zu zerstören.   Der Behemoth hob seinen Kopf und schleuderte Ria davon. Er visierte sie an als sie auf dem Boden aufkam.   „Hier bin ich! Ich bin dein Gegner!“, versuchte Leif wieder die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.   Der Behemoth holte mit seiner Pranke aus und schleuderte Leif quer durch die Arena.   Leif lag am Boden und spuckte Blut.   „Verdammt… Ich will nicht drauf gehen…“   Er versuchte sich aufzurappeln, aber ihm fehlte nun vollends die Kraft dazu. Er sacke sofort wieder zusammen.   Der Behemoth stürmte auf Leif zu. Kurz bevor er ihn erreichte, stellte sich Ria mutig vor Leif, um ihn zu beschützen.   „Ria…?“   „Wir werden hier nicht sterben!“, schrie sie.   Alle sahen diesen Moment. Alle sahen geschockt zu Leif und Ria und konnten gar nichts mehr ausrichten. Eneas, Lucin und Seren von der Tribüne aus, Ilay, Keno und Laisa durch die offene Tür.   In diesem Moment erhellte ein heller Lichtstrahl die gesamte Arena, der die Decke und die Barriere zerstörte.   Vor Ria schwebte eine schöne Gottheit mit ihren Flügeln, die den Angriff des Behemoths ohne Mühe abwehrte.   Diese Gottheit sah Ria direkt an.   „Auch wenn das sehr mutig von dir ist dieses Mischwesen retten zu wollen, so ist es auch sehr dumm…“, gab sie von sich.   Danach wandte sie sich wieder dem Behemoth zu und zerstörte mit Leichtigkeit das Gerät auf der Stirn und so schnell wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder.   „W… Wer war das?“, wollte Leif wissen.   „Ich weiß es nicht…“, sagte Ria die noch ganz perplex dastand, um darauf in die Hocke zu sacken. Kapitel 14: Kapitel 14 ---------------------- Laisa und Keno rannten auf die Beiden zu.   Laisa brach in Tränen aus und schluchzte fürchterlich vor sich hin.   „Ihr lebt… Ich bin so froh!!“   Keno half Leif auf und stützte ihn.   „Wir sind echt froh, dass euch nichts passiert ist…“   Ilay setzte sich nun in Bewegung und ging auf sie zu, recht langsam und immer noch geschockt. Ria blickte auf und sah ihn an. Ilay fiel auf die Knie und presste Ria an sich.   „Ein Glück…“   Mehr brachte er nicht heraus. Ria lächelte und erwiderte die Umarmung so gut es ging mit Handschellen.   Laisa, Keno und Ilay brachten Leif und Ria nach drinnen wo auch schon Eneas, Seren und Lucin warteten.   Eneas lächelte sie zufrieden an.   „Das habt ihr gut gemacht…“   Seren fiel Ria um den Hals.   „Ria… Ich…“, schluchzte Seren.   „Alles gut Ser, mir geht es gut“, lächelte sie ihn an.   Lucin drückte sich an ihren Bruder der ganz verdutzt über diese Zuneigung war. Dann sah sie ihn böse an und boxte ihn.   „Was fällt dir ein mir so viele Sorgen zu bereiten?!“   „… Danke, Lucin…“   „Ria… Wer war diese Gottheit? Kanntest du sie?“, fragte Eneas nach.   „Nein, ich hab absolut keine Ahnung wer sie war und warum sie uns half…“, antwortete Ria.   „Mir kam es so vor, als ob sie dich sehr wohl kennen würde…“, sagte Leif.   „Wirklich! Ich habe keine Ahnung, wer sie ist!“, beharrte Ria.   „Ist gut… Darüber machen wir uns wann anders Gedanken, erst einmal kümmern wir uns hierum!“   Eneas schupste den in Handschellen gelegten Panas Moskof vor die Füße aller.   „Sollten wir ihn umlegen? Dann hätten wir ein Problem weniger…“, gab Lucin gleichgültig von sich.   „Der Tod wäre eine viel zu milde Strafe für diesen Bastard!“, gab Leif mit seinem mörderischen Blick von sich.   „Pah! Ich sag euch gar nichts! Da könnt ihr lange drauf warten!“   Panas sah leicht nervös aus. Keno bemerkte das sofort.   Keno beugte sich zu ihm und gab ihm ein teuflisches Lächeln.   „So ist das also… Unser Boss hier hat noch einen weiteren Boss und wenn er einen Ton von sich gibt, würden ihm sicher ganz unmenschliche Dinge angetan…“   „Ihr könnt mich mal!“, gab Panas erbost von sich.   „Das war kein Nein, also hast du ihn soeben verraten…“, fügte Keno hinzu.   „Also wars das noch nicht… Hätte ich mir denken können… Mal sehen was der General dazu sagt und wie wir weiter vorgehen sollen…“, sagte Eneas.   Etwas später trafen dann Verstärkungstruppen ein und verhafteten alle, um sie abzuführen.   „Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich brauche jetzt erst mal Urlaub…“, erzählte Lucin.   Sie saßen alle zusammen unter einem nahegelegenen Baum. Ilay saß wieder etwas abseits.   „Eine Pause wäre schön…“, gab Seren zu.   „Wir könnten ja zusammen ans Meer gehen, um etwas zu entspannen…“, fügte Laisa hinzu.   „Oh ja ein gemeinsamer Badeurlaub… Das klingt schön…“, schwärmte Lucin.   „Nichts da! Für sowas haben wir keine Zeit…“, erklärte Eneas als er zur Gruppe dazustieß.   „Aber Eneas… Wir sind alle geschafft und sollten uns etwas ausruhen…“, versuchte ihn Lucin zu überreden.   „Den restlichen Tag und morgen dürft ihr zur Erholung nutzen, aber dann wartet bereits der nächste Auftrag auf uns…“, sprach Eneas.   „Das ist so gemein!“, protestierte Laisa.   „Beruhigt euch mal wieder… Wenn die Mission so dringend ist, müssen wir etwas tun ansonsten würde uns Eneas doch gern eine Pause gönnen…“, erklärte Keno.   „Wenn euch gemeinsame Zeit so wichtig ist, warum macht ihr dann heute nicht so etwas wie eine Grillfeier?“, gab Ilay von sich.   „Das Ilay mal so etwas vorschlagen würde, wer hätte das gedacht“, kicherte Lucin.   „Aber das ist eine gute Idee! Danach könnten wir ein entspanntes Lagerfeuer machen!“, schlug Laisa weiter vor.   „Das hört sich echt gar nicht so schlecht an…“, pflichtete Keno bei.   „Gut, dann besorgen Keno und ich das Fleisch…“, stellte Lucin klar.   „Und Seren und ich könnten Brot und Baguettes besorgen… Wenn du magst…“, verlegen sah Laisa zu Seren hinüber.   „J-Ja von mir aus…“, erwiderte Seren mit leicht gerötetem Gesicht.   „Ich bin der Grillmeister, überlasst das Braten mir!“, stellte Leif klar.   „Dann bleiben noch wir Ilay… Was könnten wir tun?“, sah Ria fragend zu Ilay hinüber.   „Wir könnten draußen alles vorbereiten…“, gab er als Antwort.   „Super dann hat ja jetzt jeder eine Aufgabe!“, klatschte Lucin in die Hände. „Komm Keno, wir gehen!“   Keno lief ihr hinterher.   „Komm Seren…“, zog Laisa ihn an der Hand und verschwand.   „Ich gehe meinen Vater sehen und frage, was bei dem Verhör mit Panas herauskam… Das berichte ich euch dann später…“, winkend zog Eneas von dannen.   „Dann gehen wir zurück und fangen an“, lächelte Ria.   Die Drei standen auf und machten sich auf den Weg. Ilay stützte Leif bei dem Weg.   „Bist du dir sicher, dass du das Grillen später hinbekommst?“, fragte Ilay nach.   „Mach dir keine Sorgen, bis dahin kann ich mich genug ausruhen…“, antwortete Leif.   „Wir sind da…“, merkte Ria an.   Ilay brachte Leif nach drinnen während Ria draußen Tische und Stühle aufstellte.   „Lass mich das machen…“, sprach Ilay als er wieder rauskam. „Du kannst dann den Tisch eindecken…“   „Auch gut…“, lächelte sie ihn an.   Als Ilay alle Tische und Stühle aufgestellt hatte setzte er sich auf einen Steinzaun, der unter einem Baum entlanglief, der direkt am Haus entlang ging. Dort lehnte er sich gegen den Baum.   Nach einigen Augenblicken kam Ria zu ihm.   „Bist du schon fertig?“, fragte Ilay nach.   „Ja… Einen Tisch einzudecken ist wirklich nichts schwieriges“, lächelte sie.   „Das stimmt wohl…“, stimmte Ilay lächelnd zu.   „Ilay… Es tut mir leid, dass ich dir heute schon wieder Sorgen bereitet habe…“, entschuldigte sie sich.   „“Ja… Das war wohl mehr als knapp heute… Wäre diese Gottheit nicht aufgetaucht hätte ich mein letztes Mittel einsetzen müssen um euch noch rechtzeitig zu erreichen…“   „Deine dämonischen Kräfte, nicht wahr?“   „Ja… Was anderes wäre mir nicht mehr übrig geblieben…“   „Es muss schwer für dich sein, dass andauernd vor allen geheim zu halten…“, fühlte sie mit ihm.   „Ist es auch… Aber ich denke nicht, dass mich die anderen verstehen oder gar akzeptieren würden… Dafür ist ihr Hass auf Dämonen zu groß…“, befürchtete Ilay.   „Ich denke das siehst du falsch… Du bist für sie ein wertvolles Mitglied und ein guter Freund… Sie würden sich nicht gegen dich stellen, wenn herauskäme, dass du ein Dämon bist…“, versuchte sie ihn zu beruhigen.   „Ich will es trotzdem nicht darauf anlegen… Wichtig ist nur meine Mission…“, stellte er klar.   „Mission?“, fragte sie nach.   „Nicht so wichtig… Vergiss es…“, blockte er ab.   „Ilay…“, sie griff nach seinem Gesicht und wandte es ihr zu. „… Du bist nicht allein… Vergiss das nicht…“   „… Danke“   Sie sahen sich tief in die Augen, der Moment wirkte endlos.   Er griff nach ihrem Arm und kam mit seinem Gesicht näher. Er gab ihr einen liebevollen Kuss. Ria nahm ihn nur zu gern entgegen.   „Na hoppla! Ich hoffe wir stören euch Zwei nicht!“, gab Lucin von sich, während sie sich mit einer Hand den Mund zuhielt.   Laisa starrte die Beiden peinlich berührt an während Seren sich die Augen zuhielt. Keno wandte seinen Blick ab. Auch Eneas war wieder da und war sprachlos.   „Kein Wunder, dass du immer so durchdrehst, wenn es um Ria geht… Ihr habt ja echt was füreinander übrig…“   Ria saß nur still und total verlegen da, rot bis über beide Ohren. Ilay hatte sich weggedreht, um sein rotes Gesicht mit seiner Hand zu verstecken.   „Eneas? Schon zurück?“, lenkte Keno das Thema ab.   „Ja… Panas hat bei der Verhörung wirklich nichts gesagt… Beziehungsweise konnte er nichts mehr sagen…“, erklärte Eneas.   „Wie meinst du das?“, wollte Leif wissen der nun auch wieder dazustieß.   „Naja… Er ist tot… Er hat sich in seiner Zelle aufgehängt…“   „Was?!“, erschrak Lucin.   „Er muss wahnsinnige Angst gehabt haben vor seinem Boss…“, schlussfolgerte Keno. „Das muss ein ganz großer Fisch sein…“   „Das denke ich auch… Zumindest konnten wir viele Mädchen und Frauen aus seinem unterirdischen Ring in Sicherheit bringen… Aber damit stehen wir nun wieder bei null… Wir haben keine weiteren Informationen…“, erzählte Eneas weiter.   „Verdammt!“, gab Leif von sich.   Alle waren etwas bedrückt.   „Irgendwann erwischen wir den richtigen Drahtzieher schon noch, seid euch da sicher!“, gab Ilay von sich.   „Er hat Recht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihm das Handwerk legen können… Bis dahin kümmern wir uns um andere Angelegenheiten… Und heute kümmern wir uns um unser Grillfest und feiern, dass wir es so weit geschafft haben!“, pflichtete Eneas bei der einige Flaschen Alkohol aus seiner Tasche holte.   Die Gruppe bekam wieder gute Laune und fingen an.   Leif briet das Fleisch gekonnt an. Die anderen saßen am Tisch und teilten Brot auf und feierten ausgelassen.   Es wurde angestoßen, gelacht, gequatscht bis spät in die Nacht. Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- „Kasperoz, sie ist entzückend!“, sprach Celine als sie auf ihn zukam und ihre Hand auf seinen Arm sinken ließ.   „Nicht wahr Celine? Sie ist ein Sonnenschein, meine kleine Schwester!“, sagte Kasperoz.   Das Baby kicherte und gluckste als Kasperoz es in die Höhe hielt.   „Ich werde dir die ganze Welt zeigen, all die Besonderheiten und Schönheiten, die in ihr liegen. Dein Leben wird voll von Liebe und Wärme sein!“, sprach er zu dem Baby.   „Das wird es, Kasperoz…“, lächelte Celine ganz sanft.   „Kasperoz! Bring Iturria wieder herein, deine Mutter vermisst ihr kleines Neugeborenes!“, rief sein Vater lächelnd.   „Natürlich Vater!“   Ria wachte auf, ganz schweißgebadet.   „Was war das? Ein Traum?“, fragte sie sich.   „Hast du schlecht geträumt?“, fragte Ilay der sich nun auch aufrichtete.   „… Nein… Es war seltsam… Es fühlte sich nicht an wie ein Traum…“, erklärte sie.   „An was erinnerst du dich denn?“, fragte er nach, während er ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich.   „Da waren Menschen, die ich nicht kannte, aber mir sehr vertraut vorkamen… Ich glaube das war eine Erinnerung an meine leibliche Familie!“, erzählte sie.   Ilay lächelte sie an.   „Solange es eine schöne Erinnerung war, ist doch alles in Ordnung…“, beruhigte er sie.   „Ja… Diese Erinnerung war sanft und voller Wärme… Was wohl passiert ist? Ob ihnen etwas zugestoßen ist?“, rätselte Ria.   „Wer weiß… Vielleicht haben sie dich weggegeben, um dich zu schützen… Was auch immer der Grund war, sie haben sicher in erster Linie an dein Wohl gedacht und demnach gehandelt… Wenn du willst, helfe ich dir mehr Informationen herauszufinden…“, bot Ilay an.   „Das ist nett… Ich danke dir Ilay…“   Ilay gab ihr ein sanftes Lächeln. Ria lehnte sich zu ihm rüber und gab ihm einen Kuss.   Er griff ihr mit seiner Hand in die Haare und ließ sich mit ihr wieder aufs Bett fallen. Ein Kuss jagte den Nächsten. Als Ilay seinen Kopf hob sah er sie mit seinen funkelnden Dämonenaugen an. Ria befühlte sein Gesicht.   „Du hast wunderschöne Augen Ilay…“, merkte sie an.   Ilay lächelte sanft. Sein Blick war leicht melancholisch.     Er beugte sich wieder hinunter, um ihr noch mehr Küsse zukommen zu lassen. Die Zwei konnten gar nicht mehr die Finger von sich lassen.   Eneas betrat den Essraum.   „Guten Morgen!“, grüßte er seine Leute.   „Morgen!“   „Wo sind Ilay und Ria?“, fragte er nach, während er durch die Runde sah.   „Ich vermute mal die liegen noch zusammen im Bett…“, bemerkte Lucin schelmisch und kichernd.   „Wir sind schon da…“, sprach Ilay der hinter Eneas in der Tür stand.   „Guten Morgen!“, grüßte Ria die anderen leicht peinlich berührt nach Lucins Bemerkung.   „Gut, dann sind wir vollzählig… Setzt euch…“, bot Eneas den Beiden einen Platz an. „Geht es euch allen soweit wieder gut?“   „Ja alles wieder gut…“, bestätigte Leif.   „Gut… Ich weiß, dass ich euch heute einen freien Tag versprochen habe deshalb überlasse ich es euch, ob wir heute schon zu unserer nächsten Mission aufbrechen oder erst Morgen… Es ist so, dass es einen Dungeon gibt, indem ein sehr mächtiger und alter Drache lebt…“, fing Eneas an.   „Ein Drache? Sind die nicht vor Jahrhunderten ausgestorben?“, fragte Keno nach.   „Davon ist jeder ausgegangen… Eine Einheit entdeckte einen verstecken Dungeon und sah ihn sich genauer an. Dort fanden sie den Drachen und es schaffte auch nur einer lebend zurück, um diese Nachricht zu überbringen…“, erklärte Eneas.   „Das ist ja schrecklich…“, gab Laisa geschockt von sich.   „Das ist leider noch nicht alles… Dieser Drache sondert anscheinend giftige Gase ab, die nach und nach die umliegenden Dörfer erreichte und dort die Bewohner vergiftete… Das war der Grund, weshalb diese Einheit dorthin geschickt wurde… Wenn wir nichts unternehmen, breitet es sich weiter aus und wird alle in der Nähe dahinraffen… Ein Gegenmittel für diese Art von Vergiftung gibt es leider auch nicht…“, fuhr Eneas fort.   „Also gibst du uns gar keine Entscheidungsfreiheit… Ist doch klar, dass wir da nicht still sitzen bleiben können…“, sagte Lucin die mit ihrer Faust auf den Tisch klopfte.   „Sie hat Recht… Keiner von uns könnte seinen Tag genießen in dem Wissen, dass andere so schrecklich leiden müssen…“, pflichtete Keno bei.   „Wenn der Drache der Grund der Vergiftung ist, dann bestünde die Möglichkeit ein Gegengift aus seinem Blut herstellen zu können… Das müsste ich mir dafür aber genauer ansehen…“, wandte sich Seren ein.   „Das wäre wunderbar… Also seid ihr einstimmig dafür aufzubrechen?“, fragte er erneut nach.   Alle nickten.   Eneas entwich ein Lächeln.   „Auf euch ist verlass! Gut… Dann bereitet euch vor…“   Alle standen auf und packten ihre Sachen zusammen.   „Laisa! Hast du dich schon wieder an meinen Sachen bedient?!“, ertönte es aus dem Flur.   „Überhaupt nicht!“, rief sie zurück.   „Du verarscht mich doch! Rücks raus!!“     Ria hing sich ihre Tasche um den Hals und ging hinaus.   „Eneas!“   Eneas sah sie an.   „Ria… Du warst aber schnell…“   „So viel müssen wir ja auch nicht mit uns herumschleppen, wäre nur unnötiger Ballast“, lächelte sie.   „Da hast du wohl Recht… Die anderen Frauen packen immer so viel ein, dass sie nie brauchen“, lachte er.   „So sind die meisten Frauen nun mal“, lachte Ria mit.   „Du hast dich übrigens gut gemacht Ria…“, lobte er sie.   Verdutzt blickte sie ihn an.   „Ich hab dich schon früher beobachtet während deiner Rekrutenzeit weißt du… Du bist mir gleich ins Auge gefallen… Du warst sehr gut und talentiert und hast die anderen in den Schatten gestellt… Das war dir auch durchaus bewusst doch auf die faule Haut hast du dich deswegen nicht gelegt… Ich würde sagen du warst zu verbissen darauf… Da dir alle anderen egal waren und du niemandem geholfen oder Rücksicht genommen hattest dachte ich erst du wärst unsozial und nur darauf aus schnell in der Armee aufzusteigen, eben nichts für unsere Einheit, aber dann sah ich wie du mit Seren umgegangen bist und merkte, dass ich dich falsch eingeschätzt hatte… Du bist bei uns im Team richtig aufgeblüht und hast dich gut ins Team integriert… Du achtest und schätzt deine Kammeraden…“   Eneas tätschelte ihr den Kopf und lächelte dabei.   „Das Einzige, woran wir noch arbeiten müssen, ist deine ungestüme Art damit du nicht ständig in Schwierigkeiten kommst…“   „Ich geb mir Mühe…“, lächelte sie zurück.   Ilay stand in der Tür und beobachtete die Beiden. Er sah leicht angefressen aus.   „Na, eifersüchtig?“, neckte ihn Leif der hinter ihm auftauchte und ihm einen klaps auf die Schulter gab.   „Red kein Scheiß…“, antwortete Ilay kopfwegdrehend.   „Stimmt… Sie wäre auch überhaupt nicht Eneas‘ Typ…“, lachte Leif.   „Wir sind fertig!“, rief Lucin als sie herauskam.   „Na dann brechen wir auf!“   Sie waren eine Weile in den Wäldern unterwegs.   „Ich brauch ne Pause…“, klagte Lucin.   „Jetzt noch nicht… Wir sind fast da…“, erklärte Eneas.   „Das Prinzesschen kann wohl nicht mehr…“, kicherte Laisa.   Lucin sah sie bitterböse an und fuchtelte nach ihr, während Laisa auswich.   „Bevor wir den Dungeon betreten, sollten wir aber wirklich noch eine Rast machen, um unsere Reserven aufzufüllen… Es könnte ein paar Tage dauern, bis wir wieder zurück an die Erdoberfläche kommen…“, warf Keno ein.   „Das hatte ich auch vor, ich schick euch doch nicht angeschlagen in einen Dungeon. Was haltet ihr eigentlich von mir?“, gab Eneas leicht angefressen zurück.   „Wie gut sich Eneas um uns kümmert…“, freute sich Seren der zu Tränen gerührt war.     Das dachten alle zur selben Zeit.   „Seren… Kann es sein, dass du in Eneas verknallt bist?“, fragte Lucin unverschämt nach.   Laisa sah geschockt aus. Lucin kicherte gehässig.   „Was? Nein! Ich bewundere ihn nur!“, gab Seren als Antwort.   „Achso… Schade… Ihr würdet schon süß zusammen aussehen…“, gab Lucin nachdenkend von sich.   Lucin stellte es sich vor.   „Kyaa!~“   Ihre Vorstellungskraft war zu gut.   Seren sah leicht beschämt aus.   „Wir sind da“, merkte Eneas an.   Alle staunten den großen Dungeoneingang an.   „Wow!“, sagte Seren.   „Also ruht euch noch etwas aus und tankt Kraft…“, sagte Eneas als er sich unter einen Baum setzte.   Keno machte ein kleines Lagerfeuer da es schon abends war. Alle setzten sich dazu. Dort grillten sie ein paar Würstchen über den Flammen und tranken noch etwas.   „Mhm… Lecker…“, gab Leif von sich als er genüsslich in eine Wurst biss.   „… Ganz okay…“, sprach Lucin.   Sie lehnte sich zurück und stützte sich mit einem Arm am Boden ab. Auf einmal hörte sie ein Geräusch.   Tzzzz   Sie drehte sich um und erblickte eine Schlange die geradewegs auf sie zukroch.   „Ahhhh!“, schrie sie.   Ria reagierte blitzschnell und fixierte die Schlange gekonnt auf dem Boden.   „Alles gut bei dir Lucin?“, fragte sie nach.   „… Ja aber nimm das Ding da weg!“, reagierte Lucin panisch.   „Du magst wohl keine Schlangen, oder?“, fragte sie.   „Nein! Und jetzt tu es weg! Bitte!“, flehte Lucin.   „Gut reagiert Ria“, lobte sie Leif.   „Keine große Sache“, antwortete sie als sie sich auf den Weg in den Wald machte, um die Schlange dort abzuliefern.   Als sie die Schlange frei ließ, bemerkte sie einen Schatten hinter sich. Kapitel 16: Kapitel 16 ---------------------- Der Schatten griff nach Ria. Sie wollte sich wehren.   „Beruhig dich, ich bin es…“, sagte die Stimme.   Ria erblickte Ilay.   „Was machst du hier? Du hast mich zu Tode erschreckt!“, pampte sie ihn an.   „Ich wollte nur sehen, ob alles in Ordnung ist…“, klang Ilay besorgt.   „Klar, war doch nur eine Schlange…“, winkte sie ab.   „Aber eine extrem giftige… Das Gift würde sogar Gottheiten lahm legen…“, erklärte Ilay.   „Oh okay… Aber sie hat mich nicht erwischt, keine Sorge“, lächelte sie.   Ilay packte ihre Arme und wendete sie, um sich zu vergewissern. Sie standen ganz nah beieinander.   Sie sah ihn verlegen an. Er erwiderte ihren Blick.   Dann beugte er sich nach vorn und gab ihr einen Kuss.   Danach schauten sie sich einen Moment lang in die Augen.   „Das wird nie langweilig…“, sagte er mit einem verschmitzten Grinsen.   Auf einmal bebte die Erde. Erschrocken sahen sie sich um.   „Wir sollten zurück…“   Ilay nahm sie an der Hand und lief los. Als sie bei den anderen ankamen packten diese schon in Eile zusammen. Lucin kam vom Himmel hinunter.   „Es ist eine Herde… Sie sind auf dem Weg hier her und sie sind schnell…“   „Das ist nicht gut… Durch die Steinformationen sind wir hier eingekesselt und hätten nur eine Möglichkeit…“, stellte Eneas fest.   „In den Dungeon fliehen…“, beendete Leif den Satz.   „Beeilung!“, winkte Eneas sie in die Höhle.   Schon war diese Herde hinter ihnen.   „Sie sind schneller als gedacht!“, rief Leif.   Ria beeilte sich und rannte auf ihre Tasche und ihr Schwert zu, schnappte sie sich im Lauf und sprintete auf die Höhle zu. Dasselbe tat auch Ilay weshalb die Beiden die letzten der Gruppe waren, die in die Höhle flüchteten.   Die Gruppe stand vor einer Gabelung.   „Welche Richtung sollen wir einschlagen?“, fragte Keno.   „Hier lang!“, befahl Eneas und sie rannten nach rechts.   Alle rannten, die Herde ihnen im Nacken.   „Scheiße! Die haben uns gleich eingeholt!“, rief Lucin.   Eine weitere Gabelung tauchte vor ihnen auf. In der Panik rannten sie einfach weiter nach rechts doch das Beben der Herde ließ die Höhle erschüttern und verschloss hinter ihnen den Durchgang.   Die Gruppe hielt an und sah sich um. Lucin und Seren sackten zu Boden.   „Na, wenigstens sind wir nun diese Herde los…“, gab Laisa von sich.   „Sind alle da?“, fragte Eneas in der Hektik. Alle sahen sich um.   „Ilay und Ria fehlen…“, stellte Leif fest.   Ria blieb vor der eingestürzten Wand stehen und sah sie an.   Ilay packte sie und rannte nach links weiter mit ihr.   „Nicht stehen bleiben!“, zog er sie mit und schob sie nach vorn.   „Ilay!“   „Was ist?“   „Da ist ein Abhang…!“   Ilay blickte nach vorn und schätzte die Lage ein.   „Wir springen!“   „Das schaffen wir niemals!“   „Doch! Vertrau mir!“   Beide sprangen ab. Beide warfen im Sprung ihre Waffen auf die andere Seite und Ilay hielt sich an der Kante fest. Ria rutschte ab und Ilay griff nach ihrer Hand.   „Ich hab dich“, sagte er mit einem erleichterten Grinsen.   Ria grinste erleichtert zurück.   Die Herde rannte auf den Abhang zu und ein paar von ihnen stürzten in die Tiefe.   Ilay zog sich und Ria nach oben, dann blickten sie auf die Herde.   „Was die wohl so in Panik versetzt hat?“, fragte sich Ria.   „Gute Frage… Aber das muss uns nicht weiter kümmern… Wir müssen zusehen, dass wir die anderen wieder finden…“, stellte er fest.   „Stimmt… Hoffentlich ist ihnen nichts passiert…“, befürchtete Ria. „Sie sind sicher wohlauf“, beruhigte er sie.   Die Beiden hoben ihre Waffen auf und sahen sich um.   „Sei vorsichtig und bleib in meiner Nähe, nicht dass wir auch noch getrennt werden…“, warnte Ilay Ria.   „Natürlich… Ganz allein möchte ich hier nicht sein…“, gab sie zu.   „Hast du Angst?“, fragte er verwundert nach.   „Nicht direkt… Nur mag ich keine engen und dunklen Wege…“, erzählte sie.    „Dir wird nichts passieren, keine Sorge“, stellte er klar. „Aber langsam sollten wir uns ausruhen, es ist schon spät und wir erschöpft.“   „Ilay! Da! Ein Felsvorsprung. Das wäre doch perfekt, da sollte nichts hinkommen“, schlug sie vor.   „Ja, der Platz ist gut…“   Sie kletterten den Felsvorsprung hinauf und fingen an ein Lager aufzustellen. Gemeinsam aßen sie zu Abend.   „Hier, für dich…“, reichte Ilay Ria etwas zu Essen rüber.   Ilay hatte köstliche Ramen herbeigezaubert.   „Danke sehr…“   Ria probierte davon.   „Wow! Das ist ja köstlich! Ich wusste gar nicht, dass du so gut kochen kannst!“, staunte sie.   „Sowas lernt man eben, wenn man alleine aufwächst… Und irgendwie macht mir das auch Spaß…“   „Wenn wir zurück sind, musst du mir unbedingt mal etwas aufwendiges kochen!“, forderte sie.   „Hahaha“, Ilay brach in Gelächter aus. „Etwas aufwendiges, ja? Das krieg ich hin…“   „… Da gibt’s nichts zu lachen…“, schmollte sie, während sie den Löffel im Mund hatte.   „Du solltest dich jetzt hinlegen… Ich passe auf…“, sagte Ilay.   „Ist gut… Weck mich dann, wenn ich dich ablösen soll…“, gähnte sie und legte sich hin.    Ilay setzte sich gegen eine Wand und starrte in die Ferne.     Ilay fielen langsam die Augen zu.   Der kleine Ilay stand auf einer Terrasse mit vielen verschiedenen Blumen und hielt einen Schmetterling auf seinem Finger.   „Ilay, mein Sohn…“   Ilay drehte sich um und lächelte sehr glücklich.   „Vater, du bist wieder da!“, freute er sich als er seinem Vater in die Arme lief.   „Gibt es irgendwelche Neuigkeiten aus dem Palast des Lichts?“, fragte Ilay neugierig.   „Ja es gibt Neuigkeiten… Das Kind wurde geboren und sie nannten es…“   Ilay schreckte auf.     Erschrocken sah er sich um, bis er bemerkte, dass Ria an seiner Schulter eingeschlafen war. Er lächelte sie sanft an.   Er legte seinen Arm um sie und gab ihr ganz sacht einen Kuss auf die Stirn. Als er seinen Kopf wieder zurücknahm, sah er ein leichtes Schimmern auf Rias Stirn welches augenblicklich auch wieder verschwand.     Ilay ignorierte es und wirkte nachdenklich.     „Was machen wir jetzt?“, fragte Seren nach.   „Nichts…“, sagte Eneas.   „Willst du sie einfach sich selbst überlassen?“, war Seren erbost.   „Beruhige dich… Eneas würde niemals jemanden im Stich lassen…“, stellte Leif klar.   „Das stimmt…“, stimmte Lucin zu.   „Eneas meint damit, dass wir im Moment nichts tun können… Wir gehen weiter und werden ihnen unterwegs sicher über den Weg laufen da wir alle dasselbe Ziel haben…“, erklärte Keno.   „Genau, also mach dir keine Sorgen, die Beiden sind stark…“, bestätigte Laisa.   „Ich mache mir trotzdem Sorgen…“, gab Seren zu.   „Das ist doch auch normal… Wir alle machen uns Sorgen um sie…“, gab Lucin einfühlend von sich.   „Wir können jetzt nur tun, was wir tun können…“, sagte Laisa.   „Und das wäre?“, fragte Seren.   „Denk doch mal selbst nach!“, gab sie ihm eine Kopfnuss. „Uns für morgen vorbereiten!“   „Aua!“, schmollte Seren welcher sich den Kopf rieb.   „Also suchen wir uns einen Ort, an dem wir nächtigen können… Und dann erledigen wir diesen Drachen!“, befahl Eneas.   „Jawohl!“, kam von der Truppe. Kapitel 17: Kapitel 17 ---------------------- „Aufwachen!“   Seren öffnete seine Augen.   „Ist es schon morgen?“, fragte er nach.   „Komm, steh auf, wir sollten weiter gehen…“, sagte Lucin zu ihm, während sie ihm aufhalf.   „… Danke.“   Die Anderen waren bereits startklar und warteten auf Seren. Er packte schnell seine Tasche zusammen.   „Findet ihr es nicht auch seltsam?“, fragte Leif nach.   „Was meinst du?“, gegenfragte Laisa.   „Seit wir hier sind, sind wir noch keinen wilden Bestien oder Tieren begegnet…“, stellte Leif fest.   „Stimmt, jetzt wo du’s sagst…“, überlegte Laisa.   „Das ist ja kein Wunder…“, gab Seren von sich.   Verdutzt blickten sie ihn an.   „Die Höhle ist voll mit dem Gift des Drachen… Es wird normale Monster und Tiere verjagt haben denn unter solchen Umständen können nur selbst giftige Lebewesen überleben…“, stellte Seren fest.   „Da hast du wohl recht…“, sprach Keno.   „Das stimmt…“, bestätigte Eneas. „Weshalb ihr auch sehr vorsichtig sein solltet. Eine Vergiftung ist nicht so leicht hinzunehmen, nicht mal als Mischwesen… Und wenn hier nur noch giftige Lebewesen ihr Unwesen treiben…“   „Dann sollten wir uns ebenfalls nicht allzu lang hier aufhalten und den Drachen finden und erledigen… Wer weiß wie lange wir den giftigen Dämpfen hier standhalten können…“, schlussfolgerte Leif.   „Richtig… Also lasst uns einen Zahn zulegen…“, gab Eneas von sich.   Sie gingen weiter, kamen an engen Passagen vorbei und gingen durch enge Tunnel.   „Wenn ich hier rauskomme, brauche ich erst einmal eine schöne, heiße Dusche…“, merkte Lucin an.   „Da stimme ich dir zu Schwesterherz… Sich hier nicht einmal waschen zu können grenzt schon an Körperverletzung!“, pflichtete Leif bei.   Lucin war unaufmerksam und wollte sich an der Wand stützen, doch Keno reagierte blitzschnell und hielt ihren Arm fest, bevor sie die Wand berühren konnte. Verdutzt blickte sie ihn an.   „Keno?“   Er stand ganz nah bei ihr.   „Lucin… Du musst vorsichtiger sein…“, ermahnte er sie.   Lucin blickte sich um und sah eine Pflanze an der Wand, in die sie fast hineingelangt hätte.   „Das ist doch nur eine Pflanze…“, merke sie an.   Eneas kam mit einem Stück Stock auf die Beiden zu und piekte in die Pflanze. Diese schüttete sofort danach einige Dämpfe ab und eine Substanz lief aus ihr hinaus. Als der Stock dieses Sekret berührte, begann er zu dampfen und sich zu zersetzen.   Erschrocken sah sie den Ast an.   „Was für Lebewesen gilt, gilt auch für Pflanzen, auch diese sind höchst giftig…“, stellte Eneas klar als er den Stock auf die Seite warf.   Lucin drehte sich zu Keno um.   „Vielen Dank Keno!“, bedankte sie sich mit einem zauberhaften Lächeln im Gesicht.   „Gerne doch…“, antwortete er, indem er ihr Lächeln sanft erwiderte.   „Ihr seid viel zu süß miteinander, davon wird einem ja schlecht…“, erwähnte Laisa beiläufig.   „Was sagst du da?!“, war Lucin erbost.   „Hast mich schon gehört!“, konterte Laisa mit herausgestreckter Zunge.   „Die Zwei…“, lachte Keno leicht ungläubig.   Ein paar Schritte weiter hielt Leif an.   „Alles gut?“, fragte Seren nach.   „Wartet…“, entgegnete er, während er sich umsah und nach oben blickte.   Er ging ein paar Schritte weiter und konnte einen Abhang über ihnen erkennen.   Er riss die Augen auf. Alle sahen erschrocken nach oben.   „Leif! Pass auf!“, rief Lucin.   Etwas fiel von oben direkt auf Leif zu.   „Ria? Wach auf…“, sprach Ilay, während er sie wachrüttelte.   „Ilay? Alles okay?“, fragte sie noch ganz verschlafen.   „Ja, aber wir sollten nicht all zu lang hier verweilen… Umso eher wir den Drachen finden umso eher finden wir die Anderen und kommen aus dieser giftigen Höhle raus…“, erklärte er.   „Du hast Recht… Es ist sicher nicht gut so lange in diesen giftigen Dämpfen zu sein…“   Sie packten ihre Sachen zusammen und machten sich auf den Weg.   „In welche Richtung sollen wir denn gehen?“, fragte Ria nach.   Ilay sah sich kurz um und zeigte dann in die rechte Richtung.   „Hier entlang…“   Sie gingen ein paar Schritte.   „Ria… Magst du mir etwas von dir erzählen?“   Verblüfft sah sie ihn an.   „Wie kommst du da jetzt drauf?“, fragte sie neugierig nach.   „Es könnte eine Weile dauern, bis wir die Anderen wiedergefunden haben oder den Drachen finden und ich würde einfach gern mehr über dich erfahren…“   „Hmm… Na gut…“   Ria überlegte.   „Ach ja… Das könnte ich erzählen“, fing sie an.   „Meine Mutter war mit mir immer sehr vorsichtig als ich noch ein Kind war. Wie bei einer Puppe, die zerbrechen würde, wenn sie hinfällt. Ich durfte nicht so häufig raus wie andere und hatte nur wenige Freunde… Versteh das nicht falsch, ich liebe meine Mutter sehr und ich bin ihr sehr dankbar. Meine Eltern haben viel für mich getan…“   Ilay hörte aufmerksam zu, während sie ihren Weg fortsetzten.   „Aber irgendwann war ich sehr sauer auf sie… Ich wollte unbedingt auf diesen Rummel, der in unserer Nähe stattfand, bekam aber keine Erlaubnis dafür. Ich sah von meinem Fenster aus viele Kinder, die auf dem Weg waren… Ich habe mich daraufhin mit meiner Mutter gestritten und ihr gesagt, dass ich sie hassen würde…“   Ria sah melancholisch aus.   „Was man als Kind nicht alles von sich gibt, hm? Ich hatte mich dafür auch niemals entschuldigt… Wenn ich so daran zurückdenke, war das sehr gemein von mir… Meine Mutter nahm es mir aber nie übel…“   „Kinder sagen oft Dinge, die sie nicht so meinen, weil sie mit ihren Gefühlen überfordert sind und sich nicht besser zu helfen wissen…“, warf Ilay ein.   „Da magst du Recht haben… Ich hätte mich trotzdem entschuldigen sollen…“   „Und? Wie ging die Geschichte aus? So wie ich dich kenne, bist du ausgerissen und trotzdem hin, oder?“, mutmaßte Ilay.   Ria kicherte.   „So in der Art, ja… Ser kam an mein Fenster gekrabbelt. Er hatte sich lauter Schürfwunden zugezogen, um mein Zimmer über den Baum zu erreichen. Er klopfte und meinte er würde mich nun mit auf den Rummel nehmen, egal was meine Eltern dazu sagen würden. Also stibitzte ich mich hinaus und ging mit ihm dort hin. Wir hatten eine Menge Spaß…“, lachte Ria.   „Als ich nach Hause kam, rechnete ich mit dem Schlimmsten. Ser hatte so viel Angst, dass er sich hinter mir versteckte. Doch meine Mutter schimpfte nicht mit mir… Sie fiel auf die Knie und umarmte mich. Sie sagte nur dass sie froh wäre, dass mir nichts widerfahren ist… Da verstand ich, dass sich meine Mutter einfach nur Sorgen um mich gemacht hatte, also fing ich an zu weinen…“   „So eine Aktion hätte ich Seren gar nicht zugetraut… So aufmüpfig…“, gab Ilay hinzu.   „Das stimmt! Das war eins der einzigen Male, dass er sich einem Erwachsenen widersetzt hatte…“, erzählte Ria.   „Also hattest du als Kind schon einen so ausgeprägten Willen… Das dachte ich mir schon fast…“   „Wie warst du denn als Kind?“, fragte sie neugierig.   „Vermutlich eher das Gegenteil von mir heute… Ich war ein kleiner, aufgeweckter, aufgeschlossener, guter kleiner Junge, der immer ein riesengroßes Lächeln im Gesicht hatte…“, erzählte Ilay.   „Oh, wirklich? Erzähl mir mehr… Ich möchte auch etwas aus deiner Kindheit erfahren…“, drängte Ria.   „Hmm…“, überlegte Ilay.   „Ich war als Kind gern in Parks und Grünanlagen unterwegs… Ich war fasziniert von der Natur und der Farbenvielfalt, die all diese Blumen hatten… Deshalb mochte ich auch immer Schmetterlinge so gern, da sie in allerlei verschiedensten Farben und Mustern kamen…“   Sie Bogen um eine Ecke.   „Mein bester Freund hingegen war ein richtiger Draufgänger und ein Rotzlöffel, er hat mich oft zu irgendwelchen dummen und oft auch gefährlichen Dingen überredet… Einmal stritten wir uns wer wohl mutiger wäre also kam er mit der Idee auf einen sehr hohen Turm zu klettern… Ich wollte ihm in nichts nachstehen und wir kletterten bis an die Spitze… Ich war damals körperlich eher schwach und dementsprechend total hinüber als ich oben ankam… Und so kam es, dass ich mein Gleichgewicht verloren hatte… Er reagierte schnell und konnte rechtzeitig meine Hand ergreifen… Frech grinsend sagte er “   Ilay lachte leicht.   „Wenn er wüsste wie viel schiss ich wirklich hatte als wir dort hoch sind…“   „Wie war denn sein Name?“, wollte Ria wissen.   „Jamin… Wir haben uns schon ewig nicht mehr gesehen… Fühlt sich fast wie Jahrhunderte an…“   „Das ist schade… Warum habt ihr euch so lang nicht mehr gesehen?“, bohrte sie nach.   „Naja… Wir haben wohl einfach den Kontakt zueinander verloren…“, erklärte er. „… Dabei war er wie ein Bruder für mich.“   <Über seine Eltern frag ich wohl lieber nichts… Er sagte ja, dass er schon immer auf der Straße lebte… Nicht dass ich ihn noch an etwas Schmerzhaftes erinnere…>   Ria schlenderte voraus und war unaufmerksam. Sie kam einem Abhang zu nah und dieser bröckelte am Rand, so dass sie kippte und hinunterstürzte.   „Ria!“, rief Ilay.   Er schlitterte auf den Abhang zu und griff nach ihrer Hand.   „Ilay…“, sagte sie verzweifelt, während sie dort hing.     Ria rutschte immer weiter hinunter, Ilay konnte sie kaum noch festhalten.   „Ich will nicht, dass du auch fällst… Lass mich los…“, sagte sie.   „Bist du bescheuert? Ich lass dich sicher nicht einfach los…“, sagte er schnippisch.   Plötzlich schaute Ilay an ihr vorbei in die Schlucht.   „Vertraust du mir?“, fragte er.   „Ja…“, kam wie aus der Pistole geschossen.   „Gut…“   Damit ließ er sie los. Kapitel 18: Kapitel 18 ---------------------- Ria fiel hinunter.     Sie schloss ihre Augen und auf einmal fiel sie nicht mehr. Sie öffnete ihre Augen und sah sich verdutzt um.   Leif hielt sie in seinen Armen.   „Ria?!“, fragte er verwundert nach.   „Leif?!“, war sie genauso verwundert.   „Wo kommst du denn her?“   Ria zeigte mit dem Finger nach oben.   „Von da…“, war ihre Antwort.   Leif lachte.   „Und Ilay? Wo ist er?“, fragte Eneas nach und blickte nach oben.   Keinen Augenblick später landete Ilay in Eneas Armen.   Eneas erschreckte sich total.   „Was zum…?!“   „Danke…“, kam von Ilay ganz trocken.   „Kyaaa!!!~“, schrie Lucin, die plötzlich Nasenbluten von diesem Anblick bekam.   Ria lachte, die mittlerweile wieder Boden unter ihren Füßen hatte.   „Schön, dass wir alle wieder beisammen sind…“, merkte sie an.   „Schön, dass euch nichts passiert ist…“, kam von Keno der damit beschäftigt war Lucin zu stützen.   Seren fiel Ria um den Hals.   „Du bist so blöd… Andauernd muss ich mir Sorgen um dich machen…“, sprach er.   Ria umarmte ihn fest zurück.   „Du musst dir doch keine Sorgen machen… Mir ist noch nie etwas ernsthaftes passiert, oder?“, versuchte sie ihn aufzumuntern.   Seren sah sie an.   „Aber du siehst so blass aus…“   „Alles gut… Ich fühle mich zwar etwas schwerfälliger heute, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass der Boden zum Schlafen nicht sehr angenehm ist…“, erklärte sie.   „Also… Da wir wieder vollzählig sind, gehen wir weiter!“, befahl Eneas.   Sie folgten ihm.   Ria fühlte sich schlapp. Sie musste sich anstrengen nicht den Anschluss zur Gruppe zu verlieren.   „Ria… Leg einen Zahn zu, wir dürfen keine Zeit verschwenden…“, ermahnte sie Eneas.   „J-Ja…“, antwortete sie.     „Was ist denn mit der heute los? Sie ist doch sonst immer so vorschnell und stürmt drauf los…“, wunderte sich Laisa und passte nicht auf wo sie hintrat.   „Aua!“   Sie donnerte mit ihrem Kopf gegen die Decke, die dort etwas tiefer wurde, und verlor das Gleichgewicht. Seren reagierte schnell und konnte sie noch fangen, bevor sie zu Boden fiel.   „Alles okay?“, fragte er sanft nach.   „Passt schon…“, gab sie leicht verlegen von sich als sie dort in Serens Armen lag.   „… Du blutest“, stellte Seren fest und wischte ihr leicht das Blut von der Stirn.   Das machte Laisa total nervös.     Seren holte eine Tinktur aus seiner Tasche und eine Kompresse und tupfte ihre Wunde ab. Sie verzog ein wenig das Gesicht, weil es brannte.   „So… Fertig…“, sagte Seren und sah von ihrer Wunde in ihre Augen. Sie waren nah beieinander.   „Warum bist du so rot?“, fragte er lächelnd nach.   „Idiot!“, sprach sie, schubste ihn weg und ging weiter.   „Was hat sie denn nur?“, fragte er verwundert nach.   Ria reichte ihm eine Hand und half ihm auf.   „Weißt du Ser… Ich glaub sie mag dich…“, erklärte Ria ihm.   Daraufhin wurde er feuerrot im gesamten Gesicht.     Ria lachte, während sie ihren Weg fortsetzten.   Ilay beobachtete sie. Leif kam auf ihn zu.   „Du solltest besser gut auf sie aufpassen…“, sagte Leif beiläufig als er an ihm vorbei ging.   „Was?“, fragte Ilay leicht irritiert.   „Sonst schnappt sie dir noch jemand weg… Und mit jemand… Meine ich mich…“, gab Leif zu.   Ilay sah ihn mit großen Augen an.   „Du bist nicht der Einzige, der sich für sie interessiert…“   Leif stoppte, drehte sich leicht um und sah Ilay direkt an.   „Weißt du… Ich mag sie auch…“   Damit ließ er Ilay stehen und ging weiter. Ilay brauchte einen Moment und folgte den anderen weiter.   Auf einmal knickte Ria einfach ein und ging zu Boden.   Eneas kam sofort auf sie zu.   „Ria! Alles gut bei dir?“, fragte er nach als er ihr aufhalf.   „Ja… Entschuldige…“, gab sie von sich als sie sich den Kopf hielt und die Augen zusammenkniff.   „Ich vermute die giftigen Dämpfe tun dir nicht gut… Wir sollten hier wirklich schleunigst fertig werden…“, mutmaßte er.   Leif kam auf sie zu.   „Kannst du laufen?“, fragte er besorgt nach.   „Das wird schon gehen…“, antwortete sie.   Leif packte sie einfach und trug sie.   „Leif?“   „Keine Widerworte, ich trage dich… Meinst du ich habe nicht gemerkt wie sehr du dich bemüht hast Schritt mit uns zu halten? So sind wir schneller und du kannst dir deine Kräfte aufsparen…“, erklärte er.   „… Dankeschön“, bedankte sie sich.   Leif drehte seinen Kopf nach hinten und streckte die Zunge heraus, genau so dass es Ilay sehen konnte.   Ilay kochte vor Wut. Er war stinksauer.     Seine Augen fingen an dämonisch zu funkeln, so wutentbrannt war er.     Grinsend zog Leif mit Ria von dannen.   „Psst!“, ermahnte Eneas seinen Trupp. „Seid still… Wir sollten unnötige Kämpfe vermeiden und uns vorbei schleichen…“, flüsterte er, während er mit dem Finger um die Ecke zeigte.   „Ach du meine Güte…“, gab Lucin von sich als sie erschrocken diese Riesenschlange erblickte.   „Das ist ein Inlandtaipan, aber in der Größe habe ich noch nie einen gesehen…“, merkte Keno an.   „Das sind noch mehr, seht nur! Direkt neben den Riesenexemplar liegen gar hunderte von ihnen…“, stellte Seren fest.   „Das sind die giftigsten Schlangen, die es gibt, das ist nicht gut…“, stellte Leif fest.   „So eine hatten wir doch vorhin auch am Lager…“, bemerkte Ria.   „Stimmt…“, bestätigte Ilay.   „Einzeln mögen sie vielleicht kein so großes Problem darstellen aber in dieser Masse würde sicher jemand von uns vergiftet werden…“, stellte Eneas klar. „Also schleicht euch leise vorbei…“   Langsam schlichen sie sich Stück für Stück vorbei. Eneas spitzte zu den Schlangen hinüber.     Lucin wollte gerade die nächste Hand nach vorn tun als sie die Schlange direkt vor ihr bemerkte. Sie wollte instinktiv anfangen zu schreien, doch Keno kam ihr ganz nah und hielt ihr von hinten den Mund zu, während er mit der anderen Hand die Schlange packte und wegwarf.   Alle Blicke konzentrierten sich auf Lucin und sie atmeten auf als es noch mal gut ging. Doch dann hörten sie ein ihnen nur allzu bekanntes Geräusch.   Tz Tz Tz   Sie drehten sich nach vorn und trauten ihren Augen kaum.   Die Riesenschlange hatte sich vor der Gruppe positioniert und brüllte los.   „Scheiße! Weg hier!“, rief Eneas.   Die Gruppe nahm ihre Beine in die Hand und fing an zu rennen.   Eneas verschaffte ihnen Zeit, indem er den Angriff der Schlange blockte und sie letztendlich zurückstieß. Sie rannten den Weg entlang. Ilay führte die Truppe an während Eneas das Schlusslicht bildete.   Sie sprangen einen Vorsprung hinunter und es quetsche sich einer nach dem anderen durch eine enge Öffnung. Ilay lotste alle hindurch. Erst Laisa, Seren, Lucin, Ria, Keno und dann Leif, bevor er selbst hindurch ging, gefolgt von Eneas.   Sie schnauften alle einmal kurz durch, denn diese Riesenschlange passte nicht hindurch. Sie blieb vor der Öffnung, dabei ging sie ein paar Mal auf und ab, bevor sie sich wieder verzog.   „Ein Glück… Wir sind alle weg gekommen…“, sagte Laisa erleichtert.   Ria richtete sich auf und blickte zu Eneas der sich den Arm hielt. Sie ging zu ihm und kniete sich zu ihm hin.   „Eneas… Dein Arm… Hat sie dich erwischt?“, fragte sie nach, während sie sich seinen Arm ansah. Auch Seren kam nun dazu und inspizierte die Wunde.   „Leider ja… Sie war verdammt schnell…“, gab er leicht schmerzerfüllt von sich.   Seren holte ein Tuch aus seiner Tasche und verband Eneas‘ Arm.   „Ich habe es etwas abgebunden, dass sollte die Verbreitung des Giftes etwas verlangsamen, aber es wird es nicht aufhalten… Du solltest schnellstens einen richtigen Arzt aufsuchen…“   „Das werde ich… Sobald wir hier fertig sind… Wir müssen weiter…“, antwortete Eneas.   Plötzlich hörten sie ein lautes Brüllen, dass durch die gesamten Höhlengänge zog.   „Ich denke wir haben ihn gefunden…“, sagte Leif als er durch eine große Öffnung guckte. Kapitel 19: Kapitel 19 ---------------------- „Eneas… Einen Vorschlag wie wir vorgehen sollen?“, fragte Leif.   Eneas richtete sich auf und kam zu Leif zur großen Öffnung. Dort lehnte er sich erschöpft gegen die Wand und sah hindurch.   „Was für ein Monstrum…“, stellte er fest. „Keno…“   „Ja…“   Keno trat hervor und schaute sich den Drachen ebenso an.   „Das wird knifflig…“, gab Keno von sich. „Ich vermute, dass er ein S Klasse Biest ist… Also sehr mächtig…“   „Verdammt! Und wir sind jetzt schon so angeschlagen…“, gab Eneas zu verstehen. „Ich werde euch leider keine wirklich große Hilfe sein können in meinem Zustand…“   „Wir schaffen es trotzdem! Wir haben eh keine andere Wahl“, äußerte sich Ilay dazu.   „Da gebe ich dir Recht… Wenn wir ihn jetzt nicht besiegen, sind wir eh alle geliefert…“, pflichtete Leif bei.   „Also gut…“, sprach Eneas. „An der Front kämpfen Ilay und Leif. Keno, du und ich sind Springer, falls vorn einer kurzzeitig ausfällt oder zum Wechseln. Laisa und Lucin sind wie immer unsere Supporter…“   Er sah sich seine Kammeraden an, während er die Aufstellung mitteilte.   „Ria und Seren, ihr konzentriert euch aufs Verteidigen. Die Klauen des Drachen werden unser größtes Problem darstellen, wenn da ein Angriff richtig sitzt, ist es aus mit uns, deshalb ist es eure Aufgabe Angriffe zu blocken, falls jemand in Gefahr gerät…“   „Alles klar“, bestätigte Lucin.   „Na dann…“, sagte Laisa.   Seren merkte man seine Nervosität deutlich an, doch sein Blick war kampfbereit.   Ria rappelte sich auch wieder auf und war bereit.   Sie gingen hinunter in die Höhle des Drachen.   „Eins noch…“, warf Eneas ein.   Sie sahen Eneas an.   „Sterbt mir ja nicht weg!“   Und daraufhin stürmten sie hinein.   Begrüßt wurden sie von einem bestialischen Aufschrei des Drachen.   Der Drache drehte sich zu ihnen um.   Ilay und Leif stürmten los. Keno und Eneas folgten in zweiter Reihe. Danach kamen Ria und Seren aufs Schlachtfeld während Laisa und Lucin am Rand verblieben.   „Die giftigen Dämpfe sind hier noch mal wesentlich schlimmer…“, stellte Seren fest.   „Das stimmt… Da bekommt man kaum noch Luft so hochkonzentriert ist es hier…“, bestätigte Ria.   Der Schwanz des Drachen peitschte genau zwischen Seren und Ria, sodass sie auseinanderspringen mussten.   Ria sackte nach unten.     Der Schwanz peitschte noch einmal auf sie zu und Ria konnte gerade noch so auf die Seite springen.   Währenddessen griffen Leif und Ilay den Drachen abwechselnd direkt an.   „Das ist ein zäher Bursche…“, gestand Leif der sich gerade etwas Blut aus dem Mundwinkel wischte.   „Da sagst du was…“, bestätigte Ilay mit einem schelmischen Grinsen, während ihm Schweiß von der Stirn tropfte.   Der Drache holte zu einem Schlag aus und zielte auf Leif. Leif wich aus und setzte direkt zu einem Gegenschlag an. Er konnte einen Treffer im Brustbereich des Drachens verzeichnen.   „Geht doch!“, war er motiviert.   So schnell schaute Leif gar nicht stand Eneas vor ihm und blockte einen Angriff des Drachen.   „Werd‘ ja nicht übermütig…“, ermahnte Eneas Leif.   Doch Eneas sackte zusammen und konnte den Angriff nicht länger standhalten. In dem Augenblick wurden sie von einer Barriere beschützt die Laisa um sie aufbaute.   So konnten sie rechtzeitig wegspringen, ehe die Barriere zerbrach.   „Meine Illusionsmagie ist vollkommen nutzlos!“, rief Lucin.   „Dann verteidige mit!“, rief ihr Keno zu.   Der Drache holte erneut aus und zielte dieses Mal auf Ilay der seine Aufmerksamkeit auf Eneas richtete. Der Angriff kam überraschend und im richtigen Augenblick stand Seren vor ihm und blockte den Angriff, dabei wurde er gegen die Felswand geschleudert direkt neben Laisa.   Laisa erschrak sich und eilte zu ihm nur um einen Schlag vom Schwanz des Drachens abzubekommen der Laisa und Seren unter sich begrub.   „Ser! Laisa!“, rief Ria verzweifelt.   „Verdammt! Damit sind die Zwei raus…“, sagte Leif.   „Eneas auch… Durch das Gift kann er sich nicht einmal mehr aufrichten…“, stellte Keno fest.   „Scheiße! Das wird mehr als knapp…“, gab Ilay von sich, während er einer Pranke auswich.   Gleich danach ging er zum Angriff über und schaffte es mit seiner Sense einmal über sein Gesicht zu schneiden. Dabei verletzte das rechte Auge des Drachens was ihn nur noch wütender machte.   Ein lauter Aufschrei durchzog den gesamten Raum.   Der Drache drehte sich einmal schnell rund herum und holte mit seinem Schwanz aus für eine Megaattacke.   „Passt auf!“, rief Lucin.   „Ausweichen!“, befahl Ilay.   „Zu spät!“, gab Leif von sich.   „Das lasse ich nicht zu!“, war Ria erzürnt.   Er zerstörte alles, was auf Bodenhöhe war. Dieser Angriff hätte allen das Leben kosten können, doch Ria schaffte es eine ihrer Fähigkeiten gerade noch rechtzeitig zu aktivieren.   Jeder einzelne Anwesende hatte eine Schutzbarriere um sich die dem Angriff des Drachen standhielt. Es hagelte massenhaft Steine und Schutt durch die Luft.   Alle Blicke hingen nun an ihr, während sie mit ausgestreckten Armen dastand und auf den Boden sackte, vor Erschöpfung.     „So eine starke Barriere und das punktuell für jeden Einzelnen hier?“, war Lucin verblüfft.   Ilay blickte sie unglaubwürdig mit groß aufgerissenen Augen an.     „Vielleicht haben wir noch eine Chance…“, rief Eneas, während er am Boden war. „Er ist hier ziemlich eingeengt, das könntet ihr als Vorteil nutzen…“   „Also gut… Leute lasst ihn uns abwechselnd ablenken, so dass immer Einer eine Chance hat anzugreifen… Wenn wir weit genug voneinander entfernt stehen, könnten wir eine Chance haben!“, rief Ilay den anderen zu.   Der Drache wurde wild und schnappte und haute nur noch willkürlich zu und verfiel der Raserei.   Alle verteilten sich und versuchten den Drachen abzulenken. Ilay lenkte ihn zuerst ab, sodass Leif einen Treffer landen konnte, doch der Angriff war viel zu schwach und hinterließ keinen großen Schaden.     Leif richtete sich auf und in dem Moment schlug der Drache mit seinem Schwanz schon zu. Ilay schubste Leif gerade noch rechtzeitig aus der Gefahrenlage doch bekam den Schlag mit voller Wucht ab, sodass er gegen die Felswände geschleudert wurde.   „Ilay!“, rief Ria.   Der Drache setzte noch einen obendrauf, indem er noch mit seinen Klauen zuschlug und Ilay ein paar lange Einkerbungen quer über den Brustbereich verpasste.   Ilay fing an zu Bluten wie ein Schwein.     Ilay richtete sich auf.     Der Drache machte keine Pause, sondern wandte sich Lucin zu und setzte zum nächsten Schlag an.   Lucin war wie erstarrt und rührte sich keinen Millimeter. Keno rannte auf sie zu und legte seine Arme schützend um sie. Keinen Augenblick später wurden auch sie gegen die Felswände geschleudert.   „Lucin!!“, rief Leif erbost.   „Dafür wirst du bezahlen du Ungeheuer!“   Leif stürmte los und verpasste dem Drachen einen Schlag über die Schnauze.   Der Drache heulte auf und schnappte dann mit seinem Maul nach Leif. Während Leif auswich, kam Ilay von hinten und schlug mit seiner Sense zu. Damit versetzte er ihm einen ordentlichen Schlag.   Als Ilay am Boden aufsetzte holte der Drache bereits aus.   In dem Moment sprang Ria vor Ilay, um ihn zu schützen und sie flogen beide mit hoher Geschwindigkeit geradewegs gegen die Felswände.   Leif ging zu Boden, er hatte seine Kräfte aufgebraucht.   „Scheiße!“, rief er.   Ilay wandte sich Ria zu die direkt in seinem Schoß saß.   „Ria… Bist du blöd?“   „Sagt der Richtige…“, konterte sie.   Die Beiden sahen sich um. Sie sahen wie all ihre Freunde auf dem Boden lagen.   Keiner war mehr in der Verfassung etwas dem Drachen entgegenzubringen.   „Ilay… Trink von mir…“, bat sie ihn. „Wir haben sonst keine andere Chance mehr… Keiner kann sich mehr bewegen, du bist der Einzige, der noch etwas ausrichten kann… Hilf uns…“   Der Drache machte einen letzten, großen Aufschrei und bereitete sich vor, es zu beenden.   Die anderen sahen sich auch gegenseitig an. Alle wussten, dass sie nun am Ende waren.     „… Ihr habt gut gekämpft Freunde…“, lobte Eneas seine Einheit.   „Dann ist das wohl unsere Endstation…“, gab Leif dazu.   „Mit euch zu kämpfen, war mir eine große Freude…“, meldete sich auch Keno zu Wort.   „Ich bin froh, dass ich euch alle kennen lernen durfte…“, sagte Lucin.   „Und ich will nichts bereuen, wenn wir hier jetzt drauf gehen… Seren…“, wandte sich Laisa Seren zu. „Ich hab‘ mich… In dich verliebt!“, gestand sie mit rotem Gesicht.   Seren lächelte sie an und strich ihr über die Wange.   „Ich bin froh dich an meiner Seite zu haben…“, sagte er.   Der Drache kam langsam näher.   „Dann hat jetzt unser letztes Stündchen geschlagen…“, gab Eneas von sich mit einem Lächeln.   „Wohl eher Minütchen…“, korrigierte ihn Lucin.   Eneas lachte. Alle lächelten.   „Nein!“, rief Ilay. „Ich lass euch hier nicht verrecken! Ich werde euch alle retten!!“   Sie wandten ihre Blicke Ilay und Ria zu.   Ilays Augen veränderten sich in seine dämonische Form und alle starrten ihn förmlich an. Dann legte er Rias Haare zur Seite, und stieß seine spitzen Reißzähne in ihren Hals. Kapitel 20: Kapitel 20 ---------------------- Ilay zog einige großzügige Schlucke von Rias Hals.   Er sah sie an.   „Ich danke dir…“   „Kein Grund sich zu bedanken…“, lächelte sie ihn an als er sie auf die Seite setzte und sich aufrichtete.   Seine Wunden an der Brust begangen sich langsam zu schließen, dass sah man deutlich an dem Dampf, der aus seinen Wunden aufstieg.   Ilay ließ einen Schrei los und erweckte seine dämonische Seite vollständig. Er bekam lange, dreieckige Male unter seinen Augen und zwei Hörner kamen aus seiner Stirn. Auch hatte er jetzt Klauen.   Ilay stürmte los und alle staunten nicht schlecht wie schnell Ilay in Wirklichkeit war.   Er holte mit seiner Sense aus uns verpasste dem Drachen einen tiefen und langen Schnitt über den gesamten Körper.   Er sank federleicht zu Boden und sah den Drachen mit einem mörderischen Funkeln an.   Der Drache holte mit seiner Pranke aus, doch Ilay wich ganz lässig aus und landete auf seiner Pranke. Dann stürmte er los und verpasste ihm einen zweiten Schnitt quer über seinen Kopf.   Der Drache schüttelte sich und schlug mehrmals hintereinander mit seinen Pranken zu.   Eine erwischte Ilay und er wurde sehr hart in die Decke geschleudert. Aus diesem Loch, das dadurch entstand, kam er ganz leicht wieder heraus und kam wieder zurück zum Boden wie eine Feder, als wäre nichts passiert.   Er legte seinen Kopf in die Seite und sprach: „Verrecke!“   Damit ging er auf den Drachen los und holte mehrmals mit seiner Sense aus. Jeder Treffer schnitt dem Drachen tiefer und tiefer ins Fleisch.   Ilay schlug so schnell und so oft zu, bis das Blut aus dem Drachen nur so herausspritzte.   Er setzte zu seinem letzten Schlag an und enthauptete den Drachen. Der Kopf fiel zu Boden und einige Meter vor dem Kopf ließ sich Ilay auf den Boden sinken.   Seine Kammeraden waren geschockt bei dem Anblick seiner Gestalt.   Er ging schnurstracks auf Ria zu, kniete sich hin und strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.   „Ria?“, machte er große Augen. „Du bist ganz steif, fast so hart wie ein Stein!“, stellte er fest.     Ilay hob Ria auf und wandte sich seinen Kollegen zu.   „Ich muss mich beeilen ehe sie zu Stein wird, ihr müsst leider noch etwas durchhalten, ich komme euch gleich holen…“, sprach er zu ihnen.   Und damit holte Ilay seine schwarzen Schwingen heraus.   Der Anblick war geradezu majestätisch, die Freunde konnten ihren Blick nicht abwenden.   Mit einem Satz flog er davon.   „Flügel? Ein Dämon mit Flügel? Gibt es sowas überhaupt?“, fragte Lucin, perplex wie sie war, nach.   „Nein… Normale Dämonen besitzen keine Flügel… Nur die Urdämonen haben solche Kräfte…“, erklärte Eneas der anfing zu lachen.   „Was ist so witzig?“, fragte Leif geschockt nach.   „Kein Wunder, dass er immer so stark war… Ich hatte immer das Gefühl, dass er sich zurück halten würde…“, klärte Eneas lachend auf.   „Also ist Ilay ein Urdämon?! Wie?“, fragte Laisa geschockt nach.   „Das erklärt Rias Halswunden, die sie hat seit dem sie Ilay näher kam…“, grübelte Seren laut vor sich hin.   „Das heißt Ria wusste Bescheid?“, war Lucin sauer.   „Wie hat er es überhaupt in die Armee geschafft? Allgemein beschäftigt mich jetzt die Frage wie ein Dämon so lange unentdeckt bei uns leben konnte…“, gab Keno dazu.   „Hört auf herumzurätseln, das hat eh keinen Sinn… Sobald wir hier raus sind, wird er zur Rede gestellt… Und auch Ria… Ich kann es kaum glauben, dass eine reine Gottheit nichts von ihrer Herkunft weiß…“, stellte Eneas klar.   Währenddessen kamen Ilay und Ria oben an der Oberfläche an.   Ilay setzte Ria mitten in der prallen Sonne ab.   „Dir sollte es gleich besser gehen…“, sagte er zu ihr.   „Du… Du hast Flügel? Du bist ein Urdämon?“, fragte sie, schwach wie sie noch war, nach.   „… Ja…“, gab er zu, während er einige dämonische Akzente wieder verschwinden ließ, wie die Hörner und die Male im Gesicht.   Sie streichelte ihm über das Gesicht.   „Und du bist kein Mischling, wie angenommen, du bist eine reine Gottheit…“, stellte er fest.   „Sieht wohl so aus… Das Sonnenlicht… Es fühlt sich so belebend an… Ich merke wie es sich in jedem Winkel meines Körpers ausbreitet und mir wieder Kraft verleiht…“   Ilay lächelte sie an.   „Ob es so ein seltsames Paar schonmal gab? Ein Urdämon und eine Gottheit?“, scherzte Ria.   „Ich denke nicht“, lachte Ilay. „Warte hier kurz, ich werde die anderen noch schnell holen…“   Als er sich wegdrehte, hielt sie ihn am Arm fest.   „Übernimm dich nicht, du hast auch einiges einstecken müssen…“   „Mach dir keine Sorgen…“, sagte er und ging.     Ilay kam unten an. Alle lagen noch herum und waren fertig. Ilay ging auf Seren zu.   „Nein, mich noch nicht… Kümmere dich erst um die Anderen… Ich muss noch zum Drachen und Blut nehmen…“, stellte Seren klar.   Ilay nickte und half erst den Anderen heraus. Einen nach dem Anderen flog er nach oben. Am Schluss kam er noch einmal für Seren herunter welcher sich anstrengte zum Drachen zu gelangen.   „Warte, ich helfe dir…“, bot Ilay an und stützte Seren beim Laufen.   „Vielen Dank Ilay“, lächelte er.   Ilay war verblüfft.   „Hast du denn gar keine Angst?“, fragte er nach.   „Warum sollte ich? Dass du ein Urdämon bist, ändert ja nichts an deiner Persönlichkeit… Und außerdem vertraut dir Ria und wenn sie dir vertraut, gibt es für mich keinen Grund es ihr nicht gleich zu tun“, grinste Seren.   „Du bist wirklich ein guter Freund Seren“, sprach Ilay mit einem Lächeln im Gesicht. „Ria ist sehr froh dich an ihrer Seite zu haben.“   Zusammen holten sie einiges an Blut von dem Drachen und machten sich dann anschließend auf den Weg nach oben.   Alle saßen da und erwarteten Ilay. Als er nach oben kam und Seren absetzte sahen sie ihn erwartungsvoll an.   „Also… Würde uns nun jemand bitte aufklären?“, forderte Leif.   „Da gibt’s nicht viel zu sagen… Ich bin ein reinrassiger Urdämon der schon immer hier in den Gossen lebte und sich der Armee anschloss…“, gab Ilay knapp zu verstehen.   Verdutzt blickten alle herum und fingen an zu lachen.   „Kurz und knapp angebunden, so wie wir dich kennen!“, warf Lucin unter Tränen lachend ein.   Nur Leif war nicht erfreut. Er stand auf und ging direkt auf Ilay zu nur um ihn eine runterzuhauen und zu Boden zu stoßen.   „Und wie erklärst du, dass du Ria als deinen lebenden Blutbeutel missbrauchst?!“, war Leif zornig und schüttelte Ilay.   Ria ging dazwischen.   „Hör auf Leif, bitte…“, zerrte sie ihn runter.   Leif lies ab und sah Ria an.   „Er missbraucht mich nicht, im Gegenteil… Ich habe ihm mein Blut von mir aus angeboten… Er wollte ablehnen, doch ich habe darauf bestanden ihm helfen zu wollen…“   „Warum solltest du das tun?“, fragte Leif nach.   „Na… Weil ich… Ihn liebe…“, verkündete sie leicht verlegen.   Ilay bekam darauf ganz große Augen und konnte seinen Ohren kaum trauen. Leif hingegen sah schmerzerfüllt aus. Er lies sich auf den Boden plumpsen und blieb geschockt sitzen.   „Ist denn sonst keiner sauer oder hat Angst vor mir?“, wollte Ilay wissen.   „Nein… Die Tatsache, dass du ein Dämon bist, ändert doch nichts an der Sache, wer du bist…“, sagte Lucin.   „Das stimmt… Du bist uns ein guter Freund und hast uns alle schon mehrere Male beschützt oder gerettet…“, fügte Laisa hinzu.   „Und wenn man so darüber nachdenkt, versteht man auch, warum du nie etwas gesagt hast, immerhin hätte das Militär dich sicher hingerichtet, wenn das raus gekommen wäre…“, schlussfolgerte Keno.   „Dich zurückzuhalten hat dich sicher auch einige Mühen gekostet!“, bemerkte Lucin kichernd.   Ilay lächelte erleichtert. Eneas sah ihn prüfend an.     „Ria… Und du weißt wirklich nichts über deine Herkunft?“, fragte Eneas nach.   Ria blickte ihn verdutzt an.   „Nein, ich habe wirklich keine Ahnung… Dass ich eine reine Gottheit sein soll, will mir auch noch nicht wirklich in den Schädel rein…“   Sie blickte auf ihre Hände.   „Mein ganzes Leben lang bin ich davon ausgegangen ein ganz normaler Mensch zu sein und innerhalb dieser kurzen Zeit hat sich so viel für mich verändert…“   Eneas war nachgiebig.   „Na gut… Mich wundert es nur weil man reine Gottheiten so selten zu Gesicht bekommt… Sie verbarrikadieren sich ja regelrecht in ihrem Viertel… Da müsste es ja auffallen, wenn reine Gottheiten ein Kind bei uns zurück lassen… Es wäre schon selten genug ein Halbmischling zu sein mit 50-prozentiger Göttlichkeit…“   „Eneas…“, fiel Keno ein. „Was machst du jetzt mit diesen Informationen… Sie vor dem Militär geheim zu halten wäre ein Verstoß und höchst strafbar…“, merkte Keno an.   „Du hast Recht…“, überlegte Eneas und ging in sich.   Ilay sah weg während Ria bekümmert drein guckte.     „Ich habe mich entschieden…“, sprach Eneas.   Alle Augen richteten sich hoffnungsvoll auf ihn.   „Also… Ich habe leider keinerlei Beweise die eure Aussagen bekräftigen könnten und bis dahin sind es nur Vermutungen. Ich habe noch viel zu wenig Informationen und ich möchte das Militär sicher nicht mit bloßen Vermutungen belästigen…“, zwinkerte er Ilay zu.     Alle freuten sich.   Ilay atmete erleichtert auf während Ria auf ihn zuging und ihn zufrieden in den Arm nahm.   „Ich habs dir doch gesagt… Sie sind deine Freunde und stehen hinter dir…“, sprach sie sanft zu ihm.   „Du hattest Recht…“, lächelte er.   „Ich hab immer Recht…“, merkte sie lachend an. Kapitel 21: Kapitel 21 ---------------------- Ria saß außerhalb des Gebäudes und wartete.   Leif setzte sich zu ihr auf die Bank.   „Hey Leif… Hast du dich schon behandeln lassen?“, fragte sie ihn.   „Gerade eben, ja… Und du?“, fragte er nach.   „Noch nicht… So schlecht fühle ich mich gar nicht…“, antwortete sie.   „Lass dich dann trotzdem untersuchen…“, bat er sie.   Eine kühle Brise tauchte auf und erfasste die Beiden.   „Es wird wohl kälter…“, merkte Ria an.   „Stimmt…“, bestätigte Leif.     „Ria…“, fing er an.   Verdutzt sah sie ihn an.   „Erinnerst du dich? Ich… Ich wollte dir doch noch etwas sagen, als wir diesen Behemoth gegenüber standen… Bis jetzt kam ich noch nicht dazu…“, erklärte er.   Leif wurde ganz rot im Gesicht. Er blickte verlegen weg, bevor er sie direkt ansah.   „Leif… Ich…“, wollte Ria ihn unterbrechen.   „Warte… Lass mich bitte ausreden… Ich möchte dir das unbedingt sagen… Ich will nicht bereuen müssen es nicht getan zu haben…“   Er kam ihr näher.   „Ria… Ich habe mich in dich verliebt… Und das schon vor einer ganzen Weile…“, sagte er ihr mitten ins Gesicht.   Ria sah ihn leicht mitleidig an. Leif drehte sich weg und seufzte.   „Du musst nichts darauf sagen… Ich weiß, dass du Ilay liebst… Ich wollte einfach nur meine Gefühle klar und deutlich aussprechen…“   Er wandte ihr seinen Blick zu mit einem Lächeln im Gesicht und tätschelte ihr den Kopf.   „Also mach dir keinen Kopf, mir ist klar, dass du meine Gefühle nicht erwiderst…“   Ria war total verlegen und sah hinunter auf den Boden.   Verblüfft sah er Ria an.   „Alles okay?“, fragte er nach.   „J-Ja…“, antwortete sie. „Es ist nur so, dass mir sowas noch nie jemand gesagt hat und ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll…“, gestand sie.   „Wie bitte?!“, war Leif total erstaunt. „Ilay hat dir nicht seine mehr als offensichtliche Liebe für dich gestanden?“   Leif lachte lauthals los.   „So ein Trottel!“   Ria kicherte.   „Über seine Gefühle zu reden, gehört wirklich nicht zu seinen Stärken“, stellte sie fest.   „Oh ja!“, bestätigte Leif lachend.   Er beruhigte sich und wandte sich Ria wieder zu.   „Hör zu… Ich möchte, dass du mich weiterhin so behandelst wie sonst auch… Zwischen uns muss sich nichts ändern… Es wäre viel schlimmer für mich, wenn du mich ab jetzt meiden würdest… Dich glücklich zu sehen, reicht mir schon aus…“   „Versprochen…“, antwortete sie mit einem süßen Lächeln.   „Sehr gut… Und jetzt gehst du rein und lässt dich untersuchen…“, beharrte er.   „Wenn es dich beruhigt…“   „Tut es!“   Zum Abschied winkte sie noch einmal und ging ins Gebäude. Leif blieb zurück, ließ sich in die Bank sacken, seufzte und sah zum Himmel auf.     „Wie erbärmlich!“   Leif sah sich um und entdeckte seine Schwester.   „Lucin?“   „Wo ist deine Würde, von der du immer so prahlst? Was hat Ria nur mit dir gemacht, dass du so ein Weichei geworden bist? Du bist ein Prinz! Also verhalte dich auch so!“, schimpfte sie ihn.   „Was meinst du damit?“, fragte er ratlos nach.   „Ganz einfach! Du willst etwas? Dann nimm es dir! Ein Nein existiert nicht für uns! Wir sind die Garcias! Als ob du so einfach aufgeben würdest…“, erklärte sie.   „Du hast Recht… Früher war ich nicht so… Ich weiß auch nicht, warum ich so rücksichtsvoll bin…“, wunderte er sich.   „Wahrscheinlich, weil du Angst hast sie dann ganz zu verlieren, aber das musst du nicht! Gewinne einfach!“, zwinkerte Lucin ihm zu.   Leif kicherte.   „Aufgeben war noch nie mein Ding!“   Lucin entwich ein sanftes Lächeln.   Ria hielt sich in der Tür versteckt und hörte das Gespräch mit an. Ihr Blick war traurig.     Damit ging sie hinein und begab sich ins Untersuchungszimmer.   Ilay stand geschockt an der Hauswand und konnte nicht glauben was er da gerade mitbekommen hatte.     Auf einmal stand Eneas vor Ilay.   „Ilay? Alles okay bei dir?“, fragte er nach.   „Eneas?“, schreckte Ilay aus seinen Gedanken auf. „J-Ja alles gut…“   Eneas gab ihm einen prüfenden Blick.   „Wie lange kennen wir uns nun bereits? Ich weiß, dass das nicht stimmt… Und ich weiß, dass du mir einiges mehr verheimlichst…“   Eneas seufzte. Ilay blickte ihn mit großen Augen an.   „10 Jahre ist es her als mein Vater und ich dich auf der Straße gefunden hatten… Ich war 18 und du erst 14 Jahre alt… Ich war frisch dem Militär beigetreten, um meinem Vater nachzueifern… Als wir dich fanden sahst du verwahrlost aus, doch irgendetwas hatte dich angetrieben… Mein Vater und ich merkten damals schon, dass in dir großes Potenzial steckte, und nahmen dich mit… Als wir zusammen trainierten merkte ich schnell, dass du sehr stark sein müsstest… Ich hatte immer das Gefühl, dass du mir etwas verschweigst… Und auch nun, nachdem herauskam, dass du in Wirklichkeit ein Urdämon bist, werde ich das Gefühl nicht los, dass das nicht alles ist…“   Ilay wandte schweigend seinen Blick ab.   „Weißt du, ich vertraue dir… Du gehörst nicht nur zu meinen Kameraden, für mich bist du mein längster und bester Freund, Ilay… Ich frage mich wirklich, wie du auf die Idee kamst, ich würde euch ans Militär verraten, wenn ich herausfinde, dass du ein Urdämon bist oder Ria eine Gottheit… Wir haben so viel zusammen erlebt und durchgemacht… Ich dachte du hältst ein bisschen mehr auf unsere Freundschaft…“   Eneas lächelte Ilay an.   „Ich glaube sehr wohl zu wissen was mit dir los ist… Ich denke die Anderen haben das noch nicht begriffen aber dass du ein Urdämon bist, bedeutet wohl, dass du der Sohn des Dämonen Lords bist… Immerhin sind nur die Familienmitglieder des Dämonen Lords Urdämonen und es ist nur bekannt, dass er einen Sohn hatte, der nach seiner Versieglung verschwand… Doch dann müsstest du mehrere hundert Jahre alt sein, was mich zu den Fragen bringt wieso du nicht so alt zu sein scheinst, wie du hierhergekommen bist und was dein wirkliches Ziel hier ist… Und zum anderen belastet deine eigentliche Herkunft wohl deine Beziehung zu Ria, nicht wahr? Du liebst sie aber hast Angst, dass ihr keine Zukunft zusammen haben könntet, wenn du wieder zurück kehren musst…“   „Du… Woher…?“, Ilay wusste nicht, was er antworten sollte.   „Ich sagte doch, ich kenne dich sehr gut mein Freund… Und dumm bin ich auch nicht“, antwortete Eneas. „Ich verstehe, wenn du noch nicht darüber reden kannst, aber sei dir bewusst, dass wir alle für dich da sein werden… Wir werden dir sicher helfen können und einen Weg finden…“   Eneas klopfte ihm auf die Schulter und blickte noch einmal in Ilays Richtung.   „Du solltest die Beziehung mit Ria genießen, sie tut dir gut Ilay…“   Damit verabschiedete sich Eneas von Ilay und ging seiner Wege. Ilay blieb zurück und sah ihm noch nach.     Ilay ging ein Stück durch den nahegelegenen Wald und entdeckte Ria die unter einem Baum auf einer Anhöhe stand und den Himmel beobachtete. Der Mond stand bereits hell erleuchtet mitten im Himmel und es war eine sternenklare und ruhige Nacht. Der Bach in der Nähe plätscherte friedlich vor sich hin. Fasziniert von diesem Anblick blieb er stehen und beobachtete sie.   „Ilay“, riss es ihn aus seinen Gedanken.   Ganz perplex sah er sie an, bevor er auf sie zukam.   „Was machst du hier?“, fragte er nach.   „Ich wollte ein wenig einen freien Kopf bekommen und die frische Luft genießen…“, erzählte sie.   „Einen freien Kopf?“, fragte er neugierig.   „J-Ja… Ist nicht weiter wichtig…“, winkte sie ab.   „Du machst dir Gedanken wegen Leif, oder? Das Geständnis war ja nicht zu überhören…“, merkte Ilay an.   „Du hast das gehört?!“, war Ria total geschockt.   Ilay kam nah an sie heran und sah ihr direkt in ihre Augen.   „Magst du ihn etwa?“, fragte er mit ernstem Gesichtsausdruck nach.   „N-Nein, nicht so! Als Freund schon…“, antwortete sie direkt.   Ilay packte sie am Arm und zog sie näher zu sich. Sie lief rot im Gesicht an.   „Dann ist ja gut… Ich werde dich nämlich weder teilen noch hergeben… Ich bin sehr besitzergreifend musst du wissen… Und ich will dich für mich allein haben…“, gestand er.   Ria lächelte liebevoll und streichelte ihm über seine Wange.   Ilay lächelte zurück, beugte sich nach vorn und ließ ihr einen gefühlvollen Kuss zukommen. Sie schmiegten sich aneinander und überhäuften sich mit weiteren leidenschaftlichen und lustvollen Küssen. Während er ihre Hüfte mit seinen Händen gegen seine presste, zog sie mit ihren Händen sein Gesicht zu sich. Er wanderte mit seinem Gesicht ihren Hals hinab, während sie sich um ihn klammerte.   Es wurde hitziger und stürmischer zwischen ihnen. Er löste den Knopf ihrer Hose und ließ sie hinuntergleiten, während er sich auf den Boden setzte und sie sich auf seinen Schoß sinken ließ. Danach knöpfte er ihr die Bluse auf und streifte sie leicht zur Seite, um besser an ihren Nacken kommen zu können. Auch Ria knöpfte sein Hemd auf und streifte es ihm leicht ab.   Er fixierte ihr errötetes Gesicht und sah ihr tief in die Augen.   „Ich liebe dich Ria…“   „Ich liebe dich auch Ilay…“, erwiderte sie mit einem liebevollen Lächeln.   Daraufhin küssten sie sich weiter und liebten sich im hellen Mondschein der Nacht.     Ria schlief tief und fest in Ilays Armen, während Ilay ein Rascheln wahrnahm und aufwachte. Er richtete sich auf und sah sich um. Dann bemerkte er einen vorbei schleichenden Schatten zwischen den Bäumen.   Er stand auf und sprang in Richtung des Schattens. Kapitel 22: Kapitel 22 ---------------------- Es raschelte an einigen Ästen in Ilays und Rias Nähe. Ilay öffnete seine Augen.     Ilay passte den richtigen Augenblick ab und stürzte sich dann auf die Silhouette. Er warf sie zu Boden und staunte dann.   „Bela…?“   „Also bist du es wirklich Ilay… Hätte dich kaum wieder erkannt…“, sprach die unbekannte Gestalt mit einem verstohlenen Grinsen aus dem spitze Zähne hervorblitzten.   „Was machst du hier?“, fragte Ilay ihn, während er ihm helfend die Hand entgegenstreckte.   „Na was wohl…“, antwortete er, während er sich aufhelfen ließ. „Du bist nun schon seit 18 Jahren hier und hast immer noch keine Ergebnisse geliefert… Wie schwer kann es denn schon sein diesen Erben der Urgottheiten ausfindig zu machen und ihn zu erledigen? Oder hast du vergessen, warum du hier bist?“   Bela deutete auf Ria.   „Anscheinend hast du hier ja deinen Spaß, aber den wirst du nicht mehr lange haben können, wenn du deine Mission nicht erfüllst… Du weißt, was auf dem Spiel steht!“, ermahnte ihn Bela.   „… Dessen bin ich mir durchaus bewusst…“, knickte Ilay ein, während er die Arme vor der Brust verschränkte.   "Du hast doch wohl nicht ernsthaftes Interesse an diesem Weib, oder? Als Sohn des Dämonen Lords könntest du ruhig etwas verantwortungsvoller an die Sache herangehen… Wenn wir deinen Vater nur endlich aus dieser Versiegelung befreien könnten, hätten wir diese Probleme nicht einmal…“, jammerte Bela herum.   „Also gibt es immer noch keine Fortschritte…“, schlussfolgerte Ilay.   „Nein… Leider…“ Bela seufzte. „Dein Vater könnte dieser ganzen Farce endlich ein Ende bereiten, aber nichts klappt, um die Versieglung zu brechen… Vielleicht wäre es langsam an der Zeit, dass du den Thron besteigst und Dämonen Lord wirst…“   „Du weißt, dass das nicht so einfach geht… Ich bin nicht mächtig genug dafür…“, erklärte Ilay.   „Ja ja… Wärst du nur ein paar Jahrhunderte früher geboren dann sähe alles anders aus…“, gab Bela achselzuckend von sich.   „Nun gut…“, fing Bela an. „Ich gehe dann mal wieder… Und du beeilst dich diesen Erben ausfindig zu machen sonst kommen wir und übernehmen das… Die Uhr tickt…“   Damit lies Bela Ilay stehen und machte sich auf den Weg.     Bela war total in Gedanken versunken und merkte gar nicht wohin er lief. Er kam an der Unterkunft der anderen vorbei und rannte direkt gegen Eneas, welcher abends immer noch seine Runden um das Gelände drehte.   „Autsch!“, kam von Bela als er sich den Kopf hielt und die Augen zusammenkniff.   Eine Hand streckte sich auf ihn zu.   „Alles in Ordnung bei dir Kleiner?“, fragte Eneas nach und lächelte ihn an.   „W-Was?! Kleiner?!“, war Bela sauer und sprang auf mit einem wütenden Gesicht.   „Oh entschuldige… Durch deine Größe wirkst du nicht unbedingt volljährig…“, gab Eneas peinlich berührt zu.   „Es kann auch nicht jeder so ein Riesenschrank sein wie du es bist!!“, gab Bela eingeschnappt von sich. „Ich bin auch ganz sicher wesentlich älter als du…“, fügte er noch leise hinzu.   „Achja?“, grinste Eneas schelmisch und kam auf Bela zu, bis er ganz nah vor ihm stand und sich zu ihm hinunter bückte. Bela war das unangenehm und drehte sich weg.   „Was bist du denn für einer?!“, damit zog Bela von dannen und ließ Eneas stehen.     Eneas sah ihm noch verwundert nach.     Am nächsten Morgen wachte Ria allein in ihrem Zimmer auf. Sie blickte sich um und setzte sich auf.   „Wie bin ich hierhergekommen? Und wo ist Ilay?“, fragte sie sich.   Dann klopfte es an die Tür und Seren betrat ihr Zimmer.   „Guten Morgen!“, begrüßte er sie freudig.   „Guten Morgen Ser! Alles okay?“, fragte sie nach.   „Natürlich! Mach dich fertig!“, forderte er sie auf.   „Wofür?“   „Das siehst du dann schon!“, lächelte er sie an und verließ das Zimmer.     Ria stand auf und machte sich fertig, zog ihre Klamotten an und kämmte sich ihre Haare. Daraufhin verließ sie ihr Zimmer und traf auf den bereits wartenden Seren.   „Na, da bist du ja, schnell wie immer!“, lächelte er als er ihre Hand nahm und sie mit sich zog.   „Jetzt sag mir doch mal, was du vor hast Ser…“, fragte sie ungeduldig nach.   „Ich weiß, dass du Überraschungen nicht so magst, aber dir bleibt keine andere Wahl!“, erklärte Seren.   Er zog sie durch die Stadt, bis sie an einem Fest ankamen. Ria staunte.   „Das Fest ist heute? Das hatte ich total vergessen…“, gab sie ganz überwältigt von sich.   „Ja… Wir hatten so viel um die Ohren, dass ich auch fast nicht mehr daran gedacht hatte aber wir zwei sind jedes Jahr hier… Das Sommerabschlussfest… Und jedes Jahr freust du dich riesig auf die Regenbogenbäume... Das wollte ich mir mit dir nicht entgehen lassen…“, erzählte Seren.   „Das stimmt… Diese wunderbar leuchtenden Bäume die in allerlei Farben schimmern…“, bestätigte Ria.   „Weißt du… Wir waren all die Zeit immer zusammen und obwohl wir nun sogar in derselben Einheit sind, reden wir nicht mehr viel miteinander… Das macht mich schon etwas traurig… Ich… Ich vermisse das…“, schüttete er ihr das Herz aus.   Ria sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an und umarmte ihn daraufhin.   „Es tut mir leid Ser… Ich war so sehr mit anderen Dingen beschäftigt, dass ich wohl das Wichtigste aus den Augen verloren habe… Dich… Unsere Freundschaft bedeutet mir unendlich viel und ich werde mich anstrengen mich deiner Freundschaft würdig zu erweisen…“   „So meinte ich das gar nicht Ria“, kicherte er. „Ich bin schon froh, dass sich zwischen uns trotz allem nichts geändert hat und wir immer noch dieselben sind! Versprich mir einfach, dass sich das nie ändern wird.“   „Natürlich! Versprochen!“   „Gut… Dann lass uns jetzt ein wenig Spaß haben!“, sprach er, während er sie hinter sich herzog.   Ria lächelte sanft und folgte Seren.   Sie verbrachten mehrere schöne Stunden zusammen, aßen Eis und Süßes, spielten einige Spiele, fuhren einige Fahrgeschäfte.   Sie saßen zusammen auf einer Bank und blicken in Richtung der Bäume die bald zu leuchten beginnen sollten.   „Das hat mir heute viel Spaß gemacht…“, stellte Ria fest. „Danke dass du mich heute hierhergebracht hast.“   „Mir hat es auch viel Spaß gemacht…“, lächelte Seren sie an.   „Ser… Was empfindest du eigentlich für Laisa?“, wurde Ria neugierig.   Seren wurde total rot im Gesicht.   „Also… Ähm… Weißt du…“, stotterte er vor sich hin.   Ria kicherte.   „Du magst sie sehr, nicht wahr?“   „… Ja“, war seine verlegene Antwort.   „Hast du ihr dann schon auf ihr Geständnis geantwortet?“, fragte sie weiter nach.   „Noch nicht…“, gab Seren zu.   „Dann wäre jetzt wohl der richtige Zeitpunkt dafür…“, stellte Ria klar, während sie nach vorn links deutete, wo Laisa alleinstand, um sich auch die Bäume anzusehen.   „Aber…“   „Mach dir keine Sorgen, ich komm hier auch allein klar… Ich würde mich sehr für dich freuen…“, erwiderte sie hartnäckig.   „Danke Ria…“, bedankte er sich, während er aufstand und auf Laisa zu ging.     Ria kicherte vor sich hin als sie ihm hinterher sah.   Währenddessen kam Seren bei Laisa an und tippte ihr auf die Schulter. Sie drehte sich um und lief direkt rot im Gesicht an.   „Seren!!“   „Warum bist du hier ganz allein Laisa?“, fragte Seren besorgt nach.   „Naja… Ich wollte mir die Lichter ansehen gehen, aber niemand hatte Zeit… Also…“, gab sie zu.   „Verstehe…“, fing Seren an.   Er sah verstohlen auf die Seite, bevor er sie direkt ansah.   „Laisa… Ich…“, stotterte er los.   „Seren… Ist schon okay… Ich versteh schon, du fühlst nicht so wie ich… Ich hätte dir meine Gefühle nicht so aufzwingen sollen, das tut mir leid…“   Damit drehte sich Laisa weg und ging los. Seren packte sie am Arm.   „Du verstehst das falsch… Du hast mir doch gar nichts aufgezwungen… Ich…“   Seren zog sie zu sich her und gab ihr damit eine Kopfnuss.   „Autsch!“   Laisa hielt sich den Kopf. Seren nahm ihre Hände dort weg und gab ihr einen Kuss. Verblüfft sah sie ihn an.   „Ich empfinde genauso für dich…“, gab er ganz verlegen zu.   „Du Tollpatsch…“, lächelte ihn Laisa an.   Seren lächelte zurück.   In diesem Augenblick schimmerten die Bäume in ihren Regenbogenfarben. Beide sahen sich dieses Spektakel an.   Ria sah glücklich zu ihnen hinüber und freute sich. Auf einmal wurde ihr von hinten die Augen zugehalten. Erschrocken drehte sie sich um.   „Ilay!“   „Hey Ria…“, freute er sich sie zu sehen.   „Wo warst du heute den ganzen Tag?“, fragte sie ihn.   „Seren wollte heute den Tag mit dir verbringen also…“   „Verstehe…“, lächelte sie sanft.   „Außerdem…“, Ilay kramte eine Schachtel aus seiner Tasche. „… Hab ich etwas für dich…“   Gespannt schaute Ria auf die Schachtel, während Ilay sie öffnete. Hervor kam eine wunderschöne Halskette, die einen großen Kristall eingearbeitet hatte, der je nach Lichteinstrahlung in einer anderen Farbe glänzte.   „Seren meinte du magst diese Regenbogenbäume so sehr, da dachte ich mir, dass das wohl die perfekte Halskette sein müsste…“   Ria drehte sich um und Ilay legte ihr die Kette um den Hals. Als er sie schloss wandte sich Ria ihm wieder zu und befühlte die Kette.   „Sie ist wunderschön Ilay… Vielen Dank…“   Ilay lächelte zufrieden und zog ihr Gesicht näher heran um ihr einen Kuss zukommen lassen zu können.   „Ich danke dir Ria…“, entgegnete er.   „Wofür?“, fragte sie neugierig nach.   „Für deine Liebe…“, antwortete er ganz sanft und streichelte ihr über ihre Wange.   Kapitel 23: Kapitel 23 ---------------------- Ria saß entspannt in ihrem Zimmer und las ein Buch. Es war bereits spät abends und die Sonne schon seit etlichen Stunden untergegangen.     Sie blätterte eine Seite weiter als plötzlich ein helles Licht vor ihrem Zimmerfenster auftauchte. Ganz verdutzt öffnete sie ihr Fenster und konnte nicht glauben, was sie da vor sich sah. Ria machte Platz, sodass der Engel durch das Fenster in ihr Zimmer kommen konnte.   „Hallo Iturria…“, grüßte sie der Engel.   „Was…? Wer…?“   Dann fiel es Ria wie Schuppen von den Augen.   „Warte… Du… Ich kenne dich… Du hast uns vor dem Behemoth beschützt und jetzt, wo ich so darüber nachdenke… Das warst auch du in meinem Traum letztens…“   „Du erinnerst dich also an etwas, das ist gut…“, gab sie von sich. „An was erinnerst du dich?“   „An nicht viel… Ich habe dich gesehen und einen Mann, der mich in den Händen hielt… Ich glaube das war mein Bruder… Und ich sah jemanden der anscheinend mein Vater war…“, überlegte sie.   „Das ist lange her…“, sie wandte sich Ria zu. „Mein Name ist Celine und der Name deines Bruders war Kasperoz… Ich denke es wird nun Zeit dir die Wahrheit über deine Herkunft zu erzählen…“   Celine sammelte sich kurz und fing dann an ihre Geschichte zu erzählen.   „Du wurdest vor mehreren Jahrhunderten im Palast des Lichts geboren, auch Sonnenscheinpalast genannt. Du bist die letzte Nachkommin der Urgottheiten…“   Celine eilte zum Palast, dort lief sie Kasperoz über den Weg.   „Kas… Ist es schon so weit? Ist alles okay?“, fragte sie besorgt nach.   „Celi… Wir werden es bald wissen…“   Auf einmal erklang ein Babygeschrei in den Gängen. Beide drehten sich danach um.   Kasperoz‘ Vater kam heraus und lächelte.   „Celine, schön dass du da bist! Es ist alles gut gegangen. Möchtest du deine kleine Schwester sehen, Kasperoz?“   „Sehr gern Vater…“, freute er sich und betrat mit Celine das Gemach.   Im Bett lag seine Mutter mit einem kleinen Baby in ihren Armen. Sie blickte auf und freute sich.   „Hallo ihr Zwei… Seht nur, dass ist Iturria… Ist sie nicht niedlich?“, fragte sie.   „Ja…“, bestätigte Kasperoz als er sich neben seine Mutter setzte und mit Rias Fingern spielte.   Ria gluckste und freute sich.   „Magst du sie mal halten Kasperoz?“, fragte seine Mutter und hielt ihm das Baby hin.   „Sehr gern…“   Er nahm Ria entgegen und drückte seine Stirn gegen Ihre. Ria gefiel das und befühlte mit ihren kleinen Händen das Gesicht ihres Bruders. Kasperoz lächelte sie ganz sanft an.   „Wenn ihr wollt, könnt ihr mit ihr einen kleinen Spaziergang machen dann kann sich deine Mutter etwas erholen und ausruhen…“, schlug der Vater vor.   Kasperoz setzte sich außerhalb in einen kleinen angrenzenden Garten und beobachtete seine kleine Schwester.   „Kasperoz, sie ist entzückend!“, sprach Celine als sie auf ihn zukam und ihre Hand auf seinen Arm sinken ließ.   „Nicht wahr Celine? Sie ist ein Sonnenschein, meine kleine Schwester!“, sagte Kasperoz.   Das Baby kicherte und gluckste als Kasperoz es in die Höhe hielt.   „Ich werde dir die ganze Welt zeigen, all die Besonderheiten und Schönheiten, die in ihr liegen. Dein Leben wird voll von Liebe und Wärme sein!“, sprach er zu dem Baby.   „Das wird es, Kasperoz…“, lächelte Celine ganz sanft.   „Kasperoz! Bring Iturria wieder herein, deine Mutter vermisst ihr kleines Neugeborenes!“, rief sein Vater lächelnd.   „Natürlich Vater!“   Er übergab Ria seinem Vater und setzte sich wieder neben Celine.   „Na… Da bekommt man glatt Lust auf ein Eigenes, oder?“, neckte Kasperoz Celine mit einem schelmischen Grinsen.   „Du weißt doch, dass ich mich noch nicht so weit fühle Kas…“, erklärte sie.   „Ich weiß… Außerdem haben wir alle Zeit der Welt dafür… Also kein Grund zur Eile…“, besänftigte er sie, während er ihr eine lose Haarsträhne wieder hinter ihr Ohr strich.   Celine lächelte ihn sanft an.   „Danke…“   „Wir sind ja auch erst zwei Jahrhunderte zusammen… Das wäre wohl wirklich noch etwas früh für Nachwuchs, aber ich bin einfach so glücklich mit dir… Ein Baby wäre da einfach nur die Krönung…“, grinste er verlegen.   Celine kicherte.   Kasperoz fixierte ihr Gesicht, kam ihr näher und gab ihr einen sanften und liebevollen Kuss.   „Ich liebe dich Celi…“   „Ich liebe dich auch Kas…“   „Also warst du die Freundin meines Bruders?“, fragte Ria ahnungslos nach.   „Seine Verlobte…“, antwortete sie. „Wir waren uns versprochen…“   „Was ist passiert? Wo ist er und unsere Eltern?“, wurde Ria neugierig. „Warum haben sie mich weggegeben?“   „Das war nicht freiwillig… Deine Familie hat dich sehr geliebt…“, erwiderte sie mit einem melancholischen Blick.   „Ich will dich nicht an etwas Schlimmes erinnern aber… Könntest du mir bitte erzählen was passiert ist?“, fragte Ria vorsichtig nach.   Celine sammelte sich kurz bevor sie antwortete.   „Das werde ich, keine Sorge…“, sprach sie. „Du warst erst wenige Wochen alt…“   „Was? Celine? Bist du dir sicher?“, fragte Rias Mutter entsetzt nach.   „Es tut mir so leid aber ja… Iturria hat eine befleckte Seele… Wenn wir nichts unternehmen, wird sie die Apokalypse auslösen, die alles auf diesem Planeten auslöschen wird…“, bestätigte Celine traurig.   Rias Eltern waren fassungslos. Sie sackten zusammen und waren sehr geschockt.   Kasperoz lief auf und ab.   „Aber… Aber das kann doch nicht sein… Vielleicht hast du dich versehen?“, fragte Rias Mutter erneut nach.   "Mutter... Celines Vorhersagen sind immer zu einhundert Prozent richtig… Sie ist das Orakel…“, stellte Kasperoz klar. „Wenn ich dich doch nicht dazu überredet hätte in Rias Zukunft zu sehen…“   „Kasperoz… Das war schon richtig so…“, stellte sein Vater klar. „So haben wir zumindest die Möglichkeit etwas zu unternehmen und uns Hilfe zu suchen…“   In diesem Augenblick kam der Rat der Götter zu ihnen.   „Oh ehrwürdige Urgötterfamilie… Wir haben leider sehr schlechte Nachrichten…“, verkündeten sie.   „Diese wären?“, fragte der Vater nach.   „Der Dämonen Lord… Er hat mitbekommen, dass eure Tochter die Befleckung der Apokalypse in sich trägt und fordert euch auf eure Tochter freiwillig zu übergeben ansonsten würden sie uns angreifen und auslöschen!“   „Was? Das ist unerhört!“, gab der Vater von sich.   „Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen! Wir kamen doch sonst immer so gut miteinander aus…“, war Rias Mutter fassungslos.   „Anscheinend sieht der Dämonen Lord keine andere Möglichkeit als das Leben eurer Tochter zu beenden, um die Apokalypse zu verhindern…“, verkündeten sie mit gesenkten Köpfen.   „Das ist ja schrecklich!“, sagte Rias Mutter während sie Ria fest an sich drückte.   „Es gäbe eine Möglichkeit eurer Tochter Zeit verschaffen zu können… Ihr müsstet dafür nur den Dämonen Lord versiegeln… Die Versieglung kann aber nur von euch ausgeführt werden da sie zu mächtig wäre für uns...", erzählten sie.   Rias Eltern sahen sich an und nickten.   „Wir werden es tun! Kasperoz… Bitte gib gut auf deine Schwester acht…“, sprach der Vater als er sich Kasperoz zuwandte.   „Aber Vater… Ihr könntet dabei…“, wurde er traurig.   „Wir haben keine andere Wahl… Wir lieben euch beide sehr und möchten euch beiden ein langes und glückliches Leben ermöglichen…“, erklärte der Vater. „Sei so gut und beschütze sie… Wir zählen auf dich!“   Damit machten sich die Eltern auf den Weg und überließen Ria in den Armen ihres Bruders. Kasperoz sah seinen Eltern hinterher. Celine drückte sich an seinen Arm.   Der Rat verabschiedete sich und verließ den Palast.   Kurz darauf fing der Boden an zu beben. Kasperoz und Celine erschreckten sich und sahen sich um. Es wurde immer heftiger. Immer mehr Fenster zersprangen, Dinge fielen um und zerbrachen und Möbel kippten um.   „Kas… Das sieht nicht gut aus…“, vermutete Celine die sich an seinem Gewand festkrallte.   „Ich weiß…“   Kasperoz überlegte.   Der Boden und die Wände bekamen riesige Risse, alles stand kurz davor auseinander zu brechen.   Kasperoz legte Ria in die Arme von Celine.   „Celi… Hör mir gut zu… Ich möchte, dass du dich um Iturria kümmerst… Beschütze sie und ermögliche ihr ein gutes und glückliches Leben…“   „Kas… Nein! Ich will dich nicht verlieren! Das ist deine Aufgabe dich um Iturria zu kümmern!“, entgegnete sie unter Tränen.   „Dafür haben wir keine Zeit mehr… Der Palast wird gleich einstürzen, wenn nicht sogar verschwinden… Ich werde euch beide retten da ihr mir das Wichtigste auf dieser Welt seid…“, erklärte er.   Er umarmte Beide, sah Celine noch einmal tief in die Augen, gab Ria einen Kuss auf die Stirn und konzentrierte sich dann stark. Um Celine und Ria entstand eine Barriere, die immer dichter und stärker wurde. Kasperoz strengte sich sehr an.   Auf einmal erstrahlte alles in einem hellen Licht, dass den kompletten Palast verschlang und auslöschte. Celine konnte nichts mehr erkennen.   „Kas!“, rief sie noch während Ria auf ihrem Arm weinte.   „Danach waren wir wohl mehrere Jahrhunderte in dieser Barriere gefangen. Der Rat brauchte ewig um Kasperoz‘ Barriere aufzulösen… Deine Eltern starben als sie den Dämonen Lord versiegelten und Kasperoz gab sein Leben, um uns zu schützen…“   „So war das also… Verstehe…“, gab Ria geknickt von sich.   „Ich hatte einfach nicht die Kraft dazu dich aufzuziehen, deshalb habe ich dir eine Familie gesucht, die dich wohlbehütet aufziehen würde… Doch ich habe dich nie aus den Augen gelassen und über dich gewacht…“, fügte sie noch hinzu.   „Ich danke dir Celine… Für alles…“, bedankte sich Ria mit einem Lächeln. „Du hast so viel für mich getan…“   „Du musst dich nicht bedanken… Es war Kasperoz‘ letzter Wunsch…“, erklärte sie. „Aber ich muss dich bitten niemandem davon zu erzählen… Ich weiß nicht, wann und wie die Apokalypse aus dir herausbricht… Ich habe all die Jahre nichts Brauchbares herausfinden können… Es wäre zu gefährlich, wenn irgendjemand herausfinden würde, wer du wirklich bist und was in dir schlummert…“   „Also bin ich die letzte verbliebene Urgottheit, welche eigentlich dazu bestimmt ist die Welt vor dem Dämonen Lord zu retten…“, schlussfolgerte Ria.   „Das hat der Rat wohl so erzählt, ja… Ich verstehe nur nicht, wie sie darauf kamen da du die eigentliche Bedrohung für die Welt bist und der Dämonen Lord nur dich töten und nicht die Welt vernichten wollte…“, fuhr Celine fort.   „Das ergibt keinen Sinn… Was soll ich jetzt tun?“, fragte Ria nach.   „Nichts… Momentan können wir nichts tun… Behalte es einfach für dich und ich werde mich wieder bei dir melden… Ich werde einen Weg finden dich davor zu bewahren…“, lächelte Celine sie an.   Damit verließ sie Ria und lies sie allein zurück.   Kapitel 24: Kapitel 24 ---------------------- Die Tage vergingen. Alle saßen draußen nett beieinander bei ein paar Drinks während Eneas zur Gruppe dazustieß.   „Na, genießt ihr eure freien Tage?“, fragte er in die Runde.   „Ja… Wurde auch mal Zeit dass wir etwas entspannen können…“, antwortete Lucin und nippte von ihrem Drink.   „Die paar Tage frei waren wirklich Gold wert…“, pflichtete Laisa bei.   „Ich hätte gesagt, dass wir uns heute noch einen schönen Tag am Strand machen bevor wir morgen zur nächsten Mission aufbrechen!“, schlug Eneas vor.   Alle sahen ihn verdutzt an.   „Wirklich?“, fragte Lucin unglaubwürdig nach.   „Das hattet ihr euch doch gewünscht, oder?“, stellte Eneas zwinkernd eine Gegenfrage.   Alle jubelten.   „Also, packt eure Sachen und los geht’s!“, fuhr er fort.   Daraufhin liefen alle los und packten zusammen was sie brauchten.   Sie kamen am Strand an und staunten.   „Wow! Gebt euch den Ausblick!“, stellte Lucin klar die ihre Sonnenbrille etwas senkte.   „Warst du noch nie am Meer?“, fragte Seren interessiert nach.   „Ehrlich gesagt waren wir wirklich nie am Meer… Als Angehörige der Königsfamilie hatten wir immer sehr viel zu erledigen… Da gibt es keine Familienausflüge oder sowas…“, stellte Leif klar.   „Dann ist es ja kein Wunder, dass ihr so beeindruckt seid“, stellte Ria fest mit einem kleinen Kichern.   Leif legte sich verlegen die Hand in den Nacken und blickte auf die Seite.   Sie legten ihre Sachen nieder am Strand, breiteten die Decken aus und stellten ein paar Schirme gegen die Sonne auf. Sie wechselten ihre Klamotten in ihre Badeklamotten und Eneas nahm Platz auf einer der Decken. Seren, Laisa, Lucin und Leif stürmten ins Wasser während Keno mit dem Ball gemütlich hinterherkam.   „Ihr solltet auch ins Wasser gehen… Allzu schnell werden wir nicht mehr hierher kommen…“, sprach Eneas.   „Stimmt schon… Ist wahrscheinlich auch einer der letzten warmen Tage…“, ergänzte Ria.   „Geh ruhig… Ich bin keine so große Wasserratte…“, gab Ilay von sich.   Ria lächelte ihn an und ging auch in Richtung Wasser. Ilay nahm Platz neben Eneas.   „Warum gehst du nicht ins Wasser?“, fragte Ilay nach.   „Ich entspanne lieber hier am Strand…“, antwortete Eneas. „Außerdem…“   „Ja… Ich hab’s auch gemerkt, wir werden beobachtet…“, stellte Ilay fest, während er sich scharf umblickte.   „Stellt sich nur die Frage von wem…“, merkte Eneas an.   „Komm raus… Ich weiß, dass du es bist… Eneas weiß, wer ich bin also musst du dich nicht versteckt halten…“, rief Ilay der genervt die Augen schloss.   „Du hast dein Geheimnis einem Abkömmling der Gottheiten verraten? Bist du verrückt?“   Bela stand plötzlich hinter ihnen.   „Ah der Knirps!“, stellte Eneas fest.   „Wenn nennst du hier Knirps?!“, wurde Bela wütend.   „Beruhig dich, das war nicht böse gemeint…“, lächelte Eneas ihn an. „Also bist du auch ein Dämon… Das dachte ich mir schon fast…“   „Ich kann euer Volk einfach nicht leiden! Warum bist du so freundlich zu ihnen Ilay?“, fragte Bela erzürnt nach.   „Sie können nichts dafür… Sie kennen die Wahrheit nicht…“, erklärte Ilay ruhig.   „Die Wahrheit?“, fragte Eneas nach.   „Was wirklich damals vorgefallen ist…“, erzählte Ilay weiter.   Währenddessen spielten die anderen mit dem Ball im Wasser, Team gegen Team. Leif, Ria und Laisa waren ein Team und Lucin, Keno und Seren.   Lucin hatte Aufschlag und schmetterte den Ball auf die andere Seite.   „Hier! Den kriegt ihr nicht!“, war sie siegessicher.   „Das werden wir sehen!“, rief Leif der auf den Ball zusprang.   Auch Ria war dabei sich den Ball zu schnappen. Sie kamen sich in die Quere und er prallte an ihnen ab, sodass Laisa übernahm und den Ball wieder auf die andere Seite zurück schmetterte und sie einen Punkt erzielten.   „Du!“, sagte Leif energisch Richtung Ria mit einem kleinen Grinsen im Gesicht.   „Halt!“, erwiderte Ria lachend.   Er packte sie und hob sie hoch nur um sie dann ins Wasser zu werfen.   „Sieht wohl so aus als hättet ihr gewonnen…“, gab Keno lächelnd von sich als er den Ball an sich nahm.   „Dann sollten wir uns mal kurz entspannen gehen…“, deutete Seren auf den Strand.   „Gute Idee, nicht dass wir noch einen Sonnenbrand bekommen…“, merkte Lucin an.   „Wäre bei deiner zarten und weißen Haut auch kein Wunder, wenn du einen bekommen würdest…“, neckte sie Laisa.   „Was? Suchst du streit?“, entgegnete Lucin wütend.   „Ach was… Das war nur eine Feststellung…“, lief Laisa achselzuckend weiter.   Lucin stampfte ihr wutentbrannt hinterher gefolgt von Keno der nervös lachte.   „Autsch!“   Ria sackte zusammen gerade als sie dabei war das Wasser zu verlassen. Leif eilte zu ihr.   „Alles okay?“, fragte er nach, während er sie stützte.   „Ich glaube mich hat eine giftige Qualle am Knöchel erwischt…“, stellte sie fest, während sie sich ihren Knöchel hielt.   „Komm her…“, sagte er.   „Huch?!“, gab Ria von sich während Leif sie hochhob.   Leif trug sie auf die Decke.   „Lass mal sehen“, sagte Seren und sah sich die Wunde an.   „Wo sind denn überhaupt Eneas und Ilay hin?“, wunderte sich Laisa.   Verdutzt blickten sie sich um.   Eneas zog sich aus dem Wasser und hievte Bela an Land. Sie waren in einer Höhle.   „Du kannst nicht schwimmen?!“, stellte Eneas fest während nach Luft ringte.   Bela hustete sich das Wasser heraus.   „So eine nutzlose Fähigkeit habe ich auch noch nie in meinen 326 Jahren gebraucht…!“, stellte Bela klar.   Eneas lachte.   „Das ist nicht lustig!“, war Bela genervt. „Weil ihr auch dieser aufgebrachten Frau unbedingt helfen wolltet…“   „Naja… Was hätten wir denn tun sollen? Sie allein nach ihrem Kind suchen lassen?“, fragte Eneas nach.   „Ja… Dann wären wir jetzt nicht in diesem Schlamassel…“, entgegnete er.   Verstohlen blickte er auf die Seite.   „Übrigens… Danke… Dass du mir hinterher gesprungen bist…“, bedankte sich Bela zaghaft und leise.   „Wie bitte?“, fragte Eneas erstaunt nach. „Ich werde mich nicht widerholen!“, angefressen richtete er sich auf und lief los.   Eneas folgte ihm.     „Bela… Wie habt ihr euch eigentlich kennen gelernt, du und Ilay?“, fragte er nach.   „Warum willst du das Wissen?“, stellte Bela eine Gegenfrage und beäugte Eneas argwöhnisch.   „Nur aus reinem Interesse… Ich weiß so gut wie nichts über Ilays Vergangenheit, obwohl wir uns schon so lange kennen…“   „Naja… Wir sind Kindheitsfreunde… Ich bin der Sohn der Hofdame im Mondscheinpalast und lebe auch dort… Er war quasi wie ein kleiner Bruder für mich da ich älter bin und so musste ich auch immer auf ihn aufpassen… Das war gar nicht immer so leicht…“, lächelte Bela. „Aber so genau erinnere ich mich gar nicht mehr daran, es sind ja immerhin schon drei Jahrhunderte vergangen… Ich weiß noch, dass er und Jamin, sein bester Freund, immer unzertrennlich waren…“   „Vorsicht!“   Einige große und schwere Steine lösten sich von der Decke und fielen direkt auf Bela zu. Erschrocken blickte er auf.   Eneas packte Bela und ließ sich mit ihm nach hinten fallen, so dass Bela in seinem Schoß saß.   „Das war knapp…“, stellte Eneas fest und schaute auf die Brocken, während er seinen Arm immer noch fest um Bela geschlungen hatte.   Bela lief rot an.   „D-Du kannst mich wieder los lassen…“, genierte er sich.   Schelmisch lächelte Eneas ihn an.   „Du bist ganz schön niedlich, wenn du dich so genierst…“, stellte er fest.   Das haute Bela komplett den Vogel raus. Er wurde knallrot bis über beide Ohren. Eneas lockerte seinen Griff und Bela stand schnurstracks auf, um ein wenig Abstand zu gewinnen.     Sie liefen ein Stück weiter und entdeckten eine Öffnung.   „Hier! Hier scheint es rauszugehen!“, deutete Eneas mit seinem Finger in die besagte Richtung.   „Ein Glück!“, freute sich Bela der sichtlich erleichtert schien.   Sie zwängten sich durch die Öffnung und waren wieder draußen.   „Da seid ihr ja! Wir haben euch schon überall gesucht!“, begrüßte sie Ria, während sie helfend ihre Hand entgegenstreckte.   Eneas ergriff ihre Hand und lächelte sanft.   „Hat Ilay das Kind gefunden?“, fragte er gleich nach.   „Ja, mach dir keine Sorgen, es ist wieder wohlbehalten bei seiner Mutter“, erklärte sie und streckte nun auch Bela ihre Hand hin.   Bela beäugte sie argwöhnisch, ergriff jedoch die Hand.     „Du musst wohl Bela sein… Ilay hat mir von dir erzählt…“, sprach sie, während sie ihm hinaus half.   „Was genau hat er erzählt?“, wollte Bela wissen.   „Dass du ein alter Freund von ihm bist… Dann seid ihr wohl zusammen auf der Straße aufgewachsen… Das muss hart für euch gewesen sein…“, stellte sie fest.     „Genau…“, bestätigte er diese Information. „Ich muss jetzt aber los… Wir sehen uns…“   Damit verließ er sie und machte sich auf den Weg. Ria und Eneas sahen ihm noch hinterher.   „Und weg ist er… Ich hätte mich gern noch mit ihm unterhalten…“, sagte Ria.   „Das nächste Mal dann… Wir sollten zurück gehen, komm…“, sprach Eneas, legte seinen Arm um Ria und lief mit ihr los. Kapitel 25: Kapitel 25 ---------------------- Ria stand in der Küche am Herd. Sie bereitete das Frühstück für alle vor und briet Rührei in der Pfanne an. Sie fügte eine Prise Salz hinzu und probierte davon.   "Mhm… Lecker!“, sagte sie vor sich hin.   Von hinten kam Ilay auf sie zu und schmiegte sich an sie.   „Hast du den Tisch schon gedeckt?“, fragte sie nach.   „Ja, erledigt…“, sprach er, während er sie fest umarmte und ihr einen Kuss auf die Wange gab. „Du hättest auch mich kochen lassen können…“   „Ich weiß, ich wollte es aber selbst machen!“, gab sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck von sich.   Ilay kicherte.   „Pass auf, dein Ei brennt an!“   „Ahh!“   Ria wendete schnell den Inhalt ihrer Pfanne. In dem Moment betraten die anderen den Raum.   „Guten Morgen!“, kam einstimmig.   Sie setzten sich auf ihre Plätze und warteten auf ihr Frühstück.   „Und unsere nächste Mission ist jetzt die Leibgarde für Leif und Lucin zu sein, oder?“, fragte Seren nach.   „Das stimmt… Unsere Eltern geben ein königliches Bankett, zu dem viele sehr wichtige Gäste geladen sind… Da muss man auch immer mit Störenfrieden oder gar Attentätern rechnen…“, erklärte Leif.   „Endlich mal wieder ein Bankett! Das Letzte ist schon eine Ewigkeit her!“, freute sich Lucin.   „Du scheinst dich sehr darauf zu freuen Lucin“, merkte Keno grinsend an.   „Natürlich! Ein Fest für das ich mich mal wieder richtig zurecht machen kann! Hier hab ich ja kaum eine Möglichkeit dazu…“, seufzte Lucin und stützte ihr Gesicht mit ihrer Hand ab.   Laisa wollte gerade etwas dazu sagen doch in diesem Augenblick hielten ihr Keno und Leif den Mund zu. Angefressen sah sie die beiden an.   „Haben eure Eltern gesagt, wann wir da sein sollen?“, fragte Eneas der gerade von seiner Teetasse nippte.   Ilay nahm Platz und stöberte durch die Tageszeitung während Ria das Frühstück verteilte und sich ebenso hinsetzte.   „Wir könnten gleich nach dem Frühstück aufbrechen und uns im Palast fertig machen… Dann haben wir genügend Zeit und ihr könntet euch umschauen…“, zwinkerte Lucin in die Runde.   „Das wäre schon mal interessant den königlichen Palast von innen zu sehen…“, gab Ria von sich.   „Na dann esst auf… Wir haben sonst eh nichts zu tun und so könnten wir vorher schon den Palast abchecken…“, sagte Eneas.   Es dauerte nicht lang und sie kamen bei dem Palast an. Als sie vor den großen Eingangstoren standen, staunten sie nicht schlecht.   „Wow! Das ist pompös!“, stellte Seren erstaunt fest.   „Willkommen bei uns daheim!“, führte Lucin die Gruppe in den Eingangsbereich.   „Oh Prinzessin Lucin und Thronprinz Leif… Es ist schön euch wieder hier zu haben!“, wurden sie von ein paar Untergebenen begrüßt. „Eure Gewänder sind bereits vorbereitet… Lasst es uns wissen wenn ihr soweit seid oder noch etwas benötigt…“   „Natürlich…“, antwortete Leif.   „Ich werde gleich in mein Zimmer gehen… Gebt meiner Zofe Bescheid…“, merkte Lucin an und winkte den anderen zu bevor sie die Treppen hinauf verschwand.   „Sehr wohl…“, antworteten die Untergebenen.   „Also ich führ euch ein wenig herum, wenn ihr wollt…“, bot Leif an.   „Gern… In so einem großen Schloss ist man nicht alle Tage!“, freute sich Seren.   Leif zeigte ihnen einige Räume aus dem Palast, unter anderem den Speisesaal, die Küche, einige Aufenthaltsräume und die Bibliothek. Am Ende kamen sie in dem wunderschönen Garten an.   „Alter Verwalter! Und ihr verlauft euch hier auch nicht?“, stellte Laisa fassungslos fest.   „Hahaha!“   Leif brach in lautem Gelächter aus.   „Naja… Wir sind es eben gewohnt…“, antwortete er. „Ich werde mich nun auch fertig machen gehen… Wenn ihr was braucht, wendet euch an unsere Hofdame… Sie hat auch eure Outfits…“   „Nun gut… Dann sehen wir auch mal zu, dass wir uns in Schale werfen… Danach werden wir Gruppen bilden… Abwechselnd werden Leif, Lucin und die Umgebung gecheckt und bewacht… Wenn ihr dann etwas ungewöhnliches bemerkt, meldet das direkt bei mir…“, erklärte Eneas.   „Gut!“, stimmten alle zu.   Ria wurde von einer Bediensteten in einen Raum geführt, indem sie sich umziehen sollte.   „Hier, das ist für euch…“, hielt ihr die Dame ein wunderschönes Kleid hin, dass sie eben aus dem Schrank holte.   „Vielen Dank…“, bedankte sich Ria und verschwand hinter dem Paravent.   Sie sah sich das Kleid genauer an und entdeckte einen kleinen Zettel. Sie öffnete ihn und las ihn.   „Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir heute einen Tanz schenken würdest. L“   Ria grinste.   „Leif…“, stellte sie fest.   Sie zog sich das Kleid an, kam wieder hervor und warf einen Blick in den großen Ganzkörperspiegel.   „Es steht ihnen ausgezeichnet… Da hat unser Thronprinz eine vortreffliche Wahl getroffen…“, lobte die Dame ihr Outfit.   „Ja… Das hat er…“, freute sie sich über das Kleid und drehte sich ein wenig.   Die Dame zog sich zurück und Ilay betrat, an die Tür klopfend, den Raum. Er staunte bei ihrem Anblick.   „Du siehst wunderschön aus…“, gab er zu.   „Dir steht deine Aufmachung auch wunderbar“, erwiderte sie das Kompliment mit einem herzlichen Lächeln.   Er grinste verschmitzt zurück und kam auf sie zu. Er verbeugte sich leicht und streckte ihr die Hand entgegen.   „Dürfte ich bitten, meine Dame?“   „Ich bitte darum“, antwortete sie und ergriff seine Hand. Sie hing sich bei ihm ein und zusammen gingen sie hinunter in die Begrüßungshalle. Dort warteten die anderen bereits.   „Da seid ihr ja, es geht gleich los…“, flüsterte Keno ihnen zu, während sie weiter in den Ballsaal gingen.   Schon betrat das Königspaar den Raum gefolgt von Leif und Lucin. Die Gäste jubelten und klatschten, was das Zeug hielt. Als die Königsfamilie auf ihrer Anhöhe ankamen, setzten sie sich bis auf den König der noch ein paar Worte zu seinen Gästen sprach.   „Ihr seid alle herzlichst Willkommen in unserem Palast! Ich freue mich euch heute hier begrüßen zu dürfen. Der Anlass dieses Banketts ist es, dass mein Sohn, Leif…“, sprach er und forderte Leif mit einer Handbewegung auf aufzustehen.   „… Nun bereits seinen 21. Geburtstag erreicht hat und somit offiziell die Thronfolge antreten kann!“   Alle klatschten und jubelten während Leif sich verbeugte.   „Leider war es aufgrund einiger wichtiger Angelegenheiten nicht möglich dieses Fest zu seinem Geburtstag zu veranstalten, weshalb wir es jetzt nachholen werden! Also feiert und trinkt auf meinen Sohn Leif, euren baldigen König!“   Das Fest begann und die Gäste fingen an zur Musik zu tanzen, ganz klassisch.   Ilay nahm Ria an seinen Arm und führte sie auf die Tanzfläche.   „Warte Ilay! Ich kann doch gar nicht tanzen!“, gab sie erschrocken von sich.   „Das musst du auch nicht, lass dich einfach von mir führen…“, sprach er ganz sanft in ihr Ohr, während er ihren einen Arm auf seiner Schulter ablegte. Dann nahm er mit seiner Hand ihre und legte seine andere Hand auf ihrer Hüfte ab.   Und schon tanzten sie. Der Tanz ging einige Minuten lang und Ilay und Ria sahen sich dabei intensiv in ihre Augen, als ob es nichts anderes mehr auf der Welt geben würde, nur noch die Zwei.   Auch Seren und Laisa tanzten zusammen.   „Du kannst das wirklich gut…“, gestand Laisa leicht verlegen.   „Gelernt ist gelernt…“, grinste er sie spitzbübisch an.   Laisa lächelte sanft zurück.   Eneas stand am Rand, während sein Vater auf ihn zukam.   „Na mein Sohn? Schon etwas ungewöhnliches bemerkt?“, wollte General Hoxia wissen.   „Vater?“, erschrak sich Eneas doch sammelte sich gleich wieder. „Nein, noch nichts…“   „Dann genieße doch etwas das Fest und sei nicht so angespannt… Ihr seid nicht die einzige Einheit hier die auf Bereitschaft ist…“, lachte er.   Eneas sah ihn zuerst verdutzt an und dann mit einem scharfen Blick.   „Du hast doch wieder etwas getrunken, oder? Du wirst immer so nachlässig, wenn du trinkst…“, stellte Eneas mit einem genervten Grinsen fest.   „Das ist auch immerhin ein Fest! Also entspann dich etwas und nimm den Stock aus dem Arsch!“, lachte er weiter als er von dannen zog und seinen Sohn stehen ließ.   Eneas sah ihm noch einen Moment hinterher, bevor er sich wieder seiner Observation widmete.   Keno machte sich auf den Weg zur Anhöhe der königlichen Familie. Er fixierte Lucin mit seinem Blick. Lucin sah ihn ganz verdutzt an.   „Würdest du mir diesen Tanz widmen?“, fragte er mit einer demütigen Verbeugung nach, sie jedoch nicht aus seinem Blick lassend.   Lucin lächelte sanft, stand auf und ergriff seine Hand.   „Sehr gern…“   Keno führte sie auf die Tanzfläche und sie tanzten los.   Leifs Mutter wandte sich Leif zu.   „Und du mein Sohn? Möchtest du nicht auch tanzen?“, fragte sie nach.   Leif verfolgte Ria mit seinem Blick welche gerade ihren Tanz mit Ilay beendete.   „Und? Welche ist es? Von welcher Frau hast du mir erzählt? Ich würde deine Herzensdame gerne kennen lernen…“, wurde Leifs Mutter neugieriger und grinste neckisch.   „Du wirst sie schon noch kennen lernen…“, gab er mit einem schelmischen Grinsen von sich, während er die Anhöhe verließ und in Richtung Ria ging.   „Ich muss nun draußen nach dem Rechten sehen…“, sagte Ilay zu Ria.   „Gut, dann entführe ich dich auf ein Tänzchen…“, klinkte sich Leif in die Unterhaltung ein.   Verdutzt sahen sie ihn an.   „Du siehst sehr schön aus Ria“, machte Leif ihr ein Kompliment.   „Vielen Dank Leif…“, dankte sie ihm.   „Wir sehen uns später“, verabschiedete sich Ilay und verschwand, nachdem er Leif einen prüfenden Blick entgegenwarf.   „Können wir?“, fragte er nach.   „Natürlich…“   Leif führte sie auf die Tanzfläche und drückte sie nah an sich. Er gab ihr ein neckisches Grinsen und einen verspielten, wilden Blick.   Die Leute staunten als sie den Thronprinzen mit einer Frau tanzen sahen und tuschelten.   „Alle schauen uns an…“, war Ria nervös.   „Bei deiner Schönheit auch nicht verwunderlich“, gab er verschmitzt von sich.   Ria kicherte.   „Weißt du Ria…“, fing er an. „… Ich habe beschlossen dich nicht aufzugeben…“   Geschockt sah sie ihn an.   „Ich möchte gern, dass du mir eine Chance gibst… Auch wenn es nur eine Kleine ist… Ich kann dich nicht aufgeben… Ich habe noch nie in meinem Leben so tiefe Gefühle für jemanden empfunden wie für dich Ria…“   Ria wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Auf einmal wurde die Stimmung seltsam und Leif blickte sich während des Tanzes um.   „Alles gut?“, fragte Ria besorgt nach.   Leif sah an Ria vorbei und bekam große Augen. Schützend stellte er sich blitzschnell vor sie, während eine maskierte Gestalt auf sie zugeeilt kam und mit einem Messer zustach. Kapitel 26: Kapitel 26 ---------------------- Leif sackte zu Boden. Ria versuchte noch ihn zu stützen. Innerhalb weniger Sekunden färbte sich seine Kleidung blutrot und eine große Lache entstand unter ihm.   Der Angreifer traf ihn mit voller Wucht. Die Menge wurde panisch und einige Wachleute stürzten sich auf den maskierten Kerl.   Alles ging rasend schnell. Ria versuchte die Wunde zuzudrücken, sodass kein Blut mehr entweichen konnte.   „Leif!!“, rief sie.   „Möchtest du ihn retten?“   Rias Kopf dröhnte.   „Brauchst du mehr Kraft?“     „Ich könnte dir helfen ihn zu retten, wenn du das willst…“     „Dir läuft die Zeit davon…“     „Zu spät…“   „Ria… Geht… Es dir… Gut?“, fragte Leif benommen nach.   „J-Ja… Du hast mich beschützt… Sprich nicht, spar dir deine Kraft!“, ringte Ria mit den Tränen und versuchte immer noch die Wunde abzudrücken. „Warum hast du das getan? Ich halte doch viel mehr aus als du…“   „Ich wollte… Schützen… Was mir am… Wichtigsten ist…“, sprach er während er ihr sanft über die Wange streichelte.   Dann hustete er Blut aus.   „Scheiße… Tut das… Weh…“, lachte er verbissen. „Ich bin… Froh… Dass es… Dir gut… Geht…“   „Leif…“, weinte sie.   „Du bist… Etwas ganz… Besonderes… Ria…“   „Du darfst nicht sterben!!“, flehte sie.   „Versprich mir… Dass du… Glücklich wirst…“   „Bitte!!“   „Du bist… Die Liebe… Meines Lebens…“, lächelte er mit letzter Kraft.   Die Blutlache war mittlerweile so riesig, dass Beide komplett in ihr saßen.   Ilay eilte zurück in den Ballsaal, nachdem er den Tumult bemerkt hatte und sah direkt auf Ria und Leif. Seine Augen wurden riesengroß.   Ria bückte sich hinunter und gab Leif einen Kuss. Danach sah sie ihn unter Tränen an. Er lächelte sanft.   „Danke… Schön… Ria…“   Danach verlor er das Bewusstsein und schlief friedlich ein mit einem Lächeln im Gesicht.   Lucin kam auf sie zu gerannt und warf sich auf den Boden neben Leif. Sie weinte bitterlich. Keno war direkt hinter ihr.   Sie versuchte ihn wach zu rütteln.   „Leif! Wach auf!! Mach die Augen auf! Leif!!!“   Ria plumpste zurück auf den Boden. Regungslos saß sie da. Sie starrte auf ihre Hände, die voller Blut waren. Alles an ihr war voller Blut – Leifs Blut.   Ilay kam von hinten auf sie zu und legte ihr eine Jacke um die Schultern. Traurig sah er Leif an.   „Leif! Das kann nicht sein!“, gab Seren ganz erschrocken von sich.   Laisa setzte sich zu Lucin und legte ihr sanft die Hände auf die Schultern, während sie versuchte ihre Tränen zu unterdrücken.   Eneas kam auf die Truppe zu und war geschockt. Ilay stand auf und ging zu ihm. Ria sah Ilay hinterher, noch total benommen von den Geschehnissen.     Ria saß ungeschützt ganz allein auf dem Boden. Das war die Chance!   Der zweite Attentäter kam wie aus dem Nichts und rannte auf Ria zu mit gezücktem Messer. Ria sah ihn an, konnte aber nicht mehr reagieren.   „Du musst auch sterben! Das ist die Rache!“, rief er als er kurz vor ihr war.   Alle Blicke richteten sich auf Ria und den Attentäter. Keiner vermochte es noch einzugreifen. Kurz bevor er zustechen konnte, wurde er abgewehrt und fiel zu Boden.   „Ria! Geht es dir gut?“, fragte sie die Frau die plötzlich vor ihr stand.   „Liz…?“, fragte Ria verwundert nach.   Liz drehte sich zu ihr um und kniete sich hinunter.   „Ein Glück, dir ist nichts passiert…“, war Liz erleichtert und lächelte sanft.   „Liz! Ein Glück! Ich danke dir!“, bedankte sich Eneas bei ihr.   „Nichts zu danken“, antwortete sie ihm als sie sich wieder aufrichtete.   „Ist das nicht Major Korhonen? Sie waren doch nach dem Dämonenangriff bei uns, nicht wahr?“, fragte Seren nach.   „Das ist richtig… Wir sollten euch alle hier erst einmal weg bringen… Das Königspaar wurde bereits evakuiert…“, schlug sie vor.   Eneas nahm sich dem leblosen Körper von Leif an und trug ihn hinaus, während die anderen ihm folgten. Ria wurde dabei von Ilay gestützt und Lucin von Keno. Einige Wachen eskortierten sie in ein Nebengebäude des Schlosses das streng von vielen Wachen bewacht wurde. Dort legte Eneas Leifs Körper auf einem der Sofas ab.   Seine Eltern kamen aus dem Nebenraum und knieten sich zu ihrem Sohn. Die Mutter schluchzte und weinte bitterlich, während der König seine verbleibende Tochter im Arm hielt welche auch immer noch weinte.   Ria trat hervor.   „Es… Es tut mir leid eure Majestät… Wir waren hier, um Leif zu schützen, doch dann schützte er mich… Ich nehme jede Strafe an…“, sah Ria unter Tränen auf den Boden, die Hände zu Fäusten geballt.   „Wir sollen dich bestrafen?“, fragte der König ungläubig nach. „Wie könnten wir? Leif hat dich mit seinem Leben beschützt, er muss dich sehr geliebt haben… Was wären wir für Eltern, wenn wir die Frau bestrafen würden, die unser Sohn über alles geliebt hat?“   „Der König hat Recht…“, sprach die Königin weiter. „Dich trifft keine Schuld, es war Leifs Entscheidung dich zu schützen… Er hätte alles getan, um dich zu schützen… Und seht doch nur…“   Die Königin wandte ihren Blick zu Leif.   „… Er ist mit einem Lächeln gestorben… Er hat es nicht bereut dich gerettet zu haben…“   Lucin stand auf.   „Ich gebe dir aber die Schuld daran…“, sprach sie.   Langsam drehte sie sich zu Ria um. Ihr Blick war leer.   „Du bist schuld! Wenn es dich nicht geben würde… Wenn du nicht existieren würdest, dann… Dann hätte er sich nicht in dich verliebt… Dann hätte er dich nicht geschützt… Dann wäre er noch am Leben! Es ist allein deine schuld!!"   „Lucin…?“, sprach ihr Vater.   Lucin drehte sich um und rannte weg.   „So warte doch…!“, rief ihr Vater ihr hinterher.   „Eneas…“, gab Keno von sich.   „Ich weiß… Geh… Du bist der Einzige, den sie nicht wegschicken würde… Bleib bei ihr und lass sie nicht allein…“, gab Eneas von sich.   Keno eilte ihr hinterher.   Ria stand wie versteinert da. Ilay legte seinen Arm um sie.   „Sie meint das nicht so… Gib ihr ein wenig Zeit um das etwas zu verarbeiten…“, wollte Laisa sie aufmuntern.   „Aber sie hat doch Recht… Wenn ich nicht gewesen wäre…“, gab sich Ria die Schuld.   „Sag das nicht… Leif hat dir nicht das Leben gerettet damit du in Selbstmitleid versinkst…“, ermahnte sie Eneas.   „Ria…“, sprach Ilay zu ihr, während er ihr über die Wange strich. „Tu das nicht… Er wollte sicher nicht, dass du dir die Schuld gibst…“   Er nahm sie in den Arm, während sie weinte und sich an seinem Sakko festgriff. Die Stimmung war für alle Anwesenden sehr still und traurig.   Dann kam General Hoxia zu ihnen.   „Mein aufrichtiges Beileid eure Majestät…“, verbeugte er sich demütig vor dem Königspaar. „Wir konnten die Attentäter dingfest machen und haben sie in Gewahrsam genommen…“   „Vielen Dank Enil, mein alter Freund…“, danke es ihm der König.   „Kein Grund für Dank… Wir hätten es verhindern müssen… Es wäre unsere Pflicht gewesen…“, entgegnete Enil.   „Was geschehen ist, ist geschehen… Daran können wir nun nichts mehr ändern… Führ mich zu den Mördern meines Sohnes!“, befahl der König und folgte Enil.   „Was sollen wir jetzt tun?“, fragte Seren ratlos nach.   „Ruht euch etwas aus… Das könnt ihr jetzt alle gebrauchen… Ich melde mich bei euch, wenn es etwas Neues gibt…“, sprach Eneas sehr ruhig und folgte dem König und seinem Vater.   „Ich lasse für euch ein paar Gemächer vorbereiten, die ihr frei nutzen könnt… Hier könnt ihr zur Ruhe kommen und müsst euch um nichts Gedanken machen…“, bot die Königin an und klatschte in ihre Hände, um ein paar Bedienstete anzufordern.   „Aber das wäre nicht nötig eure Majestät…“, sprach Ilay.   „Sehr wohl… Ihr habt euch all die Zeit gut um unseren Leif gekümmert… Er sprach immer sehr gut von euch und es wäre mir eine Ehre die engsten Vertrauten meines Sohnes beherbergen zu dürfen…“, antwortete die Königin.   „Es ist uns eine Ehre ihre Gäste sein zu dürfen eure Majestät…“, verbeugte sich Ilay.   Sie wurden gemeinsam in den Ostflügel geführt und jeder bekam ein eigenes Zimmer zur Verfügung gestellt.   „Wenn sie etwas benötigen, lassen sie es mich wissen… Ansonsten hole ich sie später zum Abendessen…“, sprach die Zofe und verließ das Zimmer.   Ria sah sich um.     Ria ging auf den Tisch beim Spiegel zu und tatsächlich, dort lag noch die kleine Nachricht die Leif ihr mit dem Kleid zukommen ließ.   Sie nahm das Kärtchen hoch und sah es sich an. Ein kleines Lächeln und ein paar Tränen entwich ihr.   Dann klopfte es an der Tür und Ilay betrat das Zimmer.   „Ria?“   „Ich bin hier…“, machte sie auf sich aufmerksam, während sie sich die Tränen wegwischte.   Ilay kam auf sie zu und legte seinen Arm um sie. Ria blickte in den großen Spiegel, vor dem sie standen und sah dann an sich hinunter. Es war immer noch alles voll Blut.   „Du solltest ein Bad nehmen…“, stellte Ilay fest. „… Und aus diesem Kleid raus…“   Er öffnete eine Tür, die zu einem Nebenzimmer führte in der das Bad zu sein schien.   „Du kennst dich aber gut aus…“, stellte Ria fest.   „Ach… Das ist normal für Paläste, da gibt es kaum ein Gästezimmer, das nicht auch ein Bad und eine Ankleide hat…“, erklärte er während er das Wasser für die Wanne einließ.   Ria betrat das Bad. Sie streifte sich das Kleid ab und ließ sich langsam in die Wanne gleiten. Als sie lag sah sie zu Ilay.   „Ich geh dann jetzt…“, sagte er und wollte das Zimmer verlassen.   „Geh nicht…“, hielt sie ihm am Arm fest. „Ich will jetzt nicht allein sein…“   Ilay drehte sich um und lächelte sie an.   „Außerdem könntest du auch ein Bad gebrauchen…“, merkte sie an.   Auch Ilays Klamotten waren mit Blutflecken übersäht. Er entledigte sich seiner Klamotten und gesellte sich zu Ria in die Wanne. Sie schmiegte sich an ihn und er umarmte sie.   Kapitel 27: Kapitel 27 ---------------------- Lucin rannte und rannte. Sie stürmte aus dem Palast in die Stadt hinein. Erst an einer Gasse machte sie halt und sank zu Boden.   Sie schluchzte.   „Lucin…“   Keno stand hinter ihr.   „Warum?“, fragte sie. „Sag mir Keno… Warum musste mein Bruder sterben?“   „Ich… Ich vermute mal das hängt mit dem unterirdischen Kampfring zusammen, welchen wir haben Hopps gehen lassen… Der eine Angreifer sprach von Rache und sie hatten es gezielt auf Ria und Leif abgesehen… Vermutlich weil ihre Gesichter dort bekannt sind, da sie unmittelbar vor allen Zuschauern im Ring standen…“, erklärte Keno.   „Das ist nicht fair...! Warum Leif? Warum mein Bruder?!“   Sie schlug mit ihrer Faust auf den Boden.   „Was möchtest du denn einmal werden, wenn du groß bist, Lucin?“, fragte ihre Mutter die kleine Lucin.   „Sie will bestimmt die Königin werden, aber das kann sie nicht da ich der König werde!“, kicherte der kleine Leif schelmisch und streckte ihr die Zunge entgegen.   „Natürlich will ich Königin werden! Denn wenn ich groß bin, werde ich dich heiraten!“, gab die kleine Lucin aufgebracht von sich, während sie ihm ein paar Faustschläge auf die Schulter gab.   „Dann musst du aber auch richtig hübsch werden, sonst kannst du das vergessen!“, neckte sie ihr großer Bruder und lachte.   Lucin sah ihn verlegen an, während er ihr den Kopf tätschelte.   „Na ihr Zwei seid mir ja welche!“, kicherte die Mutter. „Ihr wisst, dass ihr das nicht könnt, da ihr Geschwister seid, oder?“   „Das ist mir egal! Ich will für immer an Leifs Seite bleiben! Ich akzeptiere kein anderes Mädchen an seiner Seite!“, konterte sie scharf mit bösem Blick.   Sie richtete ihren Zeigefinger auf Leif.   „Und du wirst schon sehen...! Ich werde das schönste Mädchen weit und breit sein, so dass du nur noch Augen für mich haben wirst!“   „Na da bin ich mal gespannt…!“, grinste Leif sie spitzbübisch an.   Die kleine Lucin saß mitten in einem Markt auf dem Boden und weinte fürchterlich. Alle Passanten sahen sie an.   „Leif!“, rief sie laut, während sie schluchzte.   „Lucin? Da bist du ja! Ich hab mir Sorgen um dich gemacht!“, sprach der kleine Leif der sich zu seiner Schwester hinunter bückte und ihr die Hand auf den Rücken legte.   Lucin sah ihn an.   „Hier! Nimm meine Hand! Dann verliere ich dich nicht wieder!“, grinste sie ihr Bruder an und streckte ihr seine Hand entgegen.   Lucin lächelte leicht und ergriff sie.   „Lass mich nie wieder los, hörst du?!“, forderte sie.   „Natürlich! Versprochen!“     „Das sind die zwei neuen Soldaten für unsere Einheit. Heißt Seren und Iturria willkommen!“, stellte Eneas die Beiden vor.   Lucin blickte zu ihrem Bruder dessen Blick an Ria hängen blieb. Argwöhnisch sah sie ihn an und dann sie.     „Lucin! Ein wenig mehr Würde! In dir fließt immerhin das Blut der Königsfamilie!“, ermahnte Leif Lucin, welcher sich, wie es sich für einen Prinzen ziemte, elegant aufrichtete.   „Auf einer Couch zu nächtigen ist aber auch nicht gerade prinzenhaft“, merkte Ria mit leichtem Gekicher an.   Laisa und Lucin kicherten mit.   Leif lief leicht rot an und sah beschämt weg.   Lucin sah ihn an und war verblüfft.     Ria zog Leif den Boden unter den Füßen weg und landete mit einer geschickten Drehung direkt auf Leif der mit dem Rücken am Boden lag, während sie ihn mit ihrem Schwert festsetzte. Lucin war begeistert.   „Wow! Nicht schlecht Ria! Das haben bis jetzt noch nicht viele geschafft!“, lobte sie Ria.   Ria sprang freudig auf und ab.   „Yey! Es hat geklappt!“   Ria reichte Leif die Hand und half ihm auf. Dann grinste Leif und seine Augen funkelten.   „Noch mal!“, forderte Leif Ria auf.   „Gerne doch!“, antwortete Ria.     Lucin stand hinter einer Mauer und belauschte Leif und Ria bei einem Gespräch.   „Alles gut, wirklich… Und danke… Du hast mich beschützt und mir geholfen…“, sagte Ria.   „Gerne doch…“, tätschelte Leif Ria den Kopf. „… Dafür sind Kameraden doch da, wir helfen und beschützen uns gegenseitig“, lächelte er sie an. „Und außerdem, was wäre ich für ein Mann, wenn ich nicht einmal in der Lage wäre eine Freundin zu beschützen?“     Ria schlich sich aus dem Zelt, ganz vorsichtig, um Laisa und Lucin nicht zu wecken. Als sie draußen war und das Zelt wieder schloss, schlug Lucin die Augen auf.     Lucin schlich sich hinterher und staunte als sie sah, wie Ria auf Ilay zuging.     In dem Augenblick merkte sie wie Leif von der Seite kam. Sie versteckte sich, um nicht gesehen zu werden und war schockiert als sie in Leifs Gesicht sah.     Alle warteten ungeduldig auf eine Nachricht. Plötzlich piepte der Pager los den Ilay in den Händen hielt. Kaum hatte er die Nachricht gelesen stand er auf.   „Und los! Ich weiß, wo sie ist… Einzelheiten gibt’s unterwegs!“, sagte er.   Lucin blickte zu Leif welcher verbissen Ilay folgte.     Die Gruppe war im unterirdischen Kampfring angekommen.   „Es fängt an…“, merkte Lucin an, während die anderen noch diskutierten.   Sie sah in die Arena runter und fixierte Leif mit ihrem Blick.       Ilay erklärte der Gruppe, dass er ein Urdämon ist. Alle lachten nur Leif war nicht erfreut. Er stand auf und ging direkt auf Ilay zu nur um ihn eine runterzuhauen und zu Boden zu stoßen.   „Und wie erklärst du, dass du Ria als deinen lebenden Blutbeutel missbrauchst?!“, war Leif zornig und schüttelte Ilay.   Ria ging dazwischen.   „Hör auf Leif, bitte…“, zerrte sie Leif von Ilay.   Leif lies ab und sah Ria an.   „Er missbraucht mich nicht, im Gegenteil… Ich habe ihm mein Blut von mir aus angeboten… Er wollte ablehnen, doch ich habe darauf bestanden ihm helfen zu wollen…“     „Warum solltest du das tun?“, fragte Leif nach.     „Na… Weil ich… Ihn liebe…“, verkündete Ria leicht verlegen.   Leif sah schmerzerfüllt aus. Er lies sich auf den Boden plumpsen und bleib geschockt sitzen.     Leif gestand Ria seine Gefühle, Lucin hörte mit. Zum Abschied winkte Ria noch einmal und ging ins Gebäude. Leif blieb zurück, ließ sich in die Bank sacken, seufzte und sah zum Himmel auf.   „Wie erbärmlich!“   Leif sah sich um und entdeckte seine Schwester.   „Lucin?“   „Wo ist deine Würde, von der du immer so prahlst? Was hat Ria nur mit dir gemacht, dass du so ein Weichei geworden bist? Du bist ein Prinz! Also verhalte dich auch so!“, schimpfte sie ihn.   „Was meinst du damit?“, fragte er ratlos nach.   „Ganz einfach! Du willst etwas? Dann nimm es dir! Ein Nein existiert nicht für uns! Wir sind die Garcias! Als ob du so einfach aufgeben würdest…“, erklärte sie.   „Du hast Recht… Früher war ich nicht so… Ich weiß auch nicht, warum ich so rücksichtsvoll bin…“, wunderte er sich.   „Wahrscheinlich, weil du Angst hast sie dann ganz zu verlieren, aber das musst du nicht! Gewinne einfach!“, zwinkerte Lucin ihm zu.   Leif kicherte.   „Aufgeben war noch nie mein Ding!“   Lucin entwich ein sanftes Lächeln.     Lucin liefen einfach die Tränen über ihre Wangen. Sie versuchte sich sie wegzuwischen, aber sie kamen so schnell, dass sie nicht hinterherkam. Sie rieb sich die Augen und schluchzte weiter.   Keno nahm sie fest in seine Arme.   „Weine so viel du willst Lucin, ich bin für dich da… Ich werde immer für dich da sein…“   Die Umarmung wurde fester und Lucin krallte sich in seinen Klamotten fest.   „Warum bist du immer so nett zu mir? Ich bin ein furchtbarer Mensch… Egoistisch, eingebildet und gemein…“, fragte Lucin nach.   „Du bist nicht furchtbar… Du bist der wundervollste Mensch, den ich kenne…“   Verblüfft sah sie ihn an. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und streichelte über ihre Wange, dabei lächelte er sie sanft an.   „Deine Grobheit, Unnahbarkeit und deine Gleichgültigkeit sind nur eine Fassade, die du aufgebaut hast, damit dir niemand zu nahekommt und dich verletzen kann… Die Liebe und Verbundenheit, die du für deine Mitmenschen empfindest, macht dich zu einem wundervollen Menschen Lucin… Das merkt man, wenn man dich besser kennen lernt… Für mich gibt es keinen bemerkenswerteren Menschen als dich…“   „Warum? Ich verstehe es einfach nicht…“, war Lucin ratlos.   „Weil ich dich liebe, Lucin… Ich habe dich schon immer geliebt… Und ich werde immer an deiner Seite bleiben, egal wohin du gehst, egal wohin dich dein Weg führen mag, ich werde bei dir sein…“, lächelte er sie an.   Lucin lächelte ihn gequält an und ließ sich zurück in seine Arme fallen. Kapitel 28: Kapitel 28 ---------------------- „Habt ihr das schon gehört?“   „Was denn?“   „Der Thronerbe, Leif, soll getötet worden sein…“   „Was? Wirklich?“   „Ja… Nun soll wohl seine Schwester, Lucin, die Thronfolgerin werden…“   „Oha…“   Ria hörte einige Menschen in der Nähe tuscheln, während sie sich ein Schaufenster ansah. Sie blickte verstohlen zu ihnen rüber.   „Ria? Kommst du?“   „Ja…“   Ria betrat den Laden und fand Celine vor die sich zwischen zwei Outfits nicht entscheiden konnte.   „Denkst du immer noch über gestern nach?“, fragte Celine ganz kalt.   „Schon…“, wirkte Ria geknickt.   „Mach dir nichts draus… Du wirst die Beiden schon wieder sehen…“, sprach sie, während sie sich die Outfits vor einem Spiegel hinhielt.   „Was?“, war Laisa fassungslos.   „Ja… Ich werde im Palast bleiben… Meine Eltern wünschen es so… Ich bin nun die Letzte die die Thronfolge antreten kann... Ihnen ist das Risiko zu groß mich auch noch bei einem Einsatz verlieren zu können…“, erklärte Lucin.   „Und ich werde bei ihr bleiben… Ich werde ihr Leibwächter sein…“, fasste sich Keno kurz.   „Ihr verlasst uns also wirklich?“, war Seren geknickt.   „Der Abschied ist doch nicht für immer Seren… Wir werden uns sicher wieder sehen…“, munterte ihn Keno auf, indem er ihm seine Hand auf die Schulter legte.   „Eneas…“, sprach Lucin.   „Ist schon gut, ich kann diese Entscheidung sehr gut nachvollziehen… Wir werden euch nur sehr vermissen… Deine großartige Illusionsmagie und Kenos strategisches Denkvermögen waren immer eine große Hilfe und können nicht so leicht ersetzt werden… Ihr habt mit den Umständen wohl am meisten zu kämpfen und zu verarbeiten…“, sprach Eneas.   Lucin lächelte ihn geknickt an.   „Versprecht mir nur gut auf euch achtzugeben… Ihr seid auch immer herzlich Willkommen bei uns…“, ergänzte Eneas.   „Das machen wir und das wissen wir sehr zu schätzen…“, dankte sie ihm.   Eneas nahm sie für den Abschied in den Arm.   Laisa kam auf Lucin zu. Verstohlen blickte sie erst zur Seite, bevor sie Lucin ansah.   Lucin nahm sie in den Arm. Laisa schaute ganz erschrocken, bevor sie die Umarmung erwiderte.   „Du wirst mir fehlen Lucin…“   „Du mir auch…“   Sie lächelten sich an.   Keno kam auf Ilay zu.   „Ich wünsche dir viel Glück Ilay…“, sagte Keno.   „Für was?“, fragte Ilay neugierig nach.   „Dass alles glückt und gut ausgeht… Dass du deinen Vater aus der Versieglung befreien kannst und eure Umstände nicht deine Beziehung zu Ria kaputt macht… Ihr Zwei passt sehr gut zusammen, es wäre fürchterlich, wenn eure Beziehung deshalb zu Ende gehen würde…“, stellte Keno fest.   „… Woher?“, war Ilay total entsetzt.   „Du kennst mich doch… Mir entgeht nichts und ich kann gut schlussfolgern…“, zwinkerte er ihm zu.   Ilay grinste mit einem kleinen Seufzer.   „Wie zu erwarten vom Strategen der Gruppe… Ihr werdet hier fehlen…“   „Wir werden euch auch vermissen… Es ist schade, dass wir euch nicht bis zum Ende begleiten können… Seht zu dass ihr das alles wohlbehalten hinter euch bringt!“, verabschiedete sich Keno von Ilay.   „Na klar!“   Sie verabschiedeten sich mit einem Handschlag.   Lucin drehte sich zu Ria um und sah sie traurig an.   „Ria…“, fing sie an.   Ria blickte auf und sah Lucin an.   „Es tut mir leid… Das hätte ich nicht sagen sollen… Du hast keine Schuld an Leifs Tod… Er hat dich beschützt, weil er dich liebte und es gibt doch wohl nichts Erfüllenderes als die Menschen zu schützen, welche man liebt… Das habe ich nun erkannt… Ich hoffe du kannst mir verzeihen…“, sprach Lucin mit Tränen in den Augen.   Ria umarmte sie.   „Es gibt nichts zum Verzeihen… Ich war dir nie böse… Ehrlich gesagt bin ich selbst der Meinung, dass ich Schuld daran habe… Aber ich habe beschlossen diese Schuld anzunehmen und mit ihr zu Leben… Ich werde mich von ihr nicht fertig machen lassen… Ich werde versuchen das bestmögliche daraus zu machen…“, lächelte Ria sie an.   „Ich danke dir Ria… Auch im Namen von Leif… Er war nie so glücklich wie mit dir… Wenn du in seiner Nähe warst, konnte man ihm sein Glück richtig ansehen…“, lächelte Lucin.   Ria erwiderte das Lächeln.   „Also? Welches Outfit passt besser zu einer Beerdigung? Kaum zu glauben, dass dieser Mischling, den du so tapfer beschützt hattest, nun doch tot ist…“, fragte Celine nach.   „… Das Linke…“, antwortete Ria und zeigte auf das entsprechende Kleid.   „Gute Wahl… Das nehme ich…“, sprach Celine und ging in Richtung Kasse.   „Warum bist du hier Celine? Hast du etwa was herausgefunden zwecks meiner… Umstände?“, fragte Ria vorsichtig nach.   „Nein… Aber du wärst fast getötet worden! Ich habe Kas versprochen dich zu beschützen also bleibe ich nun in deiner Nähe…“, stellte Celine klar.   „Du musst dir nicht so viele Umstände machen… Mein Bruder hätte sicher nicht gewollt, dass du meine Sicherheit zu deiner Lebensaufgabe machst… Er wollte sicher, dass auch du glücklich wirst…“, sprach Ria.    „Mach dir keine Gedanken… Außerdem mag ich es Zeit mit dir zu verbringen… Du siehst ihm nicht nur ähnlich, ihr seid euch auch sehr ähnlich, in allem… Du erinnerst mich an ihn und dass allein macht mich schon glücklich…“, gab Celine zu.   „Aber wie erkläre ich den anderen, dass du nun an meiner Seite bist? Ich sagte ihnen, dass ich dich nicht kenne und wenn jetzt herauskommt, dass wir uns von früher kennen… Du meine richtige Familie kennst und eigentlich meine Schwägerin bist…“, rätselte Ria herum.   „Mach dir doch nicht immer so einen Stress… Erzähl doch einfach dass ich eine Kindheitsfreundin von dir bin und wir uns deshalb kennen…“, gab sie ganz nüchtern von sich während sie das Kleid bezahlte. „Solange sie nicht herausfinden, wer du wirklich bist, ist alles gut und es gibt keine Probleme…“     Sie kamen zurück zur Gruppe, welche schon auf Ria warteten.   „Du bist doch die Gottheit die damals Ria und Leif das Leben gerettet hatte, oder?“, stellte Eneas mit großen Augen fest.   „Das stimmt… Hallo, mein Name ist Celine“, stellte sie sich vor.   „Was macht sie bei dir Ria? Kennt ihr euch doch?“, fragte Laisa nach.   „Ja… Ich war noch zu klein und hatte es vergessen… Sie ist eine alte Kindheitsfreundin von mir…“, log sie ihre Freunde nervös an.   Seren sah argwöhnisch rüber aber sagte nichts.     „Na gut, aber wir sollten uns nun fertig machen… Die Beerdigung ist bald…“, stellte Ilay klar als er zu Ria ging und sie mit einem sanften Streicheln über ihre Wange begrüßte.   Celine sah ihn ungläubig an.   Ria war in ihrem Zimmer und zog sich gerade um als plötzlich die Tür aufging. Erschrocken sah sie sich um und entdeckte Seren der sich hineinschlich.   „Ser? Was machst du hier?“, fragte sie nach.   „Du kannst mir nichts verheimlichen… Diese Celine ist keine Kindheitsfreundin von dir und seit einiger Zeit verhältst du dich etwas merkwürdig… Ich dachte wir hätten keine Geheimnisse voreinander…“, stellte Seren stur klar.   „Ser…“, sprach sie mit einem leicht traurigen Gesichtsausdruck.   „Erzähls mir einfach… Ich bin mir sicher, dass ich dir helfen kann…“, bohrte er weiter nach.   „Ich habe versprochen nichts zu sagen…“, setzte sie sich auf ihre Bettkante.   Seren kam auf sie zu und legte seine Hand auf ihre Schulter.   „Du musst da nicht allein durch Ria… Egal was es ist, ich werde immer an deiner Seite sein… Es besorgt mich, nicht zu wissen was mit dir los ist…“, erklärte er ganz einfühlsam.   „Gut… Ich… Ich bin die letzte Urgöttin… Celine ist meine Schwägerin, die Verlobte meines verstorbenen Bruders…“, erzählte sie.   „Was? Aber das bedeutet, dass du diesem Krieg mit den Dämonen ein Ende bereiten kannst!“, freute er sich.   „Ganz so einfach ist es leider nicht… Celine weiß nicht, wie der Rat auf diese Idee kam aber in Wirklichkeit bin ich eine Bedrohung… In mir… Schlummert etwas… Eine Apokalypse die die gesamte Welt auslöschen könnte… Deshalb hatte mir Celine auch verboten mit jemanden darüber zu reden… Es wäre zu gefährlich, wenn das bekannt werden würde…“   Seren plumpste auf den Boden. Geschockt sah er in die Luft.   „Weiß es außer mir noch jemand? Ilay vielleicht?“, fragte er nach.   „Nein… Nur wir drei wissen davon… Und der Rat denke ich… Warum sie diese Information aber für sich behalten ist mir schleierhaft…“, stellte sie fest.   „Das ist wohl besser so… Ich habe nämlich nachgeforscht… Ich hatte nichts gesagt, weil ich es für unwichtig hielt, bis jetzt zumindest… Aber das Ilay ein Urdämon ist, bedeutet dass er königlicher Abstammung ist… Nur die Urdämonen gehören zur Königsfamilie…“, erzähle Seren ihr.   Ria sah geschockt aus.   „Ich habe herausgefunden, dass der Dämonen Lord einen Sohn hat, von dem nichts weiter bekannt ist… Ich vermute das Ilay dieser Sohn sein könnte… Wenn dem so ist dann wäre es sicher nicht gut, wenn er wüsste, dass du die letzte Urgottheit bist… Ich bin mir sicher das Ilay irgendeinen Plan hier verfolgt… Vielleicht sogar eine Mission hat, über die er uns nicht in Kenntnis gesetzt hat… Was, wenn seine Mission wäre die verbleibende Urgottheit ausfindig zu machen und diese zu eliminieren?“   Ria fiel es wie Schuppen von den Augen.   „Eine Mission… Er erwähnte mal sowas beiläufig aber als ich nachfragte winkte er ab…“, stellte Ria entsetzt fest.   „Also doch… Ich sagte dir zwar, dass dir diese Beziehung guttut, aber ich denke es wäre nicht gut eure Beziehung weiterzuführen, wenn dies der Fall ist… Es könnte für dich gefährlich sein weiterhin in seiner Nähe zu sein Ria!“, ermahnte er sie.   Ria liefen die Tränen über ihre Wangen.   Kapitel 29: Kapitel 29 ---------------------- Die Bestattung Leifs fand statt. Die Königsfamilie wurde von sehr vielen Wachen beaufsichtig und beschützt sodass niemand in diesem schweren Moment an sie herankommen könnte.   Sie verabschiedeten sich von Leif, indem sie Blumen auf seinen Sarg niederlegten.   Danach verschwanden sie zurück in den Palast.   Auch die Gruppe verabschiedete sich, indem sie Blumen niederlegten.   Ria sah traurig auf den Sarg.     Ilay kam an Ria heran, legte seinen Arm um sie und legte auch seine Blume nieder. Er drückte Ria an sich und zusammen stellten sie sich auf die Seite, um auf den Rest der Gruppe zu warten.   „Ilay…“, fing sie an.   „Du musst nichts sagen… Ich verstehe es… Ich verstehe, warum du ihn geküsst hast, und ich bin dir auch nicht böse deswegen…“, erklärte er.   Er umarmte sie fest.   „Du hast ihm damit einen Wunsch erfüllt und wer würde einem Sterbenden schon einen Wunsch verwehren? Ich weiß, dass du ihn sehr mochtest, ich weiß aber auch, dass du mich liebst… Also mach dir darüber keine Gedanken…“   „Ich danke dir, Ilay… Du bist so gut zu mir…“, freute sie sich.   Er fixierte ihr Gesicht, sah ihr tief in die Augen und ließ ihr einen intensiven Kuss zukommen. Ria legte ihre Arme um seinen Nacken um ihm noch näher sein zu können.     Eneas legte seine Blume auf den Sarg und legte seine Hand darauf.   „Machs gut Leif… Du warst uns ein sehr guter Freund und ein wertvoller Kamerad… Du wirst uns sehr fehlen…“   Er entfernte sich einige Meter von der Beerdigung und sah nachdenklich in die Ferne. Dann sprang Bela vom Baum und gesellte sich zu Eneas.   „Bela…“, sprach Eneas, ohne sich umdrehen zu müssen, um zu wissen wer da war.   „Es tut mir leid für euch… Einen wertvollen Kameraden zu verlieren ist nicht einfach zu ertragen…“, gab Bela einfühlend von sich.   „Er war wie Familie für mich… Alle in meiner Einheit sind Teil meiner Familie… Einen von ihnen gehen zu lassen oder gar zu Grabe tragen zu müssen… Das ist nicht in Worte zu fassen…“, gestand Eneas.   Bela kam einen Schritt nach vorn und sah, wie Eneas eine Träne über die Wange lief. Bela lächelte mitleidig und umarmte Eneas von hinten. Eneas erschrak sich im ersten Moment, lächelte aber dann.   „Danke Bela…“, bedankte sich Eneas und drückte Belas Hand, die Bela um seinen Bauch gelegt hatte bei der Umarmung.   So standen sie einige Momente, bevor Eneas das Wort ergriff.   „Würdest du uns helfen?“, fragte Eneas nach.   „Bei was?“, fragte Bela.   „Den Drahtzieher zu finden und zu eliminieren!“   Eneas Blick wurde wütend.   „Diese Angreifer sprachen von Rache und hatten es speziell auf Leif und Ria abgesehen, das bedeutet sie waren ganz sicher vom Untergrundring, den wir beseitigt haben… Meinen Nachforschungen nach sitzt der Drahtzieher im Militär… Das heißt es wird heikel für uns und wir können niemandem vertrauen…“   „Warum ich?“, fragte er nach.   „Dich kennt niemand da du von außerhalb bist und… Ich vertraue dir… Uns fehlen nun drei Leute, so wird es schwierig für uns etwas ausrichten zu können… Der Drahtzieher ist ein großer Fisch und den will ich mir nicht entgehen lassen!“, stellte Eneas klar.   „Wenn du das willst, dann helfe ich euch…“, gab Bela von sich.   Verdutzt sah Eneas Bela an.   „Wir haben noch nicht einmal über eine Bezahlung gesprochen… Ich dachte nicht, dass du so schnell einwilligst… Vor allem da du uns anfangs nicht so wohlgesonnen gegenüber standest…“, war Eneas verblüfft.   „Naja… Ihr könntet mir sowieso nichts anbieten, was für mich von Belang wäre… Außerdem helfe ich damit auch Ilay und kann vielleicht selbst an ein paar Informationen kommen, die ich suche…“, erklärte sich Bela und versuchte sein leicht gerötetes Gesicht zu verbergen.   Eneas lächelte Bela neckisch an was Bela nur noch nervöser machte.     „Also gut, lass uns zurück zur Unterkunft gehen… Dort sprechen wir mit den anderen…“, unterbrach Eneas Belas Gedanken.   Seren und Laisa waren auch sehr niedergeschlagen und verabschiedeten sich am Sarg von Leif. Laisa fiel daraufhin Seren in die Arme und weinte. Seren sah traurig auf den Sarg, während er Laisa festhielt.     „Wir sollten zurück gehen…“, sagte Seren und machte sich mit Laisa auf den Weg.   „Ich hoffe Lucin verkraftet diesen Verlust…“, gab Laisa von sich.   „Sie ist stark, sie wird es schaffen und außerdem ist sie ja nicht allein… Keno ist bei ihr…“, lächelte er Laisa an.   „Du hast recht… Ich bin gespannt wann sie merkt was sie wirklich für Keno fühlt…“, lächelte sie.   „Wie?“, war Seren verblüfft.   „Ich weiß, dass sie ihn liebt… Ich habe mir ja öfter mal Dinge aus ihrem Zimmer geborgt…“   „Geborgt…“, verkniff sich Seren ein Grinsen.   „… Und da ist mir nicht nur ihre Obsession für ihren Bruder aufgefallen, sondern auch dass sie dort mehr Bilder von sich und Keno hängen hat als von sich mit Leif… Ich bin mir nicht sicher, ob sie sich dessen überhaupt bewusst ist…“, erklärte Laisa.   „Na das wäre ja super… Keno liebt sie schon so lang… Ich würde mich sehr für Beide freuen, wenn sie sich finden würden…“, gab Seren von sich.   „Ja… Mit einer geliebten Person an seiner Seite lässt sich so ein schwerer Schmerz besser verarbeiten…“, gab Laisa hinzu und lächelte Seren an.   In dem Moment kamen sie gerade an der Unterkunft an und jemand riss die Tür auf, sodass sie direkt Seren traf und ihn umhaute. Laisa sah ihn ganz perplex an.   „Oh Seren! Entschuldige… kommt, es gibt keine Zeit zu verlieren!“, sprach Ria hastig und verschwand wieder im Gebäude.   Seren hielt sich den Kopf als er die Küche betrat. Alle waren schon da und warteten.   „Wer ist das?“, wollte Laisa wissen und zeigte auf Bela der unmittelbar bei Eneas stand.   „Das ist Bela… Er wird uns bei unserer nächsten Mission helfen… Für diese Mission können wir jede helfende Hand gebrauchen…“, war Eneas ernst.   „Klingt ganz schön besorgniserregend…“, gab Celine von sich, welche mit verschränkten Armen in einer Ecke stand. „Und dafür brauchen wir noch einen von diesen Dämonen in der Gruppe?“   Die Gruppe sah sich verdutzt um.   „Tsk! Darum mag ich keine reinen Gottheiten!“   Bela sah sie wütend an und Ilay blickte geschockt rüber.   „Glaubt ja nicht ich merke das nicht wenn sich Dämonen unter uns befinden…“, gab sie forsch von sich.   „Du weißt über Ilay Bescheid?“, fragte Ria nervös nach.   „Natürlich… Das habe ich schon bei der ersten Begegnung mit ihm gemerkt… Mit meiner Lebenserfahrung auch nicht schwer Dämonen herausfiltern zu können, immerhin bin ich schon über 1.000 Jahre alt…“, erklärte sie.   „Tausend Jahre? Dann bist du aber keine Kindheitsfreundin von Ria… Wer bist du dann?“, wollte Laisa wissen.   „Eine entfernte Verwandte… Mehr müsst ihr nicht wissen… Ich bin nur hier, um für Rias Sicherheit zu sorgen…“, erläuterte sie.   „Beruhigt euch wieder…“, mischte sich Eneas ein. „Ich vertraue Bela, genauso wie ich Ilay vertraue… Wem ich allerdings nicht vertraue, ist das Militär…“   „Warum das?“, fragte Seren nach.   „Ich habe die Attentäter heimlich selbst verhört und die Informationen, welche ich erhalten habe, führen direkt in den Führungsstab der Armee… Genauer gesagt zu Brigadegeneral Rist…“   „Also führen alle Informationen, die wir bisher haben direkt ins Militär… Na, wenn das kein Zufall ist…“, gab Ilay nachdenklich von sich.   „Das stimmt…“, pflichtete Eneas bei. „Im Untergrundring waren die meisten viel zu gut ausgebildet im Kampf, schon fast militärisch… Und von wo aus könnte man wohl am besten alle Fäden ziehen, wenn nicht von einer hohen militärischen Position aus…?“   „Das heißt unser Ziel ist nun das Haus von Brigadegeneral Rist…“, fügte Celine hinzu.   „Und ihm den Gar ausmachen…“, schlussfolgerte Bela.   „So sieht es aus… Das Schulden wir Leif und all den Frauen und Kindern, die unter diesen Dreckssäcken leiden mussten und immer noch leiden…“, sprach Eneas mit einem düsteren Blick.   Ria stand draußen und beobachtete die Sterne. Celine kam auf sie zu.   „Celine?“   „Hey…“, sagte Celine sanft, während sie sich neben sie setzte. „Entschuldige… Ich konnte mich nicht zurück halten…“   „Mach dir nichts draus… Keiner von ihnen denkt, dass du etwas Böses im Schilde führst… Außerdem hast du uns auch schon mal gerettet also ist alles gut…“, lächelte Ria.   „Warum hast du mir verschwiegen, dass dein Freund ein Dämon ist?“, wollte Celine wissen.   „Naja…“, drehte Ria ihr Gesicht leicht weg. „Du bist schon auf Mischwesen nicht so gut zu sprechen, da dachte ich mir, dass es keine gute Idee wäre dir von ihm zu erzählen…“   Celine lachte.   „Da hast du wohl Recht…“   Ria sah sie verwundert an.   „Aber auch unter den Dämonen gibt es durchaus gute Wesen… Weißt du, du bist nicht die erste Gottheit welche sich mit einem Dämonen liierte…“, erzählte sie.   „Echt? Erzähl mir davon…“, wurde Ria neugierig.   „Vielleicht ein anderes Mal… Da wartet jemand auf dich…“, lächelte Celine und stand auf. „Wir sehen uns dann morgen…“   Damit verließ Celine Ria und Ilay kam hervor.   „Hey…“   „Hey“, setzte er sich zu ihr. „Wie geht es dir?“   „Alles gut… Ich bin nur etwas geschafft von all den Vorkommnissen in der letzten Zeit…“, erklärte sie und lehnte sich an seiner Schulter an.   „Das glaub ich dir… Es ist viel passiert…“, bestätigte Ilay und legte seinen Arm um sie.   „Ich bin froh, dass ich dich habe, Ilay… Mit dir ist alles viel erträglicher…“   Ilay streichelte ihre Wange und hob ihren Kopf, um ihr einen Kuss zu geben.   „Ich liebe dich Ria…“   „Ich liebe dich auch…“   Sie küssten sich mehr und mehr. Ilay packte sie und setzte sie auf seinen Schoß. Seine Augen wurden dämonisch und er knüpfte ihre Bluse auf, strich sie leicht zur Seite, dann biss er zu.   Es wurde hitziger zwischen ihnen. Ria fing an leise zu stöhnen. Ilay teleportierte sich mit ihr in sein Zimmer und er drückte sie gegen die Wand. Dort entledigten sie sich ihrer Klamotten.   Sie kamen immer weiter zum Bett bis Ilay sie schließlich aufs Bett schmiss und sich auf sie legte. Sie griff nach seinem Kopf und zog ihn zu sich, um ihm einen Kuss zu geben. Er strich sanft mit seiner Hand ihren Körper entlang und packte sie letztendlich fest am Oberschenkel an.   Kapitel 30: Kapitel 30 ---------------------- „Also seid ihr bereit?“, frage Eneas noch einmal nach. „Wir werden uns nun gegen das Militär stellen, dann gibt es kein Zurück mehr…“   „Das ist uns klar…“, sagte Laisa.   „Wir werden tun, was wir tun müssen…!“, stellte Seren klar.   „Sonst wären wir nicht hier…“, gab Ilay dazu.   „Also gut… Dann geht’s los…“, sprach Eneas und führte die Gruppe an.   Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Anwesen des Brigadegenerals. Sie versteckten sich in der Nähe und spähten das Grundstück aus.   „Celine? Kannst du es von oben auskundschaften? Und Bela? Könntest du dir einen Überblick verschaffen mit wie vielen Wachen wir es zu tun haben?“, fragte Eneas nach, der hinter einem Baum lehnte und seinen Blick auf das Grundstück warf.   „Kein Problem…“, sprach Celine und machte sich auf den Weg.   „Überlass das mir…“, sprach Bela und lief etwas an der Grundstücksgrenze entlang, als ob er ein einfacher Passant wäre, der die Straße einfach nur entlang ging.     Bela sah sich um und bog um die Ecke, um die andere Seite zu sehen.     Bela beendete seinen Rundgang und ging zu den anderen zurück.   „Ihr werdet es nicht glauben, aber es gibt kaum Wachen…“, erzähle Bela achselzuckend.   „Wie bitte? Das kann doch nicht sein, oder?“, fragte Seren unglaubwürdig.   „Ich bin jede Seite zweimal abgelaufen und ich konnte kaum etwas hören oder sehen… Es sind, wenn es hochkommt, an die 10 Wachen…“, erzähle Bela weiter.   „Entweder es ist eine Falle oder Brigadegeneral Rist fühlt sich einfach zu sicher in seinem Anwesen…“, schlussfolgerte Eneas.   „Bereiten wir uns lieber auf ersteres vor als zu leichtsinnig vorzugehen…“, sagte Ilay.   Auch Celine kam wieder zurück.   „Ich konnte auch überhaupt nichts feststellen… Keine Abwehranlagen, keine verstecken Außenposten, nichts…“, erzählte sie.   „Habt ihr irgendwelche Eingänge ausfindig machen können?“, wollte Eneas wissen.   „Nur den Haupteingang und den Nebeneingang für Bedienstete auf der Rückseite des Gebäudes…“, antwortete Bela.   „Ich konnte auch keine versteckten Ein- bzw. Ausgänge außerhalb feststellen…“, gab Celine hinzu.   „Auch gut… Dann schleichen wir uns durch den Hintereingang rein… Celine, Laisa und Seren, ihr bleibt hier und teilt euch auf für den Fall, dass er doch versuchen sollte zu fliehen und uns durch die Lappen geht… Der Rest kommt mit mir…“, erklärte Eneas.   Eneas, Bela, Ilay und Ria betraten das Anwesen durch die Hintertür. Eneas gab Ilay das Zeichen für links und Bela das Zeichen für rechts, während er mit Ria den Gang geradeaus ging.   „Es ist wirklich seltsam das hinten gar keine Wachen waren…“, stellte Ria fest.   „Das stimmt… Wir sollten auf der Hut sein…“, bestätigte Eneas.   Eneas blickte vorsichtig um die Ecke.   „… Keine Menschenseele…“, wurde er argwöhnisch.   „Wir sollten uns oben umsehen…“, schlug Ria vor und zeigte auf die Treppe.   Zusammen machten sie sich auf den Weg. Vorsichtig gingen sie ins obere Stockwerk. Ria wollte gleich um die Ecke gehen, doch Eneas schnappte sie sich und drückte sie gegen die Wand. Sie sah ihn erschrocken an und er spähte um die Ecke.   „Da sind zwei Wachen…“, flüsterte er ihr zu. „Wir müssen sie ausschalten, bist du bereit?“   Ria nickte.   Langsam gingen sie auf die Wachen zu und überwältigten sie. Sie drückten sie zu Boden und fesselten sie.   Ilay durchkämmte den westlichen Teil des Anwesens.     Er sah sich etwas um und durchkämmte einen Raum nach dem anderen. Ganz locker ging er dabei vor. Im nächsten Raum stand er dann zwei Männern gegenüber.   „Na endlich, wurde aber auch Zeit…“, gab Ilay von sich und brachte seine Sense in Position.   Die zwei Männer rannten auf Ilay zu welcher aber geschickt auswich und über sie hinwegsprang. Kaum auf dem Boden aufgekommen schwang er seine Sense und warf damit die Männer zu Boden.   „Von Angestellten des Brigadegenerals hätte ich mir mehr erwartet…“, gab er enttäuscht von sich.   Plötzlich kamen Zwei weitere von hinten auf Ilay zu und schlugen mit ihren Schwertern zu. Ilay reagierte, dank seiner Dämonenkräfte, blitzschnell und konnte sich rechtzeitig ducken. Als er wieder aufsah funkelten seine Augen.   „E-Ein Dämon!!“, rief einer der Männer.   Ilay sprang auf die verängstigten Männer zu und brachte auch diese zu Boden. Er fixierte alle Vier und fesselte sie. Dann kam Bela um die Ecke, welcher mit dem Ostflügel fertig war.   „N-Noch einer!!“, fürchteten sich die Männer als sie Bela entdeckten.   „Bist du endlich fertig?“, fragte Bela grinsend nach und ließ seine spitzen Zähne vorblitzen. Auch seine Augen funkelten dämonisch.   „Ja… Lass uns zu den anderen Beiden gehen…“, gab Ilay von sich.   Sie liefen in Richtung der Treppe.   „Warum hilfst du uns überhaupt Bela? Ich dachte du kannst diese Göttlichen nicht leiden…“, fragte Ilay nach.   „Ich hatte einfach Lust dazu, ich habe hier sowieso nichts anderes zu tun…“, gab er von sich. „Außerdem kann ich dich so besser beaufsichtigen… Wir brauchen langsam diese Informationen, nicht dass es langsam zu spät wird…“   „Es ist gar nicht so leicht an Informationen zu kommen… Niemand hat etwas von der verbleibenden Gottheit gehört… Deshalb bin ich der Armee beigetreten, um dort vielleicht an Informationen zu kommen an die Normalbürger keinen Zugang haben, aber auch hier Fehlanzeige…“, erklärte Ilay.   „Verstehe… Ich habe auch gehört, dass die Urgottheit hier mehr eine Legende ist… Diese Geschichte, die sie sich ausgedacht haben und den Bürgern vermittelt haben… Dass unser Volk das Böse sein soll… Das ist unerhört! Keiner von ihnen weiß was damals geschah und dass dein Vater nur helfen wollte… Ich hasse die Gottheiten, weil sie uns in den Rücken gefallen sind!“, war Bela zornig.   „Ja… Das ist der Grund, warum ich nicht mehr so denke… Die Meisten hier wissen davon nichts und können dementsprechend auch nichts dafür… Es würde anders aussehen, wenn sie die Wahrheit kennen würden…“, erklärte Ilay.   „Wenn wir die Urgottheit endlich finden sollten und sie eliminieren, dann würde dass den Hass nur noch mehr schüren… Wir sitzen also in einer wirklichen Zwickmühle…“, schlussfolgerte Bela.   „Genau deswegen sollten wir subtil vorgehen und nichts überstürzen… Die Urgottheit ist irgendwo und da die Apokalypse immer noch nicht ausgebrochen ist, vermute ich, dass es einen Auslöser dafür geben muss und diese Bedingung wurde anscheinend noch nicht erfüllt…“, mutmaßte Ilay.   „Damit könntest du Recht haben… Ich werde dir helfen sie zu finden… Diese Urgöttin welche dir eigentlich versprochen war, um unsere Völker zu vereinen… Eine Schande, dass wir sie töten müssen…“, sagte Bela.   „Erinnere mich nicht daran…“, unterbrach Ilay Bela.   Der kleine Ilay stand auf einer Terrasse mit vielen verschiedenen Blumen und hielt einen Schmetterling auf seinem Finger.   „Ilay, mein Sohn…“   Ilay drehte sich um und lächelte sehr glücklich.   „Vater, du bist wieder da!“, freute er sich als er seinem Vater in die Arme lief.   „Gibt es irgendwelche Neuigkeiten aus dem Palast des Lichts?“, fragte Ilay neugierig.   „Ja es gibt Neuigkeiten… Das Kind wurde geboren und sie nannten es Iturria! Wir waren uns einig und haben beschlossen, dass ihr euch versprochen werdet. Sie wird die Frau, die du einmal heiraten wirst, mein Sohn!“   Ilay machte einen Ausweichschritt und hielt sich seinen Kopf. Bela kam auf ihn zu.   „Ilay? Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt, während er ihn stützte.   „Ja, alles gut…“, rappelte sich Ilay wieder auf.     Sie gingen die Treppe hinauf und fanden dort Eneas und Ria vor. Ilay blickte nur ganz unglaubwürdig in ihre Richtung, während sie sich zu ihm umdrehte und ihm zulächelte.   „Da seid ihr ja… Ich vermute Brigadegeneral Rist ist hinter dieser Tür…“, sagte Eneas und deutete auf die Tür direkt neben ihm.   „Na dann…“, sprach Bela.   Sie positionierten sich vor der Tür und Eneas schlug die Türen auf.   „Es ist aus Brigadegeneral Theo Rist! Sie sind umstellt und ihre Wachen ausgeschaltet! Es gibt kein Entkommen mehr!“, rief Eneas als er das Zimmer betrat.   Die anderen kamen ihm hinterher und sahen sich um.   „Kein Wunder, dass hier so wenig Wachen positioniert waren…“, stellte Ilay fest.   „Ja… Wo niemand ist, braucht man keine Wachen…“, fügte Bela hinzu.   Das Zimmer war komplett leer, kein einziger Schrank, kein einziger Stuhl oder Tisch – Nichts.   „Aber warum? Warum sollten sie ein Haus bewachen, indem niemand ist?“, fragte Ria.   „Entweder er ist untergetaucht schon bevor wir hierherkamen oder es war wirklich eine Falle…“, stellte Eneas fest und blickte aus dem Fenster.   Auf einmal flog Celine vor das Fenster. Eneas öffnete es.   „Ihr müsst hier raus, sofort! Eine große Anzahl an Soldaten ist auf dem Weg hierher…“, erzählte sie. Kapitel 31: Kapitel 31 ---------------------- „Ihr müsst hier raus, sofort! Eine große Anzahl an Soldaten ist auf dem Weg hierher…“, erzählte Celine.   „Also doch eine Falle?“, fragte Eneas entsetzt nach.   „Sieht nicht so aus… Ich denke sie sind selbst hinter diesem Brigadegeneral her…“, erklärte Celine.   Celine nahm Ria in die Arme und flog davon. Ilay schnappte sich Eneas und flog auch davon.   „Und was ist mit mir?!“, war Bela wütend, sprang aus dem Fenster und eilte ihnen hinterher.   „Ilay… Ich kann selbst fliegen…“, stellte Eneas verdutzt klar.   „Oh… Stimmt…“, gab Ilay ganz trocken von sich.   Zusammen versteckten sie sich in der Nähe.   „Du hattest Recht, allem Anschein nach suchen sie wirklich nach dem Brigadegeneral…“, bestätigte Eneas.   „Also gibt es doch Soldaten, die versuchen diese Fälle aufzuklären?“, fragte Laisa nach.   „Die gibt es sicher, aber ich bezweifle irgendwie, dass es hier darum geht…“, stellte Seren fest. Alle sahen ihn an. „Seht sie euch doch mal an… Die Art und Weise wie sie das Anwesen infiltrieren wirkt nicht gerade offiziell…“   „Du hast recht… Wenn sie wirklich offiziell hier wären, würde das hier anders aussehen…“, pflichtete Ilay bei.   „Dann sollten wir wohl den Brigadegeneral schleunigst finden, vor ihnen natürlich…“, stellte Eneas klar.   „Meint ihr, ihr könntet etwas ausrichten?“, fragte eine Stimme von hinten. Alle drehten sich um.   Vor ihnen stand eine schöne Soldatin.   „Wer bist du?“, fragte Celine nach.   „Beantwortet mir meine Frage, dann beantworte ich eure…“, gab sie knapp von sich.   „Wir können nicht nur etwas ausrichten, wir werden etwas ausrichten…“, gab Ilay zu verstehen.   „Dann folgt mir bitte…“, sprach sie, während sie ihnen den Rücken kehrte und loslief.   Sie führte sie an ein altes und verkommenes Lagerhaus.   „Du hast mir meine Frage immer noch nicht beantwortet!“, merkte Celine an.   „Das wird sich gleich klären… Bitte, hier entlang…“   Sie betraten das Lagerhaus und standen einem Mann gegenüber der ein paar Soldaten um sich scharrte.   „Na, wen haben wir denn da? Wenn das nicht Major Eneas Hoxia mit seiner Truppe ist…“, sprach der alte Mann.   „Und Sie sind Brigadegeneral Theo Rist, nehme ich an?“, stellte Eneas eine Gegenfrage.   „So ist es…“, gab der Mann zu. „Aber ich bin nicht der den ihr eigentlich suchen solltet…“   „Wie meinen Sie das?“, fragte Seren nach.   „Ich weiß, dass ihr den unterirdischen Kampfring hochgenommen habt, nachdem ihr eine Lieferung an Panas Moskof vereitelt habt… Und ich weiß, dass euch die Informationen zu mir geführt haben… Doch ich bin nicht der Drahtzieher hinter alldem… Ich habe euch hierherführen lassen, weil ich eure Hilfe will…“, erklärte der Brigadegeneral.   „Helfen? Sie gehören doch genauso zu diesen Leuten… Warum sollten wir Ihnen helfen und wie soll diese Hilfe bitte aussehen?“, fragte Ilay argwöhnisch nach und verschränkte seine Arme vor seiner Brust.   „Ich schlage euch ein Tauschgeschäft vor…“, fing er an. „Ich gebe euch die nötigen Informationen bezüglich des wirklichen Drahtziehers, dafür stellt ihr sicher, dass meiner Familie nichts geschieht…“, bot er an.   „Und woher sollen wir wissen, dass nicht Sie der wirkliche Drahtzieher sind und uns eine Falle stellen?“, fragte Ria nach.   „Dann würdet ihr sicher nicht so vor mir stehen… Ich habe euch herbringen lassen, weil dieser Bastard meine Tochter entführt hat und ich so keine andere Wahl hatte als ihm zu gehorchen…“, gab er zu. „Mir kam es sogar gelegen, dass ihr ihm auf den Fersen seid und es bis hier her geschafft habt… Ich bin mir sicher, dass er mittlerweile mein Haus durchsuchen lassen hat, weshalb diese Sache noch dringlicher ist… Bitte rettet meine Tochter…“, bat er.   „Gut… Wir werden Ihrer Tochter helfen aber nichtsdestotrotz haben Sie eine Strafe verdient… Sie wussten was hier vor sich geht und was hier getrieben wird… Es ist unverzeihlich, dass Sie nichts unternommen haben…“, sprach Eneas.   „Dessen bin ich mir bewusst und ich werde auch jegliche Strafe entgegennehmen, Hauptsache meiner Tochter geschieht nichts…“, flehte er förmlich.   „Wer ist denn nun dieser Drahtzieher? Euer großer, unnahbarer Boss, der die Fäden in der Hand hält?“, fragte Bela.   „Das wird euch nicht gefallen…“, fing er an.   Gespannt blickten sie ihn an.   „Es ist der General höchstpersönlich, Enil Hoxia… Mit anderen Worten, dein eigener Vater werter Major…“, sah er Eneas direkt an.   Fassungslos und wie versteinert stand Eneas da.   „Das kann nicht sein! Ich kenne seinen Vater sehr gut und das würde überhaupt nicht zu ihm passen!“, wurde Ilay wütend.   „Lasst euch nicht täuschen! Er ist ein wahres Monster… Er ist ein Meister der Tarnung, welcher geschickt sein Doppelleben verbirgt… Diese Seite an ihm zu verstecken hat er perfektioniert! Ihr könnt euch nicht vorstellen, was ich schon mitansehen musste…“, gab er aufgebracht von sich.   „Brigadegeneral! Sie müssen hier weg, sie sind hier!“, rief die hübsche Soldatin.   „Sie sind nah! Wir werden sie beschäftigen, bis ihr geflohen seid!“, sprach einer der anderen Soldaten.   „Und was ist mit euch?“, machte sich Seren Sorgen.   „Wir kommen klar, Hauptsache der Brigadegeneral kann fliehen… Wisst ihr, er ist kein schlechter Mensch sonst würden wir ihm nicht folgen und ihm unsere Leben widmen… Bitte helft ihm und rettet Caroline…“, sprach die Schöne und lächelte.   Celine schnappte sich den General.   „Du kommst mit uns!“, sagte sie scharf und wandte sich den anderen zu. „Los jetzt!“   Zusammen rannten sie los.   „Ein paar folgen uns…“, stellte Ria fest.   „Verdammt!“, gab Ilay von sich.   „Geht vor! Bringt den Brigadegeneral hier weg, ich halte sie auf!“, rief Eneas und ließ sich zurückfallen.   „Warte, ich helfe dir!“, kam von Bela und blieb bei Eneas.   „Schaffen sie es zu zweit?“, fragte Seren nach.   „Ja! Bela ist ein ausgezeichneter Kämpfer! Vergesst nicht, dass er über 300 Jahre alt ist, er hat genügend Kampferfahrung und Eneas ist auch verdammt stark!“, erklärte Ilay.   „Aber ich mach mir Sorgen um Eneas… Das mit seinem Vater wird er nicht so leicht wegstecken können…“, mutmaßte Laisa.   „Das stimmt… Aber solange Bela bei ihm ist, wird ihnen nichts passieren…“, antwortete Ilay.   Eneas stellte sich den Angreifern in den Weg.   „Bis hierhin und nicht weiter!“, drohte er.   Dann kam Bela hinzu.   „Stürm nicht einfach allein drauf los!“, meckerte er.   „Was machst du hier?“, wollte Eneas wissen.   „Dir helfen, was denn sonst!“, gab Bela schnippisch von sich und brachte seine Sense in Stellung.   „Ich brauche keine Hilfe…“, gab Eneas von sich.   „Mach jetzt keinen auf dicke Hose, ich helfe dir, ob du willst oder nicht!“, war Bela sauer.   „Dann sieh zu, dass du mir nicht im Weg stehst!“, gab er ernst von sich und stürmte auf die Feinde zu.   Bela seufzte wütend und eilte ihm hinterher.     Eneas schwang seine Glefe einfach drauf los. Dieser Angriff konnte leicht von den Gegnern pariert werden.   „Tsk!“   Er setzte zum zweiten Schlag an, dem der Gegner vor ihm einfach auswich. Währenddessen kamen von hinten Gegner und attackierten ihn. Einem konnte er noch ausweichen, der Zweite war bereits zu nah. Da tauchte Bela auf und schlug mit seiner Sense zu. Gekonnt überwältigte er ihn.   Eneas ignorierte das und ging weiter auf die Gegner los. Zwei weitere schaltete er aus, doch es kamen fünf neue dazu. Eneas blickte sich kurz um und stürmte erneut los. Die ersten Beiden griffen ihn an, doch er sprang einfach über sie hinweg und nahm sich die anderen vor. Er schwang seine Glefe mitten durch die Reihe und konnte drei ausschalten.   Einer stürmte auf ihn zu, doch Eneas blockte diesen Angriff und stieß ihn zurück. Dann hagelte ein Pfeilregen auf Eneas ein. Er drehte sich um und sah, wie Bela ihn mit seiner Sense schützte, indem er sie im Kreis herumwirbelte.   „Deine Deckung ist total für’n Arsch!“, schimpfte Bela.   Auch das schien Eneas total egal zu sein, weil er gleich wieder draufloslief.     Auf einmal ging Eneas zu Boden, einer der Angreifer hatte ihn erwischt und ihm ein Schwert durch die Schulter gejagt. Bela sah erschrocken zu ihm.   „Eneas!“, rief er als er auf ihn zulief.   Einer der Angreifer setzte zu einem weiteren Schlag an und schwang sein Schwert. Gerade noch rechtzeitig sprang Bela vor Eneas und erledigte alle umliegenden Feinde mit nur einem Schlag. Als Eneas ihn ansah, bemerkte er das Bela in seiner richtigen Dämonenform vor ihm stand. Wie gebannt sah er ihn mit großen Augen an. Bela drehte seinen Kopf zu ihm.   „Bist du dämlich?!“, schimpfte er. „Wo bist du nur mit deinem Kopf?!“   Bela bückte sich zu Eneas hinunter und zog das Schwert aus Eneas‘ Schulter, dann sah er sich die Wunde genauer an.   „Das sieht böse aus…“, gab er einfühlsam von sich.   Bela zog ihm die Jacke aus und öffnete sein Hemd.   „Was machst du da?“, fragte Eneas peinlich berührt.   „Deine Wunde versorgen, du Idiot!“, motzte er.   Er zog ihm das Hemd aus und entledigte sich seines Ascots um es als Verband zu benutzen.   Eneas sah ihn immer noch mit großen Augen an.     Eneas hob seine Hand und befühlte eines von Belas Hörnern. Erschrocken wich Bela zurück und sein Gesicht errötete.   „Was zum…?!“, stotterte Bela.   „Entschuldige… Aber das fühlt sich total interessant an… Ich habe noch nie einen Dämon so aus der Nähe gesehen, vor allem nicht in voller Dämonenform… Nur Ilay einmal kurz…“, kam er ihm wieder näher.   „So interessant ist das nun wieder auch nicht…“, blickte Bela verlegen zur Seite.   „Doch, total…“, erwiderte Eneas.   Bela drehte seinen Kopf wieder zurück und Eneas war gefühlt keinen Zentimeter mehr von ihm entfernt mit seinem Gesicht.     „… Wenn’s dich glücklich macht… Dann lass dich nicht stören…“, gab Bela absolut verlegen mit einem verstohlenen Blick von sich.   Eneas Augen fixierten seine Hörner, welche er noch einmal berührte.   „Spürst du das eigentlich?“, fragte Eneas neugierig nach.   „… Natürlich“, antwortete Bela leicht verzögert.   Eneas Blick schweifte weiter runter zu Belas Mal unter seinem Auge. Auch dort berührte er ihn.   „Bei Ilay sehen die Male anders aus…“, stellte Eneas fest. „Er hat sie auch unter beiden Augen…“   Eneas sah Bela nun direkt in die Augen.   „Du hast echt schöne Augen…“, sprach er weiter.   Dann merkte Eneas wie nah er ihm eigentlich war und wie rot Belas Gesicht angelaufen war und erschrak sich. Augenblicklich zog er seine Hand zurück.   „Entschuldige… Da sind wohl die Pferde mit mir durchgegangen…“, entschuldigte sich Eneas.   Eneas und Bela saßen sich immer noch gegenüber. Es herrschte eine peinliche Stille zwischen ihnen.     Bela war immer noch feuerrot im Gesicht und war leicht mit einer überreifen Tomate zu verwechseln. Er wandte seinen Blick wieder Eneas zu. Sie sahen sich direkt in die Augen.   Es dauerte keinen Augenblick und Eneas griff erneut mit seiner Hand an Belas Wange nur ihm festhalten zu können und ihn zu küssen.   Bela wusste gar nicht wie ihm geschieht. Sie lösten sich voneinander und Eneas ließ Bela ein schelmisches Lächeln zukommen. Eneas funkelte ihn mit seinem Blick richtig an.   „Du bist verdammt süß, wenn du so rot anläufst, da konnte ich nicht widerstehen…“, neckte ihn Eneas.   Bela war total geschockt. Er ließ seinen Kopf leicht sinken doch sah ihm direkt in die Augen.   „… Komischer Kerl“, mehr brachte er nicht mehr heraus. Kapitel 32: Kapitel 32 ---------------------- „Ob es den Beiden gut geht?“, fragte Laisa nachdenklich nach.   „Bestimmt… So schnell kriegt man die beiden nicht klein…“, versuchte sie Seren aufzumuntern.   „Wo sind wir hier überhaupt?“, fragte Celine nach.   „In einem Versteck das Eneas und ich früher oft nutzten als wir noch Kinder waren… Diesen Ort kennt niemand und sie werden uns hier sicher finden…“, erklärte Ilay.   Ria rieb sich ihre Hände und spitzte leicht aus dem Höhleneingang heraus.   „Dieser Platzregen hat uns ganz schön überrascht…“   „Wir sollten uns aufwärmen, wenn jetzt jemand krank werden würde, wäre das schlecht…“, stellte Seren fest.   „Lasst uns weiter hinter gehen… Dort müssten noch reichlich Decken liegen, die wir damals für unsere Lager benutzt hatten…“, erklärte Ilay und führte sie weiter hinter.   „Du hast Recht…“, sprach Laisa und verteilte die Decken an alle.   „Ein Glück, dass Gottheiten oder Dämonen nicht an solchen Dingen erkranken können… Damit wäre die Hälfte unserer Gruppe außer Gefahr…“, erzählte Celine.   „Dann brauchst du die ja nicht…“, sprach Laisa mürrisch als sie die angebotene Decke wieder wegzog.   Celine machte ein ganz trauriges, kindliches Gesicht. Laisa seufzte und warf ihr die Decke wieder hin.   „Gegen Komfort habe ich trotzdem nichts…“, sprach Celine ganz kleinlaut. „Seht mal, ich habe etwas Holz gefunden… Damit könnten wir ein kleines Lagerfeuer machen…“, schlug Seren vor.   Ilay kam ihm zu Hilfe und im nu hatten sie ein kleines Feuer. Ria setzte sich an die Seite und Ilay kam zu ihr und nahm neben ihr Platz. Sanft legte er seinen Arm um sie und sie kuschelte sich an ihn.   „Ich hätte da mal eine Frage…“, fing Seren an.   Alle sahen zu ihm rüber.   „Brigadegeneral… Was war eigentlich ihre Aufgabe in dem Ganzen? Ich würde gern wissen, wie es dazu kam, dass sie dort mitwirkten…“   „Das wüsste ich auch gern… Was wir bis jetzt wissen, ist nicht unbedingt viel… Wir wissen das Panas Moskof einige Soldaten hatte und er Menschenhandel mit Frauen und Kindern betrieben hat… Nebenbei noch das Geschäft mit dem Kampfring aber ansonsten wissen wir überhaupt nichts…“, rätselte Ria.   "Dann werde ich euch aufklären…“, sagte Brigadegeneral Rist. „Ich weiß natürlich nicht, was General Hoxias Ziel ist, aber ich kann euch die Strukturen erklären… Der Befehl lautete einfach nur alle Frauen und Kinder, welche wir einsammeln können, zu einem bestimmten Ort zu schicken, dort würden sie wohl sortiert werden… Natürlich wurde nicht nur aus den kleinen Dörfern gesammelt, in denen ihr wart, diese Aktion wurde großflächig über das ganze Land durchgeführt…“   „Nach was sie wohl sortiert wurden…“, fragte sich Laisa.   „Nach Aussehen, Alter und ob sie noch Jungfrauen sind oder nicht… Umso jünger, schöner und jungfräulicher sie sind, umso mehr Geld bringen sie ein… Dann wurden sie unter Drogen gesetzt und an reiche Adelige oder Freudenhäuser verkauft… Auch der General besitzt ein solches Etablissement… Soweit ich informiert bin, sortiert der General höchstpersönlich aus… Ein einziges Mal war ich an diesem Ort… Es war schrecklich…“   Der Brigadegeneral blickte ins Feuer. Er sah sehr mitgenommen aus.   „Auch der General missbraucht dort regelmäßig Frauen und Kinder gleichermaßen fürs persönliche Vergnügen… Er ist wahrlich ein Teufel… Ihr könnt euch die Umstände nicht ausmalen unter denen er sie gefangen hält… Er kam damals auf mich zu und fragte, ob ich ihm helfen könnte bei seinen Geschäften… Damals wusste ich noch nicht um was es ging, sagte aber zu da er ein langjähriger und guter Freund war… Anfangs musste ich auch nur einige meiner Soldaten bereit stellen doch als ich erfuhr, worum es ging, wollte ich raus aus dem Geschäft… Da war es leider schon zu spät, er hatte bereits meine Tochter entführen lassen und drohte mir, ihr etwas Schlimmes anzutun, wenn ich nicht kooperieren sollte… Seitdem ist meine Tochter bei ihm…“   „Wie lange ist das schon her?“, fragte Ilay nach.   „Fast ein Jahr… Sie ist nun 12 Jahre alt… Dann bekam ich über ein paar Späher mit, dass eine Gruppe Soldaten Panas Moskofs Machenschaften durchkreuzt hatten und uns auf die Schliche gekommen waren… Ich schöpfte wieder Hoffnung und lies euch beschatten und nun letztendlich zu mir führen…“, erklärte er weiter.   „Wie sieht Caroline denn aus?“, fragte Ria nach.   „Ich habe ein Bild von ihr dabei, hier…“, übergab der Brigadegeneral das Bild.   Ria sah es sich an. Es war ein hübsches kleines, blondes Mädchen mit grünen Augen. Ria reichte das Bild weiter damit es die anderen auch ansehen konnten.   „Wir werden tun, was wir können, um sie zu befreien!“, sagte Ria entschlossen.   „Ich danke euch… Ich hoffe es ist noch nicht zu spät… Was mit mir passiert ist mir gleich, nur meine Tochter hat das nicht verdient… Sie ist doch noch ein Kind…“, sagte er traurig.   „Hier seid ihr also, hab ich mir schon gedacht…“, kam es vom Eingang.   Eneas und Bela betraten die Höhle.   „Eneas! Was ist passiert? Deine Schulter…“, sorgte sich Ria.   „Halb so wild… Nichts was nicht wieder verheilen würde…“, beruhigte er die Gruppe.   „Kommt davon, wenn man kopflos drauf los stürmt…“, gab Bela genervt mit verschränkten Armen von sich.   „Hahaha! Ein Glück, dass ich dich dabei hatte!“, lachte Eneas.   „Ihr scheint gut miteinander auszukommen, das freut mich…“, gab Ilay ihnen ein Lächeln.   Bela drehte sich weg, um zu verbergen, dass er wieder rot anlief.   „Hier…“, übergab Laisa ihnen jeweils eine Decke. „Wärmt euch mit auf, dann können wir besprechen, wie es weiter gehen soll…“   „Was sie wohl gerade machen… Meinst du, es geht ihnen gut?“, fragte Lucin nach, die am Fenster stand und in die Ferne sah.   „Natürlich… Egal, was auch immer sie gerade tun, ich bin mir sicher, dass sie alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen können…“, beruhigte Keno sie und legte seine Hände sacht auf ihren Schultern ab.   Lucin drehte sich um und lächelte Keno an.   „Du hast Recht…“, sprach sie ganz sanft und legte ihren Kopf auf seiner Brust ab. Er legte seine Arme um sie und umarmte sie.   „Prinzessin Lucin… Ehrenwerter Keno… Das Essen ist serviert…“, sprach Lucins Zofe durch die Tür hindurch.   „Ist gut, wir sind auf dem Weg…“, gab sie zu verstehen.   Keno löste sich von ihr und wollte Richtung Tür laufen als Lucin ihn wieder zu sich herzog.   „Was fällt dir ein dich ungefragt von mir zu entfernen?“, neckte sie ihn.   Er gab ihr ein spitzbübisches Grinsen und kam wieder auf sie zu. Er fixierte ihr Gesicht mit seinen Händen.   „Verzeiht, eure Hoheit… Wie konnte ich es nur wagen…“, neckte er sie zurück.   Sie zog ihn zu sich her und gab ihm einen Kuss. Diesen erwiderte er liebevoll. Sie sahen sich an.   „Komm, lassen wir deine Eltern nicht warten…“   Damit hackte sie sich bei seinem Arm ein und sie liefen zusammen los.   „Und? Wo fangen wir an? Wie überführen wir den General?“, fragte Seren nach.   „Einmal im Monat ist mein Vater für ein Wochenende weg… Ich denke das könnte der Zeitpunkt sein, wo er seine ‚Ware‘ kontrolliert… Wenn wir ihn auf frischer Tat ertappen, hätten wir Beweise… Aber dafür bräuchten wir mehr Leute…“, erklärte Eneas.   „Das heißt wir müssen Verbündete finden, denen wir vertrauen können…“, stellte Ilay fest.   „Richtig… Wie es der Zufall will, wäre dieses Wochenende das Besagte… Das bedeutet wir haben nicht viel Zeit…“, erzählte Eneas weiter.   „Wie wäre es mit Liz?“, fragte Ria nach. „Sie scheint sehr nett zu sein und eine gute Freundin von dir Eneas…“   „Ja, das wäre eine gute Idee…“, überlege Eneas.   „Es wäre sicher auch sinnvoll noch ein paar Außenstehende dabei zu haben, die die Beweise dann verifizieren könnten...", schlug Seren vor.   „Am geschicktesten wäre da natürlich eine Person, die die Gunst des Volkes inne hat… Am besten jemand aus der Königsfamilie…“, fügte Celine hinzu.   „Gut, dann teilen wir uns auf, eine Gruppe geht zu Liz die andere zum Palast…“, schlug Eneas vor. „Ilay, Ria, Celine und Bela, ihr geht zu Liz, die anderen kommen mit mir…“   „Alles klar…“, sagte Ilay.   Damit stand Eneas auf und deutete an, dass die anderen ihm folgen sollen.    „Warum hast du die Teams so aufgestellt?“, wollte Laisa wissen.   „Ganz einfach… Ich kenne Liz, wenn sie erfährt, was in unserer Einheit los ist, wird sie die Gottheiten und Dämonen testen wollen… Und der Brigadegeneral ist am sichersten mit uns im königlichen Palast der gut bewacht ist…“, antwortete Eneas.   „Was werden das für Tests sein?“, fragte Seren neugierig nach.   „Sie wird sie provozieren und dann gegen sie kämpfen… Liz ist etwas… Sadistisch…“, gestand Eneas.   „Dämonen? Sagt mir nicht ihr habt Dämonen in eurer Einheit? Wie kann das sein? Warum sollten sie sich unserer Armee anschließen und gegen ihre eigene Art kämpfen?“, war der Brigadegeneral verblüfft.   „Das ist… Etwas komplizierter… Das zu erklären würde unseren Rahmen sprengen, aber ich versichere Ihnen, dass sie zu den Guten gehören…“, versicherte Eneas.   Schon kamen sie am Palast an. Ihnen standen ein paar Wachen gegenüber. Die Wachen erkannten sie sofort.   „Ah… Guten Tag… Ihr seid doch die Einheit in der Prinz Leif diente, nicht wahr? Major Hoxia… Und sogar Brigadegeneral Rist… Was führt euch hierher?“   „Wir würden gern eine Audienz mit der Königsfamilie arrangieren lassen und das so schnell wie möglich, es ist sehr dringlich…“, stellte Eneas klar.   „Ihr wisst, dass das nicht so einfach geht…“, druckste einer der Wachen herum.   „Es ist wirklich eine Angelegenheit von allerhöchster Dringlichkeit! Ich bürge für die Wichtigkeit dieser Audienz!“, trat der Brigadegeneral hervor.   „Na gut… Kommt mit, ich sehe zu, was sich machen lässt…“, führte sie einer der Wachen in den Palast.   „Wartet hier bitte…“, befahl der Wachmann und verschwand.   „Ich hoffe das dauert nicht allzu lang… Wir sollten auch noch Vorbereitungen treffen und Vorräte aufstocken… Ob wir das überhaupt in der Zeit schaffen werden?“, rätselte Seren.   „Wir müssen, wir haben gar keine andere Wahl… Wir können nicht noch einen Monat warten…“, erklärte Eneas.   Dann kam die Königin durch die Tür.   „Guten Tag… Was ist denn euer so dringendes Anliegen?“, fragte sie gleich direkt.   „Guten Tag eure Majestät…“, verbeugten sie sich.   „Wir haben dringliche Neuigkeiten für sie bezüglich des Drahtziehers, der für die Entführungen der Frauen und Kinder zuständig ist und auch für den Tod eures Sohnes…“, sprach Eneas. „Der Mann, der hinter allem steckt, soll niemand geringeres sein als mein Vater, General Enil Hoxia, und wir wollten euch um eure Mithilfe bitten…“   Geschockt sah sie Eneas an.   „Wie soll diese Hilfe aussehen?“ Kapitel 33: Kapitel 33 ---------------------- Ilay, Ria, Bela und Celine machten sich auf den Weg.   „Wo finden wir diese Liz eigentlich?“, fragte Celine nach.   „Sie hat auch eine Unterkunft für ihre Einheit und diese ist gar nicht mal so weit entfernt von unserer…“, erzählte Ilay.   „Na, das ist ja praktisch…“, kam von Bela.   „Du, Dämon… Warum bist du eigentlich hier und hilfst? Warum sollte ein Dämon Interesse daran haben, Mischwesen oder Gottheiten zu helfen?“, fragte Celine abgebrüht nach.   „Deshalb mag ich euch Gottheiten nicht, ihr seid so eingebildet, arrogant und haltet euch für was Besseres!“, fauchte Bela zurück.   „Celine… Würde es dir etwas ausmachen ein wenig netter zu sein? Ich weiß, dass Gottheiten und Dämonen viele Differenzen haben, aber das gilt nicht innerhalb dieser Einheit…“, Ilay sah Celine direkt an. „Ich bitte dich darum… Und sein Name ist übrigens Bela… Und auch er wird sich mehr zusammenreißen und seinen Hass abstellen…“, sah er Bela an.   Celine seufzte.   „Na gut… Es tut mir leid… Wirklich… Eigentlich hasse ich Dämonen gar nicht… Meine Schwester war mit einem zusammen und sie bekamen sogar ein Kind, nur leider überlebte sie die Geburt nicht… Sie war meine letzte lebende Verwandte und ich hatte das Gefühl, dass die Dämonen sie mir genommen hatten auch wenn ich weiß, dass das Quatsch ist… Aber seitdem hege ich eine Abneigung gegenüber eurer Art…“, erklärte Celine.   „Das waren also die Zwei die du letztens bei unserem Gespräch erwähnt hattest… Und du hast gar keinen Kontakt zu deiner Nichte oder Neffen? Das ist total schade…“, fragte Ria traurig nach.   „Nein… Ich habe dieses Kind auch nie zu Gesicht bekommen… Ich weiß nur dass es ein Junge war…“, erzählte Celine weiter.   „Ich habe noch nie von einem Dämon gehört, der ein Kind mit einer Gottheit hatte…“, merkte Bela an.   „Wie hieß denn deine Schwester?“, fragte Ilay nach.   „Riza… Ihr Name war Riza…“, antwortete sie mit einem melancholischen Gesichtsausdruck.   Der kleine Ilay sah den anderen Kindern beim Spielen zu. Sie warteten alle darauf abgeholt zu werden. Jedes Kind wurde von seiner Mutter abgeholt, nur Ilay saß ganz allein auf einer Mauer. Dann kam der Dämonen Lord und ging auf Ilay zu.   „Ilay mein Sohn… Was ist denn los?“, fragte er besorgt nach.   „Vater…“, drehte sich Ilay zu ihm um. „Wo ist eigentlich meine Mutter? Jedes dieser Kinder wird immer von seiner Mutter abgeholt, nur ich nicht… Warum habe ich keine?“   „Mein Sohn… Deine Mutter weilt leider nicht mehr unter uns… Sie starb vor vielen Jahren…“, versuchte sein Vater ihm zu erklären.   „Woran ist sie gestorben? Warum hat sie uns allein gelassen?“, fragte Ilay traurig nach.   „Sie hat uns nicht allein gelassen… Sie ist immer bei uns und passt auf uns auf…“, gab er einfühlend von sich, während sie auf dem Weg zurück zum Palast waren. „Ilay… Deine Mutter hat dich sehr geliebt... Sie wünschte sich nichts sehnlicher als dich gesund und munter auf die Welt zu bringen, um dir ein wundervolles Leben zu ermöglichen…“   Ilay sah immer noch sehr geknickt aus.   „Leider verstarb sie bei deiner Geburt, sodass es ihr nicht möglich war dich aufwachsen sehen zu können und dich auf deinem Weg zu begleiten… Aber denke daran, dass sie immer für dich da sein wird und immer bei dir ist… Nämlich genau hier!“, zeigte der Dämonen Lord auf Ilays Herz. „Und wenn du einmal Sehnsucht nach deiner Mutter verspürst, dann komme hier her…“   Der Dämonen Lord drehte sich herum und zeigte auf ein riesiges Wandgemälde, das hinter einem pompösen Grabstein angebracht wurde. Ilay staunte.   „… Hier kannst du sie ansehen und dich ihr Nahe fühlen… Auch ich komme oft hierher, wenn ich sie vermisse…“   Ilay sah sich das Gemälde genau an.   „Mutter war sehr schön…“, merkte er an. „Ja das war sie… Und du kommst ganz nach ihr… Ein Teil von ihr lebt in dir weiter, mein Sohn…“, erklärte der Dämonen Lord.   Ilay ging auf den Grabstein zu und berührte ihn. Er sah sich die Inschrift an:     Ilay sah Celine geschockt an.     „Ilay? Alles okay bei dir?“, fragte Ria besorgt nach.   „Du hast momentan ganz schön oft Aussetzer, mein Freund…“, stellte Bela fest.   „Alles gut…“, sagte er und ging weiter.   Celine sah ihm argwöhnisch hinterher.   Dann kamen sie bei der Unterkunft von Liz und ihrer Einheit an.   „Liz? Bist du hier?“, rief Ilay, während er an die Tür klopfte.   Ein junger Mann öffnete die Tür. Verdutzt sah er die Gruppe vor sich an.   „Wer seid ihr?“, fragte er argwöhnisch nach. „Und was wollt ihr hier?“   „Mein Name ist Ilay…“, stellte sich Ilay vor. „Ich gehöre zur Einheit von Mayor Hoxia… Wir müssten dringend mit Liz sprechen…“   „Was? Ich kann doch nicht jeden zu ihr lassen! Liz ist viel beschäftigt!“, wollte er die Gruppe abwehren.   „Zion? Was ist da los?“, rief Liz, die auch zur Tür kam.   „Oh, ihr seid es Ria und Ilay! Was führt euch hierher?“, fragte sie gut gelaunt.   „Wir müssen mit dir sprechen…“, gab Ilay ernst zu verstehen.   Liz merkte sofort, dass es ernst war.   „Also gut… Zion, sag den anderen Bescheid, ich komme bald wieder…“, sprach sie und ging voraus.   Die anderen folgten ihr.   „Wo ist Eneas? Und wer sind die Beiden bei euch?“, fragte sie direkt nach.   „Eneas ist im königlichen Palast und wir sind hier, weil wir dich um deine Hilfe bitten wollen…“, kam Ilay direkt zur Sache.   „Bei was?“, fragte sie forsch.   „Wir haben nun herausgefunden, wer der Drahtzieher ist, hinter den Entführungen der Frauen und Mädchen, da dies aber die Führungsebene des Militärs betrifft, brauchen wir Verbündete, denen wir vertrauen können…“, erklärte Ilay.   „Und woher wollt ihr wissen, dass wir nicht mit ihnen unter einer Decke stecken? Vielleicht arbeiten wir ja für sie und werden euch jetzt aufhalten, weil ihr so weit gekommen seid…“, blickte sie Liz absolut ernst an.   „Das könnte ich nicht glauben, du warst immer so nett zu uns und hast uns sogar geholfen!“, gab Ria besorgt von sich.   „So ist es aber! Ab hier endet euer kleines Abenteuer!“, brachte sich Liz in Position und erhob ihre Lanze.   „So viel zu eurer Verbündeten…“, gab Celine genervt von sich.   „Und was machen wir jetzt Ilay? Wir haben keine Zeit für Extraprobleme…“, stellte Bela fest, der seine Sense bereithielt.   „Wir werden gegen sie kämpfen müssen…“, antwortete er und packte seine Sense ebenfalls aus.   Ria zog ihr Schwert.   „Und ich? Ich kann nicht wirklich kämpfen…“, ließ sich Celine leicht zurückfallen.   „Greif mit deinen Fähigkeiten nur ein, wenn es sein muss, ansonsten hältst du dich zurück… Mit deinen Fähigkeiten solltest du uns gut supporten können…“, befahl Ilay.   Liz rannte auf sie zu und holte mit ihrer Lanze aus. Bela und Ria wichen aus und Ilay blockte ihren Angriff.   „Na kommt… Zeigt mir, was ihr drauf habt…“, provozierte sie Ilay.   Ilay schubste sie einige Meter nach hinten. Als sie aufkam, griff auch schon Bela an. Liz rollte sich lässig nach hinten ab, um dem Angriff auszuweichen und sprang mit einem Satz nach vorn, um alle mit einem Angriff aus dem Weg zu räumen.   Die Gruppe richtete sich wieder auf.   „Sie ist ganz schön stark…“, stellte Bela fest.   „Das ist auch keine gewöhnliche Soldatin… Das ist Mayor Elizabeth Korhonen… Eine der stärksten Soldatinnen, die ich kenne…“, erklärte Ilay der sich etwas Blut vom Mundwinkel wischte.   „Für euch ist sie vielleicht eine Gegnerin, aber nicht für mich, wenn ich ernst mache…“, stellte Bela wutentbrannt fest. „Da sie ja eh zu unseren Gegnern gehört, sehe ich da kein Problem aufs Ganze zu gehen!“   „Ist gut, aber töte niemanden! Auch wenn sie zum Feind gehört, verdanken wir ihr und ihrer Einheit einiges…“, stellte Ilay klar.   Belas Augen begannen zu funkeln. Er grinste schelmisch und ließ seine spitzen Zähne hervorblitzen.   „Ein Dämon?“, war Liz entsetzt.   Kaum ausgesprochen, stand Bela in voller Dämonenpracht vor ihr und schwang seine Sense. Damit stieß er sie direkt ins Gebäude. Ihre Einheit kam heraus und sah nach dem Rechten. Sie waren genauso entsetzt.   „Feinde! Los lasst uns Liz helfen!“, rief einer von ihnen. Alle holten ihre Waffen heraus und brachten sich in Kampfstellung.   „Euch verspeise ich zum Frühstück!“, gab Bela mit teuflischem Lachen von sich.   Er stürmte auf die Gruppe zu und fand sich plötzlich in einer Explosion wieder. Schützend nahm er die Arme vor sein Gesicht und versuchte etwas zu erkennen.   „Unterschätze meine Einheit nicht…“, lachte Liz, welche sich aus den Trümmern heraus hievte. „Sie sind sehr gut trainiert und sehr begabt…“   Sie gingen sehr koordiniert auf Bela los von allen Himmelsrichtungen aus. Bela wich vier von fünf Angriffen aus doch der letzte traf ihn und schleuderte ihn zurück in eine Mauer.   „So ´ne Scheiße… Wenn ich euch töten dürfte, wäre das viel leichter!“, meckerte er und stand wieder auf.   „Und nun zu dir!“, rief Liz und stürzte sich auf Ria.   Ria war noch abgelenkt von dem Angriff auf Bela und schaffte es nicht mehr rechtzeitig auszuweichen. Celine erschuf rechtzeitig eine starke Barriere um Ria und ließ sie nach außen explodieren, so dass Liz in die Luft geschleudert wurde. So schnell schaute sie gar nicht, flog auch schon Ria auf sie zu und griff sie mit ihrem Schwert an. Liz parierte den Angriff.   „Also hast du doch göttliche Fähigkeiten…“, stellte Liz mit einem frechen Grinsen fest, während ihre Flügel erschienen und beide oben in der Luft flogen.   „Ja und das war noch längst nicht alles!“, rief Ria. „Ich hatte ein wenig Zeit zum Üben…“   Ria griff an und wurde immer schneller und schneller. Liz mühte sich ab allen Angriffen auszuweichen oder zu parieren.   „Du bist ziemlich gut…“, gab sie zu. „Aber nicht so gut wie ich!“   Damit wich sie Rias letztem Angriff aus und schleuderte sie mit voller Wucht Richtung Boden. Liz flog mit voller Power auf zu sie zu und hielt ihre Lanze bereit, um zuzustechen. Gerade als sie Ria durchbohren wollte, erschien Ilay vor ihr und hielt sie auf. Erschrocken sah sie ihn an. Ilay stand nun auch in voller Dämonenmontur vor ihr und funkelte sie böse mit seinen Augen an.   „Du also auch, Ilay…“, stellte sie entsetzt fest.   Währenddessen kämpften Bela und Liz‘ Trupp noch miteinander. Einer des Trupps schlich sich an Celine heran und startete einen Angriff. Bela bekam das mit, schwang einmal seine Sense, um alle umliegenden Feinde zu Boden zu bringen und warf sie dann zwischen Celine und dem Angreifer. Wie angewurzelt blieb dieser stehen und rührte sich nicht mehr.   Bela ging auf seine Sense zu und holte sie wieder aus der Wand heraus, dabei gab er dem Angreifer einen bitterbösen Blick.   „Das hättest du lieber sein lassen sollen…“, drohte Bela und stand schützend vor Celine.   Gerade als Bela wutentbrannt seine Sense schwingen wollte, mischte sich Liz ein.   „Halt!“, rief sie.   Alle Blicke wandten sich ihr zu.   „Ich habe genug gesehen… Hört auf, alle!“, gab sie zu verstehen.   Alle sahen sich verdutzt um.   „Also gut, wir werden euch helfen…“, zwinkerte sie Ilay und Ria zu. Kapitel 34: Kapitel 34 ---------------------- „Also gut, wir werden euch helfen…“, zwinkerte sie Ilay und Ria zu.   „Was? Aber ich dachte…“, sprach Ria fassungslos.   „Sie hat uns auf die Probe gestellt… Sie wollte wissen, wie ernst wir es meinen, wie gut wir als Team funktionieren und agieren und ob auf uns verlass ist…“, stellte Ilay klar der gerade damit beschäftigt war, seine Sense wegzustecken.   „Das stimmt… Wir würden uns euch sicher nicht anschließen, wenn ihr einen von uns im Stich lassen würdet, wenn es drauf ankommt! Außerdem wollte ich sehen, was jeder von euch kann…“, erklärte Liz.   „Also durfte ich deshalb niemanden töten?“, war Bela angefressen als er auf sie zukam.   „Wie kommt es, dass eure Gruppe sowohl Gottheiten, Mischlinge als auch Dämonen beherbergt? Mich würde brennend interessieren, wie es zu dieser Konstellation kam… Und vor allem was Dämonen in der Armee des Göttlichen Ritterordens zu suchen haben…“, fragte Liz nach.   „Ich bin nur hier, weil mir langweilig war und ich nichts zu tun hatte, außerdem helfe ich nur Ilay…“, gab Bela achselzuckend von sich.   „Ich bin wegen Ria hier, um sie zu beschützen…“, gab Celine knapp von sich.   „Eigentlich bin ich der Armee beigetreten, weil ich etwas gegen die Bedrohung der Dämonen tun wollte…“, ergänzte Ria.   „Und ich bin bei der Armee, weil ich Eneas gefolgt bin…“, erklärte sich Ilay.   „So so… Eneas hat also absichtlich nur die Dämonen und Gottheiten zu mir geschickt, er wollte mir wohl von Anfang an reinen Wein einschenken…“, sprach Liz. „Der Kerl weiß, wie man meine Gunst gewinnen kann und mein Interesse weckt… Eure Mission klingt interessant, da kann ich nicht ablehnen… Also… Wer ist der Drahtzieher?“   „General Enil Hoxia höchstpersönlich…“, antwortete Ilay mit ernster Miene.   Liz lachte erst lauthals los, merkte dann aber, dass es Ilay bitterernst meinte. Geschockt sah sie Ilay an.   „Das kann ich nicht glauben! Ich kenne den General… Eneas‘ Vater würde so etwas… Obwohl… Doch, ich würde es ihm zutrauen… Bitte, kommt mit rein und erzählt mir alles, was ihr wisst...", sprach sie. „Ihr besorgt etwas zu trinken und zu essen für unsere Gäste, das könnte etwas längeres werden…“, befahl sie ihrer Einheit, welche sich augenblicklich auf den Weg machten.   „So ist das also… Ich verstehe…“, antwortete Liz, nachdem sie sich alles hat erzählen lassen.   In dem Augenblick kamen die anderen zurück und betraten den Raum.   „Setzt euch… Ich werde euch jetzt miteinander bekannt machen denn wir werden für einige Zeit eng zusammen arbeiten…“, entschied sie.   „Das hier ist Zion, ihr habt ihn ja schon gesehen als ihr hier ankamt. Er ist überdurchschnittlich stark, ausdauernd und besitzt viel Durchschlagskraft… Dafür ist er nicht gerade der Hellste… Er übernimmt in der Regel die Aufgaben des Tanks und steht mit an der Front…“, zeigte sie auf den Ersten.   „Das hier sind Arian und Aeden, unsere Zwillinge. Sie sind Alchemisten und experimentieren mit allerlei chemischen Substanzen herum. Ich verstehe davon nur Bahnhof aber sie haben einige explosive Granaten erfunden, die uns schon in vielen Missionen sehr hilfreich waren. Nebenbei stellen sie auch unsere Arznei her, die wahre Wunder bewirkt…“, zeigte sie auf die beiden identisch aussehenden, jungen Männer.   „Hier drüben haben wir Maris, sie ist eine ausgezeichnete Bogenschützin und hat Augen wie ein Adler, ihrem Blick entgeht nichts. Außerdem hat sie wahnsinnig schnelle Reflexe was es ihr ermöglicht viele Pfeile blitzschnell hintereinander abzufeuern. Ich habe sie noch kein einziges Mal ihr Ziel verfehlen sehen…“, zeigte sie auf das schüchterne Mädchen.   „Und hier haben wir Zoya, sie ist eine starke Kämpferin und sehr geschickt im Umgang mit Waffen. Dazu kann sie noch Verstärkungsmagie wirken, um sich selbst zu pushen und kann Barrieren erschaffen. Sie ist bei uns in jeder Position frei einsetzbar, was sie sehr wertvoll für uns macht“, zeigte sie auf die Frau, welche etwas abgeschieden in der Ecke stand.   „Und die letzte ist Cerise, sie ist unsere Magierin. Sie hat die Gabe der Erschaffung und kann allerlei verschiedenste Dinge auf Kommando erscheinen lassen. Außerdem sorgt sie für unser leibliches Wohl. Wenn sie nicht bei uns wäre, wäre sie sicher eine ausgezeichnete Chefköchin geworden. Sie ist sehr direkt, daran muss man sich erst gewöhnen“, zeigte sie auf die letzte Frau, welche bereits in der Küche am Tresen stand und fleißig kochte.   „Dann sollten wir uns wohl auch für alle Vorstellen. Das ist Ria, sie ist eine Gottheit und ist erst unserer Einheit beigetreten, nachdem sie ihre Rekrutenzeit als Jahrgangsbeste abgeschlossen hatte. Als Gottheit hat sie jede Menge verschiedener Fähigkeiten, welche sie aber erst erlernen muss, da sie bis vor kurzem keine Ahnung hatte, dass sie welche hat“, stellte Ilay Ria vor.   „Daneben ist Celine, sie ist eine entfernte Verwandte von Ria und ebenso eine Gottheit. Sie hat zwar keinerlei Kampferfahrungen ist jedoch sehr gut im Umgang mit ihren Fähigkeiten und kann Gefahren gut einschätzen durch ihre lange Lebenserfahrung“, stellte er Celine vor.   „Das hier ist Bela, er ist ein alter Freund von mir und ein Dämon. Er sagt zwar, dass er nur hier wäre, weil ihm sonst langweilig wäre, aber eigentlich ist er sehr nett unter seiner harten Schale und kümmert sich um seine Kameraden. Er ist ein ausgezeichneter Kämpfer und ein Meister im Umgang mit seiner Sense, was an seiner mehr als 300-jährigen Kampf- und Lebenserfahrung liegt“, stellte er Bela vor.   „Und mein Name ist Ilay, ich bin ebenfalls ein Dämon. Wie auch Bela, benutze auch ich eine Sense im Kampf, fungiere als Vize unserer Einheit und übernehme das Kommando, wenn Eneas nicht vor Ort ist. Auch ich bin sehr geschickt im Kampf und stelle das Wohl meiner Kameraden an erste Stelle“, stellte er sich schließlich selbst vor. „Die anderen können wir erst später vorstellen, neben uns gibt es noch unseren geschickten und kampferfahrenen Anführer Eneas, Laisa, eine Tsundere welche Verstärkungsmagie wirken kann und Seren, unser tollpatschiges, kluges Köpfchen welcher ein umfassendes und bemerkenswertes Wissen im medizinischen Bereich hat.“   „Na schön, da wir das nun geklärt hätten… Lasst uns aufbrechen… Ich möchte mich bezüglich des Plans mit Eneas unterhalten…“, gab Liz von sich.   „Ihr wollt also jemanden aus der Königsfamilie der mit euch kommt, um die Beweise zu verifizieren? Wer sollte das denn machen? Der König hat für so etwas überhaupt keine Zeit und wir haben Lucin aus eurer Einheit zurückgezogen eben damit sie nicht mehr in Gefahr gerät… Die einzige Option wäre demnach nur ich, und ich würde euch nur im Weg rumstehen oder euch behindern und Gefahr laufen im schlimmsten Fall getötet zu werden…“, sprach die Königin.   „Wir hätten sonst niemanden der diese Aufgabe übernehmen könnte… Wir wissen nicht, wer vom Militär noch mit drinnen steckt und können uns deshalb aufs Militär nicht verlassen… Ich persönlich bürge für ihre Unversehrtheit und werde sie wohlbehalten wieder zurück bringen…“, erklärte Eneas, indem er sich demütig vor der Königin verbeugte.   Die Königin seufzte.   „Ihr habt ja Recht… Ich möchte auch dass dieser Fall endlich ein Ende findet, und wir können sie so nicht weiter machen lassen, das Militär ist für die Sicherheit unseres Volkes zuständig und nicht dafür sie zu entführen und zu misshandeln… Ich werde dem König Bescheid geben und mich vorbereiten, wir müssen das schnellstens unterbinden… Wartet hier auf mich…“, willigte die Königin ein.   Der Trupp war erleichtert und atmete auf.   „Und Brigadegeneral Rist… Für ihre eigene Sicherheit werden sie in eine Zelle gebracht… Ich würde es ihnen gern angenehmer gestalten jedoch ist dies nicht möglich als Mittäter beziehungsweise Komplize dieser Organisation…“, damit verließ die Königin die Gruppe.   „Ich verstehe und danke ihnen für ihre Gutherzigkeit… Mir ist alles recht, solange meine Tochter gerettet wird…“, verbeugte sich auch der Brigadegeneral demütig vor der Königin und ließ sich freiwillig von den Wachen abführen.   „Mir tut er schon ein wenig leid…“, sah Laisa ihm hinterher.   „Da kann man leider nichts machen… Als Komplize macht er sich ebenso strafbar…“, antwortete ihr Seren und legte ihr seinen Arm um die Schulter.   Eneas lehnte sich gegen eine Wand und wartete. Er sah sehr angespannt aus.   „Noch mehr tut mir momentan Eneas leid… Es muss schwer für ihn sein…“, sprach Laisa als sie Eneas beobachtete.   „Ja… Sein Vater ist sein einziger Verwandter, den er noch hat und dann soll er sowas getan haben? Noch dazu ist sein Vater für die gesamte Armee verantwortlich… Ich kann mir gar nicht vorstellen was ihn ihm vorgehen muss…“, gab Seren hinzu.   Die Königin kam wieder herunter und stand in Hosen und Ausrüstung vor ihnen.   „Ich wäre so weit…“, gab sie bekannt.   „Sehr gut… Dann folgen Sie uns bitte, eure Hoheit…“, forderte Eneas.   „Bitte… Nennt mich während der Mission bei meinem Vornamen: Ginevra… Es muss unterwegs nicht gleich jeder mitbekommen, dass ich die Königin bin…“, erklärte sie.   „Sehr wohl…“, gab Eneas von sich und führte die Königin aus ihrem Palast.   Sie gingen durch die Straßen und kamen an vielen Geschäften vorbei und an einem Markt. Die Königin staunte bei diesem Anblick.   „Wow, es sieht so anders aus, wenn man als normaler Bürger hier ist…“   Eneas lächelte leicht.   „Sie wirken wie ausgewechselt… So locker…“, staunte Laisa.   „Naja…“, lächelte die Königin sanft. „Ich bin genauso ein Mensch wie ihr auch… Im Prinzip unterscheidet uns nichts und auch ich staune mal über etwas oder erfreue mich… Ehrlich gesagt ist es anstrengend und zermürbend eine Königin zu sein, immer die Fassung zu wahren und dem Allgemeinwohl zu dienen… Ich genieße unser kleines Abenteuer, in dem ich einfach mal so sein kann, wie ich bin…“, antwortete sie.   „Lucin ist ihnen sehr ähnlich…“, stellte Eneas immer noch lächelnd fest.   Verdutzt blickte sie ihn an.   „Sie sieht ihnen nicht nur ähnlich, sie ist genauso stur, wild und freiheitsliebend wie sie… Aber auch herzensgut und aufopfernd… Sie hat sich immer für Schwächere eingesetzt und jeden gleichbehandelt, sie hat sich nie für etwas Besseres gehalten… Das sind alles Dinge, die ich sehr schätzte an Lucin…“, erzählte Eneas.   Sie lächelte.   „Wir sind da“, merkte Seren an.   Gemeinsam betraten sie ihre Unterkunft und trafen auf die anderen die bereits am großen Tisch in der Küche saßen.   „Liz“, freute sich Eneas.   Liz stand auf und nahm Eneas in den Arm.   „Ihr macht vielleicht Sachen… Man man man…“, gab sie von sich.   Bela ließ den Beiden einen sehr eifersüchtigen Blick zukommen.   „Ich bin froh, dass wir eure Unterstützung haben…“, sprach Eneas.   „Natürlich, du kannst immer auf mich zählen… Das hab ich dir doch versprochen“, lächelte sie.   „Sie sind so vertraut miteinander… Wie lange kennen die sich denn?“, fragte Bela Ilay ganz unauffällig.   Mit riesigen Augen sah Ilay ihn an.   „Oh wow! Kann es sein, dass du eifersüchtig bist? Stehst du etwa auf ihn? Läuft da was zwischen euch?“, fragte Ilay ungläubig nach.   Bela drehte sein Gesicht weg.   „… Vergiss es“, gab er verlegen von sich.   „Ah, ich verstehe… Deshalb meinte Leif damals zu mir das Ria eh nicht Eneas‘ Typ wäre… Ich wusste gar nicht das er auf Männer steht… Dann wollte Leif mich nur aufziehen mit der Frage, ob ich eifersüchtig wäre…“, ging Ilay ein Licht auf.   Gedanklich konnte Ilay Leif lachen hören.   dachte Ilay und sah genervt drein. Danach musste er leicht Lächeln.   „Und du stehst also auch auf Männer?“, fragte Ilay neugierig nach.   „D-Das geht dich überhaupt nichts an!“, wollte Bela diese Frage abblocken.   „Das war kein nein…“, stellte Ilay mit einem neckischen Grinsen fest und stupste ihn in die Seite.   Bela war sichtlich nervös und wollte dieses unangenehme Gespräch sofort beenden.   „Also, morgen geht’s los! Ruht euch diese Nacht gut aus, wir wissen nicht was morgen auf uns zukommen wird!“, stellte Eneas ernst klar.   Bela ging nach draußen, er musste etwas frische Luft schnappen. Er seufzte.     „Bela…“, kam Eneas auf ihn zu. „Hier steckst du also… Ich wollte mich noch bei dir bedanken… Wenn du mir nicht hinterher wärst, hätte es auch schlimm für mich ausgehen können… Ich war total durch den Wind und konnte mich nicht mehr richtig aufs Kämpfen fokussieren…“   „Ist schon gut…“, gab Bela knapp von sich und wandte sich ab.   Eneas konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.   „Was hast du eigentlich Liz vorhin so mit deinen Blicken verflucht?“, fragte er nach.   Schon zuckte Bela bei dieser Bemerkung zusammen.   „Kein Grund für Eifersucht… Sie ist eine alte Kindheitsfreundin von mir und weiß, dass ich auf Männer stehe“, lächelte Eneas ganz locker.   Bela lief rot an und konnte Eneas‘ Blick nicht standhalten.   „Aber eigentlich finde ich das ganz süß, dass du eifersüchtig wirst… Das bedeutet, dass du sehr wohl etwas für mich überhast, auch wenn du versuchst es zu verstecken…“   Eneas griff nach Bela und hielt ihn fest, fixierte ihn vor sich.   „Warum gibst du’s nicht zu?“, fragte er hartnäckig nach.   „Das ist doch wohl offensichtlich! Du bist ein göttliches Mischwesen und ich ein Dämon! Unsere Nationen sind seit langer Zeit im Krieg! Das kann einfach nicht funktionieren!“, versuchte sich Bela zu wehren.   „Das interessiert mich nicht… Das ändert nichts daran, was ich fühle und empfinde… Bela…“, sah er ihn direkt an und streichelte ihm über seine Wange. „Ich hab mich in dich verliebt…“   Bela wurde daraufhin knallrot im Gesicht.   Eneas zog ihn näher zu sich und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Bela wollte sich erst wehren und Eneas‘ Hände wegziehen, doch er resignierte und ließ es geschehen. Kapitel 35: Kapitel 35 ---------------------- Bela drehte sich im Bett und machte seine Augen auf. Noch ganz verschlafen blickte er sich um.   „Wo bin ich hier?“, fragte er sich, während er sich etwas aufrichtete.   In dem Augenblick kam Eneas um die Ecke, welcher gerade aus der Dusche kam und noch nass mit nur einem Handtuch bedeckt auf ihn zukam.   „Na? Endlich aufgewacht?“, fragte er nach, während er sich auf die Bettkante saß und seine Haare mit einem Handtuch versuchte trocken zu rubbeln.   Bela sah ihn ganz verdutzt an, dann wurde er feuerrot im Gesicht. Eneas beugte sich mit einem schelmischen Grinsen zu ihm hinüber.   „Also kannst du dich doch an gestern erinnern…“, stellte Eneas fest während Bela sich an den gestrigen Abend erinnerte.   „Haben wir wirklich…?“, fragte Bela ganz ungläubig.   Eneas nickte ganz neckisch.   „Und wir haben noch etwas Zeit…“, stellte Eneas fest und kam Bela immer näher.   Er krabbelte aufs Bett und war nur noch wenige Zentimeter von Bela entfernt.   „… Daran könnten wir ja anknöpfen…“, fuhr Eneas fort.   Bela war total verlegen doch war er auch total fasziniert von Eneas‘ Anblick. Er griff nach seinem Gesicht und strich ihm sanft über die Wange. Bela wanderte mit seiner Hand hinunter auf Eneas‘ Brust. Eneas lächelte sanft und gab Bela daraufhin einen Kuss. Er drückte ihn sanft wieder runter aufs Bett und überhäufte ihn mit Liebkosungen.   Belas Blut geriet in Wallung und seine Augen begannen dämonisch zu funkeln. Mit einem Satz manövrierte sich Bela auf Eneas und sah ihn frech grinsend an. Eneas war zunächst verdutzt, aber erwiderte Belas Grinsen nur zu gern. Er drückte Bela zu sich hinunter, um ihm noch mehr Küsse zukommen zu lassen. Es wurde hitziger zwischen ihnen. Bela schob Eneas Kopf auf die Seite und biss zu, während er sich gegen Eneas presste.   Eneas richtete sich auf und ließ Bela in seinen Schoß sinken. Er drückte ihn fest an sich. Sie waren beide sehr erregt und die Intensität nahm zu. Bela ließ von seinem Hals ab und blickte ihm direkt in die Augen, während ihm ein Bluttropfen den Wundwinkel hinunterlief. Eneas ließ seine Hand durch Belas Haare gleiten und gab ihm daraufhin einen leidenschaftlichen Kuss. Er drang in Bela ein und Bela konnte nicht anders und stöhnte auf. Auch Eneas konnte sich nicht mehr zurückhalten und gab ein paar leise Laute von sich.     Währenddessen stand Cerise in der Küche und bereitete fleißig das Frühstück für alle vor. Gut gelaunt pfiff sie eine Melodie vor sich hin. Arian und Aeden saßen bereits am Tisch und unterhielten sich angeregt miteinander. Zoya stand wieder abseits in einer Ecke und wirkte abwesend. Seren und Laisa betraten den Raum.   „Uh… Hier riecht es aber köstlich!“, stellte Laisa fest.   „Guten Morgen!“, grüßte sie Cerise mit einem Lächeln auf den Lippen.   „Ah… Die Tsundere und der Tollpatsch!“, stellte Aeden kichernd fest.   Laisa gab ihnen einen entnervten Blick und ging direkt auf sie zu. Sie packte ihn am Kragen und zog ihn näher heran.   „Wie war das?!“, fragte sie erbost nach.   „W-Warte! Mein Bruder meinte das nicht böse! Er wollte dich sicher nicht beleidigen!“, versuchte Arian sie zu beruhigen.   „Mir ist es egal was ihr über mich sagt, aber ich lasse es nicht zu, dass ihr schlecht über Seren redet!“, wirkte Laisa richtig bedrohlich.   „Beruhigt euch wieder! Uns zu streiten bringt hier niemandem etwas“, mischte sich Seren ein. „Ihr seid sicher Arian und Aeden, freut mich euch kennen zu lernen. Mein Name ist Seren und das ist Laisa…“   „Freut uns auch…“, sagte Aeden und hielt Seren seine Hand hin.   Seren ergriff sie und bekam einen Stromschlag ab. Aeden und Arian kriegten sich nicht mehr vor Lachen.   „Er ist wirklich auf den ältesten Trick der Welt hereingefallen!“ Hahahaha!“   Seren war total zerzaust und Laisa wollte bereits über den Tisch hüpfen als Liz die Küche betrat.   „Arian… Aeden… Benehmt euch!“, ermahnte sie sie.   „J-Jawohl!“, erschraken sie sich.   Zion folgte ihr auf Schritt und Tritt und sah sich mürrisch im Raum um. Er schob einen Stuhl zurück, auf den sich Liz setzte und schob ihn behutsam wieder an den Tisch. Dann betraten auch Celine und die Königin den Raum dicht gefolgt von Eneas und Bela.   „Guten Morgen!“, begrüßte Eneas alle Anwesenden und sah sich um. „Wo sind Ilay, Ria und Maris?“   „Sie sollten bald zurück sein, ich habe sie losgeschickt, um die letzten Besorgungen zu erledigen…“, gab Liz mit einem Lächeln von sich.   „Wo gehen wir hin Maris?“, fragte Ria neugierig nach.   „Ähm… Zu einem Geschäft, dort haben wir ein paar Dinge in Auftrag gegeben, die holen wir nun…“, erklärte Maris zögerlich.   „Du bist ganz schön schüchtern, nicht wahr?“, fragte Ria verständnisvoll nach.   „J-Ja schon… Ich möchte nichts falsch machen und bin immer sehr unsicher…“, gab sie verlegen zu.   „Du kannst ruhig etwas mehr vertrauen in dich haben! Du bist eine begnadete Bogenschützin und hast keinen Grund verunsichert zu sein“, versuchte sie Ilay aufzumuntern.   „D-Danke… Das ist nett von euch…“, gab sie zögerlich zurück.   Sie betraten das Geschäft und sahen sich um. In dem Augenblick kam ein älterer Mann aus dem Hinterzimmer hinter den Tresen und bemerkte seine Kundschaft.   „Oh Marin! Schön dich zu sehen! Wie geht es dir? Und wen hast du da bei dir?“, grüßte er Marin recht nett.   „Hallo Kiv!“, freute sie sich und schlenderte zum Tresen vor. „Das sind Kameraden aus einer anderen Einheit, welche wir nun kurzzeitig unterstützen werden.“   „Ah, verstehe… Deshalb habt ihr so viel diesmal bestellt…“, schlussfolgerte er und kramte eine Kiste und zwei Säcke unter seinem Tresen hervor. „Es war schwer das alles so kurzfristig zu organisieren, aber alles ist da!“   „Super! Entschuldige die Unannehmlichkeiten…“, verbeugte sie sich.   „Ach nicht doch! Für euch mache ich das doch gerne!“, tätschelte er ihr ihren Kopf. „Schau mal wieder vorbei und grüße deinen Vater von mir!“   Winkend verließen sie den Laden.   „Das ist ganz schön schwer… Sicher, dass wir all das brauchen werden?“, fragte Ria nach und rüttelte den Sack auf ihrem Rücken zurecht.   „Wir sind viele Leute, da verteilt sich das ganze Zeug dann wie von selbst“, erklärte sie.   „Ich rieche Schwarzpulver und einige andere chemische Substanzen… Stellen die Zwillinge daraus ihre Bomben her?“, fragte Ilay nach, während er die Kiste begutachtete, welche er trug.   „Das stimmt! Wir wollten lieber etwas mehr dabeihaben, um auf Nummer sicher zu gehen… Sie stellen daraus vielerlei nützliche Gegenstände her, nicht nur Bomben, sondern auch Rauch-, Blend- und Betäubungsgranaten, welche uns schon öfter sehr geholfen haben… Wenn ja jeder ein paar bekommt, ist das Zeug ruckzuck verarbeitet…“, erklärte Marin weiter.   „Verstehe…“, gab Ilay von sich.   „Glaubt ihr die anderen vertragen sich miteinander? Immerhin haben wir zwei Dämonen in unserem Team…“, fragte Ria so vor sich hin.   „Ich denke schon… Unsere Einheit ist zwar etwas speziell aber an sich sind es alles sehr nette Leute…“, lächelte Marin.   „Und du? Du scheinst gar keine Angst vor Bela oder mir zu haben oder uns zu misstrauen…“, wurde Ilay neugierig.   „Naja… Wenn Liz euch vertraut, warum sollte ich es dann nicht auch tun? Außerdem sagt mir mein Gefühl, dass ihr keine bösen Wesen seid…“, antwortete Maris.   Ilay lächelte sanft vor sich hin.   „Außerdem bin ich sehr erstaunt wie sehr wir uns eigentlich gleichen… Ich dachte immer Dämonen wären alle grausam und töten nur zum Spaß… Zumindest ist dass das, was uns beigebracht wurde… Aber jetzt wo ich euch kennen lernen konnte, frage ich mich, was wohl wirklich Wahr ist und was Falsch… Ihr seid genauso wie wir also warum bekriegen wir uns eigentlich?“, sprach Marin ihre Gedanken aus.   Ilay stoppte, er wusste nicht, was er darauf hätte antworten können, ohne alles offen zu legen.   „Das kann dir Ilay leider auch nicht sagen…“, fing Ria an zu antworten. „Er wuchs hier auf der Straße auf, ich bezweifle, dass er irgendetwas darüber weiß…“     Sie kamen zurück und stellten leicht erschöpft die Säcke und die Kiste in der Küche ab.   „Wir sind wieder da…“, machte sich Ilay bemerkbar.   „Gut… Und wie es aussieht, habt ihr alles bekommen, super… Aeden, Arian, ihr könnt loslegen, ihr habt eine halbe Stunde, dann möchte ich unterwegs sein…“, stellte Liz klar.   „Alles klar…“, kam von Arian, welcher frech grinste.   „Zwanzig Minuten reichen uns vollkommen!“, bestätigte Aeden mit einem schelmischen Grinsen.   „Also, bereitet euch vor damit wir dann unverzüglich aufbrechen können!“, befahl Eneas.   Die Gruppe räumte den Tisch und Ria und Ilay nahmen Platz, um auch noch etwas vom Frühstück abzubekommen. Cerise servierte beiden einen Teller voller Köstlichkeiten, lächelte sie an und verschwand ebenso.   „Wow! Das sieht sehr lecker aus!“, sprach Ria überwältigt von dem schön arrangierten Teller und probierte einen Happen. „Köstlich!“   Ilay lächelte leicht und begann ebenfalls zu essen.   „Wo ist eigentlich Marin hin? Will sie denn nichts essen?“, fragte sich Ria.   „Mach dir darum keine Sorgen, ich denke sie wird es selbst wissen, wann sie Hunger hat und was Essen möchte…“, sprach Ilay gleichgültig.   „Da hast du wohl Recht…“, stimmte sie zu und sah überlegend auf. „Sag mal… Gottheiten und Dämonen sind doch an sich unsterblich außer man zerstört ihr Herz…“   Sie blickte auf ihre volle Gabel, während Ilay sie ansah.   „Müssen wir dann eigentlich Essen und Trinken? Warum verspüren wir trotzdem Hunger oder Durst?“, fragte sie neugierig.   Ilay überlegte einen Augenblick und antwortete dann schließlich.   „Naja… Es stimmt schon, dass wir quasi unsterblich sind, aber nichtsdestotrotz funktioniert unser Körper genauso wie jeder andere Körper… Wir verhungern und verdursten zwar nicht wenn wir längere Zeit nichts zu uns nehmen, aber unsere Kraft lässt nach, ebenso unsere Konzentration oder unsere Geduld… Ein paar Auswirkungen bemerken wir also doch trotz unserer Unsterblichkeit…“, versuchte Ilay es so gut es ging zu erklären.   „Ah okay… Das macht natürlich Sinn…“, stimmte sie zu.   Ilay wandte ihr wieder seinen Blick zu. Er sah besorgt aus.     Liz klopfte an eines der Zimmer und betrat dieses anschließend.   „Sind Sie bereit?“, fragte sie nach.   Die Königin sammelte sich, blickte sich noch einmal im Spiegel an und antwortete: „Ja…“   „Gut… Mir steht es zwar nicht zu, Ihnen befehle zu erteilen, aber wenn sie wieder heil aus dieser Angelegenheit rauskommen wollen, schlage ich Ihnen vor Cerises Seite nicht zu verlassen! Sie ist am besten dafür geeignet, Sie ausreichend zu beschützen. Durch ihre Erschaffungsmagie kann sie dauerhaft Schilde und Barrieren um Sie erscheinen lassen und sie hat den Befehl Sie keinen Augenblick aus den Augen zu lassen… Wir wissen leider nicht, was alles auf uns zukommen könnte, deshalb gehe ich da lieber auf Nummer sicher…“, erklärte Liz.   „Ist okay… Ich vertraue eurem Urteilsvermögen… Ich hoffe nur dass wir diese Angelegenheit schnellstens hinter uns bringen können…“, erklärte die Königin angespannt.   „Natürlich… Wir bemühen uns um schnellste Klärung und Festnahme… Und da wäre noch etwas, was ich mit Ihnen bereden wollen würde…“, merkte Liz mit scharfem Blick und einem leichten Grinsen im Gesicht an.   Die Königin wandte sich überrascht Liz zu. Kapitel 36: Kapitel 36 ---------------------- Die Truppe war unterwegs zum besagten Anwesen. Bela sah sich die Granaten in seiner Hand an.   „Und die sind wirklich hilfreich?“, fragte er unglaubwürdig nach.   Aeden lief neben ihm, sah ihn genervt an und schnappte sich die Granate.   „Wenn du sie nicht willst, gib sie wieder her!“   „Hey!!“, rief Bela und sah Aeden bitterböse an.   „Und du kleiner Knirps sollst sehr stark sein?“, neckte ihn Arian, der Bela am Kopf tätschelte.   „Wie war das?! Wer ist hier der Knirps?! Wollt ihr etwa meine Klinge zu spüren bekommen?!“, flippte Bela aus und holte seine Sense hervor. Sein Lächeln war mörderisch.   Eneas kam zu ihnen und senkte Belas Waffe.   „Genug jetzt! Es ist nicht mehr weit… Ab jetzt konzentriert ihr euch und bleibt bei der Sache…“, ermahnte er sie und sah sehr angespannt aus.   Bela sah Eneas mit einem leicht traurigen Gesichtsausdruck an.     „Da ist es…“, rief Liz nach hinten zu den anderen.   Die Gruppe trat hervor und erblickte das riesige, angsterweckende Anwesen.   „Sieht unheimlich aus…“, stellte Maris fest.   „Keine Angst, wir sind alle hier…“, versuchte sie Zoya zu beruhigen und legte eine Hand auf ihrer Schulter ab.   Maris lächelte sie sanft an und legte ihre Hand auf Zoyas.   „Oh, du kannst also doch sprechen?“, war Celine verwundert.   Zoya drehte sich weg und entfernte sich ein paar Schritte. Celine sah sehr angepisst aus.   „Hey! Ignorier mich nicht einfach!“, war sie sauer.   „Nimm es ihr nicht böse… Sie ist nicht wirklich gesprächig und kann mit sozialen Interaktionen nicht gut umgehen…“, erklärte Maris.   „Pfft!“, drehte sich Celine eingeschnappt um.   „Also… Lasst uns reingehen…“, sprach Eneas und lief entschlossen voraus.       Sie öffneten die großen Flügeltüren und betraten das große Anwesen.   „Wer seid ihr? Was wollt ihr hier? Ihr habt hier nichts zu suchen!“, fragte eine der Wachen nach.   Die anderen Wachen machten sich bereit und brachten ihre Waffen in Position.   „Geht uns aus dem Weg oder wir werden Gewalt anwenden müssen! Ihr werdet uns nicht aufhalten können!“, entgegnete Liz ganz forsch und erhob ihre Lanze.   „Lasst keinen durch! Der Boss darf jetzt nicht gestört werden!“, rief einer der Wachen den anderen zu.   Sie gingen in den Angriff über und stürmten los. Zion positionierte sich an der Front, um die erste Scharr wieder direkt nach hinten zu katapultieren.   „Los jetzt!“, rief er den anderen zu.   Liz, Zoya, Eneas, Bela, Ilay und Ria stürmten vor und schalteten einige Gegner aus.   „Wir sollten uns aufteilen! Wenn wir alle hier zu lange zurückgehalten werden, könnte uns der General entkommen!“, rief Ilay als er einen Angriff blockierte.   „Da hast du Recht…“, stimmte Liz zu und stach einen Gegner mit ihrer Lanze nieder.   In dem Augenblick regnete ein Pfeilhagel auf die Gruppe nieder. Erschrocken sahen sie in die besagte Richtung, aus der sie kamen. Celine war blitzschnell und errichtete eine große Barriere, welche die Pfeile allesamt abprallen ließ.   „Kümmert euch nicht darum!“, rief ihnen Celine mit einem selbstsicheren Grinsen zu.   „Wir haben hier alles unter Kontrolle!“, rief Maris hinterher, welche gekonnt in wenigen Augenblicken alle feindlichen Bogenschützen mit ihrem Bogen ausgeschaltet hatte.   "Oh mein Gott!", war die Königin schockiert.   „Beruhigt euch… Solange ihr in meiner Nähe seid, wird euch nichts widerfahren…“, beruhigte sie Celine mit einem sanften Lächeln, während sie einen großen Schild als Deckung vor der Königin positionierte.   „Ich danke dir…“, bedankte sich die Königin.   Liz blockte einen Angriff ab doch wurde direkt von Hinten attackiert. Erschrocken sah sie sich um als plötzlich Bela vor ihr stand und den Angreifer ausschaltete. Seine Augen funkelten dämonisch und durch sein Grinsen konnte man seine spitzen Zähne blitzen sehen. Die Art und Weise wie er vor ihr stand hatte etwas Majestätisches und ließ Liz nur staunen.   „Jetzt weiß ich, warum Eneas dich so mag…“, gab sie mit einem verschmitzten Grinsen von sich.   „Wie bitte?“, war Bela schockiert.   „Kein Grund es zu verheimlichen! Du bist total Eneas‘ Typ! Und dass da was zwischen euch ist, merkt man an eurer Dynamik!“, lachte sie auf.     Bela lief augenblicklich rot an im Gesicht, während die Beiden Rücken an Rücken standen und von Gegnern umzingelt wurden.   „Ist das so offensichtlich?“, fragte Bela leicht beschämt nach.   „Mir entgehts fast nichts, mein Freund!“, gab sie von sich, während sie sich auf zum nächsten Angriff machte.   Bela grinste schelmisch und stürmte auch wieder los.   „Das sind ganz schön viele Gegner…“, stellte Ria fest. „Und es werden immer mehr!“   Gekonnt blockte sie einen Angriff, brachte den Angreifer mit einer geschickten Drehung zu Boden und schaltete den Gegner hinter ihr aus. Seren schloss zu ihr auf.   „Ich helfe dir!“, rief er ihr zu, während er auch ein paar Gegner blitzschnell beseitigte.   „Du bist ganz schön gut geworden Ser!“, lobte sie ihn mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht.   „Das habe ich dem schweißtreibenden und intensiven Training zu verdanken und vor allem Laisa, sie holt das Beste aus mir heraus!“, grinste er stolz zurück.   Verlegen blickte Laisa in ihre Richtung, nachdem sie das hörte.   „Na aber Hallo, dafür bin ich doch schließlich da!“, merkte sie an.   „Also weiter…“, lächelte Seren Laisa an.   „Gut!“, stimmte sie zu und wandte ihre Unterstützungstechnik auf Seren an.   Eneas und Ilay griffen in der Zwischenzeit eine große Menge an Gegnern synchron an. Sie waren ein gut eingespieltes Team und ließen sich gegenseitig ein wissendes Lächeln zukommen.   „Eneas, jetzt!“, rief Ilay ihm zu.   Zusammen schnitten sie eine Schneise zwischen ihre Gegner und machten den Weg frei. Doch plötzlich standen einige Elitesoldaten vor ihnen und schleuderten beide zurück.   Ilay schleuderte es direkt in die Zwillinge, welche seinen harten Aufprall verhinderten. Eneas hingegen flog mit voller Wucht gegen eine Wand und landete hart auf dem Boden. Mit einem schmerzverzogenen Gesicht fasste er sich an seine Schulter.   „Tsk! Scheiße!...“   Ria stand nicht weit weg von ihm und kam direkt auf ihn zu.   „Eneas… Deine Schulter…“, war sie besorgt.   Sie half Eneas wieder auf die Beine, doch ihre Gegner fackelten nicht lange und einer von ihnen stürmte direkt auf die Beiden zu. Ria konterte mit einer perfekten Drehung diesen Schlag und konnte ihn zurückwerfen. Sie wandte sich wieder Eneas zu.   „Wir müssen weiter! Geht es bei dir?“, fragte sie ihn.   „Ja…“, rappelte sich Eneas wieder auf und stürmte mit Ria nach vorn. „Macht uns Platz!“, schrie er.   Alle reagierten. Liz warf sich auf die Gegner vor ihr, um sie aus dem Weg zu werfen, während Bela die nächsten Gegner mit einer eleganten Drehung seiner Sense eliminierte. Cerise schnappte sich die Königin und lief ebenfalls weiter, dicht gefolgt von Celine. Die Nächsten Gegner schaltete Marin aus mit der geschickten Handhabung ihres Bogens. Der Weg wurde immer freier.   Auf einmal kamen von außen immer mehr Soldaten zu ihnen gestürmt. Zion stellte sich ihnen in den Weg. Es waren so viele, dass Zion damit zu kämpfen hatte alle aufzuhalten.   „An mir führt kein Weg vorbei!“, schüchterte er sie mit seiner muskulösen und großen Gestalt ein.   Dann wurde Marin von ein paar Gegnern überwältigt. Zoya sah das sofort und stürmte auf sie zu.   „Marin!“, rief sie.   In dem Augenblick flogen einige Rauchbomben durch die Luft und erschwerten für die Gegner die Sicht. Die Zwillinge warfen sie zu den letzten verbleibenden Gegnern, die ihnen den Weg versperrten.   „Fresst das!“   „Eneas! Lauft weiter! Wir halten sie hier auf! Seht zu, dass ihr dem ein Ende bereitet!“, schrie Liz und rannte auch Richtung Maris, Zoya und Zion.   „Verlass dich auf uns!“, rief er zurück.   Einer der Gegner richtete sich noch einmal auf, um sie am Durchkommen zu hindern. Bela sprang mit einem Satz nach vorn und entledigte sich diesem. Er öffnete die große Tür und lies alle durch. Eneas und die anderen rannten an ihm vorbei. Er warf ihm noch einen Blick zu und Bela erwiderte diesen.   „Überlebt“, ließ Bela ihm noch zu kommen, bevor er die Tür schloss, und auf der anderen Seite verblieb, während eine große Anzahl an Gegnern auf ihn zukam.   Sie sahen noch einem Moment Richtung Tür doch setzten ihren Weg fort.   Als sie in einer riesigen Halle ankamen mussten sie sich entscheiden in welche Richtung es weiter geht.   „Wir müssen uns aufteilen…“, stellte Ilay fest.   „Ja… Ilay, Aeden und Arian ihr geht nach rechts… Ria, Celine, Cerise und Ginevra, wir gehen nach links…“, befahl Eneas.   Ilay sah unglücklich mit dieser Entscheidung aus, äußerte sich aber nicht dazu. Eneas sah Ria und Ilay an.   „Ihr zwei… Ihr habt doch sicher immer noch diese Pager, oder? Du hast deinen sicher nicht Seren zurückgegeben oder, Ilay?“, fragte Eneas nach.   Beide zückten die Pager hervor.   „Stimmt… Ich habe ihn immer noch…“, bestätigte Ilay.   „Gut… So können wir uns erreichen, falls eine Gruppe Probleme bekommt oder meinen Vater zuerst findet…“, stellte Eneas klar.   Ilay und Ria sahen sich an.   „Wir sehen uns dann später, okay?“, sprach Ria sanft.   Ilay lächelte und nickte, dann teilten sich die Gruppen auf.   „Kann es sein, dass ihr ein Paar seid?“, fragte Aeden frech nach.   „Ihr wirkt so vertraut miteinander, wie ein Paar eben…“, warf Arian mit ein.   Ilay warf ihnen einen überraschten Blick zu als sie den Gang entlang rannten.   „Ja… Wieso?“, wollte er wissen.   „Wir fanden es nur seltsam… Ein Dämon und eine Gottheit… Das ist schon ziemlich außergewöhnlich…“, stellte Aeden fest.   „So außergewöhnlich nun auch wieder nicht… Das gab es früher sicher ganz oft und in dem Buch stand ja auch dass der Dämonen Lord eine Gottheit zur Frau hatte…“, gab Arian von sich.   „Ihr wisst davon? Was ist das für ein Buch?“, wurde Ilay neugierig.   „Wir haben in der Bibliothek der militärischen Einrichtung ein geheimes Zimmer gefunden mit Informationen von vor dem langanhaltenden Krieg… Dort waren viele Bücher und Aufzeichnungen, welche wir verschlungen haben… Wir wissen, dass die Dämonen, Gottheiten und Menschen früher friedlich miteinander lebten...", erklärte Arian.   „Und warum seid ihr dann trotzdem in der Armee?“, fragte Ilay weiter.   „Naja… In der Armee kommt man eben an Informationen, an die man sonst so nicht kommt als normaler Bürger, außerdem bekommen wir so unsere Studien und Experimente bezahlt und Fördermittel dafür…“, gab Aeden preis.   „Verstehe…“, gab Ilay von sich.     Sie Bogen um die Ecke und folgten der Treppe in den Keller hinunter. Geschockt sahen sie sich um. Kapitel 37: Kapitel 37 ---------------------- „W-Was ist das für ein Ort?“, stellte Arian eine Frage, die sich selbst erübrigte bei dem Anblick der sich ihnen bot.   Von den Decken hingen lauter kleine Kerker hinab in denen Frauen zusammen gekauert saßen. Sie waren teilweise nicht einmal mehr ansprechbar, so schlecht waren sie beieinander. Die Drei sahen sie sich genauer an. Ilay verzog seine Miene und sah sie erst mitleidig an, bis die Wut in ihm hochkochte.   Die Mädchen und Frauen waren teilweise blutüberströmt und wiesen viele tiefe Wunden auf. Als Ilay in einen der Käfige hineinlangte, um nach einem Mädchen zu sehen wurde diese direkt apathisch und schrie fürchterlich.   „Nein! Aufhören! Tun Sie mir bitte nicht mehr weh! Ich will nicht mehr!“   „Beruhige dich… Wir sind hier, um euch zu helfen!“, versuchte Ilay sein Bestes das Mädchen zu beruhigen.   Aeden inspizierte in der Zwischenzeit einige andere Käfige. Er fand eine leblose Frau vor. Ihr Blick war glasig und voller Schmerz gezeichnet.   „Die hier ist bereits tot…“, stellte er fest. „Lasst uns die noch Lebenden befreien und ihnen helfen…“   „Haben wir überhaupt etwas dabei, um ihnen helfen zu können?“, fragte Ilay nach, während er den Käfig gewaltsam öffnete und dem Mädchen heraushalf.   „Wir sind vorbereitet… Wir wussten in etwa was auf uns zukommt…“, sprach Aeden.   „Wir wussten nur nicht, dass es so viele sein würden… Mal sehen ob unsere Vorräte ausreichen werden…“, steuerte Arian bei und kramte in seiner Tasche herum.   Zum Vorschein kamen lauter kleine Ampullen. Fragwürdig sah Ilay sie an. Arian gab ihm auch welche.   „Spritz das allen noch Lebenden… Das wird ihnen helfen ihren Kreislauf wieder zu stabilisieren, sodass sie wieder auf die Beine kommen…“, erklärte Aeden ihm, der sich auch welche aus Arians Tasche nahm.   Ilay nahm welche entgegen und ging auf das erste Mädchen zu, um ihr eine Dosis zu verabreichen.   „Gleich geht es dir etwas besser…“, sprach er sanft zu ihr und verabreichte ihr den Inhalt der ersten Ampulle.   Er sah zu den Brüdern rüber.   „Hey… Wenn euch ein in etwa 12 Jahre altes, blondes Mädchen auffällt, sagt mir Bescheid… Wir suchen nach ihr, ihr Name ist Caroline…“, gab Ilay ihnen Bescheid.   „Ist gut… Sag du den anderen mittels des Pagers Bescheid was wir gefunden haben…“, antwortete Aeden.   Währenddessen waren die anderen unterwegs im linken Flügel des Anwesens.   „Das Anwesen ist ganz schön groß, ich hoffe wir übersehen nichts…“, sagte Ria, während sie sich umsah.   „Keine Sorge, wir schauen uns alle um, da würde es sicher irgendjemanden auffallen, wenn wir etwas übersehen würden…“, antwortete Eneas.   „Da vorn! Weitere Wachen!“, stellte Celine fest.   „Dann sind wir wohl auf der richtigen Spur! Macht euch kampfbereit!“, befahl Eneas.   Ria und Eneas stürmten vor und kämpften sich durch die gegnerischen Reihen. Celine stellte sicher, dass sie unverletzt durchkamen, indem sie eine Barriere um die Beiden aufbaute. Cerise schützte weiterhin die Königin.   Sie drangen immer weiter vor doch eine allmähliche Erschöpfung machte sich langsam breit nach all diesen Kämpfen.   Dann piepste Rias Pager, gespannt sah sie sich die Nachricht an.   „Eneas! Die anderen haben den Keller gefunden und sind dabei die dort eingesperrten Mädchen und Frauen zu befreien!“, überbrachte sie die Botschaft.   „Sehr gut… Wir gehen weiter! Mein Vater dürfte nicht mehr weit sein!“, erklärte Eneas der mit den anderen einen großen Saal erreichte.   „Ups…“, kam es von hinter ihnen von einer tiefen, dunklen Stimme.   Erschrocken sahen sie sich alle um.   „Kyaaa!“, schrie die Königin, die vor Schreck zu Boden ging und hastig versuchte Abstand zwischen sich und diesen Mann zu bekommen.   Cerise ging zu Boden. Hinter ihr kam ein Mann zum Vorschein der Cerise’s Herz in seiner Hand begutachtete, bevor er es auf den Boden klatschen lies und es respektlos mit seinem Fuß zerquetschte. Geschockt beobachteten sie dieses Geschehen.   „Eneas… Was für eine Überraschung dich hier zu sehen… Mein nichtsnutziger, unzuverlässiger Sohn…“, sprach der Mann, während er einige Schritte näherkam.   „Vater!!“, äußerte sich Eneas wutentbrannt.   „Was bringt euch hier her? Was wollt ihr hier?“   Die Stimme von Enil klang gnadenlos und kalt. Der Ausdruck in seinen Augen schrie geradezu nach Mordlust.   „Wir sind hier, um dir das Handwerk zu legen… Wir wissen, dass du der Drahtzieher hinter all den Entführungen bist… Deine schandhaften und abartigen Machenschaften werden wir hiermit ein für alle Mal beenden!“, drohte Eneas seinem Vater.   Enil brach in Gelächter aus.   „Und ihr glaubt wirklich ihr könntet mich aufhalten? Ihr seid lediglich ein Haufen Amateure! Nutzlos und inkompetent!“   Er sah Eneas mit seinem messerscharfen Blick direkt in die Augen.   „Dumme, kleine Kinder, die sich in Angelegenheiten einmischen, die sie nichts angehen!“   Enil umkreiste Eneas.   „Ich gebe dir hiermit eine letzte Chance dich zurückzuziehen, ansonsten wirst du hier deinen Tod finden wie einst schon deine Mutter…“   „Meine Mutter?“, war Eneas geschockt.   „Sie war eine törichte, kleine Göre… Sie hatte es gewagt sich mir zu widersetzen, sich zu wehren, zu rebellieren… Selbst in ihrem Tod noch war sie aufmüpfig und lächelte mich voll höhnender Verachtung an… Du bist wie sie… Der Ausdruck in deinen Augen ist der Ihre…“, sah er Eneas verschmäht an.   „Warum hast du mich dann aufgezogen, wenn du sie doch so sehr hasstest?“, wollte Eneas wissen.   „Versteh das nicht falsch, ich hasste sie nicht… Ihre Ausdauer und Hingabe waren in der Tat eindrucksvoll… Jedoch war sie nur eine kleine Sklavin welche ich aus persönlichem Vergnügen hier lies… Und nachdem ich sie geschwängert hatte, stellte sie Ansprüche… Dich habe ich nur behalten, weil ich dachte du könntest mir von Nutzen sein… Immerhin bist du dank meines Blutes eine Halbgottheit mit 50-prozentiger Göttlichkeit und dazu noch einer der wenigen verbleibenden Blutengel, die es noch gibt…“, erklärte Enil.   „Blutengel? Was soll das sein?“, war Eneas entsetzt.   „Wir gehören zu einer fast ausgestorbenen, speziellen Spezies der Gottheiten… Wir Blutengel sind wohl die Stärksten der Gottheiten und können uns unser Blut zunutze machen, um damit zu kämpfen! Eine Gottheit ist nicht gleich Gottheit, auch bei uns gibt es unterschiedliche Spezies… Seraphim - die Urgötter, Cherubim - die Wächter, Thrones - die Sehenden, Blutengel - die Kämpfer, Erzengel - die Überbringer, Memoriaengel - die Gelehrten, die normalen Engel und die Mischlinge…“, gab Enil weitere Erklärungen ab. „Jedoch wurden die meisten speziellen Spezies nahezu ausgerottet, so dass das ursprüngliche, einst so mächtige Volk der Gottheiten fast nur noch aus normalen Gottheiten und Mischlingen besteht…“   „Erkläre mir, was dein Ziel hier ist… Wozu dient das alles hier?“, fragte Eneas weiter nach.   „Das alles dient einzig und allein dem Ziel den Letzten der Seraphim zu finden, um genau zu sein die letzte verbleibende Urgottheit ausfindig zu machen… Ursprünglich ließ ich nur einige, wenige Mädchen entführen, um sie ausfindig zu machen, doch mit den Jahren entstand ein sehr lukratives Geschäft daraus und bot sich prima an, um die Suche auszuweiten… Mittlerweile sollte die besagte Urgottheit Volljährig sein, weshalb nun auch das Alter erweitert wurde…“   Ria wich einen Schritt zurück und versuchte ihre Nervosität zu verstecken. Sie erntete einen bösen Blick von Celine.       Sie ergriff die Chance und benachrichtigte Ilay über die momentane Situation.   „Also ist die Urgottheit, nach dem jeder sucht, in Wirklichkeit eine Frau? Gäbe es nicht bessere Methoden nach ihr zu suchen?", fragte Eneas argwöhnisch nach.   "Andere Methoden ja, ob diese aber nun genauso effektiv wären wie die Meine, sei mal dahingestellt…“, antwortete Enil gelassen auf die Frage und positionierte sich direkt vor Eneas.   „Im Prinzip wollen wir doch alle diese Urgottheit finden… Wir alle wollen, dass dieser Krieg mit den Dämonen endlich beendet wird… Warum also hast du diesen Weg gewählt? Du bist der Anführer unserer Armee, eine öffentliche Suchaktion wäre im Rahmen des Möglichen gewesen… Ich hatte mich immer gefragt, warum so etwas nie in Betracht gezogen wurde…“, war Eneas misstrauisch.   „Das muss dich nicht weiter kümmern und ich bin das ewige Gerede langsam leid… Entscheide dich nun, zieht euch zurück oder sterbt!“, wurde Enil langsam wütend.   Eneas sah ihn argwöhnisch an, bereit jederzeit seine Waffe zu ziehen.     „Du hast Recht, wir haben genug Small-Talk gemacht… Wir werden uns aber nicht zurückziehen! Wir sind hier, um das hier zu beenden!“, machte sich Eneas kampfbereit.   „So sei es!“, antwortete Enil und formte mit seinen Fähigkeiten ein gewaltiges Schwert.   „Celine, kümmere dich um Ginevra und Ria, du kämpfst mit mir!“, befahl Eneas.   „Alles klar“, gab Ria von sich und stellte sich zu Eneas.   Gemeinsam stürmten sie los und griffen den Brigadegeneral an. Sie verständigten sich allein mit ihren Blicken und griffen immer wieder abwechselnd an, um ihn nicht zum Zug kommen zu lassen. Er wehrte jeden einzelnen Angriff lässig ab.   „Ist das alles, was ihr draufhabt? Das wird definitiv nicht ausreichen!“, lachte Enil und schwang sein Schwert.   Mit einem Schlag beförderte er Beide aus der Bahn und sie donnerten direkt gegen die Wand.   „Ria! Alles gut?“, war Celine in Sorge.   „Kümmere dich nicht um mich, du hast deine eigene Aufgabe!“, rief ihr Ria mit einem schmerzerfüllten Gesichtsausdruck zu, während sie sich langsam wieder aufrichtete.   „Unterschätz mich nicht!“, gab Celine genervt von sich.   Sie faltete ihre Hände und begann eine Melodie zu singen. Ria und Eneas sahen sich an. Sie fühlten eine wohlige Wärme, welche sie durchdrang und ihre Wunden verschwanden allmählich. Ihre Stärke kehrte zurück und ihre Ausdauer regenerierte sich augenblicklich.   „Vielen Dank für den netten Boost“, bedankte sich Eneas mit einem frechen Grinsen.   „Unglaublich! Ich wusste gar nicht, dass Gottheiten so etwas können!“, wunderte sich Ria.   „Das Gottheiten das können wusste ich schon, nur nicht so präzise und effektiv“, ergänzte Eneas. „Und sieh nur Ria…“, deutete er in Richtung seines Vaters, der in die Knie sank und sich die Ohren schmerzerfüllt zuhielt.   „Das ist unsere Chance!“, rief Ria und sprintete los.   Eneas folgte ihr und zusammen griffen sie den General erneut an. Ria schwang ihr Schwert und zog es voll durch, doch Enil gelang es sie gerade so abzuwehren, sodass sie einige Meter durch die Luft flog. Kurz darauf stand aber bereits Eneas vor seinem Vater und verpasste ihm einen Schnitt quer über die Brust mit seiner Glefe. Vor Schmerzen schrie er auf und schleuderte ebenfalls Eneas zurück.   Enil sah auf und seine Augen leuchteten Blutrot. Mit seinen feuerroten Schwingen flog er in Windeseile auf Celine und Ginevra zu, er visierte sie direkt an. Er holte mit seinem Schwert aus und schlug zu doch prallte an einer massiven Barriere ab. In dem Augenblick erschien Ria hinter ihm und beförderte ihn mit einem gezielten Kick auf den Boden.   Sie kam zu ihm hinunter.   „Ergib dich!“, drohte sie ihm und hielt ihm ihre Klinge an die Brust direkt auf Herzhöhe. Enil fing an zu kichern.   In dem Augenblick gingen Celine und Ginevra zu Boden. Ihnen wurden magische Handschellen angelegt von zwei Individuen die urplötzlich auftauchten.   „Hab ich euch schon meine zwei treuesten Untergebenen, Farlo und Isel, vorgestellt?“   Geschockt sahen Ria und Eneas zu ihnen. Kapitel 38: Kapitel 38 ---------------------- „Was sollen wir mit ihnen machen? Wäre umbringen nicht einfacher Farlo?“, fragte Isel.   „Da hast du durchaus Recht Isel… Aber mit diesen Handschellen können sie sowieso nichts mehr ausrichten, nicht einmal mehr diese Gottheit hier…“, lächelte Farlo verschlagen.   „Also… Geh von unserem Boss runter oder wir töten deine Freunde!“, forderte Isel.   „Tsk!“, gab Ria genervt von sich und lies langsam vom General ab.   Dieser richtete sich wieder auf und seine Untergebenen kamen zu ihm.   „Die Frau könnt ihr von mir aus getrost töten, doch diese Gottheit kommt mit mir… Sie ist die Einzige die weiß wo sich diese Seraphim aufhält… Hab ich nicht recht, Celine?“, sah er sie messerscharf an.   Celine sah ihn ungläubig an.   „Du fragst dich sicher, woher ich das weiß… Naja das ist nicht wirklich wichtig, was wirklich wichtig ist, ist die Tatsache, dass du damals die letzte Urgottheit versteckt hast… Und nun werde ich es aus dir heraus foltern…“, erläuterte Enil weiter.   „W-Was? Celine? Ist das wahr?“, sah sich Eneas fragend um und blieb mit seinem Blick an Ria hängen deren Nervosität er wahrnahm.     Eneas stürmte blitzschnell los und überraschte seinen Vater mit seinem Manöver. Er zog seine Glefe voll durch und erwischte seinen Vater im Gesicht. Er verpasste ihm einen Schnitt direkt über sein rechtes Auge. Schmerzerfüllt trat der General einen Schritt zurück und Eneas gewann mit Ria etwas Abstand zu den Gegnern.   „Eneas! Wir müssen die Beiden befreien!“, sprach sie ganz in Panik.   „Halt dich zurück, oder willst du, dass sie dein Geheimnis herausfinden?“, sah er sie ernst an.   „W-Was?“, war Ria ratlos.   „Er muss Celine von früher kennen und hat sie erkannt, das bedeutet er könnte auch deine leiblichen Eltern kennen und wenn du ihnen ähnlich sehen solltest…“, sprach Eneas weiter.   „Du weißt es?“, fragte Ria geschockt nach.   „Man muss nur eins und eins zusammen zählen… Wir müssen zusehen, dass sie nicht dahinter kommen…“, erklärte er. „Die anderen sollten jeden Augenblick hier sein also halt dich zurück!“   Ria resignierte und blieb in Deckung hinter Eneas, welcher seine Glefe in Position brachte.   „Vernichtet die Beiden!!“, befahl Enil erbost und hielt sich seine getroffene Gesichtshälfte.   Isel und Farlo stürmten los und griffen die Beiden an. Beide wehrten die Angriffe erfolgreich ab. Farlo ging weiter auf Ria los.   „Gebt lieber gleich auf! Ihr habt keine Chance gegen uns!“, drohte er ihr und schwang sein großes Schwert.   Ria wich aus und trat zum Gegenangriff an. Sie sprang mit ihrem Schwert auf Farlo zu, doch er blockte diesen Angriff ganz leicht ab.   Währenddessen kämpfte Eneas mit Isel.   „Du scheinst zwar der Stärkere zu sein, aber du kommst trotzdem nicht gegen uns an, wir sind reine Erzengel während du nur ein Halbblut bist!“, stichelte sie gegen Eneas.   „Seid euch da mal nicht zu sicher!“, konterte Eneas ihren Angriff.   „Bild dir nichts ein, ich muss dich nur lang genug aufhalten, denn eigentlich ist Farlo der Stärkere von uns Beiden und sobald er deine kleine Freundin ausgemerzt hat, können wir dich gemeinsam besiegen!", verriet sie den Plan als sie zu einem neuen Angriff ansetzte.   „Ahhhh!“   Eneas sah geschockt rüber zu Ria die am Boden lag und vor Schmerzen schrie. Farlo hatte sie zu Boden gebracht und spießte sie eben mit seinem Schwert auf.   „Hier spielt die Musik!“, ermahnte Isel ihn und ging wieder zum Angriff über. Sie schlug unermüdlich ohne Pause zu und Eneas musste sich konzentrieren jeden einzelnen Schlag abzuwehren.   „Jetzt ist es vorbei mit dir!“, rief Farlo und lachte manisch auf.   „Wenn du überleben willst, solltest du endlich auf mich hören und meine Hilfe in Anspruch nehmen…“   <“Was?“>   „Ich kann dir helfen… Ich kann all deine Probleme lösen, du musst es nur zulassen…“   <“Aber…“>   „Dir läuft schon wieder die Zeit davon…“   Ria krümmte sich vor Schmerzen, die ihr das Schwert zufügte. Celine konnte nichts tun als sich das Spektakel anzusehen. Sie biss sich auf ihre Lippe und flehte innerlich.     Enil trat Celine zu Boden. Er sah sie bitterböse an.   „Es wäre besser, wenn du es gleich ausspuckst, wo sich diese Seraphim aufhält… Wäre doch eine Schande eine der letzten Thrones zu Tode quälen zu müssen für ein paar Informationen…“, lächelte Enil hinterhältig.   „Aus mir bekommst du kein Wort heraus…“, antwortete Celine schnippisch. „Ich erinnere mich endlich an dich… Ist es nicht verboten für Mitglieder des göttlichen Rats sich in die Belange der Menschen und Mischwesen einzumischen? Sich ins Militär einzumischen, gehört da definitiv nicht dazu…“   „Sieh an, du erinnerst dich also…“   „Was hast du vor? Was willst du mit ihr, wenn du sie gefunden hast? Warum habt ihr diese Unwahrheiten über sie verbreitet? Sie zu verstecken, war die beste Entscheidung, so ist sie sicher vor dir und dem Rest des Rates, sicher vor den Dämonen, die hier sind, um sie zu töten, weil ihr ihnen gar keine andere Möglichkeit gegeben habt… Das Ritual damals welches Janus und Annea vollzogen haben, um den Dämonen Lord zu versiegeln, welches ihr vom Rat angeordnet hattet, war eine List, nicht wahr? Es diente nicht dazu alle zu beschützen… Es war eine Lüge, dass die Dämonen uns angreifen und ausrotten würden, wenn wir ihnen das Kind nicht übergeben würden, oder? Es war geplant, dass Janus und Annea bei diesem Ritual ihre Leben lassen würden, um ihre beiden Kinder zu beschützen und ihr wusstet, dass Kasperoz sein Leben geben würde, um seine Schwester und mich zu schützen… Ihr habt systematisch alle aus dem Weg geräumt, die euch aufhalten hätten können… Alle… Janus und Annea, die Urgottheiten… Kasperoz, meinen Verlobten… Und Bael, den Mann meiner verstorbenen Schwester Riza, den Dämonen Lord… Ihr habt mir alles genommen… Wofür? Was erhofft ihr euch durch die Apokalypse, die dieses Kind in sich trägt? “   Alle hörten Celines Monolog gespannt zu. Auch Ilay, Bela und Liz hörten diese Worte als sie den Raum betraten und standen wie erstarrt da.   Enil brach in Gelächter aus.   „Hahahaha! Als ob wir dir oder irgendjemand anderem eine Erklärung für unsere Taten schuldig wären!“   „Hey! Was ist los mit dir?!“, fragte Isel, da Eneas wie weggetreten wirkte und doch jeden einzelnen Angriff mit Leichtigkeit parierte.   Auch Farlo kam nach diesem langen Monolog wieder zur Besinnung und widmete sich wieder Ria zu.   „Wo waren wir stehengeblieben? Achja, bei deinem Tod!“   Ilay war wutentbrannt, die Mordlust, die er empfand, spiegelte sich sogar in seiner Aura wider. Enil drehte sich erschrocken um. Ilay stand in voller Dämonenmontur da und sprang mit einem Satz nach vorn in Richtung Enil. Er schleuderte ihn quer durch den Raum. Enil rappelte sich wieder auf und sah Ilay fassungslos an.   „Ilay… Du… Ich hätte es wissen müssen… Der Ausdruck in deinen Augen, unter all dieser dämonischen Natur, die dich umgibt, erkenne ich sie klar und deutlich wieder… Hahaha… Warum ist mir das nicht früher aufgefallen… Du siehst ihr sehr ähnlich, deiner Mutter Riza…“   Erschrocken sahen alle Ilay an.   „Was? Das heißt du bist…“, sah ihn Celine mit Tränen in den Augen an.   „Ja, dass ist richtig… Meine Mutter hieß Riza und verstarb leider bei meiner Geburt und mein Vater ist Bael, der Dämonen Lord höchstpersönlich!“, gab sich Ilay zu erkennen, während er seine Sense auf Enil richtete. „Doch werde ich niemals zulassen, dass du die letzte Urgottheit in deine dreckigen Griffel bekommst!“   Damit sprang Ilay wieder auf Enil zu, um ihn anzugreifen. Im selben Augenblick erwachte auch Eneas wieder und entledigte sich mit einem einzigen Schlag aus Isels Angriffen, um auch auf Enil loszustürmen.   Liz sah die Leiche ihrer Kameradin Cerise mitleidig an und wandte sich dann der Königin zu.   „Geht es ihnen gut?“, fragte sie nach, während sie die Fesseln löste.   „J-Ja… Aber Cerise…“, stotterte die Königin.   „Machen sie sich keine Sorgen, wir wussten auf was wir uns einlassen… Der Tod ist in unserem Berufszweig unabdingbar…“, erklärte Liz und löste nun auch von Celine die Fesseln.   „Celine… Könntest du bitte auf die Königin Acht geben? Wir kümmern uns nun hierum…“, fragte Liz nach.   Celine nickte.   „Bitte… Rettet Ria…“   „Natürlich… Bela ist schon dabei… Die letzte Seraphim zu schützten sollte wohl unsere oberste Priorität haben“, lächelte Liz.   Ungläubig sah Celine Liz an.   „Wenn selbst der Bengel des Dämonen Lords die letzte Seraphim so dringend schützen will, liegt es wohl klar auf der Hand, wer sie sein muss“, zwinkerte Liz ihr zu.   Währenddessen stürmte Bela auf Farlo zu und katapultierte ihn aus dem Weg. Danach drehte er sich um und sah Ria bitterböse an.   „Also bist du es nach der wir die ganze Zeit gesucht haben… Du bist diejenige die wir ausschalten sollten!“, sprach Bela sauer und zeigte mit seiner Sense in Rias Richtung. „Wie lange weiß Ilay schon, dass du es bist?“   „Ich weiß es nicht… Aber jetzt weiß ich zumindest, warum ihr hier seid…“, antwortete Ria mit einem schmerzerfüllten Lächeln, während sie sich selbst das Schwert aus der Brust zog.   Währenddessen griffen Ilay und Eneas Enil zusammen an. Sie ließen Enil keinen Augenblick Zeit sich Gedanken zu machen. Er hatte alle Hände voll damit zutun ihre Angriffe zu blockieren und parieren.   „Zusammen wart ihr schon immer ein unschlagbares Team, nur leider wird das gegen mich nicht ausreichen solange ihr beiden nicht euer maximales Potenzial erreicht!“, entgegnete Enil auf ihre Angriffe und lächelte arrogant vor sich hin. „Also ist deine kleine Freundin die Seraphim nach der jeder gesucht hat…“   Ilay sah ihn sehr erzürnt an.   „Wage es ja nicht, Hand an sie anzulegen!!“, drohte er Enil.   Auf einmal funkelten Eneas‘ Augen richtig und seine Flügel fingen an sich rot einzufärben. Er verfiel in eine Art Raserei und dreschte immer weiter auf Enil ein. Mit jedem Angriff wurde er stärker und stärker, schneller und schneller. Doch dann fixierte Eneas Ilay und fing an ihn anzugreifen.   „Spinnst du Eneas! Wir sind hier, um deinen Vater dingfest zu machen!“, rief Ilay ihm zu.   Doch Eneas hörte ihn nicht mehr, er war in einer Art Trancezustand und bekam von seiner Umwelt nichts mehr mit.   „Das hat keinen Sinn!“, lachte Enil vor sich hin. „Er hat sein Blut nicht unter Kontrolle und sein Blut gibt ihm vor, dass alle Gottheiten beschützt werden müssen, Dämonen hingegen ausgeschaltet werden müssen, da spielt es keine Rolle, ob ihr nun Freunde seid oder nicht! So ergeht es jedem Blutengel, der seine Fähigkeiten noch nicht unter Kontrolle hat!“   Klack   Geschockt sah Enil hinter sich und erblickte Liz.   „Genug gelacht, alter Mann… Hiermit bist du offiziell festgenommen!“, grinste Liz hinterhältig als sie Enil die magischen Handschellen anlegte.   Eneas drängte Ilay immer weiter in die Enge. Ilay schaffte es kaum mit Eneas mitzuhalten.   „Eneas! Komm zu dir!“, rief er ihm zu. „Ich will dir nicht wehtun müssen!“   Eneas zeigte keine Reaktion darauf.   Ilay teleportierte sich hinter Eneas und zog mit seiner Sense voll durch, sodass Eneas zu Boden ging. Doch es dauerte keinen Augenblick und Eneas stand wieder auf den Beinen und katapultierte Ilay gegen eine Wand. Er stürmte los und hätte beinahe Ilay seine Glefe durch die Brust gerammt, direkt auf Herzhöhe, wenn nicht Liz dazwischen gesprungen wäre. Eneas stoppte augenblicklich.   „Eneas! Hör endlich auf damit! Ich glaube nicht, dass du so schwach bist, dass du nicht einmal mehr dir wichtige Wesen erkennst! Sie ihn dir genau an! Erkennst du ihn wirklich nicht? Ilay? Erinnere dich! Du sagtest mir, dass er der kleine Bruder ist, den du immer gewollt hast, aber nie hattest! Wie oft du mir ganz stolz von ihm erzählt hast! Wie glücklich es dich gemacht hat und wie froh du für ihn warst als Ria in sein Leben trat und ihm nicht mehr alles so gleichgültig erschien… Wie traurig es dich machte, dass er sich dir nie anvertraute, dass er dir nie wirklich vertraute, dass du für ihn nie so wichtig warst wie er für dich…“, erzählte Liz.   „Eneas…“, gab Ilay traurig von sich. „Verzeih mir…“   Eneas sackte zu Boden. Die Waffe warf er aus seiner Hand und blickte in seine Handinnenflächen welche leicht zitterten. Er sah sich um und blickte dann Ilay und Liz an.   „Entschuldigt…“   Die Beiden lächelten ihn an.   „Schön, dass du wieder da bist!“, freute sich Liz.   Ilay legte seine Hand auf Eneas Schulter als er an ihm vorbei ging.   „Und nun zu dir, Bela…“, sprach er erzürnt als er sich zwischen Bela und Ria stellte. Kapitel 39: Kapitel 39 ---------------------- Ilay sah Bela mit ernster Miene an.   „Nimm die Waffe runter…“, ermahnte Ilay Bela ganz ruhig.   „Warum sollte ich? Sie ist der Ursprung allen Übels! Sie ist der Grund, warum wir hier sind! Sie ist die Zielperson, welche wir ausschalten müssen! Sie muss sterben damit die Welt nicht untergeht!“, schimpfte Bela lautstark.   „Das lasse ich nicht zu!“, baute sich Ilay vor ihm auf und legte seine Hand auf die Spitze von Belas Sense nieder.   „Bist du dumm?! Wenn sie nicht deinen Vater versiegelt hätten, wären wir nicht in dieser Situation! Sie sind selbst schuld an dieser Misere!“, schimpfte Bela weiter.   „Das sehe ich nicht so! Sie können nichts dafür, der Rat ist allein dafür verantwortlich! Ich bin mir nun sicher, dass der Rat vorsätzlich verschwiegen hat, dass mein Vater angeboten hatte die Befleckung auf sich zu nehmen, um Rias Leben zu retten, immerhin stand zu der Zeit bereits fest, dass wir uns Versprochen sind, weshalb sie schon für ihn zur Familie zählte, aber das weißt du besser als sonst irgendjemand immerhin sind wir wie Brüder aufgewachsen…“, erklärte Ilay.   „Warte…Was? Ihr seid euch bereits Versprochen?“, fiel Seren aus allen Wolken.   „Jetzt mal langsam… Würdet ihr uns bitte aufklären? Was geht hier vor sich?“, fragte Laisa, welche mit Seren soeben auch den Raum betrat.   „Die Anderen sind bei den Opfern und kümmern sich um alles weitere also wollten wir euch noch zur Hilfe kommen…“, ergänzte Seren das Ganze.   Liz lehnte mit Verschränkten Armen neben dem Eingang, nachdem sie alle Gefangenen mit magischen Handschellen Dingfest gemacht und zur Tür geschleift hatte.   „Wollt ihr die Kurzfassung? Unsre liebe Ria ist besagte Urgottheit und unser lieber Ilay hier ist der Sohn des Dämonen Lords... Eigentlich sind Ilay und Bela hier, um Ria zu töten denn sie ist anscheinend nicht die Hoffnung für uns, sondern der Untergang und könnte uns alle ins Verderben stützen… Jedoch weigert sich Ilay nun seinen Auftrag auszuführen… E Voila, hier sind wir…“   Ilay schnaufte einmal tief durch.   „Wir können sie nicht töten!“, behaarte er auf seiner Aussage.   „Du vielleicht nicht, ich schon!“, war Bela sichtlich angepisst.   „Nein!“, entgegnete Ilay.   Die Situation war sichtlich angespannt und nur ein kleiner Funke hätte gereicht, um das Fass zum Überlaufen zu bekommen.   „Ich glaub‘s nicht! Du stellst sie über das Wohl der gesamten Lebewesen hier auf diesem Planeten! Das ist nicht richtig! Und dass nur weil sie dir Versprochen ist?“, stellte ihn Bela zur Rede.   „Nein, nicht weil sie mir Versprochen ist, sondern weil ich sie liebe! Ich wusste nicht, wer sie war als ich sie kennen lernte, aber ich hätte mich so oder so in sie verliebt…“, lächelte er Ria sanft an als er sich zu ihr umdrehte, bevor er sich wieder Bela zuwandte. „Erst vor wenigen Tagen erlangte ich Sicherheit bezüglich ihrer Herkunft durch eine vergessen geglaubte Erinnerung… Ich werde nicht zulassen, dass ihr irgendjemand ein Haar krümmt!“   Bela war richtig sauer und eingeschnappt.   „Bela, beruhige dich… Ich könnte es auch nicht ertragen, wenn wir Ria einfach so opfern würden… Wie ich dir schon sagte, gehören die Mitglieder meiner Einheit zu meiner Familie… Ich bin mir sicher, dass es einen anderen Weg gibt…“, mischte sich nun Eneas mit ein.   „Das ist ja das Problem, es gibt keinen anderen Weg! Der einzige Ausweg für sie wäre unser Dämonen Lord, der aber immer noch versiegelt in seinem Palast verweilt und glaube mir, wenn ich dir sage, dass wir in den letzten 300 Jahren weiß Gott alles versucht haben, um ihn daraus zu befreien!“, erklärte Bela bissig.   „Ich glaube dir, Bela… Aber bitte beruhige dich…“, legte Eneas sanft seine Hände auf Belas Schultern ab.   Er kam ihm ganz nah, fixierte Belas Gesicht und wischte ihm die Tränen, welche ihm plötzlich über die Wangen kullerten, weg.   „Ich… Ich möchte doch nur… Meine Familie…“, schluchzte Bela.   „Bela…?“, war Ilay ratlos.   „Oh mein Gott! Sagt mir nicht, dass das niemand schnallt! Er ist ganz offensichtlich auch ein Sohn des Dämonen Lords, hat 300 Jahre lang an Papis versiegeltem Körper Wache gehalten und dann Sehnsucht nach seinem Bruder bekommen! Dass er kein normaler Dämon ist, habe ich bereits gemerkt als ich gegen ihn kämpfte… Ihr seid nicht nur wie Brüder aufgewachsen, ihr seid Brüder!“, klärte Liz die Situation genervt auf.   Geschockt sahen sie zu Bela.   „Was? Warum hast du nie etwas gesagt? Warum wusste ich davon nichts?“, überhäufte Ilay ihn mit Fragen.   „Weil es ein Geheimnis ist… Ich bin ein uneheliches Kind und quasi mehr ein Unfall als gewollt gewesen… Auch wenn mich Vater bei sich behielt und im Palast leben ließ, auch wenn er immer gut zu mir war und mich nicht recht viel anders behandelte als dich Ilay, so wurde mir trotzdem aufgetragen nie jemandem etwas davon zu erzählen, nicht einmal dir… Das wäre wohl nicht so gut angekommen denn kurz nach meiner Geburt heiratete er deine Mutter und schon wenig später war sie mit dir schwanger…“, gestand Bela.   Ria rappelte sich auf, ging direkt auf Bela zu und schloss ihn in die Arme. Ganz verdutzt stand er da und wusste nicht was da gerade passierte.   „Ria…?“   „All diese Jahre warst du ganz allein mit einem Geheimnis, von dem Niemand wissen durfte… Ich kann gut nachvollziehen, wie es sein muss seinen Bruder zu vermissen… Auch wenn ich erst kürzlich erfahren habe, dass ich einen Bruder habe, so habe ich doch mein ganzes Leben lang gespürt, dass da etwas in meinem Leben fehlt und nachdem ich mich nun wage an ihn erinnern kann, kann ich nun endlich diese Sehnsucht zuordnen, welche ich schon so lange verspüre…“, sprach Ria und löste leicht die Umarmung um Bela anzulächeln. „Aber du bist nicht mehr allein Bela, wir alle hier sind bei dir…“   Ria musste an ihre Ziehmutter denken und grinste.   „Du bist etwas Besonderes… Du bist du und somit einzigartig, vergiss das nicht…“   „Du bist viel zu nett zu mir, dafür dass ich dich gerade eben noch töten wollte…“, lächelte Bela sie an.   „So ist das eben in einer Familie, auch wenn man sich manchmal an den Kragen gehen will, man liebt einander was auch immer geschieht…“, lächelte Ria zurück.   „Schön für euch das alles wieder Friede-Freude-Eierkuchen ist, aber wir haben noch mehr, worum wir uns kümmern müssen…“, ergriff nun Liz das Wort. „Informationen bezüglich euch, Ria, Ilay, Bela, bleiben erst einmal unter Verschluss und werden nicht an die Öffentlichkeit geraten… Das könnte einen Aufruhr, wenn nicht sogar einen Bürgerkrieg hervorrufen, wenn sich herumspricht, dass hier die Söhne des Dämonen Lords frei herumlaufen oder die Urgottheit die Welt auslöschen könnte… Das mit dem frei herumlaufen hat sich sowieso erst einmal erledigt für euch, ihr kommt alle mit ins Hauptquartier und müsst erst kleinlichst befragt werden zu allem, bevor wir es riskieren können euch wieder auf freien Fuß zu lassen…“   Verärgert sahen Bela und Ilay in ihre Richtung.   „Versteht das nicht falsch, dass ihr geholfen habt diese Machenschaften hier aufzudecken, rechnen wir euch natürlich mit an, genauso wie eure Bereitschaft im Sinne des göttlichen Richterordens zu handeln und dass ihr keine Gegenwehr leistet, wenn wir euch mitnehmen… Aber nichtsdestotrotz gehört zumindest ihr Zwei hier zu unseren Feinden und dementsprechend müssen eure Aussagen erst geprüft und verifiziert werden…“, erklärte Liz weiter.   „Wir verstehen und wir werden natürlich freiwillig mitkommen, keine Frage… Aber einsperren müssen wir sie nicht, wenn sie wirklich so gefährlich für uns wären, hätten sie mehr als genug Chancen gehabt uns zu eliminieren...“, versuchte Eneas die Lage zu entschärfen.   „Ich halte mich nur ans Protokoll und solange wir keinen neuen General eingesetzt haben, richten wir uns alle danach“, damit ging Liz Richtung Ausgang.   An der Tür zögerte sie einen Moment und sah die Königin an.   „Und Sie halten sich bitte an unsere Abmachung, okay?“   „Natürlich…“, bejahte die Königin Liz stechenden Blick und verließ mit ihr den Raum.   Seren und Laisa kamen auf die anderen zu.   „Wir kümmern uns um die Gefangenen, dann habt ihr noch ein wenig Zeit für euch…“, schlug Laisa vor.   „Dankeschön…“, wollte sich Eneas bei ihnen bedanken als plötzlich Ria ihr Gleichgewicht verlor und zurück in Belas Arme sank.   „Ria!“   Bela übergab Ria in Ilays Armen. Ilay sah sie besorgniserregend an und streichelte ihr sanft über ihre Wange.   „Die Wunden, die ihr zugefügt wurden, waren doch ganz schön heftig… Zum Glück ist sie eine reine Gottheit, als Mischwesen wäre das wohl tödlich gewesen…“, stellte Eneas klar als er nach Ria sah. „Es tut mir leid, dass ich sie nicht besser beschützen konnte, Ilay…“   „Mach dir deswegen keinen Kopf Eneas, dir hat der heutige Tag wohl am meisten abverlangt…“, sprach Ilay als er Ria hochhob und sie nach draußen trug.   Auch Seren und Laisa packten sich die Gefangenen und brachten sie raus. Auch sie waren sichtlich besorgt wegen Ria. Eneas und Bela sahen ihnen einen Augenblick lang nach, dann wandte sich Eneas Bela zu.   Er ging auf ihn zu und schloss ihn in seine Arme. Bela nahm die Umarmung nur zu gern an. Zusammen sanken sie auf den Boden nach diesem nervenaufreibenden Tag.   Eneas griff nach Belas Gesicht, sah ihm kurz in die Augen und ließ ihm einen intensiven und leidenschaftlichen Kuss zukommen.   „Das war ein ganz schön harter Tag, nicht wahr?“, stellte Bela fest als er Eneas über die Wange streichelte.   „Das kannst du laut sagen… Ich bin so froh, dass wir das endlich hinter uns haben…“, gestand Eneas und legte seine Hand auf Belas, um sich noch weiter mit seiner Wange daran schmiegen zu können. „Und ich bin froh, dass du hier bist und dir nichts passiert ist…“   „Mich kann man nicht so leicht umbringen du Dummkopf!“, schmollte Bela.   Darauf hin musste Eneas loslachen.   „Meinst du wirklich, dass es einen anderen Weg gibt, um Ria retten zu können?“, fragte Bela neugierig nach.   „Da bin ich mir sicher… Erst einmal sollten wir mit Ria reden und sie fragen, ob sie diese Befleckung überhaupt spürt, um herauszufinden womit wir es eigentlich zu tun haben… Ich denke, dass es irgendetwas geben muss, was es auslöst denn sie ist mittlerweile 18 Jahre alt und nichts ist bis jetzt passiert… Vielleicht ist es kontrollierbar und das würde bedeuten, dass es vielleicht nie zu einem Ausbruch kommt...", mutmaßte Eneas.   „Ilay sagte mal so etwas ähnliches… Das er denkt, dass es einen Trigger dafür geben muss aber die Bedingungen dafür einfach noch nicht erfüllt worden sind…“, fügte Bela seine Gedanken hinzu.   „Wenn das der Fall ist, müssen wir einfach nur herausfinden was es auslösen könnte und Gegenmaßnahmen treffen... Und dann sollten wir dafür sorgen, einen Weg zu finden, die Versiegelung eures Vaters aufzuheben… Ich denke, dass es uns möglich sein könnte mit Ria an unserer Seite…“, erzählte Eneas.   Bela wurde ganz hellhörig.   „Meinst du wirklich, dass das funktioniert mit ihr? Darüber habe ich noch nie nachgedacht…“   „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Ria und Ilay gemeinsam schaffen könnten immerhin ist Ria die Tochter der Urgottheiten, welche euren Vater versiegelt haben und Ilay besitzt nicht nur das mächtige Blut des Dämonen Lords in seinen Adern, sondern auch göttliches Blut und nicht nur irgendwelches Blut… Celines Schwester Riza war eine hohe Gottheit der Thrones soweit ich richtig verstanden habe und somit könnte Ilay noch wesentlich mächtiger sein…“, erklärte Eneas weiter.   „Wenn wir uns alle zusammen auf den Weg machen würden, könnten wir es versuchen… Vielleicht wenn wir alle zusammenhelfen, könnten wir meinem Vater helfen… Endlich… Nach über 300 Jahren…“, sammelte Bela seine Gedanken zusammen und ihm entwich ein sanftes Lächeln.   „Also gut… Zuerst beenden wir das hier und dann helfen wir euch…“, lächelte Eneas Bela an, stand auf und reichte ihm die Hand.   Gerade als Bela die Hand ergreifen wollte, sprang aus einer Ecke ein kleines rothaariges Mädchen heraus und flog mit ihren blutroten Flügeln direkt auf Eneas zu, dabei zückte sie ein Messer.   Bela sah sie geschockt an, während sich Eneas zu ihr umdrehte. Gekonnt fing Eneas das Mädchen im Flug und entwaffnete sie im nächsten Augenblick.   Das Mädchen sah ihm tief in die Augen mit einem sehr unschuldigen Gesichtsausdruck.   „Wer bist du?“, fragte er nach.   „Der böse Mann sagte, dass ich alle Eindringlinge bekämpfen solle, also tat ich dies mein Leben lang, doch heute musste ich mich selbst aus meinem Käfig befreien, weil er gar nicht kam…“, erklärte das kleine Mädchen.   Eneas starrte sie einfach nur ungläubig an. Kapitel 40: Kapitel 40 ---------------------- Eneas starrte das kleine Mädchen einfach nur ungläubig an.     „Wie ist dein Name?“, wollte Eneas wissen.   „Einen Namen?“, fragte sie unwissend nach.   „Ja… Ein Name ist etwas, womit man gerufen wird… Mein Name zum Beispiel ist Eneas… Und das dort ist Bela…“, erklärte er ganz sacht.   „Achso… Dann ist mein Name wohl Vier…“, lächelte sie Eneas an.   „Vier? Nein, das ist kein Name, das ist eine Nummer…“, war Eneas entsetzt.   „Aber genauso nannte mich der böse Mann immer…“   „Meinst du mit dem bösen Mann denjenigen der genauso aussieht wie wir beide?“, fragte Eneas nach und zeigte auf seine Haare und Augen.   Das kleine Mädchen nickte.   „Warum nennst du ihn den bösen Mann?“, fragte er weiter.   „Weil er immer sagte, dass mir dasselbe wie Eins und Drei passieren würde, wenn ich nicht höre…“, antwortete sie.   „Eins und Drei? Was ist mit ihnen passiert und was ist mit Zwei?“, fragte er neugierig nach.   „Eins und Drei sind tot, Zwei hatte das Privileg beim bösen Mann aufwachsen zu können…“, erklärte sie.   „Du musst dir über den bösen Mann keine Gedanken mehr machen…“, lächelte er sie mitleidig an und tätschelte ihr den Kopf. „Ich bringe dich hier raus und sorge dafür, dass dir nie wieder so etwas widerfährt, das verspreche ich dir, ab sofort passe ich, dein großer Bruder, auf dich auf!“   Das kleine Mädchen strahlte bis über beide Ohren und fiel Eneas um den Hals.   „Hey! Das ist meiner!“, rief Bela ihr sauer zu.   Sie streckte ihm frech die Zunge entgegen.   „Mein Aniki!“   Eneas und Bela brachten die Kleine raus und erblickten das Tageslicht. Ganz geblendet von der hellen Sonne hielt sich das kleine Mädchen reflexartig die Arme vors Gesicht.   „Was ist das?“, fragte sie nach.   „Das ist der Himmel und dort scheint die Sonne…“, erklärte er ihr, während er behutsam ihre Arme runterdrückte. „Sieh’s dir an!“   Langsam gewöhnte sie sich an das helle Licht und freute sich richtig. Ganz verliebt schmiegte sie sich an Eneas an.   „Oh! Habt ihr noch ein Opfer gefunden?“, fragte Liz ganz erschrocken nach als sie Eneas mit dem Kind im Arm sah.   Als sie näherkam und das Kind genauer ansah, wurde sie skeptisch.   „Moment… Sie sieht dir ähnlich Eneas…“, stellte sie fest.   „Ja… Sie ist meine Schwester…“, bestätigte Eneas.   „Wie bitte? Enil hat hier noch mehr Kinder gezeugt?“, war Liz fassungslos.   Sie widmete sich dem kleinen Mädchen mit einem Lächeln zu welche sich gleich umso mehr an Eneas klammerte, um sich zu verstecken.   „Du musst keine Angst vor mir haben… Wie alt bist du?“, fragte Liz behutsam nach.   „Ich bin 8…“, antwortete sie zögerlich.   „Und dein Name?“, fragte Liz weiter.   „Ich habe keinen Namen…“   „Dann wird das nun die erste Aufgabe für deinen großen Bruder sein, dir einen schönen Namen zu geben“, lächelte sie Liz ganz liebevoll an. „Sie zu, dass du sie untersuchen lässt, wenn wir zurück sind, dann sehen wir, was wir mit ihr machen…“   Liz wandte sich allen zu.   Also Abflug! Sehen wir zu, dass wir zurückkommen!“   Damit machten sich alle Startklar und flogen los. Ilay hielt Ria fest in seinen Armen da sie immer noch nicht aufgewacht war. Ilay sah sie schmerzerfüllt an.     Dort angekommen wurde Ria direkt auf die Krankenstation gebracht und Ilay und Bela sofort eingesperrt.   Ilay und Bela redeten kein Wort. Keiner von Beiden wusste, wo er hätte anfangen sollen, doch dann brach Bela das Eis.   „Ilay… Es… Tut mir leid…“   Ilay blickte auf und sah Bela an. Er seufzte.   „Du musst dich doch nicht entschuldigen… Wenn ich genauer darüber nachdenke, hätte es mir viel früher auffallen müssen… Deine Gesichtszüge sind Vaters sehr ähnlich…“   Ilay lächelte in sich hinein.   „Ich wollte immer Geschwister haben und war traurig darüber, dass ich keine hatte und jetzt stellt sich heraus, dass das nicht stimmte… Ich bin so ein Idiot… Ich dachte immer nur an mich selbst und habe nicht einmal versucht mich in die Lage anderer hineinzuversetzen… Ich habe jeden enttäuscht der mir was bedeutet…“   „Das stimmt doch gar nicht! Auch wenn du nicht wusstest das wir in Wirklichkeit Brüder sind, waren wir immer wie Geschwister! Wie oft wir uns wegen Kleinigkeiten gezankt haben… Wir uns bei Donner zusammen unter einer Decke versteckt haben… Uns gegenseitig getröstet haben… Wir zusammen Spaß hatten… Wir waren immer füreinander da und ist es das nicht, was Geschwister ausmacht?“   Verblüfft sah er Bela an, dann entwich ihm ein sanftes Lächeln.   „Du hast Recht… Auch wenn ich mich immer einsam gefühlt habe, war das nie der Fall… Ich hatte dich… Jamin… Eneas… Ihr alle seid wie Brüder für mich… Ihr wart immer da für mich… Habt mir immer geholfen und mich unterstützt… Und auch wenn wir gestritten haben, war das im nächsten Moment schon wieder vergessen… Dass ich das erst jetzt begreife…“, sprach Ilay, während er sich nach hinten lehnte und seinen Kopf gegen die Wand beugte. „Ich war nie allein…“   „Und du wirst es auch nie sein!“, lächelte Bela ihn an.   „Ich danke dir Bela…“   „Nichts zu danken… Und jetzt lass uns zusehen, dass wir Vater aus seiner Versiegelung befreien damit wir Ria und den Rest der Welt retten können!“   „Das werden wir, versprochen!“, grinste Ilay Bela siegessicher an.   Liz entwich ein kleines Grinsen, bevor sie aus dem Schatten trat und vor den Gittern auftauchte.   „Also Jungs… Ab zum Verhör…“   Währenddessen kam Eneas mit seiner Schwester auf die Krankenstation, um nach Ria zu sehen.   „Aniki? Warum schläft das schöne Mädchen?“, fragte sie nach.   „Weil sie schwer verwundet wurde… Sie braucht etwas Ruhe, um sich zu erholen…“, erklärte Eneas, während er sich auf den Sessel neben dem Bett niederließ.   Das Mädchen sah ihren Bruder verwundert an welcher tief in Gedanken zu sein schien.   „Machst du dir Sorgen um sie?“, fragte sie weiter.   „Ja… Immerhin ist es meine Schuld, dass sie so schwer verletzt wurde…“   „Mach dir keine Sorgen, ihr geht es gut und sie wird gleich aufwachen…“, stellte das Mädchen fest, während sie bei Ria auf dem Bett saß.   Verblüfft sah Eneas sie an.   „Woher willst du das Wissen?“, fragte er nach.   „Kannst du es denn nicht spüren?“, fragte sie verwundert nach.   In dem Augenblick regte sich Ria und öffnete ihre Augen.   „Wo… Wo bin ich?“, fragte sie noch total benommen nach.   „Alles ist gut, du bist hier in Sicherheit!“, lächelte sie das kleine Mädchen freudestrahlend an.   „Und wer bist du?“, wunderte sich Ria, als sie sich aufrichtete.   „Ich bin Vier… Halt nein, Aniki meinte das wäre kein Name…“, grübelte sie nach.   „Aniki? Was meinst du damit?“, fragte Ria weiter.   „Na meinen großen Bruder!“, deutete sie auf Eneas.   Ria sah sich um und erblickte Eneas der sichtlich erleichtert wirkte.   „Bin ich froh, dass es dir wieder besser geht…“, freute sich Eneas. „Das Mädchen bei dir ist meine kleine Schwester… Unser Vater hielt sie gefangen und nannte sie nur Vier…“, erklärte er.   „Vier?“   „Ja… Anscheinend bin ich Zwei…“, sah er leicht bedrückt auf den Boden.   „Das heißt…“, war Ria schockiert.   „Ja, es gab noch mehr Geschwister doch die anderen sind bereits tot…“, erklärte er weiter.   „Dann brauchen wir einen wunderschönen Namen für dich… Wie wäre es mit Karina?“, überlegte Ria und lenkte vom Thema ab.   Das Mädchen schüttelte ihren Kopf.   „Hmm… Und wie wäre es mit Alina?“   Das Mädchen sah Ria ganz böse an. Eneas bemerkte dass und erinnerte sich an den Augenblick als er sie zum ersten Mal sah, an das Feuer in ihren Augen.   „… Eysa…“, gab Eneas von sich.   Die Zwei drehten sich zu Eneas um.   „Wie gefällt dir Eysa?“, fragte er nach.   Ihre Augen begannen zu funkeln und freudestrahlend hüpfte sie vom Bett in Eneas Schoß um ihm um den Hals zu fallen.   „Ein Name ganz für mich allein von meinem großen Bruder!“   „Na also da haben wir doch einen ganz besonderen Namen für ein ganz besonderes Mädchen!“, freute sich Ria für sie und kicherte leicht.   „Danke, danke, danke…“, bedankte sie sich bei ihrem Bruder.   Eneas war erst überrascht, doch schloss sie dann in seine Arme.   Liz kam gerade aus dem Verhörraum als Seren und Laisa vor ihr standen.   „Liz!“, sprach Seren zielstrebig.   „Was gibt’s?“, fragte sie nach.   „Es geht um Ilay und Bela…“, fing er an.   „Lasst mich raten, ich soll sie rauslassen, oder?“, schlussfolgerte Liz.   „Ja…“, bestätigte Seren.   „Es weiß doch so gut wie niemand wer sie wirklich sind und sie haben so viel für uns getan… Sie haben uns mit ihren Leben beschützt, sie sind gute Wesen!“, erklärte Laisa.   „Selbst wenn dem so wäre, kann ich sie einfach nicht raus lassen… Auch Ria gehört sich eigentlich eingesperrt, solange wir nicht mehr über ihren Zustand wissen…“, seufzte Liz.   „Ilay ist hier aufgewachsen, seit sechs Jahren dient er in er Armee, er hat immer alles getan, um dieses Land und ihre Bewohner zu schützen… Und ohne Bela hätten wir es niemals so weit geschafft. Er ist wirklich verdammt stark und hätte uns alle lockerleicht besiegen können, wenn er das wirklich gewollt hätte… Auch er hat uns beschützt und viel auf sich genommen nur um uns zu helfen… Jeder andere hätte wohl nach solchen Verdiensten einen Orden bekommen und ihr sperrt sie zum Dank ein…“, protestierte Seren.   „Du hast Recht und ich verstehe, worauf du hinauswillst, aber das sind nun mal die Bestimmungen… Ohne einen neuen General müssen wir uns strikt an die Vorschriften halten…“, erklärte Liz und wandte sich ab.   Seren und Laisa blieben betrübt zurück als plötzlich Liz ein Schlüssel aus der Tasche fiel.   „Ach… Irgendwie sind meine Augen heute so schlecht, vermutlich habe ich mich heute etwas zu sehr überanstrengt und ich habe schon wieder die Schlüssel zu den Zellen verloren… Was bin ich nur für ein Schussel… Naja, der Schlüssel wird schon wieder auftauchen…“, sprach sie vor sich hin als sie zur Tür hinaus verschwand und ihnen im letzten Moment zuzwinkerte.   Seren und Laisa freuten sich tierisch und fielen sich um den Hals als sie auf und ab hüpften. Kapitel 41: Kapitel 41 ---------------------- Der König stand auf einem Podest im Hauptsaal des Hauptquartieres des göttlichen Ritterordens.   „Herzlich Willkommen… Heute halten wir eine Feier zu Ehren derer, welche die Machenschaften unseres einst amtierenden Generals Enil Hoxia beendet haben. Die Einheiten von Major Elizabeth Korhonen und Major Eneas Hoxia, Tretet hervor…“   Liz und Eneas gingen vor dem König auf die Knie und verbeugten sich.   „Leutnant Zion Riet – Hauptmann Ilay Varga – Hauptmann Zoya Walldorf – Hauptgefreite Arian und Aeden Range – Obergefreite Laisa Jensen – Obergefreite Maris Inho – Soldatin Iturria Kazlauskas – Soldat Seren Borg und die zwei mutigen Zivilisten Celine Diaz und Bela Varga, ihr habt unserem Volk einen großen Dienst erwiesen und werdet hiermit feierlich gewürdigt.“   Das Publikum klatschte richtig laut und riefen lauter Glückwünsche allen zu, während sich alle Eneas und Liz anschlossen und sich ebenfalls verbeugten und auf die Knie gingen. Der König ging zu jedem einzelnen hin und übergab ihnen eine Brosche, welche sie sich anstecken konnten.   „Eure Zivilcourage, euren Mut und eure Selbstlosigkeit haben vielen Frauen und Kindern das Leben gerettet und so konnten Eltern ihre Kinder, Jungen und Mädchen ihre Geschwister wieder in die Arme schließen. Heute ist ein erfreulicher Tag und diesen wollen wir nun ausgelassen feiern!“   Der König wandte sich wieder dem Volk zu. <   „So höret her, da nun dem General seine Macht entzogen wurde, müssen wir einen neuen General bestimmen und einsetzen. Aufgrund eurer überragenden Errungenschaften werde ich den neuen General aus euch auswählen…“   Der König lief vor ihnen herum.   „Den Posten des neuen Generals übernimmt ab sofort… Major Liz Korhonen… Machen sie unser Volk stolz, beschützen sie es und führen sie unsere Armee, den göttlichen Ritterorden, mit Weisheit und Demut an.“   Das ganze anwesende Volk jubelte und war außer sich vor Freude. Liz betrat neben dem König die Anhöhe und salutierte vor dem Volk.   „Ich werde den göttlichen Ritterorden wieder zu dem machen, was er mal war! Für die Gerechtigkeit!“, rief sie dem Volk zu.   Das Volk erwiderte diesen Gruß.   Bela und Ilay stellten sich Abseits der Meute, welche sich um die Gruppe scharrte, hin in eine Ecke des Saals.   In dem Augenblick kamen Liz und Eneas auf die Beiden zu.   „Wer hat euch erlaubt euch hier so frei zu bewegen?“, kam von Liz.   Erschrocken sahen sie in ihre Richtung.   „Wisst ihr was, als neue Generalin habe ich für so einen Scheiß absolut keine Zeit… Eneas, als neu eingesetzte Generalin übertrage ich dir hiermit die Aufsicht über Bela, Ilay und Ria. Ich möchte, dass du Nachforschungen anstellst über die uns noch unbekannte befleckte Seele und sicherstellst, dass diese Dämonen für uns keine Gefahr darstellen. Ich gebe dir hiermit absolute Handlungsfreiheit und du kannst agieren, wie es für dich richtig erscheint. Damit bürde ich dir eine Menge auf, aber ich bin mir sicher, dass du richtig handeln wirst und der Sache gewachsen bist…“   Eneas lächelte sie selbstbewusst an.   „Wie ihr Wünscht, verehrte Generalin…“, verbeugte er sich vor ihr.   „Und tut mir einen Gefallen, nehmt Marin und Zoya mit… Meine Einheit gibt es jetzt nicht mehr… Zion bleibt als mein Leibwächter bei mir, Arian und Aeden schließen sich der Forschungsabteilung an und Cerise ist ja nicht mehr… Nehmt sie bei euch auf…“   „Natürlich, das ist kein Problem…“, bestätigte Eneas den Wunsch.   „Verschwindet bis morgen früh von hier… Wenn irgendwelche Informationen über euch oder Ria durchsickern, ist die Hölle los, da wäre es besser, wenn ihr nicht in der Nähe seid…“   Damit verschwand Liz wieder inmitten der Meute und Eneas richtete sich an die zwei.   „Ich bin gespannt wie sie sich als Generalin machen wird… Entweder es wird phänomenal oder katastrophal…“   „Wohl eher letzteres…“, gab Ilay hinzu als sie Liz noch dabei beobachteten, wie sie sichtlich überfordert wirkte mit all den Leuten, die mit Anliegen auf sie zukamen.   „Ich hätte gesagt morgen früh brechen wir auf…“, fing Eneas an.   „Wohin solls denn gehen?“, fragte Bela neugierig nach.   „Wir verlassen Resparia und machen uns auf den Weg nach Riftania…“, lächelte Eneas.   „In die Dämonenhauptstadt? Jetzt schon? Wirklich?“, war Bela verblüfft.   „Ja… Das wird wohl die offizielle Heimkehr des Thronerbens der Dämonen… Die Besten Chancen zum Überleben für Ria wäre den Dämonen Lord aus seiner Versiegelung zu befreien damit er ihr helfen kann… Ilay, du bist schon so viele Jahre hier und hast überhaupt nichts in Erfahrung bringen können, und wenn euer Vater in der Lage ist, Rias Befleckung zu übernehmen, dann weiß er auch womit wir es hier zu tun haben… Der Dämonen Lord wäre eine große Hilfe für uns…“, erklärte Eneas.   „Da hast du durchaus recht… Wenn wir unseren Vater befreien könnten, wären wir eine Menge Probleme mit einem Schlag los… Vorausgesetzt wir schaffen das überhaupt…“, grübelte Ilay.   „Das stimmt… Wir haben schon so viel versucht… Aber mit dir, Ria und Celine könnte es klappen…“, lächelte Bela in sich hinein.   Eneas lächelte sanft zurück. Ilay fixierte Ria mit seinem Blick.     Ilay kapselte sich ab und verzog sich in den Gartenbereich des Anwesens. Dort stand er in einem Pavillon auf einer Anhöhe. Er sah hinauf zu den Sternen, während er sich gegen die Brüstung lehnte.   Es dauerte nicht lange und Ria gesellte sich zu ihm.   „Ilay…“   Er drehte sich zu ihr um und sah sie mit einem gezwungen Lächeln an.   „Ria…“   Sie stellte sich mit etwas Abstand neben ihn, legte ihre Hände auf die Brüstung und sah in die Ferne.   „Warum Ilay? Warum hast du nichts gesagt? Warum hast du mich angelogen?“, fragte sie nach.   Ilay brauchte einen Augenblick, bis er antwortete.   „Es… Tut mir leid… Ich wusste lange Zeit nicht, dass du diese Urgottheit bist, welche wir suchten… Ich kam hier her mit der Mission die letzte Urgottheit auszulöschen, um die Apokalypse aufzuhalten, welche sie in sich trägt… Ich suchte lange Zeit nach Informationen aber fand nie welche… Und dann lernte ich dich kennen und verliebte mich in dich…“   Er wandte sich ihr zu, sah jedoch zur Seite weg.   „Trotz meiner Gefühle für dich durfte ich aber nicht riskieren aufzufliegen weshalb ich verschwiegen habe wer ich wirklich bin… Und als mir bewusstwurde, dass du es bist nach der wir die ganze Zeit gesucht haben, verfiel ich in Zweifel… Wie soll ich die Urgottheit auslöschen, wenn es sich dabei um die Frau handelt, welche ich Liebe? Ich… Ich kann das nicht!“   Ilay sackte zu Boden. Ria sah ihn mit groß aufgerissenen Augen an.   „Ich… Ich weiß nicht mehr was richtig oder falsch ist… Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll… Ich will nicht, dass dir etwas passiert, ich will aber auch nicht, dass die Welt untergeht… Und ob wir es schaffen meinen Vater zu befreien ist nicht mal sicher… Wenn es nicht klappt und er uns nicht helfen kann… Die Apokalypse könnte jederzeit aus dir herausbrechen und jede Sekunde, in der ich zweifle, in der ich nichts unternehme, mache ich mich schuldig…“   Ilay schlug mit der Faust auf den Boden, bevor er Ria direkt ansah, während ihm Tränen das Gesicht hinunter rinnten.   „Ich… Ich kann dich nicht töten, Ria…“   Ria ließ sich ebenfalls auf den Boden sinken und schloss Ilay fest in ihre Arme.   „Mir tut es auch leid, Ilay… Auch ich habe dir verschwiegen, wer ich wirklich bin, nur um mich selbst zu schützen... Mein Tod wäre wohl der schnellste und einfachste Ausweg aus dieser Situation aber…“   Auch Ria rinnten nun ein paar Tränen die Wangen hinunter.   „Aber ich hänge sehr an meinem Leben, an all diesen wunderschönen Erinnerungen, die wir alle zusammen erlebt haben, an der Liebe, die mir zuteilwurde, an der Liebe, welche ich für dich empfinde… Ich möchte nichts davon missen und nichts davon verlieren… Ich… Ich möchte für immer bei dir sein, Ilay… Auch wenn ich weiß, dass das absolut egoistisch von mir ist…“   Ilay hob seinen Kopf an und sah Ria direkt in ihre Augen. Sie lächelte ihn mit Tränen in den Augen ganz liebevoll an.   „Ria…“, gab er von sich.   Ria fasste ihm an seine Wange, um die Tränen wegzuwischen und ließ ihm einen liebevollen Kuss zukommen. Ilay streichelte ihr liebevoll über ihre Wangen, während er sie anlächelte. Beide schlossen ihre Augen und pressten ihre Stirn aneinander.   „Ich liebe dich Ria…“   „Ich liebe dich auch Ilay…“   Ilay fixierte Rias Gesicht und ließ ihr noch mehr Küsse zukommen. Er zog sie zu sich und hob sie in seinen Schoß. Sie öffneten gegenseitig ihre Krawatten, um ihre Hemden öffnen zu können. Während Ria ihm das Hemd nach hinten streifte, entledigte er sich ihrer Hose. Er streifte ihr ebenfalls das Hemd nach hinten und liebkoste ihrem Dekolletee und Brustbereich während sie sich lustvoll in seinen Armen windete. Rot bis über beide Ohren entfuhren ihr ein paar leise Laute.     Ilay sah sie mit seinen dämonischen Augen an, während er sie zu Boden brachte und sie ihm dann eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Er ließ ihr noch einen Kuss zukommen, bevor er sich ihren Hals hinunterarbeitete und genüsslich zubiss, während er in sie eindrang.   Ilay war bestimmend und wild aber auch liebevoll und zärtlich. Er wurde immer schneller während Ria immer lauter wurde. Ihre Finger vergriffen sich ineinander.   Zu dieser Zeit trieb sich auch Celine im Garten herum. Sichtlich verlegen sah sie beschämt umher.   „Was denken sich die beiden denn nur? Sie können doch nicht an so einem Ort miteinander schlafen…“     Celine geisterte umher, doch auf einmal bekam sie das Gefühl beobachtet zu werden.   „Wer ist da?“, fragte sie forsch.   Keine Antwort.     Celine bemerkte einen Schatten und nahm die Verfolgung auf.   „Bleib stehen!“, rief sie dem Schatten zu.   Diese schattenhafte Gestalt war unglaublich schnell und Celine hatte Müh‘ und Not ihr auf den Fersen zu bleiben. Die Verfolgung endete in einer Sackgasse.   „Hab ich dich!“, rief sie siegessicher. „Wer bist du und was suchst du hier?“   Die Gestalt kam ihr etwas näher.   „Falsch, ich hab dich…“, sprach der Schatten.   Celine bekam riesengroße Augen und machte einen Ausweichschritt nach hinten, während eine andere Person von oben hinabsprang und ihr magische Fesseln anlegte.   „Du?! Aber wie kann das sein?“, war Celine total irritiert.   „Wir brauchen dich nicht mehr also ist das hier nun deine Endstation…“   Damit packte der Schatten sein Schwert aus und durchbohrte ihr Herz. Celine ging zu Boden und sah in den Nachthimmel hinauf.     Celine lief eine Träne die Wange hinunter, während sie ihre Augen schloss.   Daraufhin verschwand die Gestalt im Dunkeln der Nacht. Kapitel 42: Kapitel 42 ---------------------- Der nächste Morgen brach an und alle versammelten sich außerhalb des Gebäudes, abfahrbereit. Eneas sah durch die Runde, um zu überprüfen, ob alle anwesend sind, während Eysa auf seinen Schultern herumturnte.   „Ria… Wo ist Celine?“, fragte er nach als er sie nicht erblicken konnte.   Ratlos sah sich Ria um.   „Ich weiß es nicht… Ich habe sie zuletzt gestern auf der Feier gesehen…“, antwortete sie.   „Seltsam… Celine ist niemand der zu spät kommt… Ich hab jedem gestern persönlich gesagt wann wir aufbrechen werden…“, rätselte Eneas.   Plötzlich kam Liz auf sie zu gerannt.   „Ihr müsst hier augenblicklich verschwinden!“, befahl sie.   „Warum die Hektik?“, fragte Ilay nach.   „Die Nachtwache hat Celines leblosen Körper heute Morgen im Garten entdeckt… Nähere Umstände sind uns noch nicht bekannt, aber ich gehe davon aus, dass es jemand auf euch abgesehen hat, vermutlich speziell auf Ria, Ilay und Bela… Geht… Wir kümmern uns hierum…“, erklärte sie.   Alle waren geschockt.   „Celine? Das kann nicht sein, niemals!“, verleumdete Ria die Wahrheit.   „Ich kann hier nicht länger für eure Sicherheit garantieren, ihr müsst augenblicklich von hier weg… Wir werden den Schuldigen schon finden, keine Sorge…“, drängte Liz.   „Kommt!“, befahl Eneas und alle machten sich auf den Weg.   Ria liefen ein paar Tränen die Wangen hinunter.     Ria ballte ihre Fäuste. Ilay bemerkte dies und ergriff ihre Hand.   „Keine Sorge, wir lassen den Schuldigen nicht ungestraft damit davonkommen!“, versicherte er ihr mit einem ernsten Gesichtsausdruck.   Ria nickte.   „Bleibt es trotzdem bei dem Plan?“, fragte Bela nach.   „Ja, am Plan ändert sich nichts… Wir machen uns auf zum dämonischen Kontinent Riftan…“, bestätigte Eneas.   „Na dann, lasst uns keine Zeit verlieren“, kam von Zoya.   Alle sahen sie überrascht an.   „Was?“, fragte sie peinlich berührt nach.   „N-Nichts… Nur dich reden zu hören ist ungewöhnlich…“, gab Laisa von sich.   Marin kicherte.   Sie waren einige Wochen lang unterwegs, durchquerten Wälder und Täler bis sie einige Dörfer und kleinere Städte des Dämonenreiches durchquerten.   „Durch wie viele Städte sind wir nun? Dauert es noch lang?“, fragte Seren nach.   „Fünf… Seht nur, da vorne sind bereits die Mauern der Hauptstadt… Riftania…“, erklärte Bela.   Zusammen gingen sie durch ein großes Tor und betraten endlich die Hauptstadt.   „Es sieht alles so anders aus…“, wunderte sich Ilay als er sich umblickte.   „Kein Wunder, es ist ja immerhin fast 20 Jahre her als du hier zuletzt warst…“, erklärte Bela.   „Stimmt… In 20 Jahren kann sich einiges ändern…“, gab Ilay hinzu.   „Denkt bitte daran keine göttlichen Fähigkeiten zu aktivieren…“, erinnerte sie Eneas.   „Schon klar… Solange wir sie nicht einsetzten, gehen wir als ganz normale Dämonen durch und erregen keine unnötige Aufmerksamkeit…“, bestätigte Laisa.   „Ich hatte mir das hier alles ganz anders vorgestellt, aber es ist gar nicht so anders als bei uns…“, staunte Ria.   „Warum sollte es hier auch arg anders sein? Haltet ihr uns Dämonen echt für so schrecklich?“, fragte Bela leicht genervt nach.   „Nein, nein, keineswegs Bela… Aber man stellt es sich halt einfach anders vor…“, erklärte Ria.   „Dafür das unsere Nationen im Krieg sein sollten, sind wir auch erschreckend gut über die Grenze gekommen…“, merkte Marin an.   „Das ist ja kein Wunder, immerhin habt ihr mich dabei und ich kenne jeden einzelnen Meter unserer Grenze in und auswendig, daher weiß ich genau, wo ich mit euch am besten durchkomme…“, prahlte Bela stolz.   „Oberst Bela? Bist das wirklich du?“, fragte ein Soldat, der anscheinend gerade auf Patrouille war.   „Oh nein, das ist schlecht… Geht vor, Ilay kennt den Weg sicher noch gut genug…“, flüsterte Bela Eneas zu.   „Ah Ryde… Schön dich zu sehen…“, ging Bela auf ihn zu und fuchtelte herum damit er die Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte.   „Ich dachte du wärst auf Mission, um die Göttlichen zu infiltrieren… Was machst du hier?“   „Also… Weißt du…“, fing Bela an.   „Kommt…“, sprach Eneas und führte die Gruppe einige Meter weit weg. „Ilay… Bela meinte du wüsstest noch ungefähr, wo lang wir müssen, also bitte führe uns doch…“   „Natürlich…“, bestätigte Ilay und ging voraus.   Ria folgte ihm.   „Und hier bist du also aufgewachsen? Zumindest die ersten Jahre, oder?“, fragte Ria interessiert nach.   „Ja…“, lächelte Ilay sie an. „Ich war sechs Jahre alt als ich von hier fort ging… Ich bin so gespannt wie es allen ergangen ist und was alles passiert ist…“, war Ilay leicht aufgeregt.   „Muss aufregend für dich sein…“, lächelte sie Ilay an als sie seine Hand ergriff.   Er lächelte liebevoll zurück.   Sie betraten eine große, offene Fläche, die fast menschenleer war. Sie sahen sich um und erblickten auf der anderen Seite einen Mann, der auf einer Brüstung saß. Der Mann sah sie an und bekam große Augen.   „Euch kenne ich doch… Wie seid ihr hierhergekommen? Wie seid ihr an all diesen Wachen vorbei gekommen auf dem Weg hierher? Wenn ihr euch hier einschleichen wolltet, ist das Wohl gründlich schief gegangen…“, sprach er noch ruhig als er sich aufrichtete und auf sie zukam.   „Und ich sehe ihr zwei lebt also immer noch… Ich dachte ich hätte zumindest dein Herz erwischt und du wärst drauf gegangen…“, erklärte der grünhaarige Kerl und packte seine Waffe aus die er sogleich auf Ilay richtete.   „An mir kommt ihr jedenfalls nicht vorbei, das verspreche ich euch!“, wurde er bedrohlich.   Der Kerl sprang auf die Gruppe zu und griff an. Ilay stellte sich schützend vor Ria und blockte den Angriff geschickt ab.   „Warte… Wir sind nicht hier, um zu kämpfen…“, versuchte Ilay die Lage zu entschärfen.   „Halt dein Maul! Ich lasse keinen Abschaum wie euch auch nur in die Nähe unseres heiligen Palasts!“, schimpfte der Kerl und holte erneut aus.   Der Kerl schlug Ilay seine Sense aus der Hand und griff Frontal an, doch der Angriff kam nicht durch den Ria schützte ihn mit einer starken Barriere. Stinksauer sah der Kerl sie an.   „Misch dich nicht ein!“, beschwerte er sich.   „So warte doch, hör uns doch wenigstens zu!“, forderte Eneas, welcher sich nun auch einmischte und dazu stellte.   Der Kerl holte mit seinem Großschwert aus und schleuderte alle drei einige Meter nach hinten. Eneas sah ihn wütend an und seine Augen fingen an zu funkeln. In dem Moment sprang Eysa auf seinen Rücken.   „Nicht Aniki! Du hast diese Kraft noch nicht unter Kontrolle oder willst du wieder deinen Freund Ilay angreifen?“, ermahnte sie ihn.   „Nein, natürlich nicht…“, resignierte er. „Maris, Zoya, Laisa und Seren, sichert den Platz ab, wir wollen hier keine Zuschauer und noch mehr Aufmerksamkeit auf uns ziehen!“, befehligte er.   „Jawohl!“, rannten die vier los und taten wie ihnen befohlen wurde.   Ilay richtete sich wieder auf und sah, wie dieser Kerl auf Ria zuging.   „Ich hätte dich schon das letzte Mal zuerst ausschalten sollen!“   Damit sprintete er los und zog das Schwert voll durch, doch er wurde geblockt. Ilay stand in voller Dämonenmontur vor ihm und sah ihn bitterböse an.   „Ich werde nicht zulassen, dass du ihr auch nur ein Haar krümmst, hörst du?“, drohte Ilay.   Erschrocken wich der Kerl einen Meter zurück.   „Du bist ein Dämon? Warum? Warum beschützt du eine Göttliche?“, fragte er entsetzt nach.   „Ganz einfach… Weil ich sie liebe!“, gab Ilay kurz und knapp von sich, als er sich vor Ria aufbaute.   Dann bemerkte der Kerl Ilays Flügel.   „Flügel? Du hast Flügel? Heißt das…? Du bist…?“, war der Kerl fassungslos und ließ seine Waffe fallen.   „Ganz Recht, ich heiße Ilay Varga und bin der Sohn von Bael, unserem Dämonen Lord!“, gab er sich zu erkennen.   „… I… Lay…“, ging der Dämon in die Knie, während er ihn ungläubig anstarrte.   Verwundert blickte Ilay zurück.   „Man man man… Da fehlt man nur fünf Minuten und dann passiert sowas…“, gab Bela von sich als er auf sie zukam. „Euer Widersehen hatte ich eigentlich anders geplant, aber was solls…“   „Unser Widersehen?“, war Ilay ratlos, als er sich Bela zuwandte.   „Ja… Natürlich sieht er nun anders aus als du ihn in Erinnerung hast, immerhin hast du ihn zuletzt vor über 300 Jahren gesehen, bevor du versiegelt wurdest, um nach Resparia zu gehen… Darf ich vorstellen, dein bester Freund J…“   „Jamin…“, erkannte Ilay ihn endlich.   Ilay ging auf ihn zu und ging auch auf die Knie, um seinem besten Freund in die Augen zu sehen.   „Es ist lange her…“, lächelte Ilay ihn an.   „Ilay…!“, heulte Jamin los und Ilay gab ihm eine feste Umarmung.   „Ich bin froh, dass es dir gut geht…“, sprach Ilay.   „Und ich bin froh, dass du wohlbehalten zu uns zurückgekommen bist!“, freute sich Jamin.   Bela seufzte aber freute sich für die Beiden genauso wie Ria und Eneas.   „Ihr habt euch sicher viel zu erzählen, aber das sollten wir nicht hier tun… Jamin, bring uns nach Hause…“, sprach Bela.   „Nichts lieber als das, folgt mir!“, grinste Jamin und führte die Gruppe zum Palast.   Kaum im Palast angekommen wurden sie von Wachen und Bediensteten belagert. Jamin machte mit nur einer Handbewegung Platz.   „Hört her, der Sohn unseres Dämonen Lords Bael, Thronerbe Ilay, ist zurückgekehrt!“, kündigte Jamin Ilay an.   Alle Wachposten und Angestellten gingen auf die Knie vor ihm.   „Er hat Begleiter dabei die vollste Immunität besitzen und genießen, ihnen wird kein Haar gekrümmt!“, befahl er.   „Jawohl Generalleutnant!“, bejahten sie Jamins Befehl.   Er führte die Gruppe in den Thronsaal, wo alle Platz nahmen und sich ausruhten. Ein paar Bedienstete bedienten die Gruppe mit Trinken und Essen. Ilay saß auf seinem Platz während Bela und Jamin bei ihm standen.   „Du sag mal Ilay… Du sagtest vorhin du liebst diese Frau… Ist das wahr? Obwohl sie eine Gottheit ist?“, fragte Jamin nach.   „Ja, das tue ich… Und sie ist nicht nur irgendeine Gottheit, sie ist die letzte Urgottheit…“, erklärte Ilay die Lage.   Geschockt sah Jamin in an.   „Ist das dein Ernst? Aber…“   „Ich weiß… Und sie weiß auch, was meine Mission ist, aber ich werde nicht zulassen, dass sie stirbt, wir werden einen anderen Weg finden…“, war es Ilay sehr ernst.   Jamin erkannte das sofort.   „Und wie wollt ihr das anstellen?“, fragte er nach.   „Ganz einfach… Wir befreien unseren Dämonen Lord aus seiner Versiegelung!“, grinste Bela. Kapitel 43: Kapitel 43 ---------------------- Jamin brach in Gelächter aus.   „Ist das euer Ernst? Ihr wollt einfach mal so mir nichts dir nichts den Dämonen Lord aus der Versieglung befreien, was wir in 300 Jahren nicht vollbracht haben, um sie zu retten? Weißt du in was für eine Lage du mich gerade bringst mit dieser Information?“   „Dessen bin ich mir durchaus bewusst, aber wir hatten uns damals versprochen keine Geheimnisse voreinander zu haben also bin ich ehrlich mit dir…“, erklärte Ilay.   „Du machst es dir einfach Ilay… Wir sind keine Kinder mehr…“, schüttelte Jamin mit dem Kopf. „Warum hast du sie mit hergebracht? Wenn herauskommt, wer sie wirklich ist, kann ich nicht für ihre Sicherheit garantieren… Hier wollen sie alle Tod sehen, nicht nur weil sie den Weltuntergang verursachen könnte, sondern weil hier alle die Urgottheiten hassen für dass, was sie unserem Dämonen Lord angetan haben…“   „Das wissen wir aber in ihrem Reich war es auch nicht mehr sicher für sie… Der göttliche Rat hat dort alle angelogen und Unwahrheiten verbreitet. Wir haben noch nicht herausgefunden, was ihr eigentliches Ziel ist, aber es wäre fatal, wenn sie Ria in ihre Hände bekommen… Außerdem könnte Ria in der Lage sein die Versieglung zu lösen da sie das Kind der Urgötter ist, welche diesen Bann gewirkt haben…“, klärte Bela auf.   „Seit wann bist du so gnädig mit den Gottheiten Bela?“, fragte Jamin angefressen nach.   „Ich schätze seitdem er was mit unserem lieben Eneas hat…“, grinste Ilay ihn spitzbübisch an.   Bela drehte sich verlegen weg.   „Was? Du auch mit einem Göttlichen? Seid ihr beide nicht mehr ganz bei Trost?“, fragte Jamin ungläubig nach.   „Es ist wie es ist… Beruhige dich, es sind nicht die Göttlichen an sich, die unsere Feinde sind, es ist die Apokalypse in ihr und der göttliche Rat…“, wollte Ilay das Thema beenden.   „Wie du meinst, die Entscheidungsfreiheit hast natürlich du…“, gab sich Jamin geschlagen. „Und im Übrigen wollte ich mich noch bei dir Entschuldigen Ilay… Ich hätte euch damals fast getötet…“   „Es ist ja zum Glück nichts passiert also Schwamm drüber… Was wolltest du überhaupt an der Grenze zum göttlichen Kontinent?“, fragte Ilay nach.   „Meine Aufgabe war es Bela einzuschleusen, sodass er unbemerkt über die Grenze gehen konnte, um dich zu suchen… Hat allem Anschein nach ja gut geklappt…“, antwortete Jamin mit einem Lachen.   „Offensichtlich, ja“, lachten die anderen Beiden mit.   „Gut… Da du wieder da bist, werde ich dich nun über die neuesten Geschehnisse in Kenntnis setzen…“, fing Jamin an.   Währenddessen spielten Ria und Seren mit der kleinen Eysa. Alle hatten diesen kleinen Wirbelwind richtig ins Herz geschlossen.   „Du Ria?“   „Hmm?“, antwortete Ria, während sie mit Eysa ein Händeklatschspiel spielte.   „Ich bin froh, dass Ilay sich nun doch dazu entschlossen hat seine Mission nicht auszuführen… Das wäre ganz fürchterlich geworden, wenn wir gegen ihn hätten Kämpfen müssen…“, erklärte Seren.   „Ich hätte nicht gegen ihn gekämpft…“, antwortete Ria mit einem sachtem Lächeln.   Seren sah sie ganz verdutzt an.   „Das hätte ich nicht über mich gebracht gegen ihn zu kämpfen auch wenn ich sehr an meinem Leben hänge…“, fuhr sie fort.   „Ihr scheint euch sehr lieb zu haben“, warf Eysa ein.   „Das stimmt…“, gab Ria zu und tätschelte Eysa den Kopf.   „Spürst du diese sogenannte Befleckung eigentlich? Aniki wollte das wissen“, fragte Eysa nach.   Eneas gesellte sich zu ihnen, nahm platz und Eysa sprang auf seinen Schoß.   „Danke für die Erinnerung Eysa. Spürst du es Ria? Wie wirkt es sich auf dich aus?“, fragte Eneas nach.   „Das kann ich euch gar nicht so genau sagen, ich spüre das nicht, zumindest nicht, dass ich es wüsste, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass etwas in mir mit mir spricht… Meist in Notsituationen und dann bietet es mir mehr Kraft an um einer Gefahr entkommen oder jemanden retten zu können… So wie bei Leif…“, erklärte Ria.   „Eine innere Stimme? Was ist diese Befleckung nur?“, fragte Seren ratlos nach.   „Also hat diese Befleckung ein Bewusstsein…“, schlussfolgerte Eneas.   „Das gilt es nun herauszufinden…“, mischte sich nun Ilay in das Gespräch mit ein. „Vielleicht ist das der Grund, warum es noch nicht aus dir herausgebrochen ist, weil es dazu vielleicht Kontrolle über dich erlangen muss…“   „Solange wir noch nichts genaueres wissen, solltest du diese Stimme konsequent ignorieren, egal wie verlockend das Angebot auch sein mag…“, gab Jamin von sich.   „Das stimmt… Zuallererst sollten wir unseren Vater besuchen gehen, oder Bela?“, lächelte Ilay Bela an.   „Ja!“, freute sich Bela.   „Euren Vater?“, fragte Jamin argwöhnisch nach.   „Genau… Bela ist ebenfalls ein Sohn von Bael und somit ebenfalls königlicher Abstammung. Ich werde das nicht weiter geheim halten so wie alle anderen hier. Das werden wir auch auf dem Bankett für meine Rückkehr öffentlich machen, sobald es stattfindet…“, gab Ilay klar von sich.   „Bist du dir sicher dass das eine gute Idee ist?“, fragte Bela besorgt nach.   „Ich werde die Wahrheit erzählen, es ist mir egal was Vater dazu sagt und was auch immer er für vermeintlich gute Gründe hatte es geheim zu halten“, behaarte Ilay.   „Echt jetzt? Ist das wahr?“, war Jamin perplex.   Ilay und Bela nickten.   „Oh man, ihr macht mich fertig Jungs!“, lachte Jamin. „Ihr seid nicht mal einen Tag zurück und bombardiert mich regelrecht mit Tatsachen! Nun gut, lasst mich euch zum Dämonen Lord führen…“   Aufgeregt folgte der Trupp Jamin zu einer großen Halle. In der Mitte stand ein großer, prächtiger Kristall, in dem man die Umrisse eines Menschen sehen konnte.   „Wow! So sieht also eine Versiegelung aus?“, fragte Laisa ungläubig nach.   „Hast du noch nie Eine gesehen?“, fragte Bela nach.   „Nein, nicht wirklich… So oft kommt das nun auch wieder nicht vor das jemand versiegelt wird…“, erklärte sie sich.   „Ich glaube wir haben alle noch keine versiegelten Leute gesehen…“, gab Marin hinzu.   „Na gut, und wie wollt ihr das jetzt bewerkstelligen?“, fragte Jamin nach.   „Wir dachten Ria und Ilay könnten es schaffen. Ria ist das Kind der Urgötter welche ihn versiegelt haben und Ilay stammt mütterlicherseits von hochrangigen Gottheiten ab… Wir dachten…“, fing Eneas an zu erklären.   „Die göttliche Versieglung mithilfe von göttlichen Wesen brechen… Das ist gar nicht mal so dumm, das könnte klappen…“, schlussfolgerte Jamin und beendete Eneas Satz.   „Genau und das werden wir jetzt ausprobieren…“, bestätigte Ilay.   „Wartet, was?“, wunderte sich Jamin erneut. „Deine Mutter war eine Gottheit Ilay? Ich packs nicht mehr! Ich stell einfach keine Fragen!“   „Das kann ich dir später genauer erklären, jetzt kümmern wir uns um Vater“, stellte sich Ilay entschlossen vor den Kristall.   Ria stellte sich an seine Seite. Die beiden sahen sich an.   „Bist du bereit es zu probieren?“, wollte Ilay sicher gehen.   „Natürlich!“, bejahte sie es.   „Also gut…“   Ilay wandte seinen Blick wieder auf den Kristall. Zusammen streckten sie ihre Hände in Richtung des Kristalls uns berührten ihn.   Der Kristall fing an zu glühen und funken sprangen durch die Luft. Auf einmal blitzte es regelrecht und Ilay wurde brutal gegen die Wand geschleudert.   „Ilay!“, rief Ria.   Bela eilte sofort zu Ilay hinüber.   „Alles okay bei dir?“   „Ja… Es geht schon…“, fasste sich Ilay schmerzerfüllt an den Kopf.   „Ich glaube der Kristall hat dich abgelehnt, weil du dämonisches Blut besitzt, Ilay… Die Versieglung ist gut konzipiert, allem Anschein nach können diese nur reine Gottheiten aufheben und eben solche gibt es nicht in eurem Königreich, kein Wunder, das niemand bei euch in der Lage war, sie aufzuheben…“, erklärte Eneas.   Die Blitze wurden immer heftiger bei Ria. Sie sackte ein wenig zusammen.   „Ria, lass es! Du wirst es allein nicht schaffen!“, rief Ilay besorgt.   „Vergiss es! Ich werde das hier beenden! Für euch!“, rief sie zurück.   Ria war sichtlich erschöpft, wollte aber nicht aufgeben. Der Kristall fing an zu pulsieren. Ein paar kleine Splitter lösten sich von dem Kristall, trafen Ria und verletzten sie.   „Hör auf!“, schrie Seren sichtlich besorgt.   Ria zitterte stark und wurde sichtlich schwächer. Auch die Blitze trafen sie nun ab und zu.   „Ah!“     Wieder diese Stimme… Verzieh dich!     Niemals! Ich werde nicht zulassen, dass du die Kontrolle über mich bekommst, um dann die Welt zu zerstören!     „Wir müssen sie aufhalten!!“, flehte Seren der versuchte näher heranzukommen aber die Blitze hielten ihn auf Abstand.   Ilay versuchte aufzustehen, sackte aber sofort wieder zusammen.   „Scheiße!!“, fluchte er.   Eine Druckwelle ging vom Kristall aus und schleuderte alle ein paar Meter weg. Ria verlor ihr Bewusstsein und war dabei zusammen zu sacken als Jamin blitzschnell reagierte, sie packte und wegsprang in dem Moment als weitere Splitter durch die Luft gefegt wurden.   „Du bist ganz schön lebensmüde, oder Täubchen?“, fragte Jamin während er sie in seinen Armen hielt.   Jamin brachte sie zu Ilay der sichtlich erleichtert war, dass ihr nichts geschehen war.   „Ich danke dir Jamin…“, bedankte sich Ilay, während er Ria eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.   „Nichts zu Danken mein Freund“, lächelte Jamin leicht.   „Verdammt!“, klopfte Bela verzweifelt auf den Boden.   „Es hat zwar leider nicht geklappt, aber der Ansatz war gut…“, stellte Eneas fest der den Kristall ansah.   „Du hast Recht, der Kristall hat zumindest etwas Schaden davongetragen… Vielleicht wenn wir mehr Gottheiten hätten oder Ria mächtiger wäre beziehungsweise ihre Kräfte besser unter Kontrolle hätte…“, stellte Ilay fest.   „Zuerst bringen wir euch in eure Zimmer damit ihr euch ausruhen könnt… Darüber machen wir uns dann später Gedanken…“, schlug Bela vor.   Laisa lehnte sich an einem Balkon gegen die Brüstung und sah in die Ferne. Seren kam auf sie zu.   „Ein schöner Ausblick, nicht wahr?“, fragte er sie als er sich neben sie stellte.   „Ja…“, bejahte sie dies als sie sich eine Strähne hinter ihre Ohren strich und sich aufrichtete. „Ich hoffe es ist die richtige Entscheidung den Dämonen Lord aus seiner Versiegelung zu befreien… All unser Leben lang haben wir beigebracht bekommen wie bösartig die Dämonen doch seien und das hat nie einer angezweifelt genauso wenig wie wir nun anzweifeln dass das Wahr ist was uns Ilay und Bela erzählt haben…“   „Machst du dir Sorgen?“, fragte Seren nach.   „Nein… Ich hoffe einfach nur dass wir das richtige tun…“, lächelte sie ihn an.   Seren lächelte zurück und griff nach ihrer Hand, um sie festzuhalten.   „Solange wir zusammen sind und unseren Freunden beistehen, müssen wir kein schlechtes Gewissen haben… Ich bin mir sicher dass wir alles hinkriegen werden“, gab Seren ganz liebevoll von sich.   Er wandte sich ihr zu, kam ihr näher, streichelte ihr mit seiner freien Hand über ihre Wange und gab ihr anschließend einen liebevollen Kuss. Kapitel 44: Kapitel 44 ---------------------- Ilay stand nachdenklich vor seinem versiegeltem Vater. Er ging darauf zu und berührte den Kristall nur um dann einen Schlag abzubekommen. Schnell zog er schüttelnd seine Hand dort weg. „Tsk!“   Eneas kam auf ihn zu. Ilay sah zu ihm.   „Ich glaube wirklich, dass du Recht hast… Meine dämonische Seite verhindert wohl, dass ich dem Kristall zu nahe kommen kann…“   „Das ist zu Schade… Wenn wir doch nur noch Celine bei uns hätten…“, gab Eneas unbedacht von sich und sah Ilay erschrocken an. „Entschuldige, ich wollte dich nicht daran erinnern…“   Geknickt sah Ilay zur Seite.   „Ich hätte sie so gern so vieles gefragt… Wenn ich doch nur eher gewusst hätte, dass sie meine Tante ist…“, antwortete Ilay darauf.   „Sie hätte dir sicher einiges über deine Mutter erzählen können… Aber Kopf hoch, dir kann sicher auch dein Vater einiges über sie erzählen, sobald wir ihn hieraus befreit haben“, lächelte Eneas.   „Wenn wir es überhaupt schaffen… So wie es momentan aussieht wohl kaum…“, wandte Ilay seinen Blick wieder zum Kristall.   Eneas ging auf den Kristall zu.   „Was wenn es ein Mischwesen versucht? Immerhin besitzen wir göttliches Blut in unseren Adern…“, fragte sich Eneas laut und legte seine Hand auf den Kristall ab.   Augenblicklich bekam er auch einen Schlag ab und zog sich zurück.   „Autsch!“   Gekränkt sah Ilay zu ihm.   „Also bleibt es dabei, dass es nur rein Göttliche können…“, schlussfolgerte Ilay.   „Das wäre noch die bessere Variante… Die schlimmere Variante wäre dass die Barriere nur von den Urgottheiten aufgehoben werden kann und das würde bedeuten dass alles an Ria hängen würde da sie die Letzte ihrer Art ist…“, vermutete Eneas, während er sich sein Handgelenk rieb.   „Das wäre wirklich schlecht…“, bestätigte Ilay.   Währenddessen spielte die kleine Eysa mit Marin und Zoya im Palastgarten während Bela auf sie aufpasste.     Eysa kam auf Bela zu, gefolgt von Marin und Zoya.   „Onkelchen? Alles okay bei dir?“, fragte sie nach.   „Onkelchen? Seit wann bin ich denn dein Onkelchen?“, fragte Bela leicht angefressen nach.   „Bist du traurig, weil wir deinem Papa nicht helfen konnten?“, fragte Eysa direkt.   „Ja, schon… Wenn es sogar Ria und Ilay nicht schaffen konnten, wer sollte es dann schaffen können?“, sah Bela traurig auf die Seite.   „Dein Papa muss ein guter Mann sein weil er so viele Leute hat die sich um ihn Sorgen und traurig sind dass er nicht da ist…“, sprach Eysa welche sich neben Bela setzte und mit den Beinen hin und her wippte.   „Außerdem könnte Ria es ja nochmal versuchen wenn sie stärker geworden ist, momentan schöpft sie ja nur einen kleinen Teil ihres Potenzials aus…“, erklärte Eysa weiter.   „Wie meinst du das? Woher willst du das wissen?“, war Bela geschockt.   „Sagt mir nicht, dass das keiner von euch spüren kann… Das Potenzial eures Gegenübers… Sein Zustand…“, war Eysa überrascht.   „Nein… Du bist ganz schön gut im Umgang mit deinen Kräften Eysa, dafür das du gerade einmal acht Jahre alt bist…“, staunte Bela.   Auch Marin und Zoya schüttelten mit ihren Köpfen.   „Ich mache ja mein ganzes Leben lang nichts anderes als meine Fähigkeiten zu nutzen, Tag für Tag… Der böse Mann, beziehungsweise mein Vater war sehr streng also musste ich schnell viel lernen um etwaigen Bestrafungen aus dem Weg gehen zu können… Und diese Bestrafungen waren furchtbar…“, erinnerte sich Eysa zurück.   „Das tut mir wirklich leid für dich dass du schon so viel erleben musstest…“, tätschelte ihr Bela sacht den Kopf mit einem süßem doch traurigem Lächeln im Gesicht.   Eysa sah ihn überrascht an und blushte bei dieser Geste.   „Kein Wunder, das dich Aniki so mag, du bist echt süß Onkelchen“, strahlte sie Bela an der nur ganz verdutzt zurückblickte, während Marin herzlich lachte und Zoya sich das Lachen verkniff.   Währenddessen lag Ria in einem Bett in einem Zimmer.             Was willst du von mir? Warum bist du in mir?     Ich möchte, dass du aus mir verschwindest, ich will und brauche deine Hilfe nicht…     Das… Stimmt… Aber…     Was bist du überhaupt? Warum solltest du mir helfen wollen? Und das auch noch ohne jegliche Gegenleistung?     Ich bin verwirrt… Es hört sich plausibel an was du sagst aber woher soll ich wissen dass ich dir Vertrauen kann?     „Vielleicht…“   Auf einmal dröhnte Rias Kopf. Sie schreckte auf und zitterte heftig. Sie war sehr aufgebracht.   „Lass das! Hör auf!“, rief sie, während sie ihren Kopf hielt.   Jamin, der an der Tür stand und wache hielt, bemerkte den Tumult und stürmte in das Zimmer. Geschockt sah er sie an. Ria sah verzerrt aus. Er sprang aufs Bett und griff nach ihren Armen.   „Täubchen? Hörst du mich?“, rief er.   Ria hörte ihn nicht, sie war wie weggetreten als ob sie in einer anderen Welt wäre.   „Lass mich in Ruhe! Raus aus meinem Kopf!“, schrie sie.   „Täubchen!! Hier! Sieh mich an!“, rief er, während er ihr Gesicht fixierte. „Konzentrier dich nur auf meine Stimme! Hörst du mich? Hier, hier bin ich!“   Rias Blick wurde etwas klarer als sie Jamin realisierte.   „Ja…Min?“   „Gut so, gut so… Sieh mich an… Konzentrier dich nur auf mich! Ich bin hier…“   Ria griff nach seinen Armen welche immer noch ihr Gesicht fixierten. Sie sah sichtlich mitgenommen aus. Plötzlich liefen ihr Tränen über die Wangen und sie fing an zu schluchzen.   „Psst… Alles wird gut…“, sprach er ganz sacht als er sie in seine Arme nahm und über ihren Kopf streichelte. „Alles wird gut werden…“   Wenig später verließ Jamin das Zimmer. Sachte schloss er hinter sich die Tür. Er lehnte sich gegen die Tür, legte seinen Kopf in seinen Nacken und schloss kurz seine Augen, bevor er einmal seufzte und sich ein wenig die Beine vertrat und mit seiner Hand seinen Kopf kratzte.   Seren stand ums Eck und beobachtete das Ganze. Argwöhnisch sah er Jamin hinterher. Danach betrat er das Zimmer.   „Ria? Ist alles in Ordnung?“, fragte er nach.   „Ja… Es geht wieder… Diese Stimme… Sie hat glaube ich versucht besitz von mir zu ergreifen…“, erklärte sie sich. „Zum Glück war Jamin da, er hat es verhindern können…“   Besorgt setzte sich Seren zu ihr.   „Hört sich so an, als ob es immer heftiger wird… Das ist nicht gut…“   „Das stimmt… Ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann…“, war Ria ratlos. „Ich will nicht das irgendjemand verletzt wird durch mich… Aber es fällt mir immer schwerer mich dieser Stimme zu widersetzen…“   „Wir müssen dringend etwas tun… So kann es nicht weiter gehen… Auf keinen Fall möchte ich dich verlieren…“, war Seren traurig.   „Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, was in meiner Macht steht dieser Stimme zu widerstehen! Ich möchte hier sein, bei euch, bei dir…“, lächelte sie Seren an.   „Und ich verspreche dir, dass ich alles tun werde um dir zu helfen und dir beizustehen!“, lächelte Seren Ria an.   Darauf gaben sie sich einen kleinen Fingerschwur.   Etwas später ging Ria etwas in den Gärten des Palastes spazieren und kam am Grab von Ilays Mutter vorbei. Dort erblickte sie Ilay der vor Rizas Grabstein kniete. Als er sie erblickte, richtete er sich auf und sah sie an.   „Ria… Geht es dir wieder besser?“, fragte er besorgt nach und kam auf sie zu.   „Ja, vielen Dank…“, bedankte sie sich bei ihm.   „Jamin hat mir erzählt was vorgefallen ist… Uns bleibt wohl nicht mehr allzu viel Zeit, oder?“, fragte er nach.   „Uns bleibt alle Zeit der Welt, ich werde nicht zulassen, dass diese Stimme besitz von mir ergreift…“, erklärte Ria.   Er nahm ihre Hand und lächelte sie an.   „Das ist das Grab deiner Mutter, oder?“, fragte sie nach.   „Ja…“, bestätigte Ilay dies. „Ich war schon lang nicht mehr hier… Es ist schön zu sehen dass sich nichts geändert hat…“   „Deine Mutter war wirklich schön…“, sprach Ria als sie das große Portrait ansah. „Du kommst wohl ganz nach ihr.“   „Das hat Vater auch immer gesagt…“, entwich Ilay ein sanftes Lächeln. „Komm mit, ich möchte dir meinen Lieblingsplatz zeigen…“   Ria nickte und lächelte und ließ sich von Ilay durch die Gärten entführen. Sie kamen an vielen schönen Plätzen vorbei bis sie an einen Ort kamen der leicht versteckt wirkte. Als sie durch die Büsche durch waren staunte Ria. Hinter diesen Büschen und Bäumen lag ein wunderschöner Teich bei dem ein kleiner 3-stöckiger To (Japanische Pagode) stand. Alles war voller Blumen und bunt gefärbten Bäumen. Es sah richtig traumhaft aus und viele bunte Schmetterlinge flogen dort durch die Lüfte.   „Und? Was sagst du?“, fragte Ilay nach während er sie durch das Areal führte.   „Es ist wunderschön Ilay… Traumhaft…“, staunte sie immer noch.   Zusammen setzten sie sich auf eine angrenzende Terrasse der Pagode. Ilay hatte dort ein Abendessen vorbereiten lassen und es sah super romantisch aus.   „Ria?“   „Ja?“   Sacht griff er nach ihrem Gesicht, um es ihm zuzuwenden.   „Ich werde dich beschützen, komme was wolle… Wenn wir es nicht schaffen sollten meinen Vater aus seiner Versieglung zu befreien, dann werde ich diese Befleckung auf mich nehmen… Ich weiß zwar noch nicht, wie man das anstellt, aber ich sollte das auch tun können, immerhin bin ich der Sohn des Dämonen Lords…“, erklärte Ilay.   „Aber was passiert dann mit dir, wenn du sie in dir aufnimmst?“, war Ria besorgt.   „Das weiß ich nicht… Aber das wäre mir egal was mit mir geschehen würde… Hauptsache du bist in Sicherheit…“, war es ihm ernst.   Sanft streichelte er ihr über ihre Wangen und ließ ihr dann einen liebevollen Kuss zukommen.     Ilay sah sie mit seinen dämonischen Augen an. Sie küssten sich weiter. Er streifte ihr ihr Oberteil hinunter, während sie es sich auf seinem Schoß bequem machte. Sie entledigten sich all ihrer Klamotten. Ria stöhnte auf als Ilay in sie eindrang, während er ihren Brustbereich liebkoste. Nur wenige Momente später biss er zu, um ihr köstliches Blut auszusaugen. Es wurde immer hitziger zwischen den Beiden. Keiner von Beiden konnte die Finger vom anderen lassen.   Kapitel 45: Kapitel 45 ---------------------- Bela öffnete seine Augen und fand sich in Eneas Armen wieder. Ihm entwich ein leichtes Lächeln als er Eneas beim Schlafen beobachtete und ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht wischte.   Eneas öffnete seine Augen und lächelte Bela an.   „Guten Morgen“   „Dir auch einen guten Morgen“, erwiderte Bela den Morgengruß.   Sanft streichelte Eneas Belas Wange, um ihm dann einen Kuss zukommen zu lassen. Belas Augen wurden dämonisch.   „Na, einen Nachschlag gefällig?“, neckte Eneas ihn mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht.   „Keine Chance…“, entgegnete Bela angefressen und deutete aufs Bettende wo Eysa tief und fest schlief.   „Oh man, mit einem Kind hat man keine ruhige Minute mehr… Das heißt dann wohl raus aus den Federn“, stellte Eneas lachend fest und sprang aus dem Bett.   Bela schmachtete ihm hinterher.   „Aniki?“, gähnte Eysa vor sich hin während sie aufwachte und ihre Augen rieb.   „Guten Morgen Sonnenschein“, grüßte sie ihr großer Bruder mit einem Tätscheln am Kopf.   Eysa freute sich über diese Zuneigung und lächelte überglücklich, während Bela immer noch im Bett liegend vor sich hin schmollte.   „Aniki! Heute werden wir trainieren! Ich werde versuchen dir beizubringen, wie du deine Blutengelkräfte kontrollieren kannst! Dafür brauchen wir auch dich Onkelchen um zu sehen wie weit er kommt ohne einen Dämon angreifen zu wollen!“, schlug Eysa vor.   Währenddessen machte es sich Ilay im Thronsaal auf seinem Thron gemütlich. Ria schlenderte um den Thron herum.   „Ich kanns immer noch nicht glauben, dass du ein Prinz bist…“, merkte sie an.   „Was soll das denn heißen?“, fragte er angefressen nach.   „Naja… Du kamst mir nie irgendwie prinzenhaft rüber… Eher wie so ein Penner der gerne mal einen Streit vom Zaun gebrochen hat…“, gab sie ganz trocken von sich.   „Hey! Das ist nicht witzig!“, antwortete er mit einem bitterbösem Grinsen als er Ria zu sich zog und sie auf seinen Schoß plumpste damit er sie kitzeln konnte.   „Schon gut, schon gut, ich nehms ja zurück!“, lachte sie lauthals und versuchte Ilay abzuwehren.   Dann betrat Jamin den Saal und kam auf die Beiden zu.   „Ach, verliebt zu sein muss schön sein…“, begrüßte er die Beiden.   „Jamin, guten Morgen“, grüßte Ilay zurück.   Auch Seren, Laisa, Zoya und Marin stießen dazu.   „Guten Morgen Leute!“, grüßte Ria sie.   „Das Frühstücksbuffet war der Wahnsinn!“, staunte Marin, während sie von Zoya ein zustimmendes Nicken erhielt.   „Das stimmt! Und auch die Betten waren superbequem! Ich hab lang nicht mehr so gut geschlafen!“, pflichtete Laisa bei.   „Auch die Bediensteten sind total zuvorkommend, ich hatte mit mehr Schwierigkeiten gerechnet aufgrund unserer Herkunft!“, freute sich Seren.   „Freut mich zu hören“, lächelte Ilay sanft. „Immerhin seid ihr meine Gäste, ihr dürft euch hier ganz wie zuhause fühlen.“   Auf einmal stürmte ein Soldat den Saal gefolgt von einigen Bediensteten.   „Entschuldigen sie werter Prinz, er hat sich einfach nicht aufhalten lassen…“, sprach eine Magd ziemlich atemlos.   „Ryde? Was ist los?“, fragte Jamin nach als er sich nach dem Tumult umdrehte.   „Schön sie endlich kennen zu lernen werter Prinz Ilay und entschuldigt meine Störung, aber uns haben wieder massenweiße Berichte ereilt über Hungersnöte und Tode… Die Blutknappheit wird immer schlimmer… Und es verschwinden leider auch immer mehr Menschen…“, verbeugte er sich vor Ilay.   „Ist es so schlimm geworden?“, wandte sich Ilay Jamin zu.   „Leider ja… Wir haben in unserem Königreich leider viel zu wenig Menschen die Blut spenden können… Es muss sich langsam was tun sonst wird das Königreich langsam aber sicher im Chaos versinken…“, erklärte Jamin. „Das nun immer mehr Menschen spurlos verschwinden, wundert mich nicht. Sie werden wahrscheinlich entführt wegen ihres Blutes…“   „Da Sie nun zurück sind, haben sie doch die Befehlsgewalt und tragen die Verantwortung für das Königreich… Ich bitte Sie, unternehmen sie etwas…“, forderte Ryde demütigst.   Ilay stand auf und wandte sich seinen Freunden zu.   „Düfte ich euch um einen Gefallen bitten?“   „Natürlich…“, sprach Seren.   „Wärt ihr so freundlich etwas Blut spenden zu gehen? Da ihr quasi fast alle Mischwesen seid, würde euer Blut von großem Wert sein da es wesentlich effektiver wäre als normales Menschenblut… Das heißt davon würden schon geringere Mengen ausreichen…“, erklärte Ilay.   „Das ist kein Problem, wir helfen gerne“, antwortete Marin und bekam zustimmendes Kopfnicken von Zoya.   „Ich danke euch“, lächelte Ilay.   „Auch wir danken euch im Namen unseres Königreichs“, verbeugte sich die Magd. „Wenn ihr mir bitte folgen würdet…“   Die Gruppe fing an ihr zu folgen und so wollte auch Ria ihnen folgen, um zu helfen. Jamin hielt sie am Arm fest.   „Täubchen, nicht so schnell…“, sprach er zu ihr.   „Hey, was soll das? Ich will auch helfen gehen!“, war Ria erbost und zog ihren Arm weg.   „Nein, du nicht!“, sah Ilay sie ernst an.   „Wieso denn nicht?“, war Ria leicht sauer.   Ilay kam nah an sie heran, sodass die Anderen das nicht hören konnten.   „Allein schon aufgrund deiner Herkunft kann ich dich das nicht tun lassen… Schon vergessen? Umso göttlicher der Anteil des Blutes, umso stärker sind dessen Kräfte auf uns! Selbst ich konnte mich nicht zügeln als ich das erste Mal von deinem Blut kostete… Darum kann ich dein Blut hier nicht in Umlauf bringen!“, beharrte Ilay.   „Okay… Ich habs verstanden…“, resignierte Ria.   „Außerdem kommt ihr Beide mit mir, wir werden uns ein wenig in der Stadt umsehen gehen und recherchieren… Mal sehen, was wir in Erfahrung bringen können bezüglich der verschwunden Menschen…“, wandte sich Ilay an Ria und Jamin.   In der Zwischenzeit standen Eneas, Bela und Eysa im Hof des Palastes.   „Also gut Aniki…“, sprach Eysa. „Konzentrier dich auf dein Blut, merke wie es durch deinen Körper fließt…“   Konzentriert stand Eneas da. Er öffnete seine Augen und sie fingen an zu glühen.   „Gut so… Sieh mich an… Wie fühlst du dich? Bist du noch bei klarem Verstand?“, fragte Eysa nach.   „Ja…“, antwortete Eneas. „Aber ich fühle Wut… Und Hass… Es fällt mir schwer mich auf dich zu konzentrieren, vor allem weil Bela dort drüben steht…“   Bela beobachtete das ganze aus einiger Entfernung mit verschränkten Armen.   „Ich weiß… Fixiere dich trotzdem weiterhin auf mich… Versuche diese Wut und diesen Hass zu kanalisieren und lenke sie in deine Brust… Veratme sie von dort aus in jeden Winkel deines Körpers, aber langsam…“, erklärte Eysa weiter. „Diese Wut und dieser Hass sind der Ursprung der Kraft der Blutengel… Du musst lernen sie zu kontrollieren, um dein Potenzial ausschöpfen zu können…“   „Es fühlt sich anders an als beim letzten Mal…“, gestand Eneas, während er seine Fingerspitzen befühlte.   „Kein Wunder, das letzte Mal hast du diese Kraft auch einfach nur unkontrolliert durch dich hindurchfließen lassen…“, umkreiste Eysa nun Eneas. „Du machst das gut, besser als erwartet dafür, dass du es gerade zum ersten Mal versuchst…“   „Wieso fällt es dir so leicht? Ich tue mich gerade verdammt schwer damit mein Bewusstsein aufrecht zu erhalten…“, fragte Eneas nach der sichtlich angestrengt wirkte.   „Das liegt daran, dass ich das schon seit klein auf übe… Du machst das aber besser als ich damals…“, gestand Eysa.   Eneas verfolgte Eysa mit seinem Blick, dann blieb sie plötzlich stehen.   „Gut… Nun blicke auf…“, befahl sie.   Eneas hob seinen Blick und sah nun Bela hinter Eysa stehen. Eneas Mimik verfinsterte sich.   „Konzentrier dich! Lass dich von diesen Gefühlen nicht zerfressen, lenke sie! Sie ihn an und sag mir was du siehst…“, rief Eysa Eneas zu.   „Tsk! Verdammt! Ich… Ich kann es nicht mehr kontrollieren… Dieses Blut wallt in mir, es pulsiert, es wird stärker… Dieses Verlangen diesen Dämon dort auszuschalten!“, war Eneas wütend.   „Beruhige dich! Das ist nicht irgendein Dämon! Sieh ihn an! Sag mir, wer er ist! Was bedeutet er dir?“, forderte Eysa.   Auf einmal schwand Eneas Bewusstsein und er sprintete auf Bela zu. Bela blockte den Angriff ab und schleuderte Eneas von sich. Eneas rollte sich nach hinten ab nur um im nächsten Augenblick wieder auf Bela zuzuspringen und ihm mit seiner Glefe eine zu verpassen. Bela ging in die Knie. Die Palastwachen kamen auf die Beiden zu gerannt und zückten ihre Waffen.   „Halt! Mischt euch nicht ein!“, befahl Bela und richtete sich wieder auf.   Augenblicklich blieben die Wachen stehen. Eysa sprang auf Eneas Rücken.   „Nicht Aniki! Komm wieder zu dir! Das ist Bela!“, rief sie.   Eneas packte sie und warf sie weg, um wieder auf Bela zustürmen zu können. Bela parierte den Angriff.   „Wenn du dich nicht an mich erinnern willst, dann werde ich dich eben dazu bringen dich an mich zu erinnern!“, rief er ihm zu.   Bela entwaffnete Eneas mit einer geschickten Drehung und sprang auf Eneas zu. Er fixierte sein Gesicht und gab ihm einen Kuss. Als er von ihm ab ließ sah er ihm tief in seine Augen.   „Eneas! Sieh mich an! Ich liebe dich und daran wird sich auch nichts ändern!“, lächelte Bela.   Eneas sah geschockt aus und lies seine Waffe fallen.   „Bela…“, sprach er.   Eneas Augen leuchteten noch doch sein Bewusstsein kam wieder. Er schloss Bela in seine Arme.   „Es tut mir leid Bela…“, entschuldigte er sich.   „Alles gut…“, antwortete Bela beruhigt Eneas wieder bei Verstand zu haben.   „Eysa!“, erschreckte sich Eneas und blickte sich um.   Schon kam sie angerannt und hüpfte Eneas in die Arme.   „Super Aniki! Du hast es geschafft!“, freute sie sich.   Bela lächelte sanft.   Eneas umarmte sie liebevoll.   „Verzeih mir Eysa…“   „Das macht doch nichts Aniki… Ich bin froh dir behilflich gewesen zu sein!“, lächelte sie. „Das solltest du jetzt täglich mit Onkelchen üben damit du auch wirklich Übung darin kriegst!“   Zur gleichen Zeit waren Ilay, Jamin und Ria in der Stadt unterwegs.   Jamin sprang schützend vor Ria und fing einen Armbrustpfeil ab. Mit einem schmerzverzerrten Gesicht sank er zu Boden.   „Jamin!“, rief Ria geschockt. Kapitel 46: Kapitel 46 ---------------------- Ria, Ilay und Jamin standen in einer Seitengasse mit Blick auf den Marktplatz.   „Wie sollen wir vorgehen Ilay?“, fragte Jamin nach.   „Wir sollten uns umhören zwecks den verschwunden Menschen oder irgendwelchen illegalen Verkäufen… Vielleicht können uns die Händler weiterhelfen… Wir sollten uns aufteilen und uns hier später wieder treffen…“, schlug Ilay vor.   „Alles klar…“, bestätigte Ria.   Die Gruppe teilte sich auf und infiltrierte den Markt. Ria sah sich um.     Ria fiel eine seltsame Person auf. Sie blieb auf Abstand doch folgte ihr ganz unauffällig bis zu einem Marktstand. Dort wurde diese Person auf die Seite gewunken und erhielt ein komisches Paket. Ziemlich zügig verzog sich diese Gestalt auch wieder.   Ria nahm die Verfolgung auf. Sie folgte der Person durch mehrere enge Gassen. Dieser Mensch verschwand hinter der nächsten Ecke, Ria wollte sich beeilen und ging schneller auf die Ecke zu. Auf einmal wurde sie auf die Seite gezogen. Erschrocken sah sie die Person an nur um festzustellen dass es Jamin war, welcher ihr den Mund zuhielt und gegen die Wand drückte.   „Psst!“, nahm er seinen Zeigefinger vor den Mund und lies langsam mit der Anderen von ihrem ab.   Jamin spähte um die Ecke. Argwöhnisch sah er sich um. Mit einer Geste zeigte er Ria, dass sie ihm folgen solle. Ria verstand und tat wie ihr befohlen.   Heimlich schlichen sie sich durch ein Fenster in ein Haus rein und fanden sich in einer Art Arbeitszimmer wieder.   „Was denkst du was das hier ist?“, fragte Ria nach.   „Ich denke das hier könnte uns zu einem illegalen Blutmarkt führen… Ich habe ebenfalls gesehen, wie diese Gestalt das Päckchen von dem Stand erworben hat… Wir sollten ihn finden und ausquetschen…“, erklärte Jamin.   „Gut“, bestätigte Ria.   So machten sie sich auf die Suche nach diesem Kerl und durchkämmten das Haus. Sie fanden eine Treppe die in den Keller führte und folgten ihr. Unten fanden sie dann diese Person. Jamin schlich sich an und überwältigte den Kerl, der gerade damit beschäftigt war, das Blut aus diesem Beutel zu trinken.   „Keine Bewegung! Kein Laut! Ich frage, du antwortest! Klar soweit?“, stellte Jamin klar.   Hastig nickte der Kerl, der von Jamin am Boden fixiert wurde.   „Gut… Was weißt du über den illegalen Bluthandel?“, fragte Jamin forsch.   „Nichts! Wirklich!“, sprach der Kerl hastig.   „Lüg mich nicht an, sonst wird es unschön für dich!“, bog er seinen Arm nach hinten, sodass der Kerl vor Schmerz aufschrie und dann wimmerte. „Erzähl uns alles, was du weißt!“   „Schon gut, schon gut… Ich rede ja…“, wimmerte der Kerl weiter. „Ich kaufe schon seit einiger Zeit bei diesem Stand mein Blut ein weil es so verdammt knapp ist… Was hätte ich denn tun sollen? Irgendwie müssen wir doch an Blut kommen! Ich bin nur ein Käufer, ich habe keine Ahnung woher der seine Blutreserven bekommt!!“   Jamin wurde wütend und trat dem Kerl mehrmals ins Gesicht.   „Aufhören bitte!!“, flehte der Kerl. „Arvid! Arvid Reyes ist sein Name! Sucht nach ihm!!“   „Geht doch…“, ließ Jamin endlich von ihm ab und wandte sich Ria zu.   „Woher wusstest du, dass er was weiß?“, fragte Ria nach.   „Ganz einfach Täubchen… Er hat den Beutel nur entgegengenommen aber nichts dafür bezahlt… Das weckte in mir die Vermutung das er ebenfalls in das Geschäft verwickelt ist und bezahlt wird mit regelmäßigen Blutkonserven…“, schlussfolgerte Jamin.   „Oh du hast recht, ist mir gar nicht aufgefallen das er nichts bezahlt hatte…“, war Ria verwundert.   Auf einmal stürmten ein paar Männer den Keller und schossen mehrere Schüsse mit ihren Armbrüsten ab. Blitzschnell reagierte Jamin und warf sich schützend vor Ria während der Kerl am Boden sofort getötet wurde. Jamin sank mit einem schmerzverzerrten Gesicht zu Boden.   „Jamin!!“, rief Ria geschockt und kniete sich ebenfalls hin.   „Geht es dir gut?“, fragte er nach und fixierte ihr Gesicht.   „Ja, aber was ist mit dir?!“, war Ria ratlos.   „Die leben noch! Ausschalten! Sofort!!“, befahl einer der Männer.   Die Gruppe lud ihre Waffen nach.   „Scheiße verdammt!!“, rief Jamin. „Zieh mir den Pfeil raus!“   Gesagt, getan. Ria zog ihm den Pfeil aus seinem Rücken und plumpste dabei auf den Boden. Jamin richtete sich auf doch in dem Moment schossen sie erneut mit ihren Armbrüsten und trafen Jamin direkt in der Brust mit 4 weiteren Pfeilen. Jamin fiel nach hinten um in Rias Schoß. Geschockt sah sie ihn an während einer der Männer sein Schwert zog und angriff. Ria sah sie bitterböse an und erschuf eine Barriere um sich und Jamin.   Verwundert sahen sie sie an.   „Eine Göttliche?“, schlussfolgerten sie.   „Schnappt sie! Sie ist wertvoll!!“, befahl einer von ihnen.   Ria war richtig sauer, sodass ihre Augen anfingen zu leuchten. Sie ließ die Barriere nach Außen explodieren und setzte zum Angriff an. Sie war blitzschnell und schaltete einen nach dem anderen aus. Gnadenlos schlachtete sie die Meute ab, als ob sie kein Gewissen mehr hätte. Jamin beobachtete dies, während er sich die 4 Pfeile aus der Brust zog und sich aufrichtete.   „Täubchen?“   Ria hörte ihn nicht. Sie erstach den Letzten und ließ dann ihre Waffe fallen. Sie griff sich schmerzerfüllt an den Kopf.   „Nein! Lass das!“, rief sie.   Jamin kam von hinten auf sie zu und schloss sie fest in seine Arme.   „Täubchen! Beruhige dich! Atme tief ein und aus!“   Rias Gesichtsausdruck wechselte von geschockt zu verzweifelt. Ria rannten ein paar Tränen über ihre Wangen und sah dann an sich hinunter, in ihre blutüberströmten Hände und Klamotten.   „Jamin? Was… Was ist passiert?“, fragte sie überwältigt nach.   „Mach dir keinen Kopf deswegen…“, sprach Jamin noch bevor er nach hinten umfiel.   Ria drehte sich schnell nach ihm um.   „Oh mein Gott! War ich das?! Was hab ich getan?“, beugte sich Ria zu ihm hinunter.   „Das warst nicht du, keine Sorge… Aber der eine Pfeil hat mein Herz erwischt… Scheiße…“, lachte Jamin schmerzerfüllt.   „D-Du darfst nicht sterben!! Trink von mir! Schnell!!“, befahl sie ihm.   „Das… Kann ich nicht… Du gehört zu Ilay… Er hat den Besitzanspruch auf dein Blut…“, erklärte er und spuckte dann Blut aus.   „Was? Das ist jetzt völlig egal! Ich werde dich sicher nicht sterben lassen!“, sprach sie, während sie ihn in eine aufrechte Position zog.   „Täubchen… Nicht…“, versuchte er sie noch aufzuhalten.   Schon brachte Ria Jamins Gesicht in die Nähe ihres Halses. Jamin konnte ihren Puls pulsieren hören. Seine Augen wurden dämonisch und er schloss sie verkrampft als er ihr seine Zähne in den Hals rammte. Er umklammerte sie und zog sie noch näher an sich. Ria verzog leicht ihr leicht gerötetes Gesicht.     Jamin presste Ria richtig an sich als er sie auf seinen Schoß hob.     Jamin schnaufte immer heftiger und schwerer. Ria krallte sich in den Klamotten an seiner Brust fest.   „Jamin! Hör auf! Stopp!!“, rief sie und versuchte sich aus seinem festen Griff zu winden doch sie hatte keine Chance.   Endlich ließ Jamin von ihrem Hals ab und drückte ihr augenblicklich einen Kuss auf. Es war ein sehr intensiver und langer Kuss.   „Entschuldige Täubchen… Ich hab nicht widerstehen können… Ilay hat Recht, deinem Blut kann man sich nicht entziehen…“, lächelte er sie spitzbübisch an und leckte sich die Lippen.   Ria sah ihn total überrascht und rot bis über beide Ohren an.   In der Zwischenzeit beobachtete Ilay aufmerksam den Markt. Er stand im Schatten eines Daches für eine gute Übersicht.   Ilay beobachtete wieder eine Übergabe eines seltsamen Päckchens auf diesem Marktstand an dem vorher schon Ria und Jamin zu tun hatten. Er sprang vom Dach und ging auf diesen Stand zu. Heimlich manövrierte er sich hinter den Händler und hielt ihm ein Messer an den Rücken.   „Keinen Mucks, wenn dir dein Leben lieb ist!“, drohte Ilay ihm mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck.   Der Händler blieb regungslos doch locker.   „Was willst du?“, fragte er Ilay.   „Informationen… Erzähle mir alles was du weißt…“, forderte Ilay, während keiner der umstehenden Leute mitbekam was eigentlich vor sich ging.   „Glaubst du allen Ernstes, dass ich dir einfach so Informationen aushändige? Wenn ich sie dir nicht gebe, tötest du mich, wenn ich sie preisgebe, sterbe ich sowieso… Also macht es für mich keinen Unterschied, ob ich diese Informationen für mich behalte oder nicht…“, entgegnete der Händler.   „Wenn es für dich sowieso keinen Unterschied macht, warum gibst du mir nicht einfach die gewünschten Informationen? Damit würdest du dein Leben verlängern und hättest eine Chance vor den anderen zu entkommen, diese würde ich dir gewähren…“, sprach Ilay eiskalt.   „Tsk!“, schnalzte der Händler als er sich plötzlich umdrehte und Ilay mit einem Messer angriff welches er sich blitzschnell aus seinem Halfter holte.   Ilay wich zurück und brachte den Händler mit einer geschickten Drehung zu Boden. Er fixierte ihn mit seinem Stifel auf dem Boden.   „Du gibst mir jetzt lieber die Informationen sonst muss ich noch ernst machen!“, drohte Ilay.   In dem Augenblick kamen aus der Masse der Menschen die auf dem Markt vertreten war, einige Leute auf den Stand zugeeilt und schossen mit ihren Armbrüsten auf Ilay um ihn auszuschalten.   Ilay reagierte Instinktiv und wandelte sich in seine Dämonenform.  Mit seinen Flügeln schützte er sich vor den herannahenden Pfeilen und sie prallten ab. Angepisst sah er den Händler an.   „D-Der Thronprinz?!“, war der Händler geschockt. „I-Ihr seid zurückgekehrt?!“   „Also? Hast du mir irgendetwas zu sagen?“, war Ilay forsch.   „I-Ich erzähle ihnen alles, was ich weiß!!“, war der Händler immer noch total perplex.   Währenddessen sahen sich auch Eneas, Bela und Eysa in der Stadt um. Eysa lief ein paar Schritte voraus und inspizierte die ganze Umgebung. Es machte sie sehr glücklich so frei herumlaufen zu können was man ihrem breiten Lächeln entnehmen konnte.   „Sie wirkt so glücklich, dass macht mich richtig froh“, freute sich Eneas und lächelte Bela an.   „Das glaube ich dir… Es ist wirklich schön zu sehen dass es ihr so gut geht nach allem was sie durchmachen musste…“, pflichtete Bela bei.   „Wir drei wirken wahrscheinlich wie eine glückliche, kleine Familie“, schmunzelte Eneas während er nach Belas Hand griff und sie drückte.   Bela entwich ein sanftes Lächeln.   „Ich bin froh dir begegnet zu sein Eneas… Ich weiß gar nicht mehr, wann ich mich das letzte Mal so glücklich gefühlt habe… Dafür möchte ich dir danken…“, gestand Bela.   Eneas war überglücklich über diese Worte, was man an seinem liebevollen Gesichtsausdruck gut erkennen konnte. Er blieb stehen, wandte sich Bela zu, fixierte mit seiner freien Hand sein Gesicht und gab ihm einen Kuss den Bela nur allzu gern annahm.   Sie lächelten sich gegenseitig an und wollten ihren Weg fortsetzten, doch dann sahen sie geschockt umher.   „Eysa?“, rief Eneas.   „Eysa? Wo bist du?“, rief Bela. Eysa war auf einmal verschwunden. Kapitel 47: Kapitel 47 ---------------------- Ilay unterhielt sich mit zwei Wachen, welche gerade damit beschäftigt waren, den Markthändler zu fesseln. Als er sich abwandte erblickte er Ria, welche Jamin beim Gehen stützte. Augenblicklich ging er zu ihnen.   „Ist alles okay bei euch? Was ist passiert?“, fragte er sofort nach als er Jamin Ria abnehmen wollte.   „Schon gut, nicht der Rede wert… Wir haben einen Namen… Arvid Reyes… Den sollten wir uns vorknüpfen…“, erklärte Jamin kurzerhand und richtete sich wieder selbstständig auf.   „Du bist schwer verletzt aber deine Wunden, sie schließen sich bereits…“, stellte Ilay fest, während er Jamin ungläubig anstarrte. „Was hast du getan?“   Ilay sah richtig finster aus. Jamin verzog keine Miene. Nun mischte sich auch Ria ein.   „E-Es war nicht seine Schuld, er wäre fast gestorben, was hätte ich denn tun sollen?“, versuchte sie die Situation zu klären.   Ilay sah Ria an und bemerkte die Bissspuren an ihrem Hals. Im nächsten Augenblick schlug Ilay Jamin zu Boden. Er setzte sich auf ihn drauf und schlug noch einmal zu, bevor er ihn am Kragen packte.   „Ilay! Stopp! Hör auf damit!“, rief Ria die fassungslos danebenstand.   „Wie kannst du es wagen sie zu markieren?!“, war Ilay richtig wütend.   „Verzeih mir, das war nicht meine Absicht…“, erklärte Jamin, welcher leicht betrübt dreinschaute.   „Arghh!“, konnte Ilay seine Wut nicht unterdrücken.   „Markiert? Was soll das heißen?“, war Ria ratlos.   „Jamin hätte nicht von dir Trinken dürfen…“, stand Ilay wieder auf.   „Was? Aber warum? Ich verstehe das nicht! Er war in großer Lebensgefahr!“, argumentierte Ria.   „Zeig es ihr…“, befahl Ilay.   Jamin stand auf und ging auf Ria zu. Mit seinen Fingerspitzen fuhr er ihr leicht über die Stelle, an der er sie gebissen hatte. Dann machte er Platz damit sie sich im Schaufenster betrachten konnte.   „W-Was ist das?“, war Ria leicht schockiert als sie ein leuchtendes Mal an den Bissspuren von Jamin entdeckte und anfing es zu befühlen.   „Eine dieser Markierungen… Normalerweise können nur Dämonen diese Markierungen sehen, man kann sie jedoch sichtbar werden lassen… Wir Dämonen sind sehr besitzergreifend und können andere Wesen als unseren Besitz markieren, sodass kein anderer Dämon die Befugnis hat Hand an einen zu legen…“, erklärte Bela der gerade mit Eneas zur Gruppe dazustieß.   „Bela?“, war Ilay überrascht.   „Aber das kann man doch sicher wieder weg machen, oder?“, fragte Ria nach.   Ilay und Jamin sahen weg.   „So leicht ist das leider nicht… Wir können nicht jedes x-beliebige Wesen markieren… Das Problem an der Sache ist, dass wir nur Jemanden markieren können für den unsere Gefühle stark genug sind…“, erklärte Bela weiter.   „Diese Markierung wird sich erst wieder lösen, wenn seine Gefühle für dich nachlassen… Oder wenn er stirbt…“, ergänzte Ilay das Ganze.   „Was? Aber warum?“, wandte sich Ria fragend an Jamin.   „Warum ich Gefühle für dich entwickelt habe? Frag mich was leichteres…“, rümpfte Jamin sich mit einem traurigen Lächeln. „Deshalb wollte ich auch so vehement nicht von dir Trinken…“   „Du wusstest, dass du mich markieren würdest…“, schlussfolgerte Ria, während sie noch die Markierung befühlte.   „Hab ich auch so eine Markierung?“, wandte sich Eneas fragend an Bela.   „Natürlich… Sieh…“, strich ihm Bela über den Hals sodass Eneas seine Markierung im Spiegelbild betrachten konnte.   „Wofür sind solche Markierungen überhaupt gut?“, fragte Eneas nach.   „Sie sind praktisch und schützen seinen Träger normalerweise vor Übergriffen anderer Dämonen da es strengstens Verboten ist sich am Besitz eines Anderen zu vergreifen… Außerdem dienen sie auch als Liebesbeweis, weil sie beweisen, dass die Gefühle wirklich echt und stark sind… Und hier haben wir jetzt das Problem, dass Jamin mit dieser Markierung Ilay den Besitz streitig macht… Das macht sie nun zu Rivalen und Ilay müsste diese Herausforderung annehmen…“, erklärte Bela.   „Und was heißt das jetzt genau?“, fragte Ria nach.   „Das Jamin am Arsch ist… Er hat soeben dem Thronprinzen den Besitz streitig gemacht und er wird es nicht wagen gegen Ilay zu kämpfen… Niemand würde es wagen den Thronprinzen herauszufordern… Ilay würde gewinnen und Jamin würde verbannt werden…“, erläuterte Bela das Ganze.   „Verbannt? Ist das nicht ein wenig zu hart?“, äußerte sich Ria dazu.   „So ist es nun mal… Das sind die Regeln…“, verschränkte Bela seine Arme.   „Deshalb bist du so sauer… Du möchtest Jamin nicht verbannen müssen… Ich verstehe…“, schlussfolgerte Ria als sie sich Ilay zuwandte.   „Darum kümmern wir uns später… Unsere Priorität ist erst einmal unsere Mission…“, beendete Ilay das Gespräch und wandte sich ab während er ein paar Schritte ging.   Bela ging auf Jamin zu.   „Du machst vielleicht Sachen… Warum ausgerechnet Ria?“, fragte er nach.   „Ich weiß es nicht, es ist einfach passiert… Es ist nicht so, dass ich mir das ausgesucht hätte…“, beantwortete Jamin diese Frage mit einem bitteren Lächeln.   „Meine Güte… Dir ist nicht mehr zu helfen…“, seufzte Bela lautstark.   „Wo ist überhaupt Eysa?“, fragte Ria verdutzt nach.   „Wir haben sie aus den Augen verloren…“, gestand Eneas. „Sie ist zwar sehr stark für ihr Alter aber ein wenig Sorgen mache ich mir doch…“   „Wir werden sie finden, keine Sorge“, wollte Ria Eneas beruhigen und ergriff seine Hand.   „Danke, aber ihr solltet euch lieber um eure Angelegenheit kümmern, wir werden sie schon finden“, lächelte Eneas Ria an.   Währenddessen ließen sich die anderen ihr Blut abnehmen.   „Meint ihr sie kommen ohne uns zurecht?“, fragte Seren in die Runde.   „Ach sicher, was soll schon schief gehen?“, lachte Marin.   „Eben… Die werden sich wohl kaum gegenseitig an die Gurgel gehen“, lachte Laisa mit.   Ria lief Ilay hinterher.   „Ilay, warte…“   Ilay blieb stehen und Ria holte auf. Sie umarmte ihn von hinten.   „Es tut mir leid…“   „Ich gebe dir keine Schuld Ria… Dass du ihn nicht sterben lassen wolltest, ist verständlich… Aber ich weiß wie sich dein Blut auf uns auswirkt und bin mir sicher, dass es nicht nur bei dem Biss blieb…“   Ilay drehte sich zu ihr um und sah ihr direkt in ihre Augen.   „Es macht mich rasend, dass er dir so nahe kam… Der Gedanke daran, dass er dich geküsst hat, dich angefasst hat… Ich kann meine Wut kaum im Zaum halten…“, gestand er als er ihr sanft über die Wange strich. „Ich sagte bereits, dass ich sehr besitzergreifend bin…“   „Ich weiß, es tut mir trotzdem leid dich in so eine Lage gebracht zu haben…“, umklammerte sie seine Hand und schmiegte sich an ihr.   „Ich will nicht gegen ihn kämpfen und erst recht nicht verbannen… Ich habe keine Ahnung wie wir aus dieser Sache wieder heraus kommen können…“, gestand er.   „Wir finden sicher eine Lösung dafür…“, lächelte sie ihn an. „Wie sieht eigentlich die Markierung von dir aus?“   Ilay lächelte und stellte sich hinter sie, sodass sie ein Schaufenster vor sich hatten. Langsam strich er ihr sanft über ihren Hals und ließ die Markierung erscheinen. Seine Hand wanderte weiter bis an ihr Dekolleté.   „Das ist der Beweis meiner unendlichen Liebe für dich…“, flüsterte er ihr in ihr Ohr.   Ria wandte ihren Blick vom Schaufenster ab und Ilay hin. Während Ilay sie fest in seinem Armen hielt, ließ sie eine Hand auf seine Hände nieder und mit der anderen umgriff sie seinen Kopf, um ihm dann einen leidenschaftlichen Kuss zukommen zu lassen den Ilay nur allzu gerne erwiderte.   < Sollte ich Ilay davon erzählen? Das ich die Kontrolle für einen kurzen Augenblick verloren hatte? Das ich nicht ich selbst war? Was wenn das jetzt öfter vorkommt? Was mache ich dann?>   Zur selben Zeit überschlugen sich die Ereignisse in Resparia.   „Hey! Das könnt ihr nicht machen!“, rief Liz, während sie sich an die Gitterstäbe ihrer Zelle klammerte.   „Und ob wir das können!“, antwortete eine der Wachen.   „Spinnt ihr?! Ich bin die Generalin! Ihr untersteht alle meinem Kommando!“, erwiderte sie.   Die Wachen lachten und verließen den Zellenblock.   „Scheiße! Was ist hier überhaupt los?“, sprach sie ihre Gedanken laut aus.   „Bemühen Sie sich nicht, werte Generalin…“, sprach eine Stimme aus der Nachbarszelle.   Geschockt sah sie herüber.   „Eure Majestät?! Was machen Sie und Ihre Gemahlin denn hier?“, fragte Liz erstaunt nach.   „Wir wurden genauso wie Sie hier eingesperrt… Es ist ein Putsch… Und dreimal dürfen sie raten wer diesen Putsch anführt…“, sprach der König mit betrübter Miene.   Liz sah ihn fragend an, in dem Moment öffnete sich die Eingangstür und Enil Hoxia stand vor ihnen.   „Stefano, mein guter alter Freund, mitsamt deiner Gemahlin Ginevra und auch unsere verehrte neue Generalin Elizabeth… Schön euch hier anzutreffen… Schade, dass uns Lucin und Keno durch die Lappen gegangen sind… Dann können sie ja der großen Feier gar nicht beiwohnen welche wir extra für euch arrangieren… Die Krönung des Prinzen und eure Hängung!“, lachte Enil boshaft.   Geschockt sahen sie alle Enil an. Sie konnten ihren Ohren kaum trauen.   Währenddessen rannten Keno und Lucin verschleiert durch einige Gassen. Sie blieben an einer Ecke stehen und sahen sich um.   „Die Luft ist rein, wir sollten weiter…“, flüsterte Keno.   „Aber wohin denn? Jede einzelne Wache sucht nach uns, wir werden wegen Hochverrats angeklagt und letztendlich gehängt… Und wir müssen meine Eltern da rausholen, aber alleine schaffen wir das niemals!“, verzweifelte Lucin.   „Das wird schon, keine Sorge…“, versuchte sie Keno zu beruhigen und fixierte ihr Gesicht. „Erst einmal muss ich dich in Sicherheit bringen, danach werden wir weitersehen… Wir hatten pures Glück, dass wir entkommen konnten…“   „Ja, das stimmt… Zum Glück waren wir gerade spazieren als sie meine Eltern in Gewahrsam nahmen… Sonst hätten sie uns auch erwischt…“, sprach Lucin.   „Mich würde nur interessieren, warum das alles geschieht… Es macht keinen Sinn, deine Eltern und wir haben überhaupt nichts getan, womit wir uns die Todesstrafe verdient hätten…“, war Keno skeptisch.   In der Nähe der Gasse, in welcher sich Keno und Lucin versteckt hielten, standen ein paar Leute die sich sehr angeregt unterhielten. Keno und Lucin gingen etwas näher heran, um sie zu belauschen.   „Könnt ihr euch das vorstellen? Das ist eine bodenlose Frechheit des Königshauses!“, war Passant A erzürnt.   „Das stimmt… Das hätte ich niemals für möglich gehalten, dass sie uns so hinters Licht führen würden…“, stimmte Passant B zu.   „Zum Glück hat uns der göttliche Rat aufgeklärt und ist ihnen auf die Schliche gekommen! Dass sie allesamt gehängt werden, geschieht ihnen recht…“, gab Passant C hinzu.   „Definitiv! Ihrem eigenen Sohn einen Attentäter auf den Hals zu hetzen, um ihn aus dem Weg zu räumen, nur weil er herausgefunden hatte, dass das Königshaus hinter all diesen Entführungen dieser jungen Mädchen stand und er dagegen vorgehen wollte…“   „Und dann schieben sie es im Nachhinein unserem ehrenwerten General in die Schuhe…“   „Ihn wollten sie sicherlich auch beseitigen lassen, damit das nicht herauskommt…“   „Schrecklich! Was sind das nur für Menschen?!“   „Und dass nur um diese Erbin der Urgottheiten ausfindig zu machen, allem Anschein nach ist es ja eine junge Frau…“   „Ja… Das Königshaus soll wohl auf der Suche nach ihr gewesen sein, um sie zu töten! Vermutlich stecken sie mit den Dämonen unter einer Decke…“   „Erinnert ihr euch an das Bankett? Das Mädchen, mit dem unser Prinz tanzte, soll wohl diese Urgottheit gewesen sein und er wollte sie vor seiner eigenen Familie beschützen… Bin ich froh, dass der göttliche Rat uns endlich die Wahrheit erzählt hat…“   „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Major Hoxia mit der Königsfamilie zusammengearbeitet hat und er wissentlich diese Urgottheit in seine Obhut nahm, um sie der Königsfamilie auszuhändigen… Sobald sie aufgefunden werden, wird die komplette Gruppe mitgehängt…“   „Und auch unsere neue Generalin soll mit ihnen zusammengearbeitet haben…“   „Bin ich froh, dass das Attentat fehlschlug und unser Prinz wohlauf sein soll… Ich freue mich auf die Krönungsfeier, wenn er seinen rechtmäßigen Platz einnimmt und wir die Verräter am Galgen baumeln sehen…“   Keno und Lucin waren geschockt.   „Leif… Lebt…?“ Kapitel 48: Kapitel 48 ---------------------- Eysa lief voraus und blieb dann stehen, um nach Eneas und Bela zu sehen. Sie drehte sich um und sah, wie sie sich einen Kuss gaben. Verschämt hielt sie sich ihre Hände vors Gesicht, kicherte aber.     Dann nahm sie ein Wimmern wahr und folgte den Geräuschen. Sie landete in einer kleinen Seitengasse und fand dort ein kleines Mädchen vor, welches in einer Ecke kauerte, weinend und schluchzend. Langsam ging sie auf das Mädchen zu.   „Hey du… Warum weinst du denn?“, fragte sie vorsichtig nach.   Ganz erschrocken sah sie das kleine Mädchen an.   „Ich… Ich hab mich verlaufen und finde nicht mehr nach Hause…“, antwortete das Mädchen zögerlich.   „Weine nicht… Ich werde dir helfen…“, tätschelte Eysa ihr den Kopf und lächelte sie sanft an.   „Wie ist denn dein Name?“, wollte Eysa wissen.   „Himari… Himari Nakamura…“, antwortete sie. „Und dein Name?“   „Ich heiße Eysa Hoxia“, lächelte Eysa. „Es freut mich dich kennen zu lernen…“   Eysa streckte ihr ihre Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen. Zusammen machten sie sich auf den Weg.   „Kannst du mir etwas über dein Zuhause sagen? Wie sieht die Gegend dort aus? Kommt dir hier irgendetwas bekannt vor?“, fragte Eysa nach.   „Wir haben einen großen und prächtigen Baum im Garten stehen mit rosafarbenen Blüten… Wir haben ein großes Haus… Riesig… Und eine hohe Mauer um das Grundstück…“, erklärte Himari.   „Hmm… Das sieht nicht gerade aus, wie eine Gegend wo so ein prachtvolles Haus stehen würde… Ich denke wir werden uns ein wenig umsehen müssen…“, mutmaßte Eysa.   Sie gingen einige Meter als sie an eine Gruppe dubioser Männer vorbeikamen. Gerade als sie vorbeilaufen wollten, hielt einer der Männer Himari fest.   „Na das haben wir denn da? Das Gör vom Beautysalon der Nakamuras… Und heute sogar ohne Aufpasser unterwegs…“, sprach der Mann, der das Mädchen festhielt.   „Hey! Lass sie los!“, befahl Eysa.   „Misch dich nicht ein Gör! Zieh Leine!“, schubste sie einer der anderen Männer weg.   Eysa fiel dabei hin und sah die Männer ganz böse an.   „Für das Gör könnten wir ein sattes Lösegeld verlangen… Damit hätten wir erst einmal ausgesorgt…“, stellte ein Anderer fest.   „L-Lasst mich los!“, stotterte Himari mit Tränen in den Augen.   „Ich hab gesagt ihr sollt sie loslassen!“, war Eysa richtig wütend.   „Was willst du schon ausrichten Kleine!“, lachten die Männer.   Einer ging auf sie zu und schlug zu, sodass Eysa erneut hinfiel. Als sie aufblickte, glühten ihre Augen. Erschrocken sahen die Männer sie an.   „Kann das sein? Ist das Gör eine mit göttlichem Blut? Wie überaus selten!“, grinste einer der Männer schelmisch boshaft in sich hinein.   „Mit der könnten wir viel Geld verdienen und müssten selbst nicht mehr zusehen, wie wir an Blut kommen!“, leckte sich ein Anderer die Lippen.   Einer packte sie an den Haaren und zog sie herbei. Eysa trat ihm zwischen die Beine, befreite sich damit aus seinem Griff und sprintete auf die anderen Beiden zu. Mit einem gezielten Kick traf sie einen mitten ins Gesicht, welcher daraufhin Himari losließ und sie auf den Boden plumpste. Der Andere zückte ein Messer und verletzte Eysa damit an ihrem Arm, worauf sie daraufhin wegsprang.   Der Mann sprang auf Eysa zu und wollte sie mit dem Messer attackieren, doch Eysa wich geschickt aus und trat ihm das Messer aus der Hand. Einer der anderen Männer schlug in dem Moment bereits zu und Eysa klatschte gegen eine Wand.   „Die ist ganz schön hartnäckig…“   „Nützt ihr nur nichts, früher oder später wird sie klein bei geben…“   Die beiden Männer gingen auf Eysa zu. Himari sammelte all ihren Mut zusammen und warf einem der Männer einen Stein an den Kopf.   „Lasst Eysa in Ruhe!“, rief sie leicht zögerlich.   Wütend drehten sich die Männer zu ihr um. In dem Moment stürmte Eysa auf die Beiden zu und knockte beide mit einem Doppelkick aus. Gerade als Eysa auf dem Boden ankam, hörte sie ein Klacken.   „Miststück!“, rief der dritte der Männer und ließ den Pfeil aus seiner Armbrust, welche auf Eysa gerichtet war, losschnalzen.   Währenddessen waren Ilay, Ria und Jamin unterwegs zum Anwesen von Arvid Reyes. Ilay lief ein paar Schritte voraus.   „Kennst du diesen Arvid Reyes Jamin?“, fragte Ria nach.   „Ja… Er ist einer der reichsten Dämonen hier in der Gegend… Er lebt in einer riesigen Villa am Rande der Stadtmitte… Dorthin sind wir unterwegs…“, erklärte Jamin.   „Ich bin gespannt was uns dort erwartet und was wir dort in Erfahrung bringen werden…“, gab Ria zu.   „Mir war dieser Kerl schon immer suspekt… Er war früher ein armer Schlucker und wurde quasi über Nacht stinkreich… Vielleicht weil er den illegalen Blutmarkt etabliert hat… Wir werden sehen…“, antwortete Jamin.   „Ich hoffe wir können ihn aufhalten… Und danach kümmern wir uns um das Problem mit der Blutknappheit…“, war Ria fest entschlossen.   Jamin grinste leicht in sich hinein.   „Warum kümmert dich das so sehr?“, fragte Jamin nach.   Was meinst du?“, war sich Ria unsicher.   „Unsere Probleme… Ihr Gottheiten hasst doch eigentlich unser Volk… Wie kam es dazu, dass du und Ilay ein Paar wurdet? Kam mir damals nicht so vor, als ob ihr euch gut verstanden hättet…“, wurde Jamin neugierig.   „Naja… Anfangs verstanden wir uns wirklich nicht sonderlich gut und haben meist gestritten aber irgendetwas an ihm fand ich anziehend… Nachdem er mir mein Leben gerettet hatte, indem er wohlgemerkt deinen Speer für mich abfing, schlief er ganze vier Tage. Als er aufwachte war ich bei ihm und wollte ihm einen Apfel aufschneiden, schnitt mir dabei aber leider in den Finger. Einem ausgehungerten Dämon einen blutenden Finger vor die Nase zu halten war wohl keine sonderlich gute Idee, aber so fand ich heraus, was er war…“, erzählte Ria mit einem sanften Lächeln.   „Ein Paar wurden wir einige Zeit später nach einer Mission… Ilay befreite mich aus den Fängen eines perversen Aufsehers der junge Mädchen entführte und als ich Ilay dann erblickte, wurde mir klar, was ich für ihn fühlte… Ich war wahnsinnig froh und überglücklich als er auf mich zukam… Mein Herz pochte wie wild als er mir seine Jacke umlegte und mir damit so nah kam…“, erzählte Ria weiter.   „Du hast Recht… Früher hasste ich Dämonen… Uns wurde von klein auf beigebracht, dass Dämonen böse seien und sie die Welt zerstören wollen, das war auch der Grund, warum ich ursprünglich der Armee beitrat. Ich wollte euch aufhalten, um diese Welt zu beschützen, wenn es schon nicht der Erbe der Urgottheiten tun konnte, welcher als immer noch verschollen galt… Ich wusste sehr lange nicht, dass ich der Erbe bin…“, erklärte Ria.   „Ah, verstehe… Du liebst ihn sehr, nicht wahr?“, fragte er weiter.   Ria nickte leicht verlegen. Jamin kicherte.   „Das freut mich für euch, wirklich…“   „Wir sind da…“, unterbrach Ilay die Beiden.   Schon standen sie vor dem riesigen Anwesen. Ria staunte nicht schlecht.   „Wie sollen wir vorgehen Ilay?“, fragte Jamin nach.   „Wir fallen mit der Tür ins Haus…“, antwortete Ilay ganz trocken.   Sie gingen auf die Eingangstür zu und mehrere Wachen stellten sich ihnen in den Weg.   „Halt! Keinen Schritt weiter!“, versperrte ihnen einer den Weg mit gezogenem Schwert.   „Lasst uns durch!“, befahl Jamin. „Anordnung des Königshauses!“   „Nichts da! Ohne Durchsuchungsbefehl lassen wir euch keinen Schritt weiter!“, wehrte er sie ab.   „Meine Anwesenheit ist ausreichend genug und einem Durchsuchungsbefehl mehr als gleichgestellt!“, stellte Ilay klar und holte seine schwarzen Schwingen hervor. „Ich bin Thronerbe Ilay und bestehe auf Einlass!“   Die Wachen wichen erschrocken einen Schritt zurück.   „Es tut mir leid werter Prinz, aber wir wurden angehalten ausnahmslos keinem Eintritt zu gewähren… Unser Boss befindet sich mitten in den Vorbereitungen zu seiner Brautschau…“, erklärte eine der Wachen.   „Hab ich mich nicht klar genug ausgedrückt?! Öffnet das Tor, jetzt!“, sprach Ilay bedrohlich.   Die Wachen sahen sich gegenseitig an.   „Wir sind unserem Boss treu ergeben und werden seinen Befehlen folge leisten…“, sprach einer der Wachleute.   „Das ist Hochverrat an eurer Königsfamilie! Ihr wisst was euch da blüht, oder?!“, stellte Jamin klar.   „Sie…“, sprach eine er Wachen.   „Wie bitte?“, fragte Jamin skeptisch nach.   „Sie… Sie könnten wir einlassen… Nur Frauen ist es erlaubt einzutreten… Ihr könntet sie nutzen, um euch einzuschleusen, um an unseren Boss Arvid Reyes heranzukommen…“, schlug die Wache mit leiser Stimme vor.   Ungläubig sahen die Drei die Wachen an.   „Aber sie sollte sich dafür etwas herrichten… Immerhin ist dies eine Brautschau…“, ergänzte ein anderer.   „Ilay…“, sprach Ria.   „Nein, nicht schon wieder! Ich werde es nicht zulassen dich erneut einer solchen Gefahr auszusetzen!“, wandte sich Ilay Ria zu.   „Sie muss das dieses Mal aber nicht allein tun…“, sprach eine weibliche Stimme hinter ihnen.   Sie drehten sich um und erblickten Laisa, Marin, Zoya und Seren.   „Wir machen das zusammen!“, bestätigte Marin Laisas Aussage.   „Leute…“, freute sich Ria.   „Und ihr könnt uns wirklich nicht einfach durchlassen?“, wandte sich Jamin noch einmal an die Wachen.   „Es tut uns wirklich leid… Wir können nicht, auch wenn wir wollten… Wir… Unsere Familien…“, antwortete einer.   „Ist gut, wir haben verstanden…“, gab Ilay zu verstehen und wandte sich seinen Leuten zu.     „Dann putzen wir euch mal heraus!“, klatschte Seren in die Hände.   „Und wo?“, fragte Laisa nach.   „Nicht unweit von hier gibt es einen Beautysalon, bei dem könnten wir unser Glück versuchen…“, schlug Jamin vor.   „Warte… Doch nicht der von Nakamura-Sensei, oder? Den gibt es noch?“, fragte Ilay ungläubig nach.   „Genau, den gibt es noch, und das Geschäft läuft wahnsinnig gut… Ist einer der beliebtesten Läden hier…“, erklärte Jamin.   „Hat er dann überhaupt noch Zeit für Schüler?“, fragte Ilay weiter.   „Natürlich, es ist genauso wie früher nur gibt es nun mehr zu tun… Bela und ich lernten lange bei ihm, bis wir unsere Kampfkünste perfektionieren konnten…“, antwortete Jamin.   „Hätte nicht gedacht, dass sich dieser unscheinbare Beautysalon so lange hält, beziehungsweise so hip wird…“, war Ilay immer noch fasziniert.   „Du wirst dich wundern, wie der Laden heutzutage aussieht, das letzte mal hast du ihn kurz vor deiner Versieglung gesehen, das ist schon einige Tage her…“, schmunzelte Jamin.   Schon standen sie vor dem Eingang. Ilay staunte, wie sich der Laden gemacht hatte und wie groß er geworden war. Ein mehrstöckiges Gebäudekomplex mit allem, was mit Beauty zu tun hat. Die Leute standen Schlange, es war viel los.   „Ein ganz schöner Trubel hier…“, merkte Marin leicht verunsichert an und ging einen Ausweichschritt nach hinten.   Zoya stand hinter ihr und legte ihr sanft ihre Hände auf die Schultern.   „Keine Sorge, ich bin hier…“, sprach Zoya mit sanfter Stimme.   Marin lächelte sie sie an ergriff eine ihrer Hände. „Ich danke dir…“   „Sensei? Sind sie hier?“, rief Jamin in Richtung des Gebäudes.   Die Türen schwangen auf und vor ihnen stand ein großer Mann gekleidet in einem Yukata der finster dreinschaute. Aus seinem Ärmel zog er ein paar Wurfsterne und feuerte sie in Richtung der Gruppe. Kapitel 49: Kapitel 49 ---------------------- „S-Sensei?!“, fragte Jamin skeptisch nach als er all den Wurfsternen, die auf ihn abgefeuert wurden, auswich.   „Das du dich hier her traust…“, sprach der Mann und sah Jamin ganz finster an.   „Was hast du angestellt?“, fragte Laisa mit skeptischem Blick nach.   „N-Nichts…“, grinste Jamin nervös.   „Das nennst du nichts?!“, war er zornig.   Auf einmal flog eine Pfanne an dem Sensei vorbei direkt in Jamins Gesicht, sodass er zu Boden ging.   „Lustmolch!“, rief eine Frau, die hinter dem Sensei auftauchte und ihre Arme verschränkte.   „Warte… Misaki? Bist das du?!“, fragte Ilay nach.   Die Frau drehte sich nach Ilay um.   „Ilay?!“, freute sich die Frau und sprang damit Ilay in die Arme. „Es ist so schön dich endlich wieder zu sehen!“   „Auch schön dich zu sehen…“, lächelte Ilay.   Auch der Sensei kam nun auf Ilay zu und tätschelte ihm den Kopf.   „Du bist groß geworden…“, lächelte er. „Und du warst fleißig, du siehst gut trainiert aus…“   Misaki ging daweil auf Jamin zu und zog ihn an seinem Ohr hoch.   „Es wird Zeit, dass du endlich Verantwortung übernimmst, hörst du?!“, war sie sauer. „Schließlich ist sie auch deine Tochter!“   Entsetzt sahen sie zu Jamin rüber.   „Du hast eine Tochter?!“, war Ilay fassungslos.   „Was soll ich sagen… Wir hatten mal was miteinander und naja…“, gab Jamin achselzuckend von sich.   Dann flog Jamin ein Schuh ins Gesicht.   „Wir waren ein Paar du Arsch! Und als ich Schwanger wurde hast du kalte Füße bekommen und bist abgehauen!“, war Misaki immer noch aufgebracht.   „Das ist mein Engel! Zeig ihm, wo der Haken hängt!“, war der Sensei stolz und nippte von einer Teetasse.   „Auch wenn deine Gefühle für mich verschwunden sind, braucht Himari dich… Sie braucht ihren Vater…“, sprach Misaki ganz sacht, während sie sich über ihren Hals fasste.   „Es tut mir leid Misaki…“, entschuldigte er sich mit einem traurigen Gesichtsausdruck. „Wo ist Himari überhaupt?“   Fragend sah sich Misaki um.   Währenddessen schnalzte der Pfeil aus der Armbrust, welche auf Eysa gerichtet war. Eysa war zu schockiert, um noch rechtzeitig ausweichen zu können.   Im letzten Augenblick sprang Eneas schützend vor sie während Bela den Kerl zu Boden trat und fixierte.   „Was fällt euch ein euch an Kindern zu vergreifen?!“, war Bela stinksauer.   Dann drehte er sich zu Himari um.   „Alles gut Himari… Wir bringen dich nach Hause“, lächelte er sie sanft an als er sie auf seinen Arm nahm.   Himari umklammerte ihn.   „Belalein… Ich hatte solche Angst! Aber das nette Mädchen dort hat mir geholfen…“, lächelte sie.   „Du kennst dieses Kind?“, fragte Eneas nach.   „Ja… Sie ist das Kind einer alten Kindheitsfreundin von mir… Und Jamins Tochter…“, klärte er die Situation auf.   „Was? Jamins Tochter? Der Kerl kam mir nicht gerade so rüber, als ob er für sowas geschaffen wäre…“, gab Eneas mit einem nervösen Lachen von sich.   Dann sprang ihm Eysa in die Arme.   „Alles gut Eysa?“, fragte er nach.   „Ja Brüderchen!“, freute sie sich ihren großen Bruder wieder bei sich zu haben.   „Himari… Was machst du hier überhaupt so ganz allein?“, fragte Bela nach.   „Ich habe mich mit Mama gestritten wegen Papa… Ich vermisse ihn…“, gestand sie. „Dann bin ich weggelaufen, weil ich Papa suchen gehen wollte und hab mich dann verlaufen…“   „Du Dummkopf…“, drückte Bela sie fest.   Währenddessen riefen Ria und die anderen nach dem kleinen Mädchen und durchsuchten das Grundstück.   „Himari? Wo bist du?“, rief Misaki.   „Himari! Komm raus!“, rief Jamin.   In dem Augenblick kamen Bela, Himari, Eneas und Eysa um die Ecke. Als Himari ihre Eltern entdeckte, rannte sie los.   „Mama!!“   Misaki drehte sich um und kniete sich hin. Den Tränen nahe schloss sie ihre Tochter in ihre Arme.   „Mama! Mama! Es tut mir leid!“, entschuldigte sie sich weinend.   „Was machst du denn für Sachen?! Ich habe mir Sorgen um dich gemacht…“, war Misaki immer noch aufgeregt.   Dann ging Jamin auf die Knie.   „Hallo Himari…“   Himari sah ihn an, dann wurde ihr Blick gleichgültig.   „Wer warst du nochmal?“   Das traf Jamin schwer, sodass er wie versteinert dasaß.   „Sei lieb zu deinem Vater…“, ermahnte sie ihre Mutter.   Dann sprang Himari ihm doch in die Arme.   „Du bist total blöd!“, weinte Himari.   „Ich weiß… Ich weiß…“, tätschelte er ihr den Kopf.   Dann nahm er sie auf den Arm und richtete sich auf.   „Ihr habt sie gefunden? Vielen Dank…“, bedankte sich Jamin bei Bela und Eneas.   „Keine Ursache Kumpel…“, sprach Bela.   „Warum seid ihr überhaupt hierhergekommen?“, fragte der Sensei nach, nachdem alle wieder beisammen waren.   „Wir brauchen eure Hilfe…“, wandte sich Ilay an ihn.   „Verstehe… Kommt rein…“, bot er ihnen Einlass in sein Heim.   Ria und die Mädels machten es sich gemütlich während Bedienstete sie herrichteten, während Eysa mit Himari im Garten spielte. Jamin saß am Boden der Terrasse und beobachtete sie dabei. Misaki setzte sich zu ihm.   „Sie kommt ganz nach dir, weißt du…“, fing sie ein Gespräch an.   Verwundert sah er sie an.   „Ihre Schönheit hat sie aber von dir…“, schmeichelte er ihr.   „Du alter Charmeur…“, kicherte Misaki. „Es wäre schön, wenn du öfter für sie da wärst…“   „Ich werde mir Mühe geben, versprochen… Ich kann nicht für immer davonlaufen… Nur weiß ich nicht ob ich in Zukunft für sie da sein kann…“, war Jamin ehrlich mit ihr.   „Es geht um das Mädchen, oder? Ist sie Ilays Freundin? Sie trägt zwei Markierungen und eine davon ist deine…“, fasste sie sich an ihren Hals.   „Scharfsinnig wie eh und je…“, lächelte Jamin gekränkt.   „Das heißt… Du wirst verbannt…“, wurde es Misaki klar und sah traurig nach unten.   „Vermutlich ja… Ich wüsste keinen Ausweg aus dieser Situation…“, sprach Jamin.   „Halte Abstand von ihr… Umso mehr du mit ihr zutun hast, umso schwieriger wird es für dich deine Gefühle für sie zu vergessen… Sowas braucht Zeit…“, erklärte Misaki.   „Du hast Recht aber…“, fing Jamin an.   „Liebst du sie wirklich so sehr?“, war Misaki überrascht.   Jamin musste dies nicht beantworten, sie konnte es in seinem Gesicht sehen.   „Verstehe…“   Währenddessen warteten Ilay, Bela und Eneas im Wohnzimmer als der Sensei auf sie zukam.   „Fühlt euch hier wie Zuhause…“   „Danke Sensei…“, bedankte sich Bela, lehnte sich zurück und legte seine Füße auf der Tischplatte ab.   Der Sensei briet ihm eins mit einer Zeitschrift über.   „Nicht zu sehr Bela…“, grinste der Sensei genervt, während sich Bela den Kopf rieb.   „Autsch…“   „Und ihr glaubt das Arvid Reyes der Übeltäter ist, welcher hinter dem illegalen Blutmarkt steckt?“, fragte der Sensei nach.   „Allem Anschein nach, ja…“, bestätigte Ilay diese Information.   „Selbst wenn es Reyes ist und ihr ihn festnehmen könnt, wird es aber das Problem nicht lösen… Wenn er den Markt nicht mehr versorgt, wird es ein anderer tun…“, stellte Nakamura fest.   „Das stimmt schon… Das Problem der Blutknappheit wird sich aber nicht so leicht lösen lassen, solange es nicht genügend Blutspender in unserem Königreich gibt…“, gab Bela hinzu.   „Dazu müssten Resparia und Riftania sich wieder verbünden und die Kriege beenden…“, stellte Eneas klar.   „Das wird nicht leicht, solange der göttliche Rat die Fäden in der Hand hält…“, ergänzte Ilay.   „Hoffen wir, dass während unserer Abwesenheit nichts Schlimmes passiert… Wir werden zurück gehen müssen, um das Ganze zu beenden…“, sprach Eneas.   „Das stimmt…“, sagte Ilay.   „Deine Freundin ist die Urgottheit mit der befleckten Seele, richtig?“, mutmaßte der Sensei.   „Woher?“, war Ilay baff.   „Dein Vater ist ein guter Freund von mir und er erzählte mir damals von der Verlobung zwischen dir und dem Kind der Urgottheiten und dass ihr Name Iturria wäre… Die Kurzform wäre dann wohl Ria… Das ist ein äußerst seltener Name, welcher nicht sehr geläufig ist… Ich dachte mir, dass das kein Zufall sein kann…“, erklärte er.   „Unserem Sensei kann man nichts vormachen…“, wandte sich Bela mit ein.   „Sieh zu, dass du sie hier wegschaffst und zurück nach Hause bringst… In der momentanen Lage hier ist es zu gefährlich für sie…“, ergänzte der Sensei.   „Wenn wir Zuhause verkünden würden, wer Ria wirklich ist, wäre sie auch eine großartige Option, um für Frieden zwischen unseren Königreichen zu sorgen… Immerhin waren ursprünglich die Urgottheiten die Herrscher des Landes und ihr würde man dann Gehör schenken… Wenn wir das Volk damit auf unsere Seite bringen könnten…“, überlegte Eneas.   „Das stimmt… Wer könnte dafür besser geeignet sein als sie? Und du könntest hier dafür sorgen, dass der Hass auf die Göttlichen abnimmt…“, stimmte Bela zu.   „Es wäre zumindest einen Versuch wert… Sobald wir die Lage hier geklärt haben sollten wir zurückkehren…“, sprach Eneas. Kapitel 50: Kapitel 50 ---------------------- „Ist der Aufzug wirklich nötig?“, fragte Ria in die Runde.   „Es ist immerhin eine Brautschau… Umso freizügiger, umso besser…“, erklärte Laisa. „Immerhin wollen wir so nahe an Reyes herankommen wir nur irgendwie möglich…“   „Stimmt schon… Aber ganz wohl fühle ich mich in dem Outfit nicht…“, moserte Ria.   „Ich mich auch nicht aber wenn wir so helfen können, dann ist es das wert!“, fügte Marin hinzu.   „Das ist die richtige Einstellung!“, lobte sie Zoya.   „Dir steht dein Outfit wahnsinnig gut Zoya!“, staunte Ria.   „Ja, du hast Recht… Ich denke Zoya hat die besten Chancen ausgewählt zu werden!“, bestätigte Laisa.   Zoya lief rot an und blickte verschämt weg.   „Ich finde auch dass du wahnsinnig toll aussiehst Zoya…“, lächelte sie Marin liebevoll an.   Zoya streichelte ihr über die Wange.   „Ich danke dir…“, lächelte sie ganz sanft.   „Ihr zwei seid so süß… Wenn man euch so zusieht, bekommt man glatt einen Zuckerschock!“, kicherte Laisa.   „Ihr wirkt wie ein Paar, seid ihr zusammen?“, fragte Ria ganz unverblümt nach.   Marin und Zoya sahen sich an und wurden dann rot bis über beide Ohren.   „Das heißt dann wohl ja“, lachte Laisa.   „Seid ihr soweit?“, betrat Seren den Raum und fing an zu staunen als er Laisa zu Gesicht bekam. „… Wow…“   Laisa sah ihn ganz verschmitzt an. Seren lächelte.   „So viel zu wir wären süß!“, kicherte Marin.   „Seid ja vorsichtig, wenn ihr da reingeht… Ihr seid mir alle ans Herz gewachsen und ich will nicht das irgendjemandem von euch was passiert…“, wandte sich Seren an alle.   „Am allersüßesten ist unser Ser…“, sprach Ria, während alle eine Gruppenumarmung machten.   Die Frauen machten sich auf den Weg. Sie standen vor dem großen Anwesen.   „Jetzt wird’s ernst…“, sprach Ria.   „Wir sollten so gut es geht zusammen bleiben…“, brachte sich Marin ein.   Zoya nickte zustimmend.   „Gut, dann los…“, sprach Laisa.   Sie gingen auf den Eingang zu, wo die Wachen sie durchlotsten. Im inneren angekommen wurden sie in Empfang genommen und in ein Zimmer geführt, in dem schon etliche Frauen warteten.   „Wartet hier, bis ihr dran seid…“   Zusammen setzten sie sich auf eine Couch in der Ecke des Zimmers.   „Sollen wir warten oder auf eigene Faust losgehen?“, fragte Zoya leise.   „Ich hätte gesagt wir warten noch ein wenig… Es stehen hier zu viele Wachen herum, nicht das es einen Tumult gibt und Reyes verduften kann, bevor wir ihn in die Finger bekommen…“, gab Ria einen Plan vor.   „Oder wir zetteln absichtlich einen Tumult an, um ihn abzupassen… Einen der ihm sicherlich gefallen wird…“, sprach Marin.   Verdutzt blickten die anderen Frauen sie an. Laisa grinste.   „Wie wäre es mit einer Kissenschlacht?“, hob Laisa ein Kissen.   Alle grinsten. Danach packten sich alle ein Kissen und fingen eine Schlacht an. Die anderen Frauen in dem Zimmer zogen mit und es dauerte nicht lang da stürmten ein paar Wachen das Zimmer, um nachzusehen was los war.   „Hey! Was ist denn hier los?“   „Solche aufgekratzten Hühner! Lasst uns den Tumult beenden!“   Während die Wachen allesamt damit beschäftigt waren die Weiber wieder zu beruhigen, schlichen sich Ria und die anderen heimlich zur Tür hinaus. Leise sahen sie sich um. Ria zeigte auf ein Fenster am Ende des Flures. Zoya nickte, ging darauf zu und öffnete es, ohne einen Mucks zu machen. Danach schlichen sie sich die Treppe rauf. Als sie um die Ecke abbogen liefen sie geradewegs in ein paar Wachen hinein, welche sie augenblicklich festhielten.   „Na? Könnt ihrs gar nicht mehr erwarten?“, lachte einer von ihnen.   Allesamt wurden sie in ein Zimmer geschleppt und in einer Reihe aufgestellt. Dann betrat ein dicker Mann mittleren Alters den Raum, der bereits eine Halbglatze hatte.   „Ihr seid also die nächsten die unbedingt meine Braut werden wollen? Na dann, umgarnt mich und zeigt, was ihr könnt, zieht euch aus…“, befahl er als er sich auf einer äußerst bequemen Couch niederlies.   „Wir sind nicht deshalb hier… Wir sind hier, um dir das Handwerk zu legen! Wir wissen, dass du hinter dem illegalen Blutmarkt steckst!“, drohte Ria.   Arvid Reyes brach in Gelächter aus.   „Und was wollt ihr schon dagegen tun? Ihr seid eine Handvoll Weiber ohne Waffen!“   „Wir sind ausreichend genug, um deine Machenschaften zu beenden!“, gab Laisa hinzu.   In dem Augenblick wollte eine der Wachen Laisa eine mitgeben, doch Ria stellte sich dazwischen, sodass sie den Schlag abbekam. Sie fiel hin und knallte mit ihrem Kopf gegen eine Tischkante. Der Duft von Rias Blut durchströmte den Raum. Geschockt sahen die Wachen und Reyes sie an.   „Dein Blut… Es duftet so gut… Du bist kein Dämon, du hast göttliches Blut in dir!“, stellte er fest. „Ab in den Keller mit ihnen, vielleicht sind sie alle so, wären gute Zugaben für unser Geschäft…“   Die Wachen schnappten sich die Frauen. Als sie den Raum verlassen wollten, griff Reyes noch einmal ein.   „Die nicht, die Kleine bleibt bei mir...“, leckte er sich die Lippen.   Ria wehrte sich. „Laisa!! Lasst sie in Ruhe! Wehe ihr tut ihr etwas an!!“   Laisa sah ihren Freundinnen geschockt hinterher und verblieb allein im Raum mit Reyes.   Zur selben Zeit warteten die Jungs in der Nähe der Villa. Seren lief ganz nervös auf und ab.   „Seren, setz dich! Du machst uns alle ganz hibbelig!“, ermahnte in Bela.   „Ich muss einfach irgendwas tun… So tatenlos dazusitzen kann ich nicht während die wichtigsten Personen meines Lebens wohlmöglich in Gefahr schweben!“, erläuterte Seren sein Verhalten.   „Das wissen wir doch, meinst du uns geht es da anders?“, patzte Ilay Seren an.   „Tut mir leid…“, entschuldigte sich Seren.   „Mir tut es leid… Ich wollte dich nicht so angehen…“, entschuldigte sich Ilay direkt.   „Macht nichts, ich weiß, dass ihr euch auch Sorgen macht…“, lächelte Seren Ilay an.   „Es sind bereits mehrere Stunden vergangen… Wir sollten los…“, stand Eneas auf.   Sie standen auf und schlichen sich aufs Grundstück.   „Überprüft die Fenster…“, befahl Eneas.   „Hier drüben…“, winkte Jamin die Gruppe zu sich.   Über das bereits geöffnete Fenster verschafften sie sich Zutritt. Langsam schlichen sie sich den Flur entlang. Im großzügigen Eingangsbereich machten sie halt. Der Tumult der Mädchen im Nebenraum dauerte immer noch an. Bela nahm Laute aus dem Keller war und deutete nach unten. Auf einmal hallte ein Schrei aus dem Keller nach oben. Gemeinsam rannten sie die Treppe hinunter.   Kaum unten angekommen kamen ihnen ein paar Wachen entgegen.   „Hey! Wie kommt ihr hier rein?!“   „Geht uns aus dem Weg! Sofort!“, befahl Ilay, der bereits schon wieder Schlimmes erahnte.   Die Wachen gingen in Angriffsaufstellung über und sprinteten auf die Gruppe zu. Ilay holte mit seiner Sense aus und zog einmal durch. Daraufhin rollte sich Bela über Ilays Rücken ab und zog ebenfalls mit seiner Sense voll durch. Sofort sprangen die nächsten Wachen auf die Gruppe zu, welche Eneas mit einer geschickten Drehung mit seiner Glefe davon fegte.   Die nächste Welle räumte Jamin auf Seite mit seinem Großschwert. Während alle auf die Truppen vor ihnen fixiert waren, näherte sich ein Feind von Hinten. Seren bemerkte dies und warf sein Schwert gezielt nach hinten, haarscharf an seinen Freunden vorbei und erwischte den Feind. Die Freunde blickten erschrocken nach hinten während Seren mit einem selbstbewussten Grinsen vor ihnen stand.   „Nicht schlecht Seren, du bist wirklich gut geworden!“, lobte ihn Eneas mit einem breiten Grinsen.   „Das Training hat sich bezahlt gemacht!“, kam auch ein Lob von Ilay.   „So viel Zielsicherheit hätte ich dir gar nicht zugetraut…“, lachte Jamin.   „Gut gemacht!“, war auch Bela zufrieden mit Serens Leistung.   „Jetzt lasst uns zusehen, dass wir hier schnellstens durchkommen!“, führte Ilay die Gruppe an.   Zusammen stürmten sie weiter. Ein Gegner nach dem Anderen fiel, bis sie einen großen Raum erreichten, in dem viele Betten standen in denen allerlei Leute lagen denen Blut abgepumpt wurde. Die Mitarbeiter sahen die Gruppe schockiert an.   „Hört sofort auf damit! Damit ist es jetzt vorbei!!“, ermahnte sie Ilay. „Das ist eine direkte Anweisung von mir!“   Damit holte er seine schwarzen Schwingen heraus. Die Mitarbeiter ließen schockiert ihr Arbeitsmaterial fallen.   „Der Thronprinz?!“   „Alle leben noch, die meisten sind nur Ohnmächtig… Anscheinend wird den Meisten zu viel Blut abgenommen…“, stellte Seren fest, während er sich umblickte.   „Findet die anderen, dann kümmern wir uns um die hier…“, befahl Ilay.   „Marin ist hier!“, rief Bela und befreite sie von den ganzen Anschlüssen.   „Bela…“, war Marin erschöpft.   „Ich hab Zoya gefunden…“, berichtete Eneas und tat es Bela gleich.   „Wo ist Marin?“, war das Erste, was Zoya wissen wollte, nachdem Eneas sie aufrichtete.   „Keine Sorge, ihr geht es gut, sie ist bei Bela…“, beruhigte Eneas sie.   Ilay blickte sich um doch konnte Ria nirgends auffinden.   „Wo ist Ria?“, bekam Ilay Panik.   Jamin stand etwas abseits und roch auf einmal ihr Blut. Er riss die Augen auf und rannte los. Am Ende des Raumes war eine Tür, die in einen Nebenraum führte. Jamin riss die Tür auf und fand Ria vor, kurz vor der Bewusstlosigkeit, blutüberströmt und voller Blessuren. Jamin war so rasend vor Wut, dass man ihm seine Mordlust regelrecht ansehen konnte. Zwei Mitarbeiter labten sich an ihr. Den ersten riss er von ihr Weg und klatschte ihn so sehr gegen die Wand, das Blut spritzte. Den zweiten riss er ebenfalls von ihr runter, gab ihm einen heftigen Kinnhaken und packte ihn am Kragen.   „Was glaubt ihr was ihr hier tut?! Hat euch niemand beigebracht, wie man mit einer Lady umgeht?! Du erzählst mir jetzt haargenau, was das hier soll, oder ich schwöre dir, ich mach dich kalt!!“   „V-Verzeihen Sie mir! Das Blut! Es war so unfassbar gut! Wir konnten einfach nicht mehr aufhören! Sie hatte sich oben beim Boss den Kopf gestoßen und blutete bereits als sie hier ankam… Es roch so verführerisch… Sie hatte sich so stark gewehrt, dass wir ihr nur mit Gewalt beikommen konnten…“, versuchte sich der Kerl zu erklären.   Jamin sah ihn kurz eiskalt an und klatschte ihn dann ebenfalls mit voller Kraft an die Wand. Dann wandte er sich Ria zu.   „Täubchen? Hörst du mich? Bleib bei mir!“   „Ja…Min…“, versuchte sie zu sprechen.   Er drückte Ria ganz fest an sich und verzog sein Gesicht schmerzerfüllt.   „Alles wird gut Täubchen… Ich bringe dich zu Ilay…“   Darauf hin verlor Ria das Bewusstsein. Jamin nahm Ria in seine Arme und trug sie rüber. Ilay war schockiert von diesem Anblick. Augenblicklich rannte er auf die Beiden zu.   „Ria?!“   „Sie ist bewusstlos… Ein paar Mitarbeiter machten sich über sie her aufgrund ihres Blutes…“, erklärte Jamin die Situation kurz und übergab Ria in Ilays Arme.   Ilay legte sie in eines der Betten und strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht.   „Ich wusste doch, dass das eine Scheißidee ist…“, bereute er dem Plan zugestimmt zu haben.   „Sie ist zu schwach… Sie muss hier weg…“, wandte sich Ilay an Jamin.   „Wenn du willst, bringe ich sie sofort zum Palast…“, bot Jamin an.   „Ja, tu das… Beeile dich… Bitte…“, sah Ilay traurig zu Ria.   „Natürlich… So schnell ich nur kann…“   Jamin nahm Ria wieder auf den Arm und rannte los während Seren auf Ilay zukam.   „Wo ist Laisa?!“, fragte Seren aufgebracht.   Alle sahen sich um. Kapitel 51: Kapitel 51 ---------------------- Jamin rannte mit Ria im Arm wie von einer Tarantel gestochen. Er sah sie an und knirschte mit den Zähnen.     Jamin stürmte in den Palast.   „Ich brauche einen versierten Arzt, augenblicklich!!“, schrie er.   Die Bediensteten waren in Aufruhr und ein wilder Tumult entstand. Jamin legte Ria auf einem Bett ab während ein paar Wachen und ein Mann in einem Arztkittel das Zimmer betraten.   „Was ist passiert?“, wollte der Arzt wissen.   „Sie wurde regelrecht ausgesaugt! Sie hat das Bewusstsein verloren und atmet sehr flach!“, erklärte Jamin.   „Dieser Duft? Ihr Blut? Was ist sie?“, fragte der Arzt ungläubig nach.   „Sie ist eine reine Gottheit! Könnt Ihr ihr helfen?“, war Jamin sehr aufgebracht.   Der Arzt trat näher heran. Er fühlte nach ihrem Puls mit seinen Fingern, doch als er die Hand wieder hob konnte er nicht anders und leckte sich die Finger ab. Auch er konnte sich Rias Blut nicht widersetzen und wollte Ria packen. Jamin reagierte blitzschnell und schlug ihn von ihr runter.   „Unterstehe dich!!“, baute er sich bedrohlich vor Rias Bett auf.   Auch die anderen Wachen stürmten aufs Bett zu und Jamin katapultierte jeden einzelnen wieder zurück.   „Verdammte Scheiße! Gibt es hier denn niemanden der ihr helfen kann?“   Die Tür ging auf und ein weiterer Soldat betrat den Raum. Jamin machte sich bereit auch ihn, wenn nötig, aus dem Verkehr zu ziehen. Doch der Soldat war nicht von Rias Blut angetan.   „Ich kann helfen…“, sprach der rothaarige Kerl.   „Estes? Du bist eine normale Palastwache, wie willst du bitte helfen können?“, war Jamin überfragt.   „Ganz einfach, ich bin nicht wie ihr… Eher wie sie…“, antwortete er.   Der Soldat ging an Jamin vorbei und trat an Ria heran.   „Sie ist wirklich sehr schwach, das wird schwierig…“, sprach er vor sich hin.   „Schwierig?“   „Ja schwierig, aber nicht unmöglich“, grinste Estes Jamin an.   Estes breitete seine Hände über Rias Körper aus, konzentrierte sich. Als er die Augen wieder öffnete, glühten sie regelrecht und auch seine Hände und Rias Körper begannen zu glühen.   „Was ist das? Etwa eine Art Heilmagie?“, war Jamin erstaunt.   „Richtig… Eine alte Art der Heilmagie die auch jede Menge Kraft kostet… Das wird eine Weile dauern… Könntest du bitte dafür sorgen dass uns niemand stört und sieht und diese Idioten aus dem Zimmer schaffen? Eigentlich hatte ich nicht vor mein Geheimnis preis zu geben…“, forderte Estes.   „Klar… Aber erklär mir mal, wie jemand mit göttlichem Blut es geschafft hat hier Palastwache zu werden… Wo kommst du her und was tust du hier?“, war Jamin ziemlich neugierig.   „Da gibt es nicht viel zu erzählen… Meine Geburt war quasi ein Unfall, ich bin das Produkt einer Vergewaltigung und für meinen sogenannten Vater war ich nur ein Abfallprodukt. Da ich nicht sehr hörig war schlug er so lange auf mich ein, bis ich mich nicht mehr rührte und lies mich zum Sterben zurück… Ich starb aber nicht… Ich floh, lies Resparia hinter mir, kam hierher und baute mir ein neues Leben auf… Meine wahre Identität geheim zu halten war schwer, aber hier fühle ich mich zuhause…“, erklärte der junge Mann.   „Oh man, da hast du aber schon ne ganze Menge mitgemacht…“, war Jamin sprachlos. „Erinnert mich irgendwie an Eneas und Eysa, wenn ich so darüber nachdenke… Ilay hat mir erzählt, dass sie auch sowas durchgemacht haben…“   „Auch wenn ich bezweifle, dass andere Kinder dieser Hölle entkommen konnten, aber wie ist ihr Nachname?“, war Estes neugierig.   „Hoxia…“, beantworte Jamin die Frage.   Geschockt sah Estes ihn an.   In der Zwischenzeit suchten die anderen nach Laisa. Seren stand total unter Strom.   „Ich vermute mal, dass sie noch bei Reyes ist, oben… In seinen Privatgemächern…“, richtete sich Zoya auf, klappte aber wieder zusammen.   „Dann los! Seren, Bela, ihr kommt mit mir! Eneas du kümmerst dich um die Verletzten hier!“, sprach Ilay und lief los, dicht gefolgt von Seren und Bela.   Zusammen stürmten sie die Treppe hinauf, wo sich ihnen einige Wachen in den Weg stellten.   „Ich glaub’s ja nicht, wie viele Wachen hat der Kerl bitte?!“, war Bela sauer.   „Zu viele, liegt wohl daran, dass die Autorin noch nicht mal bei der Hälfte des Kapitels angekommen ist und deshalb etwas Zeit schinden will!“, machte sich Ilay kampfbereit.   „Muss sie das gerade jetzt tun, wo es um Laisa geht?! Hör auf uns Barrikaden in den Weg zu stellen!“, war Seren sichtlich sauer.   „Später im Yonkoma können wir ihr das zurückzahlen, jetzt müssen wir aber zusehen, dass wir hier durchkommen!“, sprach Ilay und stürmte auf die Wachen zu.   Ilay schlug mit einer geschickten Drehung eine Schneise zwischen die Gegner. Sie stürmten weiter vor, bis sie an der besagten Tür ankamen. Ilay trat sie augenblicklich ein.   Zu Gesicht bekamen sie Reyes, welcher Laisa genüsslich ihr Blut aussaugte und sie dabei fest umklammerte.   „Ser…En…“, flüsterte Laisa sichtlich erschöpft.   Geschockt sah Reyes die Gruppe an.   „Wie kommt ihr hier rein?! Wachen!!“, rief er, doch niemand reagierte mehr.   Seren sprintete auf die Beiden zu und kickte Reyes mit einem gezieltem Kick von Laisa weg.   „Wie kannst du es wagen Hand an mein Mädchen zu legen?!“, funkelte Seren Reyes mit finsterer Miene an.   Dann wandte sich Seren Laisa zu und nahm sie fest in seine Arme.   „Laisa…“, sprach er ganz sacht mit schmerzverzerrter Miene.   „Seren… Ich… Ich krieg keine Luft mehr…“, wurde es Laisa ganz duselig.   „Woah! Entschuldige!!“, lies er erschrocken etwas von ihr ab.   Laisa kicherte leicht. Sie presste ihre Stirn an seine.   „Bin ich froh dich zu sehen…“, freute sie sich.   Währenddessen fixierte Bela Reyes auf dem Boden.   „Lasst mich sofort gehen! Was glaubt ihr denn wen ihr hier vor euch habt?! Wer seid ihr überhaupt euch anmaßen zu können so mit mir umzugehen?!“, war Reyes angepisst.   „Ein wenig mehr Respekt alter Sack! Vor dir steht unser Thronprinz Ilay! Wer bist du dir anmaßen zu können in solch einem Ton mit ihm zu sprechen?!“, funkelte Bela eiskalt zurück.   „D-Der Thronprinz?!“, war Reyes schockiert.   „Du hast ausgespielt Reyes… Für dich geht es jetzt hinter Gitter!“, sah ihn Ilay eiskalt an.   Wenig später erreichten einige Palastwachen den Ort, halfen den Verletzten und machten Reyes und seine Leute Dingfest.   Die Jungs trugen die Mädels in Richtung Palast, dabei wurde Laisa von Seren, Marin von Bela und Zoya von Ilay getragen.   „Eneas kommt dann mit Eysa nach, nachdem er sie bei Himari abgeholt hat…“, erklärte Bela.   „Verstehe…“, gab Ilay von sich.   „Es ist mir ziemlich unangenehm getragen zu werden…“, war es Zoya sichtlich peinlich.   „Keine Widerworte! Ihr habt alle zu viel Blut abgezapft bekommen und könnt euch ja kaum auf den Beinen halten! Bis zum Palast ist es nicht mehr weit…“, blieb Ilay stur als er zu Zoya herunterblickte.   Sie kamen am Palast an und übergaben die Mädchen den Untergebenen, welche sich sofort um sie kümmerten.   „Wo sind Ria und Jamin?“, wollte Ilay sofort wissen.   „Hier entlang bitte werter Prinz…“, führte ihn eine Magd zum besagten Zimmer.   Ilay trat hinein und sah wie Estes seine glühenden Hände über Ria hielt, während Jamin mit dem Rücken gegen die Brüstung am Fenster lehnte und hinaussah.   „Was ist hier los?“, fragte Ilay argwöhnisch.   „Ilay? Ihr seid zurück? Habt ihr das mit Reyes klären können?“, stand nun Jamin auf und ging in Richtung von Ilay.   „Ja… Erklär mir was hier vor sich geht…“, fragte er erneut.   „Mach dir keine Sorgen, das hier ist Estes, eine unsere Palastwachen und er heilt sie…“, erklärte Jamin.   „Warte… Du bist kein Dämon… Wie?“, wurde Ilay neugierig.   „Das ist richtig… Ich habe göttliches Blut in mir… Sogar seltenes…“, grinste Estes Ilay an so wie es Eneas immer tat.   Ilay sah ihn geschockt an.   „Wer bist du? Du siehst aus wie…“, war Ilay schockiert.   „… Wie dein Freund Eneas… Kein Wunder, sein voller Name lautet Estes Hoxia…“, klärte Jamin auf.   „Aber wie?“, war Ilay baff.   „Ich wusste zwar, dass ich einen großen Bruder habe, aber hätte nie damit gerechnet ihn jemals kennen lernen zu können, vor allem nicht hier…“, lächelte Estes melancholisch. „… Und dann habe ich auch noch eine kleine Schwester…“   Währenddessen lief Eneas mit Eysa zum Palast.   „Wie wars bei Himari? Versteht ihr euch gut?“, fragte Eneas nach.   „Ja, sie ist sehr lieb… Sie ist zwar etwas jünger als ich, aber es ist schön mal mit anderen Kindern einfach nur zu spielen…“, lächelte Eysa ihn an.   „Das freut mich… Vielleicht kannst du ja öfter mit ihr spielen…“, überlegte Eneas.   „Ja, das wäre schön!“, grinste sie.   „Eysa… Was hältst du davon, wenn du hierbleiben könntest?“, schlug Eneas vor als er stehen blieb.   Eysa drehte sich zu ihm um und sah ihn an.   „Wie meinst du das?“, fragte sie verwundert nach.   „Naja… Du könntest hier sorgenfrei Leben ohne andauernd in Gefahr zu geraten… Du könntest hier viele Freunde finden und sicher auch im Palast leben… An meiner Seite wärst du nur ständig in Gefahr und ich wünsche mir für dich ein friedliches und auch glückliches Leben…“, kniete sich Eneas hinunter zu ihr.   „Und was ist mit dir?“, fragte sie nach.   „Ich werde bald von hier fort gehen, zurück nach Resparia… Deswegen wollte ich dich fragen ob du nicht lieber hier bleiben wollen würdest…“, griff er nach ihrer Hand und sah sie direkt an.   „Du willst mich verlassen?! Was?! Warum?! Lass mich nicht allein!“, lief sie ihm in die Arme und klopfte mit ihrer Faust gegen seine Brust, während sie schluchzte. „Du bist alles, was ich habe! Du und Onkelchen seid meine Familie! Wenn du gehst, möchte ich mitkommen! Es ist mir egal ob es gefährlich wird oder nicht! Mein Zuhause ist bei dir!“   Eneas war baff. Er brauchte einen kurzen Augenblick doch schloss Eysa dann in seine Arme.   „Verzeih mir Eysa… Ich wusste nicht, wie du darüber fühlst… Ich werde dich niemals allein lassen, versprochen!“   Zur selben Zeit wachte Laisa auf. Sie richtete sich auf und sah sich um nur um dann Seren zu erblicken, welcher mit seinem Kopf auf ihrem Bett eingeschlafen war.    „… Seren…“, lächelte sie ihn sanft an und tätschelte ihm den Kopf.   Das weckte Seren und er schreckte auf. Mit weit aufgerissenen Augen sah er sie an und packte sie dann an den Schultern.   „Laisa! Geht es dir gut?! Alles okay bei dir?! Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!“   „Alles gut, beruhige dich!“, lachte sie.   Sie fasste ihm an seine Wange.   „Ich danke dir…“, lächelte sie und wurde etwas rot im Gesicht.   Seren lächelte liebevoll zurück. Dann beugte er sich vor und ließ ihr einen Kuss zukommen.   „Sowas macht ihr nie wieder! Wir waren nicht nur krank vor Sorge, sondern euch ist allen auch noch was passiert…“   „Wie geht es den anderen?“, fragte Laisa nach.   „Marin und Zoya erholen sich gerade, Ria wird momentan noch geheilt, sie hat es ziemlich schwer erwischt…“, erklärte Seren. „Aber es gibt auch erfreuliche Neuigkeiten… Einer von Eneas‘ Brüdern lebt…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)