Another Life von Flordelis (Another World, another Wesker) ================================================================================ Epilog: Epilog: Wie erkennst du das? ------------------------------------ [LEFT]Jill öffnete ihre Augen und blickte auf die Decke über sich. Draußen war es bereits hell, aber außer ihr schien niemand hier zu sehen. Sie hätte sich gern umgesehen, aber sie musste warten, bis die andere Jill den Körper für sie bewegte, so wie es die letzten Tage gewesen war. Was auch immer das für ein Wunder gewesen war, aber die andere Jill hatte im Alleingang geschafft, was ihr nie gelungen wäre: sie hatte Chris gerettet, indem sie sich selbst opferte, an die Menschlichkeit eines Feindes appelliert und dann zwei Tyrants getötet – und vor allem war ihr eine Versöhnung mit Albert gelungen. Die andere Jill war großartig, tough und zu einem echten Vorbild für sie geworden. Wenn sie irgendwann – hoffentlich – ihren Körper zurückbekäme, wollte sie ihr nacheifern, sich abhärten und alle anderen noch besser im Kampf gegen Umbrella und andere Terroristen unterstützen.[/LEFT] [LEFT]So lag sie eine Weile da, dachte darüber nach, wie sie dieses Ziel am besten erreichen könnte und wunderte sich schließlich darüber, dass die andere Jill bislang keine Anstalten machte, sich zu bewegen. Probehalber hob sie selbst die Hand – und begutachtete diese fasziniert, als es funktionierte.[/LEFT] [LEFT]Bedeutete das, die andere Jill war fort? Der Körper gehörte wieder ihr?[/LEFT] [LEFT]Sie konzentrierte sich, stellte fest, dass sie selbst den Verband um ihren Kopf spürte, die Nadel in ihrer Hand und sogar ihren Fuß, als sie damit vor Aufregung gegen das Gestell stieß. Aber sie war viel zu glücklich und erleichtert, um die Schmerzen zu beklagen.[/LEFT] [LEFT]Sie war zurück! Und das bedeutete, sie könnte endlich eine Entscheidung rückgängig machen, die sie bereute.[/LEFT] [LEFT]Als hätte er gespürt, dass sie an ihn dachte, kam Albert plötzlich durch die Tür. In der Hand hielt er ein kleines Tablett mit zwei Coffee-to-go-Bechern.[/LEFT] [LEFT]»Ah, du bist schon wach«, sagte er nach einem kurzen Blick in ihre Richtung. »Der Kaffee im Krankenhaus ist furchtbar, da dachte ich, dass ich uns besser was anderes hole.«[/LEFT] [LEFT]Er stellte das Tablett auf dem Tisch ab, dann musterte er sie besorgt. »Alles okay? Du bist so ...«[/LEFT] [LEFT]Plötzlich verstummte er, seine Augen weiteten sich ein wenig. Nun machte sie sich selbst Sorgen, dass irgendetwas an ihrem Gesicht seltsam war oder ob der Verband verrutscht war. Doch bevor sie fragen konnte, kam er bereits auf sie zu, setzte sich zu ihr auf das Bett und ergriff ihre Hand. Sein glühender Blick war voller Hoffnung. »Jill? Bist du zurück?«[/LEFT] [LEFT]»Wie erkennst du das?«, fragte sie, ergriffen und gleichzeitig ängstlich, dass ihr die Antwort nicht gefallen könnte.[/LEFT] [LEFT]Er deutete auf seine eigenen Augen. »Du siehst mich ganz anders an, als sie es getan hat. Weniger scharf und misstrauisch.«[/LEFT] [LEFT]»Dafür hast du viel Zeit mit ihr verbracht.« Das kam ein wenig patziger rüber, als sie beabsichtigt hatte, aber Albert schmunzelte zu ihrem Glück nur, als er ihr darauf etwas erwiderte: »Sie sah aus wie du, was sollte ich machen? Du dürftest ja inzwischen mitbekommen haben, dass ich hoffnungslos in dich verliebt bin.«[/LEFT] [LEFT]Immer noch. Ihr Herz schlug so schnell, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen.[/LEFT] [LEFT]»Auch wenn ich wahrscheinlich absolut chancenlos bin«, fuhr er ein wenig bedrückter fort. »Aber wenn du dich für Chris entscheidest, weiß ich wenigstens, dass es dir gutgehen wird.«[/LEFT] [LEFT]Sie sagte nichts darauf, legte ihre freie Hand stattdessen in seinen Nacken und zog ihn zu sich, um ihn – endlich – zu küssen. Seine Lippen waren so weich wie an dem Abend, als er sie damit überrumpelt hatte; diesmal konnte sie dieses warme Gefühl auch genießen – besonders als er seine Überraschung überwand, die Arme um sie schlang und den Kuss erwiderte. In diesem Moment fiel von ihnen beide eine Spannung ab, die ihr vorher nie so wirklich aufgefallen war, die sie jetzt aber auch nicht mehr benötigten. Sie beide wussten nun, was der jeweils andere empfand und könnten offen damit umgehen.[/LEFT] [LEFT]Entsprechend zufrieden wirkte er auch, als sie sich wieder voneinander lösten und einen intensiven Blick miteinander tauschten, während sie sich nach wie vor nahe waren.[/LEFT] [LEFT]»Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet«, sagte er, seine Augen funkelten dabei glücklich.[/LEFT] [LEFT]»Ich habe die ganze Zeit bereut, dass ich dich einfach gehenließ«, erklärte sie. »Ich mag Chris wirklich … aber ich liebe nur dich. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bis ich es gemerkt habe – und dass es eine andere Jill brauchte, um alles wieder ins Lot zu bringen.«[/LEFT] [LEFT]Er deutete ein Kopfschütteln an. »Das ist okay. Ich bin schon glücklich, dass du meine Gefühle überhaupt erwiderst. Nachdem du mich abgewiesen hast, dachte ich, ich hätte es total verbockt. Und dann hatte ich Angst, dass du nie zurückkommst. Aber jetzt bist du hier und alles ist gut.«[/LEFT] [LEFT]Er hielt kurz inne, Furcht flackerte in seinen Augen. »Ich träume das nicht nur, oder?«[/LEFT] [LEFT]Jill lächelte und kniff ihn vorsichtig in die Wange. Er zuckte ein wenig zusammen, dann lächelte er ebenfalls. »Offenbar ist es kein Traum, das ist gut, sonst wäre das jetzt nicht so befriedigend.«[/LEFT] [LEFT]Damit küsste er sie wieder.[/LEFT] [LEFT]Jill gab sich diesem Moment vollkommen hin, glücklich über seine Reaktion, über die Umstände, einfach über alles. Genau wie die andere Jill oft gedacht hatte: Alles war nun perfekt – und sie würde nie wieder zulassen, dass etwas das alles zerstörte.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)