Das Spiel ist aus von PanicAndSoul ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Blinzelnd trat Takeru aus dem grellen Licht. Es dauerte einen Moment, bis sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten und nun sah er sich um. Hier sah es aus, wie in einem American Diner und zu seiner Überraschung, saßen überall an den Tischen verteilt Menschen und unterhielten sich. Sein Blick huschte durch den Raum und durchsuchte diesen, nach einem bekannten Gesicht. Doch sie war nicht hier. „Möchtest du dich vielleicht setzen und dort auf deine Freundin warten?“, fragte eine bekannte Stimme und ließ ihn aufschauen. „Sie… arbeiten Sie etwa überall?“, fragte er die Dame vom Serviceschalter, die nun eine Kellnerinnenuniform trug und freundlich lächelnd auf einen der freien Tische zeigte. „Nun ja, sagen wir mal so. Ich bin für dich zuständig.“, erklärte sie, als Takeru ihr zu dem Tisch folgte. Als er sich hinsetzte, entdeckte er, dass sie ein Namensschild trug. „Eve, heißen Sie so?“, fragte er und deutete auf das Schild. Sie warf einen Blick darauf und antwortete: „Ja, so kannst du mich nennen. Ich bin Eve. Also, was kann ich dir bringen, Takeru Takaishi?“ Stirnrunzelnd betrachtete Takeru die Frau vor sich. Vorhin war sie noch so förmlich, nun wirkte sie, wie eine normale, freundliche Kellnerin. Das war alles so merkwürdig. Und dann noch der Umstand, dass er scheinbar tot sein sollte. Er konnte es noch immer nicht glauben. Seufzend sagte er: „Wenn Sie mir wirklich einen Gefallen tun wollen, dann wäre es toll, wenn Sie meine beste Freundin herbringen würden.“ Eve zog einen Notizblock hervor und kritzelte etwas darauf. „Einmal beste Freundin, kommt sofort.“, rief sie und war so schnell verschwunden, dass Takeru ihr nur verwundert hinterher sehen konnte. Es wurde alles immer merkwürdiger und nicht zum ersten Mal wünschte er sich, dass dies nur ein böser Traum war, aus dem er bald erwachen würde. „Bitte nimm Platz. Du wirst schon erwartet.“, sagte eine männliche Stimme hinter Takeru und riss ihn aus seinen Gedanken. „Danke Pierre.“, erwiderte Hikari und setzte sich ihrem besten Freund gegenüber, auf die Bank. Sofort wurde dieser hellwach und sagte: „Hika, da bist du ja. Wie geht es dir?“ Sie lächelte Takeru an, dann warf sie noch einmal einen Blick auf Pierre. „Meldet euch einfach, wenn ihr beiden etwas braucht. Wir sind dann sofort für euch da, okay?“, sagte Eve und erst jetzt bemerkte Takeru, dass sie ebenfalls neben ihnen stand und sie beobachtete. „Ja, danke.“, erwiderte er und sah den beiden nach, als sie gingen. Als sie weit genug weg waren, senkte Hikari ihren Kopf und sagte, so leise sie konnte: „Keru, das ist so ein seltsamer Ort hier. Dieser Pierre meinte zu mir, dass ich tot sei. Weißt du, was das zu bedeuten hat?“ Takeru lehnte sich nun ebenfalls nach vorne. „Nein, leider nicht. Aber Eve hat mir das Gleiche erzählt. Sie meinte, jemand habe mich versehentlich vor einen Zug gestoßen. Und was hat man dir gesagt?“, fragte er und  musterte sie aufmerksam. Ein Schatten huschte über ihr Gesicht. Zwar nur flüchtig, doch er kannte sie so gut, dass es ihm nicht verborgen blieb. Hikari schüttelte den Kopf und sagte: „Sie wussten es nicht so genau. Aber wenn sie es rausgefunden haben, dann teilen sie es mir mit.“ Einen Moment sah er ihr nur in die Augen. Sie hielt seinem Blick stand, doch sagte nichts mehr. Warum um alles in der Welt, log sie ihn an? Doch er vertraute ihr, sie waren immerhin, seit sie klein waren, beste Freunde. Wenn Hikari ihm nicht die Wahrheit sagte, dann würde sie dafür ihre Gründe haben. „Okay, aber wenn sie etwas rausfinden und du es mir erzählen möchtest, dann bin ich für dich da.“, sagte er und ein liebevolles Lächeln legte sich auf seine Lippen. Takeru bemerkte, wie sich etwas von ihrer Anspannung löste und nun erwiderte sie sein Lächeln, als sie antwortete: „Danke. Ich weiß, dass ich immer auf die zählen kann. Und das bedeutet mir einfach alles!“ Auch, wenn es alles andere als fair war, Takeru war froh, dass er nicht alleine war. Natürlich war er im ersten Moment schockiert, als er erfahren hatte, dass er gestorben war. Und nun, da er wusste, dass Hikari auch tot war, tat es ihm unendlich leid für sie, er wollte, dass sie lebte und gesund und glücklich war. Aber er konnte nicht verhindern, dass ein winziger Teil von ihm glücklich war, sie hier bei sich zu haben. Der kleine, egoistische Teil von ihm, den er schon seit Jahren versuchte, wegzusperren und zu unterdrücken. Der Teil von ihm, der sich vor etlichen Jahren in seine beste Freundin verliebt hatte. Diese kleine, leise Stimme, die ihm zuflüsterte, dass sie nun für immer zusammen sein konnten. Schnell schüttelte er den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. So etwas war falsch. Hikari hatte den Tod genauso wenig verdient, wie er. Überrascht sah sie ihn an, doch er schenkte ihr nur ein Lächeln und sagte: „Ich war in Gedanken. Also, was wollen wir denn jetzt machen? Eve sagte, wir können hingehen, wo wir wollen, nur nicht eingreifen. Hast du eine Idee?“ Einen Moment überlegte sie, ehe sie vorschlug: „Wir könnten ja mal nachsehen, was unsere Freunde und Familien so machen. Also, wenn du möchtest.“ Takeru zögerte mit seiner Antwort. Ob es wirklich so gut für Hikari war, wenn sie ihre Liebsten sah, ohne mit ihnen kommunizieren zu können? Da bemerkte er, wie sich ihre Hand über die seine legte. „Wir müssen nicht, wenn du dich unwohl dabei fühlst.“, sagte sie und lächelte ihn liebevoll an. Sie war immer so verständnisvoll und fürsorglich, dabei zögerte er eigentlich ihretwegen. Nein, sie war längst nicht mehr das kleine Mädchen von früher, das er um jeden Preis beschützen musste. Vor ihm saß eine heranwachsende, junge Frau. Und als er ihr in die Augen sah, wurde ihm einmal mehr bewusst, wie stark Hikari eigentlich war. Darum erwiderte er nun ihr Lächeln und antwortete: „Nein, schon gut. Ich würde gerne sehen, was sie so machen. Die Frage ist nur, wie kommen wir jetzt wieder dort hin?“ „Wir hatten gehofft, dass ihr bald diese Frage stellt.“, ertönte da die mittlerweile vertraute Stimme von Eve. Sie und Pierre kamen herbeigeeilt, dieses Mal trugen die beiden eine Art Flugbegleiteruniformen. Als sie am Tisch ankamen, huschte Eves Blick auf die Hände von Takeru und Hikari, die sie immer noch miteinander verschränkt hielten. Etwas verlegen lösten sie sich voneinander, dann räusperte sich der Blonde und fragte: „Habt ihr uns etwa die ganze Zeit belauscht?“ Pierre winkte ab, als er antwortete: „So kann man das nicht nennen. Aber wir müssen doch wissen, wenn ihr etwas braucht, damit wir zur Stelle sein können. Und hier sind wir. Also, ihr wollt zu den Lebenden, richtig?“ Hikari und Takeru nickten. „Nun gut, aber denkt dran, ihr könnt nicht eingreifen. Ach, und wenn ihr weiter möchtet oder zurückwollt, dann ruft uns einfach.“, trällerte Eve und bevor die beiden noch eine Frage stellen konnten, schnippte sie bereits mit ihrem Finger und ein weißes Licht breitete sich um sie herum aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)