»Lichtkrieger 2.0« von Sannyerd (I Die Rückkehr) ================================================================================ Kapitel 16: ... sich fügen! --------------------------- Während sich die ersten Strahlen der Morgensonne ihren Weg durch die graue Wolkendecke bahnten. Hitomi lag wach im Bett und ließ ihre Gedanken an sich vorbei laufen, untermalt mit dem morgendlichen Vogelgesang. Heute würden sie sich zwei Häuser ansehen. Hitomi war sich bewusst, dass sie in Zukunft öfter wieder auf Jarr sein würde und ihr Platz war dort, wo ihre Familie war! Sie wandte den Kopf zur Seite und betrachtete Shinjiro beim Schlafen. Langsam rückte sie näher an ihn heran und entschied sich schließlich, unter seine Decke zu schlüpfen und sich an ihn zu kuscheln. Seine Antwort darauf war ein müdes Brummen. Sie gab ihm einen Kuss, doch er reagierte nicht weiter. Hitomi wusste, dass er zumindest halbwegs wach war. Sie streichelte seine Brust und flüsterte: "Guten Morgen!" Als Antwort erhielt sie nur ein unverständliches Gemurmel. Hitomi musste beinahe lachen, sprach jedoch ruhig und gefasst weiter: "Ich glaube, euer Gespräch gestern hat Shinji gutgetan." Nun öffnete Shinjiro seine Augen und sah seine Frau an. "Du hast gelauscht!", sagte er. Hitomi schüttelte mit ihrem Kopf. "Nein, aber Shinji sah nach eurem Gespräch wieder gefasster aus!" Shinjiro nickte zustimmend und war bereits wieder kurz davor, einzuschlafen. Hitomi stieß ihn leicht an, woraufhin er genervt etwas murmelte und sich samt seiner Decke umdrehte. Hitomi lachte kurz auf, entschied sich dann aber, aufzustehen und zog eine Ecke von Shinjiros Decke mit sich, um ihn aufzudecken, bevor sie im Badezimmer verschwand. Shinjiro erwachte erneut, da es ihm kalt wurde. "Das kann doch nicht wahr sein!", murmelte er vor sich hin und stand nach einigen Momenten auf. Noch etwas schlaftrunken stieß er sich einen Fuß an einen völlig deplatzierten Konsolentisch, wie er fand: "Autsch, aah!" ächzte er leise. Ein wenig genervt von diesem Start in den Tag, zog er sich seine Laufsachen an und verließ die Suite, um seine Runde im Schlossgarten zu drehen. Das Meeting, das von König Jarred geleitet wurde, versammelte Captain Hikari, Kommander Eagle und Saber, während General Whitehawk über Hypercom zugeschaltet war. Sie diskutierten über die jüngsten Auseinandersetzungen mit den Outridern, während Captain Hikari und Saber die Berichte aufmerksam verfolgten. Verkündete König Jarred, dass die Entwicklung und die ersten Tests des Outrider-Frühwarnsystems vielversprechend verliefen. Er erklärte weiter, dass Saber und sein Team nun eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Systems spielen würden. Saber war überrascht, aber auch bereit! Er war einverstanden, dass April vorübergehend bei der Entwicklung des Systems mitwirken sollte. Neue überraschende Daten erreichten die Gruppe. Saber sah zu Hikari, der die Karte auf seinem Pad heranzoomte. "Zum größten Teil sind es unbedeutende Ziele", sprach Kommander Eagle nachdenklich. "Im Krieg ist nichts unbedeutend", erwiderte Hikari und verband die Ziele auf seinem Pad. General Whitehawk, der ebenfalls vertieft auf die Karte blickte, fragte: "Was denken Sie, Captain Hikari?" Der Angesprochene nickte und sagte: "Gebt mir noch 10 Minuten!" Saber hatte mittlerweile einen Verdacht, was die Truppen der Outrider vorhatten und sprach es leise, aber für den Captain neben sich hörbar: "Eine Basis!" Captain Hikari blickte auf und nickte. "Richtig, Captain Lancelot. Wir sehen 5 Punkte mit minimalen Abweichungen, mit 8 Angriffszielen, die keine waren, über nicht besiedeltem Gebiet." fasste er zusammen und legte die Karte von seinem Pad auf den großen Monitor. General Whitehawk sprach: "Dann werden wir dort auch auskundschaften!" Hikari stimmte zu: "Die Outrider Kundschaften aus, und wir auch. Ich denke, das ist fair", grinste er. Eagle fragte: "Also Beobachtung ohne Kampfhandlung?" Hikari nickte: "Ja, ab und zu ein Schiff darüber fliegen lassen, aber ohne Taktung. Mit Truppen aus Alamo im Hintergrund." General Whitehawk stimmte zu. Captain Hikari stand auf und sagte: "Ich revidiere, Ramrod wird nicht aktiv vor Yuma im Sektor B sein, sondern genau dort!" und zeigte auf die vermutete Gegend der Basis. "Außerdem ein perfekter Ort, um das Frühwarnsystem zu testen!" Die Anwesenden stimmten diesem Plan zu und begannen, die Einsätze zu koordinieren. König Jarred löste die Runde im Meetingraum auf, er hatte noch weitere Termine und verabschiedete sich. Während Hikari sein Pad entkoppelte trat Kommander Eagle an Shinjiro heran und fragte: “Meinst du es wird was Ernstes?” Shinjiro sah Charles an: “Ein Basisbau zu verhindern ist keine große Sache, eine intakte Basis anzugreifen, jedoch schon!” Eagle und Saber nickten. Kommander Eagle verabschiedete sich von den beiden, er müsse den Manöverplatz reservieren und alles für das Ramrod Team vorbereiten. Saber wandte sich an Captain Hikari: “Captain, ich habe ein Offizier-Gesuch zum “Second Lieutenant” betreffend Bill Wilcox.” Captain Hikari hob erstaunt seine Augenbrauen: “Dann erwarte ich sein Gesuch!” sagte er und ging zur Tür. “Wie kommt das auf einmal?” fragte er den Schotten. Saber trat neben dem Japaner: “Nun Sir, mein Team vergrößert sich und ich benötige ihn als Offizier.” Hikari blieb stehen und erinnerte Saber: “Sie haben drei Offiziersanwärter seit gestern auf Ramrod, zwei davon haben ihren “Second Lieutenant.” Saber war gerade perplex und fragte genauer nach: “Und ihr Sohn?” Captain Hikari antwortete: “Bei ihm ändert sich erst einmal nichts! Er wird von Ramrod auf unbestimmte Zeit abgezogen!” Saber fiel gerade alles aus dem Gesicht. Der Schotte sah keine Notwendigkeit, Fireball abzuziehen! “Sir, wie meinen Sie das? Und was sagt er selbst dazu?” fragte Saber etwas überrascht, konnte aber seine Contenance halten, obwohl es gerade in ihm brodelte. Hikari sah Saber ernst an und sprach: “Ich weiß nicht, ob ihnen das Alter meines Sohnes entgangen ist, er mag ein guter Pilot sein, aber er ist noch nicht so weit, die Tragweite, seiner Entscheidungen im Voraus zu erkennen, wie es uns die Aktuelle Situation auch beweist!” Hikari machte eine kurze Pause und fügte noch hinzu: “Und was meinen Sohn betrifft!" Er wird sich fügen!” Und der Captain setzte seinen Weg fort. Saber sah dem Captain wie versteinert nach und fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen, nach einigen Momenten lehnte er sich gegen die Wand neben sich. “Das wird ein lustiger Abend!” sprach er leise zu sich selbst, als er daran dachte, wie er die Information April und Colt beibringen sollte. Colt war genervt, er wusste gar nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Saber tauchte einfach nicht mehr auf. Besorgt warf er einen Blick auf seine Uhr. “Was war da nur los?”, fragte sich Colt, während er Henry die Einstellungen der Waffensysteme während eines Übungsfluges erklärte. Auch würde Robin ihn heute vor dem Militär-Raumhafen abholen und er hoffte inständig, dass er wirklich pünktlich wegkam. Hitomi und Shinjiro kamen bei der zweiten Hausbesichtigung an. Die moderne Villa befand sich im selben Stadtteil wie der Militär-Raumhafen, aber weit genug entfernt, um abschalten zu können. Der Makler führte das Ehepaar durch das zweistöckige Haus und erklärte die technischen Möglichkeiten. Großzügige Zimmer, Doppelgarage und einen hübschen, bereits angelegten Garten. Das Wohnzimmer war dank der großen Fensterfronten lichtdurchflutet, die automatisch abgedunkelten. Die Umgebung war ruhig. Es gab Parks und der Fluss, der sich durch Jarr schlängelte, lud zu entspannten Spaziergängen ein. Hitomi fand es wunderschön und fühlte sich sofort wohl. Shinjiro ging noch einmal durch das Haus und stimmte ebenfalls zu. Am nächsten Tag unterschrieben sie den Kaufvertrag und hatten ein Zuhause auf Jarr! “Was!” fuhr Colt Saber in Ramrods Küche entsetzt an. “Das kann doch nicht dein Ernst sein, dass du kein Veto eingelegt hast! Wir brauchen April gerade jetzt mit den Kadetten an Bord. Was ist, wenn mit Ramrod etwas unterwegs sein sollte?” schimpfte der Lockenkopf und lehnte sich an die Arbeitsplatte. Saber versuchte, Colt zu beruhigen, der in der Küche hin und her tigerte. “Colt bitte, April ist jetzt bei der Entwicklung des Frühwarnsystems unentbehrlich, wir benötigen diese Technik, das weißt du auch! Es muss schnell vorangehen!” Colt stieß sich von der Arbeitsplatte ab und stellte sich vor den Schotten: “Nein, ich sage dir was es ist, es geht immer noch um die letzte Schlacht, sie wird abgezogen, weil sie von Bord gegangen ist, das ist reine Berechnung, ist das!” sagte der Cowboy. “Colt!” mischte sich jetzt auch April ein. Colt hielt inne und nahm sich eine Cola aus dem Kühlschrank, er brauchte jetzt etwas Kühles, sonst würde er explodieren! Die Blondine beobachtete Colt, seinen Frust konnte sie durchaus verstehen, war sie doch genauso überrascht. Sie wusste von der Entwicklung eines Frühwarnsystems, doch dass es schon in den letzten Prozessen der Entwicklung stand, bedeutete für die junge Ingenieurin, dass nur noch der letzte Schliff fehlte. “Wenn wir ein solches Frühwarnsystem hätten, könnten wir Ramond und die anderen Schiffe noch effizienter zur Bekämpfung der Outrider nutzen!” erklärte April. Saber nickte April dankend zu. Colt pustete die Luft hörbar aus, auch ihm war das alles klar und er öffnete die Cola Dose. “Ich werde mir das System auf jeden Fall anschauen!” beschloss April. “Danke!” nickte der Schotte der Navigatorin zu. “Was ist, wenn Fireball in dieser Zeit wieder an Bord kommt, auch er wird sich an einen neuen Navigator gewöhnen müssen. Wir können hier nicht im Dauer-Übungsmodus bleiben!” sprach der Cowboy seine nächsten Bedenken aus. Ein Team, das nicht aufeinander abgestimmt ist, gefährdet schließlich nicht nur sie! Saber erklärte dem Cowboy erneut: “April ist nur so lange weg bis die Entwickelung abgeschlossen ist und ist dann auch wieder voll mit dabei!” Colt schüttelte weiter unversöhnlich mit seinem Kopf. Saber ging sich mit einer Hand durch die Haare und atmete einmal tief ein und aus: “Und was Fireball betrifft, er ist erst einmal ganz raus!” So, nun war es raus und der Schotte wartete auf das Donnerwetter, aber es blieb still. Colt trank ruhig seine Cola leer und zerquetschte die Dose darauf mit einer Hand:: “Ach, sagt wer?” fragte er, obwohl er die Antwort kannte. April sah noch immer geschockt zu Saber. “Captain Hikari hat es mir heute mitgeteilt.” bestätigte Saber, mit dieser Antwort, Colts Vorahnung. “Tz!” kam es zischend von Colt und winkte ab: "Oh, da hat der feine Captain die Rechnung ohne seinen Sohn gemacht!” Kam es sicher vom Cowboy, der genau wusste, dass Fireball da garantiert auch noch was zu sagen würde.” Saber trat näher an Colt heran: “Er wird sich dessen fügen müssen!” Colt fixierte Saber fest vor sich. Eine Dose landete hohl im metallischen Mülleimer. April hatte diese Szene beobachtet, was geschah hier, alles schien sich gerade zu verändern? Besorgt schaute sie zu Saber, der sich von Colt abwandte und so, wie es aussah, auch nicht mehr weiter wusste. Und sie, sie würde ab morgen auch für eine Weile nicht mehr auf Ramrod sein und Fireball eventuell gar nicht mehr! Colt sprach wütend, aber nicht mehr so laut wie noch vor wenigen Minuten: “Sich fügen?” fragte Colt tief ausatmend und hob seine Hände: “Ich muss hier raus!” und er verließ den Friedenswächter, der für ihn sowas wie ein Zuhause geworden war und nun fiel dieses langsam auseinander. Der Cowboy wollte gerade niemanden mehr sehen, nur noch Robin! Saber schaute dem Cowboy nach und wandte sich jetzt April zu,die mit ihm Blickkontakt aufnahm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)