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Sturm über Japan

Leg dich nie mit Inu Yasha an
von

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Morgengrauen


 

D

er Inu no Taishou gab sich zu noch nie so unruhig auf einen Sonnenaufgang gewartet zu haben, nicht einmal zu jener Zeit, wenn eine Schlacht gegen einen überlegenen Gegner auf ihn gewartet hatte. Da kannte er Ort, Zeit, den Feind und sich. Nein.

Immerhin war der kaiserliche General irgendwann verschwunden um noch einige Stunden Schlaf zu finden. Er selbst benötigte keinen, aber er gab zu, dass selbst dann der Schlaf ihn wohl geflohen hätte. Er hatte das Gefühl einen der größten Fehler seines Lebens begangen zu haben.

Soweit er sich entsinnen konnte hatte er keinem seiner beiden Söhne selbst erklärt, was man so alles mit einer Ehefrau anstellen konnte, sollte sogar, wollte man einen Erben. Er hatte sich immer darauf verlassen, dass irgendein Lehrer … Ja. Und jetzt hatte er seinen jüngsten, wirklich kaum erwachsenen, Sohn in das Abenteuer einer politischen Ehe gestürzt. Versagte der Junge heute Nacht müsste er ihn eigenhändig umbringen. Und alles, was er selbst ihm dazu an die Hand gegeben hatte, war, dass der seine Braut beruhigen sollte. Was, wenn der genau das tat, sie umarmte, sie friedlich neben sich schlafen ließ? Inu Yasha war, auch, wenn es kaum jemand glaubte, ein sehr vertrauensseliger Junge, wenn er einmal Vertrauen gefasst hatte – und, wem vertraute er mehr als seinem eigenen Vater?

Der Herr des Westens starrte aus dem Fenster. Der erste Schein der Dämmerung. Bald würde der General kommen und sie müssten, wie es ausgemacht war, nachsehen, ob das junge Ehepaar auch wirklich eines war. Und unter Umständen müsste er seinen eigenen Sohn umbringen, weil der gehorsam genau das getan hatte, was Papa gesagt hatte … sie beruhigen.

Nun, gleich, wie das ausging, er müsste vor dessen Heirat dringend selbst mit Sesshoumaru sprechen, dem etwas an die Hand geben. Wieso nur war er so leichtfertig davon ausgegangen, dass seine Söhne schon Bescheid wüssten, irgendein Lehrer ihnen das erklärte? Myouga? Der alte Floh war um Inu Yasha bemüht, ja, aber von Paarungssitten der Menschen verstand der sicher nichts. Jaken etwa Sesshoumaru aufklären? Du liebe Güte. Nein.

Kurz, wenn das hier heute Nacht schief gegangen war, konnte er eigentlich niemandem die Schuld geben als sich selbst.

Er war ein schlechter Vater, das stand fest.

 

Schritte vor dem Gang. War es schon soweit? Ja, das war Kasumi. Hoffentlich war alles gut gegangen, hoffentlich hatte Inu Yasha verstanden, was er tun sollte….

Der Fürst wandte sich um. „Öffne.“

Der Krieger, der draußen vor der Tür kniete, gehorchte, nicht überrascht, dass der Inu no Taishou den Besucher erkannt hatte.

Der kaiserliche General verneigte sich tief, ohne ein Wort zu verlieren. Instinktiv wollte er auf die Knie fallen, so, wie ihn der Hundedämon ansah, aber dann entsann er sich, dass er in Vertretung seines Herrn, des Göttlichen Kaisers, hier stand.

„Gehen wir, Kasumi.“

Nüchtern und sachlich, ja, so kannte man Dämonen, zumindest seit dem Friedensschluss vor fast dreihundert Jahren, diesen hier sogar mit einem Nichtangriffspakt vor zweihundert Jahren. Und jetzt bot er einen Beistandspakt. Während der General sich dem dämonischen Heerführer anschloss, dachte er, dass der eigentlich im Laufe seines offensichtlich sehr langen Lebens immer menschenfreundlicher geworden war.

 

Während der Inu no Taishou scheinbar ungerührt den Weg empor in den Privattrakt nahm, höflich gefolgt von dem kaiserlichen General, verriet nichts die Sorge, die in ihm lag und immer heftiger wurde. Was, wenn der Junge sich wirklich nur an seine Anweisung gehalten hatte? Was, wenn er so komplett als Vater versagt hatte? Was wäre nicht nur mit den Verträgen, was wäre mit der Politik, was wäre … Ja. Und was wäre mit seinem Schuldbewusstsein. Er wusste, er hatte im Laufe seines langen Lebens zuerst als Krieger, dann als Heerführer, eine Menge Tote verschuldet, aber er würde immer schwören niemals aus Eigennutz. Und jetzt müsste er womöglich in wenigen Minuten den eigenen Sohn umbringen, weil er selbst, das war so zu sagen, zu dumm gewesen war den aufzuklären. Zu dumm und zu feige.

 

Die Wachen vor der Tür fielen auf die Knie, verneigten sich, ehe sie die Tür in den privaten Trakt des Hausherrn öffneten. Der Taishou versuchte instinktiv eine Witterung zu bekommen, aber da war nichts, außer einem erstickten Feuer. Was war nur geschehen? Was hatte sein Junge getan?

Gleich. Er hatte als Fürst eine Pflicht zu erfüllen, und so ging er voran, schob die Tür zum Schlafzimmer beiseite. Und atmete tief durch.

Inu Yasha lag auf seinem Bett, die linke Hand hinter dem Kopf, zuckte allerdings sofort damit heraus und wurde rot. Verständlicherweise. Was den Vater dann doch interessierte war der rechte Arm, der sich um die Braut geschlungen hatte, die offensichtlich aus tiefem Schlaf auffuhr, mindestens ebenso rot anlief wie der Halbdämon, der die Decke hastig enger um sie zog. Und, Kagome duckte sich darunter, versteckte sich unter dem Stoff, jedoch enger an ihren Ehemann. Der Herr der Hunde atmete tief durch. Er konnte menschliches Blut in dem Raum wittern und anderes ….und sein Junge schien auch nicht so roh oder vielmehr ungeschickt gewesen zu sein, dass seine Ehefrau Panik hatte. Im Gegenteil, so, wie sie sich an ihn schmiegte, die Decke über den Kopf zog… Er sah, dass Kamuri ihn anblickte und nickte knapp.

So sagte der kaiserliche General sicher, dass ein Dämonenfürst nie lügen würde: „Ich würde Euch, Inu Yasha-sama. bitten, demnächst in den unteren Hof zu gehen, damit Ihr noch den Schwur an den Göttlichen Kaiser ablegen könnte.“

 

Inu Yasha wagte erst aufzuatmen, als die Tür sich wieder geschlossen hatte.

Kagome flüsterte: „Ist es vorbei?“

„Ja. Du kannst rauskommen. Und gehen.“ Immerhin hatte er chichi-ue nicht direkt anlügen müssen – nun, das war kaum möglich.

„Äh, ja.“ Sie rutschte eilig empor und weg von ihm. „Ich meine, machst du die Augen zu?“

Diese Bitte fand er ein wenig eigen, bei einem Mädchen, nun, seiner Frau, die immerhin Haut an Haut in seinem Arm geschlafen hatte, aber er drehte sich und sah empor, ehe er die Augen schloss.

„Was passiert jetzt?“ erkundigte sie sich, während sie aus der Decke schlüpfte und nach dem Yukata griff. Ein rascher Blick zurück zeigte ihr, dass er tatsächlich nicht guckte. Er war ehrlich. „Was muss ich noch machen?“

„Keine Ahnung,“ erwiderte der Halbdämon. „Ich denke, du gehst zu deiner Mutter und vielleicht baden? Ich muss mich anziehen und dann runter, den Eid auf den Kaiser ablegen. Dann werden unsere Gäste abreisen.“

„Und Souta und Eri, ja. Kann ich… kann ich mit dabei sein?“

„Klar.“ Er dachte daran, dass er seinen Vater womöglich nie wieder sehen würde. „Dein Bruder und wer ist Eri?“

„Eine Spielgefährtin. Ihr Vater befahl sie in die Residenz um sie zu verheiraten.“ Sie schloss den Gürtel und atmete durch.

„Zieh dir aber nicht gerade zwölf Lagen an. Das ist keine Staatsaffäre.“

Ihr wurde bewusst, dass sie jetzt als Fürstin galt und tatsächlich das die wichtigste, offizielle, Kleidungsvorschrift war. „Ja. Es ist ja nur ….“ Ja, er würde seinen Vater auch abreisen sehen und wäre dann hier ganz allein. Das musste sie auch bedenken. Er war fair. Und er hielt die Augen noch immer geschlossen.

Die er allerdings nun öffnete, da er gehört hatte, dass sie angezogen war. „Kagome, übrigens, du bist noch Jungfrau.“

Das war ihr doch ein scheues Lächeln wert. „Ja, das dachte ich mir.“ Trotz ihrer Ahnungslosigkeit hatte sie sich gedacht, dass man allein vom Ohren kraulen sicher keine Kinder bekam. Und da war auch der Kratzer an der Hüfte, den er ihr zugefügt hatte, um, wie er gesagt hatte, menschliches Blut als Beweis zu liefern. Es hatte für einen Moment weh getan. Aber das war es auch gewesen. Und sie war überzeugt, dass er in irgendeiner Weise, die sie nicht genau benennen konnte, gut zu ihr gewesen war. Er war kein Monster. „Ich bin mir sicher, wenn wir uns besser kennen lernen, dass ich dann, ich meine, dass wir dann…“

„Keh. Geh jetzt, wenn du beim Abschied dabei sein willst.“ Inu Yasha hätte nie zugegeben, dass er sich verdammt mies fühlte. Er würde sie jetzt schon vermissen, ihren Geruch, ihre Wärme …. aber sie hatten sich ja geeinigt, dass sie sich erst kennen lernen sollten. Und zu seinem Wort musste man stehen, das verlangte die Kriegerehre. Aber sie lächelte, keine Witterung von Angst lag mehr in der Luft, und das war schon einiges wert.

„Ja, natürlich. Äh, soll ich die Bannkette nicht lieber wieder mitnehmen?“

„Wieso? Du hast sie mir doch geschenkt.“ Immerhin etwas, was er von ihr hatte.

Kagome war sprachlos. Das war das Mittel ihn zu Boden zu bringen, ihn im Endeffekt unter ihren Willen zu bekommen – und er wollte es behalten? Wen hatte sie da nur für ein Ungeheuer gehalten? Sie sollte das wieder gut machen. Irgendwie, irgendwann. So lächelte sie erneut, ehrlich und warm. „Ich freue mich …“ Sie zögerte bei der Anrede.

„Wenn wir unter uns sind kannst du gern Inu Yasha und du sagen,“ erklärte er. „Aber vor anderen Leuten ….“

Ja, da müsste er sie strafen, das war der gut erzogenen Fürstentochter klar. „Inu Yasha-sama.“ Ihre etwas spöttische Verneigung zeigte deutlich, dass sie keine Furcht mehr hatte.

Das freute ihn. „Dann, bis später.“ Die letzte Nacht war irgendwie das größte Abenteuer seines bisherigen Lebens gewesen.

 

Kagome sah sich im Frauentrakt sofort ihrer Mutter gegenüber. Deren blasses Gesicht verriet, dass auch sie in der Nacht kaum Schlaf gefunden hatte.

„Wie geht es dir, Kind?“

„Gut,“ versicherte Kagome prompt. „Ich …“ Ja, wie sagte sie das am Besten. „Ich habe mich umsonst gefürchtet. Er ist kein Monster.“ Was genau passiert, oder eher nicht, war, sollte auch Mama nicht wissen. Das war ihrer beider Geheimnis. Ein lebensgefährliches Geheimnis. „Ich würde nur gern baden. Und später dann, wenn die… naja, wenn alle abreisen, unten sein.“

„Hast du den Daimyo gefragt?“

Daimyo. Kagome hatte wirklich ein Problem das mit dem verlegenen Jungen letzte Nacht in Verbindung zu bringen, aber es stimmte natürlich. Und sie sollte es nicht vergessen. „Ja, er sagte, ich brauche keine zwölf Lagen.“

„Nein, es ist ja kein Staatsempfang. Nun, gehen wir baden. Das Wasser sollte angeheizt sein.“

„Du wusstest….?“

„Kagome, natürlich.“ Das Lächeln der ehemaligen Fürstin war mild. „Ich war doch fast zwanzig Jahre verheiratet.“

 

Natürlich entging dem wachsamen Mutterblick nicht der lange Kratzer an der Hüfte der Tochter und sie suchte nach weiteren Verletzungen.

Kagome legte rot werdend die Hand darauf. „Es war ….Er wollte mich führen und hatte wohl ein wenig seine Kraft unterschätzt. Er kommt ja aus einem Fürstentum in dem hauptsächlich Dämonen leben.“ Keine Lüge, dachte sie. Inu Yasha hatte sie geführt, bis zu einem Punkt, den sie nicht verstanden hatte, aber er hatte nur gemeint, dass er sich jetzt schon um den anderen Beweis kümmern werde, sie sollte nur einschlafen. Sie war nach dem langen Tag voller Emotionen auch so erschöpft gewesen, dass sie tatsächlich in seinem Arm eingeschlafen war. Und sie gab zu, so sicher hatte sie sich bisher nur bei Mama gefühlt.

„Dann nahm er sich zurück?“ Ja, es gab keine weiteren Verletzungen, keine blauen Flecken, keine Spuren an den Handgelenken und Kagome wirkte deutlich entspannter als gestern. Was auch immer der junge Daimyo getan hatte, neben seiner Pflicht, hatte ihr Mädchen nicht verschreckt. Und da hatte sie von anderen Bräuten gehört, die Menschen geheiratet hatten. Aber, es gab ja sogar die Legende, dass die Ehe des Hundefürsten mit der kaiserlichen Prinzessin so romantisch gewesen sei wie in einem Märchen. Womöglich hatte sich beider Sohn da etwas abgeguckt.

 

Inu Yasha zog sich nach einer – bei chichi-ues Nase notwendigen - Wäsche mit gewissem Seufzen sein rotes Feuerrattengewand an. Ja, die Pflicht wartete, und, mal abgesehen davon, dass er einfach noch lieber viel länger neben Kagome gelegen hätte – da wartete auch der Abschied von Vater. Auch etwas, was er eigentlich nicht so gern hatte. Mit geübtem Griff nahm er sein Schwert und schob es in den Gürtel, nicht überrascht, dass prompt die Türen des Traktes vor ihm aufgerissen wurden. Ja, er war der Hausherr. Und eine der ersten Sachen, die er machen würde, wäre diese Wachen vor seinem Räumen verbieten. Wer auch immer da rein wollte, mit dem würde er doch fertig werden. Naja. Auch bei Vater hockten Krieger. Das war wohl einfach dem Status geschuldet. Und da war auch schon der Burgvogt. Wie hieß der nur? Nicht blamieren, Inu Yasha! „Kagawa.“

Der verneigte sich eilig. „Guten Morgen, Inu Yasha-dono. Ich erlaube mir zu bemerken, dass sich die Herren bereits unten vor dem zweiten Tor befinden und ihren Kriegern Befehl zur Vorbereitung des Aufbruchs gegeben haben.“

„Fehlt nur noch meine Unterschrift, ja. Gehen wir.“

„Äh, werter Daimyo, bei allem Respekt, findet Ihr es wirklich passend hier mit einem Schwert ….Vergebt. Das mag bei Dämonen anders sein.“ Da war etwas in den goldenen Augen des jungen Herrn aufgeblitzt, das ihm gar nicht gefiel. Eis.

Aber der Halbdämon nahm sich zusammen. Woher sollten es die Menschen auch wissen. „Es handelt sich um eine dämonische Klinge. Und glaube mir, du willst nicht sehen, was passiert, wenn wir voneinander getrennt sind.“ Das war doppelsinnig, gab er gerne zu, aber ihm war beigebracht worden, sehr nachdrücklich, von seinem Vater, diesen, seinen, Schwachpunkt niemandem zu sagen. Niemals.

Der Burgvogt verneigte sich lieber nochmals ehe er die Treppe hinunterstieg. Dämonische Schwerter, ja, die mächtigen unter ihnen besaßen ihren eigenen Willen, hieß es. Sie suchten sich auch ihren Herrn selbst und würden ihn nie im Stich lassen solange er lebte. Und im Westen gab es nun einmal die besten dämonischen Schmiede. Nun ja, es war wohl besser, wenn das Schwert bei seinem Herrn blieb.

„Da du nicht fragen willst, Kagawa. Es hat einen Namen. Tessaiga.“

„Danke, Inu Yasha-dono.“ Und nur die wirklich besten Klingen erhielten einen eigenen Namen, eben die mit eigenem Willen und angeblich ungeheuerlichen Fähigkeiten. Er sollte einmal unauffällig mit diesem dämonischen Waffenmeister sprechen. Der kannte sich doch sicher mit derartiger Schmiedekunst aus.

 

Als sie den Burgberg hinabstiegen, erkannte der Halbdämon, dass sich in der Tat bereits draußen auf der Ebene die Krieger und Lasttiere positionierten, einige Sänften waren bei den kaiserlichen Gardisten dazu gekommen, sicher für Souta und diese Freundin von Kagome samt Mutter. Ja, auch sie verlor heute einige ihrer Angehörigen. Wenn man es genau nahm hatte sie zwar noch ihre Mutter und den Opa, aber im Endeffekt hatten sie sich nur noch beide. Ob sie das auch so sehen konnte? War es das, was man mit anfreunden meinte?

General Kasumi verneigte sich, wie es einem Daimyo zustand – deutlich tiefer als gestern dem Fürstensohn. Und Inu Yasha sah zum ersten Mal, wie sein eigener Vater, der Fürst des Westens, grüßend den Kopf ein wenig beiseite legte. Natürlich sich nicht verneigte, aber auch das war ein Anerkennen seines neuen Rangs. Oh. Wie grüßte ein Daimyo denn nun einen selbstständigen Fürsten? Er neigte etwas den Kopf. Immerhin war das sein Vater. „Chichi-ue…. - General, es ist wohl alles vorbereitet?“

„Ja, Inu Yasha-sama.“ Kasumi winkte und ein Krieger eilte mit einem Schreibpult heran, das er vor den Halbdämon absetzte, der sich davor kniete, nur kurz aufschielte. Doch, wenn er sich nicht sehr täuschte war Vater stolz auf ihn. Er schien alles richtig gemacht zu haben. Die anderen beiden Herren nahmen höflich ebenfalls Platz. Da die eidesstattliche Erklärung ihm vorgelegt wurde, Feder gereicht wurde, unterschrieb er seine Verpflichtung stets dem Kaiser treu zu sein und, den Passus hatte gewiss der Herr des Westens einbauen lassen, dem gegenseitigen Bündnisvertrag treu. Er musste dreimal unterschrieben, denn es gab drei Kopien. Nun ja, auch hier in der Burg würde eine bleiben. So stand er auf und nahm das Papier, das ihm gereicht wurde, gab es ohne weiter zurück zu gucken an den Burgvogt.

Kasumi und der Inu no Taishou handhabten das sehr ähnlich, ehe sich der kaiserliche General noch kurz verneigte. „Ich darf mich verabschieden, es liegt noch ein langer Weg bis zu meinem Göttlichen Gebieter vor mir.“

„Gute Reise, Kasumi,“ sagte der Hundefürst, durchaus angetan, dass der das Feingefühl besaß sich ihn noch von seinem Sohn verabschieden zu lassen. Oh, und da unter dem Tor stand ja auch seine neue Schwiegertochter, relativ informell im zweilagigen Kimono, aber, mehr war hier auch nicht nötig. Sie hatte gebadet, das verriet ihr noch etwas feuchtes Haar, aber ihr rascher Blick glitt zu Inu Yasha, ehe sie sich höflich verneigte. Doch, diese Ehe würde schon gut gehen, irgendwie. Sie waren gleich alt, nun ja umgerechnet. Dann sah sie allerdings zu der menschlichen Karawane. Ach ja, ihr Bruder.

„Gute Reise, General,“ meinte auch der Halbdämon. Ach ja. Am liebsten hätte er sich Vater in die Arme geworfen, sich nicht gerade an die Rüstung aber an solch ein Fellteil gekuschelt, wie es dessen Rücken ja hinabhing, wie er es manchmal als Welpe gedurft hatte. Aber das war jetzt unmöglich. Er war erwachsen, ein Daimyo und verheiratet. Da war es aus. Ihm blieb nur sich zu verneigen. „Ich wünsche Euch gute Heimkehr, chichi-ue. Falls mein älterer Bruder ebenfalls verheiratet ist, wärt Ihr so freundlich mir mitzuteilen, mit wem?“

Sein älterer Bruder? Wann hatte er denn Sesshoumaru derartig angesprochen? Aber gut, hier hörten eine Menge Leute zu. Der Taishou war allerdings angetan, dass sein Jüngster die Vorsicht, die einem Fürsten ziemte, auch tatsächlich zumindest in der Öffentlichkeit wahren wollte. „Natürlich.“ Er blickte zu Kagome, die das anscheinend nicht einmal mitbekam. Das passierte ihm auch selten. Zumal Menschen fühlten sich leicht als Beute. „Ich wäre ebenso angetan, wenn ich familiäre Neuigkeiten von dir erhalten würde.“

Hm? Wo guckte Vater denn hin? Kagome. Inu Yasha begriff, was gemeint war. „Selbstverständlich würde ich Euch in Kenntnis setzen, chichi-ue.“ Nun ja, über Politik sollte er ja nichts schreiben, aber dazu wusste er wirklich auch noch zu wenig von Aoi. Tja. Jetzt drehte sich Vater um und der dämonische Tross zog ab. Und er stand hier, sollte jetzt, wie angekündigt, auch mit dem Burgvogt sich mal alles angucken, dann die Runde mit den Beratern reden … Nun, er wusste nur zu gut, dass ein Fürst herzlich wenig Freizeit hatte. Für Vater war die Reise hierher vermutlich Erholung gewesen. So drehte er sich nur um. „Kagome.“ Er hatte sie gewittert, auch, dass sie mit Mühe um ihre Fassung kämpfte.

Sie neigte eilig den Kopf. Hatte er etwa bemerkt, dass sie kurz vor dem Weinen war, das schickte sich nicht, ja.

„Du kannst gehen. Für heute hast du keine Termine mehr.“

Sie wollte schon auffahren, dass er sie einfach wegschickte, ehe ihr dämmerte, dass er es wirklich gemerkt haben musste. Vermutlich gerochen oder so. Und nicht wollte, dass sie hier vor allen Leuten losheulte. Das wäre auch sehr unpassend für eine Fürstin. So verneigte sie sich nur und ging fast unschicklich schnell den Burgweg empor, gefolgt von der Dämonenjägerin.

Inu Yasha sah beiseite. „Kagawa, was macht eine Dämonenjägerin eigentlich hier?“

„Ihr Name ist Sango, sie kam mit dem kaiserlichen Tross und wurde der Fürstin zugeteilt. Sie soll wohl höfisches Benehmen lernen. Dämonenjäger leben ja nur in ihren Dörfern im Wald.“

Hm. Gleich. „Dann besichtigen wir die Burg. Und lass die Urkunde in die Kanzlei bringen.“

„Ich werde es Okinajoi geben. Ihr werdet ihn später kennen lernen. Er ist der Vorsteher der Kanzlei.“

Schön, nur noch drei Namen, die er sich zusätzlich merken musste. Jetzt begann die Pflicht. Und er hatte jetzt bereits so etwas von die Schnauze voll davon. Wie konnte er sein Leben angenehmer machen? Verdammt, er war doch hier der Hausherr? Aber, dazu müsste er erst einmal Bescheid wissen.
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Stimmt. Aber es gibt im nächsten Kapitel prompt: Anfangsschwierigkeiten.


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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  night-blue-dragon
2022-09-10T18:23:18+00:00 10.09.2022 20:23
Hi,
das haben sie ja geschickt hingekriegt.
Ja... dem Taishou ist ziemlich spät eingefallen, dass er einen Fehler gemacht hat, aber sein Sohn war cleverer und kann - zum Glück - am Leben bleiben, samt Ehefrau.
Ich bin neugierig auf das Aufklärungsgespräch mit Sesshoumaru, sofern wir zuhören - bzw. lesen dürfen.
Es ist schade, dass sie sich - Taishou, Inu Yasha oder auch Souta - nicht besuchen dürfen oder können. Abschied... nun wird es ernst für Inu Yasha - der typisch er, nicht viel arbeiten möchte - aber auch für Kagome beginnt der Fürstinnenalltag.
Ich bin auf die ersten, sicher holprigen, Schritte gespannt.

lg night-blue-dragon
Antwort von:  Hotepneith
11.09.2022 10:29
Auch ein Hundefürst ist nciht perfekt. Sess widerwillige Brautschau kommt noch, von beiden Eltern, äh, unterstützt.
Mal sehen pb unser junger Daimyo wirklich mit so wenig Arbeit wie erhofft herauskommt - immerhin weiß er ja, wei wenig Zeoit Papa immer hatte....11


hotep
Von:  Sanguisdeci
2022-09-10T08:01:08+00:00 10.09.2022 10:01
Ein sehr schönes Kapitel. Vielen Dank hierfür =)
Antwort von:  Hotepneith
10.09.2022 20:11
Dankeschön. Ihc habe mich hier am slow building in allen Richgtungen versucht. Samt Wenden und einer epischen Schlacht...
Von:  SUCy
2022-09-09T17:30:00+00:00 09.09.2022 19:30
Na das Bibbern darum, ob sein Sohn nun wusste was geschehen müsste oder nicht geschieht ihm wirklich recht XD
Und was ein Glück das InuYasha auf diese Idee kam.
Nun können sie zusammenwachsen :)
Antwort von:  Hotepneith
10.09.2022 20:10
Ich hielt es für realistisch, dass sich Papa darum drückten wollte....und es etwas spät mitbekommt. Frag Mama konnte er in dem Fall ja nicht sagen.
Inu Yasha ist nciht dumm, nur unerfahren. Und hat ein seltsames Talent den nagel auf den Kopf zu treffen - vor allen, wenn man bedenkt, wie ziellos diese Schläge meist sind....^^


hotep


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