Der Squib von Seelendieb ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Harry stand neben Severus vor dem großen Tor des Malfoy-Anwesens und musste sich wirklich bemühen nicht laut loszulachen oder den Tränkemeister weiter zu sticheln. Dieser vertrug es nämlich überhaupt nicht, dass er vom dunklen Lord so plump übertölpelt worden war und dementsprechend mies war auch die Laune – seit fast einer Woche. Nun war wieder Freitag und da Harry anscheinend uninteressant für den Lord war, hatte er beschlossen, das gesellige Zusammensein diesmal bei Lucius zu veranstalten, damit Sev und Luc sich aussprachen und Ersterer sich beim Letzteren entschuldigte. „Wollen wir?“, fragte er und konnte sich doch nicht ganz einen amüsanten Tonfall verkneifen, was ein grollendes Schnauben zur Antwort hatte. Schließlich wurden sie in einem Salon geführt, in dem sowohl Lucius als auch Narcissa gemütlich saßen. Sie blickten beide amüsiert auf. Harry blieb wie angewurzelte stehen, da er mit der Tatsache, dass Narcissa dabei war, etwas überfordert war und Severus grollte etwas von „Ich kann mich beerdigen lassen.“ Narcissa erhob sich. „Seid willkommen. Severus? Setz dich doch. Mister Potter, es ist mir ein Vergnügen den jungen Mann kennenzulernen, der es geschafft hat, meinen Mann unter dem Tisch zu trinken. Ich bin Narcissa“, begrüßte sie den jungen Mann und reichte ihm die Hand. Harry war komplett überfordert und schlug in die Hand ein. „Harry, sehr erfreut“ murmelte er. „Wie kommst du darauf, dass ich Luc unter den Tisch getrunken habe? Er war doch der einzige von uns dreien, der noch irgendwie nüchtern war.“ Auch Severus blickte neugierig und leicht verwirrt zur Frau seines besten Freundes, nach dem er sich neben Lucius gesetzt hatte. Narcissa lachte glockenhell auf, während Lucius amüsiert schmunzelnd Severus ein volles Glas reichte. „Junger Mann, du scheinst zu vergessen, dass Lucius ein Mitglied des Hochadels ist und sehr oft im Namen des Lords an Gesellschaften teilnehmen muss, bei denen sehr viel getrunken wird. Er hat vom Lord immer einige Phiolen bei sich, mit deren Inhalt er zu einem sehr viel vertragen kann, ohne auch nur den Schein der Trunkenheit zu bekommen und zum anderen wird jede Nachwirkungen des Alkoholkonsum beseitigt“, erklärte sie und sofort ging ein empörter Blick von Harry und ein verstehender Blick von Severus zu Lucius. „Erwischt“, meinte er amüsiert und reichte Harry eine Flasche Muggelbier. Potter griff danach und musterte intensiv seinen Gegenüber. „Das nennt man kämpfen mit unlauteren Mitteln. Das war nicht fair!“, stellte er fest und griff nach der Flasche. Während Harry trank, runzelte Severus irritiert die Stirn. „Wenn er ein so genialer Tränkebrauer ist, warum braucht er dann mich?“, wollte er leise wissen, sich wohl bewusst seiend, was für Eskapaden er sich die letzten Jahre geleistet hatte. „Zeitvertreib?“, schlug da Harry zynisch vor und stocherte wieder in der Wunde herum. „Schließlich bist du der beste Okklumentiker aller Zeiten und er ist der beste Leglimentiker aller Zeiten“, grinste er und Lucius nahm schnell einen Schluck, während Narcissa in die vorgehaltene Hand hustete. „Mister Potter!“, grollte es da tief und bedrohlich aus der Brust des Tränkemeisters. „Sie begeben sich auf sehr dünnes Eis!“ Harry grinste frech und zwinkerte Severus kokett zu. „Und ich dachte, ich laufe bereits über die Wasseroberfläche.“ Narcissa griff zu einem Glas Champagner und beobachtete nun amüsiert die drei Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. „Wie dem auch sei“, griff Lucius nun ein und unterband, dass es sich zwischen Severus und Harry hochschaukeln konnte. „Severus, ich hoffe, du glaubst mir, dass ich nichts verraten habe. Es war ein Bluff von dem Lord. Er war regelrecht erschüttert, wie du reagiert hast und er denkt ernsthaft über ein Alkoholverbot für dich nach.“ Harry brach in schallendes Gelächter aus, als er die Worte und Severus ungläubige Miene sah. Auch Narcissa lachte leise auf. „Er hat dich beobachten lassen und studiert, um eine Schwachstelle zu finden“, erzählte Lucius nun ernst weiter. „So ist ihm auch aufgefallen, dass du Samstags nie fit bist. Also hat er die Schutzbanne mit einigen Zaubern versehen, so dass er unvorbereitet auf deine Schilde treffen konnte, wenn du die Schutzbanne durchtrittst. Außerdem hatte er einen Zauber gelegt, dass er dich jederzeit hätte verfolgen können. Er war regelrecht enttäuscht, wie leicht es funktionierte. Er traf auf absolut gar keinen Widerstand und war geschockt, als er erfuhr, dass du nicht nur weißt, wo Potter ist, sondern auch mit ihm einen regen Kontakt unterhältst und dass du MEHRERE Spione von Dumbledore in seine Reihen eingeschleust hast.“ Severus musterte Lucius nachdenklich. „Deshalb die Frage nach meiner Loyalität“ , überlegte er, während er an seinem Glas nippte. „Aber wenn er weiß, wo ich bin, warum hat er mich nicht schon längst aufgesucht?“, wollte nun Harry neugierig wissen und nahm einen Schluck aus seiner Flasche. Lucius atmete tief durch und nahm einen Schluck aus seinem Glas. „Ich habe ihm erzählt, dass du ein Squib bist. Er wollte es erst gar nicht glauben, dann habe ich ihm das gesagt, was ihr mir erzählt habt. Harry, der dunkle Lord würde sich mit dir gerne treffen und dich mal untersuchen.“ Der junge Mann war ernst geworden und Abneigung blitzte in seinen Augen. „Wer hat dir das Recht gegeben, über mich zu reden?!“, zischte er gefährlich und war kurz davor, die Flasche nach Lucius zu werfen. „Niemand, nur habe ich noch einen kleinen elfjährigen Jungen mit strahlenden Augen vor mir, als er das erste Mal die Zauberwelt betrat. Dann habe ich deine traurigen Augen gesehen, als die Sprache auf deine Zauberkraft kam. Harry, ich hab die letzten Tage in meiner Bibliothek Bücher um Bücher gewälzt, um eine Lösung für dein Problem zu finden.“ Harrys Augen verengten sich bedrohlich. „Woher willst du wissen, dass es eine Lösung gibt?“ Lucius nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas. „Die Verbindung von dir und dem Lord ist magisch. Sobald Magie durch deinen Körper fließt, spürt und sieht er dich. Im Moment, kann er das nicht. Doch, immer wenn du mit Severus zusammen bist, kann er dich spüren. Zwar schwach, aber er kann dich spüren“, erklärte Malfoy und Snape verschluckte sich fast. „Dann ist Harry kein Squib?“, fragte er beinahe freudig erregt. „Es scheint so. Deshalb habe ich es dem Lord erzählt und er möchte sich Harry anschauen“, nickte Lucius und Harry ließ seinen Blick gleiten. „Ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Sobald ich wieder Magie wirken kann, bin ich doch nur noch eine Waffe. Man wird in mir nur noch den Auserwählten sehen und nicht mehr Harry.“ Lucius schwieg eine Weile. „Wenn du es möchtest, werde ich es dem Lord so sagen“, erklärte der Aristokrat leise. Harry blickte nachdenklich auf seine Flasche, die er in der Hand hin und her drehte. „Rede mit ihm wenigstens einmal“, schlug da Severus vor. „Vielleicht kann er dir helfen. Und wenn es nur darum geht, dass du ungestört bis ans Ende deines Lebens leben kannst.“ Potter blickte zu Snape und nickte. „Du beschützt mich?“, fragte er leise. „Mit meinem Leben!“, kam es sowohl von Severus als auch von Lucius wie aus einem Mund. „Danke“, lächelte Harry, prostete den beiden Männern zu und leerte seine Flasche. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)