Lichtkrieger II von Sannyerd (Die neue Waffe) ================================================================================ Kapitel 24: Nachwehen --------------------- Vier Tage später: Shinjiro öffnete schwerfällig seine Augen, alles war verschwommen, das Licht im Raum war gedämpft. Er versuchte, tief einzuatmen, was sich als schwierig erwies, unmittelbar darauf schoss ein stechender Schmerz durch seinen Körper. Leise stöhnte er auf und war dabei wieder einzuschlafen: „Shinjiro!“, vernahm er eine Stimme, aber er konnte sie nicht zuordnen. Ein weiteres Stöhnen verließ seinen Mund, ohne sich zu bewegen. Es wurde wieder ruhig, dunkel und still um ihn. Ein kalter kurzer Schmerz erinnerte ihn daran, dass er wach werden wollte. „Mr. Hikari! Können Sie mich hören?“, drang es abermals in sein Bewusstsein. Er versuchte seinen Kopf zu bewegen, was ihm gleich darauf Kopfschmerzen bescherte. Darauf strömte sauerstoffreiche Luft in sein Gesicht, tiefes erholsames Einatmen gelang trotzdem nicht wie gewohnt. Langsam und etwas unsicher bewegte er seine Hand und rieb sich seine Augen. „Können Sie mich hören?“, hörte er die Frage erneut. Er nickte. „Tut ihnen etwas weh?“ Shinjiro ließ seine Hand zurücksinken und blinzelte mehrmals vor sich: „Hmm …“, brachte er mühsam heraus, darauf schnürte sich seine Kehle krampfartig zu, seine Lungen brannten, als würden sie reißen. Er spürte, wie ihm etwas in den Rachen gesprüht wurde, was ihm Erleichterung verschaffte. Shinjiro riss seine Augen auf, das Bild wurde schärfer, das Licht im Raum war angenehm. „Er kommuniziert, das ist gut!“, hörte er Dr. Morels Stimme. Jarred und Hitomi nickten, Morel entfernte aus dem Zugang am Handgelenk die Spritze mit dem Medikament. Hitomi betrachtete ihren schlafenden Mann und strich über seinen Arm. Die letzten zwei Tage hatte er unter starken Medikamenten gestanden, damit Dr. Morel, mit seinen Kollegen, die umfangreichen Untersuchungen durchführen konnte. Um eine Tephikanolvergiftung ausschließen zu können! Nach wenigen Tagen konnte Entwarnung gegeben werden. „Also eine starke Lungenentzündung!“, wiederholte Jarred Morels Diagnose! Der Arzt nickte ernst: „Im ersten Moment klingt diese Diagnose, gebe ich zu, besser als eine Tephikanolvergiftung!“ Morel öffnete einige seiner Aufzeichnungen auf dem Tablet. „Seine Entzündungswerte stiegen in den letzten sechs Monaten kontinuierlich an, blieben jedoch immer im tolerierbaren Bereich.“ begann Morel zu erklären: „Als er vor gut einem Jahr durchgecheckt wurde, waren seine Blutwerte 1A, es gab keine Auffälligkeiten!“ Jarred setzte sich bequemer in den Sessel, um Morel entspannter folgen zu können. „Interessant wird es hier!“ Dr. Morel legte das Tablet in die Mitte, das eine Verlaufskurve zeigte: „Sein Immunsystem!“ Hitomi sah vom Tablet auf. Morel nahm das Tablet nach einigen Augenblicken wieder an sich: „Es fiel mir selbst auch erst vor einigen Wochen auf.“ Jarred sah Morel fragend an, hörte jedoch erst einmal weiter zu! „Als er vor 13 Monaten zurückkam, haben wir alle etwas Entscheidendes vollkommen außer Acht gelassen, nämlich die Tatsache, dass er 16 Jahre nicht hier gelebt hat!“ Hitomi sah von Morel zu Jarred, der König setzte sich etwas auf. „Er war 16 Jahre lang nicht unseren Viren und Keimen ausgesetzt gewesen. Sein Immunsystem hat zwar eine Erinnerung daran und konnte angemessen reagieren. Doch das auch nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt!“ Dr. Morel machte eine Pause, um das Gesagte sacken zu lassen. Jarred und Hitomi bekamen so langsam eine Ahnung, worauf Dr. Morel hinaus wollte. „Also hätten wir ihn direkt nach seiner Ankunft vorsichtshalber isolieren sollen!“ Morel nickte und Jarred musste zugeben, dass keiner das auf dem Schirm gehabt hatte. „Im Winter hatte er nur eine leichte Erkältung, wie wir alle.“ erinnerte sich Hitomi. Morel nickte: „Im Normalfall nichts Aufregendes. Er stand seitdem er wieder hier ist, kontinuierlich unter Stress, das schwächt das Immunsystem, ich vermute, dass die Erkältung nicht wirklich auskuriert wurde, und sich festsetzte.“ fügte Morel jetzt mit an. „Ich vermute, dass diese Lungenentzündung schon länger in ihm reift. Und die letzte Schlacht der Auslöser war!“ Jarred verstand: „Also war es die Luftfilteranlage!“ Morel nickte: „Ja, für ihn wurde sie zum Problem! Wir alle an Bord hatten eine halbe Stunde mit der schlechten und immer dünner werdenden Luft zu kämpfen gehabt, aber in diesen 30 Minuten sammelte sich von 120 Menschen an Bord alles in der Luft! Den Befunden zufolge haben alle Besatzungsmitglieder und auch sie eure Hoheit alles gut weggesteckt, es war unangenehm, aber dann auch vorbei, als die Anlage durchgeblasen war.“ Hitomi blickte zum Bett, in dem ihr Mann lag: „Aber es war zu viel für ihn!“, sprach sie leise vor sich. „Ja!“, bestätigte Morel, der Arzt atmete darauf tief ein und aus: „Es ist durchaus ernst! Ich muss sagen, wie es isst, sollte sich diese Erkältung vor wenigen Monaten im Körper festgesetzt haben, kann es sein, dass er sich davon nicht mehr erholt!“ redete Dr. Morel Klartext, was ihm nicht gefiel, doch es musste sein! „Ich lasse bereits das andere Zimmer vorbereiten, um ihn wenigstens jetzt, so gut es geht, zu isolieren!" begann Morel seine vorgesehene Behandlung zu erläutern. Fireball stand vor dem zerstörten Wagen seines Vaters. Heute hatte er sich vorgenommen, das Auto abholen zu lassen, der Abschleppdienst würde in wenigen Stunden da sein. Jetzt wollte er zumindest die persönlichen Gegenstände seines Vaters aus dem plattgedrückten Wrack bergen. „Moin Partner!“, vernahm er die Stimme von Colt, der von seiner morgendlichen Runde zurückkam und das Auto musterte. „Tja, das nenne ich mal Totalschaden!“ kommentierte der Cowboy den Anblick. Fireball nickte und versuchte durch ein kaputtes Fenster in den Innenraum zu greifen, was ihm aber nicht gelang, und die Verletzungsgefahr war zu groß. Frustriert trat Fireball gegen die verbeulte Tür des Wagens. Colt riss seine Augen auf: „Ähm, ist alles ok, Hombre?“ fragte der Cowboy vorsichtig nach und beobachtete seinen sichtlich wütenden Freund, wie er sich durch die kurzen Haare ging und das Garagentor öffnete: „Ja, alles super!“ kam es genervt von Fireball und griff nach einem Hammer. „Ooookaaay!“, sprach Colt langsam vor sich und ließ seinen Freund nicht aus den Augen. Fireball schlug die eh schon kaputte Scheibe auf der Beifahrerseite ein. Und beugte sich darauf durch das zerquetschte Fenster, es gelang ihm, das Handschuhfach zu öffnen, ohne sich dabei zu verletzen und griff einfach hinein. Das gleiche Spiel wiederholte er auf der Fahrerseite. Colt, der Zaungast, beobachtete misstrauisch seinen Freund, der gerade mit irgendetwas nicht klarzukommen schien und das lag bestimmt nicht an dem schrottreifen Auto. Fireball legte die geborgenen Sachen neben dem Wagen ab und begutachtete diese oberflächlich. Colt hockte sich neben Fireball: „Willst du reden?“ Fireball blickte nicht auf, er überflog die persönlichen Gegenstände seines Vaters. Darunter waren einige Papiere, ein Buch und eine Powerbank, nichts Besonderes und er legte alles vor sich wieder ab. „Nein, als ob man alles immer mit reden lösen könnte!“, sagte er und stand wieder auf. Nachdem Colt diese Antwort von seinem Freund erhalten hatte, hob er eine Augenbraue und überflog die Gegenstände vor sich. Er nahm beiläufig das Buch, das auf dem Stapel lag, und richtete sich auf. „Wie geht es deinem Vater?“, fragte Colt das für ihn naheliegendste und er begann in dem Buch zu blättern, schaute aber nicht wirklich hinein, er wollte einfach etwas in den Händen haben. „Blendend!“, war die immer noch gereizte Antwort des Japaners. „Hm!“, nickte Colt und sah von dem Buch auf und ging einige Schritte auf Fireball zu: „Shinji, ich denke …“ begann der Cowboy ruhig, doch Fireball schnitt ihm das Wort mitten im Satz ab: „Ich will nicht reden! Und auch nicht wissen, was du denkst!“ kam es lauter von Fireball und warf Colt dabei einen ernsten Blick zu und trat darauf mit ganzer Kraft gegen das Auto. Der verschwitzte Lockenkopf ließ seine Arme sinken und presste seine Lippen fest aufeinander: „Gut, dann schlag und trete weiter darauf ein, dann spart ihr euch die Schrottpresse!“ Fireball holte erneut aus: „Ja, vielleicht ist genau das mein Ziel!“ Colt atmete einmal tief ein, um nicht auch gleich loszupoltern, denn das wäre jetzt kontraproduktiv, wusste der Cowboy. Er hatte zwar keine Ahnung, welche dicke Laus Shinji über die Leber gelaufen war, aber das hier, was sich ihm bot, war der Fireball den er kannte. Und genau dort musste er ihn jetzt auch abholen! Colt holte aus und trat mit ganzer Kraft gegen die Beifahrertür des Schrottautos. Fireball, der mittlerweile vollkommen außer Atem war, drehte sich erschrocken Colt zu. „Ja, scheiß Auto, scheiß Krieg, scheiß Planet, scheiß Situation!“ trat Colt lautstark, mit jedem Scheiß, kraftvoll gegen die verbeulte Karosserie. Und Colt musste innerlich zugeben, es half ihm gerade auch, seinen ganzen aufgestauten Frust über die letzten Wochen und vor allem Tage loszuwerden, wenigstens physisch! Fireball stieß Colt unsanft weg, doch der Cowboy nutzte die Gelegenheit und hielt Fireball am Arm fest: „Los jetzt du!“ Und er stellte seinen Freund unsanft vor das Auto: „Lass es raus, ist doch egal! Und ja, du hast recht, man muss nicht immer reden!“ sagte Colt ernst und trat erneut gegen die Hintertür. Fireball löste sich, aus Colts griff und ging zwei Schritte auf Abstand. Er hörte Colt weiter fluchen und hob seine Hand, in der anderen hielt er immer noch den Hammer: „Scheiße, ja man!“, schrie er und schmiss den Hammer mit voller Kraft in die Frontscheibe und taumelte danach erschrocken vor sich selbst zurück. Colt sprang zur Seite, mit so einer heftigen Reaktion hatte er nicht gerechnet und benötigte erst einmal einen Moment, um sich selbst auch wieder zu fassen. Beide atmeten schwer und sahen sich an. Colt ging nach einigen tiefen Atemzügen auf Fireball zu: „Bist du wahnsinnig, oder einfach nur bescheuert?“ und griff wieder nach dem Piloten: „Du hättest mich mit dem Ding treffen können!“, sagte er stinksauer zu Fireball und ruckte ihn einmal fest durch. Fireballs Augen wurden vor Schreck immer größer, als ihm seine Tat nochmals bewusst wurde: „Lass mich los, Kuhhirte!“ und er wollte sich aus Colts festen Griff befreien, dabei fiel dem Cowboy das Buch, welches er noch in einer Hand gehalten hatte, auf den Boden, doch Fireball ließ er nicht los. Colt hatte Mühe, seinen Freund festzuhalten, dessen halbes T-Shirt er schon in der Hand hielt. Daraufhin drehte Fireball sich nach unten weg und schlüpfte einfach aus seinem Shirt, sodass der Cowboy nur noch den Stoff in seinen Händen hielt. Als Colt merkte, was hier gerade geschah, schleuderte er das Shirt seinem Freund ins Gesicht: „Verdammt!“, kam es aus seiner Kehle. Fireball verlor daraufhin das Gleichgewicht und landete auf seinen vier Buchstaben und blieb vor der Garage mit Blick auf die verbeulte Motorhaube sitzen. Colt war außer Atem, seine Sporteinheit hatte er doch heute schon hinter sich, Krafttraining stand heute nicht auf seinem Plan. Fireball war ihm zwar körperlich unterlegen, aber unglaublich schnell und wendig. Als er sich wieder beruhigte, stemmte der Cowboy seine Hände in die Hüften und dachte über seine nächsten Schritte nach. „Shinji, was ist los?“, fragte Colt ruhiger und strich sich über die Stirn, bevor er sich neben Fireball auf den Boden setzte. Fireball zog sich sein völlig zerknittertes T-Shirt über und pustete Luft aus: „Pffff!“, und zeigte auf das Auto vor sich. Der Cowboy folgte der Handbewegung seines Freundes, konnte jedoch nicht verstehen, was Fireball damit andeuten wollte: „Ja, kaputt!“ kommentierte Colt das Auto vor sich. „Ja“, antwortete der Japaner noch etwas mürrisch, aber schon ruhiger. Colt wartete geduldig, während Fireball wieder klarer war als noch vor einigen Minuten. Eine Stille legte sich zwischen den beiden: „Du machst dir Sorgen“, stellte Colt fest. „Mhm!“, nickte Fireball und stand auf: „Er hat eine schwere Lungenentzündung, wir hätten ihn beinahe alle umgebracht!“, begann Fireball zusammenhanglos zu erzählen und er betrachtete den Kotflügel. Colt blieb sitzen, er verstand gerade gar nichts, doch sein Blick ruhte auf Fireball. „Das konnte doch niemand ahnen!“ fuhr Fireball weiter fort und stieß leicht gegen die Stoßstange, die sich daraufhin geräuschvoll löste und auf den Beton fiel. „Er könnte daran sterben! An einer verdammten Lungenentzündung!“ sagte Fireball erneut fassungslos und ging zur Fahrerseite des Wagens. Colt richtete sich auf und näherte sich seinem Freund, er spürte wie sehr Fireball das gerade aus der Bahn warf und nicht wusste, wie er damit umgehen sollte, er musste es auffangen! „Dein Vater ist stark, glaub mir er wird wieder gesund werden!“ versuchte es Colt und stellte sich zwischen den Wagen und seinem Freund, um ihn von dem Wagen fernzuhalten. „Woher willst du das wissen, was gibt dir so viel Sicherheit? Nicht einmal Doctor Morel ist sich dessen sicher!“ erklärte Fireball Colt aufgeregt und erzählte Colt die Hintergründe. Der Cowboy war schockiert, ihm entgleisten immer mehr seine Gesichtszüge, um diese Ecken hätte er niemals gedacht und in ihm begann es zu brodeln. "Wie konnte so ein wichtiger Fakt so übersehen werden?" Fireball näherte sich dem Wagen zu und berührte das Logo der Automarke am Kofferraum. Fireball schüttelte mit seinem Kopf, es fiel ihm schwer nach dem gesagten Ruhe zu bewahren. Fireball sah Colt an und begann zu sprechen: „Ich war nicht fair zu ihm!“, seine Stimme stockte und er musste schwer schlucken. Colt sah seinen Hombre fest an und ging Richtung Kofferraum. „Du hast Angst, dass es so endet, ohne dass ihr die Möglichkeit hattet, über die Sache zu reden!“ sprach Colt aus, was seinem Freund gerade so schwer fiel! Fireball atmete hörbar auf und schaute für einen Moment in den Himmel, bevor er seinen Blick zu seinem besten Freund richtete, der neben ihm stand, was ihm sicherheit gab und nickte: „Vorallem auf das was danach kommt, gerade wünschte ich mir, er wäre nie wieder aufgetaucht!“ öffnete sich Fireball schmerzhaft und verspürte gleichzeitig Scharm. Doch Colt verstand genau, was Fireball ihm gerade eröffnete. Sein Freund hatte Angst davor, seinen Vater ein zweites Mal zu verlieren, jetzt wo er ihn endlich kennengelernt hatte und realisierte, dass er als Sohn geliebt wurde! Fireball griff sich zwischen die Augen, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. „Ich verstehe!“ sagte der Cowboy, Fireball fuhr herum und fragte: „Was verstehst du? Du hast deinem Vater nie vorgeworfen, kein richtiger Vater zu sein!“ Fireball lief zwei Schritte, doch Colt wurde sauer und griff reflexartig nach seinem Freund. Er drehte ihn energisch zu sich um: „Pass auf, sowas habe ich ihm das nicht gesagt! Aber ich habe meinem Vater verloren, ohne ihm genau das zu sagen, was dich gerade so mitnimmt!“ begann Colt lauter zu sprechen und seine Stimme verriet, dass ihm diese Tatsache sehr nahe ging. Fireball blickte seinen Freund vor sich an, der ihn ernsthaft fixierte. Der Japaner schluckte und presste seine Lippen aufeinander, da er nicht wusste, was er darauf erwidern sollte: "Ihr habt euch gestritten!" sagte Fireball nach einigen Momenten. Colt drehte sich um und warf seine Arme seitlich von sich: „Ach!“, sagte er und wischte sich mit einer Hand über sein Gesicht. Fireball trat an Colt heran. Der Lockenkopf stemmte seine Hände in die Hüften und schüttelte mehrmals mit seinem Kopf: „Wir waren unterschiedlicher Meinung, ich weiß er war nicht sauer auf mich! Aber dennoch ist etwas ungeklärtes zwischen uns zurückgeblieben.“ war Colts Antwort. „Und was?“ fragte Fireball und bemerkte, dass es auch für Colt schwer war, genau das auszusprechen. Der Amerikaner sah seitlich zu seinem Freund und atmete tief ein: „Ich habe ihm gesagt, dass ich zum Rodeo gehen werde. Das war auch das erste Mal, dass er komplett dagegen war.“ begann Colt und atmete erneut schwer ein: „Aber zu dieser Zeit habe ich mich gegen alles, was die Farm betraf gestellt. Ich wollte das Land sehen, herumreisen, verstehst du?“ Fireball nickte verständnisvoll: „Einen Tag später flogen sie, um sich ausgeschriebenes Land auf Laramie anzusehen. Mein Vater sagte, dass er mit mir in Ruhe reden wollte, wenn er zurück ist … Tja!“ beendete Colt seine Erzählung. Fireball musterte seinen Freund: „Tut mir leid!“ Colt schaute seinen Freund an und musste etwas schmunzeln: „Das muss es nicht, aber das ist genau der Grund, warum ich es verstehe! Heute würde ich alles für dieses eine klärende Gespräch tun! Deshalb ist es so wichtig, wie man sich verabschiedet, auch wenn man weiß, das der andere einem nicht böse ist. Aber genau diese ungesagten Dinge sind es die man dann mit sich herrumträgt!“ ergänzte der Cowboy darauf. Fireball nickte und erinnerte sich an ein Gespräch mit seinem Vater, das er vor einigen Wochen mit ihm hatte. Colt stieß Fireball an: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass er dir deswegen nicht Böse ist, Hombre! Aber eine Entschuldigung ist trotzdem fällig!“ erinnerte Colt seinen Freund. Fireball grinste leicht und nickte: „Aber echt jetzt, Rodeo, wirklich?“ fragte der Japaner ungläubig und ging zur Motorhaube. Colt schaute Fireball leicht fragend nach und antwortete: „Ja, warum nicht?“ warf er fragend seine Hände seitwärts von sich. Fireball musste anfangen zu lachen. Colt verstand nicht und lief seinem Freund verwirrt nach. Fireball begann, immer noch lachend das Nummernschild abzunehmen: „Glaubst du, ich bleib nicht fest im Sattel?“ wollte es Colt jetzt genau wissen. Fireball legte das Nummernschild ab und richtete sich auf: „Sorry, Kuhhirte, aber Rodeo bei dir ist wie wenn ich jetzt mit Sumo anfangen wollen würde!“ verglich er und untermalte es mit einer typischen Sumo-Bewegung. Colt lachte laut auf, so gefiel ihm das! Er ging zu Fireball und nahm ihn zur seite und sagte: „Bis es deinem Vater wieder besser geht, bist du der Mann im Haus, ist dir das klar?“ sagte der Cowboy und zeigte Richtung Villa. Fireball verzog darauf leicht das Gesicht: „Na toll!“ Colt lachte auf und klopfte seinem Hombre auf die Schulter: „Von einfach habe ich nichts gesagt!“ - „Schade.“ kommentierte der Japaner den letzten Satz des Cowboys: „Ich muss los, sonst zieht mir Robin meine Hammelbeine lang, die kleinen!“ verabschiedete sich der Lockenkopf und verließ die Einfahrt. Fireball drehte sich noch einmal zu Colt um und rief ihn nach: „Hey!“ Der Cowboy im Sportdress drehte sich um während er rückwärts weiter lief. „Wer ist bei euch, der Mann im Haus?“, fragte Fireball frech grinsend. Colt salutierte darauf breit grinsend und drehte sich wieder um: „Ließ das Buch, das Dicke!“ sagte Colt und war auch schon verschwunden. Fireball sah seinem Freund verwundert nach: „Hä?“ Sein Blick fiel automatisch auf die Sachen, die er aus dem Auto seines Vaters geholt hatte. Er nahm das schwarze Lederne Buch in die Hand und schlug es auf. Er las die ersten Sätze und sah fragend auf: "Was?" Saber hatte die letzten Tage, in denen er zur Bettruhe verdonnert war, genutzt, um seinen weiteren Weg im Oberkommando zu überdenken. Heute wurde Saber aus dem Krankenhaus entlassen, er fühlte sich sowohl körperlich als auch mental deutlich besser als zuvor! Nächte war er wach gelegen und hatte darüber nachgedacht, was ihn in den letzten Monaten so belastet hatte. Es fiel ihm schwer, Verantwortung abzugeben! Hatte er wirklich gedacht, dass nur er alles im Griff haben könnte? Gerade jetzt bewies sein Team, dass es funktionierte, Colt behielt den Überblick und Fireball kümmerte sich um die Dinge im Hintergrund rund um Ramrod. Hier und da benötigte der Pilot doch noch etwas Anleitung von ihm, oder die ID des Befehlshabenden, doch dank der digitalen Vernetzung war das alles schnell erledigt gewesen! Er blickte in das Zimmer, als er Sara hörte, die gerade aufwachte und er ging zu ihrem Bettchen. Er betrachtete seine Tochter und wurde sich immer schmerzlicher bewusst, dass er in den letzten Wochen seit ihrer viel zu frühen Geburt von seiner Pflicht als Major zur nächsten Pflicht als Ehemann und Vater eilte. Doch letzteres sollte doch nicht aus einer Pflicht heraus geschehen, er wollte an dem Leben seiner Frau und auch Tochter teilhaben und nicht nur für einige Stunden Zaungast sein! Er strich seiner Tochter, sachte über ihr Köpfchen und schmunzelte. Der Schotte wollte mehr von seiner Familie, um das zu bekommen, musste er zwangsläufig arbeiten abgeben, auch jene, für die er gerade stehen musste! Er hatte Colt, seinen ersten Offizier und einen Piloten, der sich in der Ausbildung zum Captain befand. Besser ging es doch gar nicht! Es klopfte und der Schotte sah zur Tür, ein Hut und ein Kopf streckte sich zwischen Tür und Rahmen: „Störe ich?“ Saber schüttelte mit seinem Kopf und der Cowboy trat ein und nahm seinen Hut ab. Die beiden begrüßten sich. Vier Tage später, der Zustand von Captain Hikari hatte sich zusehends verschlechtert, das Fieber stieg und er hatte schwere Atemprobleme. Hitomi war täglich bis in die Abendstunden bei ihrem Mann, um sich um ihn zu kümmern. Dr. Morel tat alles, was in seiner Macht stand und die Medizin in diesem Fall zu bieten hatte. König Jarred hatte den Stab informiert, Colonel Rosso hielt die Stellung auf Yuma und Captain Lorenz und Saber auf Jarr und abwechselnd auf Alamo. Jarred ließ sich täglich von Morel ein Update über den Gesundheitszustand seines Freundes geben, der König schaffte es nicht täglich Shinjiro zu besuchen. Sein Königreich war dabei, sich von dem Angriff zu erholen, die Aufräumarbeiten waren fast beendet. Und seine königlichen Pflichten nahmen in den letzten Tagen viel Raum ein. „Danwens?“, wiederholte Jarred das Gesagte und musterte seinen Freund. Shinjiro öffnete schwerfällig seine Augen, das unscharfe Bild wurde allmählich schärfer und er erkannte Jarrad, der neben seinem Bett saß und ihn erwartungsvoll ansah. „Was?“, kam es angestrengt von Shinjiro. „Du hast von Danwens gesprochen“, half Jarred seinem Freund, sich zu erinnern und blieb unverändert sitzen. Shinjiro dachte angestrengt nach: „Ja, er war da!“, antwortete er leise, es war nicht mehr als ein Flüstern, kalter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, die Augen fielen ihm immer wieder zu. „Shinjiro!“, sprach Jarred ihn immer wieder an. Shinjiro nickte schwerfällig. „Was hat Danwens gesagt?“, fragte Jarred ruhig nach, obwohl er wusste, dass es nicht möglich sein konnte, denn der alte Kommander war vor 4 Jahren gestorben. Shinjiro versuchte, sich zu bewegen, es gelang ihm nur sehr schwerfällig und ihm verließen immer wieder die Kräfte. Morel tätigte eine neue Einstellung an der Dosierpumpe. Und blickte zum König, der ihn erwartungsvoll ansah. „Sprechen Sie ihn weiter an! Er ist zwar zeitlich und räumlich desorientiert, aber er erkennt sie.“ erklärte Morel und wertete das als eine Besserung. „Shinjiro! Shinjiro!“ versuchte es Jarred erneut. Der Atem des Angesprochenen ging schwer. Jarred sah, dass Shinjiro wach wurde, er berührte dessen Oberkörper, damit sein Freund wusste, dass er immer noch bei ihm war. Shinjiro atmete schwer, ihm war so warm, aber gleichzeitig so kalt. Doctor Morel trat näher an das Bett und musterte den Captain und sah zu Jarred: „Er ist wie im Delirium“, teilte er Jarred mit. „Mr. Hikari machen Sie bitte ihre Augen auf!“ forderte Morel mit fester Stimme, als er das Kopfteil etwas auffuhr und klickte den Skillpen auf Hikaris rechten Unterarm. Shinjiro durchflutete die Kälte, er spürte kaltes schmutziges Wasser an sich und hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Die Übelkeit wich und Shinjiro öffnete seine Augen und blickte Jarred eine ganze Weile einfach nur an. Jarred hielt dem von Fieber verschleierten Blick von Shinjiro stand. „Wo ist das Wasser?“, fragte Shinjiro nach einigen Augenblicken. Jarred verstand nicht und fragte nach: „Wasser? Du hast von Danwens gesprochen!“ griff Jarred das vorher Gesagte wieder auf. „Hitomi, sie ist …“ Er unterbrach sich und blickte sich im Zimmer nur mit den Augen um. Der Raum war sehr hell und weiß, immer wieder musste er seine Augen zusammenkneifen, das grelle Licht strengte ihn an. Er war nicht mehr da, wo er dachte, zu sein. „Sie kommt morgen wieder!“, antwortete ihm Jarred. Shinjiro schloss seine Augen und fiel wieder in einen tiefen Schlaf. „Er halluziniert, was bei der Höhe des Fiebers eine vollkommen normale Reaktion ist. Auch hat er sie erkannt!“ analysierte Morel den gerade erlebten Zustand. In den letzten Tagen war sein Patient weder ansprechbar gewesen, noch hatte er sich mitgeteilt. Doch die Temperatur wollte einfach nicht sinken! Und der Captain baute immer mehr ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)