Lichtkrieger II von Sannyerd (Die neue Waffe) ================================================================================ Kapitel 42: warmer Apfelstrudel ------------------------------- _______________-No Adult-______________ Still war es im Meetingraum, erwartungsvoll blickten alle zu Royu, der weiter erzählen sollte, doch die Geschichte, die in allem wie ein Film abgelaufen war, endete hier. Langsam kam man wieder ins Hier und Jetzt zurück. Colt schüttelte mit seinem Kopf, das war dann auch die Erklärung für den Schal, der in der Armee Kiste von Billie lag. Dieser unscheinbare weiße Schal hatte tatsächlich 15 Soldaten das Leben gerettet. Auch wenn der, den Billie diesen in die Hand gedrückt hatte, nicht darunter gewesen war. “In der Höhle befanden sich noch weitere Soldaten, die Selbstmord begangen hatten, genaueres darüber weiß man nicht, doch General Kobashi schien zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr das Komando gehabt zu haben.” fügte Royu noch hinzu. “Oder es war sein letztes!” setzte der Großvater noch mit drauf. Was die Stimmung im Raum nicht besser machte. “Und Kenshin?” fragte Saber, obwohl er wusste, wie es endete. “Er wurde einen Tag später mit einem anderen Soldaten hinter den nördlichen Höhlen festgenommen, wahrscheinlich wurde er, da er als Adjutant identifiziert wurde, auf ein Schiff gebracht und dort verhört, alles was danach geschah, wären Spekulationen." beendete Royu jetzt die Zusammenfassung. Es wurde nach und nach nach den Getränken auf den Tisch gegriffen, die Kehlen waren trocken und Worte für diese Geschichte fand eh gerade keiner. Das Gehörte, musste man erst einmal sacken lassen. Saber ließ seinen Blick, während er seine Flasche Limo in der Hand hielt, über den Tisch schweifen. Colt zog sich den übersetzten Brief heran und las ihn sich durch. Mutter, ich weiß nicht, ob das mein letzter Brief sein wird und wenn, weiß ich, dass auch dieser dich niemals erreichen wird. Denn was ich schreibe, würde dir sehr viel Kummer bereiten. Noch sitze ich auf japanischer Erde, wie lange noch, weiß ich nicht. Wir sind alle müde, nicht des Schlafmangels wegen, sondern des Kämpfens. Tag und Nacht hört man Geschützfeuer, Glück, wenn es zwischendurch eine Pause gibt. Meine Gedanken und Sorgen sind bei euch, ich hoffe, es geht euch gut und seid bereits in Naku! “Bleib gerecht!” Das ist es, was du immer gesagt hast. Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich es immer bin, aber wer ist das schon? Man handelt hier aus Angst! So wie die Angst uns beherrscht, beherrscht sie auch den Feind, ich habe es gesehen. Auch sie möchten nach Hause, jeder einzelne hat eine Mutter, bestimmt nicht so eine wunderbare wie sie es sind. Aber egal wer hier stirbt, es wird eine Mutter geben, die weinen wird. Ein Gedanke, als ich einem Amerikaner in die Augen blickte. Erstaunlich, oder? Ich gab ihm Wasser, er hat es getrunken, wie ein Wasserbüffel, der den ganzen Tag auf einer trockenen Weide gestanden hatte. Macht es mich jetzt zu einem Verräter? Es zeigten in diesem Moment keine Waffen auf uns, so standen wir uns als Männer gegenüber und nicht als Soldaten. Ob er es geschafft hat, weiß ich nicht. Doch haben wir jetzt die gleichen Chancen, wieder nach Hause zurückzukehren, vielleicht sogar ohne Krieg. Vielleicht irgendwann als Freunde. Ich habe mich nicht einmal vorgestellt oder bedankt! Jetzt verstehe ich auch, warum dieser Brief dich nicht erreichen soll! Kenshin Colt blickte auf. Royu nickte ihm bestätigend entgegen. Saber nahm Colt fragend den Brief ab, denn der Cowboy schaute, als ob er einen Geist gesehen hätte. Saber atmete tief ein und aus, nachdem er den Brief gelesen hatte: “Ja, diese Briefe ähneln sich überall auf der Welt!” Für Saber gab es jetzt keinen Zweifel mehr, dass sich tatsächlich damals ein Wilcox und ein Hikari als Feinde gegenüberstanden. Und jetzt waren ausgerechnet ein Hikari und ein Wilcox beste Freunde. Eine Gänsehaut durchflutete den Schotten. Colt ging es nicht anders, er würde nicht hier sitzen, hätte Kenshin damals abgedrückt, oder andersherum. Gerührt war er von den Worten, die wie eine Prophezeiung klangen. “Dass man sich irgendwann als Freunde gegenüberstehen wird." Er blickte zu den beiden Bildern, die immer noch so vor ihm lagen, wie er sie platziert hatte. In diese Augen hatte einer seiner Großväter geschaut und er selbst blickte täglich in genau die Gleichen, die ihn so manches Mal zur Weißglut und zum Lachen brachten! Er musste etwas grinsen. “Und die beiden dachten, der Andere wäre tot!” murmelte Colt vor sich. “Und der Brief sollte nie gefunden werden!” fügte der noch Schotte mit an. “Deswegen sind wir hauptsächlich hier!” griff Royu Sabers Worte auf. Colt und Saber blickten auf, das war also noch nicht das Ende. “Laut Kenshins Briefs, hat er Billie gegenüber ein schlechtes Gewissen gehabt!” begann Royu erneut. Colt verstand nicht. Saber dämmerte da etwas. “Er hat sich seinem Feind, der sich ihm vorgestellt hatte, nicht vorgestellt, das gilt als ziemlich unhöflich, selbst unter Feinden!" Und wie er seiner Mutter schrieb, wollte er sich bedanken.” erklärte Royu ausführlicher, nachdem er das fragende Gesicht des Cowboys gesehen hatte. Colt schob Fireball den Brief über den Tisch: “Hier von ihm kannst du noch was lernen!” sagte Colt breit grinsend Richtung seines Freundes, der den Brief entgegennahm, aber das Gesagte mit einem Augenrollen kommentierte. “Mein Reden!" warf Captain Hikari ein und zeigte auf seinen Sohn. “Hehe!” kam es darauf hörbar vom Großvater und blickte grinsend zu seinem Enkel. Fireball resignierte und lehnte sich im Stuhl zurück. Colt lachte, als er die Reaktionen darauf beobachtete. Das, was Billie damals verwehrt geblieben ist, hatte er jetzt täglich um sich. Und dafür war Colt gerade sehr, sehr dankbar! Trotzdem musste er wieder mit seinem Kopf schütteln: “Verrückt!” sprach es Colt erneut leise aus, wie oft er das heute schon von sich gegeben hatte, wusste er nicht mehr. “Die Aufklärung dieser Geschichte ermöglicht es uns, Kenshin den Frieden zu geben, den er danach nicht hatte!” Colt zog seine Augenbrauen zusammen, er verstand gerade nicht. Der Großvater erhob sich und reichte Colt eine dunkelgrüne lederne Mappe: “Ein Leben lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken, bitte nehmen Sie es trotzdem als Wertschätzung für Ihren Großvater vor sechs Generationen stellvertretend an." Und der Ältere verbeugte sich noch mit der Mappe in den Händen. Dem Cowboy entwichen alle seine Gesichtszüge inklusive Farbe. Saber stoppte für einen Moment der Atem, schien jedoch die Intention dahinter zu verstehen. Colt stand auf und nahm dem Großvater seines Hombres die Mappe ab. Fireball stellte sich neben seinen Großvater und grinste breit, so als könnte er es kaum erwarten, dass der Cowboy diese endlich öffnete. Colts Blick blieb an Fireball haften, dass dieser gerade vor ihm stand, beruhigte den Lockenkopf, denn die Situation war ihm etwas fremd! Saber, der neben dem Lockenkopf stand, nickte ihm zu. “Tja nun, ja, also…!” Er wusste nicht, was er jetzt sagen sollte. Auch Captain Hikari war bereits aufgestanden und wartete mit verschränkten Armen ab. “Jetzt mach endlich auf!” kam es ungeduldig von Fireball. “Na gut!” und Colt tat, was ihm gesagt wurde, denn neugierig war er allemal! Er las sich das Schreiben, welches die Mappe enthielt, mehrmals durch! Seine Augen wurden während des Lesens immer größer und sein Kopf machte immer wieder ungläubige Bewegung, er sah sich um und musterte jeden einzelnen im Raum und blickte wieder in die Mappe und begann noch einmal zu lesen: “Das ist meine, ich meine, das ist die Farm in Texas! Wie habt ihr, das ist doch … Was?" und er sah wieder auf. Er hatte das Gefühl, ihm würden jeden Moment seine Beine versagen. Saber erstarrte kurz und ging einen Schritt auf seinen Scharfschützen zu, nicht dass dieser noch umfiel. Sorgte sich der Schotte der sich von Colts Worten überzeugen musste! Tatsächlich, es war eine überschriebene Besitzurkunde, die Farm lief wieder offiziell auf den Namen Wilcox. Dem Lockenkopf schlug sein Herz bis zum Hals, das konnte doch nicht wahr sein! Immer wieder las er den Eigentümer der Farm, bis er sich sicher war, dass dort wirklich sein Name stand. Er schlug die Mappe zu und drückte sie den Schwertschwinger in die Hand. Überrascht nahm der Schotte sie entgegen, “was war denn jetzt?” fragte er sich und ließ den Cowboy nicht aus den Augen. Colt fixierte Fireball: “Du!” kam es von Colt. Der Angesprochene blickte sich um und zeigte auf sich. Colt nickte einige Male: "Ja!" Du!” Fireball verstand nun gar nichts mehr: “Was ich?” fragte der Japaner und machte einen Schritt Richtung Royu, der auch nicht wusste, was los war und sah zwischen seinen Neffen und dem Cowboy abwechselnd hin und her. Colt ging einige Schritte auf Fireball zu. Fireball wich weiter zurück und umkreiste den Tisch. Colt lief an Captain Hikari vorbei und zeigte weiter auf Fireball: “Du, wusstest davon!” begann Colt. “Hä, was?” fragte der Pilot und ging zum anderen Ende des Tisches, um etwas Abstand zwischen dem wildgewordenen Cowboy und sich zu bekommen: “Die Farm!” kam der nächste Wortfetzen des Cowboys und verfolgte seinen Freund weiter. Die Anwesenden verfolgten das Schauspiel, was die beiden gerade veranstalteten. Sogar Saber konnte die Lage gerade überhaupt nicht einschätzen. “Du wusstest, wer sie gekauft hat! Hirot Investment, das seid ihr, habe ich recht?” kam es von Colt fester und auch lauter und griff nach seinem Freund: “Bist du verrückt!” sprang Fireball zur Seite und lief zu Saber, der nicht wusste, ob er eingreifen sollte. Colt, der jetzt bereits einmal den ovalen Meetingtisch umrundet hatte, griff erneut nach Fireball, dieser hielt sich kurz an Saber fest, um sich gleich wieder zu lösen, damit Colt ihn nicht zu fassen bekam und flüchtete sich neben seinen Vater, der seinen Sohn darauf fragend ansah: “Keine Ahnung!” beantwortete Fireball die nicht gestellte Frage seines Vaters. Colt stand nun vor dem Captain, hinter dem sich sein Hombre doch tatsächlich versteckte. Saber, der die Szene gerade sehr belustigend fand, musste grinsen. “Was ist los, Mr. Wilcox?” fragte Captain Hikari die Frage, die jeden im Raum gerade am meisten beschäftigte. “Sie hatten die Farm! Die ganze Zeit!” sprach Colt überzeugt und sah dem Captain fest in die Augen. Dieser grinste etwas und trat einen Schritt beiseite: “Nein, er!” und nickte Richtung Royu. Colt sah blitzschnell zu Royu: “Was?” war alles, was er dem Colonel entgegenbringen konnte. Royu grinste darauf. Colt holte tief Luft: “Als wir in diesem Sandloch festsaßen, haben wir über die Farm gesprochen und du hast nichts dazu gesagt!” begann Colt. Alle blickten zu Royu. Royu hob seine Hände: “Zu diesem Zeitpunkt, habe ich nichts davon gewusst, ich habe die Transaktion nicht ausgeführt, das war er!” und Royu zeigte jetzt auf seinen Vater. Saber musste beinahe loslachen. Colt rollte mit seinen Augen, “das konnte doch nicht wahr sein!” dachte er: “Egal wer, Fakt ist, ihr hattet sie gekauft!” fasste es Colt jetzt zusammen. Royu nickte: “Ja, aber auch nur, weil er uns damit tagelang in den Ohren lag, wie falsch es doch ist, dass du sie verkaufst!” und zeigte dabei auf seinen Neffen. Colt stoppte vor Fireball, der beschlossen hatte, sich seinem Schicksal zu ergeben. Colt blickte ihm mit leicht geöffnetem Mund stumm und eindringlich an. Fireball hielt dem Blick des Cowboys stand und nickte nach wenigen Augenblicken: “Und ich bin immer noch davon überzeugt, dass es falsch war!” bestätigte er nochmals seine damalige Skepsis! Colt stemmte seine Hände in die Hüften und schüttelte mit seinem Kopf: “Shinji!” kam es fast leise vom Cowboy und griff jetzt nach seinem in der Tat besten Freund und zog ihn zu sich und umarmte ihn. Fireball war von der Aktion so überrascht und öffnete seine zusammengekniffenen Augen, war er doch gerade davon überzeugt gewesen, dass der Cowboy stinksauer auf ihn war. Etwas überfordert erwiderte er die Umarmung. “Du bist und bleibst ein spoiled Boy!” sagte Colt wiedermals feststellend. Fireball löste sich, Colt bemerkte es und hielt seinen Freund, seine Hände auf seine Schulter und ruckte ihn einmal fest durch: “Danke man, du weißt gar nicht, was mir das bedeutet!” sagte der Lockenkopf sichtlich und hörbar gerührt: “Und ja, es war falsch, ich hätte damals auf dich hören sollen!” gab Colt einsichtig vor allen Anwesenden zu, was ihm Erleichterung verschaffte, hatte er sich doch die ganzen Monate eingeredet, dass es richtig war, obwohl ihm sein Herz immer etwas anderes gesagt hatte. Saber schmunzelte und nickte Colt anerkennend zu, auch er hatte gespürt, dass der Cowboy nicht zu einhundert Prozent hinter seiner Entscheidung gestanden hatte. Colt ließ von Fireball ab und wandte sich den anderen im Raum zu: “Danke!” Ein Nicken bekam er als Antwort. Captain Hikari setzte sich wieder. Colt umrundete den Tisch. Eine Frage brannte dem Cowboy noch: “Ich habe gesehen, dass die Farm bereits für etwas genutzt wird!” Der Ältere im Raum nickte Colt zu: “Auch das werden Sie den beigefügten Unterlagen entnehmen, sollten Sie dazu Fragen haben, halten Sie Rücksprache mit meinem Sohn.” und er zeigte auf Royu. “Was bist du Mädchen für alles?” fragte der Cowboy leicht spöttisch. Royu nickte seinem Bruder und Vater entgegen: “Seht ihr, sogar ihm fällt das auf!” Colt lachte kurz auf und nahm Saber, der auch grinsen musste, die Mappe ab. “Kann ich das haben?” fragte Colt und zeigte auf die Unterlagen und Fotos vor ihm auf dem Tisch. Royu nickte: “Ja, aber das machst jetzt du!” bestimmte Royu und Fireball stand auf: “Na toll!” kommentierte er und griff nach dem Papierkram vor Colt und verließ den Meetingraum. Captain Hikari und die anderen verabschiedeten sich und ließen Colt, Saber und Fireball allein, um das gerade erfahrene gemeinsam zu verarbeiten. Colt pustete hörbar Luft aus und sah zum Schotten. “Was hältst du davon?” Saber grinste breit: “Das nennt man Chronik Pflege!" Colt nickte verstehend. Nur deswegen war es überhaupt möglich gewesen, diese Geschichte so detailliert aufzuklären. Dadurch das jeder Brief, oder noch so unbedeutender schnipsel sorgfältig aufgehoben wurde, bekamen gesichtslose und beinahe auch Namenlose verwandte und ihm zuvor gegangene Generationen ein Gesicht und die Vergangenheit begann zu leben, er fühlte sich gerade sehr verbunden mit Billie, denn dessen Blut floss auch durch seine Adern. Jetzt bekam Colt ein kleines Gefühl dafür, warum Dynastien so handelten und warum es sie noch gab, eben weil man damit lebt und eine Verantwortung für die Nachkommen hatte. “Ich werde damit anfangen!” beschloss Colt. Saber grinste seinem Freund entgegen und klopfte ihn auf seine Schultern: “Das hast du doch schon!” Fireball kam zurück in den Meetingraum und legte Colt die Unterlagen hin und setzte sich auf den Platz, wo zuvor sein Vater gesessen hatte. “Jetzt bist du Großgrundbesitzer, das reicht bestimmt für hundert Kuhherden!” kam es von Fireball. Colt schüttelte mit seinem Kopf und sah zu seinen Freunden: “Ich kann es immer noch nicht fassen, dass die Farm wieder da ist!” und griff nach dem Bild von Billie und musterte den Mann darauf. Saber und Fireball sahen sich an und warteten ab, bis sich ihr Freund wieder gefangen hatte. “Was wirst du jetzt tun?” fragte Saber und durchbrach damit die Stille. Fireball, der gedankenverloren einen Pen auf dem Tisch hat hin und her kullern lassen, blickte auf. Colt presste seine Lippen fest aufeinander und tippte auf das Bild von Billie: “Ich muss das sehen!” sagte Colt entschlossen. “Was?” kam es von Fireball ungläubig. “Ja genau und du kommst mit!” beschloss der Cowboy. “Auch Billie hat dort etwas vergessen!”, fügte der Lockenkopf noch an. Saber und Fireball warfen sich Blicke zu. “Ich muss eh demnächst nach Texas und jetzt wo ich die Farm wieder habe, werde ich einiges dort zu erledigen haben und kann mir auch gleich die Insel anschauen!” Saber zuckte mit einer Schulter. Das klang nach einem Plan, fand er und nickte: “Wir sind dabei!” versicherte der Schotte allgemein! Fireball sah fassungslos zwischen Saber und Colt abwechselnd hin und her. “Ramrod wird in zwei Monaten mit der neuartigen Lasertechnologie ausgestattet, ich könnte da was drehen, dass das direkt vor Ort in Japan geschehen soll!”, erklärte der Schotte darauf. Saber grinste seinem jüngsten Freund entgegen, der immer noch überfahren aus der Wäsche guckte, aus der Nummer würde Fireball jetzt nicht mehr herauskommen. “Aber, da gibt es nichts!” warf Fireball ein, er hatte keine Lust sich eine kahle, nach Schwefel riechende Insel mitten im Pazific anzuschauen, nein, da hätte er bessere Ideen! Colt stieß seinen Hombre leicht mit einer Hand gegen dessen Oberarm: “Ja, Party wird es dort bestimmt nicht geben!” konterte Colt. Fireball rollte mit seinen Augen. “Wie wollt ihr überhaupt dahin kommen, die Insel wird vom Militär genutzt …” Er unterbrach sich, als er merkte, dass dieses Argument nun überhaupt nicht ziehen würde. Seine Freunde grinsten ihn an. “Wir sind uns sicher, dir wird eine Lösung einfallen!” kam es von Saber bestimmend. “Das kann doch nicht wahr sein!” murmelte Fireball vor sich und ließ sich in seinem Stuhl zurückfallen. “Gut, aber dann möchte ich auch die Farm sehen, die mir unwissend bis vor einer Woche noch gehört hatte!” verlangt er ein wenig eingeschnappt. Colt grinste seinem schmollenden Hombre entgegen: “Abgemacht!” und freute sich riesig auf diesen kleinen dienstlichen Trip in naher Zukunft! "Okay, super!” freute sich der Cowboy und stand auf: “Jetzt aber los, meine Holde wartet bestimmt schon!” erklärte er und sammelte alle Unterlagen zusammen. Saber stand auch auf. Auf Sincia und Sara freute er sich schon seit Stunden! _______________-No Adult ende-______________ Am nächsten Morgen. Shinjiro saß zu Hause in seinem Büro und war dabei, die Archive des Oberkommandos der letzten Jahre zu durchforschen. “Wie wird es mit dem Team weitergehen?", fragte sein Vater,der vor dem Bücherregal stand, beiläufig. “Das wird sich zeigen, wenn es so weit ist!”, war Shinjiros ebenfalls beiläufige Antwort, während er etwas am PC las. “Wenn es soweit ist.” wiederholte der Ältere und ging auf den Schreibtisch zu. Shinjiro blickte von seinem Tun auf. “Shinji wurde von einem Sergeant, der nicht die Lieutenant-Laufbahn durchlief und keinerlei militärische Qualifikationen aufweist, mit einem Fronturlaub diszipliniert!” fügte der weißhaarige Japaner noch mit an, bevor er sich in den Ledersessel vor den Schreibtisch setzte. Shinjiro presste seine Lippen aufeinander. “Sergeant Wilcox ist seit drei Jahren im aktiven Dienst, zwar nicht durchgehend als Offizier, doch seine Leistungen entsprechen dem Rang eines Sergeants! Das wurde Protokoll-Gemäß, von vier unabhängigen Seiten, entschieden!", war Shinjiros Erklärung, er hatte jetzt nicht vor, eine Grundsatzdiskussion über Ränge zu führen. “Dessen erste Amtshandlung als Sergeant war, Shinji in den Fronturlaub zu schicken.” Shinjiro gab auf und lehnte sich in seinem Bürosessel zurück und musterte seinen Vater: “Warum sollte ich? Diese Entscheidung lag in seinem Ermessensbereich und abharken tu ich gar nichts, das ist Aufgabe des befehlshabenden Offiziers. Der in diesem Falle Captain Lancelot ist." erklärte er weiter sachlich. “Und Shinji steckt jetzt im Leerlauf!” erwiderte der Ältere. Shinjiro atmete tief ein. “Ach!” winkte der Ältere ab. “Um was geht es genau?” wollte Shinjiro jetzt wissen. Der Großvater sah auf und blickte zu seinem Sohn, der ihn weiterhin ansah. Shinjiro nickte und lehnte sich wieder nach vorn und wollte weiter lesen. “Ich habe Shinji alles ermöglicht, bis hin zu seiner Pilotenausbildung!”, begann der Ältere nach einigen Momenten der Stille. Shinjiro nickte nur leicht. “Du hättest ihn erleben sollen!” - “Er war 15!” unterbrach Shinjiro seinen Vater etwas lauter als gewollt und stand auf: “15 …!” wiederholte er noch einmal: “Dich interessiert nur sein Weiterkommen, ohne darauf zu achten, ob er die Fähigkeiten hat, um in seiner Position zu bestehen!” Fügte Shinjiro noch mit an. “Die hat er, also hör auf, ihn in Watte zu packen!” wurde der Ältere jetzt auch lauter. “Wenn es nach mir ginge wäre er jetzt auf der Akademie, wo man in seinem Alter hingehört, er ist hier umgeben von Praxis und erfahrenen Offizieren, aber ihm fehlt die Theorie, um die Praxis objektiv anwenden zu können, von daher werden ihn zwei Wochen Fronturlaub hintern Schreibtisch nicht schaden!” erklärte Shinjiro und ging um seinen Schreibtisch Richtung Tür. Sein Vater fixierte ihn mit seinem Blick: “Wäre es dir lieber gewesen, wenn er Rennfahrer geworden wäre?” fragte sein Vater darauf. “Oh man!” kam es leise von Shinjiro und warf seinem Vater, der mittlerweile neben ihm stand, einen Blick zu. “Ich dachte, dass Shinji nach 6 Monaten wieder zurückkommt!” sagte sein Vater. Shinjiro trat stumm aus dem Büro hinaus. “Was hast du erwartet, er war dort umgeben von Technik, Geschwindigkeit und Nervenkitzel!” zählte er nur einige Dinge auf, die seinen Sohn faszinierten. Und stieg die Treppe hinab. Der Großvater nickte mit einem bestätigenden: “Hm!” - “Ich muss zugeben, ich hatte seine Willensstärke damals unterschätzt!” gab der Ältere schwerfällig zu und folgte. Shinjiro blieb nach diesem Satz stehen: “Er ist ein Hikari!” begann er. “Shinjiro!” unterbrach ihn sein Vater fest, er wollte es nicht hören. “Und von wegen du hast ihn nicht gelenkt! Deine Angst war es, dass er mit seinem Technikverständnis eine andere Laufbahn einschlägt, oder irre ich mich da?” sprach Shinjiro unbeirrt weiter. Der Ältere blickte seinem Sohn fest in die Augen. Bis Shinjiro den letzten Absatz der Treppe hinabstieg. “Er wollte Rennfahrer werden, oder sonst was.” sprach jetzt auch der Ältere fest weiter, um sein Tun von damals zu erklären. Shinjiro presste seine Lippen aufeinander und öffnete die Wohnzimmertür und trat in den Raum, in dem Fireball auf dem Tablet im Internet surfte, während er noch immer an seinem Frühstück saß. “Ich hätte ihn auch weiter am Taiyaki Stand mit Sato stehen lassen können, wäre das eher in deinem Sinne gewesen?” Fireball stoppte seine Kaubewegungen, als er die Worte seines Großvaters hörte. Shinjiro drehte sich seinem Vater zu und nickte ihm bestätigend entgegen: “Siehst du!” Hitomi hielt ihren Mann leicht am Arm zurück. Royu hob seine Augenbrauen. “Ich habe meine Verantwortung als Großvater wahrgenommen, als sein Vater…” der Ältere machte eine Pause. “Sprich weiter!” forderte Shinjiro! “Könnt ihr damit aufhören, euch in mein Leben einzumischen?” unterbrach Fireball die angespannte Stille zwischen seinem Vater und seinem Großvater. Shinjiro drehte sich den Esstisch zu: “Nein!” und blickte wieder zu seinem Vater. Fireball rollte mit seinen Augen und beschloss einfach zuzuhören, schließlich ging es einmal wieder um ihn, obwohl er einfach nur in Ruhe sein Frühstück genießen wollte. Er erinnerte sich an das Gespräch mit seinem Vater auf Jarr, oder an die Worte, die Colt ihm gesagt hatte, dass das zwischen seinem Vater und Großvater nur im entferntesten Sinne etwas mit ihm zu tun hatte. Auch wenn es Fireball schwer fiel, das gerade zu beobachten. Warum allerdings die Taiyaki von Großvater Sato immer öfter Thema waren, hatte Fireball noch nicht rausbekommen, “die sind doch lecker!” wusste er und als Kind hatte er gerne mit seinem Großvater bei den Sommerfesten hinter dem Stand mitgeholfen. Saber betrat nach langer Zeit mal wieder das Oberkommando durch den Haupteingang. Er ging langsam auf die imposante Weihnachtstanne zu, deren funkelnde Lichter und glitzernde Ornamente einen Hauch von Magie in die Luft brachten. Ein bekannter Geruch stieg ihm in die Nase und er musste in sich hinein schmunzeln. Jedes Eckchen der großen Empfangshalle war mit festlichen Elementen geschmückt. Hier und da hingen Lichterketten und duftende Tannenzweige,die mit roten Schleifen geschmückt worden waren. Die alljährliche majestätische Weihnachtstanne, die im Zentrum des über 10 Meter hohen und breiten Haupteingangs stand, rundete das Bild vollkommen ab. Im ersten Moment dachte er, ein zu Deja Vu von der letzten Shoppingtour mit Sincia zu haben. Aber er war tatsächlich im Oberkommando und betrachtete wie jedes Jahr den Weihnachtsbaum, der immer wieder ein Blickfang war. Offiziere grüßten ihn, andere bewunderten oder diskutierten über die Gestaltung der Tanne. Es schien, als ob für einen Moment all die Anspannung im Oberkommando vergessen waren und die Offiziere sich ganz der Vorweihnachtszeit hingaben. Und Saber nickte anerkennend, denn egal welches Team für die Weihnachtsdekoration in diesem Jahr in der Verwaltung verantwortlich gewesen war, die Damen und Herren hatten ihren Plan durchgezogen! Es wurden buchstäblich alle Sinne bedient, ein sanftes weihnachtliches Jingle drang in sein Bewusstsein. Doch am meisten wurde der Geschmackssinn des Schotten in diesem Moment gereizt, es war der Duft von frischen, warmen Apfelstrudel mit leichter Zimtnote, er liebte Zimt, der Duft erinnerte ihn an zuhause. Der Geruch des Strudels hatte sich garantiert schon seinen Weg durch die Gänge des Oberkommandos gesucht. Und würde garantiert den einen oder anderen Offizier anlocken. Saber musste schmunzeln, auch er würde heute einer davon sein! Saber entdeckte April, die bereits im Offizierskasino saß und Alvin brachte der Navigatorin ihren allmorgendlichen Latte Macchiato. Der Highlander steuerte auf die beiden zu, genau einen Kaffee benötigte er jetzt auch, vielleicht sogar noch mit einer feinen Zimtnote? Colt hatte sich einen Tag rausgenommen, um die Ereignisse und die erhaltenen Informationen der letzten Stunden sacken zu lassen. Saber hatte durchaus Verständnis und würde, wenn er es schaffte, auch noch vorbeischauen. Seine Gedanken sprangen von einem Punkt zum anderen, sein Kopf brummte mittlerweile nur noch. Plötzlich war eine Geschichte rund geworden. Er öffnete die Holztruhe und blickte suchend hinein. Dort, irgendwo zwischen der Feldflasche und der ID-Marke, lag die Farm seiner Familie. Es klopfte, der Lockenkopf blickte Richtung Tür: “Ja!” kam es rau und leise von ihm. Die Tür öffnete sich darauf einen Spalt und Robin steckte ihren Kopf hindurch und lächelte ihm entgegen: “Na, bist du fleißig?” neckte sie ihn und trat in den Raum. Colt grinste und schloss die Holzkiste. Robin musterte ihren Cowboy: “Was denn immer noch diese Geschichte?" fragte sie besorgt, wusste sie doch, wie viele Abende er sich mit Filmen und Dokus darüber um die Ohren geschlagen hatte. Sie wollte nicht, dass er sich zum Aktuellen Krieg auch noch zusätzlich mit einem vergangenen beschäftigte! Sie nahm ihn in ihre Arme: “Hast du Fragen dazu, vielleicht kann ich ja helfen!” Colt drückte sie an sich und musste schmunzeln: “Nein, keine Fragen, aber antworten!” antwortete er darauf. Robin blickte ihn fragend an, sie verstand ihn gerade nicht. Er löste sich etwas und griff nach einer Mappe, die neben der Kiste lag und gab sie ihr. Robin nahm sie entgegen und öffnete sie langsam. Nach einigen Momenten der Stille sah die blonde Lehrerin auf: “Das ist die Farm in Texas!” sprach sie vor sich, Colt nickte ihr entgegen. “Aber wie, ich meine, seit wann? Hast du etwa?” begann Robin, sie hatte gerade so viele Fragen in ihrem Kopf. Erst hatten sie nur eine Wohnung in Yuma, die zwar auch wunderschön gewesen war, aber mitten in der Stadt. Jetzt hatten sie diese wunderschöne Farm mit einer Apfelplantage und wie um alles in der Welt kam die Farm in Texas so plötzlich wieder zurück in Colts Besitz, dass es so war, bestätigte ihr die Urkunde. Shinjiro verabschiedete sich und verließ den Raum, Hitomi folgte ihm. Royu stand vom Sofa auf und sah sich um die Diskussion zwischen Shinjiro und seinem Vater war erstickt, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte. Niemand äußerte sich mehr. Royu blickte auf seinen Neffen, der vermutlich selber versuchte, das Geschehen zu sortieren. "Was ist nur passiert?", fragte er sich. In den letzten Wochen eskalierte es zwischen den beiden regelmäßig. Er ging sich durch seine Haare und setzte sich neben seinen Vater auf die Couch. Mikan war ziemlich unbeeindruckt von allem und hatte ihren Beobachtungsposten auf ihrem Lieblings-Fensterbrett eingenommen, wo sie dem leichten Schneetreiben im Garten zusah. Doch plötzlich sprang sie hinunter und rannte wild durch den Raum und in den Flur. Alle Anwesenden schauten überrascht auf und verfolgten die plötzliche Aktion der Katze. Fireball grinste, Mikan hatte ihr berüchtigtes fünf-minütiges Energiehoch. "Beruhige dich", sprach Hitomi leise und sanft zu Shinjiro, der gerade die letzten Knöpfe seines schwarzen Mantels schloss. Er schaute seine Frau an und sagte: "Vor 10 Minuten war ich noch ganz ruhig!" und zeigte in Richtung Büro. Hitomi griff nach seiner Hand. Shinjiro atmete tief aus und beugte sich näher zu Hitomi: "Was ist los mit ihm? - Er bringt mich um den Verstand!" Widerwillig und leise äußerte er den letzten Teil und blickte in Richtung Wohnzimmer, aus dem in diesem Moment die wildgewordene Mikan herausstürmte und in den ersten Stock fegte. "Und sie auch!", sagte er, während er und Hitomi dem Fellknäuel nach guckten. Hitomi schmunzelte und wandte sich wieder ihren Mann zu: "Schh!", kam es von Hitomi und strich ihm über die Wange und gab ihm zum Abschied einen Kuss. Auch Shinjiro nickte darauf schon wieder versöhnlicher. "Ich werde nicht lange wegbleiben!", teilte er ihr mit und genoss noch einige Sekunden die Nähe. Hitomi ging zurück ins Wohnzimmer. Shinjiro zog seine Schuhe an und holte seinen vibrierenden Kommunikator aus seiner Manteltasche, um die eingegangenen Nachrichten zu lesen, bevor er das Haus verließ. "Kommt vorbei, wenn ihr in Japan seid!" Shinjiro erschrak innerlich, als er die Stimme seines Vaters hinter sich hörte und steckte seinen Kommunikator wieder zurück in seine Manteltasche. Kommentarlos öffnete er die Haustür und spürte den kalten, aber erfrischenden Winterwind, der ihm entgegenblies und trat nach draußen. "Deine Mutter würde sich freuen!" fügte sein Vater noch hinzu. Shinjiro hielt einen Moment inne, bevor er ganz hinaus trat und die Tür hinter sich schloss. “Dein Latte Macchiato con Caramel.” sagte Alvin, als er April ihren Kaffee vorsichtig auf den Tisch stellte. Die Blondine sah von ihren Unterlagen auf: “Danke, den hatte ich ja schon vergessen!” sagte sie und zog sich das hohe Glas, in dem ihr morgendlicher Wachmacher war, zu sich heran. “Du hast ihn auch nicht bestellt!” nickte Alvin und trat einen Schritt beiseite, als Saber an den Tisch trat und in die kleine Runde grüßte. April lächelte Alvin entgegen: "Danke!" sagte sie und begrüßte den Säbelschwinger, als dieser sich neben sie setzte. Der Schotte bestellte auch gleich seinen allmorgendlichen Milchkaffee. “Extra Stark mit extra Zucker und spitzer Milchschaumkrone!" beendete Alvin die Bestellung des Captains. Saber grinste: "Ja, auf die bestehe ich!” nickte Saber Alvin zu, der sich auf den Weg machte. April musste etwas kichern, während sie ihren Kaffee im Glas mit einem langen Löffel umrührte. Der Schotte blickte über den Tisch: “Was machst du so früh hier?” fragte er, Aprils Dienst begann schließlich erst in einer Stunde. "Ich warte bis das japanische Waffeningenieur-Team da ist!” gab April auskunft und begann bei ihren Macciato die Schaumkrone auszulöffeln. Saber nickte: “Auch die werden erst in zwei Stunden da sein!” wurde der Schotte genauer. April stützte ihren Kopf auf: "Ach, ich saß bis heute Morgen an den Plänen und prüfe den Verlauf der Schaltkreise, wir müssen wohl einiges komplett neu und umgestalten!" kam es etwas ernüchternd von der Ingenieurin. “Okay!” kam es von Saber und lehnte sich im Stuhl zurück, als er erfuhr, mit was sich April die Nacht um die Ohren geschlagen hatte und hielt Ausschau nach seinem Kaffee. Dass die Umrüstung von Ramrod nicht Mal so nebenbei von statten gehen würde, war dem Schotten durchaus klar, aber dass sie den guten Ramrod sogar gleich aufreißen mussten, um an die Verbindungen zu kommen, weil es eine komplett andere und neue Technik war, hatte er nicht mit bedacht. Aber heute standen nur Vermessungsarbeiten an, es muss also nicht zum Supergau kommen! beruhigte sich der Highlander und blickte auf seine Uhr. “Tja, und so ist die Wilcox Farm jetzt wieder die Wilcox Farm!" beendete Colt die ausführliche Geschichte, wie auch er sie gestern gehört und erlebt hatte. Robin schüttelte den Kopf. Sie und der Cowboy saßen mittlerweile am Wohnzimmertisch, während William auf dem Boden unter seinem Spielbogen lag und dabei war einzuschlafen. Nach einigen Momenten der Stille sagte Robin nachdenklich: "Das ist einfach unglaublich!" Sie stand auf und holte sich erst einmal etwas zu trinken. Colt starrte aus dem großen Fenster des Wohnzimmers und genoss den wunderschönen Blick auf die Trauerweide und den Rest seiner leicht eingeschneiten Farm. "Ja, unglaublich!" dachte er und nickte seinen Gedankengängen zu. Er sollte der glücklichste Mensch im gesamten Universum sein, daran gab es keinen Zweifel. Aber dennoch wollte der Jubel in ihm nicht so recht aufkommen. "Colt, hast du eine Vorstellung, was das bedeuten könnte?" begann Robin und stellte eine dampfende Teekanne sowie ein paar Tassen auf den Tisch. Er fuhr ein wenig erschrocken zusammen, so tief war er in seinen Gedanken versunken gewesen und schaute zu seiner Robin, die ihm gerade eine Tasse Tee vor die Nase stellte. "Das kann doch kein Zufall sein, dass mit Billie und jetzt mit Shinji und dir..." - "Glaubst du etwa an sowas?" fragte Colt ruhig und griff nach seiner Tasse Tee, oder heißes Wasser, wie der Cowboy auch gerne mal Tee bezeichnete. Robin setzte sich wieder und zog sich ihre Tasse mit ihren Händen näher an sich heran. "Ich weiß es nicht so genau, aber man hört immer wieder Geschichten von Menschen, die sich treffen und dann herausfinden, dass sie eine Begegnung in der Vergangenheit hatten!" sprach sie leise und nahm vorsichtig einen Schluck ihres heißen Aufgussgetränks. Colt lehnte sich etwas in seinem Stuhl zurück und seufzte: "Ach!" und streckte sich, während er sich mit beiden Händen durch seine Locken ging. Das fand er jetzt allerdings zu weit hergeholt. "An Zufälle glaube ich jedenfalls nicht! Ich bin sicher, dass die beiden noch etwas zu erledigen hatten oder vielleicht auch ihr beide..." fügte Robin noch fest dazu. Colts Augen weiteten sich. “Wovon sprach Robin da gerade?” Robin bemerkte die Reaktion ihres Mannes und nickte noch einmal überzeugt: "Ja, beide dachten, der andere wäre tot! Billie Jason ist einfach gegangen, was ich persönlich für richtig halte!" fügte sie ihre klare Meinung zum Krieg noch hinzu und fuhr fort: "Und der andere hat aufgrund der Begegnung mit Billie letztendlich gegen seine tief verwurzelten Überzeugungen und Prinzipien gehandelt, aber dennoch das Richtige für sich und andere getan!" Colt atmete tief ein und rieb sich die Augen: "Ja, 15!" kommentierte er das Gesagte, nicht dass er es für wenig bedeutsam hielt. In beiden Lagern waren so viele Menschen auf dieser Insel gestorben, Iwo Jima war eine der verlustreichsten Schlachten gewesen. "Richtig 15, die möglicherweise ohne einen einfachen weißen Schal nicht überlebt hätten und wieder nach Hause konnten." zählte Robin weiter auf. Colt nickte zustimmend und streckte unter dem Tisch seine Beine aus. Seine Robin hatte ja recht. Ein Auto fuhr vor. "Was denkt Shinji über die ganze Angelegenheit?" fragte Robin, als Colt aufstand: "Keine Ahnung!", sagte er, während er zur Tür ging. Robin lehnte sich mit ihrer Tasse nachdenklich zurück und überschlug die Beine. "Aber du kannst ihn ja gleich selbst fragen!", erwiderte Colt und öffnete die Haustür. Jarred und Shinjiro saßen gemeinsam im ersten Stock der Herrenvilla und schauten auf den verschneiten Garten. "Morel wird die Weihnachtsandacht im Oberkommando abhalten!", erklärte Jarred die weiteren Pläne auf Yuma. Shinjiro nickte zustimmend: "Also wird er vor Ort sein!" Ein leichtes Grinsen erschien auf Jarreds Gesicht: "Ja, und er möchte dich treffen!" Shinjiro griff nach der Tasse, die neben ihm auf einem kleinen Tisch stand. "Was ist das?", fragte er, als ihm ein merkwürdiger Geruch aus der dampfenden Teetasse entgegenströmte. Jarred nahm seine Teetasse in die Hand, roch daran und musste schmunzeln: "Das ist eine weihnachtliche Gewürzteemischung, zusammengestellt von meinem Teetaster. Mit getrockneten Äpfeln, Zimt, Nelken, Koriander, Erdbeeren und Ringelblumenblüten, alles abgestimmt und ergänzt mit dem "Oolong"-Tee, der an einem Berghang des Fujisan angebaut wird." Das war Jarreds ausführliche Antwort und er nahm sich einen Schluck von seiner Winterteemischung die ihm dieses Jahr sehr mundete. Shinjiro beobachtete Jarred schweigend und schaute in seine Tasse: "Also so etwas wie ein Tee-Smoothie!", kommentierte er fast abwertend. "Armer Tee!", fügte er noch hinzu und stellte seine Tasse wieder ab. Innerlich schüttelte Jarred seinen Kopf, konnte sich aber ein amüsiertes Lachen nicht verkneifen: "Probier ihn, er ist wirklich gut!", versuchte der König seinen Freund zu überreden. Shinjiro lehnte sich in seinem Sessel zurück und verschränkte die Beine: "Nein, ich bin noch nicht bereit, Ringelblumentee mit dir zu trinken!" winkte er dankend ab. Jarred musste lachen. Die Brücke von Ramrod war überfüllt, mit Mechanikern, Waffeningenuren und Raumfahtrttechnikern und da jedes verfügbare technische Gerät angeschlossen wurde. Kam es zu so manchen Parkurbewegungen der anwesenden. Saber hatte das Gefühl, dass er sich seinen Platz heute auf der Brücke hart erkämpfen musste. Er war beeindruckt, da er bisher nur Updates miterlebt hatte. Doch nun wurde ihm eine komplett neue Technologie präsentiert, die in den nächsten Tagen hoffentlich erfolgreich eingebaut werden sollte. Und das war so wie es aussah eine ganz schöne Nummer! Er war gespannt darauf, wie Colt auf all die Neuerungen rund um seine Satteleinheit reagieren würde. Die Rückschlagkraft des Friedenswächters musste perfekt mit den Waffenbeständen an Bord harmonieren. Immerhin war Ramrod ein tonnenschweres Kampfschiff, das den Rückstoß verkraften musste, wenn mehrere Waffen gleichzeitig abgefeuert wurden - und das meist unter Vollschub! Im schlimmsten Fall könnte dies den Friedenswächter zerfetzen! Die Flug- und Waffen-Ingenieure führten Diskussionen und Berechnungen durch. April entfaltete die Konstruktionspläne von Ramrod, unter denen die Blondine fast verschwand. Die Analyseprogramme liefen auf Hochtouren. Der Schotte rief Programm um Programm auf seiner Konsole auf, da er für jedes neue System seine Zustimmung geben musste. Dieser Tag war viel anspruchsvoller als er erwartet hatte, das musste er zugeben. Aber es machte Spaß, sich mal wieder so intensiv mit den Systemen an Bord seines Schiffes zu beschäftigen. Aufgrund der Büroarbeit der letzten Wochen hatte er kaum Zeit dafür gehabt. Trotzdem stand er auf und beschloss, sich für ein paar Minuten aus dem Getümmel zurückzuziehen. Er begab sich in die Bordküche und bereitete eine große Kanne Kaffee zu. Fireball wollte eigentlich nur kurz nach Robin und William sehen. Dass sich Colt heute Tag frei genommen hatte, wusste er nicht. Nun saßen sie zusammen im Wohnzimmer auf dem Sofa, nachdem sie gemeinsam zu Mittag gegessen hatten. William genoss die volle Aufmerksamkeit der Drei und begann schon lustige Grimassen zu schneiden und mit seinem Mini-Kuhhirtencharm zu spielen, wie Fireball es liebevoll bezeichnete. Als der kleine Cowboy immer quengeliger und müder wurde, machte Robin ihn für sein Schläfchen bereit. Nachdem Robin aus dem Schlafzimmer zurückkam, holte Colt die Army-Kiste aus seinem Büro, um auch Robin die besagten Gegenstände zu zeigen. Er gab Robin den Schal, über den sie vor knapp einer Stunde gesprochen hatten. Robin betrachtete den Stoff. Obwohl der Schal schon ziemlich löchrig und schmutzig war, erkannte sie, dass er einer Frau gehört haben musste. “Wem gehörte er?”, fragte sie und allgemeines Schulterzucken seitens der Männer war die Antwort. "Vielleicht hatte er eine Freundin!", warf Fireball ein. Robin nickte zustimmend: "Bestimmt. Warum sollte Billie sonst mit so einem Schal um den Hals in den Krieg ziehen?" sprach Robin und strich mit einer Hand über den Stoff. "Ich habe keinen Schal!", protestierte Colt, gespielt eifersüchtig. "Damals konnte man sich nicht jederzeit anrufen, Cowboy. Ein Schal war wie ein tägliches Telefonat!" erklärte Robin ihrem Cowboy. "Manchmal reicht so ein Schal vollkommen!" murmelte der Lockenkopf in seinen Dreitagebart. Robin warf Colt einen bösen Blick zu. Fireball grinste hörbar: "Naja..." begann er und sah Colt frech an. Der Lockenkopf zeigte auf seinen Hombre und signalisierte damit, dass Fireball besser aufhören sollte zu reden. William meldete sich weinend über das Babyphone er Zahnte seit zwei Wochen und somit klappte so manches erholsames Schläfchen nicht mehr so richtig. Robin legte sich zu William. Fireball und Colt brachten die Kiste zurück ins Büro. Colt setzte sich in seinen bequemen Relaxsessel: "Ich versuche, alles objektiv zu betrachten!" begann der Cowboy und verschränkte zusätzlich die Arme vor der Brust. Fireball lachte kurz auf: "Objektiv, du?" begann er, während Colt zu seinem Freund blickte und einfach nur zuhörte. "Das hatte Billie damals anscheinend auch versucht: 'Macht eure Scheiße alleine weiter!'", zitierte Fireball die protokollierten Abschiedsworte von Colts Vorfahren und setzte sich auf das Sofa. Colt dachte einige Augenblicke über das Gesagte nach und lehnte sich dann nach vorn: "Wir Billie und ich haben nur zufällig eine ähnliche Geschichte und..." Er blickte Fireball breit grinsend an: "Einen Hikari vor uns!" Fireball lachte: "Ja, uns wird man so schnell nicht wieder los!" Colt nickte mehrmals bestätigend vor sich hin: "Ja, und ihr werdet irgendwie immer mehr!" antwortete er sarkastisch und ließ sich wieder in die Polster zurückfallen. "Du glaubst, ich sehe da einen Zusammenhang?" fragte der Japaner jetzt etwas ernster. "Genau das weiß ich ja nicht, Partner! Aber ich würde es gerne von dir wissen.", begann Colt. Fireball zog ein Bein auf das Sofa und dachte nach. "Weißt du, Shinji, ich versuche es irgendwie zu verstehen. Ich verstehe, dass ihr oder dein Großvater dankbar dafür seid, aber berechtigt das mich, die Farm jetzt als Geschenk anzunehmen? Versteh mich nicht falsch, ich freue mich wirklich darüber ... Aber ich habe mehr Fragezeichen in meinem Kopf als Antworten!" sprach Colt aus, was in seinem Kopf vor sich ging und ihn beschäftigte. Fireball füllte seine Wangen mit Luft und ließ sie dann hörbar entweichen. Er presste die Lippen aufeinander und versuchte, sich in Colts Lage hineinzuversetzen, was ihm gerade schwerer fiel, als er dachte: "Nimm es einfach so hin, es ist ein Geschenk, ohne Verpflichtungen! Allerdings denke ich, dass ich nicht der Richtige bin, um dir das genau zu erklären." gab Fireball zu, doch Colt intervenierte sofort und setzte sich auf: "Vergiss es, du bist genau der richtige dafür, mir das zu erklären. Also schieß los!" forderte der Cowboy. Er wollte es mit den Worten seines Freundes hören und keine abgeklärten, geradlinigen Erklärungen! Fireball atmete tief ein und aus und bereute es, nie wirklich seinem Großvater oder Royu zugehört zu haben! Er kratzte sich an einer Schläfe und setzte sich in den Schneidersitz. "Meinem Großvater ist es wichtig, dass nichts Ungelöstes weitergegeben wird", begann er. Colt lehnte sich interessiert zurück, um das Gesagte besser aufnehmen zu können. "Durch die Recherche von Royu tauchte der Brief von Kenshin auf, und Kenshin schrieb darin, dass er Schuldgefühle hatte, weil er gegen die damals sehr starken Glaubenssätze verstoßen hatte." Fireball machte eine kurze Pause, um die richtigen Worte zu finden. Colt nickte: “Hm!” kam es von ihm und dachte nach. "Du meinst, weil Kenshin sich Billie nicht auch vorgestellt hat, oder?", fiel ihm ein. Fireball bestätigte: "Ja, das auch. Damals wurde es als Unehrenhaft angesehen ein Kampf Aufzugeben und in Gefangenschaft zu geraten, der einzig akzeptable Ausweg war der Tod." erzählte Fireball. Der Cowboy runzelte die Stirn, und Fireball bemerkte dies. Er nickte und ergänzte: "Es war der vorherrschende Zeitgeist, und der Kodex wurde in dieser Zeit leider auf Kosten vieler Menschenleben missbraucht. Für Kenshin als Kommandant gab es also keine andere Option als diesen Kampf bis zum Ende zu führen." Nachdem Fireball seine Erzählung abgeschlossen hatte, entstand eine bedrückte kurze Stille. “Und doch hatte er es geschafft, dass sich 15 Mann ergaben.” Fireball nickte und blickte sich im Büro des Cowboys um. Colt atmete tief ein und aus: “Und welche Rolle spielt die Farm in dieser Story?”, wollte es Colt jetzt genauer wissen. Fireball überlegte einen Moment, während er seine Sitzposition auf dem Sofa veränderte: “Im Shinto glaubt man, dass nach dem Tod die Seele unter den Lebenden weiterlebt und wenn sie etwas nicht zu Lebzeiten erledigt oder eine Schuld bereinigt hat, kommt diese nicht zur Ruhe. Die Lebenden haben dann die Aufgabe, dies dann aufzulösen, das Blöde ist nur, wenn man von der Unruhe eines Verstorbenen nichts weiß. Und durch die Aufklärung dieser Geschichte konnte etwas aus der Welt geschafft werden! Für meinen Großvater beziehungsweise Familie hat es sich damit erledigt! Und du kannst die Farm mit ruhigem Gewissen annehmen, du bist niemanden etwas schuldig!” Colt spitzte seine Lippen und musterte seinen Freund: “Okay!” nickte er und fühlte sich nun auch schon besser und einige Fragen hatten sich damit auch beantwortet. “Und du, was glaubst du?” wollte der Cowboy darauf wissen. Fireball riss seine Augen auf: “Puh!” begann er: “Darüber habe ich noch nie wirklich nachgedacht!” war die schnelle Antwort seines Hombres. Der Cowboy grinste, er durchschaute sofort Fireballs Ausweichmanöver und lächelte: “Ich vermute du machst dir mehr Gedanken darüber als du zugeben möchtest!” half Colt nach. Fireball zuckte mit seinen Schultern: "Vielleicht!" und bestätigte damit Colts Vermutung: “Weißt du, bei meinem Großvater war das, was ich dir erzählt habe, allgegenwärtig, genau wie das Kreuz bei meinem anderen Großvater." Öffnete sich Fireball jetzt doch. Colt verstand: “Und du stehst dazwischen!” merkte der Lockenkopf an. Fireball schüttelte mit seinem Kopf, blieb aber stumm. Colt wartete noch einige Momente bis er aufstand: “Los lass uns im Oberkommando nach dem Rechten sehen, der Boss hatte heute Morgen was von Messarbeiten auf Ramrod erzählt!” entschied Colt, er wollte Fireball nicht weiter bedrängen! Jarred kehrte zu seinem Platz zurück und reichte Shinjiro einen Umschlag. “Für dich von General Whitehawk!” waren Jarreds ruhige Worte. Shinjiro blickte überrascht auf und nahm den Umschlag fragend entgegen. Der König nickte: "Aus seinem Nachlass.” fügte Jarred noch mit an. Shinjiro betrachtete den einfachen A5 Umschlag in seiner Hand. “Er hatte verfügt, dass ich ihn dir zum passenden Zeitpunkt aushändigen soll.” Shinjiro blickte auf. “Er hat ihn wohl geschrieben, als du wieder aufgetaucht bist und ihm in seinem Nachlass hinterlegt.” erklärte Jarred weiter, nachdem er das fragende Gesicht seines Freundes bemerkt hatte. Shinjiro schluckte: “Du weißt also, was da drin steht?” Der König lehnte sich in seinem Sessel zurück und atmete tief ein. "Hey!" grüßte Colt in die Runde und gesellte sich mit Fireball zu Dave, der sich gerade mit Alvin unterhielt. "Schönheit ist nicht alles!", sagte Alvin ernst zu Dave und stellte den frisch zubereiteten Kaffee auf ein bereit stehendes Tablett ab. Colt warf einen Blick von dem dunkelblonden jungen Mann hinter der Theke zu den gut trainierten Piloten der Detroit neben sich. Es schien so, als ob Dave immer noch versuchte, Alvin zu verkuppeln. "Hast du einen Nebenjob als Date-Doktor?", fragte der Cowboy Dave, der bestimmt bei den Frauen reißenden Erfolg hatte und nichts anbrennen ließ. Dave grinste breit. "Erfahrung macht den Unterschied, Cowboy!" Alvin umrundete die Theke und nahm das Tablett an sich. "Ihr seid oberflächlich!", kommentierte er das Gespräch der beiden und verschwand. "Was? Das stimmt doch gar nicht, manchmal reicht die Oberfläche völlig aus!", rief der Lockenkopf Alvin nach. "Wenn Robin das hört, bist du von der Oberfläche verschwunden!", konterte Fireball trocken und ging zu einem Tisch am Panoramafenster, das den Blick auf das verschneite Rollfeld freigab. Colt zog reflexartig den Kopf ein, Dave stupste den Lockenkopf mit seinem kräftigen Oberarm an: "Tja, du bist unterm Hut, Cowboy!" sagte Dave und folgte dem Kurzen. Colt dachte nach, "Ging der Spruch nicht anders?" und blickte hinaus. Die Räumfahrzeuge waren auf dem Vorfeld im Einsatz, es herrschte reges Treiben. Vor einer halben Stunde hatte sich Shinjiro von Jarred verabschiedet. Er plante, den Brief in einem ruhigen Moment zu öffnen. Er setzte den Blinker und fuhr in das Parkhaus des Oberkommandos ein, wo Lorenz bereits auf ihn wartete. Der Captain der Air Base gab Shinjiro einen schnellen Bericht über die Ereignisse des Tages, während sie gemeinsam zum waffentechnischen Labor liefen, um die Daten der Schiffe einzusehen, die für die Umrüstung in Frage kamen. Der Tisch am Panoramafenster war gut besucht. Saber und April hatten sich dazu gesellt, als sie gehört hatten, dass ihre beiden Freunde und Kollegen im Haus waren. Die Arbeit für heute war erledigt, die Ramrod-Analyse würde automatisch bis zum Morgen weiterlaufen. Möglicherweise würde der Friedenswächter aufgrund der Umrüstung für einige Tage außer Betrieb sein. Genaueres würde man morgen wissen. Und einen warmen Apfelstrudel würden die Beiden nun bestimmt nicht ablehnen! Daniel, der wie Fireball im Fronturlaub feststeckte, holte wie die Tage zuvor April ab. Dave ließ nicht locker und nahm Alvin noch einmal zur Seite. "Entschuldige, wenn ich vorhin etwas naja … ” - "Unsensibel!" - “Barsch!” halfen Colt und Fireball den gut trainierten Amerikaner bei seiner gerade einsetzenden Wortfindungsstörung. “Ja genau, sowas war!” sprach Dave Augenrollend weiter: "Im ersten Moment spielt das Aussehen eine Rolle, warum also nicht auch die innere Schönheit nach außen sichtbar machen?" Diejenigen, die in Hörweite waren, verstummten. "Oh Mann!", murmelte Fireball leise vor sich hin. "Guck dir den Kurzen an, ja er hat ne Macke mit seinen Haaren…!” und zeigte auf Fireball, dieser blickte auf: “Ich hab ne Macke?”, fragte er sich eher sich selbst als zur Runde. Saber, Colt und April konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Ja, die hast du! Pssst!" flüsterte Colt, der wissen wollte, was Dave weiter zu sagen hatte. Doch Dave zog Alvin mit sich weg, er wollte nicht, dass die anderen es mitbekamen. “April!” stand Dave plötzlich wieder am Tisch. Die Blondine, die gerade genüsslich ihren Apfelstrudel verspeiste, blickte auf. “Was ist mit April?” warf Daniel ein. “Sie wird bestimmt gerne…” - "Vergiss es!” unterbrach Daniel Dave schnell, er wusste genau, was sein Freund und Kollege vor hatte. April grinste, auch sie wusste, auf was das hinauslaufen sollte! “Sie weiß was die Mädels sehen wollen, hab ich recht, Schätzchen!" sprach Dave weiter und ignorierte Daniels Einwurf. April verschluckte sich beinahe und sah den Amerikaner darauf ernst an: “Ich bin nicht dein Schätzchen, ist das klar!” Daniel hielt sich die Hand vor das Gesicht, sein geplanter Abend mit seiner Freundin war ruiniert! "Aber das wird bestimmt teuer!" versuchte Alvin noch zu retten. Dave nickte. “Das will ich sehen!” stand ein Offizier auf, der auch der Detroit diente und legte einen Schein in die Mitte des Tisches. Alvin entglitten alle Gesichtszüge. “Haha!” kam es von Colt, der etwas ahnte und legte ein weiteres Scheinchen dazu und stieß Fireball neben sich an. Weitere Geldscheine landeten in der Mitte, auch Saber beteiligte sich an dem wohl schon lange abgekarteten Spiel. April stand auf. “Du wirst doch jetzt nicht mit ihm einkaufen gehen!”, kam von Daniel Protest. “Natürlich! So wie es abgemacht war!” antwortete Dave statt April, während er das Geld vom Tisch einsammelte und es Alvin in die Hand drückte, der vollkommen überfahren das Geschehen beobachtete. "Ja, aber ich muss doch noch arbeiten!" warf Alvin besorgt ein. Dave grinste: “Deinen Job, werden die beiden Helden liebend gerne übernehmen!” sagte er und zeigte dabei auf Daniel und Fireball, deren Gesichter daraufhin jegliche Mimik verloren. Colt prustete vor Lachen, und der Rest der Gruppe applaudierte. "Spinnst du?" protestierte Daniel erneut. Saber blickte über den Tisch und musste grinsen, die Idee gefiel dem Schotten! Fireball sah sich um und fühlte sich wie in einem falschen Film. Und als er auch noch Sabers Grinsen bemerkte, wusste er, dass er nicht entkommen konnte. "Nein, aber ihr Beide spinnt und das wird euch auf den Boden der Tatsachen zurück bringen!” erklärte Dave und zeigte auf die Theke, wo Francis bereits darauf wartete, die beiden Aushilfskellner für heute zu empfangen. Fireball blickte fragend zu Saber, der Schotte nickte ihm zu: “Du hast davon gewusst." fuhr er danach den Cowboy neben sich an. Colt, der sich ein herzhaftes Lachen verkneifen musste, schüttelte mit seinem Kopf: “Den Teil kannte ich nicht, aber ich hätte gerne einen Apfelstrudel!” bestellte er direkt. April verabschiedete sich. Jenny und Mandarin schlossen sich April und Alvin an. “Na warte!” blickte Daniel drohend zu Dave und ging sauer Richtung Tresen. "Na, ganz toll!” kommentierte Fireball innerlich, wer weiß wie lange das jetzt dauern würde, hatte er doch Erfahrung mit Aprils Shoppingtouren. Alvin blickte zurück, als ihn die Drei Frauen mit sich zogen. Dave winkte: “Der Glückliche!" sagte er vor sich und setzte sich wieder an den Tisch. Das Offizierskasino platzte fast aus allen Nähten, Daniel und Fireball hatten alle Hände voll zu tun. So voll hatten beide um diese Uhrzeit das Casino noch nie erlebt. “Das ist pure Absicht!" kommentierte Daniel, Fireball sah sich um, ihm war auch mittlerweile klar geworden,dass da eindeutig nachgeholfen wurde. "Jungs, das muss schneller gehen, die wollen alle auch noch nach Hause und die anderen müssen an Bord ihrer Schiffe!” drang Francis die beiden zur Eile. “Na gut, was die können, können wir auch!” sagte Fireball und blickte über die Menschen und die Kapazität der Kaffeemaschinen. “Pass auf!” begann er Daniel in seinen Plan einzuweihen, denn hier jetzt vor allem abzusaufen, hatte der Japaner keine Lust! Und erklärte Francis und Daniel seine Arbeitsablauf Strategie, die er sich zurechtgebastelt hatte. "Gut, so machen wir es!” kam es begeistert von der erfahrenen älteren Servicekraft im Oberkommando! "Wartet, wenn wir die Bewegungsabläufe von da nach da koordinieren, läuft alles wie ein Uhrwerk!” brachte der Navigator, der sonst nur Schiffe auf Kurs hielt, sein Wissen mit ein, um jetzt die Offiziere zu lenken. “Also los!” Ein Kaffee und ein Apfelstrudel gingen einer nach dem anderen über die Theke, alles lief ohne größere Verzögerungen. “Na läuft doch!” kommentierte Dave das geschehen. "Eine ausgezeichnete Idee!" gratulierte der Schotte dem Ersten Offizier und Piloten der Detroit. Dave stimmte zu und beobachtete weiter das Geschehen, immer mehr Offiziere und Angestellte drängten in das Kasino. Colt stellte sich neben Dave: “Na los greifen wir den beiden mal unter die Arme, denn verschwitzten!” Der Pilot nickte dem Cowboy zu und gab ein Zeichen, weitere Helfer schlossen sich an und machten sich auf den Weg zur Theke. Francis wurde gebeten, sich zu setzen und bekam einen Kaffee serviert. Die Detroit hatte das Offizierskasino übernommen! Die Lage wurde allmählich übersichtlicher und der Stress und die Anspannung flachten ab. Dank des Teamworks blieb keiner durstig oder hungrig zurück. Satt und gut gelaunt verließen die herbeigerufenen Gäste das Kasino, während das kleine Trinkgeldglas mehrmals geleert werden musste und die Kasse klingelte. Der Schotte war beeindruckt, als er eine Runde drehte. Der First Grad betrat zusammen mit Lorenz und Rosso das Kasino, Saber schloss sich den Dreien an. “Also ist es möglich, Ramrod ohne größere Eingriffe umzurüsten?” fragte Saber sicherheitshalber noch einmal nach. Lorenz nickte: "Ja, bei den Jets sieht die Sache schon anders aus, da sie kleiner und leichter sind. Das müssen wir bei zukünftigen Strategien und Einsätzen berücksichtigen." Der Kaffee wurde still serviert. Captain Hikari schaute von seiner Tasse auf und war überrascht, als er seinen Sohn in einer blauen Bistroschürze vor sich sah. Bevor Shinjiro etwas sagen konnte, wies Fireball seinen Vater ab: "Für Personalangelegenheiten ist er zuständig!", und zeigte auf Saber, bevor er eilig den oberen Teil des Offizierskasinos verließ. Lorenz lachte: "Darf man im Fronturlaub einem Nebenjob nachgehen?” fragte Lorenz lachend. “Oder hast du ihn zur Strafe den Sold gekürzt?", warf jetzt auch Rosso ein, der selten eine spitze Bemerkung machte. Captain Hikari nahm unbeeindruckt einen Schluck von seinem Kaffee. Der Schotte grinste und klärte die Drei auf. Zwei Stunden später. Fireball und Daniel saßen in ihren blauen Kellnerschürzen nach dem Ansturm, eine Etage tiefer am Kücheneingang auf einer Treppe, sie wollten und konnten gerade überhaubt keine Leute mehr sehen! Und löffelten ihren Wohlverdienten auf Kosten des Hauses Apfelstrudel. „Was eine Arbeit man!“kam es von Daniel, Fireball nickte und kaute: „Ja, aber war gut, meine Strategie hat gefunkt.“ Daniel ließ seine Gabel auf den Teller fallen: „Deine Strategie mit meiner Navigation!“ Berichtigte der braunhaarige Amerikaner und brach sich ein erneutes Stück seines Strudels ab. „Hm! Von mir aus...“, nickte Fireball kauend. „Und Sorry wegen der Nase!“, nutzte der Japaner die Gelegenheit, der schmatzenden Zweisamkeit. Voneinander weglaufen konnten sie eh nicht mehr, die Füße qualmen vom Hin und her rennen, seine Uhr zeigte eine komplette Trainingseinheit an, die er in den letzten Stunden erledigt hatte. Daniel blickte zur Seite und grinste, während er kaute: „Bist auch kein Spinner!“, und zeigte mit seiner Gabel auf den Kurzen. „Das weiß ich!“, kam es frech vom Japaner. Daniel schüttelte mit seinem Kopf: „Das ist so gut! Die Äpfel sind der Hammer!“ schwärmte Daniel, während er sich den letzten Bissen in den Mund schob. Fireball kaute und nickte, gut war dieser Apfelstrudel wirklich und blickte, während er den letzten Bissen genussvoll aufkaute, vor sich. In den ihm bekannten Obstkisten, in dem langen grauen kaum beläuchteten Versorgungsgang, wo täglich alle Zutaten für die drei Küchen des Oberkommandos angeliefert wurden, standen und er musste grinsen, während er kaute! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)