»Lichtkrieger 2.0« von Sannyerd (I Die Rückkehr) ================================================================================ Kapitel 6: Kampfende -------------------- Im Tower von Jarr, ging es jetzt hoch her, alle Schiffe und Jets, wollten nur noch eins, landen und das am besten sofort! Saber meldete den Tower, dass sie verletzte an Bord hatten, somit bekamen sie den Vortritt. Der Tower meldete es den Rettungseinheiten und auch wurden die Besatzungen der beteiligten Schiffe in den Krankenhäusern in Jarr angemeldet, Code-Blue! Es sammelten sich Feuerwehr und Erste Hilfe Einheiten, auf dem Militärgelände, nah genug am Rollfeld, um so schnell wie möglich vor Ort sein zu können. Colt war beeindruckt vom schnellen Ende der Schlacht. Er fuhr seine Waffensysteme herunter und ließ gleichzeitig einen Scan durchlaufen, um eventuelle Schäden anzuzeigen, die behoben werden mussten! Er lehnte sich zurück und tat erst einmal gar nichts. So körperlich und mental erschöpft war er schon lange nicht mehr gewesen – alles tat ihm weh, sogar sein kleiner Zeh musste er lachend feststellen. Wäre dieser Kampf noch länger gegangen, hätte auch er sich eingestehen müssen, nicht mehr einsatzfähig sein zu können. Er hatte jetzt einen Hauch einer Ahnung davon, wie es April gegangen sein musste. Er hörte das Signal, dass Fireball den Autopiloten deaktiviert hatte. Colt setzte sich auf und schnallte sich an. Jetzt galt es erst einmal zu landen. Er freute sich darauf, bald wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Auch Saber kehrte auf die Brücke zurück und setzte sich in seine Kontrolleinheit. Er hatte sich ein persönliches Bild im Hangar gemacht. Die Jet-Piloten versorgten ihren schwer verletzten Kameraden, der dringend ärztliche Behandlung benötigte! Fireball war hoch konzentriert, er flog Jarr manuell an. Seine körperliche Verfassung war alles andere als gut, über die Ereignisse im All konnte er gerade nicht nachdenken, er musste sich auf die Landung konzentrieren, die so sanft wie möglich sein sollte, denn schließlich hatten sie Verletzte an Bord! Die Royal Monarch befand sich bereits im Landeanflug. Die Landung war etwas hart, weil es schnell gehen musste, auch diese Bahn wurde für die nachfolgenden Schiffe benötigt! König Jarred und Captain Hikari sprachen nicht viel, so gut wie gar nichts, beide waren erschöpft. Jeder ließ den Anderen seine Ruhe. König Jarred beobachtete seinen Freund, er konnte es noch immer nicht fassen, wer neben ihm saß! Der Oberkörper des Japaners war nach vorne gebeugt und seine Arme ruhten auf seinen Knien. Der Captain trug einen Jet-Kampfanzug, mittlerweile ohne Jacke, da ihm zu warm geworden war. Auf seinem T-Shirt war ein Emblem zu erkennen, das der König jedoch nicht zuordnen konnte. Auch musste Jarred kurz still in sich hinein lachen, als er die kurzen Haare seines Freundes betrachtete. Er erinnerte sich daran, wie viele Diskussionen es damals über Shinjiros lange Haare gegeben hatte. Aber das war ein anderes Thema. Es gefiel dem König, das Bild, das sich ihm bot, erinnerte ihn an: … Fireball! … Der König riss erschrocken seine Augen auf, als ihm wieder einfiel, dass Fireball am Kampfgeschehen beteiligt gewesen war. Wie musste es dem Jungen gehen, der mit Sicherheit mitbekommen hatte, dass sein Vater wieder aufgetaucht war? Jarred war sich sicher, dass Fireballs, Teamkameraden und Freunde ihm zur Seite standen, doch viel mehr Sorge hatte Jarred über die Reaktion von Shinjiro. Er schaute wieder zu seinem Freund, der nun überraschenderweise nicht mehr auf seinem Platz saß, sondern am Panoramafenster stand und den Landungen zuschaute. Langsam zeichneten sich auch die Umrisse der anderen Schlachtschiffe am Horizont ab. Die meisten Besatzungsmitglieder der Royal Monarch hatten das Schiff bereits verlassen. Natürlich war es auf Alamo niemandem entgangen, wer an Bord der Monarch Supreme war. Captain Hikari durfte das Schiff nicht verlassen, bis seine Identität bestätigt worden war. So warteten die beiden auf der Brücke, bis die Delegation eintreffen würde. Hikari beobachtete das nächste Schiff, das sich im Landeanflug befand. Es war die besagte Ramrod-Einheit, das Schiff, das ohne Navigator in eine Schlacht flog: „Unverantwortlich!“ Dachte er sich, aber schickte gedanklich seinen Respekt an den Piloten hinterher und schaute weiter dem beeindruckenden Friedenswächter zu. So wie es aussah, war die Technologie in den vergangenen 16 Jahren gut vorangeschritten. Ihm gingen so viele Gedanken durch den Kopf, aber keiner war gerade greifbar. Er hatte noch nicht einmal richtig realisiert, dass er wieder hier war, wo er hingehörte, doch was das für ihn jetzt bedeuten würde, wusste er nicht. Es fühlte sich alles noch so fremd und unreal an. Während er seinen Blick über das Flugfeld schweifen ließ, bemerkte er, dass um die Royal Monarch mehrere Einsatzfahrzeuge positioniert wurden, darunter auch Fahrzeuge der Militärpolizei. Die vertraute Anordnung und Atmosphäre des Militärraumhafens hatten sich offenbar kaum verändert. Seine Augen fielen auf den neu errichteten, größeren Tower, der stolz in die Höhe ragte. Weitere Einblicke blieben ihm jedoch vorerst verwehrt. Er schüttelte seinen Kopf und rieb sich seine müden Augen. Jarred stellte sich neben seinen Freund und schaute ebenfalls schweigend nach draußen. Captain Hikari bemerkte Jarred an seiner Seite. Ohne ihn anzusehen, deutete er auf das Schiff, das er gerade beobachtete: „Ich hoffe, der Pilot richtet sich noch einmal neu aus! Sonst sind sie unten, und zwar für immer!“, bemerkte Captain Hikari ruhig an. König Jarred nickte zustimmend und wandte sich seinem Freund zu. Er wollte etwas sagen, aber es kam nur ein: „Ja!“ über seine Lippen. In diesem Moment hörten Jarred und Shinjiro, wie jemand eilig auf die Brücke lief. Sie tauschten einen kurzen Blick aus und drehten sich um. Ein Offizier salutierte und kündigte den Chief Master Sergeant Andrews und General Whitehawk an, bevor er zur Seite trat. König Jarred blickte zum Eingang seiner Brücke: „Das ging jetzt aber schnell!“ flüsterte er Jarred zu. General Whitehawk und Sergeant Andrews betraten in ihren weißen Ausgehuniformen, mit einigen Unteroffizieren und MP´s die Brücke der Royal Monarch und gingen direkt auf den König zu: „Eure Königliche Hoheit, unsere Gratulation zu den Erfolgen der jüngsten Schlacht, diese ist, wie sie sich sicher vorstellen können, wegen den jüngsten Ereignissen auf Yuma und Alamo ein viel diskutiertes Thema!“ Eröffnete General Whitehawk das Gespräch. Der König erwiderte: „Ich danke Ihnen, meine Herren. Doch die erfolgreiche Wendung haben wir Captain Hikari zu verdanken!“ Der Angesprochene näherte sich langsam und salutierte vor dem indianischen General und dem Sergeant. Die beiden taten es Captain Hikari gleich. Sergeant Andrews trat einen Schritt näher an Captain Hikari heran: „Wir haben das Gefecht über Hypercom verfolgt und waren alle im ersten Moment ziemlich, ja, ich möchte sagen, ‚fassungslos‘ kurz darauf bekamen wir von den umliegenden Schiffen, die Bestätigung, dass Captain Hikari in der Schlacht aufgetaucht sei. Daraufhin machten wir uns direkt auf den Weg, um uns von dieser Nachricht persönlich zu überzeugen!“ Der dunkelhaarige Sergeant reichte dem Captain ein kleines Pad, über das sich Hikari mit seiner persönlichen Secret-ID-Nummer, die nur er kennt, identifizieren sollte. Hikari nahm das Pad entgegen und gab seine ID ein, währenddessen las das Gerät seine Fingerabdrücke aus. Captain Hikari gab das Pad, nachdem er fertig war, dem Sergeant zurück. Andrews betrachtete aufmerksam das Display, auf dem die Meldung erschien: „Identifikation abgeschlossen!“ Einige Sekunden später öffnete sich die Digitale ID Card von Hikari. Der Sergeant nahm das Pad zur Seite und sah Captain Hikari daraufhin freundlicher an: „Herzlich willkommen zurück, Captain General Hikari!“ Dabei salutierte der Sergeant noch einmal formell vor ihm: „Und meinen Respekt für Ihre Angriffsstrategie. Sehr klassisch, aber äußerst effektiv! Ab diesem Zeitpunkt hatten wir keine Zweifel mehr! Ach und bitte entschuldigen Sie diese kleine Formalität.“ Dabei hob er das Pad leicht an, um zu verdeutlichen, was er meinte. Hikari nickte Andrews zu. „Captain, es ist mir persönlich eine Ehre!“ Erfreut reichte er dem Captain noch seine Hand. Hikari nahm sie entgegen. General Whitehawk trat näher und griff nach Hikaris Hand und musterte seinen ehemaligen Elite Kadetten von oben bis unten: „Captain Shinjiro Hikari, was eine Freude sie wieder in unserer Mitte zu wissen!“ Der alte General war sichtlich erfreut und hörte gar nicht mehr auf, die Hand von Shinjiro zu schütteln. Der Captain, der etwas überfahren von der Geste des Generals war, entgegnete diesem respektvoll: „Danke Sir, ich kann es im Moment selbst noch gar nicht fassen!“ Der General nickte verständnisvoll: „Das kann ich mir vorstellen! Sie werden viel zu berichten haben, dass alles klären wir, jedoch möchte ich sie jetzt bitten, uns alle wichtigen Details, die eventuell Kriegs relevant sind, mitzuteilen!“ Captain Hikari nickte: „Natürlich, Sir!“ April saß auf einer Pritsche auf der kleinen Krankenstation, im Bauch der Peacekeeper 7 und weinte sich die Augen aus, sie war enttäuscht von sich und die gesamte Situation lastete schwer auf ihr. Sie hatte ein Beruhigungsmittel bekommen, aber sie merkte davon nichts! Körperliche und mentale Erschöpfung hatte ihr der Arzt diagnostiziert. Sie, die immer stark sein wollte, hatte in einer Schlacht versagt und ihre Kameraden im Stich gelassen. Und auch die darauffolgenden Ereignisse waren geradezu überwältigend für April gewesen. Da legten sich starke Arme um sie, es waren die Arme ihres Vaters. April ließ ihren Tränen freien Lauf, während sie sich in der schützenden Umarmung ihres Vaters geborgen fühlte. Ramrods Triebwerke gingen von einer Sekunde auf die nächste auf Höchstleistung, die Insassen wurden wieder in ihre Sitze gepresst. „Okay, Ehrenrunde!“ Kommentierte Colt den „Go-Around“, der selten bei seinem Hombre vorkam. Saber atmete tief aus, er hatte schon gesehen, dass sie zu steil im Anflug gewesen waren. Fireball wusste, was er tat, beim Fliegen machte ihm keiner etwas vor, das war Saber klar, doch er wusste auch, dass sein Pilot gerade unter sehr hohen Stress stand. Er sagte nichts, damit Fireball Ramrod neu ausrichten konnte. Captain Hikari teilte seine Einschätzung zur Stärke der Outrider mit und dass ihnen die Energie ausgehen würde, es aber wahrscheinlich nicht der letzte große Angriff sein würde. Die Möglichkeit, dass die Outrider in naher Zukunft erneut zuschlagen könnten, hielt er für eher unwahrscheinlich. General Whitehawk und Andrews hörten aufmerksam zu und notierten das Gesagte. General Whitehawk, bedankte sich für die umfangreichen Auskünfte. Die bevorstehenden zukünftigen Abläufe wurden noch kurz erörtert, dazu zählte auch ein kompletter Durchcheck und Anhörung auf neutralem Gebiet. Bis dahin durfte, er Jarr nicht verlassen, erst nach Abschluss des Checks würde alles weiterhin nach Protokoll verlaufen! Das Protokoll sah zwar vor, dass Captain Hikari isoliert werden sollte, doch König Jarred übernahm die Verantwortung für dessen Sicherheit! Sergeant Andrews ergriff darauf das Wort: „Captain Hikari, sie wurden nie außer Dienst gestellt, doch bis zur letztendlichen Aufklärung werden sie von ihrem Dienst enthoben. Sind jedoch weiterhin mit ihrem Dienstgrad zu betiteln! Kommen Sie erst einmal an, morgen werden wir Ihnen den weiteren Ablauf und Formalitäten zukommen lassen. Sie dürfen somit von Bord gehen!“ Captain Hikari nickte dankend dem Sergeant zu. Daraufhin verließen General Whitehawk und Sergeant Andrews die Brücke der Royal Monarch. König Jarred und Hikari beobachteten, wie der General und der Sergeant die Brücke verließen. Währenddessen atmete Shinjiro hörbar aus, Jarred schaute zu seinem Freund, der ihn leicht an grinste: „Noch ein paar Minuten länger und ich wäre verdurstet.“ kommentierte Shinjiro das gerade geschehene. Und wollte sich etwas zu trinken holen, als erneut ein Offizier die Brücke betrat und Prinz Roland ankündigte. König Jarred und Captain Hikari wandten sich um. Der Kronprinz trat nach wenigen Augenblicken ein und begrüßte seinen Vater mit seinem wohlklingenden französischen Akzent: „Vater isch gratuliere ihnen, zur gewonnenen Schlacht!“ Und gab seinem Vater die Hand. Jarred nahm die ausgestreckte Hand seines Sohnes entgegen und zog diesen zu sich heran, mit der anderen Hand klopfte er Roland auf die Schulter und sagte Stolz, wie es nur ein Vater tun konnte: „Ich gratuliere auch dir mein Sohn, deine Arbeit war bemerkenswert!“ Daraufhin wandte Jarred Roland, den er nicht losließ, Captain Hikari zu: „Shinjiro, mein Sohn! Roland!“ Und er klopfte ihm noch einmal mit der rechten Hand auf die Schulter. Der Angesprochene verfolgte die Szene, »Roland!« erinnerte sich Shinjiro. „Damals war der Prinz noch ein kleiner Junge von vielleicht 8 Jahren gewesen. Aus dem Knirps von damals war ein gut aussehender junger Mann geworden!” Stellte Shinjiro nickend fest. “Jarred konnte zurecht stolz sein!” ging es Shinjiro durch den Kopf, als er an die beiden herantrat, er reichte dem Kronprinzen seine Hand und gratulierte ihm ebenfalls! Prinz Roland nahm die ausgestreckte Hand des Captains gerne entgegen: „Captain Hikari, es ist mir eine Ehre, sie kennenzulernen, ich kenne viele Geschichten über sie.“ Sprach er in seinem Akzent mit dem Captain. „Ich hoffe nur die Guten!“, sagte Shinjiro und sah Jarred fragend an. König Jarred grinste, „Natürlich! Gibt es denn auch andere?“ fragte Jarred, Shinjiro zuckte leicht mit seinen Schultern und die beiden lachten kurz auf. Ramrod hatte seine endgültige Parkposition erreicht, wo bereits Einsatzkräfte bereitstanden, um sich um die Verletzten im Hangar des Friedenswächters zu kümmern. Colt jubelte: „Juhuuu, endlich wieder festen Boden unter den Füßen!“ und sprang direkt auf, sobald er seine Systeme heruntergefahren hatte, um den Boden zu genießen. Fireball ließ die Triebwerke nach diesem anstrengenden Kampfeinsatz langsam herunterfahren. „Geschafft!“, dachte er einige Momente später, als die Anzeigen von Ramrods Systemen signalisierten, dass alles Flugtechnische abgeschaltet war. Er ließ den Joystick für die Bodenkontrolle jetzt erst los. Als er das tat, wurde ihm schwindlig. Er schüttelte leicht den Kopf und verspürte den Drang, etwas trinken zu wollen. „Over and out!“, waren Sabers letzte Worte, als er die Verbindung zum Tower trennte. Alles, was er jetzt wollte, war aus seiner Satteleinheit aufzustehen, zu duschen und in sein Bett zu fallen. Letzteres würde jedoch so früh nicht geschehen! Aber das Aufstehen konnte er direkt in die Tat umsetzen. Er schälte sich aus seiner Satteleinheit und fühlte sich dabei wie ein 80-Jähriger. Er streckte sich durch und lief einige Schritte langsam umher und beschloss, sich erst einmal von seinem Kampfanzug zu trennen und verließ die Brücke, auch um einen Moment Ruhe zu haben! Colt wollte es seinem Boss gleich tun, aber entschied sich erst einmal für Flüssigkeit, in Form eines Energy Drinks: „Der holt die alten Lebensgeister wieder zurück, na ja fast.“ kommentierte er und schaute zu Fireballs Satteleinheit. Captain Lorenz, der Captain der Air Base, war auf dem Weg zur Ramrod-Einheit, einige seiner Männer waren während des Kampfes an Bord des Friedenswächters gestrandet und wollte nachsehen, wie es ihnen ging. Als er dort ankam, hob schon ein Rettungshubschrauber ab. Tom, ein Pilot seiner Einheit, trat an den Captain heran, er salutierte: „Wie schaut es aus?“, wollte der aschblonde deutsche, der eine Sonnenbrille auf der Nase trug wissen. Der Pilot gab seinem Captain Auskunft. „Phillips hat es ganz schön erwischt und wurde auch gerade abgeholt.“ Er zeigte in Richtung Hubschrauber, der kaum noch zu sehen war. Lorenz nickte und ging an Bord, um persönlich nach seinen Männern zu sehen! Eagle begleitete seine Tochter nach draußen, auch vor der Peacekeeper 7 standen einige Ersthelfer bereit. „April, schaffst du es von hier alleine? Ich habe noch etwas zu tun!“ fragte er sie besorgt und atmete erst einmal tief die frische Luft ein. April schaute sich um, die Luft tat ihr auch gerade sehr gut. Sie blickte zu ihrem Vater, der sehr erschöpft aussah: „Daddy, möchtest du dich nicht erst einmal etwas ausruhen?“ Weiter kam sie nicht, denn ihr Vater drückte ihr in diesem Moment einen Kuss auf die Stirn. Danach wandte er sich Richtung Royal Monarch Supreme, wo gerade General Whitehawk und einige andere in eine schwarze Limousine stiegen und von der Militärpolizei eskortiert wurden. April sah ihrem Vater nach. Captain Hikari verfolgte Prinz Rolands Bericht eher halbherzig, Shinjiro ging auf seinen Platz und holte sich etwas zu trinken, dort fand er nur noch einen ISO Drink vor, er betrachtete sich die Flasche, als er sich setzte. König Jarred verabschiedete Roland. Die Verantwortung für die kommenden Schritte würden nun bei seinem Sohn liegen. Jarred sah sich um und musterte seinen Freund, der seine Beine von sich gestreckt und seine Augen geschlossen hatte. Shinjiros Gedanken fixierten sich gerade in eine bestimmte Richtung: „Sohn!“, kam es ihm in den Sinn. Als er Roland gesehen hatte, musste er auch an seinen Sohn denken. „Shinjiro!“, riss ihn eine feste Stimme aus seinen Gedanken. Erschrocken öffnete er seine Augen und blickte in Jarreds Gesicht über sich. Shinjiro atmete tief aus: „Mensch, erschreck mich doch nicht so!“ kam es von Shinjiro und setzte sich schnell auf. Jarred grinste. „Entschuldige! Doch ich hatte dich schon mehrmals angesprochen!” gab Jarred ruhig zu verstehen! „Ich muss dir noch etwas sagen.“ Begann König Jarred und setzte sich neben seinen Freund. In diesem Moment eilte ein Offizier auf die Brücke und stoppte vor dem Kommandostand. Der König wandte sich darauf dem jungen Mann zu und dachte im selben Moment über ein: „Bitte nicht stören Schild“ nach. „Was gibt es denn?“ Fragte Jarred ein wenig genervt. Der Offizier ließ vermelden, dass er von Captain Lorenz geschickt wurde, da es auf Ramrod einen Zwischenfall gegeben habe, betreffend des Piloten. Der König bedankte sich und drehte sich direkt Shinjiro zu, der gerade sein Getränk leerte. Jarred stieß Shinjiro an und sagte: „Los, komm mit!“ Shinjiro riss erstaunt seine Augen auf. „Was? Warum?“ fragte er, stand jedoch gleich auf und lief Jarred nach, irgendwo musste er den Faden verloren haben. „Was ist mit dem Piloten, das ist das Rettungsschiff, da ist alles vor Ort, was man braucht, um verletzte schnell zu versorgen!“ erklärte der Japaner als er Jarred einholte. Jarred hörte die Worte seines Freundes, als sie an der Rampe angekommen waren, stoppte Jarred und drehte sich zu Shinjiro herum und schaute ihn ernst und besorgt an: „Der Pilot! Ist dein Sohn!“ erklärte Jarred schnell. Shinjiro trat einen Schritt zurück und sah seinen Freund völlig überfahren an, als er begann, leicht mit seinem Kopf zu schütteln, seine Lippen formten ein lautloses: „Was?“ Jarred nickte ernst. Ein Shuttle hielt vor der Rampe der Royal Monarch Supreme. Colt hockte sich langsam neben Fireballs Satteleinheit und wandte sich an seinen erschöpften Freund zu: „Hey Hombre, wir haben es geschafft, ich helfe dir raus, alter Mann!“ Colt versuchte Fireball aufzuheitern und grinste ihm Kraft spendend entgegen. Fireball blickte zu Colt, sah ihn jedoch verschwommen, da stieg Panik in ihm auf und er fing am ganzen Körper an zu zittern, unfähig, es zu kontrollieren schnappte er nach Luft. Colt reagierte sofort, er wusste, was los war! Und zog seinen Freund schnell, aber vorsichtig aus seiner Satteleinheit und legte ihn auf den Boden auf die Seite und begann ihn von dem sperrigen Kampfanzug zu befreien. Unter dem trugen sie ein T-Shirt und eine leichte atmungsaktive Hose, die jedoch für Kompression sorgen konnte. Diese Hose war ein integraler Bestandteil des Kampfanzuges, sodass Kleidung und Anzug eine wichtige Funktion erfüllten. Saber der in dem Moment die Brücke wieder betrat, als Colt Fireball aus der Satteleinheit zog, rannte sofort Richtung Hangar, wo sich die Einsatzkräfte befanden, um schnell Hilfe zu organisieren. Colt hatte alle Hände voll zu tun, sein Kumpel wollte gar nicht mehr aufhören zu zittern. Aus dessen Satteleinheit zog er eine Sauerstoffmaske und hielt sie Fireball über Mund und Nase. Mehr konnte der Cowboy gerade nicht tun. Colt fasste Fireball an die schweiß bedeckte Stirn, sie war eiskalt: „Hilfe ist gleich da!“ sprach Colt ruhig mit seinem besten Freund, mit einem sehr besorgten Ton, der Cowboy musste sich innerlich zur Ruhe zwingen. Und sprach Fireball immer wieder an, denn dieser wechselte im Sekundentakt von Bewusstsein zur Ohnmacht. Nach nicht einmal zwei Minuten betrat ein Rettungsteam zusammen mit Saber die Brücke und lösten den Cowboy ab. Colt trat zur Seite. Saber und Captain Lorenz standen neben Aprils Satteleinheit. Saber drückte seinen Daumen und Zeigefinger an seinen Nasenrücken und drehte sich der Wand zu: „Scheiße!“ Ein Wort, das er so gut wie nie benutzte, kam über seine Lippen, jedoch fasste es den ganzen Tag und diese Situation gerade am besten zusammen. Captain Lorenz beobachtete die Szene und ging wieder von Bord. Colt eilte zu Saber, er wusste, dass sich der Schotte gerade ungeheuerliche Vorwürfe machte. Kommander Eagle erreichte die Royal Monarch, als König Jarred gerade sein Schiff verließ. Jedoch noch auf der Rampe eine Unterhaltung führte. „War das Hikari?“, fragte er sich und kniff seine Augen etwas zusammen, um den Mann neben dem König zu mustern. Der Kommander musste zweimal hinschauen. König Jarred ging schnellen Schrittes die Rampe hinunter und direkt auf das Shuttle zu. Shinjiro folgte Jarred. Kommander Eagle lief etwas schneller zu den beiden und erwischte sie, bevor sie in das Shuttle stiegen. „Eure Hoheit!“ Jarred und Hikari blieben stehen: „Kommander Eagle!“ Begrüßte Jarred Charles etwas lauter, damit Shinjiro wusste, wer da gerade auf sie zukam. Die Augenbrauen des Japaners gingen nach oben und sein Mund formte ein stilles, kaum hörbares: „Ah!“ Und nickte Eagle zu und wandte sich darauf auch gleich wieder Jarred zu. Kommander Eagle erwiderte, Hikaris nicken mit einem kurzen Salut. Doch musste Charles kurz darauf feststellen, dass er sich gerade wohl auf einem neuen Schlachtfeld befand. Der König und Hikari hatten da wohl gerade eine Situation. Als Jarred ernst und bestimmend zu Shinjiro sagte: „Steig ein, wir fahren zu ihm!“ Kommander Eagle war zu perplex von dieser Szene. Hikari und König Jarred verschwanden im Shuttle und die Schiebetür wurde schnell geschlossen und weg waren sie auch schon. Da haben sie doch glatt den Kommander stehen lassen! Eagle sah dem Auto nach und musste etwas grinsen. Hikari sah zwar ganz anders aus, aber dessen Art hatte sich gerade vollkommen in dieser kurzen Szene widergespiegelt. Auf Ramrod ertönten ununterbrochen Pieptöne von verschiedenen Geräten, die Fireballs Kreislauf überwachten. Der Arzt gab Anweisungen, die Rettungssanitäter lagen Infusionen und bereiteten Medikamente vor. Ein anderer hielt ihm eine Beatmungsmaske über Mund und Nase und stand im Kontakt mit dem Hospital, in das sie den jungen Piloten bringen würden. Fireball wechselte zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit. Colt stand vor Saber und hielt ihn bestimmend an den Schultern. Der Schotte machte sich große Vorwürfe, er hatte doch gewusst, dass es seinem Piloten nicht gut ging und was macht er als Captain, er nimmt diesen Einsatz an, obwohl sie davor schon in zwei Kämpfe verwickelt gewesen waren. Colt zog Saber mit sich etwas weiter zur Seite, sollte das jetzt mit seinem Boss so weitergehen, würde er der Nächste in einem Krankenhaus sein, war sich Colt sicher! Der Cowboy schob den mentalen Breakdown seines Bosses gerade auf den gesamten Tag, „päh!“ Dachte sich Colt, was heißt Tag, sie waren bereits seit mehr als 12 Stunden im Einsatz gewesen, als der Notruf kam. Er zwang Saber sich zu setzen! Saber tat es und lehnte sich an die kühle metallende Wand. Colt holte was zu trinken und drückte es den Schotten in die Hand: „So, nun hör zu, Säbelschwinger!“ Saber schüttelte mit seinem Kopf und zog ein Bein zu sich heran, auf dessen Knie er seinen rechten Ellenbogen stützte. Er trank einen großen Schluck und verzog darauf sein Gesicht, es war ein Energy Drink, den Geschmack von flüssigen Gummibärchen mochte er überhaupt nicht, und ging sich darauf mit der Hand durch die blonden Haare. Colt gab nicht auf: „Es bringt ihm doch jetzt gar nichts, wenn du dir dafür die Schuld gibst!“ Und Colt zeigte Richtung Fireball. „Das waren diese ganzen …“ Colt suchte nach einem Wort dafür. „Umstände!“, fiel es ihm ein: „Und das ist jetzt leider das Resultat.“ Sprach der Cowboy seinem Boss zu. Saber sah Colt an und lachte unglaubwürdig auf. Als Colt das vernahm, zog er Saber nach oben: „So, jetzt reicht es!“ kam es vom Cowboy entschlossen! Er stellte Saber auf, schlug ihn fest gegen die Schultern und sagte: „Komm, wir ziehen das jetzt gemeinsam durch! Danach bringe ich dich in ein Hotel, ok?“ Saber bekam langsam seine Fassung wieder zurück und atmete einmal tief ein und aus. „Wenn du bezahlst!“ Forderte Saber. Colt grinste, sein Boss war wieder da: „Na bitte geht doch!“, sagte Colt und war zufrieden! „Ja, dafür würde er seinen kleinen Kuhhirten Sold opfern.“ Vor Ramrods Rampe hielt das schwarze Shuttle des Königs. Captain Lorenz eilte zu dem Wagen und öffnete die Tür. Jarred stieg aus und Lorenz salutierte. „Captain Lorenz!“ Begrüßte der König den Captain der Air Base. Hikari, der gleich darauf hinter Jarred ausstieg, hörte den ihm bekannten Namen und er trat vor seinem ehemaligen Freund und Wingman, die beiden sahen sich einige Momente an. Lorenz begann leicht zu grinsen, bevor er vor seinem Captain salutierte, Captain Hikari tat es Lorenz gleich. „Was ist los?“, fragte er darauf sofort Lorenz. Captain Lorenz zeigte auf Ramrod, während er vorlief. „Auf der Brücke!“ Und zeigte den beiden den Weg. Die Sanitäter hatten Fireball bereits auf eine Trage gelegt, der Arzt bereitete die Sedierung vor, er musste ihn so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen, gerade war er halbwegs stabil, das wollte der Arzt nutzen, um ihn zu transportieren. Draußen hörte man in diesem Moment auch schon den angeforderten Rettungshubschrauber landen. Captain Lorenz betrat außer Atem die Brücke: „Der König!“ Meldete er an und trat beiseite. Saber und Colt sahen sich an und strafften sich durch und traten näher an Captain Lorenz heran. Saber stieß Colt an: „Danke!“ murmelte er, der Lockenkopf nickte stumm. Kurze Zeit später empfing Saber König Jarred auf seiner Brücke. „Und Captain Hikari?“ Sabers Augen wurden groß, er salutierte vor diesem. Colt trat näher hinter Saber und wusste nicht, ob das jetzt so gut war. Der König erkundigte sich bei einem Sanitäter. „Was ist passiert?“ Der Angesprochene blickte den König an und gab Auskunft. „Kreislaufzusammenbruch, eure Hoheit, er ist gerade mal stabil genug für den Transport.“ König Jarred bedankte sich. Jarred beobachtete Shinjiro, der langsam auf die Trage zuging und stehen blieb und einen flüchtigen Blick auf seinen Sohn erhaschen konnte. In Shinjiro blieb gerade Raum und Zeit stehen. Alles schien in Zeitlupe abzulaufen, so kam es nicht nur ihm, sondern auch Jarred, Saber und Colt vor. Ein Sanitäter bemerkte den Mann und ging auf diesen fordernd zu. „Wer sind sie?“ Und stellte sich direkt vor Shinjiros Sichtfeld, er sah den Mann vor sich an, der ihn mit dieser Frage wieder ins Hier und Jetzt katapultiert hatte. König Jarred, trat hinter den Captain: „Es ist in Ordnung, er ist der Vater!“ Der Sanitäter machte darauf schnell wieder Platz und ging zu dem Arzt: „Dr. Laurent, der Vater ist anwesend!“ Der Arzt hatte gerade die Sedierung gesetzt und sah zur anderen Seite der Trage. Dr. Laurent nickte dem Captain zu und begann, diesen selbstverständlich aufzuklären und teilte seine ersten Diagnosen mit. Shinjiro hörte alles wie im Schall, er konnte seinen Blick gar nicht von seinem Sohn abwenden, jeden Zentimeter seines blassen Gesichts, musterte er. Er streckte seine Hand langsam aus und berührte mit seinem Handrücken die kalte Stirn seines Sohnes: „Shinji!“ Es war nicht mehr als ein Flüstern. „Er wird sie nicht hören, Sir, die Sedierung wird gleich wirken!“ sagte ein Sanitäter. In diesem Moment kam Fireball wieder zu Bewusstsein, er öffnete schwerfällig seine Augen, Captain Hikari beugte sich einige Zentimeter über. Fireball schaute in das Gesicht eines Mannes, dessen Umrisse er nur schemenhaft wahrnahm und es wurde um ihn herum schwarz. „Die Sedierung wirkt!“, stellte der Arzt fest und schon schoben sie Fireball von der Brücke, der Arzt teilte dem Captain mit, in welches Hospital sie ihn bringen. Und weg waren sie und es wurde Still auf der Brücke des Friedenswächters. Bis Shinjiro eine starke Hand auf seiner rechten Schulter spürte, die ihn fest durchruckte: „Das Girard Hospital ist das Beste in Jarr, ich habe angeordnet, dass alle Schwerverletzten dort hingebracht werden.“ erklärte Jarred. Shinjiro sah Jarred darauf still und ausdruckslos an, Jarred konnte diesen Blick gar nicht zuordnen, hielt ihn aber stand. Hikari nickte nach einigen Augenblicken langsam. „Komm, wir fahren auch!“, sagte er, um seinen Freund aus seiner Starre zu erlösen. Captain Lorenz begleitete König Jarred und Captain Hikari. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)