Von Wölfen und Menschen von Watanabe999 ================================================================================ Kapitel 9: Eigensinn -------------------- 5. Oktober 2015, Toyko-3, Jankos Apartment Zum dritten Mal an drei aufeinanderfolgenden Tagen erwachte Janko Freytag mit Kopfschmerzen. Und zum dritten Mal trottete er wie ein Zombie zur Kaffeemaschine. „Oh, du seist gepriesen, du schwarzes Lebenselixier“, dachte er spöttisch, als er den ersten Becher trank. Er ging zu dem kleinen Handspiegel, den er auf seine Nachtkommode gelegt hatte. „Ich müsste langsam mal nen Badezimmerspiegel kaufen“, ging ihm durch den Kopf. „So kann das nicht weitergehen.“ Er nahm den Spiegel hoch und blickte hinein. Seine linke Gesichtshälfte hatte ein hübsches Farbmuster angenommen, von Rot über Lila bis hin zu Dunkelgrün. Dazu gesellten sich tiefe Augenringe, die vom Schlafmangel kamen. Der Dreitagebart tat sein Übriges, um ihn verwegen und mitgenommen erscheinen zu lassen. „Glückwunsch, erst so kurz in Japan und schon fünf Jahre gealtert.“ Als Janko zähneputzend durch das kleine Apartment lief, fiel ihm ein kleines Etui auf, das unter seinem Bett lag. Er zog das schwarze Mäppchen hervor und wunderte sich. „Vielleicht ist das Rei gestern aus ihrer Tasche gefallen…“, dachte er und schrubbte mit der linken Hand weiter. Er öffnete den Reißverschluss und kippte den Inhalt auf sein Bett. Mehrere Plastikkarten und drei kleine Stifte kamen zum Vorschein. „NERV-Dienstausweis“ prangte auf der obersten kleinen Karte. „Wusste ich’s doch! Na, den wird sie wohl brauchen.“ Janko beendete seine Mundhygiene und zog sich an. In den Untiefen seines Koffers kramte er eine Sonnenbrille hervor, die leidlich einen Teil der Spuren des gestrigen Kampfes bedeckte. „Naja, besser als gar nichts“, dachte er, als er sein Apartment verließ und zusätzlich die Schlägerkappe aufsetzte. Er schaute auf sein Handy. „Kurz vor neun… Sie wird wahrscheinlich gerade Pause haben, wenn ich an der Schule ankomme“, sagte er zu sich und machte sich auf den Weg Richtung Ringbahn. Er ging immer noch recht steif, aber zumindest hatten die Schmerzen an den Rippen nachgelassen. Die zwei Schmerztabletten, die er mit dem Kaffee runtergespült hatte, würden hoffentlich ihr Übriges tun, damit er durch den Tag kam.   *** Zeitgleich, ehemaliger Tagebau Nochte, Oberlausitz, Deutschland Phil Sammons war bis jetzt nur selten im Büro seines Kollegen Thaddäus gewesen. Er führte zwar im Kommandozentrum die taktischen Operationen und Befehle aus, Thaddäus war ihm aber in der Befehlshierarchie mindestens ebenbürtig, auch ohne klassischen militärischen Rang. Und er war näher an K2 dran. Jedenfalls hatten sie öfter Kontakt als dieser und Phil. Er schaute sich um. Normale Menschen hätten das Büro als Gruselkabinett beschrieben, aber wer bei NERV-04 war schon normal? Auf dem Boden lagen mehrere Stapel von Dokumenten, die darauf warteten, in Umzugskartons gepackt zu werden. Dazwischen standen einige mannshohe Glasbehälter, in denen irgendwelche organischen Reste der Evangelions, fachgerecht eingelegt in Formaldehyd, herumschwammen. Phil glaubte, in einem dieser Gläser sogar ein Auge identifizieren zu können, mindestens so groß wie ein Gymnastikball. Und das Ding starrte ihn an. Zumindest kam es ihm so vor. Mit schnellen Schritten eilte Thaddäus herein und schloss die Tür. „Sorry fürs Warten lassen“, sagte er atemlos. „Aber diese Vollidioten vom Verladeteam wollten ernsthaft die Tanks mit LCL ungekühlt in die Container packen. UN-GE-KÜHLT!“ Bei jeder Silbe tippte er mit dem rechten Zeigefinger gegen seine Schläfe. „Das muss man sich mal vorstellen! Das Zeug ist schal, lange bevor wir Tokyo-3 erreicht haben!“ Phil schmunzelte und musterte Thaddäus. Eigentlich war dieser immer sehr fokussiert und gut organisiert. Jetzt wirkte der Doc allerdings wie ein zerstreuter Professor. Sein Kittel war noch fleckiger als sonst, er hatte seit bestimmt drei Tagen die Basis nicht mehr verlassen und offensichtlich auch das Rauchen wieder angefangen. Als er sich gerade die nächste Zigarette anzündete, musste Phil einfach nachfragen. „Warst du nicht eigentlich weg davon? Gesundheit und so?“ Thaddäus rutschte ein gequältes Lachen heraus. „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern? Wenn ich lang genug lebe, dass mich der Lungenkrebs dahinrafft, dann ist das vollkommen in Ordnung. Hast du dir die Werte vom Meeresboden angeschaut? Die Aktivität dort ist jenseits aller Berechnungen, die wir durchgeführt haben. Der Druck nimmt exponentiell zu!“ „Dann ist es also bald soweit“, stellte Phil fest. „Exakt. Das nächste Aufeinandertreffen von AT-Feldern reißt ein Loch ins Raum-Zeit-Gefüge, da kannst du Gift drauf nehmen!“ Thaddäus warf Phil die Packung Zigaretten hin. Dieser zögerte. Dann griff er zu. „Ach, was soll’s… Hoffen wir, dass morgen alles glatt läuft.“ Der Doc ließ sich in seinen Schreibtischstuhl fallen. „Exakt. Wenn nicht, hab ich mir den Stress mit dem Umzug umsonst gemacht. Dann sind wir morgen Abend nämlich alle orangene Ursuppe!“ Phil grinste ob dieser seltsamen, für Außenstehende so völlig unglaubwürdigen Ankündigung vom Ende ihrer menschlichen Existenz. Das Feuerzeug klickte leicht, bevor es seine bläuliche Flamme ausspuckte. „Naja, wie heißt es so schön? ‚Wer nicht wagt, der nicht gewinnt…'“   *** Kurz vor 10:00 Uhr, Toyko-3, Junior High-School Janko näherte sich langsam dem unscheinbaren Bau, in dem die momentan letzte Verteidigungslinie der Menschheit gegen die Engel so tun musste, als seien sie normale Schüler. Es schien gerade Pause zu sein, das fröhliche Geschrei von spielenden Schulkindern und Gesprächsfetzen von missmutigen Teenagern drangen an sein Ohr. Er überquerte den Parkplatz des Lehrerkollegiums und ging auf den hohen Zaun zu, der den Schulhof umgab. Bereits von Weitem konnte er Rei erkennen. Das blauhaarige Mädchen saß allein auf einer Bank im Schatten und las ein Buch. Sie schien das Chaos um sie herum gar nicht wahrzunehmen. Die anderen Schüler schienen instinktiv Abstand von ihr zu halten. Auf dem Weg hierhin hatte Janko eine Entscheidung getroffen. Es würde ihn wahrscheinlich in Teufels Küche bringen, wenn er so offen Befehle ignorierte. Aber zur Hölle damit! Es fühlte sich so falsch an. Und ein Stück weit mussten sie ihm auch Freiheiten lassen, wenn das hier erfolgreich sein sollte! Verwunderte Blicke folgten Janko, als er vor dem Zaun anhielt. Er wollte nicht das Schulgelände betreten und mehr Aufsehen erregen als unbedingt nötig. Rei schaute immer noch nicht auf. Einzelne Teenagergruppen begannen zu tuscheln, das entging ihm nicht. „Rei?“, rief er halblaut. Erst jetzt blickte die Pilotin von Einheit 00 auf. Er nahm die Hand aus der Tasche seiner schwarzen Lederjacke und winkte. Sie erkannte ihn und er konnte auch auf diese Entfernung die Überraschung erkennen, die sich in ihrem Gesicht abzeichnete. Sie schlug ihr Buch zu und kam zum Zaun. Janko kam es vor, als ob sämtliche Gespräche des Schulhofs mit einem Schlag verstummt waren. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Er spürte die annähernd fünfhundert Augenpaare, die nun auf sie gerichtet waren. Sogar Rei blickte sich kurz um. „Hallo“, sagte sie in ihrem üblichen, ruhigen Ton, als sie den Zaun erreichte. Wenn sie die plötzliche Aufmerksamkeit störte, so ließ sie es sich jedenfalls nicht anmerken. Er konnte sehen, wie ihre Augen einen Punkt oberhalb seiner Sonnenbrille fixierten. „Keine Sorge, ich hab in meinem Leben schon weit schlimmer ausgesehen“, sagte er und versuchte, ein ermutigendes Lächeln in sein Gesicht zu bekommen. Was angesichts der immer noch vorhandenen Schwellung kein leichtes Unterfangen war. „Was möchtest du?“, fragte Rei. Sie verschränkte die Arme wieder auf die gleiche seltsame Weise hinter ihrem Rücken, wie sie es gestern schon getan hatte. Janko kramte in einer anderen Tasche seiner Jacke. „Ich glaube, du hast gestern etwas bei mir liegen gelassen. Ich gehe davon aus, dass du deine Zugangskarten brauchst.“ Er holte das schwarze Etui hervor und schaute nach oben. Ob das über den Zaun funktionierte? Die Maschen im Draht waren zu klein, um es durchzuschieben. „Achtung!“ Er warf das schwarze Mäppchen in einem hohen Bogen hinüber. Geschickt fing sie es auf. Sie errötete ganz leicht, als ihr klar wurde, dass er extra deswegen hier hingefahren war. „Wir wollen doch nicht, dass ein Engel angreift und du nicht zu deinem EVA kommst, oder?“, fragte Janko und versuchte, ihr zuzuzwinkern. Was sich gleich zweifach als dumme Idee herausstellte. Zum einen trug er immer noch die Sonnenbrille, sodass sie es gar nicht sehen konnte. Zum anderen tat das echt weh! Er grunzte kurz auf. „Das… das stimmt“, sagte sie kurz angebunden und blickte zu Boden. Der Schulgong ertönte und markierte das Ende der Pause. Janko setzte nach. „Du hör mal, ich wollte dich noch was fragen: Hast du heute Abend Zeit, was essen zu gehen? Ich hab nen Nudelstand auf dem Weg hier hin gefunden, der nett aussieht. Ich lad dich ein.“ Er räusperte sich. „Außerdem wollte ich dir was Wichtiges erzählen.“ Der Köder war gelegt. Rei schien kurz zu überlegen. Sie hatte ihren Mund geöffnet und schloss ihn dann direkt wieder. Der Lärm der anderen Schüler, die sich wieder auf ins Gebäude machten, schwoll im Hintergrund wieder an. Dann antwortete sie aber doch noch. „Ja, können wir machen.“ „Ausgezeichnet! So 19:00 Uhr? Ich hol dich ab!“ Mit diesen Worten drehte Janko sich um und ging. Er winkte ihr nochmal kurz zu. „Ist… Ist gut!“ Sie schaute ihm kurz nach, dann drehte sie sich herum und ging mit ihrem Buch und dem schwarzen Mäppchen Richtung Klassenraum zurück.   *** Als Rei das Klassenzimmer erreicht hatte, war sie bereits das Gespräch der Stunde. Sie setzte sich an ihren Fensterplatz und wollte gerade wieder hinausschauen, als sie zwei Mädchen bemerkte, die sich neben ihr Pult stellten. Noriko Saiga und Yoshiko Kokushi waren zwei Klassenkameradinnen, die noch nie ein Wort mit ihr gewechselt hatten. Jetzt standen sie kichernd vor ihr und schoben sich gegenseitig die Verantwortung zu, als Erste zu fragen. „Nein, mach du!“, flüsterte Noriko. „Wieso? Du wolltest doch hier hin!“, gab die andere zurück. Dann richtete sie ihren Blick auf Rei. „Hey Ayanami, wer war denn der Typ, mit dem du dich da am Zaun unterhalten hast?“ Reis Blick blieb am Fenster haften. „Das war mein Nachbar. Er hat mich gefragt, ob wir später was essen gehen können“, gab sie ruhig zurück. Asuka kam herangestürmt und schob die beiden anderen Mädchen zur Seite. Feixend stemmte sie ihre Hände auf Reis Pult. „Aha, aha! Erst die Cupcakes und jetzt eine Einladung zum Essen? Bahnt sich da was aaaaan!?“ Sie grinste und zog bewusst die letzte Silbe lang. Rei errötete zum zweiten Mal an diesem Vormittag leicht. „Ich… ich verstehe die Frage nicht“, gab sie unsicher zurück und blickte auf ihre Hände. Die Klassentür öffnete sich und bewahrte Rei so vor weiteren bohrenden Nachfragen des Rotschopfes. „Aufstehen, verbeugen, hinsetzen!“, rief die Klassensprecherin Hikari energisch.   *** Pünktlich um 19:00 Uhr hatte Janko Rei angeholt. Sie hatten die Ringbahn ins Zentrum genommen und den kleinen Nudelstand auf der Anhöhe neben einem kleinen Park gefunden. Mit zwei Portionen Ramen in den Händen nahmen sie auf einer großen Parkbank Platz. Der Himmel war wieder wolkenlos, die Sterne bereits sichtbar. Janko blickte nach oben. Er erkannte die sechs hellsten Sterne der Plejaden wieder. „Es ist schon seltsam“, sagte er. Mit verkrampften Fingern hielt er die Essstäbchen fest und versuchte, nicht allzu sehr zu kleckern. „Ich habe mir Außerirdische immer als kleine Wesen in großer Zahl vorgestellt, die irgendwann die Erde in Raumschiffen besuchen würden. Nicht als turmhohe Viecher, die durch unsere Innenstädte stürmen würden.“ Rei blickte ihn verwundert von der Seite an. „Warum sagst du das jetzt?“, fragte sie. „Naja, ich meine die Engel“, antwortete Janko. Er konnte seinen Blick immer noch nicht von den Sternen abwenden. „Wobei der Gedanke ja eigentlich Blödsinn ist. Unser aller Leben kommt schlussendlich aus der Weite des Alls.“ „Du meinst… auch die Menschen sind nicht von der Erde?“ Rei hatte ihr Essen wesentlich schneller beendet als er und stellte die Schüssel neben sich ab. Sie zog die Beine hoch und umklammerte mit den Armen ihre Knie. Sie starrte ebenfalls in den Nachthimmel. „Naja, wenn man bedenkt, wie das Leben auf die Erde gekommen ist: Streng genommen liegt unser aller Ursprung irgendwo da draußen.“ Janko räusperte sich. „Jetzt hast du eh schon damit angefangen. Dann bring es auch zu Ende“, dachte er bei sich und setzte sich auf. Er hatte sein Mahl beendet und legte die Stäbchen weg. Dann fuhr er fort: „Ich hab lange überlegt, ob ich dir das jetzt sage, Rei. Aber ich will von Anfang an ehrlich sein. Auch wenn ich eigentlich den gegenteiligen Befehl habe. Es ist kein Zufall, dass ich neben dir eingezogen bin. NERV hat das angeleiert. Ich… ich bin ebenfalls Pilot eines Evangelion.“ „So, jetzt ist es raus“, schob er in Gedanken nach. Fragend sah sie ihn an. „Warum erzählst du mir das?“ „Weil ich denke, dass es wichtig ist, dass wir Piloten einander vertrauen können. Und ich denke nicht, dass das funktionieren wird, wenn schon das Kennenlernen mit einer Lüge beginnt. Außerdem will ich nicht, dass du denkst, ich hätte dir absichtlich etwas verschwiegen.“ Rei zog die Beine ein wenig näher an den Körper. „Und… was mache ich jetzt mit diesen Informationen?“ Janko stand auf. Er warf das Einwegbesteck und die Pappschüsseln in einen nahegelegenen Mülleiner. „Ganz ehrlich: Was du willst. Erzähle es Misato, Gendo Ikari oder anderen. Oder lass es. Ich bin nicht hier, um dir irgendetwas vorzuschreiben. Manchmal geht’s darum, eigene Entscheidungen zu treffen.“ „Und dann mit den Konsequenzen zu leben“, führte er den Satz in Gedanken weiter. Rei antwortete nicht. Sie legte den Kopf auf die Knie und starrte in die Dunkelheit. Einige lange Momente der Stille vergingen, ohne dass einer von beiden etwas sagte. „Wie meinst du das… ‚einander vertrauen können‘…?“ „Was ich meine ist, dass wir Piloten doch auf einer Seite stehen. Wenn wir uns da draußen nicht aufeinander verlassen können, werden wir alle sterben. Und dazu gehört auch, ehrlich dem Anderen gegenüber zu sein. Damit derjenige weiß, woran er ist. Und ich will nicht, dass, sobald das Ganze offiziell wird, du dann denkst, dass ich ein Spielchen mit dir gespielt hab.“ „Ich denke nicht, dass ich das getan hätte…“, sagte sie leise und drehte sich zu ihm herüber. „Jetzt… tue ich das schon zum zweiten Mal, aber… Danke. Für deine Ehrlichkeit.“ Sie blickte zu Boden. „Ich glaube nicht, dass Leute bis jetzt besonders oft ehrlich zu mir waren.“ „Offen gesagt, habe ich auch diesen Eindruck“, antwortete Janko. Der Wind frischte langsam auf. „Lass uns mal zurückgehen, es wird ein wenig frisch…“ Die zwei Piloten machten sich zu Fuß auf den Weg in ihr Viertel. Janko bewunderte immer noch diese seltsamen Wolkenkratzer, die auf Knopfdruck im Boden verschwanden. Rei wirkte weiterhin sehr nachdenklich. „Aber du hattest doch den Befehl… Ich meine, deine Vorgesetzten wollten doch nicht, dass du etwas erzählst“, sagte sie. Irgendwie verwirrte sie anscheinend der Gedanke, sich über Befehle hinwegzusetzen. „Meine Vorgesetzten sind aber gerade nicht hier…“, antwortete Janko. Er grinste schelmisch. „Außerdem sind sie auch nur Menschen. Sie machen auch Fehler und können die Situation vor Ort nicht immer gut genug einschätzen. Ich halte diesen Weg für falsch. Aus den schon erwähnten Gründen. Und ich vertraue dir irgendwie. Ich glaube nicht, dass du Schabernack mit diesen Informationen treibst.“ Sie verließen das Stadtzentrum und bogen in ihr Viertel ein. Die Straßen waren heute wie leergefegt. Trotzdem schallt sich Janko, dass sie nicht die Ringbahn für den Rückweg genommen hatten. Man musste es ja nicht provozieren! Reis Neugier war anscheinend nun geweckt. „Ein Evangelion also…“, begann sie. „Ja, ein etwas anderes Modell. Man könnte sagen, eine andere Baureihe“, antwortete Janko. „Er kann im Single- als auch im Dual-Betrieb betrieben werden.“ Rei stutzte. „Du meinst, er hat zwei Piloten?“ „Im Moment hat er nur einen. Der zweite wird noch gesucht. Und jetzt rate mal, wer als potentielle Co-Pilotin infrage käme…“ Ein breites Grinsen erschien in seinem Gesicht. Der Gesichtsausdruck des Mädchens blieb unbewegt. „Ich bin mir nicht sicher, ob meine Vorgesetzten das erlauben würden…“ „Ich denke, dass es Mittel und Wege geben wird, sie davon zu überzeugen“, versicherte Janko. Sie erreichten ihren Apartmentkomplex. Im Treppenhaus war es wie immer totenstill. Als sie ihre Apartments erreicht hatten, verabschiedeten sie sich voneinander. In der Tür drehte sich Rei noch einmal um. „Wann wird deine Einheit hier ankommen?“, fragte sie. „Oh, ich schätze schon sehr bald“, gab Janko zurück. „Ich habe den Eindruck, dass die nächsten Tage recht spannend werden könnten. Lassen wir uns überraschen…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)