»Lichtkrieger 2.0« von Sannyerd (I Die Rückkehr) ================================================================================ Kapitel 1: Die Schlacht vor 16 Jahren ------------------------------------- Die schweren Hangartore fuhren auf und die Sirenen schrillten durch die Luft. Soldaten und Offiziere hasteten zu ihren Posten, während die Lautsprecherdurchsagen unablässig wiederholten, dass es sich nicht um eine Übung handle und das Königreich Jarr angegriffen wurde. Die Kampfjetpiloten der Air Base 1 des Kavallerie-Oberkommandos, die zurzeit für mehrere Übungsmanöver auf Jarr stationiert waren, rannten zu ihren Maschinen und sprangen hinein. Captain Shinjiro Hikari, der bereits in seinem Jet saß, bekam alle erforderlichen Informationen mitgeteilt, er schickte die wichtigsten Koordinaten zu seinen Männern, als er seinen Helm aufsetzte, funkte er: „Take-off, und zwar mit Vollschub!“ General Campbell meldete gleichzeitig sein Eintreffen im Orbit an und berichtete von mehreren feindlichen, ihm unbekannten Schiffen und Gleitern. Captain Hikaris Air Base flog in Pfeilformation, er teilte seine Männer auf, als immer mehr feindliche Raumschiffe, im Orbit von Jarr auftauchten. Ungläubig blickte der 27-jährige japanische Captain auf den kleinen Ortungsschirm in seinem Jet, auf dem immer mehr feindliche Schiffe rot dargestellt wurden. „Na sehr schön!“ Sagte er leise: „Das ist alles eine Grün-Rote Suppe da draußen!“ Und gab darauf die Anweisung des Ausschwärmens: „Keine Solonummern, jeder mit seinem Wingman!“ mahnte er und erteilte auch schon die Feuerfreigabe, als er das Aufgebot der feindlichen Schiffe sah. Über Funk erreichte ihn die Meldung, dass König Jarred soeben mit der Royal Monarch Prime gestartet sei. Er drückte seinen Schub durch. Auf Yuma im Kavallerie Oberkommando hallten die Sirenen, auf dem riesigen Militärkomplex. Die Einheiten machten sich einsatzbereit, im Hauptquartier waren alle in heller Aufregung, Offiziere, Soldaten und Generäle liefen durch die weiten Gänge des Oberkommandos. Die Nachricht, dass das Königreich Jarr angegriffen wurde, verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Kommander Major Danwens der Befehlshaber des Oberkommandos, machte die gesamte siebte Kavallerie startklar, die ersten Schiffe hoben bereits Richtung Jarr ab. Danwens und weitere Hochrangige versammelten sich in der Einsatzzentrale, in der bereits Funker, Analytiker, Navigatoren und Strategen dabei waren, sich einen ersten Überblick der gemeldeten Ereignisse zu verschaffen. Der große Rasterortungsschirm blinkte und übertrug das Geschehen vor Jarr in Echtzeit. Der riesige Monitor an der Wand empfing die ersten Live-Bilder der Beobachtungsschiffe, die das Geschehen aufnahmen, für spätere Analysen. Die vielen Funksprüche der beteiligten Schiffe tönten durch den Raum. Major Charles Eagle und Captain Frances hatten das Kommando im All, sie waren bereits mit Vollschub Richtung Jarr unterwegs. Major Eagle verfolgte wie gebannt die Aufnahmen an Bord seines Schiffes, so etwas hatte er noch nie erlebt. Der Rasterortungsschirm zeigte viele kleine, schnelle und sehr wendige Gleiter an, die die Jets und Kampfschiffe unter Dauerfeuer durch das All jagten. Sie wiesen ohne Zweifel eine hohe Technologie auf, die Analytiker des Oberkommandos verpassten diesen Gleitern den Namen “Hyperjumper”. Die Air Base flog mehrere Taktiken und Formationen. Eagle wandte seinen Blick vom Monitor ab: „Sollte Hikari wirklich recht gehabt haben?“ fragte er sich innerlich! König Jarred erreichte mit seinem Flaggschiff das Zentrum der Schlacht. Captain Hikari befand sich mit seinem Wingman Michael Lorenz oberhalb des Kampfgeschehens, um sich einen Überblick zu verschaffen, was sich als nahezu unmöglich herausstellte. Sie kämpften sich von einem Punkt zum anderen, nur um festzustellen, dass die feindlichen Schiffe, sich zwar abschießen ließen, jedoch immer wieder, so schien es, erneuerten. Sie zogen weiter nach oben, Captain Hikari hatte dabei immer einen Blick auf seine Männer. Ein Schlachtschiff der Fremden nahm sie ins Kreuzfeuer, in dem Moment, als sie das Gebiet rund um die feindlichen Schiffe abscannen wollten! „Die sind ja wie Kletten!“, funkte Lorenz, ein 27-jähriger Deutscher. Hikari nickte, „Kletten“ war das richtige Wort für diese Jumper. Er wies seine Männer an, sich zu sammeln, um mehrere frontale Angriffe zu starten. „Ich gehe hoch, du bleibst neben mir bei 45 Grad, so müssten wir eine Chance haben, das Gebiet auszumachen.“ Lorenz änderte seinen Kurs und passte darauf seinen Schub, den des Captains an: „Aye, Aye!“ bestätigte er die Anweisung! „Jetzt abdrängen, die Hyperjumper müssen weg vom Planeten Jarr, es dürfen keine feindlichen Truppen, oder Geschütze in den Orbit gelangen!“, wies er an und sah, dass die Frontalangriffe ihre Wirkung zeigten. Die Jets schwärmten nach Anweisung aus und versuchten unter Feuerschutz von König Jarred diese Taktik auszuführen. Lorenz zu Hikari: „Ich habe einen Scan!“, meldete er und schickte diesen sofort auf alle umliegenden Schiffe und ins Hauptquartier. Auf Yuma begann man sofort damit, die gesammelten Daten zu analysieren, um die Schwachstelle des noch unbekannten Feindes ausfindig zu machen. Ein Kampfschiff der Feinde sonderte darauf mehrere Jumper ab, die Lorenz durch das All jagten: „Ich kann mich nicht mehr lange halten, ein ganzes Schwadron ist hinter mir!“ Funkte der deutsche. Captain Hikari hatte das Vorgehen der Jumper beobachtet: „Bleib ruhig und steige auf 20 Grad und sag mir wohin du möchtest, nach links, oder rechts?“ – Lorenz verstand, welche Formation Shinjiro durchführen wollte und antwortete gut hörbar: „Links, links, links!“ und brachte sich in Stellung, die Jumper folgten ihm! Hikari wies durch den allgemeinen Kanal, die umliegenden Schiffe an: „Abdrehen, auf 30 Grad, es kracht gleich!“ Captain Hikari, feuerte inmitten eines Geschwader der Hyperjumper, wodurch diese auf ihn aufmerksam wurden. Hikari nahm darauf Kurs Richtung Lorenz, der schon im Anflug mit seinen Anhängseln war. „Das wird rumsen, sofort danach nach oben konstant durchziehen!“ Lorenz drückte nach dem Gehörten seinen Schub voll durch: „Verstanden!“ – „GO!“ Und die beiden Jets flogen mit Höchstgeschwindigkeit auf aufeinander zu, das „TICase“ der beiden Jets ließ ein schrilles Warnsignal ertönen. Lorenz sah von seinen Warnleuchten auf, Shinjiro näherte sich mit seinen Hyperjumpern, die ihm im Nacken saßen, er umfasste einen Schubregler fest, um bereit zu sein, diesen in wenigen Millisekunden mit voller Kraft nach oben zu ziehen. Hikari sah Lorenz Jet auf sich zukommen, seinen Regler hatte auch er fest im Griff. „Was haben die vor, das ist Wahnsinn!“, brüllte ein Generalmajor aufgeregt auf Yuma und zeigte dabei entsetzt auf den Monitor. Das Manöver der beiden Captains blieb dort nicht unbemerkt. Wie gebannt starrten alle auf den Ortungsschirm vor sich. Major Danwens sah zum Monitor, um das Geschehen zu verfolgen. „Links!“ – „Rechts!“ riefen sich Lorenz und Hikari zu, bevor sie frontal miteinander kollidierten und drehten ihre Jets in die vorher abgesprochene Richtung, die Hyperjumper hinter ihnen, hatten keine Chance um zu reagieren, sie prallten frontal aufeinander, die darauf folgenden Explosionen, beschädigten ein Kampfschiff der Fremden schwer, es explodierte. Jarred hielt die Luft an und sah wie gebannt nach draußen, ob er die beiden Jets ausmachen konnte. Er sah nichts durch die Explosionen. „Los kommt schon!“, murmelte er angespannt vor sich. Einige Augenblicke später tauchten die beiden auf. König Jarred atmete erleichtert aus und gab daraufhin den Befehl, sich jetzt um die feindlichen Schiffe zu kümmern. Die Jets hatten die Jumper im Griff! „Ja, wahnsinnig gut!“ kommentierte Kommander Major Danwens auf Yuma, das waghalsige aber effektive Manöver der beiden First Class Piloten. Analytiker und Strategen saßen an den Computern und tippten auf ihre Tastaturen, verglichen alle ihnen bekannten Daten, nur um alles darauf gleich wieder frustriert verwerfen zu müssen. Sie konnten einfach keine bekannte Kennung an den Schiffen der Angreifer ausmachen, die Erkenntnis war bitter und nahezu unglaublich, es müssen Angreifer nicht menschlicher Herkunft sein! Mit welcher Macht hatten Sie es hier zu tun? Der Scan von Lorenz brachte eine eindeutige Erkenntnis zutage: Die wissenschaftlichen Analytiker aus Pectos, Alamo und Yuma mussten zugeben, was die Daten hergaben. Ein Offizier trat an Major Danwens heran und überreichte ihm die Nachricht. Der alte Major las sie sich mehrmals durch und schaute wie in Zeitlupe zum Rasterortungsschirm, er beobachtete die Punkte, die wie aus dem Nichts erschienen. Er trat näher heran und sprach ernst: „Wer ist das?“ Die anderen Hochrangigen um ihn herum sahen den Major an. Hikari und Lorenz wurden ganz schön durchgeschüttelt und hatten Mühe, ihren Kurs zu halten, teilweise flogen sie ohne Sicht. „Hätte ich mal lieber BWL studiert!“ Funkte Lorenz, nachdem er seinen Jet in eine etwas angenehmere Position gebracht hatte. Hikari konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und ordnete gleich darauf seine Männer an, sich zu sammeln. Wie aus dem Nichts bildete sich neben einem Kampfschiff der Fremden eine blitzartige Energie, die sich aus sich selbst speiste. Sekunden lang war es sehr hell. Aus dieser Energie manifestierte sich ein riesiges Mutterschiff, das eine große gläserne Kuppel auf dem Dach hatte. Das Schiff gab immer wieder kleinere Blitze ab. „Wer ist das, ET?“, fragte Lorenz, der seine Fassungslosigkeit irgendwie in Worte fassen musste. Jarred starrte mit weiteren Offizieren dieses riesige Schiff an, sie konnten nicht fassen, was da draußen gerade vor ihren Augen geschehen war! General Campbell musste mit seinem Schiff abdrehen, bevor sie mit dem plötzlich aufgetauchten Schiff kollidierten. Das Schiff war geballte Energie und gab diese an die umliegenden Schiffe ab, alle Messsysteme auf Campbells Schiff schrillten auf. „Los, wir müssen hier weg!“ wies er seine Männer etwas lauter an! Das Schiff glitt mit Vollschub seitwärts ab. General Campbell nutzte vorausschauend die Nähe, um es abscannen zu lassen und schickte alle Daten nach Yuma und Alamo. Fünf Jets, der Air Base, konnten gerade noch ausweichen, als sich die Energie um das feindliche Schiff sammelte. Hikari und Lorenz drehten sofort ab, um den fünf Kameraden einen sicheren Abzug zu gewährleisten. In diesem Moment gingen hunderte Laser wie ein Flak auf sie nieder. Hikari rief den fünf Jets zu: „Zieht hoch, haut ab da!“ und flog in dessen Richtung, um ihnen Feuerschutz zu geben, Lorenz tat es dem Captain von der anderen Seite gleich. Die Jets flogen in den Korridor, den Lorenz und Hikari für sie errichtet hatten. Das Flakfeuer bündelte sich und kam in geballter Ladung auf sie zu. Zwei Jets schafften es in den Schutzkorridor zu gelangen, die anderen beiden wurden innerhalb von Millisekunden getroffen und explodierten sofort, Hikari sah, dass der dritte Jet, der sich unterhalb der beiden abgeschossenen befand, von den Trümmern mitgerissen wurde. „Was?“ … kam es fassungslos von Captain Hikari, er hatte gerade drei seiner Männer verloren. Lorenz brüllte vor Entsetzen in den Funk: „Verdammt! Verdammt! Verdammte Scheiße!“ Hikari atmete tief ein, es musste weitergehen und funkte zu seinen Männern: „Abdrehen! Alle!“ um diesen den weiteren Anblick zu ersparen. Es war, als ob die Zeit einen Moment still stand, Jarred hatte das Geschehen beobachtet und blickte vor sich auf die Rasterortung, drei Grüne Punkte schimmerten Grün/Gelb auf, bevor sie für immer erloschen. Es blieb keine Zeit für Trauer, es musste weiter gehen, sonst würde es allen wie diesen drei tapferen Männern ergehen, die ersten menschlichen Opfer dieses Krieges. Auf Yuma war man geschockt, bedrückte Stimmung breitete sich über dieses Ereignis aus, zwei abgeschossene Jets, der dritte hatte keine Chance, als er von seinen abgeschossenen Kameraden mitgerissen wurde. Major Danwens bekam einige Minuten später die Namen der Männer mitgeteilt, die ihr Leben im Kampf gelassen hatten: „Besorgt mehrere Seelsorger, die Familien müssen benachrichtigt werden!“ sprach er bedrückt ruhig. Der Offizier nickte und tat, was ihm gesagt wurde. Danwens wurde klar, es würde nicht bei den dreien bleiben, sie hatten es hier mit einer Übermacht zu tun. Er schüttelte trauernd mit seinem Kopf. In Jarr, konnte man die Weltraumschlacht durch Lichtblitze am Himmel wahrnehmen. Im Offizierskasino des Militärraumhafens verfolgten einsatzbereite Bodentruppen und Einsatzkräfte das Geschehen im Orbit. Einige weinten um die gefallenen Kameraden. Einer sprach aus, was noch niemand so richtig wahrhaben wollte: „Jetzt, sind wir im Krieg!“ Es wurde ruhig, nachdem dieser Satz gefallen war, jeder hing seinen Gedanken nach, während man im Hintergrund die Funksprüche ihrer tapferen Kollegen, Kameraden und Freunde hörte, die da oben inmitten dieser Hölle waren und versuchten, eine große Katastrophe abzuwehren. Hikari und Lorenz sammelten sich bei ihren Männern. König Jarred und die Kampfschiffe des Königreiches feuerten aus allen Rohren. Jarred betrachtete fassungslos das gigantische Mutterschiff, das plötzlich wie aus dem Nichts dagewesen war in Nahaufnahme: „Wie kann das nur möglich sein?“, ging es ihm fragend durch den Kopf. Das riesige Schiff der Invasoren brachte sich in Stellung und es strömten weitere Hyperjumper aus diesem aus. Die Jets von Captain Hikari flogen in drei Reihen über das Geschehen, sie wurden von diesen Jumpern von allen Seiten angegriffen. Captain Hikari und Lorenz und weitere Jets stießen nach unten durch, sodass die Jets, die sich hinter ihnen befanden, jetzt das Feuer eröffnen konnten, überrascht waren die Feinde von dieser Strategie, die sie nicht kannten. Eine Linie nach der anderen brach immer weiter durch die feindliche Stellung. Die Air Base hatte Hunderte Male diese Kampfformation in Manövern trainiert, heute, hier und jetzt hat es ihnen ermöglicht, die Stellung der Angreifer, die jetzt orientierungslos flogen, zu durchbrechen. „Diese Himmelhunde!“ Kam es von Jarred anerkennend für diese Aktion. Einige Jets wurden von diesen Hyperjumpern abgedrängt und getrennt, Hikari erkannte diese Taktik der Feinde und rief seinen Männern ernst zu: „Was macht ihr? Zusammenbleiben! Jeder mit seinem Wingman, lasst euch nicht auseinandertreiben!“ Die drei Jets, die keinen Wingman mehr hatten, blieben zusammen und schlossen sich den beiden Captains an, um ihnen Feuerschutz zu geben, die sich dem Mutterschiff nährten, um es auszukundschaften. General Campbell entfernte sich von dem Mutterschiff, er hatte genug Daten gesammelt und allen Beteiligten geschickt und befahl seiner Besatzung nun den Rückzug, um gleich darauf Stellung zu beziehen, um jetzt den Jets unter die Flügel zu greifen, sein Schiff hatte auch eine Flak zur Verfügung. Die Jets, die um das Mutterschiff kreisten und die Hyperjumper jagten und dabei waren, einen Jumper nach dem anderen zu erledigen, sammelten sich für einen weiteren frontalen Angriff. General Campbell war in Position, er gab den Jets, die sich in seiner Schusslinie befanden, den Befehl sich zurückzuziehen, er würde jetzt sein Flak auf das riesige Kampfschiff eröffnen. Als er den letzten Satz seiner Anweisung gesprochen hatte, eröffnete das Mutterschiff das Feuer auf Campbells Schiff, die Laserstrahlen trafen unerbittlich, an Bord von General Campbell gab es mehrere Explosionen und es brach auseinander. Ein Jet wurde von Trümmerteilen mitgerissen. Die Antwort darauf war ein Dauerfeuer der Schiffe von König Jarred, sie feuerten aus allen Rohren, die Jets mussten sich in Sicherheit bringen. Hikari brüllte durch den Funkkanal: „Seid ihr verrückt, wir waren noch nicht draußen! „Friendly fire“ ist das letzte, was wir hier brauchen!“ Geschockt von den Geschehnissen feuerten die Jets jetzt mit vereinter Stärke auf ein kleines Kampfschiff der Feinde, bis es letztendlich explodierte. Gleich darauf steuerten sie auf das nächste Schiff zu. Auf Yuma musste man mit ansehen, wie das Schiff in mehrere Teile auseinanderbrach, dabei wurde ein weiterer Jet von den Trümmern erfasst und mitgerissen. Danwens starrte auf das Bild und die erloschenen Punkte vor sich: „50 Mann Besatzung!“, sprach er fassungslos vor sich und musste sich setzen. Ihm wurde klar, Hikari hatte mit seiner Vermutung recht gehabt! Hätten sie seine Strategie verfolgt, so wären jetzt alle verfügbaren Schiffe und Truppen vor Ort gewesen und man hätte wenigstens eine einsatzfähige Kavallerie gehabt, mit dauerhaftem Truppen-Nachschub aus Jarr, Alamo und Pectos alles Planeten, die sich im unmittelbaren Umkreis befanden. „Allmächtiger, steh uns bei!“, sagte er und schloss seine Augen. Die Analytiker, die die Daten von Campbell auswerteten, welche er noch gesammelt hatte, stellten fest, dass dieses riesige Mutterschiff geballte Energie war, es schien die Hauptquelle der vereinzelten Anomalien zu sein, welche sie seit Monaten beobachteten. Ihre Erkenntnisse teilten sie Major Danwens mit. Danwens atmete tief ein und aus, „Wie kann das möglich sein?“, ging es ihm durch den Kopf. „Ja, Sir, aus einer anderen Dimension!“, beendete ein Wissenschaftler seine Erklärungen. Major Eagle, der mit der siebten Kavallerie unter Vollschub Richtung Jarr unterwegs war, war ebenfalls über die letzten Ereignisse vor Jarr geschockt. Sein Schiff befand sich unmittelbar vor Alamo, als ihm eine Nachricht erreichte, sich nicht in das Kampfgeschehen einzumischen und den neutralen Raum zwischen Alamo und Jarr nicht zu verlassen. “Von wem kommt diese Anweisung?” fragte Eagle aufgebracht, als er eilig zum Hypercom lief. Captain Hikari und Lorenz flogen versetzt über das Mutterschiff, Hikari ging, ohne es seinem Wingmann Lorenz mitzuteilen, in den Sinkflug, Lorenz sah es und fragte nervös: „Was hast du vor?“ Hikari drehte eine Schleife und schaffte es, über die gläserne Kuppel zu fliegen und drehte schnell wieder ab, das Schiff eröffnete sofort das Feuer auf ihn und letztendlich auch auf Lorenz. „Da ist das Nest!“ Funkte er. „Ach, was du nicht sagst!“ kam es darauf von Lorenz. Hikari setzte sich hinter seinen Wingman und sie kümmerten sich gemeinsam um die Hyperjumper. Die Messgeräte schlugen aus, als die Sensordaten von Hikaris Jet eintrafen. „Das ist es!“, rief ein Wissenschaftler, der die Flugbahn von Captain Hikari zurückverfolgt hatte, um die Energiequelle genau zu lokalisieren. „Major, wir haben da was!“ Danwens sah sich die Daten an, mit denen er erst einmal gar nichts anfangen konnte, der junge Wissenschaftler erklärte ihm: „Das ist deren Hauptenergiequelle, sie befindet sich genau in dieser Kuppel, sollten wir eine Chance haben, sie zu beschädigen oder gar zu zerstören, sollte es ein Ende haben … na ja, erst einmal.“ sagte er schnell und aufgeregt. Major Danwens nickte und ließ die Nachricht an alle Schiffe schicken. König Jarred erreichte diese Mitteilung aus Yuma und funkte darauf sofort Major Eagle an und wollte wissen, wie lange sie noch benötigten, denn sie brauchten hier dringend gebündelte Energie! Dabei schaute er auf die Uhr, 14 Uhr 30. Captain Hikari, der ebenfalls diese neue Erkenntnis erhalten hatte, dachte nach, als er das Geschehen beobachtete. Die Schlacht lief bereits seit knapp 2 Stunden und lange, würden sie dem nicht mehr standhalten. „Gebündelte Energie, also?“ funkte er zu Jarred: „Was habt ihr noch aufzufahren, eure Hoheit?“ Darauf ließ sich der König alle verfügbaren Laser und Waffenstände geben und es war niederschmetternd, er teilte dem Captain, der auch sein bester Freund war, den aktuellen Stand mit: „So gut wie nichts mehr, mit alles zusammen können wir noch 30 Minuten die Stellung halten.“ Die Jets hatten es geschafft, dass die Hyperjumper ihr Hauptangriffsgebiet verlagert hatten, so waren die Feinde weit genug von Jarr entfernt. Es entstand ein Korridor, in dem die Jumper der Outrider von Abfangjägern eingekreist wurden und somit in ein abgelegenes Kampfgebiet gelotst wurden. „Nein, so lange hält die Stellung, wie sie jetzt ist, nicht, ich gebe dieser Strategie höchstens fünf Minuten und euch acht!“ kam es von Hikari überzeugt. Jarred kommentierte es mit einem wissentlichen brummen, er verließ sich auf die Aussagen seines Freundes, Hikari kannte alle gängigen Kriegsstrategien, er konnte sie kombinieren und für sich setzen, wie er sie gerade benötigte und er wusste damit auch wie lange der Feind brauchte, um eine Taktik wie diese zu durchschauen. Hikari und Lorenz kreisten mehrmals über die Kuppel, Lorenz wurde langsam nervös und fragte etwas genervt: „Ok, wir fliegen im Kreis und was kreist dir im Kopf herum?“ Sie wurden entdeckt, was nicht überraschend war, Flak richtete sich auf sie, sie stiegen in einem rasanten Tempo und teilten sich, Hikari antwortete: „Ja, so wie es ausschaut und es würde sogar noch Sinn ergeben.“ Lorenz, der sich noch im Looping befand, sagte: „Sinn, hier macht schon lange gar nichts mehr Sinn! Also beschießen wir die Kuppel?“ Hikari, der sich die Stellungen seiner Männer ansah und das Kampfgeschehen der Schiffe beobachtete, antwortete Lorenz: „Wir haben zu wenig Feuerkraft, wir müssen sie hinhalten, bis die Verstärkung da ist.“ Jarred mischte sich in das Gespräch: „Yuma benötigt noch mindestens 15 Minuten.“ Hikari schlug wütend und fest mit einem Arm gegen sein Verdeck. Als er die Zeitangabe von Jarred hörte. Und drehte erst einmal ab und flog unterhalb durch das Gebiet des feindlichen Mutterschiffes, welches oberhalb immer noch die anderen Schiffe unter Beschuss hatte, er kreiste einige Male und veränderte dabei immer wieder seine Höhe. Jarred war etwas irritiert über diese Aktion. „Captain Hikari, was soll das werden?“, fragte er nach. Hikari antwortete Jarred, über einen offenen, nicht verschlüsselten Hypercomkanal: „Hab da was!“ Jarred wurde leicht sauer, konnte sein Freund nicht mehr in ganzen Sätzen sprechen? Aber funkte ebenfalls über diesen Kanal zurück: „Was haben sie?“ Fragte Jarred genauer nach. Auf Yuma sah man sich irritiert an, man wurde aus dem Funkspruch und der Aktion des Captains nicht schlau. Major Danwens beobachtete Hikaris Punkt auf dem Rasterortungsschirm, der immer wieder unterhalb um das feindliche Schiff flog und dabei in regelmäßigen Abständen Nachrichten funkte, dass er Informationen hätte, wo sich die Schwachstellen des feindlichen Schiffes befanden und diese jetzt schicken würde. Aber nichts kam an, weder Daten noch Bildmaterial. Danwens wusste, dass Hikari nichts tat, ohne einen Grund, schon gar nicht in solch einer Situation! So gab er Anweisung, den angeblichen Dateneingang zu bestätigen! Der Funker sah den Major fragend an. Danwens wurde lauter: „Na los, machen sie schon!“ Erschrocken sah der Funker auf und nickte: „Ja, Sir!“ und bestätigte den Eingang von Daten. Lorenz flog eine Schleife, die Fremden hatten Lunte gerochen, ihre Stellung würde jeden Moment zusammenbrechen. Und er verstand absolut nicht, was sein Captain da gerade trieb, er kommandierte sich 4 Jets ab, um dem Captain eventuell Feuer- und Abfangschutz zu geben. Captain Hikari beobachtete die Fremden. „Man, besonders schnell sind sie nicht im Denken!“ sprach er ungeduldig zu sich. Wenige Sekunden später eröffnete das Mutterschiff das Feuer auf ihn. Lorenz und die Begleitjets konnten gerade noch reagieren, Hikari zog steil nach oben, und rief erschrocken in den Kanal zu Lorenz: „Was macht ihr hier, verschwindet, sofort!“ Jarred stürmte von seinem Kommandostand auf das große Panoramafenster zu, und befahl, während er lief: „Feuerschutz für Captain Hikari!“ Shinjiro, der sich immer noch im Steigflug befand und nun in diesem abdrehen musste, um der geballten Laserenergie zu entkommen. Lorenz schrie während seines Manövers seinen Captain an: „Was soll das?“ In diesem Moment ließen die Hyperjumper und Lorenz und den anderen vier Männern ab und jagten den Captain nur so durch das All. Lorenz war irritiert: „Scheiße man, was ist hier los?“ kam es irritiert von Lorenz. Er sah, als Shinjiro weiter nach vorn in die entgegengesetzte Richtung durchbrach, „Warum stürzten sich die Jumper jetzt geballt auf Hikari?“, fragte er sich. „Raus hier! Und rein da!“ Befahl Lorenz und drehte Richtung seines Captains ab und sie schossen auf die Hyperjumper, die den Captain jagten. Major Eagle verfolgte diese Aktion, es kam ihm so vor, als ob Hikari genau das provoziert hatte, er sah auf seine Uhr für den Logbucheintrag, 14 Uhr 36! Hikari funkte sauer zu Lorenz: „Ich habe gesagt, abdrehen! … Das ist ein Befehl für alle!“ Jarred funkte ungehalten dazwischen: „Du drehst sofort ab!“, wies er seinen Freund fest an! Als er schockierender weise beobachtete, dass Hikari inzwischen mit Vollschub jetzt Kurs auf das Mutterschiff nahm, das ein Feuerwerk mit seinen Lasern veranstaltete: „Dreh ab!“ Schrie Jarred in den Kanal. Lorenz starrte nur auf diese Aktion. „Er wird doch nicht!“ Auf Yuma trat man näher an den Ortungsschirm heran, der erfahrene Major fixierte Hikaris Kennung auf dem Ortungschirm und die Kennung des riesigen Outriderschiffs, er verband innerlich die beiden Punkte und schloss wissentlich seine Augen. Jarred funkte immer verzweifelter zu seinem Freund, dessen Dienstgrad ihm gar nicht mehr über die Lippen kam. Zum Schluss brüllte er nur noch, er wusste nicht, wie er ihn noch aufhalten konnte! „Shinjiro dreh ab! … Sofort!“ Jarred ahnte, was er vorhatte, am liebsten wäre er durch dieses dicke Fenster gesprungen, gegen das er mit voller Kraft mit seiner flachen Hand schlug, er starrte nach draußen. Jarreds erster Offizier stand neben dem König und beobachtete, was sich vor aller Augen abspielte. Plötzlich veränderte sich das Schiff, die Blitze an dem Schiff wurden stärker und bildeten einen Tunnel, in den Captain Hikari hinein flog und direkt auf die Kuppel zusteuerte. Die physikalischen Gesetze schienen außer Kraft gesetzt zu sein. Das gesamte Schiff leuchtete in einem grellen Weiß, was passierte da gerade? Die Anzeigen schlugen aus, die Energie war nicht einmal mehr messbar. Lorenz blickte ungläubig auf den Jet von Captain Hikari, er wusste, was Shinjiro vorhatte. Ihre Verteidigungslinie wurde soeben vom Feind durchbrochen, in wenigen Minuten würde es so weit sein, dass die Jets und Kampfschiffe keine Kampfstärke mehr aufweisen konnten. Das riesige Mutterschiff würde sich auf den Planeten Jarr zu bewegen und dort Tod und Zerstörung bringen. Damit würden die unbekannten Feinde eine nie dagewesene Invasion starten. Würde Jarr fallen, würde in absehbarer Zeit auch das restliche Grenzland zerstört werden … mit Jarr hätte der Feind eine Ausgangsbasis, von der er alle Planeten in kürzester Zeit erreichen und zerstören konnte. Er ließ Shinjiros Jet nicht aus den Augen, auch als dieser in dem Tunnel verschwand … und alles nur noch ein riesiger Feuerball der Zerstörung war. Alle Anzeigesysteme in Shinjiros Jet spielten verrückt. Lichter flackerten und blinkten wild, während ein schriller, warnender Piepton in seinen Ohren hallte. Shinjiro aktivierte alle noch verfügbaren Waffensysteme und er spürte, wie sich die Schubenergie des Jets aufbaute. Um ihn herum knallte es, und sein Jet wurde von Explosionen um ihn herum erschüttert. Plötzlich durchzog ein brennender Schmerz seinen Körper, als würde etwas in ihm zerreißen. Er blickte an sich hinunter und dachte: »Ok … das war’s!« Mit letzter Entschlossenheit steuerte er seinen Jet auf die Glaskuppel des feindlichen Schiffes zu. Sein Blick fiel auf die grellen Lichter und den Tunnel, der sich vor ihm auftat. Die Schmerzen waren überwältigend, und er konnte sich kaum noch bewegen. Mit letzter Kraft zog er den Jet nach links und schloss seine Augen. Er sah das Bild seiner geliebten Frau und seines Sohnes, die ihm aus der Ferne winkten. Dann umgab ihn friedvolle Dunkelheit, und alles wurde still. Die plötzliche und gewaltige Explosion riss alles mit sich, Jarred spürte, wie sein Schiff sich rückwärts vom Geschehen entfernte, der König stand am Panoramafenster und starrte mit leerem Blick auf das Geschehen vor sich. Seine Hand lag flach auf der kühlen Scheibe und seine Stirn näherte sich langsam dem Glas. Er flüsterte: „Shinjiro!“ und spürte, wie seine Gefühle von Wut, Verwirrung und Trauer in ihm aufstiegen. Mit zunehmendem Zorn hämmerte er immer wieder mit seiner Faust gegen die Scheibe. „Was hast du getan, Shinjiro?“, flüsterte Jarred erneut, seine Stimme war gebrochen. Die Realität dessen, was gerade geschehen war, schnürte ihm die Luft ab. Er presste die Faust gegen das Glas und ließ seinen Tränen freien Lauf. Sein Schmerz war unermesslich.: „Was? …“ wiederholte er und war vollkommen durcheinander, bestürzt und wütend! „Shinjiro! Deine Frau!“ Jarred fiel es schwer einzuatmen: „Dein Sohn … dein Sohn!“ wiederholte er und wurde dabei immer leiser. Tränen schossen in seine Augen. Der erste Offizier trat näher an den König heran und legte Jarred, der gerade seinen besten Freund verloren hatte, eine beruhigende Hand auf dessen Schulter. Er wartete noch einen kurzen Moment, bis er sich wieder der Brücke hinter sich zuwandte, der erste Offizier räusperte sich, bevor er sprach, die gesamte Crew sah ihn mit fassungslosen und schockierten Gesichtern entgegen. Er orderte zwei Wachoffiziere heran, welche sich vor dem König positionierten, um diesen vor weiteren Blicken in seiner Trauer zu schützen. Im ruhigen Tonfall sagte er: „Zurück auf eure Posten! Die Aufklärer sollen alles im Umkreis absuchen und die Gegend scannen!“ Zusätzlich orderte er die Transportschiffe an, um die zerschossenen Schiffe und Wrackteile der Kameraden und die der Feinde zu bergen, diese mussten untersucht werden! Auf Yuma war es still geworden, alle starrten betreten auf das gerade gesehene. Major Danwens öffnete langsam seine Augen, vor sich auf dem Ortungsschirm sah er, wie Captain Hikaris Kennung in diesem Moment aufhörte zu existieren. Der alte Major sah zur Übertragung in das ruhige schwarze All von Jarr, in dem vor wenigen Minuten noch die Hölle los gewesen war, vereinzelte Jets flogen umher und die Kampfschiffe des Königs näherten sich langsam wieder. Doch es war nichts mehr da. Der Major trat hinter den Stab. „Meine Herren!“ Alle drehten sich daraufhin dem alten Major zu: „Wir haben gerade unseren fähigsten Mann verloren!“ Danwens verließ nach dem Gesagten den Raum. Lorenz sammelte die Air Base, um sich, wo sich vor wenigen Minuten noch das Mutterschiff befand. Die Jets brachten sich in Stellung: „Feuer frei! Alles, was ihr noch habt!“ sagte er ernst und rückte ab. Die Jets feuerten ihre Munitionslager leer. Einige starrten dabei stur gerade aus, anderen liefen die Tränen, während sie feuerten, es war eine Mischung aus Trauer und Wut. Ein dunkler Schatten legte sich über die Brutalität der Schlacht, denn alles, was sie jetzt noch tun konnten, war dieser letzte Akt der Hingabe – eine Hommage an ihren Captain und die vier tapferen Kameraden und Freunde, die ihr Leben geopfert hatten. Die Schiffe der siebten Kavallerie trafen ein, Captain Lorenz beobachtete das Aufgebot: „Ja, jetzt braucht ihr auch nicht mehr hier auftauchen!“ sagte er wütend vor sich und wies den Abzug an, die Männer mussten runter! „Pfeilposition, so wie wir gekommen waren!“ Die Jets richteten sich aus, die Spitze fehlte und es gab 4 weitere Lücken. In dieser Position würden sie landen! Der Funkverkehr war still, keiner sprach. König Jarred stand nun vor einer enormen Herausforderung. Trotz des schmerzhaften Verlustes seines besten Freundes wusste er, dass er als König stark und entschlossen auftreten musste, um seine Männer zu führen. Er konnte es sich nicht erlauben, von Trauer überwältigt zu werden, denn sein Freund hätte gewollt, dass er die Oberhand behält und weiterhin seine Pflicht erfüllt. Inmitten der Trümmer und des Chaos wies Jarred an, dass das Oberkommando für die Aufräumarbeiten zuständig sein sollte. Ein erfahrener Schütze bereitete alles für den König vor, während er selbst zum Feuerleitstand trat. Seine Hand umgriff den Joystick, der die Raketen kontrollierte und drückte dreimal auf den Auslöser. Dies war nicht nur ein Akt der Verteidigung, sondern auch eine Hommage an seinen gefallenen Freund. Als die Raketen abgefeuert wurden, erfüllte ein Streufeuer das dunkle All, das den gefallenen Jet-Piloten und General Campbell samt seiner Besatzung galt. In einem Moment der Stille und Einkehr richtete Jarred seine Worte in das Universum: „Mein Freund, ich danke dir!“ Seine Stimme wurde von den Weiten des schwarzen Alls aufgenommen, als Zeichen des Abschieds. Jarred fühlte die Last der Verantwortung, aber er wusste, dass er die Erinnerung an seinen Freund ehren konnte, indem er stark blieb!Im Hangar der Air Base versammelten sich Einsatzkräfte und Militärseelsorger, bereit, die extrem belastende Situation aufzufangen. Vereinzelt öffneten sich die Verdecke der Jets, und die Piloten stiegen heraus. Einige liefen aufgeregt umher, andere ließen ihren Emotionen freien Lauf, sei es in Form von Wut, Trauer, Verzweiflung oder Ohnmacht über den Verlust ihrer Kameraden. Alles entlud sich hier und jetzt. Lorenz schleuderte seinen Helm auf den Boden und stellte sich vor den Hangar, während er in den Himmel schrie: „Du verdammter Idiot!“ Und verpasste der Luft einen kraftvollen Faustschlag, so kraftvoll, dass er dabei fast sein Gleichgewicht verlor. Er zog eine Zigarre aus der Brusttasche seines Kampfanzuges und schmiss sie vor sich auf das Rollfeld. Er wusste, dass es gerade nicht fair war, doch er brauchte jetzt jemanden, auf den er seine ganze Wut über die ganze Sache hinaus brüllen konnte, es war für alle, die da oben geblieben waren! Shinjiro, sein Freund und Captain, die vier Kameraden und ein komplettes Schiff mit Besatzung, sie würden alle nicht mehr zurückkehren. Er fiel auf die Knie und ließ seinen Tränen freien Lauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)