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Wichtelgeschichten 2022

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
For my beloved Schneefeuer1117. I hope, u like this small fluff-episode.
Die Worte waren Mall - Professor - Wange. Komplett anzeigen

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Just a Casual Shopping-Adventure

“Oh, ich könnte Lola oder Victor fragen, wie die sich unbemerkt von der Insel schleichen”, Caits Kopf tauchte über Andres Sessel auf und machte den Jungs klar, dass ihre heimlichen Pläne nicht ganz so leise gewesen waren, wie sie vielleicht gehofft hatten.

“Gerade Geschenke shoppt man doch lieber persönlich als sich auf Lieferungen zu verlassen, Plätzchen?”, mit einem Lächeln hielt sie den anderen eine kleine Schale ihrer Kreationen hin und zeigte damit den eigentlichen Grund, warum sie zu der Jungsgruppe rübergekommen war. Mit dem freien Arm nutzte sie die seltene Gelegenheit aus, größer als jemand zu und stützte sich mit dem Unterarm auf den Scheitel des nächsten Mitschülers. Dabei ignorierte sie beflissentlich die mittlerweile vertraut gewordenen, vielsagenden Blicke zwischen Benô und Rémi, die sie sich immer zuwarfen, wenn Cait es wagte, mit Andre zu interagieren. Nicht, dass sie sich dadurch davon abhalten ließ. Im Gegenteil setzte sie noch einen drauf und stupste den kleinen Behälter penetrant, doch sanft wiederholt an seine Wange, bis der Grummelpeter sich ein Plätzchen genommen hatte. Erst dann schob sie die Schale langsam und herausfordernd grinsend in Richtung Gesicht des nächsten Jungen und ließ die Gruppe erst in Ruhe, als jeder in der Runde mindestens ein Plätzchen in der Hand hielt.

“Either way. Gebt Bescheid, für was ihr euch entscheidet. Ich hab auch noch eine Einkaufsliste für Weihnachten”, schloss sie schließlich, stellte die restlichen Plätzchen zwischen die Truppe auf den Tisch und hob kurz die Hand zum Gruß, bevor sie wieder zu Manon und Anne rüberging, die sich in ihrer Abwesenheit immer hauptsächlich awkward anschwiegen.

Und so geschah es, dass ein paar Tage später Rémi vor ihr stand und sie zum gemeinsamen “Ausbruch” einlud. Der kleine Lackaffe habe bereits alles recherchiert und in die Wege geleitet. Dieses Wochenende würde es so weit sein. Und auch wenn Cait zugegeben etwas enttäuscht gewesen war, dass sie so gar nichts zu dem Regelbruch hatte beitragen können, hatte sie natürlich trotzdem zugesagt.
 

Winter auf der Mittelmeerinsel war lange nicht so kalt wie in England. Dennoch hatte sich Cait zum Schutz gegen die abendliche Brise noch schnell einen Schal gegriffen, bevor sie – unbemerkt vom Baguette, gedeckt von Anne – aus dem Schlafsaal geschlüpft war und sich durch das Labyrinth und die Ländereien Richtung Dorf geschlichen hatte. Eigentlich war das “zum Dorf schleichen” nicht zwingend notwendig. Schließlich gab es dazu auf Beauxbatons kein so strenges Verbot an Wochenenden wie auf Hogwarts, aber sie wollte einfach nicht riskieren, aufgehalten zu werden. Sie war so schon etwas spät dran, weil sie sich nicht... nun... getraut hatte, das Quidditchtraining zu schwänzen. Weder Diego noch Gene waren Charaktere, mit denen sie es sich hatte verscherzen wollen. Ihr schauderte es bei dem Gedanken an die Konsequenzen, die sich die beiden zusammen und getrennt für einen solchen Fall wohl ausgedacht hätten. Und so eilte sie um halb 6 Uhr abends ins Dorf. Die Mall in Cannes, zu der sie wollten, hatte glücklicherweise bis spät in die Nacht offen, weswegen es jetzt NOCH nicht zu spät war. Sie hatte kurz überlegt, ob sie auf Elias warten sollte, allerdings war ihr dann noch rechtzeitig eingefallen, dass dieser laut Rémi mal wieder den Partypooper spielte. Okay... das war ihre Interpretation, Rémi hatte es anders – nicht weniger unsensibel, aber doch hochgestochener – ausgedrückt. To be fair, er war etwas lockerer geworden, oder Cait hatte ihn etwas näher kennengelernt, aber so wirklich konnte sie noch immer nichts mit dem Goody Two-Shoes anfangen. Was sie allerdings nicht wirklich heraushängen ließ. Schließlich hatte ihre gesamte Klasse derartige Tendenzen und sie hatte es nur mit ausgesprochener Geduld geschafft, ihre Umgebung etwas spannender zu gestalten. Klang das überheblich? Vielleicht, aber sie bildete sich tatsächlich ein wenig was darauf ein, dass sie es ganz ohne den “schlechten” Einfluss ihres britischen Lieblingsmenschen geschafft hatte, die Schule mit Aufregung zu füllen. Sie war es gewesen, welche sich um die neue Schüler”organisation” gekümmert hatte, die die Profs mittlerweile offiziell als Dorn im Auge kategorisierten. Dabei war sie in all dem Chaos, das in der Welt vor sich ging, doch nur ein kleiner Splitter. Dennoch hatte sie die wichtigsten Vertreter von Chaos and Mischief der Schule versammelt und ihnen eine Richtung gegeben. Sie hatte es sogar geschafft, ein paar der braven Menschen für ihr Vorhaben, die Schule mit all ihren Geheimnissen zu mappen und für die Nachwelt festzuhalten, begeistern können. Letztlich konnte man mit Fug und Recht behaupten, dass das Vorhaben ihrer Großmutter, sie in dieser Schule zu zähmen, grandios nach hinten losgegangen war. Ohne, dass man tatsächlich wusste, dass sie das Mastermind hinter den gehäuften (und durch geballte Fähigkeiten meist doch unentdeckten) Regelbrüchen, war. Naja, zumindest wusste es niemand im Personal.

So in Gedanken abschweifend näherte sie sich mit schnellen Schritten dem Dorfeingang. Erst dort wurden ihre Schritte langsamer und sie mischte sich unter die Einheimischen und Gäste auf den vorweihnachtlich geschmückten Straßen. Trotz der schrecklichen Krise gab es noch immer genug Leute, die sich auf den gepflasterten Straßen des Örtchens für einige Stunden Ablenkung von der kargen Lebensrealität erhofften. So poetisch heute, Caycay. Sie musste kurz schmunzeln, als ihre innere Stimme in Form ihres Besten sich neckisch zu Wort meldete. Dann wandte sie sich in Richtung Hafen. Hin zu dem Ort, der ihnen einen Weg von der Insel versprach.
 

“Hübscher Schal”

Andre saß auf einem der Poller am Pier, hatte die langen Beine in Richtung Wasser gestreckt und blickte mit verträumtem Blick in die mittlerweile dunkle See. Er schien ihre Ankunft nicht einmal bemerkt zu haben. Derjenige, der ihr das Kompliment zur Ankunft gemacht hatte, war Rémi, der sie schon von weitem zu sich gewinkt hatte. Diese weirde Energie, die für ihn typisch war, ausstrahlend. Cait lächelte und blickte an sich herunter. Erst jetzt merkte sie, dass sie den alten Ravenclawschal, eingepackt und in der Eile gegriffen hatte. Ihr Streberschal, der aber doch irgendwie eine gewisse Nostalgie in sich trug. Wahrscheinlich hatte sie ihn deswegen nicht weggegeben.

“Ah. Äh, thanks”, antwortete sie so mit ehrlichem Lächeln und nickte kurz Benô zu, der sich die Wartezeit mit Stift und Papier versüßt hatte. Neugierig streckte sie sich in seine Richtung, um zu sehen, was es wohl werden würde und belohnte den Jungen mit breiter werdendem Grinsen, als dieser ihre Bemühungen bemerkend bereitwillig seine Skizze teilte. Das Motiv war Andre, wie er dort saß, nur hatte Benô eine cartoonische Denkblase hinzugefügt und war gerade dabei, diese mit seinen Vermutungen, was in dessen Kopf vor sich ging, zu füllen. Augen mit Flügeln, süße Schweinchen, die auf ihnen ritten und gegen die Wolkendrachen kämpften, die sich am Horizont abbildeten. Die ehemalige Ravenclaw kicherte leise, allerdings nicht bösartig. Ihrer Meinung nach war das vor ihr ein ausgezeichneter Sketch und sie war gespannt, wie es fertig aussehen würde. Aber zuerst Business. Sie schienen schließlich mit ihr vollständig zu sein. Joris und Vari hatten die Aufgabe übernommen, Finn davon abzulenken, dass sein bester Freund an einem Samstagabend nicht mit ihm abhängen wollte.

“Alright, Monsieur de la Combe... aux.... Monsieur Comby”, drehte sie sich also wieder an den heutigen Strickenzieher erwartungsvoll um. “Wo geht’s hin und wo geht’s lang?”

Rémi, der sich für einen kurzen Moment nicht genug beachtet gefühlt hatte, begann erneut zu strahlen und deutete auf ein einfaches Boot, das unscheinbar ein paar Schritte von ihnen entfernt lag. “Das hier ist heute Abend unseres!”

Cool! Cool. Wait... Joris war nicht da... “Awesome. Wer lenkt?”
 

Die Truppe bedankte sich winkend bei dem... Schmuggler? Besser nicht fragen, welcher ihnen noch nachrief, dass sie bis spätestens 23h wieder da sein mussten, sonst würde er ohne sie fahren und sie könnten schauen wo sie blieben. Eine leere Drohung, aber es würde nicht schwer werden, die Zeit einzuhalten. Zumindest ging Cait stark davon aus. Die Mall und die Einkaufsstraße war nicht weit vom Hafen entfernt und sie hatten schließlich ein Ziel. Ergo oberste Konzentration! Keine Ablenkung und sie würden easy alles bekommen, was sie suchte und ein geeignetes Spiel finden, welches Finn noch NICHT besaß. Kurz linste die Britin zu Andre, der bereits begann, etwas zurückzufallen. Keine Ablenkung... naja, vielleicht würde es doch etwas spannend werden... Sie sollte recht behalten.
 

“Am besten wir teilen uns auf. Ich brauche noch ein Geschenk für Beau und Papi und Mami. Und ich glaube nicht, dass ich die im Elektrogeschäft finden werde”, dieses Mal war es Benôit, der den Anstoß gab, etwas unglaublich Dummes zu tun. Wenn sie eines von Finn gelernt hatte, dann, dass man NIEMALS die Party splitten sollte, wenn man auf einer Quest war. Aber bevor sie etwas sagen konnte, kam auch schon ein: “Oh! Gute Idee, ich benötige auch noch etwas für Papa und Mama” von Seiten Rémis. War ja klar... Cait hob nur leicht eine Augenbraue, während sie innerlich halb amüsiert, halb genervt die Augen verdrehte. Die beiden waren doch echt... so durchschaubar. Aber gut. Sie würde ihnen den Gefallen tun und damit zupfte sie an der Jacke von Andre, welcher sich von den vielen Schaufenstern der Mall bereits ablenken ließ.

“Sure. Ich nehme Andre mit. Wollen wir uns dann in äh...”, ein Blick auf die große Uhr im Innern der Muggel-Einkaufspassage, “2 Stunden unter der Uhr treffen? Dann schaffen wir es rechtzeitig zurück.” Ein dreistimmiges Nicken später waren Rémi und Benô verschwunden und sie mit Andre allein.

“Weißt du, manchmal habe ich das Gefühl, dass es eigentlich die beiden sind, die Alone-time suchen”, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu dem hochgewachsenen, jungen Mann neben ihr. Dann klatschte sie in die Hände und wandte sich mit ihrem typisch-strahlenden Lächeln zu Andre: “Okay. Also ich suche nach einer neuen Eyeshadow-Palette für Anne, ein cooles Kochbuch für Manon und irgendwas Musikalisches für Edwin. Aber ich würde sagen, zuerst das Spiel für Finn, der Rest geht sicher schnell.” Und damit deutete sie auf den nahen FNAC, den Finn irgendwann mal erwähnt hatte. Irgendwas von, dass er mittlerweile ja hauptsächlich alles im Internet bestellen würde, aber manchmal noch im FNAC Spiele austesten ging... Cait wusste, was das Internet war. Ihre Mutter war sehr darauf bedacht, dass sie wusste, wie die Muggelwelt zumindest grob funktionierte, aber sie hatte bisher keinen wirklich großen Bezug dazu aufbauen können, auch wenn es handy wirkte. Lag wohl daran, dass sie nur im Haus der Hall-Großeltern überhaupt einen Anschluss hatte und da nicht so oft war wie bei Großmutter Wright. Darum war sie auch ganz froh, dass Andre tatsächlich schnell die Führung übernahm und sie zielsicher in die richtige Richtung im Innern dirigierte. Französisch war so ganz ohne Hilfszauber doch... noch immer nicht ganz so einfach. Ihr Frenglisch verschlimmerte sich mit jeder Minute, in welcher sie sich in dem Geschäft aufhielten. Spielbeschreibungen auf Französisch zu lesen, ohne kurz mit dem Zauberstab schwingen zu können, war echt … ätzend. Was hieß nochmal livrez… live? Liver? Nah, -ez war ja eine Verbkonjugation... loup-garous kannte sie immerhin. Das war in der letzten Stunde von Professor Petit drangekommen. Sie legte es in ihren “Maybe”-Korb, der sich in den letzten Minuten immer weiter gefüllt hatte. Andre, der auf der anderen Seite Spielewand begonnen hatte, war nur noch einige Schritte entfernt. Sein Korb war wesentlich weniger gefüllt, was sicher an seinem besseren Französisch lag... und daran, dass er den Geschmack seines besten Freundes wohl auch besser einschätzen konnte.
 

Es hätte also ein recht ordinärer Abend werden können. Sich von einem gedrängten Geschäft ins Nächste schlängeln, dabei aufpassen, dass der liebe Hans-Guck-In-Die-Luft nicht verloren ging und ein Weihnachtsgeschenk nach dem anderen für ihre muggel”affinen” Freunde zu bekommen. Dabei Andre irgendwie bei Laune halten, der nach der Hälfte eigentlich schon keinen Bock mehr hatte und lieber in einen der muggeligen, alternativen Läden gegangen wäre, die alle jedoch nicht in der Mall zu finden waren. Und so ging das auch... eine ganze Weile... bis Cait, als sie gerade den riesigen Buchladen mit einer Auswahl an Kochbüchern verließen, plötzlich Andre am Ärmel packte und ihn hinter einen der Dekobäume zog, welche die so schon vollen Einkaufsgänge noch mehr einengten. Andre runzelte die Stirn und wollte sich gerade beschweren, als sich der warme Finger der Kleineren beschwörerisch auf seine Lippen legte. Eine lange Sekunde blickten die beiden sich an, ehe Cait sich an ihm vorbei wieder auf die Straße traute. War da nicht ein Hauch von Röte im Gesicht der Treiberin gewesen? Oder bildete sich Andre das nur ein? Wunschdenken. Aber viel wichtiger:

“Was sollte das?”, folgte er brummelnd dem Blondschopf, welche sich immer wieder reckend durch die Masse kämpfte.

“Huh? Hast du sie nicht gesehen?”, abgelenkt, und unter ihrem Atem, was das Verstehen nicht gerade erleichterte, reagierte sie fahrig, zog ihn aber weiter mit sich.

“Was gesehen?”

“Professor Bernard. Mit … äh... Fournier. Da drüben!” Ungeduldig deutete Cait in die entsprechende Richtung und wurde etwas schneller, als die beiden in einem Seitengang verschwanden.

“Sollten wir dann nicht in die andere Richtung gehen?”, Andre hatte wirklich keine Lust, erwischt zu werden. So gern er die Britin mochte, war sein Strafarbeitenkonto in den letzten Monaten, seitdem er sie kannte, in eine absurde Höhe gestiegen.

“Und den Gossip verpassen? Nah, I’m intruiged. Also komm schon... Don’t be a pussy.”

Damit zog Cait den Engel weiter, ehe dieser noch auf die Idee kam, sich gegen die Idee oder die Beleidigung zu wehren. Dafür hatten sie wirklich keine Zeit. Gerade die zwei hochgestochenen Lehrer außerhalb der Schule zu entdecken, war irgendwie... Cait wusste nicht wirklich, was genau sie an der Situation hellhörig hatte werden lassen. Fakt war jedoch, DASS es ihr Interesse geweckt hatte und heute einer der Tage war, an denen sie mal nicht auf ihren Verstand hören wollte... aber es durchaus sollte.

Die zwei Lehrer führten sie – ohne es zu wissen – in einen der Seitengänge der Mall. Als Andre mit ihr um die Ecke lugte, sahen sie gerade noch, wie der Mantel von Bernard in einer Wand verschwand. Aufgeregt schlug Cait gegen den Brustkorb von Andre.

“Did u see that? Did you?”, weiteres Tappen gegen die Brust wurde von Andres warmer Hand unterbunden, die sich um den Handrücken der Jüngeren legt.

“Oui, I did. Calme down”, switchte er ebenfalls in Caits Muttersprache. Die Britin meinte darin eine Mischung aus selbst aufkommender Neugier zu hören, was ihr half, den nächsten Schritt zu tun. Wortwörtlich.

Sie entzog sich der sehr angenehmen, weichen Hand und trat in den Gang ein. Vorsichtig betrachtete sie die unscheinbare Wand zwischen zwei Geschäften. Wohin sie wohl führen würde? Eine parallele Einkaufsstraße? Ein einzelnes Geschäft? Etwas vollkommen anderes? Prüfend strichen ihre Finger über den Putz. Nichts deutete auf Magie hin, aber sie war sicher, dass es diese Wand gewesen war. Ob es ein Passwort gab? Oder war es einfach wie der Zugang zum Hogwarts-Express und man musste einfach durchschreiten... nun... only one way to find out.

Erneut setzte sich ein spitzbübisches Grinsen auf den Mund der Blonden, während sie kurz zu Andre blickte, um sicherzugehen, dass er hinter ihr stand. Tat er. Wortwörtlich. Dann tat sie einen Schritt...
 

Der Duft unterschiedlichster Kräuter drang in Leah Caitlins Nase, aber sonst sah sie erst einmal nichts. Der Raum hinter der Mauer war gefüllt mit wohlriechendem Dampf. Eine Therme vielleicht? Oh, das würde juicy werden~ Vielleicht sogar was, das sie Oceane stecken konnte. Sie trat einen Schritt zur Seite. Gerade rechtzeitig, um Andre aus dem Weg zu gehen, welcher ihr tatsächlich gefolgt war.

“Wo sind wir?”, raunte er ihr zu, oder vielmehr der Gestalt, die er glaubte, im allumfassenden Dampf als Cait zu identifizieren vermeinte. Ein unbestimmtes Summen war jedoch seine einzige Antwort, dann verschwand der Schatten auch schon tiefer im Dampf und Andre fluchte leise, bevor er ihr folgte.

Sie mussten nur wenige Schritte gehen, ehe sich der Dampf klärte und sie auf eine Dampflichtung traten. Auf dieser schien sich ein alter, sehr kleiner Zauberer in der Mitte der Lichtung ein kleines Geschäft eröffnet hatte. Cait blickte sich interessiert um. Kräuterladen also... kinda boring to be honest. Sie hatte sich mehr erhofft. Andererseits war der Fakt, dass die beiden Professoren zusammen shoppen gingen ja schon interessant genug...?

“Guten Abend die Herrschaften.”

Cait gefror das Blut in den Adern, als sie die strenge Stimme des ARS-Dozenten neben sich hörte. Viel zu nahe neben sich um zu denken, dass er vielleicht gerade jemand anderen meinen konnte. Langsam richtete sie ihren Blick aufwärts und tatsächlich... die stechenden, braunen Augen des älteren Mannes blickten sehr offensichtlich auf sie herab. Sie versuchte ein Lächeln... ohne Erfolg.

“Haben Sie sich verlaufen?”, Strenge, doch untrüglich weiterhin die Höflichkeit Person schaltete sich die zweite Professorin im Raum von der anderen Seite der beiden ein.

“Ah! Mh, ja, genau... ich glaube, wir sind falsch abgebogen, wenn Sie uns also entschuldigen würd-”, der Rückweg wurde nicht mit einer Geste oder einem Zauber, sondern vielmehr mit einer sich aufbauenden Autorität den beiden versagt. Unter anderen Umständen hätte sich Cait wohl über die Präsenz des M. Stock-im-Arsch gewundert, immerhin brüstete sie sich damit, gegen autoritäres Gehabe immun zu sein (stimmte zwar nicht so ganz, but who cares). Heute kam ihr der Gedanke schlichtweg nicht einmal auf, als sie den Fehler begann, bei ihren im Rückwärtsgang eingelegten Worte in die Augen des Lehrers zu blicken. Sie stoppte. Innerlich seufzend, well... it could’ve worked.

“Warum sind Sie hier?”

“Wir wollten Geschenke für unsere Freunde in der Mall kaufen... und... sie so?”

Wieder der Todesblick, der Caits schnell wieder aufkommenden Schalk in der Stimme direkt unterdrückte. Spielverderber... ihr Blick glitt entschuldigend zu Andre, welcher das Augenpaar traf. Sein Blick war für Cait noch immer schwer zu deuten. Sie entschloss sich, es als resigniertes auf zur nächsten Strafarbeit zu deuten.
 

Caits Lappen landete zielsicher in ihrem Putzeimer. Aus der Halle hörten die beiden amüsiertes Gelächter. Die Weihnachtsfeier vor den Ferien war in vollem Gange. Sie streckte sich, ehe sie geschickt den Lappen wieder auffing. Andre, der etwas weiter unten auf der Nachbarsleiter stand, hatte einen Teil der Wasserspritzer abbekommen und zahlte es ihr so wortlos zurück. Cait grinste matt, sagte aber erst einmal nichts. Das hier war ihr letztes Fenster, bevor sie ebenfalls zur Feier konnten. Also besser Kopf einziehen und sich beeilen, right? Wright.
 

“Next time, I’ll be more careful, promise.” Cait hüpfte von der letzten Stufe und nahm den Eimer in die Hand. Ein strahlendes Lächeln, ohne den Hauch von schlechtem Gewissen in ihren Zügen... naja, vielleicht ein klein bisschen, weil sie Andre mit reingezogen hatte. Then again... sie hatten einen neuen, magischen Laden entdeckt. Würde sich doch sicher lohnen, ihn noch einmal in Ruhe zu besuchen. Dafür war es der kleine Rückschlag wert gewesen... oder?~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Schneefeuer1117
2023-01-02T20:42:24+00:00 02.01.2023 21:42
Ich liebe die Energie <3 Ich kann mir so gut vorstellen, dass es genauso passieren wird und dass Cait sich perfekt in die 6er Truppe fügt und ich LIEBE deine Interpretation von Rémi! Ich hab ja eh schon n gigantischen Softspot für ihn . . . und ich musste grinsen, jedes Mal, wenn du Anne erwähnt hast und ich war total stolz darauf, dass sie sich entwickelt hat! :3 Und AW konnte ich mir Andre auf dem Poller gut vorstellen, wie er da träumerisch ganze Schlachten der Wolkendrachen ausmalt xD Benô hat das sehr passend skizziert.
Danke, dass Rémi Strippenzieher sein darf <3 das passt SO gut zu ihm und ich wette, er hat Chris n bissle zum Lachen mit seinem „Regelbruch“ gebracht; immerhin haben sie schon WAY WORSE getan, aber ich mag es so sehr.
HAHAHAHA, keine Ablenkungen, rein in die Mall, raus aus der Mall – easy … dachte sich Cait XD Und Andre nur like „was ist wohl die Querschnittmenge der Besucherzahl an einem Samstagabend …? Und in welchem Verhältnis steht die zu den Smoothie-Ständen…? Hmmm“ irgendwo im Nirgendwo xD
Und Rémi nimmt die Alone-time mit Benô doch gerne >D
„ich nehme andre mit“ – sehr passend xD lein ihn an, damit er dir nicht wegläuft xD
… we think alike. Ich schreibe den Kommentar, während ich lese und muss lachen, weil Cait „alone time“ für Rémi und Benô nuschelt, ich … äh, ja, ich heirate scheinbar tatsächlich Cait xD
OH! Irina! <3
Hehehe, ein Finger auf seinen Lippen, hehehehe <3 Wunschdenken, ja-ja.
Gab & Léa, huh? |D Einmal mehr? |D Ich muss immer noch das Ende zu deinem Anfang schreiben … x__X
Hihi, Cait zieht „den Engel“ weiter.
Ich mag, wie sacht touchy sie sind >//< und die Dynamik ist bisher top notch!
Oh, Oceane! <3 <3
Ja, Cait … ich bin ganz bei dir … warum waren Léa & Gab zusammen unterwegs xD Ich bin interessiert! Andre vermutlich eher genau das, was du ihm zugeschrieben hast: resigniert.
I like it! Very much xD


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