Hikage von __Okami__ (Schatten der Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 4: Vergangenheit ------------------------ //Jetzt oder nie, Sakura.//, sprach sich die Rosahaarige Mut zu.   Sie begann zu erzählen: „Ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll. Mein Vater starb als ich Zehn Jahre alt war. Meine Mutter schlug sich eine Zeit lang mit mehreren Jobs durch. Als ich fast Vierzehn war, lernte meine Mutter den Vater von Sasori kennen – Sakumo. Ich spürte sofort, dass er etwas Bedrohliches hatte..“, Sakura verspannte sich etwas und blickte nach vorne aus dem Fenster des Autos. Sasuke fuhr ihr Profil mit seinen Augen ab. „Die beiden heirateten schnell und ich wurde gezwungen bei Sakumo und Sasori einzuziehen. Zuerst habe ich nicht viel von Sasori mitbekommen. Doch eines Tages war Tenten zu Besuch und er war scheinbar vollkommen von ihr besessen. Er und seine Freunden waren immer in unserer Nähe.. Zuerst war alles in Ordnung, ich hab mich sehr gut mit meinem Stiefbruder verstanden. Er kam mit Tenten zusammen. Und dann..“, Sakura’s Hände krallten sich in ihre Knie. Sasuke’s Ausdruck zuckte. „Und dann zeigten Sakumo und Sasori ihr wahres Gesicht. Sakumo fing an, meine Mutter regelrecht zu verprügeln. Er verprügelte auch mich.“, die Stimme der Rosahaarigen wurde bitter. Die Augen von Sasuke blitzen gefährlich auf. Er bemerkte, wie sein Körper sich vollkommen anspannte. //Dieser Hurensohn.//, fuhr es ihm tödlich durch die Gedanken. „Ich erzählte Tenten nichts. Ich wünschte, ich es hätte es. Sasori legte regelmäßig Hand an Tenten an. Sie wollte nicht mehr mit ihm zusammen sein. Er wollte sie ständig dazu drängen, mit ihm zu schlafen. Aber sie wollte nicht. Sasuke, sie war Vierzehn. Sasori verprügelte sie jedes Mal. Sie hatte niemanden außer mir, der sie sich anvertrauen konnte. Tenten’s Mutter war kein guter Mensch... Sie interessierte sich für alles, aber nicht für ihre Tochter. Jedenfalls...“, Sakura atmete tief ein. Sasuke stieß sich von der Fahrertür ab, sodass er aufrecht saß. Behutsam legte er eine Hand auf ihre Schulter. „Du musst nicht.“, seine sanfte Stimme streichelte ihr Ohr. Die Angesprochene sah auf. Ihre Augen waren noch immer leicht feucht. Sie lächelte zaghaft. „Schon gut. Ich bring das noch zu Ende.“, sie senkte wieder ihren Blick und starrte auf den Getränkehalter zwischen ihnen in der Mittelkonsole. „Es war ein Samstagabend... Ich schlief bis in den Nachmittag. Sakumo hatte mich am Morgen grün und blau geschlagen, weil ich ihm widersprochen hatte. Ich wurde wach, weil ich Schreie aus dem Wohnzimmer hörte. Ich erkannte sofort, dass es Tenten war. Ich rannte sofort runter zu ihr. Ich sah, wie Tenten auf dem Sofa lag und Sasori auf ihr lag. Er schlug immer wieder auf ihr Gesicht ein und beschimpfte sie als Hure. Ich versuchte, Sasori wegzuzerren und schrie ihn an. Und dann kam Sakumo rein. Ich dachte, er wäre so vernünftig, seinem Sohn zu sagen, dass er aufhören sollte. Ich schrie ihn an, dass er seinen Sohn aufhalten soll. Er lachte und verpasste mir einen Schlag aufs Auge. Tenten schrie so panisch, dass ich ihre Schreie noch heute hören kann. Sie schaffte es, Sasori ins Gesicht zu treten, sodass er nach hinten fiel. Sakumo rastete aus. Er beschimpfte Sasori. Ich schrie, dass ich die Polizei rufen würde. Und dann… ich weiß nicht mehr, wie es passierte, aber ich sah etwas Silbernes aufblitzen. Ich spürte einen stechenden Schmerz. Danach wurde alles schwarz.“ Die Hand auf ihrer Schulter verkrampfte sich. „Was ist dann passiert?“, wisperte Sasuke. Er konnte seinen Ohren nicht trauen. „Ich habe es später von Tenten erfahren. Sakumo stach auf mich ein. Selbst Sasori war entsetzt. Tenten schaffte es, ins Bad zu laufen und sich einzuschließen. Sie rief die Polizei und rettete uns das Leben. Im Bad brach Tenten dann zusammen. Sakumo wurde verurteilt. Ich weiß nicht, ob er noch sitzt. Meine Mutter verschwand. Ich habe nie wieder etwas von ihr gehört. Sasori gab uns immer und immer wieder die Schuld. Tenten überlebte mehrere innere Blutungen und zwei Rippenbrüche. Ich überlebte den Messerangriff.  Als wir das Krankenhaus verließen, zog Tenten bei ihrer Cousine ein und ich bei meiner entfernten Tante.“, beendete Sakura ihre Geschichte. Sie wagte es nicht den Uchiha anzusehen. Es war eine greifbare Stille. Sie hatte das Gefühl, dass sie plötzlich eine Ablehnung seinerseits spürte. Wahrscheinlich bereute er es gerade, ihr geholfen zu haben. Der kleinen Rosahaarigen, die ein Sozialprojekt verkörperte. „Jetzt kennst du unsere Geschichte… Es tut mir leid, dass Sasori dir wehgetan hat. Danke für alles, Sasuke.“, Sakura fühlte sich so gedemütigt. Sie sah ihn noch immer nicht an. Sie hörte ganz leise seinen Atem. Sie spürte einen bösen Blick auf sich. Er hasste sie wohl gerade dafür, dass er sich für sie und Tenten mit einem Psychopathen anlegte. Sie langte nach dem Griff, um aus dem Auto zu steigen, sie war sich sicher, dass sie jetzt nicht mehr erwünscht war, doch dann packte sie Sasuke am Arm. „Wo willst du hin?“, fragte er, seine Stimme war zornig. Die Schönheit drehte sich vorsichtig zu ihm. Sein Gesicht war mit Wut und Hass erfüllt. „Es tut mir leid, Sasuke. Wir hätten euch von Anfang an daraus halten sollen.“, in ihren Augen bildeten sich Tränen. Sasuke löste den Griff. „Sakura.“, seine Stimme war besänftigend. „Tut mit leid, ich bin nicht sauer auf dich. Ich bin wütend auf das, was dir und Tenten passiert ist.“, er reichte ihr ein Taschentuch als seiner Tasche. Fragend sah sie den Schwarzhaarigen an. „Ich schwöre dir, dass ich ihn und jeden der damit etwas zu tun hat, umbringe.“, zischte er. „Warum... Du kennst mich doch nicht...“, sie legte den Kopf schief. War er eigentlich übergeschnappt? Er grinste. Er grinste warm. „Aber gut genug, um zu sagen, dass weder du noch Tenten so viel Leid verdient habt. Außerdem seid ihr“, begann der Uchiha und lachte kurz auf. „Wir sind was?“, hakte Sakura verunsichert nach und wischte sich unter den Augen entlang. „Ihr habt keine Ahnung, was ihr ausstrahlt, oder?“, er schmunzelte bei ihrem Anblick. Das HÄ war ihr nahezu ins Gesicht geschrieben. „Soll ich dich nach Hause fahren?“, Sasuke schüttelte lächelnd den Kopf und drehte sich zum Lenkrad. Sakura sah wieder sein Profil und betrachtete die wieder blutige Lippe und den Bluterguss, der dunkler wurde. „Tut es sehr weh?“, sie hob den Finger und deute auf sein Gesicht. Er wandte sich zu ihr um und schüttelte den Kopf. Sie betrachtete seine blutige Lippe. Sasuke seufzte. „Sakura. Möchtest du, dass ich dich nach Hause fahren oder willst du mir etwas mit deinem Blick auf meine Lippen signalisieren?“, hauchte er neckisch. Sakura fuhr sofort zurück. Peinlich. Der Uchiha lachte. „Also? Möchtest du nach Hause?“, er startete das Auto. „Ja, aber“, sie schnallte sich an. „Aber?“, fragte der Schwarzhaarige. „Bemitleidest du mich jetzt?“, fragte sie scharf. Sasuke musste nicht nachdenken. „Nein. Ich bewundere euch, dass ihr überlebt habt. Ihr habt der Hölle den Fuckfinger gezeigt und seid gute Menschen geblieben.“, lächelte er, als er die Ausfahrt des Parkplatzes ansteuerte. „Woher willst du wissen, dass ich ein guter Mensch bin?“, schmollte Sakura. Es war ihr nach wie vor peinlich. „Jeder, der im Regen in einen Kiosk rennt und japanische Pancakes mitbringt, ist ein guter Mensch.“, lachte er auf. Sakura verdrehte die Augen. Eine kurze Stille legte sich über die beiden.  „Sagst du mir, wo du wohnst oder wo ich dich rauslassen soll?“, Sasuke schmunzelte die Rosahaarige an. „Kennst du das Café am Ende der East Ave?“, fragte sie ruhig. Der Uchiha nickte. Es war ein großes Café, wo auch er schon mal gewesen ist. „Wenn du davor rechts abbiegst, ist da meine Wohnung.“, erklärte sie. Der Schwarzhaarige lächelte und verließ den Parkplatz mit seinem Luxusauto. Sakura’s Hände verkrampften sich, Sasuke bemerkte es im Augenwinkel. „Sasuke?“, wisperte sie leise, als er an einer Ampel hielt. „Ja?“, auf seine Lippen huschte ein leichtes Lächeln. Sie war wirklich sehr niedlich, wenn sie schüchtern war. „Danke.“, sie sah ihn an und strahlte ihn an. Er grinste, während die Ampel auf Grün sprang. „Wofür?“, fragte er nach, ohne auf die Haruno zu blicken. „Dass du meine Geschichte so angenommen hast.“, ihr Lächeln wurde traurig. Es war ihr unangenehm. Er sagte zwar, dass er kein Mitleid hatte, aber es musste nicht heißen, dass es auch wirklich so war. Der Uchiha schmunzelte. „Deine Vergangenheit ist für mich nur wichtig, wenn es dich noch heute verfolgt.“, es klang viel mehr, als würde er einen Gedanken laut aussprechen. Eine Zufallsbegegnung an einem Abend kann unmöglich Schicksal gewesen sein, oder? Er war im Grunde immer noch fremd. Und doch saß sie in seinem Auto und fühlte sich wohl, akzeptiert und angenommen. Es legte sich eine erneute Stille über die Zwei. Es prasselte lediglich der Regen gegen die Scheiben und ab und zu war der Motor des Autos zu hören. Als Sakura das Café von dem sie Sasuke erzählte, erblickte, wurde sie etwas traurig. Sie wäre gerne noch neben ihm sitzen geblieben. „Du sagst, wo ich halten soll?“, fragte Sasuke, als er vor dem Café rechts abbog. Sakura nickte. „Hinter der Bushaltestelle.“, sie zeigte auf eine Bushaltestelle, die etwas die Straße runter war. Kurz darauf hielt Sasuke den Wagen an und sah erwartend auf Sakura. „Vielen Dank, Sasuke.“, sie lächelte und schnallte sich ab. „Sakura.“, Sasuke hielt sie auf, dass sie ausstieg. Er drehte sich etwas zu ihr, sie tat es ihm gleich. „Danke, dass du mir deine Geschichte anvertraut hast. Geht es dir damit gut?“, fragte er sie ganz direkt. Die Schönheit überlegte. „Nein. Ich hoffe, dass du mir keinen Grund gibst, es zu bereuen.“, sie versuchte ein kleines Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. Allein der Versuch brachte Sasuke dazu schief zu grinsen. „Kann ich dich zur Tür bringen?“, fragte er sie abwartend. Sie schüttelte den Kopf. „Du hast schon zu viel gemacht, danke.“, winkte sie ab. Er war wirklich unglaublich höflich. „Verstehe. Kann ich dich wenigstens wiedersehen?“, er lächelte sie verführerisch an. Erneut überlegte sie, sie blickte auf sein Handy. Er folgte ihrem Blick und musste unwillkürlich grinsen. Sasuke griff nach seinem Handy, entsperrte es und überreichte es kommentarlos Sakura. Sie wagte es nicht, ihn anzusehen. Sie wusste, dass er sie genau ansah. Die Rosahaarige spürte seinen durchdringenden Blick. Sie begann, ihre Nummer in das Handy des Uchihas einzutippen. Sie überreicht es ihm und konnte ihm erst dann wieder in die Augen zu sehen. „Kann ich dir schreiben?“, fragte er, als er ihre Nummer speicherte. „Immer.“, lächelte und öffnete die Beifahrertür, um sich in den Regen zu stellen. „Wiedersehen, Sasuke.“, lächelte sie und schloss die Tür. Kurz darauf hechtete sie zwei Häuser weiter in einen Hauseingang. Sasuke sah ihr nach. „Wiedersehen… Sakura..“, sprach er vor sich hin, um schließlich loszufahren.   Einige Moment zuvor in einem weißen Maserati Ghibli   Tenten konnte gar nicht glauben, dass sie in diesem Traum von einem Auto saß. Neji fahr sie damit lediglich 500m bis zur letzten Ecke ihrer Wohnung. Er schwieg die meiste Zeit. Tenten war es sichtlich unangenehm. „Neji…“, sprach sie den Hyuuga an, als er das Auto hielt. Er sah sie an, sie schien ihn gerade aus seinen Gedanken gerissen zu haben. „Ist alles in Ordnung?“, sie sah ihn besorgt an. Seine Augen wurden weich. „Tut mir leid. Ich weiß nicht so recht, wie ich meine Gedanken in eine Frage stellen soll.“, er umklammerte etwas fester das Lenkrad. Tenten lächelte etwas verbittert. „Neji. Bitte frage es mich gerade raus. Ich verspreche, dass ich nicht wütend werde.“, sie hob symbolisch die Hand, die beim genauen Hinsehen leicht zitterte. Sie wusste ganz genau, was gleich auf sie zuschießen würde. Neji atmete tief ein. „Ich möchte dich nicht bedrängen. Etwas sagt mir, dass es dir oft so ging. Aber… Sasori und du. Was ist da vorgefallen? Warum will er Sakura und dich am liebsten umbringen?“, er sah sie an mit einem durchdringenden Blick. Tenten stockte. Sie wusste zwar, dass genau diese Frage kommen würde und doch traf es sie bis ins Mark. Neji bemerkte sie Anspannung ihrerseits. „Tut mir leid, vergiss bitte meine Frage.“, winkte er ab und wollte gerade vom Thema ablenken, als ihn Tenten stoppte. „Nein. Ich erzähle es dir. Aber du darfst mich nicht unterbrechen, es ist für mich nicht einfach darüber zu sprechen.“, begann sie mutig. Neji zögerte, nickte aber. Anders als Sakura, sah Tenten Neji in die Augen und begann zu erzählen. „Ich kenne Sakura seitdem wir gemeinsam im Kindergarten waren. Seither sind wir unzertrennlich. Als ihre Mutter neu heiratete, war ich eines Tages zu Besuch, ich muss so Ende 13 gewesen sein. Ich war gerne mit ihr zusammen, ich konnte durch sie immer alles vergessen, was mich verletzte. Mein Vater verließ meine Mutter als ich noch ein Baby war, er hat inzwischen eine neue Familie irgendwo in Europa. Meine Mutter gab mir von Anfang an die Schuld. Die Schwangerschaft mit mir hätte ihr die Schönheit geraubt. Ich wäre schuld gewesen, dass sie nun arbeiten musste. Sie war wirklich keine Mutter. Ich war immer, wenn ich konnte, draußen. Und so auch diesen einen Tag bei Sakura. Ihr Stiefbruder Sasori öffnete mir die Tür. Ich fand ihn anfangs auf Anhieb total süß.“, Tenten verzog etwas das Gesicht. Der Kiefer von Neji wurde hart. „Ich weiß, was du jetzt denkst. Ich war Dreizehn. Ich fand wohl alles süß. Er begann viel Zeit mit mir und Sakura zu verbringen. Auch wenn er Besuch hatte. Irgendwie sind wir dann zusammengekommen. Sasori hatte es eher beschlossen. Zuerst war ich glücklich. Das hielt einige Tage an. Und dann..“, Tenten zögerte. Es fiel ihr schwer den Blickkontakt zu halten. „Auf einmal zeigte er, wer er in Wirklichkeit gewesen ist. Es begann, als ich einmal allein bei ihm zu Hause war und nur sein Vater da war. Ich war in seinem Zimmer und dachte, dass wir gemeinsam lernen würden. Stattdessen stürzte er sich regelrecht auf mich. Ich möchte hier nicht so ins Detail gehen, aber er wollte mich wirklich mit allein dazu bringen, dass ich mit ihm schlafe.“, ihre Mundwinkel zuckten. Sie spürte, wie ihre Emotionen versuchten, sie zu übermannen. Neji’s Augen wurden dunkel. Was hatte sie da gerade von sich gegeben?! „Er schlug mich. Jedes Mal, wenn ich Nein sagte. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sein Vater auch Sakura regelmäßig verprügelte. Jedenfalls wurde es mir zu viel. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und fuhr zum Haus von Sasori. Ich blieb bewusst im Wohnzimmer. Ich sagte ihm, dass ich es nicht mehr kann. Ich machte Schluss. Etwas in seinem Blick sah mich an, als würde es mich umbringen wollen. Ich wusste nicht mehr, wie mir geschah. Er packte mich und drückte mich aufs Sofa. Er schlug immer wieder auf mich ein. Immer wieder. Ich konnte nur schreien. Ich wusste nicht, was passierte. Ich erinnere mich noch, wie Sakura plötzlich im Türrahmen stand und dann wie sie versuchte Sasori von mir zu holen. Er erhob sich etwas, um Sakura abzuwehren. Ich hab nur noch ausgeholt und irgendwas getroffen. Es war sein Gesicht, glaube ich. Er fiel. Ich war total benommen vom Schmerz. Ich hörte dann Schreie. Mein linkes Auge war zugeschwollen. Ich sehe noch immer schemenhaft den Vater von Sasori, der auf Sakura einstach. Mehrmals. Ich erinnere mich noch lebhaft an das Blut und die Schreie. Das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich im Badzimmer war mit einem Handy und die Polizei und einen Krankenwagen rief. Ich spukte Blut und bin ohnmächtig geworden. Zwei meiner Rippen waren gebrochen unter anderem. Sakura lag sehr lange im Krankenhaus. Es war ein Wunder, dass sie überlebt hat.“, Tenten atmete aus und bemerkte sofort, dass der Blick von Neji geschockt war. Die Braunhaarige wusste danach warum. Sie weinte. Ihr liefen unaufhaltsam die Tränen. Neji zögerte etwas, nahm sie schlussendlich ganz behutsam in den Arm. Tenten hielt sich am Pullover des Hyuugas fest und vereinte ihre Tränen mit seinem Textil. Sie wusste nicht, wie lange sie in seinen Armen weinte. Sie bemerkte ihre Umgebung erst wieder, als sie sich beruhigte und statt der Tränen andere Dinge wahrnahm. Wie warm und fürsorglich seine Umarmung war. Anders als bei Sasori. Wie gut er roch. Und vor allem, wie er sie nicht ablehnte. Er hätte sie womöglich noch weitere Augenblicke so gehalten, ohne etwas zu sagen. Zaghaft hob sie ihren Kopf und blickte mit ihren rehbraunen Augen in die hellen Augen des Hyuugas. Er begrüßte sie mit einem warmen Lächeln. „Besser?“, hauchte er ihr entgegen. Sie nickte und brachte etwas Abstand zwischen sich und ihn. Die Braunhaarige blickte etwas peinlich berührt auf ihre Tränen auf seinem Pullover. „Wenn du dich deswegen entschuldigen willst, vergiss es.“, unterbrach er ihre Gedanken. Er bemerkte ihren traurigen Blick. „Tenten, es ist okay. Danke, dass du es mit erzählt hast. Es hätte euch niemals so etwas passieren dürfen.“, er lächelte sanft. „Ich weiß…“, flüsterte Tenten und sah etwas nach unten. „Was geht dir durch den Kopf?“, fragte Neji und legte den Kopf schief. „Siehst du mich nun anders?“, fragte sie verlegen. Sie wusste seit ihrer ersten Begegnung, dass Neji etwas Beruhigendes und Anziehendes hatte. „Tatsächlich ja.“, gab der Hyuuga zu. Geschockt sah Tenten ihn an. Was? Er schmunzelte. „Du bist eine stärkere Frau, als ich zuerst dachte.“, gab er zu. Der Gesichtsausdruck von Tenten war ein Bild für die Götter. Völlig Überforderung. „Es tut mir dennoch leid, was ihr beide erleiden musstest. Umso beeindruckter bin ich, dass ihr so seid wie ihr seid.“, er grinste sie an. Ein absolut wunderschönes Grinsen in den Augen von Tenten. Tenten erwiderte sein Grinsen. „Ich mach dich trotzdem im Laufen fertig.“, sie schlug selbstbewusst ihre Arme übereinander, sodass sie diese vor ihrer Brust verschränkte. Sie wollte von diesem Thema ablenken. Während Sakura im Krankenhaus lag, verbrachte sie zu viel Zeit damit zu verstehen, was passiert ist. Jedes Gespräch mit ihrer Cousine Kurenai war ihre wohltuende Therapie. Sie wollte nicht das Mädchen sein, der sowas passiert ist. Sie wollte Tenten sein. Neji lachte auf, er verstand, dass sie das Thema beiseiteschieben wollte und respektierte ihren Wunsch. „Wann zeigst du es?“, grinste er. Tenten überlegte. „Sonntag?“, schlug sie vor. Neji nickte. „Was machst du heute Abend? Es ist immerhin Freitag.“, es schien, als wollte der Hyuuga sie nicht gehen lassen. „Ich wollte mit Sakura und Freundinnen ins Butterfly. Ich glaube, dass das der Name war.“, überlegte sie. Neji schmunzelte. „Wollt ihr eine Begleitung? Sasuke hat, soweit ich weiß auch nichts vor.“, Neji sah sie eindringlich an. Wie konnte man nur so warme Augen haben wie sie, schoss es dem Hyuuga durch den Kopf. „Ich kläre das mit Sakura. Kann ich dir schreiben?“, fragte sie vorsichtig. Der Dunkelhaarige nickte. „Sicher.“ Tenten stieg zaghaft aus dem Auto aus. Sie hielt den Hyuuga schon viel zu lange auf. „Danke Neji, vielleicht bis später.“, sagte Tenten sanft und schloss vorsichtig die Beifahrertür. Sie ging auf ihre Haustür zu. Also Neji sie dabei mit seinen Augen verfolgte, wählte er die Nummer von seinem besten Freund Sasuke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)