Another Life von Flordelis (Another World, another Wesker) ================================================================================ Kapitel 1: Wo ist er? --------------------- [LEFT]Der schrille Wecker riss Jill – gefühlt – viel zu früh aus dem Schlaf. Noch halb von ihrem letzten Traum benebelt stand sie auf. Der kalte Boden unter ihren Füßen ließ sie frösteln, dennoch wurde sie nicht wacher. Sie stolperte an ihrer Pinnwand vorbei, ohne diese wirklich wahrzunehmen, und ging durch die kleine Kochnische ins Bad. Sie klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht, betrachtete sich im Spiegel – und hielt inne.[/LEFT] [LEFT]»Was …?«[/LEFT] [LEFT]Etwas stimmte nicht, es nagte an ihr, zog an ihrem Gehirn, irgendwo ganz hinten. Und es hatte mit dieser Wohnung zu tun. Sie sah sich eingehender um, musterte die Einrichtung des Badezimmers, die Kochzeile hinter ihr – am Kühlschrank hingen noch immer die Flyer der Lieferservices, die sie fast täglich angerufen hatte –, es gab keinen Zweifel: Das hier war ihre Wohnung in Raccoon City, ein Ort, der gar nicht mehr existierte. Die Armee hatte die gesamte Stadt mit Bomben ausgelöscht, um die Zombie-Infektion einzudämmen.[/LEFT] [LEFT]Die Zombies![/LEFT] [LEFT]Jill hastete zum Fenster und riss es auf. Obwohl sie lediglich die ihr bekannte Gasse sehen konnte, hörte sie den Verkehr von der nahen Straße, dazu vereinzelte Gesprächsfetzen und auch hin und wieder ein Lachen, das der Wind herüberwehte. Alles war normal, niemand wurde angegriffen, zumindest niemand in der Nähe, keine Infektion breitete sich in der ganzen Stadt aus.[/LEFT] [LEFT]Ist das ein Traum?[/LEFT] [LEFT]Doch obwohl sie sich in den Arm kniff, bis die Stelle rot wurde, endete dieser Zustand nicht. Sie stand immer noch vor dem offenen Fenster ihres Apartments und lauschte dem summenden Leben in Raccoon City, das eigentlich nur noch als Krater existieren dürfte.[/LEFT] [LEFT]Es war einfach unmöglich. Gestern war sie noch im Labor der BSAA gewesen, wie schon die Jahre zuvor, weil man die Virus-Variante in ihr untersuchen wollte. Nichts Außergewöhnliches war geschehen, die Monotonie dieselbe wie immer. Sie erinnerte sich auch an alles davor: der Arklay-Anwesen-Zwischenfall, Nemesis, ihre Gefangennahme und Gehirnwäsche durch Wesker und die anschließende Rettung durch Chris und Sheva. Dass diese Vergangenheit alles Teil eines Traums war, erschien ihr unmöglich, dafür war es zu detailliert in ihrer Erinnerung verankert, zu lebhaft, zu fremdbestimmt. Nein, all das war die Wirklichkeit – aber was war dann das hier?[/LEFT] [LEFT]Sie betrachtete die Pinnwand in der Hoffnung hier eine Antwort zu finden. Zeitungsartikel waren darauf angeheftet, dazwischen einige Fotos und handschriftliche Notizen, die eindeutig von ihr stammten. T-V Ursprung in RC, Verräter in S.T.A.R.S.?, Virus verkauft? waren die einzigen Zettel, die ihr etwas sagten. Auf anderen standen vor allem zusammenhanglose Zahlen, manchmal erkennbare Koordinaten. Die Zeitungsartikel berichteten hauptsächlich von dem Arklay-Zwischenfall, die Fotos zeigten dazu passende Szenen: ein auf dem Boden liegender Zombie, ein durch das Fenster erspähter Hund, sogar ein Tyrant in einer Röhre im Labor. In ihrer alten Erinnerung gab es diese Bilder nicht, denn sie hatten keine Zeit und Gelegenheit dafür gehabt und bei ihrer Flucht war das Anwesen zerstört worden. Wer hatte sie gemacht?[/LEFT] [LEFT]Sie schüttelte mit ihrem Kopf. Nur hier herumzustehen würde ihr keine Antworten geben. Sie müsste jemanden fragen, am besten einen ihrer Kollegen. Um das schnell umzusetzen, duschte sie kurz, zog sich dann an und verließ das Apartment.[/LEFT] [LEFT]Es fühlte sich surreal an, durch die Straßen von Raccoon City zu laufen. Das letzte Mal hatte hier in ihrer Erinnerung Chaos geherrscht: hastig verlassene Fahrzeuge, die Straßen verstopften, dazwischen umherwankende Zombies, die stöhnend nach allem Lebenden lechzten, und Nemesis, der Tyrant, der auf die letzten S.T.A.R.S.-Mitglieder angesetzt worden war und ihr deswegen durch die ganze Stadt gefolgt war. Schon beim Gedanken daran ächzten ihre Knochen, die seinen Angriffen nur mit Mühe hatte standhalten können.[/LEFT] [LEFT]Hier war das alles nicht geschehen. Die Straßen waren immer noch dicht, aber nur wegen eines von einer Baustelle verursachten Staus, die Menschen hasteten quicklebendig zu ihren Zielorten. Niemand war blutverschmiert, niemand schrie, niemand wurde gefressen. Alles war friedlich. Lediglich die scheinbar omnipräsenten Flächen, auf denen lächelnde Ärzte für die Produkte von Umbrella warben, ließen Jill noch nervös sein. Immerhin hatte sie gelernt, dass hinter diesem Lächeln unendliche Abgründe lauerten, die so viele Länder und Menschenleben ins Chaos gestürzt hatte. Doch war das hier überhaupt so? Sie wusste es noch nicht.[/LEFT] [LEFT]Offen blieb auch, wie sie hier gelandet war, und wie sie wieder nach Hause käme. Obwohl … wenn in dieser Welt der Bio-Terrorismus scheinbar unter Kontrolle gehalten wurde, wollte sie dann wirklich wieder zurück? Vor allem in das BSAA-Labor, in dem sie sich zu Tode langweilte?[/LEFT] [LEFT]Sie rief sich selbst zur Ordnung. Erst einmal sollte sie herausfinden, was hier noch anders war und vielleicht auch, wie sie hier gelandet war. Dann könnte sie immer noch überlegen, ob sie bleiben oder wieder gehen sollte. Und vor allem, wie das funktionieren sollte.[/LEFT] [LEFT]Als sie beim Polizeirevier ankam, war sie tatsächlich neugierig, was sie erfahren würde. Deswegen ließ sie den Eingangsbereich hinter sich und öffnete die schweren Türen, um einzutreten. Die imposante Empfangshalle war genau wie früher voller Menschen. Polizisten und Zivilisten – und vereinzelte Kleingangster – tummelten sich hier; ihre Stimmen und ihre Schritte auf dem Marmor erzeugten ein Echo, das an einen großen Bienenschwarm erinnerte. Ein Mann in Uniform lehnte auf dem Empfangstresen und brachte mit seinen Worten die Sekretärin immer wieder zum Lachen, während ihre Kollegin gerade einer Bürgerin etwas erklärte. Irgendwo klingelten unentwegt Telefone, eine Tür wurde zugeworfen, ein Pieper wies darauf hin, dass jemand dringend gebraucht wurde.[/LEFT] [LEFT]Jill atmete tief und zufrieden durch. Alles war wie früher. Sie war zu Hause.[/LEFT] [LEFT]Sie ging auf die Westtreppe zu, um zum S.T.A.R.S.–Büro zu kommen, als der Mann am Tresen auf sie aufmerksam wurde. Sofort stellte er sich aufrecht hin und hob zur Begrüßung den Arm. »Hey, Jill. Geht's dir schon wieder besser?«[/LEFT] [LEFT]Sie hielt inne und musterte den dunkelhaarigen Mann, der ihr bekannt vorkam, aber noch konnte sie ihn nicht zuordnen. Um sich aber nichts anmerken zu lassen, stellte sie erst eine Gegenfrage: »Besser als wann?«[/LEFT] [LEFT]Er schmunzelte und tippte sich gegen die Schläfe. »Du hast vorgestern einen ziemlichen Schlag auf den Kopf bekommen. Aber du wolltest ja nicht ins Krankenhaus. Hast du dem Boss schon gesagt, dass du wieder fit bist?«[/LEFT] [LEFT]Während er redete, musterte sie ihn weiter. Er trug eine S.T.A.R.S.–Weste, aber in ihrer Erinnerung sah sie ihn mit einer RPD-Uniform – und da fiel ihr auch wieder ein, wer er eigentlich war. »Kevin? Seit wann bist du bei S.T.A.R.S.?«[/LEFT] [LEFT]Kevin Ryman war ein Mitglied des RPD gewesen und ein Bekannter von Chris. Deswegen wusste sie, dass er die Aufnahmeprüfung mehrmals verhauen hatte. Ihn jetzt so zu sehen, passte deswegen noch weniger in ihre Erinnerung.[/LEFT] [LEFT]Er blinzelte irritiert. Die Sekretärin, die er vorhin noch unterhalten hatte, kicherte auch nun wieder. Nach einem kurzen Blick zu ihr, konzentrierte er sich weiter auf Jill. »Schon eine Weile. Ihr hattet nach der Arklay-Sache einige Personalprobleme, da konnte ich endlich nachrücken.«[/LEFT] [LEFT]Natürlich, selbst wenn das Anwesen am Ende nicht in die Luft geflogen war, das Bravo-Team war schon im Vorfeld von den Zombies ausgelöscht worden, mit Ausnahme von Rebecca. In ihrer Welt war es nur deswegen nicht zu Personalproblemen gekommen, weil die Einheit durch Umbrellas Einfluss praktisch ohnehin aufgelöst worden war. Hatte Chief Irons hier anders entschieden? Stand er vielleicht gar nicht unter Umbrellas Einfluss? Oder …[/LEFT] [LEFT]»Geht es dir wirklich gut?«, fragte Kevin und unterbrach damit ihre Gedanken.[/LEFT] [LEFT]Um ihn davon abzubringen, dass etwas nicht stimmen könnte, griff sie sich an den Kopf. »Ja, klar. Sorry, vielleicht hab ich doch noch ein paar Nachwirkungen. Aber ich hab was im Büro vergessen, das wollte ich noch holen.«[/LEFT] [LEFT]Offenbar beruhigte ihn das, denn er sagte nichts weiter dazu, sondern nickte stattdessen. »Okay, ich begleite dich einfach nach oben, muss eh langsam hoch.«[/LEFT] [LEFT]Jill hatte nichts dagegen, vielleicht gab ihr das Gelegenheit, ihn unauffällig auszufragen, bevor sie ins Büro kam. Dort wäre nämlich vor allem Chris sicher misstrauischer, sobald er bemerkte, dass etwas mit ihr nicht stimmte.[/LEFT] [LEFT]Davor wandte er sich aber noch einmal der Sekretärin zu und verabschiedete sich zwinkernd von ihr. Sie unterdrückte ein Lachen und riet ihm, später noch einmal wiederzukommen, ehe sie den Hörer vom Telefon abhob und mit professioneller Stimme den Anrufer begrüßte. Der plötzliche Wechsel verwunderte Jill, Kevin dagegen gar nicht. Er bedeutete Jill einfach, loszugehen und schloss sich ihr an.[/LEFT] [LEFT]Sie setzte ihren Weg zur Treppe fort. Als sie am Westbüro des RPD vorbeikam, warf sie einen Blick durch die offene Tür. Marvin stand mit seinen Kollegen zusammen und begrüßte gemeinsam mit ihnen den Neuen in in ihren Reihen. Jills Herz schlug ein wenig schneller, als sie diesen neuen Rekruten als Leon wiedererkannte. Also war wirklich nicht alles anders als vorher.[/LEFT] [LEFT]»Kevin«, begann sie, kaum, dass sie am Büro vorbei waren, »habt ihr Umbrella inzwischen etwas nachweisen können?«[/LEFT] [LEFT]Er runzelte seine Stirn und warf ihr einen undefinierbaren Blick zu. »Was sollen wir ihnen denn nachweisen? Hab ich was verpasst?«[/LEFT] [LEFT]Wusste er es nur nicht, weil er erst später zu ihnen gekommen war? Oder sollte Umbrella hier wirklich nichts mit der ganzen Sache zu tun haben?[/LEFT] [LEFT]»Der Vorfall in den Arklay-Bergen«, fügte sie hinzu, »wurde er nicht von Umbrella verursacht?«[/LEFT] [LEFT]Sein Gesicht hellte sich auf. »Ach so, das meinst du. Umbrella hat doch schon längst eingeräumt, dass einige abtrünnige Wissenschaftler die Mittel zur Medikamentenforschung veruntreut hat. Es gab auch eine riesige Entschädigungszahlung an die Hinterbliebenen.«[/LEFT] [LEFT]Da das Anwesen noch zur Beweissicherung gestanden hatte, war es Umbrella wohl unmöglich gewesen, sich aus der Sache herauszuwinden. Diese Ausrede war aber auch typisch für das Unternehmen. Oder war sie hier nur voreingenommen?[/LEFT] [LEFT]»Wenn der Boss merkt, dass du noch immer nicht ganz fit bist, schickt er dich gleich wieder nach Hause«, sagte Kevin. »Also hol deine Sachen lieber, bevor er spitzkriegt, dass du hier bist.«[/LEFT] [LEFT]Das S.T.A.R.S.– Büro zu betreten, fühlte sich noch einmal wie Heimkommen an. So viel Zeit hatte sie damals hier verbracht, um Berichte zu lesen, eigene zu schreiben, mit ihren Kollegen zu sprechen, vor allem mit Forest, den sie noch aus der US Army kannte – und den sie natürlich nicht entdecken konnte, da er mitsamt dem Beta-Team ausgelöscht worden war. Barry und Brad begrüßten sie dafür direkt freundlich und kamen auf sie zu.[/LEFT] [LEFT]»Geht es dir wieder gut?«, fragte Barry mit seiner wohltuend tiefen Stimme, aus der auch der väterliche Unterton nicht wegzudenken war. »Du solltest dich doch zu Hause ausruhen.«[/LEFT] [LEFT]»Ja«, unterstützte Brad ihn sofort, »wir sagten doch, wir übernehmen hier alles.«[/LEFT] [LEFT]Kevin warf ihr einen Siehst du Blick zu, den sie ignorierte. Stattdessen erklärte sie auch den beiden, dass sie nur etwas holen wollte. Demonstrativ trat sie an ihren Schreibtisch, wobei ihr auffiel, dass Chris' Platz, direkt neben ihrem, ungewohnt sauber war. Dort, wo früher immer ein unorganisiertes Chaos geherrscht hatte, mit CDs, die er ihr unbedingt hatte zeigen wollen, nur um sie dann einfach liegenzulassen, war nun Leere. Lediglich der Computer und seine Bestandteile erinnerte noch daran, dass hier jemand arbeiten könnte. Auch die Lederjacke und die E-Gitarre, die Chris im Büro aufbewahrt hatte, fehlten vollkommen.[/LEFT] [LEFT]Ihr längerer Blick blieb den anderen nicht verborgen. Plötzlich schlug die Stimmung um, aus Besorgnis wurde Betroffenheit. Jill wandte sich wieder den Männern zu. Brad und Kevin bemühten sich, ihrem Blick auszuweichen, nur Barry sah sie an, während er sich mit der Hand über den Nacken fuhr. »Das mit Chris …«[/LEFT] [LEFT]Er hielt inne, verzog das Gesicht, als sei es schmerzhaft, auch nur daran zu denken.[/LEFT] [LEFT]Jills Inneres gefror augenblicklich. War Chris etwas zugestoßen? Hatte Wesker im Endeffekt doch sein Ziel erreicht, wenn auch nur in dieser Welt? Hatte sie deswegen die private Pinnwand zu Hause, um Beweise zusammenzutragen?[/LEFT] [LEFT]Sie wollte, dass Barry ihr verriet, was mit Chris geschehen war, gleichzeitig wollte sie aber auch, dass er nichts sagte, ihre Befürchtung einfach in der Luft hängenließ, damit sie auf keinen Fall bestätigt wurde. Solange er nichts mehr sagte, ging es Chris gut. Er durfte nur nichts mehr sagen![/LEFT] [LEFT]Tatsächlich fuhr Barry auch nicht fort, denn in diesem Moment öffnete sich die Tür zum Chefbüro. Einen kurzen Moment lang hoffte Jill, dass es Chris wäre, der herauskäme, dass er nur eine Beförderung erhalten hatte, die ihr anderes Ich vielleicht hatte haben wollen, aber dieses Gefühl zerbröckelte wie ein hohler Fels, als ein anderer Mann heraustrat.[/LEFT] [LEFT]»Oh«, entfuhr es Kevin, »Boss! Jill wollte nur was holen.«[/LEFT] [LEFT]Boss musterte Jill. Seine blonden Haare waren zurückgekämmt, der Blick ein wenig unstet in die Ferne gerichtet, der Bartschatten und der knittrige Anzug sprachen dafür, dass er gerade andere Probleme als sein Erscheinungsbild hatte. Sie wusste nicht, wer dieser Mann war, aber instinktiv glaubte sie, dass es sich um eine andere Form von Wesker handeln musste, denn er sah dem Wesker ihrer Erinnerung so ähnlich, das konnte nicht nur ein Zufall sein. Langsam spürte sie tatsächlich die Nachwirkungen einer Kopfverletzung, ihr Sichtfeld verschwamm ein wenig vor ihren Augen, ihre Bewegungen zogen ein unangenehmes Gefühl nach sich, das sie in die Knie zwingen wollte.[/LEFT] [LEFT]»Jill«, sagte der Boss, mit einer Stimme, die viel sanfter als in ihrer Erinnerung war, »wir waren doch darin übereingekommen, dass du dich ausruhst. Oder soll dich Kevin doch ins Krankenhaus, zu einem Check up, begleiten?«[/LEFT] [LEFT]»Nein, es geht mir gut, wirklich.« Obwohl sich ihr Innerstes anfühlte, als wäre es mit Eiswasser gefüllt worden, und die Unsicherheit bezüglich Chris ihr einen Kloß im Hals verschaffte. »Ich bin auch gleich wieder weg.«[/LEFT] [LEFT]Sie wandte sich so abrupt ab, dass ihr schwindelig wurde. Mit einer Hand stützte sie sich auf ihren Tisch. Barry trat einen Schritt näher zu ihr. »Langsam, Jill. Setz dich doch lieber erst mal.«[/LEFT] [LEFT]»Nein, es geht schon.« Ihr Blick fiel unwillkürlich wieder auf Chris' leeren Platz. »Wo ist er?«[/LEFT] [LEFT]Sollten sie ruhig denken, dass ihre Verletzung, die ihr gerade zu schaffen machte, sie alles vergessen ließ, was geschehen war. Aber obwohl sie es nicht wollte, musste sie wissen, was mit Chris geschehen war. Und wenn es nur dafür war, damit sie umso mehr zurück nach Hause wollte, dorthin, wo es ihm gut ging, wo er den Bio-Terrorismus bekämpfte und ihr Leben gerettet hatte.[/LEFT] [LEFT]Kevin, Barry und Brad sahen zu Boss, von dem sie sich wohl ein Machtwort erhofften. Doch er sah nur mit einer stoischen Ruhe auf Jill herab. »Du weißt es nicht mehr?«[/LEFT] [LEFT]»Captain Wesker-«, setzte Brad an, doch der Mann, der also wirklich Wesker war, hob die Hand und brachte ihn damit zum Verstummen.[/LEFT] [LEFT]Ihr Kopf begann zu dröhnen, ein heiß glühender Schmerz wütete direkt hinter ihren Augen, vor die sich ein roter Schleier gelegt hatte. Sie musste es erfahren, selbst wenn sie danach einfach umkippte. Sie musste einfach.[/LEFT] [LEFT]Sein Blick blieb derweil weiter auf Jill, scannte sie, ob sie sich tatsächlich nicht erinnerte, ob sie die Antwort überhaupt ertrüge. Und sie selbst war sich sicher, dass sie es nicht könnte, dass ihr Kopf dann einfach bersten und sie sterben würde. Aber nun hatte sie die Frage gestellt und sie musste die Wahrheit wissen.[/LEFT] [LEFT]Wesker erkannte das offenbar auch, denn er antwortete endlich: »Chris Redfield hat uns während des Arklay-Zwischenfalls verraten. Er wird inzwischen international wegen Bio-Terrorismus gesucht.«[/LEFT] [LEFT]Die Worte tropften wie flüssiges heißes Eisen in ihren Kopf, ließen die Schmerzen geradezu explodieren. Jegliche Kraft verließ ihre Beine, als sie sich in die befreiende Ohnmacht fallen ließ, in der Hoffnung, dann einfach wieder in ihrer Welt aufzuwachen, wo alles in Ordnung war, wo Chris dafür kämpfte, dass alle in Frieden leben könnten.[/LEFT] [LEFT]Ihr Bewusstsein war fort, noch bevor sie auf dem Boden aufschlug.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)