Wie Akatsuki das Weihnachtsfest stahl von Elric_Brother_No1 ("Ich hoffe er hat fünf Herzinfarkte und stirbt") ================================================================================ Kapitel 3: Ein unzufriedenstellendes Menü ----------------------------------------- „Weißt du“, sagte Orochimaru, während er seine Serviette mit „Merry Christmas“-Aufschrift zum zehnten Mal zurechtrückte, „ich bin quasi wie ein Vater für ‚Pain’. Naja, eigentlich ist Jiraiya ja wie ein Vater für ihn gewesen, aber ich bin beinahe wie ein Bruder für Jiraiya. Ist ja auch einerlei!“ Kisame nickte stumm. „Aha!“, rief Deidara. „Wie uninteressant!“ Orochimaru hatte bereits erzählt wie er und seine beiden Freunde auf höchst unspektakuläre und nicht gerade legitime Art zu den Sannin erklärt wurden und war gerade an dem Teil der Geschichte angekommen, wo er vorgeschlagen hatte, den jungen Pain und auch Konan umzubringen, was in der Organisation nicht gerade gut angekommen war. „Wie kannst du es wagen!“, fauchte die Brillenschlange dazwischen. „Meister Orochimaru, nehmen Sie sich nicht zu Herzen, was dieser…“, er musterte Deidara kurz, „Tölpel zu sagen hat!“ „Tut mir ja leid“, entschuldigte sich dieser spöttisch, „dass dein ‚Meister‘ keinen Sinn für Dramatik hat. Hm.“ Er verschränkte die Arme und lächelte. „Der Meister“, fing Kabuto an, musste dann aber einsehen, dass er dem nichts zu entgegnen hatte. Er selbst war bereits viel zu oft Opfer von Orochimarus banalen und langweiligen Erzählungen geworden. „Mach du’s doch besser!“, rief er stattdessen. „Ich mache es jeden Tag besser, ihr wisst es einfach nur nicht zu würdigen“, erwiderte Deidara. „Lass dir nichts einreden, Kabuto“, funkte Sasori dazwischen. „Wenn das tatsächlich der Fall wäre, würden die Leute ihm zuhören.“ „Was tust du denn da“, zischte sein Partner über den Tisch hinweg. Laut genug, dass Kabuto ihn immer noch hören konnte, aber die ganzen Explosionen hatten Deidaras Gehör mittlerweile sicherlich enorm geschädigt. „Ich dachte wir wären im selben Team!“ „Noch, aber wenn ich mir deine Leistung so ansehe, wirst du wahrscheinlich bald gegen Tobi ausgetauscht.“ Tobi lauschte auf, als Sasori seinen Namen aussprach. Deidara sah ihn kurz skeptisch an und er starrte still und ausdruckslos zurück. „Natürlich“, lachte Deidara. „Nicht eher andersrum?“ „Ich darf bald mit Deidara in ein Team?“, fragte Tobi. Er griff seinen Arm und legte seinen Kopf auf dessen Schulter, wurde aber sofort wieder abgeschüttelt. „Aber mal ernsthaft, was sollte das gerade? Du kannst mich auch nicht einmal unterstützen oder?“ „Pain. Küche. Jetzt“, flüsterte Konan ihrem Freund zu, der sein Gesicht bislang nicht vom Tisch gehoben hatte, aus Angst, Orochimaru direkt anzublicken. Als Kisame sah, wie sich die beiden in Richtung Küche bewegten, ergriff er diese Chance sofort. „Wie ich sehe ist das Essen gleich fertig“, sagte er und machte Anstalten aufzustehen. „Wenn ihr mich also entschuldigt.“ Er war heilfroh, seiner unangenehmen und mit Konfliktpotential nur so gefüllten Sitzposition zwischen Deidara, der es nach kürzester Zeit wieder geschafft hatte, sich in irgendwelche Streitgespräche zu verwickeln, und Itachi, der schon minutenlang versuchte, seien Bruder mit Blicken zu töten, was nicht all zu unrealistisch war, endlich entfliehen zu können. Ganz zu schweigen von Orochimaru, der eingesehen hatte, dass Itachi nicht ansprechbar war und stattdessen versucht hatte, den einzigen anderen Akatsuki in seiner Reichweite vollzulabern. „Oh, die Weihnachtsgans wird serviert!“, freute Orochimaru sich und er begann, ein Lied anzustimmen: „Komm tu’ den Topf auf den Tisch…“ Itachi neben ihm hielt sich sofort die Ohren zu. Vielleicht hätte er sich ein Paar Noise-Cancelling-Kopfhörer wünschen sollen. Die würden auch gegen Deidara helfen. In der Küche traf Kisame auf Pain, der unter bösen Blicken von Konan auf den Boden starrte und erst aufsah, als er den Raum betrat. „Kisame“, sagte er in einem Tonfall, der implizierte, dass er ihn sobald wie möglich wieder aus der Küche raushaben wollte. „Bei allem Respekt, aber was macht Orochimaru an unserem Esstisch?“ „Das habe ich ihn auch gerade gefragt.“ „Er hatte ein Kind dabei“, versuchte Pain sich zu verteidigen. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Orochimaru sich für Kinder interessieren würde!“, rief Konan und Pain antwortete ihr beinahe genauso laut: „Nein, natürlich nicht, aber…“ „Du kannst nicht die gesamte Organisation darunter leiden lassen, nur weil du deine Vaterkomplexe nicht in den Griff bekommst“, unterbrach Kisame ihn ernst. Pain strich sich über die Schläfe. „Oh Gott, er hat dir erzählt, wie er quasi mein Vater ist oder?“ Augenblicklich hielt Konan ihm ein Sexerpack Ibuprofen hin, das er dankend ablehnte. „Wahrscheinlich unter anderem“, antwortete Kisame. „Ich habe irgendwann aufgehört, zuzuhören.“ „Bei seinem losen Mundwerk renkt er sich hoffentlich bald den Kiefer aus“, murmelte Pain. „Naja, technisch gesehen ist das Ausrenken des Kiefers eine sehr ungeschickte Formulierung.“ Pain warf Kisame einen genervten Blick zu, den dieser jedoch ignorierte. Wenn man mit Itachi zusammenarbeitete machten einen Dojutsus nichts mehr aus. „Schließlich sind die meisten Knochen im Schädel einer Schlange gar nicht fest miteinander verbunden und es ist auch nicht so, als würde eine Schlange ihre Unterkieferknochen vom oberen Teil des Schädels trennen, sie hat nur ein sehr bewegliches Quadratbein, was die Mobilität der beiden Unterkieferhälften erhöht.“ Sowohl Konan als auch Pein starrten Kisame fassungslos an. „Natürlich“, erklärte dieser weiter, um den beiden nicht die Hoffnung zu nehmen, „können wir immer noch hoffen, dass er sich irgendwann ausgelabert hat und seine Knochen wieder durch Öffnen und Schließen seines Mundes in Position bringen muss. So einen flexiblen Schädel zu besitzen kommt natürlich nicht ohne Nachteile. Das passiert aber normalerweise nur, wenn eine Schlange gerade ihre Beute verschlungen hat.“ „Ich glaube das Essen ist langsam fertig“, meinte Pain. Als sie die dampfenden Schüsseln auf dem Esstisch abstellten, war Orochimaru bereits dabei, mit Gabel und Messer auf den Tisch zu klopfen. Sobald er aber das diesjährige Weihnachtsmenü genauer unter die Lupe genommen hatte, verzog er schnell das Gesicht. „Was ist das?“, fragte er, wobei er versuchte, möglichst viel Ekel in seiner Stimme mitschwingen zu lassen. „Pilzstrudel mit Zitronen-Kräuter-Soße“, antwortete Konan ohne eine Miene zu verziehen. „Und wo ist die Weihnachtsgans?“ „Da Hidan dieses Jahr nicht da ist, haben wir uns gedacht, dass wir aus Rücksicht auf Itachi einmal ein vegetarisches Festessen zubereiten“, erklärte Kisame. „Außerdem ist das Biofleisch wirklich teuer und ich glaube, Ärger mit Kakuzu ist das letzte, auf das irgendjemand hier aus ist.“ „Und ob“, stimmte Pain zu. Orochimaru starrte Itachi neben sich an. Nicht das erste Mal an diesem Abend. Seit Kisame eben in die Küche verschwunden war, hatte Itachi darüber nachgedacht, ihm dorthin zu folgen, aber das hätte nur dazu geführt, dass sich letztendlich sämtliche andere Mitglieder der Organisation ebenfalls in dem engen Raum zusammengefunden hätten, um ihre eigene private Weihnachtsfeier zu veranstalten, anstatt wie vorgesehen ihre gesamten Räumlichkeiten zu nutzen. „Isst du etwa kein Fleisch?“, fragte Orochimaru erschrocken. Itachi schüttelte den Kopf. „Seit wann das denn?“ „Ich arbeite seit Jahren mit Itachi zusammen“, sagte Kisame, „und ich kann mich an kein einziges Mal erinnern, an dem er Fleisch gegessen hat.“ „Und ihr anderen lasst euch einfach von Itachi diktieren, was ihr an Weihnachten isst?“ Plötzlich stand Kabuto auf und klatschte. „Bravo Meister Orochimaru“, rief er. „Zeigen Sie es ihnen!“ Pain vergrub am anderen Ende des Tisches sein Gesicht in seinen Händen. „Alter“, unterbrach Deidara Orochimarus Meuterei, „nicht einmal ich habe ein Problem damit. Und ich hasse Itachi!“ „Sasuke,, du musst deinem Bruder wirklich einmal die Flausen aus dem Kopf treiben!“, machte Orochimaru dem Jungen klar. „Übrigend, gibt es hier eine fleischliche Alternative?“ Alle starrten auf Zetsu, der gerade von Konan einen Fleischsalat serviert bekam. „Die würden wir drei dann auch nehmen.“ „Aber ich will gar keine- Natürlich, Meister Orochimaru!“ Kabuto war wieder kurz davor zu salutieren. „Zetsu bekommt nur ein Alternativmenü, weil er nichts pflanzliches verträgt!“, erwiderte Konan. „Ich ertrage es auch nicht mehr!“, zeterte Orochimaru. „Ich will mit dem Manager sprechen!“ „Der Manager hat gerade einen mentalen Zusammenbruch“, erklärte Sasori mit Blick auf Pain, der erneut den Kopf nicht aus seinen Händen hob. „Naja, Schlangen sind Karnivoren“, musste Kisame gestehen, „aber ich esse auch nicht ausschließlich Fleisch. Dann wiederum ernähren sich einige Haie zusätzlich von Plankton, während Schlangen sich gänzlich karnivor ernähren.“ „Ah, interessant“, flüsterte Kabuto, während er eine Anime-Brille-Hochschieb-Bewegung machte. „Kisame das interessiert keinen“, übertönte Deidara ihn. „Nein, er kriegt keine Alternative, nicht wahr?“‘ „Aber Pilzstrudel“, meinte Orochimaru, „das will doch kein Mensch essen. Kein Wunder das Kisame das zubereitet hat.“ „Was soll denn das heißen?“, fragte Itachi erbost. „Das heißt, dass wir uns jetzt alle Pizza bestellen sollten!“ „Pizza!“, rief Tobi und warf die Arme in die Luft. „Nein“, widersprach Konan. „Weißt du eigentlich, wie lange wir an diesem Essen gearbeitet haben?“ „Tu ich nicht und es ist mir auch egal“, erklärte Orochimaru. Deidara gab ein leises Hummen von sich. „Naja, ich hätte schon Bock auf Pizza“, gab er dann zu. „Deidara, stehst du gerade auf der Seite des Feindes?“ „Dir kann das doch sowieso egal sein! Wann hast du denn das letzte Mal Nahrung aufnehmen müssen?“, fragte er Sasori aufgebracht. „Als ich noch einen schwächlichen Fleischkörper besaß.“ „Wo wir gerade beim Thema Fleisch sind“, mischte sich Orochimaru wieder in das Gespräch ein, „Pain, was hältst du davon, einkaufen zu gehen.“ Ruckartig schaute Pain auf, aber Orochimaru wartete gar nicht erst auf seine Antwort. „Wir hätten gerne eine richtige Weihnachtsgans. Und ein neues Tannengewächs solltest du dir auch gleich anschaffen, dein letztes hat sich ja geradezu parasitär entwickelt und jetzt frisst es dir das Fleisch vom Teller weg.“ „Was?“ Pain kam überhaupt nicht mehr mit. „Und zwar dalli! Wir anderen amüsieren uns währenddessen anderweitig, nicht wahr?“ „Wer ist wir anderen?“, fragte Deidara nervös. „Ich nicht!“, Kisame hatte bereits mit der einen Hand einen Einkaufskorb und mit der andern Konan gegriffen. „Nagato“, fragte diese, „sicher, dass du deine Tabletten nicht brauchst?“ „Nein“, Pain rieb sich erneut über die Schläfen, „das hier ist wahrhaft wahrer Schmerz.“ Hidan freute sich wie ein kleines Kind am Weihnachtsmorgen, als er mitten in der Nacht aufstand und seine Robe überzog. In Wirklichkeit war er aber ein erwachsener Mann am Weihnachtsmorgen und die Gründe für seine Vorfreude könnten von denen des kleinen Kindes nicht weiter entfernt sein. Weihnachten würde brennen! Oder zumindest von der Bildfläche verschwinden, damit er sich von Kakuzu am nächsten Morgen nicht noch irgendwelche Schuldzuweisungen anhören musste. Ein kurzer Blick auf das Bett neben ihm verriet ihm, dass dieser noch schlief. Der arme Alte würde die ganze Nacht nichts mitbekommen. Ein Lächeln machte sich bei diesem Gedanken auf seinen Lippen breit und er musste ein Kichern unterdrücken. Langsam schlich er ans andere Ende des Raumes, um sich seine Sense zu schnappen. Kakuzu hatte ihm aus diversen Gründen verboten, sie nachts bei sich im Bett zu haben, auch wenn sie ihm beim einschlafen half. Und bei einigen anderen Dingen. Er stockte, als er ein Geräusch hörte, bemerkte aber, dass er seine Sense noch mit den Fingerspitzen erwischt hatte. Ein lauter Knall folgte, als sie zu Boden ging. „Scheiße“, flüsterte Hidan, aber zu seiner Überraschung sprang Kakuzu nicht sofort aus dem Bett, um ihn anzubrüllen. Leise hob er seine Sense vom Boden auf und huschte zum Fenster, um in die kalte Nacht zu entfliehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)