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Glück im Unglück

Elsa x Mario
von

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Kapitel 11

Wie genau war sie hierher gekommen?

Mit großen Augen starrte Elsa im Dunkeln an die Decke. Bei jedem Rascheln neben sich zuckte sie zusammen. Wie konnte es passieren, dass sie in Marios Bett lag? Sie drehte ihren Kopf zur Seite, wo sie Marios Schemen gerade so erkennen konnte. Die Augen schließend drehte sie sich zur Seite und hoffte, so in den Schlaf finden zu können. Sie musste einfach schlafen! Doch egal wie sie lag, wie sehr sie den Schlaf auch herbei wünschte, regelrecht herbei beschwor, er stellte sich einfach nicht ein. Erneut drehte sie sich auf ihren Rücken und ehe sie es unterdrücken konnte, entkam ihr ein Seufzen.

“Kannst du auch nicht schlafen?”, erklang Marios tiefe und weiche Stimme neben ihr. Dem Rascheln konnte Elsa entnehmen, dass er sich herum drehte, vermutlich nun in ihre Richtung sah.

“Nein”, flüsterte sie leise.

“Ich auch nicht”, erwiderte er nach einem Moment ebenfalls leise.

Auch Elsa drehte sich herum, so dass ihr Gesicht in seine Richtung schaute. Sie kaute unsicher auf ihrer Lippe, ehe sie eine Entscheidung traf. Das hätte sie nämlich schon viel früher tun sollen.

“Es tut mir leid.”

“Was? Dass das Schlafsofa kaputt ist? Ich bezweifle, dass das deine Schuld ist. Und zudem hast du dich doch verletzt. Das Sofa ist mir egal, du bist da viel wichtiger.” Marios Stimme klang verwundert.

“Nein, nicht deswegen … Eigentlich …”, Elsa stockte, dann nahm sie ihren Mut zusammen. Wenn sie es jetzt nicht aussprach, dann würde sie es vermutlich nie tun und es würde immer zwischen ihr und diesem Mann stehen, der ihr sehr viel bedeutete. “Es tut mir leid, dass ich mich damals einfach so von dir getrennt habe.”

Auf diese Aussage herrschte Stille im Raum, Mario sagte kein Wort.

“Es … es war damals. Ich … ich wusste auch nicht”, stotterte Elsa herum.

“Warum hast du dich von mir getrennt?”, fragte er schließlich. Seine Stimme klang gepresst.

Die neben ihm Liegende war sich nicht sicher, ob sie froh darüber sein sollte, dass es dunkel war oder ob sie lieber Marios Gesicht sehen würde, seine Reaktion auf ihre Aussage. Ihre Fingernägel pressten sich in ihre Handflächen.

“Damals”, sie zog ihre Beine an, um sich unbewusst kleiner zu machen, “da hatte ich Angst.”

“Angst vor was? Das macht doch keinen Sinn, Elsa. Habe ich dir Angst gemacht, habe ich dir irgendwas getan? Habe ich-”

Noch ehe Mario weitersprechen konnte, streckte sie eine Hand aus und trotz der Dunkelheit traf sie seine Lippen, um ihn so am Sprechen zu hindern.

“Du … du hast mir nichts getan! Im Gegenteil. Du … du warst perfekt. Du warst wundervoll, der beste Freund, den ein Mädchen sich nur wünschen kann. Du hast mir jeden Wunsch von den Lippen abgelesen, warst immer für mich da. Du warst perfekt!”

“Und trotzdem hast du dich von mir getrennt.” Er klang verbittert.

Das, seine Stimme, zudem die Gefühle, die sie gerade durchdrangen, sorgten dafür, dass Tränen in Elsas Augen stiegen.

“Weil ich nicht perfekt war.”

“Was? Doch, natürlich warst du das!” Mario setzte sich auf. Die Verbitterung wurde durch einen schockierten Tonfall ersetzt.

“Nein, war ich nicht. Du … du warst unglaublich. Du warst einer der Top-Schüler mit den besten Noten, dazu Kapitän der Kickers, hast deine Mannschaft unglaublich weit vorangebracht. Du warst, nein, bist einfach ein unglaublicher Mensch. Von deinem Aussehen fange ich gar nicht erst an. Und dann war da ich. Ein kleines, unbedeutendes Mädchen neben dir, die doch überhaupt nicht zu dir gepasst hat. Mir war klar, dass das zwischen uns nicht funktionieren würde. Es hätte nicht gut gehen können. Du warst, bist perfekt. Und ich … bin es nicht.” Als sie das sagte, stach es in Elsas Herzen und ihr wurde bewusst, dass sich daran ja nichts geändert hatte. Auch wenn ihre Gefühle immer noch da waren, es würde vermutlich nichts werden. Aus ihm war doch noch so viel mehr geworden, als er damals schon gewesen war.

“Nein! Du warst perfekt, Elsa! Das warst du für mich immer! Wie kommst du denn auf diese dummen Ideen?” Mario war mehr als nur schockiert. Das sollte der wahre Grund gewesen sein, dass sie nicht mehr mit ihm hatte zusammen sein wollen?

“Das war ich nicht. Das … das war mir die ganze Zeit über bewusst.”

“Hat dir das jemand eingeredet?” Marios Stimme klang, als ob er sich zusammenreißen müsste. Wieder erstarrte die neben ihm Liegende. Und als sie seine Hand plötzlich an ihrer Schulter spürte, zuckte sie zusammen. “Hat dir das jemand eingeredet?”, fragte er erneut, dieses Mal strenger als zuvor.

Elsas Herz schlug unglaublich schnell in ihrem Brustkorb und sie würde sich am liebsten zurückziehen, doch das ging nicht. Nicht in diesem Augenblick, wo seine Hand auf ihrer Schulter lag und er ihr so nahe war.

“Ich … ich wusste es doch auch …”, murmelte sie leise.

“Also ja. Es hat dir wirklich jemand gesagt? Ernsthaft.” Mario zog seine Hand zurück und sie hörte, sah ihn in dem wenigen Licht aufstehen. Er schien nicht mehr still zu liegen, zu sitzen können. “Dir hat jemand eingeredet, dass du nicht zu mir passt? Und anstatt darauf zu vertrauen, dass ich dich wirklich liebe, über ein Jahr mit dir zusammen bin, dass all das, was ich zu dir sage der Wahrheit entspricht, trennst du dich einfach von mir? Warum hast du nicht mit mir geredet, verdammt?”

Elsa setzte sich ebenfalls auf, zog die Decke verunsichert vor ihren Oberkörper, ihre Finger umklammerten ihren Schutz, zumindest fühlte es sich so an.

“Mario, dein Fuß”, flüsterte sie besorgt, als er ohne die Krücken durch den Raum humpelte. Er schien ihre Tonlage zu verstehen, denn gleich darauf humpelte er einmal um das Bett herum und ließ sich direkt neben ihr auf der Matratze nieder.

“Elsa. Du warst damals perfekt für mich. Ich wäre nicht mit dir zusammen gewesen, wenn ich dich nicht geliebt hätte. Ich hätte es dir nicht gesagt, wenn es nicht so gewesen wäre. Du hast mir die Welt bedeutet. Ich war damals verletzt, dass du dich einfach so, ohne eine richtige Erklärung von mir getrennt hast. Und dass du es mir nicht gesagt hast, mir nie einen Grund hast nennen können, hat mich wütend gemacht. Aber das jetzt? Das zu hören, zu wissen, dass du mir nicht genug vertraut hast, das verletzt mich jetzt wirklich. Das tut fast so weh wie damals, als du dich von mir getrennt hast und ich damit klarkommen musste.”

Ein lautes Schluchzen verließ Elsas bebende Lippen und sie versuchte den Tränen Herr zu werden, die jetzt unaufhaltsam über ihre Wangen liefen.

“E-es tut m-mir so leid”, brachte sie unter schluchzen hervor.

“Oh Elsa.” Und im nächsten Moment zog Mario sie in seine Arme, hielt sie fest an sich gedrückt. “Ich verstehe es nicht”, murmelte er in ihre Haare. “Habe ich dir damals nicht genug gezeigt, wie sehr ich dich liebe? Hätte ich es mehr zeigen, mehr aussprechen sollen?”

Sie schüttelte ihren Kopf, war nicht in der Lage, zu reden.

“Ich muss noch einmal fragen. Hat dir das jemand gesagt? Dass du nicht zu mir passen würdest?” Mario löste seine Umarmung nicht. Elsa biss sich auf die Unterlippe, dann nickte sie vorsichtig. Nun löste er die Umarmung doch, griff mit beiden Händen nach ihren Oberarmen und schob sie ein Stück von sich. “Wer war es, Elsa?”

Schnell schüttelte sie ihren Kopf. Nein, sie konnte es ihm nicht sagen!

“Elsa.”

“Mario”, brachte sie hervor und wollte beide Hände in sein Shirt krallen, als ihre Finger auf nackte Haut traf. Sie erstarrte, wurde sich wieder bewusst, dass er nur eine Boxershort zum Schlafen trug. Aber gut, es war Sommer, es war unglaublich warm. Warum sollte er da so viel anziehen zum Schlafen? Sie ließ ihre Hand auf seiner Brust liegen, registrierte erstaunt seinen schnellen Herzschlag. “Mario”, wiederholte sie, “bitte, ich will … ich kann nicht …”

Seine Griffe an ihren Oberarmen festigte sich einen Augenblick, dann seufzte er.

“Okay”, erwiderte er. “Vielleicht kannst du es mir irgendwann sagen, aber heute musst du es nicht.”

Sie nickte, auch wenn er das in der Dunkelheit vielleicht gar nicht wahrnehmen konnte.

“Gut, dann versuchen wir jetzt doch noch zu schlafen, oder?”

Wieder nickte Elsa. Sie spürte, wie sich seine Hand zu ihrem Gesicht hob und sanft über ihre Wange strich, mit seinem Daumen die Tränen entfernte, die sich auf ihren Wangen befanden.

“Ich wünschte, du hättest mich damals nicht verlassen”, flüsterte er leise. Gerade als Elsa erwidern wollte, dass sie sich das auch wünschte, stand er auf und humpelte wieder um das Bett herum. Er legte sich erneut auf seine Seite, drehte sich ein wenig hin und her, versuchte eine gute Position zu finden.

“Vielleicht reden wir die Tage in Ruhe nochmal darüber”, gab er nach einer Weile von sich.

“Ja”, flüsterte Elsa leise. Ein erneutes Nicken würde er jetzt sicherlich nicht mehr wahrnehmen. Sie legte sich auf die Seite und zog ihre Beine an, legte ihren Kopf auf ihren Knien ab und konnte das leise Schluchzen nicht unterdrücken, das ihr entkam. Mit seiner nächsten Aktion überraschte der neben ihr Liegende sie dann sehr. Plötzlich spürte sie seine Hände an sich, dann zog er sie durch das halbe Bett und im nächsten Augenblick fand sie sich in seinen Armen wieder. Eine Hand legte er auf ihren Hinterkopf, drückte sie sanft an sich.

“Schlaf, Elsa. Ich bin da.”

Sie blinzelte, öffnete und schloss ihren Mund ein paar Mal, ohne so recht zu wissen, was sie sagen sollte. Doch dann tat sie was er gesagt hatte. Sie schloss ihre Augen, lauschte seinem Herzschlag unter ihrem Ohr, bis sie schließlich in den Schlaf fand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kyomi
2023-04-24T12:06:20+00:00 24.04.2023 14:06
Hallo Tasha 😊

So ein schönes Kapitel 🥰🥰🥰

Ich mag es sehr 😊

Mario und Elsa in einem Bett ❤️

Mutig von Elsa, dass sie sich bei Mario entschuldigt.

Auch, dass sie ihm davon erzählt aus welchem Grund sie sich von ihm getrennt hat.

Sie hat sich mit Mario verglichen, hält ihn für perfekt und sich selbst eben nicht.

Dass Elsa damals zu der Zeit nicht das Vertrauen zu Mario gehebt hat, ihn davon zu erzählen, ist sehr schade.

Dies hat sowohl Mario als auch Elsa verletzt.

Das Ende gefällt mir sehr 🥰

Mario nimmt Elsa in seine Arme und dann schlafen sie zusammen ein ❤️

So süß 🥰🥰🥰

Liebe Grüße

Kyomi 😊
Antwort von:  Tasha88
24.04.2023 15:36
Hallo Kyomi :)

tatsächlich gehört dieses Kapitel zu meinen Lieblingen.
Es musste ausgesprochen werden, was zwischen ihnen stand.
und nun kann es weitergehen :)

Liebe Grüße :3
Von:  Centranthusalba
2023-03-06T12:32:48+00:00 06.03.2023 13:32
Hmmm, ok. Was war das jetzt? 🤔 viel aufgewirbelt, keine wirklichen Antworten.
Ich hätte da jetzt nicht mehr schlafen können.

Marios Reaktion, als er dachte, sie bezieht sich auf das Sofa 😂😂😂
Antwort von:  Tasha88
06.03.2023 13:59
Mario ist manchmal zu gut für diese Welt. aber vermutlich konnte er nicht schlafen, nein.
Vielleicht ist diese GEschichte bei vielen Dingen auch zu glatt, zu fluffig ;) erwarte nicht zu viel
und männer XD


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