Lichtkrieger II von Sannyerd (Die neue Waffe) ================================================================================ Kapitel 31: Hochzeit auf Jarr ----------------------------- Der Abend vor der Hochzeit. Fireball saß auf dem Boden und betrachtete seine Uniform, die er auf dem Marsch tragen würde. Als er nach Hause kam, hatte sie bereits am Türrahmen seines Kleiderschranks gehangen. Sie war sehr chic, keine Frage. Es war eine Pilotenuniform für einen First Lieutenant, doch das war nicht alles, es war eine japanische! Und die sehr eng geschnittene schwarze Jacke war klassisch mit Stehkragen. Auf der rechten Seite war das Kampfpiloten Abzeichen gestickt. Darunter wurde ebenfalls ein Hemd mit Stehkragen getragen. Auf der rechten Seite oberhalb der Brust befand sich sein Name, Rang und sogar sein Titel in den klassischen alten Schriftzeichen. Die Übersetzung dessen stand in kleinen eingestickten Buchstaben darunter. Die Ärmel zierten drei goldene Piloten Streifen. Auf der rechten Seite auf Brusthöhe befand sich die japanische Flagge und darunter das Symbol der kaiserlichen Armee. Er pustete aus seiner Position der Jacke entgegen. Das Emblem, des Oberkommandos und das Abzeichen, das ihm als Pilot der Ramrod-Einheit bestätigte, waren bereits angebracht. Sogar die Auszeichnung von General Whitehawk erblickte er und musste kurz an den alten Indianer denken, er fehlte ihm. Es klopfte, langsam blickte er zur Tür: “Ja!”, sagte er kurz angehalten und erlaubte so das Eintreten. Die Tür wurde geöffnet und Mikan kam sofort freudig auf ihn zugelaufen. Fireball nahm das kleine Fellknäuel in Empfang, aber da wo Mikan in diesem Haus war, war auch sein Vater nicht weit. Dieser betrat gerade das Zimmer, das großzügig aus drei Räumen bestand, die ineinander liefen, ein Schlafzimmer, eine Art Wohnzimmer, in dem er gerade saß und ein Badezimmer. Shinjiro fand seinen Sohn auf dem Boden sitzend vor. “Ist alles in Ordnung?”, fragte er vorsichtig und stellte sich neben Fireball, der Mikan streichelte. Fireball nickte: “Klar, soll etwas sein?”, fragte er vorsichtshalber mal nach. Shinjiro grinste: “Ja, deine Mutter kocht und normalerweise bist du, der, der ständig fragt, wann es fertig ist und das fehlt ihr gerade wohl. Fireball grinste: “Also hat sie dich geschickt!”, stellte er fest: "Ja, ich bin im Auftrag der Hausherrin hier!”, grinste ihm sein Vater entgegen. Fireball lachte kurz auf: “Und wann ist es fertig?” Shinjiro lachte: “Sie sagte: gleich, wann immer das sein soll!”, fügte er mit Kommentar an. Fireball schüttelte mit seinem Kopf und zeigte danach etwas ernster auf die Uniform: “Ist die von dir?” Shinjiro betrachtete die Uniform und nickte: “Von deinem Großvater und mir, sie wurde für dich angefertigt!” Fireball atmete ein: “Ich habe schon eine!”, sagte er. Shinjiro sah von der Uniform zu seinem Sohn. “Das ist deine Galauniform, mit dieser repräsentierst du Japan, dem Land unter dessen Flagge du im neuen Grenzland dienst.” Fireball nickte, er wusste um die Bedeutung. “Und weil Japan Prinz Roland und somit dem Königreich Jarr morgen seine Aufwartung macht, läufst du als Japaner auch mit Japan mit, so wie Mr. Wilcox bei den Amerikanern und Mr. Lancelot bei den Engländern. Shinjiro setzte sich neben seinen Sohn auf den Boden, Mikan drehte sich und schlich jetzt um einen Arm von Shinjiro, den er am Boden aufstützte. Shinjiro sah von der Katze zur Uniform: “Gut, von hier unten wirkt sie ganz anders!”, stellte Shinjiro fest. Fireball nickte. “Ja, ich habe das Gefühl, da nicht hineinzupassen.”, gab Fireball jetzt zu. “Sie passt, es sind deine Maße!” Fireball schüttelte mit seinem Kopf und musste grinsen. Shinjiro sah zu seinem Sohn: “Aber ich weiß, was du meinst!”, führte er noch mit an. “Weißt du, mein Vater hat immer gesagt, dass.” und er zeigte auf die Uniform: “Das ist wie eine zweite Haut!” Fireball sah zur Uniform und musterte sie. “Aber das stimmt nicht!”, kam es einige Augenblicke später von seinem Vater. Fireball zog ein Bein an und stützte einen Ellenbogen auf das Knie ab und atmete hörbar tief ein. “Eine Uniform ist Kleidung. So eine Kleidung soll immer gleich aussehen, bei unterschiedlichen Menschen. Auf diese Weise sieht man, dass sie zusammengehören und ein gemeinsames Ziel verfolgen! Es strahlt eine Autorität aus und darf und soll den Träger auch stolz machen dazuzugehören und auf das, was er erreicht hat!” Fireball blickte wieder nach oben und musterte die Abzeichen. “Doch es ist eine Maske, die den Menschen dahinter versteckt, ab dem Moment, wenn man sie trägt, ist man kein Zivilist mehr! Sie bestimmt deinen Handlungsradius. Und doch zeigt sie an, woher du kommst und was du tust!”, erklärte Shinjiro Fireball nickte verstehend. “Deine sagt nicht mehr aus, woher du kommst!” Shinjiro grinste: “Nicht mehr, das stimmt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder es weiß!” Beide lachten kurz auf. Als First Grad war sein Vater neutral und genoss Immunität. Somit zierten nur fünf Sterne und das Emblem des neuen Grenzlandes seine komplett weiße Galauniform, die er das letzte Mal bei seiner Vereidigung getragen hatte. Ging es Fireball wissentlich durch den Kopf. “Und dein Großvater wird vor Stolz platzen, dich darin zu sehen!”, führte Shinjiro noch an. Fireball blickte wieder zur Uniform und gleich darauf zu seinem Vater: “Und du?”, fragte er etwas leiser nach. Shinjiro musterte seinen Sohn und ein Lächeln formte sich auf seinen Lippen: “Natürlich! Aber mehr noch als diese Uniform, die du morgen hoffentlich stolz als Japaner und Pilot der Ramrod-Einheit tragen wirst! Der besten Einheit im neuen Grenzland, wie ihr es so schön sagt.” Fireball schüttelte grinsend mit seinem Kopf, sein Vater konnte es nicht lassen darauf herumzureiten, doch er hörte ihm weiter zu: “Doch noch stolzer macht es mich, dass du es bist, der da drinnen stecken wird, mein Sohn, Shinji!” Fireballs grinsen erlosch, was sagte ihm sein Vater da gerade, er musterte ihn und wusste gerade nicht, was er sagen sollte. Eine kurze Stille entstand zwischen den beiden, Shinjiro setzte sich etwas auf, Mikan legte sich zwischen die beiden: “Ich weiß, das habe ich noch nie zu dir gesagt, seh es mir bitte nach, obwohl ich weiß, wie wichtig es ist, sowas von seinem Vater zu hören! Weiß ich nicht, wie man das seinem Sohn sagt, ich selbst habe es nie gehört!” Fireball zog kaum sichtbar seine Augenbrauen zusammen: “Aber du bist der First Grad geworden, der Erste im neuen Grenzland, ich meine …” Shinjiro unterbrach seinen Sohn und nickte: “44 Jahre musste ich werden, um es von ihm zu hören und ich weiß damit meinte er auch nur den First Grad.”, fügte Shinjiro mit an. Fireball schloss seinen Mund und sah zu Boden, das klang bitter. “Aber das ist nicht wichtig, Shinji! Stolz kann gefährlich werden, wenn ein Mensch zu viel davon hat, es ist wichtiger, dass andere Lippen dich loben, statt deine eigenen, sonst endet es im Hochmut!” Fireball verstand, wie sein Vater das meinte. “Also bist du echt stolz auf mich?”, fragte er noch einmal etwas ungläubig nach. Sein Vater nickte ihm noch einmal fest entgegen: “Das war ich ab der ersten Sekunde, auch wenn du damals das ganze Krankenhaus zusammen geschrien hast!”, fügte er noch schnell mit an, Fireball musste lachen. “Und da hatte ich mir gesagt, dass ich es meinen Sohn spüren lassen möchte, dass ich hinter, neben und vor ihm stehe!” Fireball schluckte und atmete schwer ein. “Das ist mir nicht gelungen!” Fireball nickte darauf: “Doch!”, begann er rau und räusperte sich, bevor er weiter sprach: “Ich habe auf Yuma die Briefe gefunden.”, gestand er, Shinjiro sah auf. “Ich habe noch nicht alles gelesen, weil mir bei jedem Brief immer klarer wird, dass du immer da warst.” gestand Fireball. “Ich habe dir unrecht getan, als ich sagte, dass du nicht weißt, was es heißt, ein Vater zu sein.”, entschuldigte sich Fireball, nach all den Wochen und es tat ihm gut, er hatte immer das Gefühl, dass das zwischen ihnen stand. Shinjiro atmete tief ein: “Danke, aber dafür musst du dich nicht entschuldigen, zum Teil hast du ja auch recht!” Fireball sah kurz auf. “Du hattest einen Vater, der dich angenommen hat und dir alles ermöglicht hatte, etwas zu viel des guten, aber gut!” Fireball musste kurz etwas Luft ausstoßen: “Er hat dich geschlagen!”, sprach es Fireball jetzt aus. Shinjiro musterte seinen Sohn. “Ich weiß es schon länger, ich habe euch darüber in Japan mal reden gehört, aber konnte es nirgends zuordnen, oder dachte mich verhört zu haben. Und ich mir Großvater prügelnd nicht vorstellen kann!”, versuchte Fireball das Unfassbare in Worte zu fassen. Shinjiro hörte zu und nickte: "Weißt du, der Mann, der dein Großvater ist, ist nicht der Mann, der Vater, den ich als Kind oder vor 17 Jahren das letzte Mal gesehen habe, was vielleicht jetzt ein großer Vorteil ist, er ist älter geworden, ich kenne ihn als jungen ehrgeizigen Mann, der immer seine Ziele verfolgt hatte, egal was dazwischen stand. Für mich war das alles damals irgendwie normal.” Shinjiro machte eine Pause, er merkte, dass er vollkommen bewusst darüber gerade sprach und auch noch mit seinem Sohn. “Das ist aber nicht normal!”, warf Fireball ein, er konnte und wollte es auch gerade nicht verstehen, oder so hinnehmen! Shinjiro setzte sich in den Schneidersitz und nickte: “Stimmt, das ist es nicht! Aber er ist mein Vater! Der einen Fehler gemacht hat und ihn auch einsieht!” Fireball stieß etwas sarkastisch Luft vor sich aus. “Shinji!”, begann Shinjiro erneut und wartete, bis ihm sein Sohn ansah. Fireball fiel es schwer, doch sein Vater sah ihn ernst und fest in seine Augen. “Ich bin dankbar, euch alle, vor allem dich und deine Mutter wieder um mich zu haben! Das hier!” und er zeigte, dass zwischen ihnen an. “Daran habe ich nicht einmal mehr zu träumen gewagt und jetzt sitzen wir hier, als sei es das normalste der Welt!” Fireball presste seine Lippen fest aufeinander und nickte, ihm ging es gerade genauso, als es ihm bewusst wurde. “Und dann komme ich zurück und erfahre, dass er dir der Vater war, den ich mir damals gewünscht hatte, er war sogar noch besser!” und er stieß leicht gegen den Oberarm seines Sohnes. “Aber …”, begann Fireball erneut. Shinjiro schüttelte mit seinem Kopf. “Das ist eine Sache zwischen mir und meinem Vater, trag ihm das nicht um meinetwillen nach, damit tust du ihm unrecht! Er liebt dich und du ihn!” Fireball atmete ergeben aus, sein Vater hatte ja recht, er vermisste Großvater. Doch so ein Gespräch hatte er auch mit seinem Großvater noch nicht, es macht doch einen gewaltigen Unterschied, welcher Vater gerade vor einem saß! “Ich werde ihn anrufen!”, nickte Fireball und musste langsam ausatmen, es schmerzte ihm, doch er konnte schon im nächsten Moment wieder etwas grinsen und sah zu seinem Vater, der vor ihm auf Augenhöhe saß und mit ihm sprach, er konnte es zum ersten Mal spüren und auch genießen. “Schon verrückt! Erst dachte ich, dass ich gar keinen Vater habe und plötzlich habe ich zwei!” Shinjiro grinste: “Aber ich bin die Nummer eins!”, sagte er lachend und bestimmend, Fireball nickte: “Klar!” Shinjiro stand auf: “Und Großvater brauchst du nicht anrufen, er ist vor Ort!” Fireball sah auf: “Was echt?” - “Ja, echt! Oder glaubst du, er lässt es sich entgehen, dass sein Enkel mit ihm zusammen marschiert!” Fireball bekam große Augen und stand nun auch auf. “Du wirst neben ihm gehen, wie es sich für den Enkelsohn des “Seii Taishōgun” auch gehört!”, teilte ihm sein Vater mit. Fireball stoppte kurz der Atem und er sah zu seiner Uniform, auf der vor seinem Namen genau das in den Uralten Kanji stand. “Los, ich habe Hunger!”, hörte er seinen Vater sagen, der ihn damit aus seinen angewurzelten Gedanken riss. “Ja!”, sagte er leise und folgte seinem Vater, Mikan tapste den beiden vergnügt nach. Shinjiro blieb plötzlich mitten im Zimmer stehen: “Sage mal, was hast du eigentlich in meinem Schreibtisch zu suchen?” Fireball sah seinem Vater entschuldigend an: “Ich habe was gesucht und die Briefe dabei gefunden!” Shinjiro musterte seinen Sohn und spitzte seine Lippen nachdenklich: “Keine Sorge, die Briefe an Mutter habe ich nicht gelesen!” Shinjiro nickte: “Gut!” sagte er und öffnete die Zimmertür. “Die waren mir zu schnulzig!” Shinjiro blieb stehen und Fireball lief grinsend an ihm vorbei. Der nächste morgen: Robin zupfte ihre Frisur noch ein letztes Mal zurecht. “Das ist voll unbequem!”, hörte sie Joshua zum bestimmt zehnten Mal in den letzten zehn Minuten nörgeln. Sie schüttelte leicht mit ihrem Kopf, sie wollte jetzt nichts mehr dazu sagen! Joshua ging ins Schlafzimmer, wo sich Colt gerade sein Hemd zuknöpfte. Der Junge lehnte sich an den Türrahmen und beobachtete den Cowboy. Colt sah auf: “Hey Partner, du bist ja schon fertig!” kommentierte Colt das Aussehen seines jungen Schwagers. Joshua rollte mit seinen Augen. Colt merkte die Verstimmung des Jungen und ging auf ihn zu. “Ich hab da was für dich!”, sagte der Lockenkopf. Und holte etwas aus seiner Tasche, in dem sein Notebook steckte und hielt Joshua einen Pin in Form von Ramrod entgegen. “Cool, danke!” und Joshua steckte ihn sich auch gleich an seine Anzugjacke. Colt nickte und struppelte den Jungen durch seine bereits gut frisierten Haare. “Na toll, jetzt kann ich mich nochmal Kämmen!”, sagte Joshua und verließ wieder nörgelnd das Zimmer. Colt lachte und zog sich weiter an. Saber band sich seinen Säbel um und betrachtete sich noch einmal im Spiegel. Auf seiner Uniformjacke des Oberkommandos blitzte der goldene Stern neben seiner Edelweißblüte. Darunter befand sich das Symbol der Ramrod-Einheit. “Erstaunlich, wie es einem greift, wenn man alles auf einmal vor Augen hat.”, dachte er sich. Der Schotte griff nach der Ehrenmedaille von General Whitehawk und betrachtete sie einige Momente in seiner Hand, bevor er sie ansteckte. “Ja und auch das wird einem bewusst!” sprach er leise vor sich. “Du schaust gut aus!”, riss ihm eine liebliche Stimme aus seinen gerade aufkommenden trüben Gedanken. Er drehte sich zu Sincia, die neben ihm stand und hielt inne. Da stand sie in einem wunderschönen knielangen rot blauen Kleid, farblich passend zu seinem Kilt. “Sincia, was?”, mehr konnte er nicht sagen, sie sah bezaubernd aus! Sie nickte: “Ich komme mit!” Auf Sabers Gesicht formte sich ein Lächeln, er nahm sie fest in seine Arme: “Ich möchte den Tag mit dir verbringen!”, sagte sie, Saber nickte, er freute sich! “Deine Mutter ist bei Sara, sie macht es gerne und schaut sich alles im TV an!”, erklärte sie weiter: “Nach der Parade besuchen wir die beiden!”, sagte Saber, der immer noch vollkommen sprachlos war. Sie nickte ihm liebevoll zu: “Ja, und zwar genauso, Sara soll schließlich wissen, was man in Schottland so trägt!” Sie lachten und küssten sich. Robin betrat das Schlafzimmer und hielt inne. Colt sah auf: “Was ist?” Robin sagte nichts, sondern sah ihn einfach nur an. Colt beobachtete sie argwöhnisch, “hatte er was angestellt?”, fragte er sich und musterte die Blondine unsicher. Sie trug ein knielanges blaues Umstandskleid mit Dreiviertelärmeln, das sich sanft über Ihren Bauch legte. Dazu eine schlichte Kette mit einem blauen Tropfen als Anhänger. Ihre Haare hatte sie hübsch, nicht zu streng zusammengesteckt. Colt nickte seine Frau ab, sie war, egal was sie trug, eh immer die schönste Frau, aber heute war sie besonders schön, fand er. Robin schloss die Tür und ging schnell auf ihren Cowboy zu, der in seiner Uniform vor ihr stand und küsste ihn stürmisch. Colt riss seine Augen auf, was war denn nun geschehen, egal was er gemacht hatte, er beschloss es öfters zu tun! “Du siehst sexy aus!”, flüsterte sie ihm ins Ohr und kniff ihm darauf leicht in seinen Hintern. Der Lockenkopf musste grinsen, diese Uniform wurde ihm immer sympathischer! Er legte seine Wange an ihre, um ihre weiche Haut zu spüren. Robin spürte seinen Atem auf ihrem Hals. “Robiiiin!” und beide schreckten auf: “Ja, ich habe gesagt gleich!”, brüllte Robin zurück. Colt musste grinsen, ihm gefiel das. “Cowboy, lass uns das auf später verschieben!”, sagte sie und verließ das Schlafzimmer. Colt jaulte: “Später!” und drehte sich grinsend noch einmal dem Spiegel zu und zwinkerte sich zu. Die Innenstadt von Jarr füllte sich von Minute zu Minute. Hubschrauber kreisten über der Stadt, um den Überblick zu behalten. Die öffentlichen Plätze, von denen man die ganze Zeremonie unter freiem Himmel auf Leinwänden mitverfolgen konnte, füllten sich langsam. Auch vor dem Palast war geordnetes Chaos vorzufinden. Wachen, Polizei und Security patrouillierten auf und ab, Ordner standen vor den Absperrungen und alle paar 1000 Meter befand sich eine mobile Erste Hilfe Einrichtung. Kamerateams aus Jarr, dem neuen Grenzland und der Erde testeten ihr Equipment und brachten sich in Stellung. Live-Reporter liefen umher, befragten Menschen oder gaben erste Meldungen für die Zuschauer, die alles zuhause vor dem TV mitverfolgen. Kleine Geschichten und Insiderinformationen wurden erzählt und Berichte eingeblendet. Der Platz, auf dem der Militärmarsch stattfinden würde, stecke in den letzten vorbereitungen. Rechts und links gab es Tribünen, auf denen für die Besucher, Militärfans und die Familien Platz war. Mittig zwischen den Ehrengästen auf einer Erhöhung war die königliche Lounge, darunter befand sich die Tribüne auf der, der First Grad mit weiteren Militärs stehen sollte, um den Truppen beim Vorbeimarsch zu salutieren. Die Air-cams wurden getestet, schließlich sollte später alles reibungslos und störungsfrei ablaufen! Militärkapellen spielten sich ein. Die Fahnen der Gäste wurden gehisst, unter anderem auch die Flaggen der Planeten Alamo, Yuma und Laramy diese wurden durch Politiker sowie Major Eagle vertreten. Die Parade stand unter: “Amitié et paix entre les peuples” - “Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern” diese Letter zierten den Paradeplatz. Auf der Erde in Texas, wo es langsam Abend wurde, machte es sich Onkel Jack und Elly vor dem TV gemütlich, um die Hochzeit anzusehen und eventuell ihren Neffen zu entdecken. Dass Bill auf Jarr war, wussten sie, denn nicht nur der Friedenswächter, auf dem er diente, wurde schon mehrmals eingeblendet, auch hatten sie die letzten Meldungen über die letzte große Schlacht im All voller Sorge verfolgt. Jack öffnete sich ein Bier: “Ich kann immer noch nicht fassen, dass er wirklich beim Militär gelandet ist!”, sagte er und nahm sich einen großen Schluck. Elly hörte dem Korrespondenten gespannt zu und nickte beiläufig: “Vorhin haben sie gesagt, er hat jetzt eine Farm auf Yuma!” Onkel Jack sah zum TV: “Die hatte er davor auch hier!” Elly füllte das Popcorn in eine Schale: “Er war damals noch nicht einmal 20, wie sollte er die Farm alleine bewirtschaften?” warf Elly darauf ein. Onkel Jack sah seine Frau an. “Er hätte nur etwas sagen brauchen!” Elly wurde etwas böse: “Im Nachhinein sieht man vieles immer ganz anders!” Jack stellte sein Bier auf den Tisch: “Auch ich habe meinen Bruder verloren!”, kam es darauf von Jack. Ellly nickte: “Und er seine Eltern! - Er hat seinen Weg gefunden!”, sagte sie und nahm sich etwas zu trinken. Jack dachte nach und lehnte sich wieder zurück in seinen Sessel: “Aber Militär, das hätte William, sein Vater nicht gewollt! Und Bill wollte immer Farmer sein!”, setzte er noch mit an. “Es kommt vieles meist ganz anders und sieh ihn dir an, er ist glücklich, hat eine Frau und wird in den nächsten Wochen Vater!”, antwortete Elly und sah ihren Mann an. Jack schüttelte mit seinem Kopf: “Sieh dir die Angriffe im neuen Grenzland an, er steht immer an vorderster Front rausgeschickt, er muss kämpfen, nicht die Typen im Hintergrund! Ich habe alles verfolgt! Wo waren danach die feinen Herren Generäle, oder gar der First Grad?”, begann Jack sich etwas in Rage zu reden. “König Jarred trat einige Tage danach vor die Truppen und dem First Grad ging es nicht gut und das sieht man ihm auch an!”, erklärte Elly: “Das alles ist ein kompletter Wahnsinn, was ich davon halte, werde ich nicht kommentieren!” Elly nickte: “Und warum hast du ihm deine Sichtweise nicht gesagt, als er hier war?”, wollte sie darauf wissen. Jack winkte leicht ab: “Weil ich nicht sein Vater bin und er erwachsen ist und wenn er sich dem neuen Grenzland verpflichtet fühlt, warum auch immer, dann muss ich das akzeptieren!”, war Jacks Erklärung und er nahm einen Schluck seines Bieres. “Er dient in erster Linie immer noch den USA!”, wurde Elly jetzt ernster. “Aber reist hier alles nieder!”, konterte Jack. Elly wurde böse: “Bill stand von einem auf den anderen Tag alleine da, ich habe gesehen, was er versucht hatte, ja die anderen und du kamen, um ihm zu helfen, wenigstens die Ernte einzubringen. Aber es war keiner da, ihm zu helfen, die Farm danach auch am Laufen zu halten, ich verstehe, dass alle geschockt waren. Aber wir müssen uns den Schuh anziehen, ihn damals hängen gelassen zu haben! Was hätte er hier sonst für Chancen gehabt? Er hat klug für sich entschieden! Es hätte für ihn auch ganz anders enden können und er wird diese Jahre, die er nicht hier war, gebraucht haben.” erzählte Elly den Tränen nahe und zupfte sich ein Taschentuch aus der bereitstehenden Box, die eigentlich für die Trauung vorgesehen war, weil sie bei Hochzeiten immer weinen musste. Doch jetzt wurden ihre Augen feucht und ihr Herz schwer, als sie daran dachte, was alles damals in ihrem Neffen vorgegangen sein musste und sie verstand, warum er weg wollte und das so weit wie möglich. “Ohne seine Freunde Frank und Jason, hätte er Monate gebraucht, um die Farm nach und nach stillzulegen und das Haus zu räumen!”, fügte sie noch leicht rau hinzu. “Ja, in der Scheune stehen auch noch einige Kisten!”, kam es etwas betrübter von Jack, auch ihm war klar, dass Bill alles hier an seine Eltern erinnert hatte. “Er kommt im Frühjahr mit seiner Familie, das Baby soll hier getauft werden, dann rede mit ihm Jack, Bill ist der Letzte, der nicht zuhört!” Jack nickte, er nahm es sich vor! Elly strich ihrem Mann über den Arm: “Gut! Und jetzt halten wir Ausschau, ob wir ihn sehen!” Sie lehnte sich auf dem Sofa zurück. Shinjiro trug einen maßgeschneiderten Slim Fit Anzug mit Weste, der mit einem leichten Salbei Farbton meliert war. Für die Trauung waren Hitomi und Shinjiro in zivil geladen. Er knöpfte seine Weste zu und legte die goldenen Manschetten Hemdknöpfe an. Hitomi legte sich ein schlichtes goldenes Armband an. Sie trug ein in Salbei-Ton gehaltenes A-Linien-Kleid, was leicht asymmetrisch fiel. Zarte weiße Blütenstickereien zieren das Oberteil. Ihre Haare trug sie offen mit zarten wellen auf einer Seite. Passende schlichte goldene Ohrringe mit passender Halskette rundeten das Gesamtbild ab. Sie zog ein letztes Mal ihren Lippenstift nach und ließ diesen in ihrer kleinen, ebenfalls leicht salbei farbigen Clutch verschwinden, in der alles steckte, was Frau in den nächsten Stunden benötigen würde. Sie drehte sich zu Shinjiro, der seine Armbanduhr schloss. Hitomi nahm die kleine Schachtel, mit dem Aufdruck “Fleurs en Bijou” von der Kommode, in dieser befand sich die Boutonniere für die Herren der geladenen Hochzeitsgesellschaft. Drei kleine getrocknete Salbei zweige und Schleierkraut. Die Farben, welche sich Prinz Roland zusammen mit seiner Verlobten ausgesucht hatte. Sie steckte ihm das kleine Sträußchen an sein Revers. “Perfekt!”, sagte sie und zupfte ihm auch noch seine neue Frisur zurecht. Er zog sie an ihren Hüften zu sich heran, und neigte sich zu ihr: “Die lassen dich nicht rein!” flüsterte er ihr frech ins Ohr. Hitomi sah ihn leicht fragend an, hatte sie doch ein Kompliment erwartet: “Du stiehlst der Braut die Show!”, fügte er nach wenigen Sekunden erklärend hinzu. Hitomi riss ihre Augen auf und schlug ihn leicht gegen seine Brust: ”Oh du!”, lachte sie: “Eher wärst du nicht durch die Dresscode Kontrolle gekommen, mit deinen Haaren!”, ärgerte sie ihn zurück. Shinjiro lachte und küsste sie auf ihre Wange: “Mmh, wonach riechst du?” Hitomi musste leicht kichern: “Das ist “Matériaux de parfum!”, flötete sie im feinsten Französisch: “Ein zarter Salbei-Maiglöckchen-Duft.” Er nickte und nahm es hin: “Wenn du ein Motto hast, ziehst du es auch durch!”, sagte er belustigend. Hitomi lachte, also war das Parfum seinerseits genehmigt! “Dort steht deins!”, zeigte sie und verließ das Schlafzimmer. Er sah ihr nach und öffnete dabei die Verpackung und roch erst einmal an dem Fläschchen, er atmete tief ein und ergab sich, “Na, dann alles für la perfection!”, sprach er vor sich. “Meintest du das hier?”, stand nun plötzlich sein Sohn mit einem Päckchen in der Tür. Shinjiro sah auf und musterte den Erschrecker vom Dienst, der immer noch in T-Shirt und Shorts unterwegs war. Fireball sah sich um: “Was riecht hier?”, fragte er und rümpfte seine Nase. Shinjiro stellte die Flasche ab und nahm seinem Sohn das kleine schmale Paket ab: “Deine Mutter möchte, dass ich wie ein Hustenbonbon rieche.”, beantwortete er die Frage seines Sohnes, während er das Postpaket öffnete. Fireball grinste, als er den Inhalt erblickte: “Wann hast du die gekauft?”, wollte er als Nächstes wissen. Shinjiro packte grinsend seine neue Smartwatch aus, die einer klassischen Herrenarmbanduhr sehr ähnlich war. “Vor einigen Wochen, doch bevor ich sie auspacken konnte, kam der Angriff dazwischen.”, erklärte sein Vater. Fireball nickte: “Auf dieser kannst du sogar einige Online Games spielen.”, begann Fireball zu erzählen. Shinjiro nickte und grinste seinem Sohn entgegen: “Ich weiß!” und entfernte seine Uhr, die er schon trug. Fireball hob seinen Kopf, er glaubte zu verstehen: “Wenn sie das mitbekommt, wird aus der Hochzeit eine Beerdigung!”, kam es frech von Fireball. Shinjiro grinste ihm entgegen und wurde ernst: “Geh weg!” und scheuchte ihn aus dem Zimmer. Fireball drehte sich um und seine Mutter stand vor ihm: “Äh-äm!”, er musterte sie: “Du siehst hübsch aus!”, sagte er und verschwand ganz schnell. Hitomi sah jetzt Shinjiro an, dieser legte sich die Uhr um: “Ich hab das Parfum …!”, begann er und zeigte auf seinen Hals und musste sich ein Grinsen verkneifen. Hitomi stemmte einen Arm in ihre Hüfte. Jarred war aufgeregt, bis gestern hatte sich seine Anspannung noch in Grenzen gehalten, aber heute wurde er von Stunde zu Stunde immer nervöser. Es endete gerade etwas und gleichzeitig begann etwas Neues! Er empfing die Gäste zusammen mit seiner Frau und dem Pastor in der Kathedrale Saint Lurvé, ein atemberaubender Nachbau einer Kathedrale, wie man sie in Südfrankreich auf der Erde vorfand. Selbst Jarred hatte in dieser sein Ja-Wort gegeben, heute war es sein Sohn. Die Kathedrale füllte sich, die Pagen platzierten die Gäste nach der Begrüßung. Fireball hatte vor wenigen Minuten noch mit Aaiko telefoniert, sie saß in Japan vor dem Fernseher und hatte ihm mitgeteilt, dass seine Eltern bereits in der Kathedrale eingetroffen waren. Er vermisste seine Freundin, der zivile Flugverkehr wurde unter neuen Routen nach und nach wieder freigegeben, aber unter Bedingungen. Doch so oft wie Jarr in den letzten Wochen angegriffen worden war, war es einfach noch viel zu gefährlich! Aber er hatte bald einige Tage Urlaub und er wusste schon, wo er diese verbringen wollte und konnte schon wieder grinsen. Er sah auf seine Uhr, in knapp zwei Stunden würde es ernst werden. Fireball sah vor sich in den Spiegel und entschied sich, seine Haare noch etwas zu stylen, auch er hatte heute Morgen wie sein Vater von der Stylistin seiner Mutter einen neuen Haarschnitt verpasst bekommen, Gel war erlaubt, also nutzte er es auch! Er trat aus seinem Badezimmer und zog sich die Hose und das blütenweiße Hemd an, die Uniform war ordentlich durch gesteift worden, keine Falte bildete sich. Der Stehkragen war ungewohnt, der kleine goldene stecknadelgroße Knopf in der Mitte stellte sich als kleine Herausforderung dar. Jetzt stand er abermals vor der Jacke, wie am Abend davor musterte er sie: “Ab dem Zeitpunkt, wenn man die Uniform trägt, ist man kein Zivilist mehr!”, hörte er seinen Vater sagen. Fireball zog sie sich schnell über, ließ sie aber ganz bewusst noch einen Moment offen und sah sich an. Er strich mit einer Hand über die in Goldfarben eingestickten Kanji, noch einmal wurde ihm bewusst, dass er in einer japanischen Uniform steckte, mit dieser würde er ein ganzes Land repräsentieren. Egal, was er in dieser tun, sagen oder sich verhalten sollte, es würde nicht nur auf ihn selbst zurückfallen. Das war heute eine ganz andere Nummer als in der Uniform des Kavallerie-Oberkommandos, dort waren sie alle Offiziere des neuen Grenzlandes, heute waren sie Offiziere ihres Landes, die dem Kavallerie-Oberkommando angehören. Ein Umkehrschluss, aber mit noch größerer Verantwortung, fand er! Allerdings! Unwohl fühlte er sich nicht, ganz im Gegenteil sogar. Langsam knöpfte er die Jacke zu und sprach mit jedem Knopf, den er schloss: “Gi, Yu, Jin, Rei, Meiyo, Chūgi.” Er stoppte am Kragen und atmete noch einmal tief ein: “Shin!” und war fertig. Es waren sieben Knöpfe, welche für die sieben Tugenden des Verhaltenskodex standen. “Na dann los!”, sagte er und verließ das Zimmer. April trug ihre Flugingenieur-Uniform des Oberkommandos. Zusammen mit ihrem Vater verließ sie die Unterkunft auf dem Militärgelände. Zur Feier des Tages trug sie den passenden blauen Rock zur Uniform, ihr Blazer schmückte das Ramrod-Abzeichen und die Ehrenmedaille von General Whitehawk. Auch wenn sie kein Offizier war, vertrat sie Yuma und das KOK und somit das Team Ramrod. Charles trug seine klassische Major Uniform. Einige Meter vor den Unterkünften wartete Daniel, etwas nervös, auf die beiden. Er trug die gleiche Uniform wie Colt, die ihn als Navigator. April zog ihren Vater mit sich. “Daddy, das ist Daniel Louvelle von der amerikanischen Delegation, er dient auf der Detroit als Navigator.” stellte sie den jungen, nervösen amerikanischen Offizier vor. Charles verstand erst nicht. Daniel blickte währenddessen zu April. “Sir!”, begann Daniel und tätigte einen schnellen Salut. Charles streckte dem jungen Mann darauf mit einem Lächeln seine Hand entgegen: “Sehr erfreut!”, sprach Charles und Daniel nahm etwas überfordert die Hand des ehemaligen Commanders entgegen. “Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Sir!”, erwiderte Daniel die Begrüßung. “Louvelle?”, fragte Charles darauf. April lächelte Daniel mutmachend zu: “Ja, die Familie meiner Mutter stammt aus Frankreich!”, setzte Daniel das Gespräch auf Französisch weiter fort. “Daniel wird heute Abend mein Begleiter sein, Daddy!”, fügte April noch mit an. Charles sah von Daniel zu seiner Tochter. Die drei setzten den Weg zusammen fort: “Begleiter!”, wiederholte Charles noch einmal: “Erzählen Sie, wie lange sind Sie schon in der Army? Navigator, also? Warum?” sprudelten die Fragen nur so aus Charles heraus. April kicherte in sich hinein. Daniel blickte immer wieder zu April. Sie erreichten das Shuttle, welches für Major Eagle geordert worden war. “Fahren sie mit uns?”, fragte Charles. “Gerne doch, Sir!”, nickte Daniel. Egale nickte freundlich: “Gut, dann könnt ihr mir erzählen, wie ihr euch kennengelernt habt!”, sagte er und stieg in den Wagen. April und Daniel warfen sich fragende Blicke und lautlose “Was jetzt?” - "Keine Ahnung!” Sätze zu. Die Blondine wurde leicht rot, Daniel musste etwas grinsen und zeigte April an einzusteigen: “Nun ja Sir, es gab Cheeseburger und …!”, begann er und atmete einmal tief ein und aus, bevor er in den Wagen stieg. Fireball lief nachdenklich die letzten Treppen hinab: “Großvater!”, kam es leise von ihm, hatte er doch Royu erwartet. Der ältere, der seine General Uniform trug, an der sein Samurai-Schwert auf der linken Seite befestigt war, nickte: “Shinji!” Fireball presste seine Lippen aufeinander und ging auf ihn zu: “Es tut mir leid!”, sagte er und verbeugte sich vor ihm. Als er wieder aufsah, schüttelte sein Großvater mit seinem Kopf: “Es gab so viele Gelegenheiten, wo ich mit dir offen sprechen hätte können!”, sagte der Ältere und umfasste die Schultern seines Enkels fester und neigte seinen Kopf. Fireball nickte, er spürte nicht nur, dass es seinem Großvater leid tat, er sah es auch. Nach wenigen Augenblicken sah der ältere wieder auf und blickte in das strahlende Gesicht seines Enkelsohns, das er so gerne sah: “Danke für die Uniform!”, kam es grinsend von Fireball. Der Großvater begann herzhaft zu lachen: “Ja, genau, zeig her!” und er musterte ihn: “Genau so, mein Junge!” Fireball musste lächeln, ja sein Vater hatte ihm nicht zu viel verraten, dass sein Großvater sich freuen würde! “Doch das berühmte i-Tüpfelchen fehlt dieser noch!” kam es vom Großvater. Fireball hob eine Augenbraue und sah an sich hinab, “hatte er etwas vergessen?” Sein Großvater holte etwas aus seiner Hosentasche und gab Fireball eine goldene Knopfkappe in die Hand: “Das ist …!” Fireball konnte nicht weitersprechen, der Ältere nickte: “Ja, die Chrysanthemenblüte!” und nahm die Knopfkappe seinem Enkel wieder ab und begann diese auf den obersten Knopf aufzusetzen, auch hier erwies sich dieser wieder als widerspenstig, beide hatten ihren Spaß dabei. “Jetzt!”, sagte der Großvater und betrachtete das neue Bild vor sich und zeigte seinen Enkel dem Spiegel an, er sollte sich ansehen. Fireball musterte sich. Allein diese kleine Applikation machte aus einer einheitlichen “First Lieutenant Pilotenuniform" etwas Besonderes! Und allmählich wurde ihm klar, was das zu bedeuten hatte, dieser Aufsatz war nicht frei wählbar, umso mehr wusste er diese Ehre gerade zu schätzen. Fireball schluckte und atmete tief ein und mit einem: “Puh!”, langsam wieder aus und sah neben sich. “Na, hast du es gespürt?”, fragte ihn Royu, der jetzt neben ihm stand, ernster als sonst nicht wie üblich mit einem Grinsen im Gesicht. Fireball nickte, er wusste, was sein Onkel, dessen Kragenknopf ebenfalls die Chrysanthe zierte, damit meinte. Saber und Sincia betraten die reservierte Besucher-Tribüne, die für die Familien der Offiziere gedacht war. Der Schotte sah sich um, bevor er sich auf die Suche nach seinem Team begeben würde. Er blickte über den riesigen Platz von der Tribüne, von der man das Geschehen auf dem Paradeplatz sehr gut verfolgen konnte. Die große gegenüberliegende Leinwand, auf der noch live die Trauung in der Kirche übertragen wurde, trug zusätzlich dazu bei, nichts verpassen zu können. “Howdy alter Schwede!” Saber lachte und drehte sich zu Colt: “Schotte, ich bin Schotte!”, berichtigte er lachend. Die beiden begrüßten sich mit einer kurzen Umarmung. Die beiden hatten nicht mitbekommen, dass eine Kamera in diesem Moment auf sie gehalten hatte. Saber musterte Colt, die amerikanische Uniform machte aus seinem Scharfschützen einen vollständigen amerikanischen United States Space Force Offizier, verblüfft und stolz war Saber auf Colt, das war er immer, doch heute passte das Gesamtbild! Denn der Cowboy machte gerade schon etwas her, wie er fand. Er begrüßte Joshua, der sich schon bei den Papierfähnchen bedient hatte und natürlich die amerikanische Flagge hier heute kräftig schwenken würde. Robin umarmte er, lange hatte er die Freundin nicht mehr gesehen. Doch die Lehrerin war gerade einfach nur froh, endlich wieder sitzen zu können! Saber musterte die junge Frau, der Mini-Cowboy würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, musste Saber lächeln bei dem Gedanken. Sincia und Robin freuten sich, Robin war vollkommen begeistert von Sabers Kilt, sie ließ sich einige Details erklären. Colt lauschte der Unterhaltung skeptisch, auf seine brennende Frage: “Was der Schotte unter dem Kilt trägt!”, hatte er bis heute keine Antwort bekommen! “Also nun sag!”, forderte Colt den Highlander jetzt auf. Saber wusste genau, was der Cowboy meinte und lachte: “Das erfährst du, wenn du einen anziehst!”, forderte Saber grinsend zurück. Robin und Sincia mussten lachen, Colt dachte nach: “Ach, viel zu kalt!”, winkte der Lockenkopf ab. Saber sah den Cowboy neben sich an: "Weißt du, wir Schotten sind hart im Nehmen!”, sagte Saber und lief an dem stummen Scharfschützen breit grinsend vorbei und verabschiedete sich von den Damen. “Colt sah sich um, er war sich gerade nicht sicher, ob das jugendfrei gewesen war.” Sincia versprach dem Lockenkopf gut auf seine Robin aufzupassen! Die beiden Männer verließen die Tribüne. Auf dem Marschplatz liefen die Offiziere umher, einige trafen sich, andere unterhielten sich, es wurden Fotos gemacht oder es wurde die Übertragung auf der Leinwand mitverfolgt. Auf der gezeigt wurde, wie das frisch vermählte Brautpaar gerade die Kathedrale verließ. Dave kam auf Saber und Colt freudestrahlend zugelaufen: "Mensch, Cowboy, das solltest du öfter tragen, steht dir!” und die beiden schlugen ein, um sich zu begrüßen. Mittlerweile hatte sich aus einer Bekanntschaft eine Freundschaft zwischen den beiden entwickelt. Vor dem Captain-Major salutierte Dave formell, Saber nickte: “Noch nicht!”, erwiderte Saber und begrüßte den hochgewachsenen, sehr gut trainierten jungen Mann. “Hören sie mal, Captain, in solch einer Aufmachung muss man salutieren, aber mal so unter uns, was trägt Mann so darunter?” Saber schüttelte mit seinem Kopf, es war wohl die Frage aller Fragen: “Kennen Sie Nessie?”, fragte Saber, Dave überlegte: “Ja, schon mal gehört!”, antwortete der Amerikaner: “Und wann sieht man Nessie?”, wollte der Schotte jetzt wissen. Dave und Colt sahen sich an: “Wenn sie es wissen, sage ich es ihnen!”, verriet Saber. Dave holte schnell seinen Kommunikator heraus, um es zu googeln. “Meist nach vier Whisky!” Saber grinste und sah neben sich. Dave ließ genervt von seinem Vorhaben ab: “Echt jetzt, Kurzer?", kam es resignierend von Dave und steckte seinen Com wieder ein. April umarmte ihren Vater, als sie sich verabschiedeten. Ihr Vater vertrat Alamo als Ausbildungsleiter und stand neben den Befehlshabern der Delegationen auf der Tribüne des First Grad. Daniel gab Eagle seine Hand und ging mit April in das Gewusel von Offizieren und Kadetten. April entdeckte Saber, dank seiner schottischen Aufmachung, es gefiel ihr außerordentlich gut! Colt hatte seinen Hombre beinahe gar nicht wiedererkannt! Er musterte ihn, er blieb an den Schriftzeichen auf der Jacke hängen, aus denen er niemals schlau werden würde, "Shog. First Lieutenant Hikari Shinji” las er die Übersetzung und begrüßte ihn wie zuvor auch den Säbelschwinger. Saber, dem der kleine, aber feine Unterschied an Fireballs Knopfleiste durchaus aufgefallen war, war sich ziemlich sicher, dass sein junger Freund ganz genau wusste, was er da trug! Die vier umarmten und lachten, als sie sich begrüßten. Dabei bemerkten sie nicht, dass sie gerade live während ihrer freudigen Begrüßung gezeigt wurden. Das Bild der Besatzung des Friedenswächters sah man auch in Texas. Elly und Onkel Jack musterten ihren Neffen, in solch einer Aufmachung hatten sie ihn bisher noch nie gesehen! Hatte er doch bei der Vereidigung damals eine Uniform des Oberkommandos getragen. Das Bild wechselte wieder zum Kommentator, der vor dem Palast auf das Hochzeitspaar mit vielen anderen Menschen wartete. “Ihm geht es gut!”, kam es von Elly, Jack nickte stumm er hatte beschlossen, erst einmal abzuwarten. Tosender Jubel brach aus und das nicht nur vor dem Palast sondern auch auf dem Militärgelände, als das frisch vermählte Prinzenpaar von Jarr sich mit seiner Gattin präsentierte! Jarred platzte beinahe vor Stolz, er war seit dem Ja-Wort seines Sohnes einfach nur noch glücklich, alles lief nach Plan und Protokoll und wie es sich die jungen Leute gewünscht und vorgestellt hatten. Auch die Königin strahlte heute noch mehr als sonst! Jets waren im Anflug, diese waren einfach nicht zu überhören, sobald sie über dem Militärgelände waren ließen sie ihre Rauchkanonen los in den Farben Blau, Weiß, Rot und nahmen Kurs richtung Sommerpalast, der Himmel über Jarr wurde in diese Farben getaucht. Hitomi und Shinjiro zogen sich in einem nahegelegenen Hotel um, in dem einige der geladenen Hochzeitsgäste untergebracht waren. Hitomi trug für den Aufmarsch ein semi- formelles Midikleid in dunkelblau. Sie wollte sich das Event vor Ort ansehen, schließlich lief ihr Sohn das erste Mal bei so einer Parade mit und das wollte sie sich nicht entgehen lassen! Shinjiro stand bereits in seiner weißen, gut gestärkten First Grad Uniform und war dabei, seine neue Uhr einzustellen, während er auf Hitomi wartete. Der Fernseher lief stumm im Hintergrund, er grinste kurz als er Jarreds väterlichen stolz in dessen Gesicht ablesen konnte, wusste er doch das es Jarred in der Kathedrale noch ganz anders ging. Hosted by Animexx e.V. 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